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Ann-Katrin
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Enger

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Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2018
Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2
Gallert, Peter;Reiter, Jörg

Tiefer denn die Hölle / Martin Bauer Bd.2


ausgezeichnet

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In den Stollen wurde bei Kontrollgängen eine Leiche gefunden. Bauers katholsicher Amtskollege Rüdiger Vaals, der eigentlich die Beamten vor am Tatort betreuen sollte, ist beim Anblick der Leiche mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Kennt Vaals den Toten wohlmöglich? Hat dieser etwas mit seiner Vergangenheit zu tun? Martin Bauer macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Bei „Tiefer denn die Hölle“ handelt es sich um den zweiten Fall für den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Da es sich sowohl bei diesem Buch, als auch beim Vorgänger, um abgeschlossene Fälle handelt, kann man dieses Buch auch lesen ohne den ersten Band zu kennen. Für die Informationen zum Privatleben des Pfarrers wäre es nicht schlecht, den Vorgänger zu kennen, unbedingt nötig ist es aber auch nicht.

Schon im ersten Buch hat mir der Ansatz einen Polizeipfarrer mehr oder weniger die Ermittlungsarbeit durchführen zu lassen sehr gefallen. Auch diesmal hat dies wieder sehr gut funktioniert. Martin Bauer ist ein sympathischer Protagonist, der seine Arbeit sehr mag und sehr ernst nimmt. Seine Sorge um seinen Kollegen Monsignore Vaals ist glaubhaft dargestellt. Ich finde es toll, dass er alles daran setzt, dem Gerede des Geistlichen im Rettungswagen einen Sinn zu geben und ihn zu „retten“.

Der Schreibstil, den die Autoren Peter Gallert und Jörg Reiter gewählt haben, hat mir gut gefallen. Der Text ist flüssig geschrieben, im gut verständlich und lässt sich flott lesen. Der Plot ist logisch aufgebaut und das Ende schlüssig.

Wie auch schon beim Vorgänger „Glaube Liebe Tod“ handelt es sich bei „Tiefer denn die Hölle“ um einen sehr gelungenen, spannenden Kriminalroman, dessen Handlung mich überzeugt konnte und der besonders im letzten Teil zu fesseln vermochte. Die Geschichte hielt einige Überraschungen bereit. Die Auflösung am Ende war für mich nicht vorher zu sehen.

Fazit: Ein toller zweiter Band um den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Ich hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung der Reihe.

Bewertung vom 29.11.2017
Winterengel
Bomann, Corina

Winterengel


ausgezeichnet

Nach dem Tod des Vaters stehen Anna Hertel, ihre Mutter und ihre Schwester vor dem Nichts. Die Familie verliert ihre Glasbläserei im Schwäbischen Wald und Anna muss nun als Aushilfe bei einem Glasbläser im Nachbarort arbeiten. Um das Familieneinkommen etwas aufzubessern, fertigt Anna abends kleine Glasengel an, die sie auf dem Markt zum Verkauf anbietet. Eines Tages erhält sie eine überraschende Nachricht: Die englische Königin, Queen Victoria, zeigt Interesse an Annas Engeln und lädt die junge Frau nach England ein. Mit John, dem Diener eines englischen Lords, tritt Anna eine aufregende Reise an, die ihr Leben verändern wird.

Das Buch spielt im Winter 1895. Corina Bomann hat die Verhältnisse zur damaligen Zeit glaubhaft und authentisch dargestellt. Ich habe mich gut in die Zeit Ende des neunzehnten Jahrhunderts hinein versetzt gefühlt.

Der Einstieg in das Hörbuch gelang mir mühelos. Der Hörer ist sofort mitten im Geschehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna erzählt. Als Hörer erhält man so gute Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Die junge Frau ist eine sympathische Protagonistin, in die ich mich gut hinein versetzen und mit ihr fühlen konnte.

Zunächst war ich ein wenig enttäuscht, dass dieses Hörbuch nicht, wie die anderen, die ich von der Autorin bisher gehört habe, von Elena Wilms gelesen wird, aber Anne Abendroth macht ihre Sache ebenso großartig. Ich habe ihrer angenehmen Stimme gern zugehört. Ihre Stimme und ihre ansprechende, gefühlvolle Art, mit der sie die Geschichte vorträgt, passten sehr gut zum Erzählten. Sie schaffte es, mich mitzureißen und völlig in Annas Welt abtauchen zu lassen.

Das Hörbuch „Winterengel“ von Corina Bomann konnte mich, wie auch schon die anderen, die ich bisher von der Autorin kenne, wieder einmal begeistern. Annas Geschichte zog mich schnell in ihren Bann, fesselte und verzauberte mich. Anne Abendroth machte diese wirklich schöne Geschichte zu einem tollen Hörerlebnis.

Bewertung vom 16.11.2017
Origin / Robert Langdon Bd.5
Brown, Dan

Origin / Robert Langdon Bd.5


sehr gut

Milliardär und Zukunftsforscher Edmund Kirsch hat eine, nach eigener Aussage, bahnbrechende Entdeckung gemacht, die angeblich Auswirkungen auf alle Weltreligionen haben soll. Er enthüllt diese vor drei der bedeutendsten Kirchenvertreter. Diese sind entsetzt. Kirschs angekündigte Präsentation ruft Gegner auf den Plan, die mit allen Mitteln versuchen, deren Veröffentlichung zu verhindern. Robert Langdon, Symbolforscher und ehemaliger Lehrer Kirschs setzt alles daran, das Geheimnis um die Entdeckung seines Schülers zu lüften.

Nach „Illuminati“, „Sakrileg“, „Das verlorene Symbol“ und „Inferno“ ist „Origin“ das fünfte Buch um Symbolforscher Robert Langdon.

Ich mag den Schreib- und Erzählstil von Dan Brown sehr. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Die Handlung ist logisch aufgebaut und in sich schlüssig. Der Einstieg gelang mir mühelos. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen. Es wird früh Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt. Dan Brown versteht es, wie kaum ein anderer, den Leser mitzureißen und auf falsche Fährten zu locken, die Spannung konstant hoch zu halten und immer wieder Spannungsspitzen und Überraschungsmomente einzubauen. Einzig die Passagen, in denen über Edmund Kirschs Präsentation berichtet wurde, fand ich etwas langatmig Die Vortragsweise und die Ausschweifungen passten zwar zur Person und zum Charakter des Zukunftsforschers, dennoch fand ich diese Textstellen recht zäh. Dan Brown hat der Geschichte eine interessante und auch aktuelle, brisante Thematik zu Grunde gelegt. Die Informationen hierzu waren, wie immer, gut recherchiert

Ich habe alle Bücher um Symbolforscher Robert Langdon gelesen und bin ein großer Fan von ihnen. „Origin“ ist, meiner Meinung nach, nicht das beste Buch der Reihe. Der Schnitzeljagd-Charakter, die Deutung von Symbolen und das Lösen von Rätseln, also genau das, was ich an den anderen Büchern so sehr mochte, kam mir in diesem ein wenig zu kurz. Die angeführten Kritikpunkte sind allerdings Meckern auf hohem Niveau, denn „Origin“ hat mir trotz allem sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen gewohnt spannenden und mitreißenden Thriller, der den Leser zu fesseln vermag.

Fazit: Auch wenn es sich vielleicht nicht das beste Buch der Reihe um Symbolforscher Robert Langdon handelt, ist es dennoch absolut lesenswert und ein Muss für alle Fans der Reihe.

Bewertung vom 15.11.2017
Kleine Stadt der großen Träume
Backman, Fredrik

Kleine Stadt der großen Träume


sehr gut

Björnstadt ist ein kleiner Ort im Norden Schwedens, umgeben von dunklen Wäldern. Die Menschen dort haben eine gemeinsame Leidenschaft: Eishockey. Ein Erfolg in diesem Bereich könnte eine Zukunft für Björnstadt und seine Bewohner bedeuten: mehr Aufmerksamkeit, wirtschaftlicher Aufschwung, neue Arbeitsplätze. Somit setzen die Björnstädter all ihre Hoffnungen in die recht erfolgreich spielende Juniorenmannschaft. Die Bewohner ahnen nicht, dass ein einziger Vorfall ihre Gemeinschaft für immer verändern wird.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir recht schwer. Im ersten Kapitel wird direkt Spannung aufgebaut, so dass man sehr neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung wird. Direkt im zweiten Kapitel folgt dann aber schon der Spannungseinbruch. Ein auktorialer Erzähler erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Das ist grundsätzlich gut, da der Leser so ein umfassendes Gesamtbild erhält. Zu Beginn der Geschichte wurden allerdings ziemlich viele Personen eingeführt, was mit häufigen Perspektivwechseln, manchmal schon nach wenigen Zeilen, verbunden war. Dies störte meinen Lesefluss erheblich. Ich kam nur langsam voran. Das Thema Eishockey war mir am Anfang ein wenig zu präsent.
Zum Glück traten recht schnell die einzelnen Personen mehr in den Vordergrund. Das Thema Eishockey wurde ein wenig zurückgestellt. Auch mit den vielen Perspektivwechseln kam ich nun besser zurecht. Die Handlung begann mich zu fesseln.

Dies war mein erstes Buch von Fredrik Backman. Zunächst hatte ich ein paar Probleme mit dem Schreib- und Erzählstil des Autors. Ich gewöhnte mich aber zum Glück ziemlich schnell daran, so dass ich gut in das Leben in Björnstadt eintauchen und das Buch in vollen Zügen genießen konnte. Die Handlung war teilweise recht harte Kost, aber durchaus realistisch und in sich stimmig. Die einzelnen Charaktere waren zwar nicht alle sympathisch, aber überzeugend und glaubhaft dargestellt. Jeder einzelne hatte seine Ecken und Kanten und einige vermochten mich zu überraschen.

Nachdem ich meine anfänglichen Schwierigkeiten überwunden hatte, offenbarte sich mir ein großartiger Roman. Selten hat ein Buch so viele unterschiedliche Empfindungen bei mir hervorgerufen, wie dieses. Die Handlung riss mich mit, fesselte und berührte mich, machte mich wütend, ließ mich aber auch das ein oder andere Mal schmunzeln.
Fredik Backman hat mit „Kleine Stadt der großen Träume“ einen sehr gelungenen, tiefgründigen Roman voller Emotionen geschaffen, der den Leser nicht kalt lässt.
Es handelt sich um ein sehr lesenswertes Buch – auch für Nicht-Eishockey-Fans!

Bewertung vom 27.10.2017
Niemals / Jenny Aaron Bd.2
Pflüger, Andreas

Niemals / Jenny Aaron Bd.2


sehr gut

Jenny Aaron soll wieder Mitglied der international operierenden geheimen Sondereinheit der Polizei werden, bei der sie vor ihrer Erblindung gearbeitet hat. Sie muss sich entscheiden, ob sie wieder ein Leben aus purem Adrenalin führen möchte. Da erhält sie die Nachricht, dass ihr Todfeind ihr sehr viel Geld hinterlassen hat, auf einem Konto in Marrakesch. Aaron macht sich auf die Reise und wird in Marrakesch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Bei „Niemals“ handelt es sich um den zweiten Fall für Jenny Aaron. Ich habe gelesen, dass man das Buch auch lesen kann, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich würde davon eher abraten. Für das bessere Verständnis sollte man „Endgültig“ vorher gelesen haben.

Die Handlung zog mich schnell in ihren Bann und fesselte mich. Es wird früh Spannung aufgebaut, die über den gesamten Handlungsverlauf erhalten bleibt und sogar immer mal wieder gesteigert wird. Zwischendurch streut der Autor immer wieder Geschehnisse aus der Vergangenheit ein, die zum besseren Verständnis der Handlungen der Akteure und der Geschehnisse beitragen.

Ich kenne die Protagonistin Jenny Aaron bereits aus dem Vorgänger. Sie ist mir immer noch sympathisch. Sich als Sehende in eine Blinde hineinzuversetzen war nicht immer leicht, dennoch gelang es mir ganz gut. Jenny beeindruckt mich nach wie vor sehr. Sie ist eine Kämpferin und scheut keine körperliche Auseinandersetzung, obwohl sie als Blinde vermeintlich unterlegen ist. Dass sie in privaten Momenten auch mal Schwäche zeigt, macht sie sehr menschlich.

Ich mag Andreas Pflügers Schreib- und Erzählstil sehr. Die Geschichte ist flüssig und spannend geschrieben, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Die Idee einer blinden Polizistin finde ich nach wie vor toll und auch in diesem Buch wurde dies toll umgesetzt. Der Autor beschreibt Jenny Aarons Welt so umfassend, dass ich mich als Leser gut in diese, für mich völlig fremde, Welt einfinden konnte. Für diese Beschreibungen hat Andreas Pflüger tolle Recherchearbeit geleistet.

Ich gehe nur sehr selten auf die Cover von Büchern ein, aber dies find ich sehr gelungen. Es ähnelt dem von „Endgültig“ sehr, sodass ein Wiedererkennungswert gegeben ist. Toll finde, ich dass der Titel auch in Blindenschrift auf dem Cover zu finden ist. Der gelbe Schnitt ist ein toller Hingucker.

Auch wenn mir „Endgültig“ noch einen kleinen Tick besser gefallen hat, fand ich „Niemals“ trotzdem sehr gut. Auch bei diesem Buch handelt es sich wieder um einen tollen, spannenden Thriller mit einer gut durchdachten, packenden Handlung.

Für mich ist die Geschichte von Jenny Aaron noch nicht beendet. Im Internet las ich, dass es sich um eine Trilogie handeln solle. Ich hoffe sehr auf einen dritten Teil und freue mich schon sehr darauf.

Bewertung vom 18.09.2017
SOG / Kommissar Huldar Bd.2
Sigurdardóttir, Yrsa

SOG / Kommissar Huldar Bd.2


ausgezeichnet

Nach seinem letzten Fall wurde Kommissar Huldar von seinen Leitungsaufgaben entbunden und muss wieder ganz unten anfangen. Die meisten seiner früheren Untergebenen meiden ihn. Auch die Beziehung zu der Kinderpsychologin Freya ist gescheitert. Bei der Arbeit muss er niedere Aufgaben verrichten. So bekommt er es mit einer unheimlichen Botschaft aus einer Zeitkapsel zu tun. Schüler sollten 2006 aufschreiben, wie sie sich Island und das Leben dort in zehn Jahren vorstellen. Eins der Kinder listete Initialen von Personen auf, die 2016 nicht mehr leben würden. Kurz darauf werden in Reykjavik zwei abgetrennte Hände aufgefunden. Die Herkunft ist unklar. Dann wird eine Leiche gefunden, schon bald darauf eine zweite. Huldar wird klar, dass die Nachricht aus der Zeitkapsel ernst zu nehmen ist.

Bei „Sog“ handelt es sich nach „DNA“ um den zweiten Fall für Kommissar Huldar. Auch bei diesem zieht er wieder die Kinderpsychologin Freya als Beraterin hinzu. Da es sich um einen abgeschlossenen Fall handelt, ist es durchaus möglich, dieses Buch zu lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Um die privaten Verstrickungen und den Grund für Huldars Degradierung zu verstehen, ist es aber schon ratsam, ihn gelesen zu haben.

Die Geschichte beginnt mit dem zwölf Jahre vor der eigentlichen Handlung spielenden Prolog direkt spannend. Ein achtjähriges Mädchen verschwindet, nachdem sie mit zu einer Klassenkameradin nach Hause ging, m dort zu telefonieren. Zu Beginn der Handlung gibt es einen kurzen Spannungseinbruch, aber spätestens nach dem Auffinden der abgetrennten Hände, ist sie wieder da und bleibt während der gesamten Geschichte erhalten. Die Verbindung zum Prolog ist zunächst unklar, wird aber im Verlauf der Handlung ersichtlich. Es gab immer wieder Hinweise auf mögliche Täter, aber erst am Ende hatte ich eine konkrete Vermutung, die sich dann auch mehr oder weniger bestätigte.

Die Charaktere von Huldar und Freya sind interessant. Beide haben ihre Macken und Fehler. Freya ist recht sympathisch. Sie wurde ebenfalls degradiert und hat damit zu kämpfen. Huldar wollte die Leitungsposition nie und ist nicht böse darum diese los zu sein, Dass er wieder ganz unten anfangen muss und von seinen Kollegen gemieden wird, stört ihn aber schon. Er ist ein guter Ermittler, aber nicht immer sympathisch. Ich mag ihn dennoch und habe ihn gerne bei den Ermittlungen begleitet.

Yrsa Sigurdardóttirs Schreib- und Erzählstil haben mir sehr gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. Einzig über die isländischen Namen bin ich das ein oder andere Mal gestolpert. Die Handlung ist logisch aufgebaut und die Auflösung am Ende schlüssig.

Der zweite Band der Reihe um Kommissar Huldar und Kinderpsychologin Freya, „Sog“, hat mir, genau wie der erste, sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen spannenden, inhaltlich gar nicht aus der Hand legen. Ich hoffe sehr auf weitere Fälle für die beiden und freue mich sehr darauf.

Bewertung vom 13.09.2017
Tausend kleine Lügen
Moriarty, Liane

Tausend kleine Lügen


sehr gut

Seit der Geburt ihres Sohnes Ziggy vor fünf Jahren ist Jane ständig umgezogen. Nirgendwo konnte sie es lange aushalten. Nun hat es sie ins australische Küstenstädtchen Pirriwee verschlagen. Schnell schließt sie Freundschaft mit Madeline und Celeste, deren Kinder in die gleiche Vorschulklasse gehen wie Ziggy. Jane gefällt es in Pirriwee. Sie scheint endlich angekommen zu sein. Doch Jane, Celeste und Madeline geraten in ein Geflecht von Geheimnissen, Intrigen und Lügen. Dann kommt bei einem Elternschulfest ein Mann zu Tode…

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Der Leser lernt zunächst die drei Frauen Jane, Madeline und Celeste kennen. Die drei sind sehr unterschiedlich, aber jede auf ihre Art sympathisch. Jede der Frauen hat ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen. Auch wenn ich an Stelle der einzelnen Frauen nicht immer unbedingt so gehandelt hätte, wie sie es getan haben, konnte ich mich gut in ihre jeweilige Situation hinein versetzen und mit ihnen fühlen, leiden und fiebern. Ich habe jede von ihnen gern durch die Handlung begleitet.

Der Schreib- und der Erzählstil von Liane Moriarty haben mir sehr gefallen. Die Geschichte war flüssig geschrieben und ließ sich flott lesen. Die Autorin baut geschickt Spannung auf, indem sie Hinweise auf Geheimnisse einzelner Charaktere gibt, die erst nach und nach enthüllt wurden. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Gesprächsauszüge, vermutlich aus Polizeivernehmungen, in denen in erster Linie Eltern und Lehrer aus Pirriwee zu Wort kommen. Auch hier lässt die Autorin Hinweise einfließen, die den Leser neugierig auf die weiteren Ereignisse werden lassen.

Der Roman „Tausend kleine Lügen“ von Liane Moriarty hat mir alles in allem sehr gut gefallen. Es gab zwar auch eine Passage, die ich ein wenig langatmig fand, weil wenig passierte, diese war aber zum Glück nur kurz. Ansonsten zog mich die interessante und spannende Handlung schnell in ihren Bann. Sie bot alles, von Lügen, Geheimnissen, Intrigen, schwerwiegender familiärer oder privater Probleme, bis hin zu Freundschaft und auch Liebe. Ich habe mich über den gesamten Handlungsverlauf sehr gut unterhalten gefühlt und kann für dieses Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich kann mir gut vorstellen, noch weitere Bücher der Autorin zu lesen und die auf dem Buch basierende TV-Serie, „Big Little Lies“, zu schauen.

Bewertung vom 30.08.2017
So klingt dein Herz
Ahern, Cecelia

So klingt dein Herz


gut

Laura lebt völlig einsam und verborgen in einem kleinen Cottage in Irland. Sie hat eine ganz besondere Gabe. Sie kann jedes nur denkbare Geräusch und Stimme in Perfektion nachahmen. Im Wald trifft der Toningenieur Solomon zufällig auf Laura. Er ist völlig fasziniert von der jungen Frau und fühlt sich magisch zu ihr hingezogen. Auch Bo, Regisseurin und Solomons Lebensgefährten, ist begeistert. Sie möchte eine Dokumentation über Laura drehen. Plötzlich findet sich die junge Frau in einer lauten, modernen, ihr fremden Welt wieder.

Ich bin sehr gut in die Handlung hinein gekommen. Der Anfang hat mir sehr gefallen. Laura war mir schnell sympathisch. Ihr Schicksal faszinierte und berührte und ihre Gabe verzauberte mich. Leider schlug die Autorin irgendwann eine Richtung ein, die mir nicht sehr zusagte. Der Zauber bzw. die Magie der Handlung verschwanden leider völlig. Ich verlor auch ein wenig die Verbindung zur Protagonistin, da die Beschreibungen ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zeitweise zu sehr in den Hintergrund rückten. Die Geschichte gefiel mir nicht mehr so gut. Gegen Ende wurde es zum Glück wieder etwas besser. Laura und ihre Gefühle rückten wieder mehr in den Vordergrund und auch die Magie, die die Handlung zu Beginn verbreitete, kehrte ein wenig zurück.

Den Schreib- und Erzählstil der Autorin kannte ich bereits. Beides hat mir, wie gewohnt, gut gefallen. Die Sprache ist zwar recht einfach, aber das trübt das Leseerlebnis keinesfalls. Die Geschichte ließ sich zügig lesen.

Ich habe bereits andere Bücher von Cecelia Ahern gelesen und bin von „So klingt dein Herz“ ein wenig enttäuscht. Die Geschichte an sich war zwar nicht schlecht, aber ich hatte etwas völlig anderes erwartet. Ich hatte mir eine Geschichte mit mehr Tiefgang erhofft, eine die mich verzaubert, berührt und zu fesseln vermag. Dies gelang ihr leider über weite Strecken nicht. Auch die Liebe kam mir ein wenig zu kurz. Trotz einiger Schwächen hat mich das Buch aber gut unterhalten. Es handelt sich aber definitiv nicht um Cecelia Aherns bestes Werk.

Bewertung vom 18.08.2017
Der Sandmaler
Mankell, Henning

Der Sandmaler


sehr gut

Nach dem Schulabschluss weiß Elisabeth nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie beschließt eine Reise nach Afrika zu unternehmen um dort über ihre Zukunft nachzudenken. Im Flugzeug trifft sie auf Stefan, mit dem sie gegen Ende der Schulzeit eine flüchtige Beziehung hatte. Während Stefan einfach nur Urlaub machen will, möchte Elisabeth das fremde Land und die Menschen dort verstehen. Sie freundet sich mit dem schwedischen Lehrer Sven an, der ihr die Hintergründe erklärt. Svens Erzählungen und ihre eigenen Erlebnisse lassen Elisabeth die Welt und ihr eigenes Leben mit anderen Augen sehen.

Henning Mankell reiste 10971 das erste Mal nach Afrika. Kurz nach dieser Reise schreib er „Der Sandmaler“. Dass der Autor Afrika selbst besucht hat und in diesem Roman seine Erfahrungen verarbeitet, verleiht der Geschichte viel Authentizität und Glaubwürdigkeit. Bevor ich das Hörbuch „Das Auge des Leoparden“, ein späterer Afrikaroman von Henning Mankell, hörte, waren mir Afrika und das Leben dort sehr fremd. Das Hörbuch und „Der Sandmaler“ haben mir den Kontinent etwas näher gebracht. Ich fand es sehr interessant etwas über den Kontinent und das Leben dort zu erfahren. Die Informationen über das Verhalten der Weißen gegenüber den Afrikanern, die Gedankenlosigkeit der Touristen und die Nachwirkungen der Kolonialzeit waren teilweise sehr erschreckend.

Der Schreib- und Erzählstil von Henning Mankell haben mir, wie immer, gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht und flott lesen.

Das Buch „Der Sandmaler“ hat mir sehr gefallen. Henning Mankell beschreibt Afrika, das Leben dort und den Umgang der Weißen mit der afrikanischen Bevölkerung sehr eindrucksvoll. Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben und kann es nur weiterempfehlen.