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Christiane
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Ich liebe Lesen!!!

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Insgesamt 435 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2025
Capellmann, Carla

Über Stock und Mörderstein


sehr gut

Im März 2025 hat Carla Capellmann gemeinsam mit dem Verlag emons: den Wanderkrimi „Über Stock und Mörderstein“ herausgebracht. Das Cover ist liebevoll gestaltet. Es passt zur Geschichte und in das Genre.
Von Carla Capellmann habe ich bereits „Miesmuschelmord“ gelesen und war hellauf begeistert. Umso gespannter bin ich auf ihr neues Werk. Wandern gehört zu meinen Hobbies und so bin ich gespannt in ihre Erzählung gestartet. Schnell habe ich Zugang zu Ellen gefunden. Als Privatdetektivin begleitet sie eine Gruppenwanderung über den Eifelsteig. Ihre Auftraggeberin hat den Verdacht, ihr Ehemann will sich mit seiner Geliebten und gestohlenen Diamanten absetzen. Gleich am ersten Abend erwischt Ellen ihn mit einer Frau. Doch noch in der Nacht stürzt er in den Tod. Ellen fragt sich, ob das wirklich ein Unfall war und wo die Diamanten geblieben sind? Sie macht sich auf die Suche und diese gestaltet sich gar nicht so einfach, denn Ellen ist nicht die Einzige, die die Diamanten sucht.
Carla Capellmann hat nur wenige Sätze gebraucht, um meinen Geist in ihre Geschichte zu ziehen. Gemeinsam mit Ellen mache ich mich auf den Weg. Wunderbar sind die Beschreibungen der Landschaft zu lesen. Die Gegend baut sich in meinem Kopf vor meinen Augen auf und die Beschreibungen der Leute gefällt mir. Viel Spaß machen mir die Schuhbäume und die Idee, einen kleinen Sack mit etwas zu packen, was die Wanderer im Urlaub loslassen möchten. Auch mit Spannung spart die Autorin nicht und präsentiert früh die erste Leiche. Seite für Seite lese ich gebannt, wie es denn nun weitergeht und auch hier passiert allerhand unerwartetes. Während ich fleißig am Rätseln bin, fliege ich nur so durch die ca. 260 Seiten. Ehe ich mich versehe, löst die Autorin ihren Kriminalroman sauber auf. Meine Fragen sind beantwortet und ich bin voll zufrieden.
Alles in allem hat Carla Capellmann mit „Über Stock und Mörderstein“ einen amüsanten Wanderkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Lust auf eine Wanderung über den Eifelsteig hat, ist herzlich eingeladen, das Buch zu lesen. Von mir bekommt die Autorin 4 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.05.2025
Nikolai, Maria

Der Duft der Neuen Welt / Little Germany Bd.1


ausgezeichnet

Im Mai 2025 hat Maria Nikolai gemeinsam mit dem Verlag Penguin den historischen Roman „Little Germany, Der Duft der Neuen Welt“ herausgebracht. Es handelt sich um den Auftaktroman einer zweiteiligen Reihe. Das Cover ist in den Farben einer alten Fotografie gehalten. Es zeigt ein verliebtes Paar und die Freiheitsstatue von New York im Hintergrund. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar.
Von Maria Nikolai habe ich bereits die Reihen um die Schokoladenvilla und die Töchter gelesen. Ich liebe den wunderbaren Schreibstil dieser Autorin. In modernen Worten erzählt sie sanft und einfühlsam bestens recherchierte Geschichten, die mir noch lange nach dem Lesen in Erinnerung bleiben. Nun halte ich ihr neues Werk in den Händen und schlage neugierig das Buch auf.
Im Jahr 1901 starten zwei Frauen aus unterschiedlichen Welten in ein neues Leben. Das Dienstmädchen Lissi hat sich auf eine Liaison mit dem Sohn des Hauses eingelassen und ist schwanger. Entgegen seiner Zusage Lissi gegenüber leugnet er die Liaison gegenüber seiner Familie. Lissi bleibt nichts anderes übrig, als in ein neues Leben aufzubrechen.
Julia von Varrell wurde mit falschen Versprechungen in eine arrangierte Ehe gelockt. Ihr wurde zugesagt, sie dürfe in der Gestütsleitung ihres Mannes Frederick mitarbeiten. Doch schnell wird klar, sie soll die Rolle der Gutsherrin übernehmen und ihrer Schwiegermutter zur Hand gehen. Als Frederick ihr Pferd Achill verkauft, flieht Julia und macht sich auf den Weg in ein neues Leben.
Lissi und Julia lernen sich an Bord eines Schnelldampfers nach New York kennen. Schnell entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die Maria Nikolai in wunderschönen Worten beschreibt. Die Reise ist abenteuerlich und ihr gemeinsamer Neustart in Amerika riskant. Beide Persönlichkeiten sind fein gezeichnet und gewinnen mit jedem Buchstaben an Format. Es macht mir Spaß ihren Erlebnissen zu folgen.
Maria Nikolai berührt mich mit ihren zarten Worten tief im Inneren. Dabei erzählt sie bildgewaltig und spannend über ca. 656 Seiten in einem feinen Ton. Einmal mit dem Lesen gestartet, ist es mir nicht mehr möglich, dieses Buch aus der Hand zu legen. Immer will ich wissen, wie es denn nun weitergeht und so lese ich und lese ich und lese ich. Bis ich zu ihrem letzten Satz komme. Es ist ein Cliffhanger. Er macht mich so neugierig, dass ich mich jetzt schon auf den Herbst freue, wenn der zweite Teil erscheinen wird.
Alles in allem hat Maria Nikolai mit „Little Germany, Der Duft der neuen Welt“ einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der bestens recherchiert und wunderschön erzählt ist. Diesen Roman muss man einfach lieben. Von mir bekommt die Autorin 5 auf Hochglanz polierte Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2025
Lund, Jesper

Schwedenglut


ausgezeichnet

Am 17. April 2025 hat Jesper Lund den Regionalkrimi „Schwedenglut“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Es ist der 3. Teil der Reihe mit den Kommissaren Niklas Zetterberg und Emma Steen. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß. Das Cover passt gut in die Reihe, in das Genre und zur Geschichte.

Südschweden leidet unter einer Hitzewelle. In der Nähe von Helsingborg brennt ein Hof ab. Die Feuerwehrleute entdecken eine Leiche und schnell steht der Verdacht im Raum, es handele sich um Brandstiftung. Der Hof gehört einem rechtspopulistischen Politiker, doch der ist nicht zu finden. Das Team der Mordkommission rund um Niklas Zetterberg und Emma Steen nimmt die Ermittlungen auf. Dann geschieht der nächste Mord und die Zeit rennt.

Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich tief in der Erzählung verankert. Der Schreibstil von Jesper Lund liest sich leicht und locker. Ich kann mir alles gut vorstellen. Der Autor startet mit einem Prolog, der mich schaudern lässt und das Schaudern lässt mich über die nächsten 256 Seite nicht mehr los. Einmal mit dem Lesen gestartet, ist es mir nicht mehr möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Es ist einfach spannend, spannend und spannend. Zum Glück hatte ich am Abend keine besonderen Pläne und so habe ich „Schwedenglut“ an einem Stück durchgelesen.

Neben dem spannenden Kriminalfall kämpft Niklas in diesem Teil mit seiner persönlichen Vergangenheit. Seine suchtkranke Ex-Freundin Pernille macht ihm das Leben schwer und stalkt ihn. Niklas macht das mehr zu schaffen als ihm lieb ist und ehe er sich versieht, bringt er Emma in Gefahr. Auch Emma kämpft mit sich und trifft eine Entscheidung, die Konsequenzen für Niklas hat.

In „Schwedenglut“ stimmt einfach alles. Jesper Lund präsentiert einen spannenden Kriminalfall aus Südschweden, der unglaublich spannend und vielschichtig ist. Es gibt Krimis, für die müsste man den sechsten Stern einführen, dies ist einer davon. Von mir bekommt der Autor fünf auf Hochglanz polierte Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.04.2025
Svoboda, Fanny

Sonnwendmord


ausgezeichnet

Am 20. März 2025 hat Fanny Svoboda den humorvollen Kriminalroman „Sonnwendmord“ auf den Büchermarkt gebracht. Optisch ist das Cover schon mal eine Wucht. Von der Autorin habe ich bereits „Marillenknödelmord“ gelesen und das war einfach super. Ein gutes Jahr später halte ich den Nachfolgeband mit dem erfolglosen Krimiautor Horvath in der Hand und bin neugierig wie ein Flitzebogen. Voller Vorfreude starte ich in die Geschichte.

Auf der Sonnwendfeier in der Wachau wird die Leiche der Arzthelferin Christel Hulatsch im Feuer entdeckt. Darüber ist niemand traurig, denn es gibt keinen, der „die Lutasch“ mochte. Horvath mischt sich unfreiwillig ein. Gemeinsam mit der Mimi und dem Schamanen, die ich beide schon aus dem ersten Teil kenne, übernimmt er in der Ordination die Stelle der Lulatsch. Fanny Svoboda beschreibt diese Situationen einfach herrlich komisch, denn Mimi und der Schamane halten wenig von der Schuldmedizin und bringen ordentliche Turbulenzen in die Arztpraxis. Natürlich sieht die Ärztin das nicht gerne. Doch was soll sie machen? Es herrscht schließlich ein Fachkräftemangel. An dieser Stelle weise ich gerne darauf hin, dass sich das Verhalten der Mimi und dem Schamanen natürlich kein Arzt gefallen lassen würde, doch hier sind wir in einem humorvollen Kriminalroman und damit gibt diese Situation einen herrlichen Raum für skurrile Situationen, einen herrlichen Wortwitz und jede Menge Lacher auf der Leserseite.

Auch an Spannung fehlt es mir nicht. Die Autorin präsentiert früh ihre erste Leiche und es bleibt nicht die letzte. Horvath und sein Team geben sich viel Mühe bei den Ermittlungen. Einfach ist es nicht, denn sie haben mehr Verdächtige, als ihnen lieb sein kann. Nach und nach kommt eine saubere Geschichte zustande, die mich durchaus in all ihrer Komik nachdenklich macht und ein Plot, der mich überrascht.

Wer Lust auf einen herrlich komischen Kriminalroman mit einem skurrilen Ermittlerteam hat, der ist hier genau richtig. Mit viel Wortwitz, einem Anteil an Dialog, den auch Norddeutsche gut verstehen, einer ordentlichen Portion schwarzem Humor hat Fanny Svoboda mit „Sonnwendmord“ einen Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Von mir bekommt sie 5 polierte Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.04.2025
Moor, Matthias

Der irische Fremde


sehr gut

Am 20. März 2025 hat Matthias Moor gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Der irische Fremde“ herausgebracht. Das Cover passt gut zur Geschichte und in das Genre. Dies ist mein erster Krimi mit Matthias Moor und ich bin gespannt, was mich erwartet. Neugierig beginne ich zu lesen.

Die Journalistin Mary hat als Kind erlebt, wie ihre Eltern bei einem Brand gestorben sind. Sie war noch klein. 25 Jahre später sieht sie auf dem Flughafen einen Mann, den sie damals gesehen hat. Jedenfalls glaubt sie das. Sie stellt Fragen und beginnt diesen Mann zu suchen. Dabei stößt sie auf Lügen und gerät Schritt für Schritt in einen Alptraum. Doch sie will unbedingt herausfinden, was damals wirklich geschehen ist. Ehe sie sich versieht, gerät sie selbst in tödliche Gefahr.

Schnell habe ich mich in den Krimi eingelesen. Der Schreibstil von Matthias Moor liest sich flüssig. Er nutzt die modernen Worte und setzt an die richtigen Stellen Bilder, so dass ich mir alles gut vorstellen kann. Die Erzählung startet spannend und spannend bleibt sie bis zum letzten Buchstaben. Relativ schnell denke ich, dass alles auch ganz anderes gewesen sein könnte. Und das Marys Eltern vielleicht gar nicht bei einem Brand gestorben sind, sondern vielleicht schon tot waren, als es gebrannt hat. Und dass es mit der großen Liebe vielleicht gar nicht so weit her war. Wer, wie ich, gerne Harlan Coban liest, wird diesem Gedanken folgen können. Doch da der Autor auch alles ganz anders erzählen kann, folge ich Mary gebannt und konzentriert auf Schritt und Tritt durch ihre Recherchen. Atmosphärisch dicht erzählt Matthias Moor, wie Mary ein Puzzlestück nach dem anderen sucht, findet, verdreht und verwirft. Zwischenzeitlich erhole ich mich bei den wunderbaren Beschreibungen der irischen Landschaft und tauche mit Mary in die irische Vergangenheit ab. Denn der Autor geizt über ca. 266 Seiten nicht mit Informationen und unerwarteten Wendungen. So fordert er meine Konzentration und dafür komme ich in den vollen Genuss seines Kriminalromans.

Alles in allem hat Matthias Moor mit „Der irische Fremde“ einen spannenden und wendungsreichen Thriller auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Fans von Harlan Coban kommen hier auf ihre Kosten. Von mir bekommt der Autor 4 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.04.2025
Westphal, Ben

Der Bulle in der Hafencity


sehr gut

Von Ben Westphal habe ich bereits „Der Bulle von Hamburg“ gelesen. Das war super und so war ich sehr gespannt auf „Der Bulle in der Hafencity“. Das Cover passt gut in die Reihe und zur Geschichte. Es handelt sich um den 3. Teil mit Gerd Sehling, dem pensioniertem Rauschgiftfahnder. Das Besondere an einem Kriminalroman von Ben Westphal ist, dass er selbst als Rauschgiftfahnder arbeitet. Das merke ich seinem Werk an. Es ist intensiv und authentisch.
Im Café-Restaurant „Hang Loose“ hilft Gerd Sehling im Café seiner Nichte als Kellner aus. Einst ist er eher widerwillig eingesprungen, heute genießt er das Kellnern aus vollem Herzen. Das Aufnehmen der Essens- und Getränkewünsche ebenso, wie einen kleinen Flirt mit den weiblichen Gästen. Letzteres ist seiner Frau Dörte ein Dorn im Auge. Da Dörte ebenfalls im Café mitarbeitet führt dies zu diversen Szenen, die mich gerne einmal schmunzeln lassen. Als Gerd Sehling mit geübtem Auge Bekannte aus der Drogenszene entdeckt, ist es mit der gemütlichen touristischen Zeit vorbei. Gerds Ermittlerinstinkt ist geweckt und gemeinsam mit seinem früheren Kollegen Tim Dombrowski begibt er sich auf Spurensuche und gerät mitten in ein mörderisches Kartell.
Mit modernen Worten erzählt der Autor eine Geschichte, die mich mit nur wenigen Sätzen tief in seine Erzählung eintauchen lässt. Ich fühle mich, als sei ich mittendrin statt nur dabei. Im Geiste läuft bei mir ein Film ab, dabei lese ich ein Buch. Ben Westphal fordert meinen Geist, wie auch der Geist eines Rauschgiftfahnders gefordert ist. Er startet mit vielen Erzählsträngen und erzählt immer genau bis zu dem Punkt, an dem ich unbedingt weiterlesen möchte. Und unterbricht. Das Stilmittel des Unterbrechens hält die Spannung im Kriminalroman hoch.
Ich lese konzentriert und langsam, damit mir auch ja nichts entgeht. Intensiv bindet er mich in die Ermittlungsarbeiten ein und ich bekomme das Gefühl, das es auch von mir abhängt, ob der Fall gelöst wird. Nach und nach verdichten sich die Hinweise und letztendlich löst der Autor sauber auf. Meine Fragen sind beantwortet und ich freue mich auf die verdiente Pause nach meinem Ermittlungserfolg. Gerd Sehling sicher auch. Und auf die Rückkehr der Touristen im „Hang Loose“.
Alles in allem hat Ben Westphal mit „Der Bulle in der Hafencity“ einen sehr guten Regionalkrimi auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Intensiv und authentisch sorgt er über ca. 350 Seiten für kriminell spannende Lesestunden und sichert sich damit meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.04.2025
Voltenauer, Marc;Feuz, Nicolas

Tödliches Ultimatum


sehr gut

m März 2025 haben die Autoren Voltenauer und Feuz den Politkrimi Tödliches Ultimatum gemeinsam mit dem Verlag emons: auf den Büchermarkt gebracht. Das bildgewaltige Cover erinnert mich an eine Silvesternacht.

In der Schweiz läuft ein Vergewaltigungsprozess gegen einen hohen Armeeführer. Kurz vor Beginn wird die Klägerin ermordet. Der Aufschrei ist gewaltig. Zeitgleich läuft das beliebte Lichtspiel am Berner Bundesplatz. Es erscheint ein Countdown am Bundeshaus. Terrorristen fordern die Freilassung eines einflussreichen IS-Mitgliedes. Sie drohen, der Schweiz mit Anschlägen. Ein atemloser Wettkampf gegen die Zeit beginnt.

Für mich ist das der erste Krimi mit dem Autorenduo und so war ich gespannt, was mich erwartet. Von den ca. 332 Seiten habe ich alle als spannend empfunden. Es gelingt den Herren Voltenauer und Feuz, meinen Geist mit in die Geschichte zu nehmen. Ihr Schreibstil liest sich leicht und locker. Ich kann mir alles gut vorstellen.

Schnell wird mir klar, dass die Morde mit der Forderung um die Freilassung des hohen IS-Mitgliedes zu tun haben. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die Autoren liefern nicht nur eine spannende Krimihandlung, sie liefern auch gute Ideen. So sind drei Weihnachtsmänner als Mörder unterwegs und Grimms Märchen Schneewittchen liefert Tarnnamen für die Terroristen. Doch dazu verrate ich nichts mehr, das müsst ihr schon selber lesen. Nicht ganz so einfach ist es für mich, die ganzen Personen und die zuständigen Stellen in der Schweiz auf einen Nenner zu bringen. So habe ich mir mehr Zeit als gewöhnlich gelassen und langsamer gelesen. Besonders gelungen empfinde ich den Showdown.

Alles in allem haben die Autoren Voltenauer und Feuz mit „Tödliches Ultimatum“ einen packenden und spannenden Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, der sich zu lesen lohnt. Wer sich für Politik interessiert, findet hier ein aktuelles Thema, das bildgewaltig umgesetzt ist. Von mir bekommt das Autorenduo vier verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.04.2025
Winter, Claire

Die Erbin


sehr gut

Am 16. April 2025 hat Claire Winter gemeinsam mit dem Verlag Heyne den historischen Roman „Die Erbin“ auf den Büchermarkt gebracht. Das Cover hat mich gleich angesprochen. Die verblichenen Farben im Hintergrund bilden einen wunderbaren Rahmen für Cosima im roten Kleid und ihren grünem Mercedes. Die Blüten des Baumes signalisieren Hoffnung.
Dies ist mein erstes Buch, das ich von Claire Winter lese und ich bin neugierig auf ihren Erzählstil. Er ist ruhig und flüssig. Als Erbin der einflussreichsten Industriellenfamilie gründet Cosima Lieferstein eine Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter. Da tritt Leo in ihr Leben. Er ist Journalist und stellt Nachforschungen über den Tod eines Freundes an. Cosima will es genauer wissen und beginnt, Fragen zu stellen. Fragen, die niemand hören will. Schon gar nicht in ihrer eigenen Familie.
Über knapp 590 Seiten hat Claire Winter die Spannung in ihrer Erzählung gehalten. Immer bin ich engagiert dabei, wenn ich Cosima durch die Zeit folge. Indem die Autorin ihre Erzählperspektiven wechselt, weiß ich oft mehr als sie. Zwischenzeitlich schaue ich mal in das Personenverzeichnis, damit ich all die Namen auch richtig zuordnen kann. Ich lese viel über die Liebe, viel Dramatisches und viel über eine Zeit, über die man gar nicht genug erzählen kann. Cosima hätte ich mehr Glück mit den Männern gewünscht und die Geschichte um das Kindermädchen Elisa geht mir unter die Haut.
Mit ihrer fiktiven Geschichte um die Erbin Cosima Lieferstein hat Claire Winter einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der so hätte passieren können. Detailliert, aus verschiedenen Perspektiven und ohne Schnörkel fesselt die Autorin alle die Leser, die es gerne etwas genauer wissen möchten. Von mir bekommt sie 4 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.04.2025
Voorhoeve, Anne C.

Chicken Impossible


ausgezeichnet

In Frühlingslaune bin ich auf dem Büchermarkt unterwegs, da fällt mein Blick auf das humorvolle Cover. Ein Huhn mit Sonnenbrille lässt mich schmunzeln. Der Titel Chicken Impossible, ein Krimi aus dem Hühnerstall lässt mich herzhaft lachen. Keine Frage, das Buch muss ich lesen. Die Autorin Anne C. Voorhoeve kenne ich aus einem anderen Genre, doch davon lasse ich mich nicht abhalten. So bin ich gespannt, was die ca. 320 Seiten aus dem Verlag emons: für eine Geschichte beinhalten und beginne gespannt zu lesen.
In einer beschaulichen Waldsiedlung ermordet eine alte Dame ihre Schwester. Niemand hat etwas geahnt und niemand hat ihr das zugetraut. Die Schwestern sind so unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Hilde und Helene. Die Autorin lässt lange offen, wer jetzt eigentlich wen umgebracht hat. Für mich ist das von Anfang an glasklar, denn ich lese gerne Ingrid Noll und habe bereits nach ein paar Seiten den richtigen Riecher. Langweilig ist es mir beim Lesen nicht, denn die Autorin erzählt ihren Kriminalroman aus der Sicht der Hühner. Und das ist für mich das Highlight dieser Geschichte.
Wenn Sie Euch einen Namen geben, dann habt ihr gewonnen. So lautet die Aussage von Mama-Huhn an ihre Küken. Ganz so einfach ist es im Leben eines Huhnes dann doch nicht und so lerne ich viel über Hühner. Über Amrocks und Sundheimer. Beide Rassen habe ich gegoogelt, damit ich mir ein besseres Bild der Vierer-Bande machen kann. Sie heißen Amy, Rocky, Susi und Heidi. Und sie sind einfach liebenswert.
Ausführlich beschreibt Anne C. Voorhoeve die Vorgeschichte des Mordes. Wir lesen, wie die Schwestern groß werden und wie sie versuchen, miteinander oder nebeneinander im Elternhaus zu leben. Langeweile hat keine Chance. Jeder Satz ist wichtig, jeder Satz ist spannend. Ehe ich mich versehe ist der Kriminalroman gelesen und ich wünsche mir einfach mehr davon. Am Ende löst sie ihren Krimi sauber auf und lässt keine Fragen offen.
Mit „Chicken Impossible, ein Krimi aus dem Hühnerstall“ hat die Autorin eine Krimikomödie auf den Büchermarkt gebracht, die zum Gackern komisch und herrlich kriminell ist. Wer Hühner mag und Sinn für schwarzen Humor hat, der ist hier richtig. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.04.2025
Lind, Hera

Um jeden Preis


ausgezeichnet

Am 1. April 2025 hat Hera Lind gemeinsam mit dem Verlag KNAUR den historischen Roman „Um jeden Preis“ auf den Büchermarkt gebracht. Ich lese gerne historische Romane. Besonders, wenn es sich um Fluchtgeschichten handelt. Meine Schwiegermutter ist selbst aus Ostpreußen geflohen und ihre Geschichte versorgt mich heute noch mit Gänsehaut. Doch diese Geschichte von Hera Lind hat noch ein ganz anderes Kaliber.

Die Autorin startet mit einem kleinen Einblick in ihre Arbeit. Sie lässt sich Geschichten schicken, die erzählt werden möchten und müssen. Diese Erzählung startet sie mit einem kurzen Gespräch der noch lebenden Familienmitglieder von Lydia und endet mit einem verbalen Blumenstrauß von den noch lebenden Familienmitgliedern.

Im Jahr 1927 wird Lydia in Odessa geboren. In der Ukraine erlebt sie eine Hungersnot, die von Stalin angeordnet ist. Ihr Leben steht unter keinem guten Stern. Sie erlebt neben dem Hunger, Verzweiflung, Vertreibung, Heimatlosigkeit und Zwangsarbeit in Sibirien bei minus 50 Grad. Am Leben hält sie ihre Familie. Dem Vater hat sie versprochen, dass die Familie unter allen Umständen zusammenbleibt. Lydia wird über 90 Jahre alt und ich ziehe meinen Hut vor ihr.

Von Hera Lind habe ich auch schon andere Romane gelesen, die mich bewegt haben. Dieses hier ist anders. Es geht mir an mein Herz. Der Stil ist sachlicher gehalten. Vermutlich war die Geschichte schon so bewegend, berührend und dramatisch ist, das nur vorsichtige Worte sie erzählen können. Einmal mit dem Lesen gestartet ist es kaum noch möglich, diesen Roman wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. So habe ich die ca. 512 Seiten in 4 Abenden gelesen.

Alles in allem hat Hera Lind mit „Um jeden Preis“ einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, der berührt. Von mir bekommt die Autorin 5 verdiente Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.