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venenorojo

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 08.04.2025
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1


ausgezeichnet

"Non è vero, ma ci credo..." - dieser Satz zieht sich durch das ganze Buch.
Schon das Cover und der Titel haben mich dazu gebracht, näher hinzuschauen. Fabio Nolas Krimi trägt den Leser in die Gassen Neapels, genauer genommen in die Nähe des Commissarios Gaetano. Salvatore Gaetano ist Single, ein ziemlich versagender Patenonkel und Bruder, aber ein Vollblutpolizist, der für seinen Job lebt. Just zum Tag des San Gennaro, des Schutzheiligen der Stadt Neapel, geschieht ein grausamer Mord, der etliche Rätsel mit sich bringt und den es aufzuklären gilt. Mit seinem durchaus charmanten und durchwachsenen Team rauscht Gaetano durch den Fall und der Leser mit ihm durch Neapel. Man hat förmlich die Gerüche in der Nase, hört die Vespas durch die Gassen fahren und sieht die historische Altstadt. Nola versteht es, den Leser in eine andere Welt zu entführen, die sich nicht nur um das Verbrechen dreht, sondern auch die einfühlsame Seite des Commissarios und der Neapolitaner zeigt. Ich freue mich bereits jetzt auf den zweiten Fall, der am Ende des Buches erwähnt wird, und werde diesen sicherlich genauso rasend verschlingen wie diesen.

Bewertung vom 05.04.2025
Dalton, Trent

Der Junge, der das Universum verschlang


gut

Bereits die Leseprobe war harte Kost, weckte aber meine Neugier.
Nachdem ich das Buch in den Händen hatte, ging das Dilemma los. Ich weiß nicht, wie oft ich das Buch in den Händen hatte und es nach zehn Minuten wieder zur Seite legte.
Das Buch handelt von Eli, einem Jungen, der mit seinem aus freien Stücken sprachlosen Bruder eine echt harte Kindheit in Brisbane durchmacht. Seine Mutter und deren Partner sind mit Drogen handelnde Junkies, der Babysitter Slim ein bekannter Ex-Knacki und Ausbrecher.
Zwischendurch driftet Eli ab, in seine Gedanken und Fantasien, stellt sich Fragen, die manchmal erst später einen Sinn ergeben oder sich beantworten.
Eli sucht nach Sinnhaftigkeit und Freundschaft, versucht immer wieder zu verstehen und ein "besserer" Mensch zu werden in diesem Leben aus Brutalität und Verwahrlosung.
Sicherlich geht es hier um eine wirklich bewegende und krasse Geschichte, die sich aber nur sehr zähflüssig lesen lässt und dadurch die Lust am Buch nimmt. Sehr schade, denn die Geschichte ist es wert.

Bewertung vom 05.04.2025
Loose, Anke

Schmeckt!


sehr gut

Von venenorojo
Schon das Cover lädt dazu ein, das Buch zu öffnen. Schön illustriert und mit viel Witz sollen Kinder hier alles rund ums Essen lernen. Rund ums Essen bedeutet in diesem Fall tatsächlich, dass es von Essensfarben über Geschmäcker, Nährstoffe, Verdauung an sich als auch um die Geschichte einiger Speisen (wie Brot) oder auch Rezepte handelt. Rundum lustig liest sich das Buch und bietet nebenbei Informationen rund um die Nahrung. Viele Wörter werden für Kinder einfach erklärt. Es gibt aber auch ein paar Seiten dazwischen, die schon etwas arg tiefer in die Materie einsteigen. Immer noch mit recht simplen Worten erklärt, aber das Interesse meiner recht wissbegierigen achtjährigen Tochter liess dann nach. Allerdings nicht ganz: Mama durfte jetzt weiter lesen. Selber lesen war nicht mehr angesagt. Zuviel Text mit Wissen, sagte sie. Das versteht sie besser, wenn sie es vorgelesen bekommt. Ist ja auch eine gute Lösung. So gesehen gibt es von uns einen Daumen nach oben und vier Sterne.

Bewertung vom 28.03.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


sehr gut

"Geht so" ist die Geschichte von Marisa, einer Frau in den Dreißigern, die ohne Beruhigungsmittel und YouTube-Videos den Arbeitsalltag mit all seinen Höhen und Tiefen nicht erträgt. Marisa hasst ihre Arbeit. Ihre Arbeit in der Marketingagentur benötigt sie eigentlich nur, weil sie einfach die guten Dinge des Lebens so gerne genießt. Außerdem läuft im Büro ständig die Klimaanlage, die Zuhause zu hohe Stromkosten verursachen würde... Marisa hat ihre Arbeit "perfektioniert": Sie lässt quasi arbeiten, erscheint aber allen als durchaus produktive Teamleiterin.
Allerdings gibt es etwas, was Marisa unwahrscheinlich Angst macht: Ein bevorstehendes Teambuilding-Event - und zwar über das Wochenende. Der bloße Gedanke an ein Wochenende gemeinsam mit ihren Arbeitskollegen lähmt sie förmlich, zumal es da eine verblasste Erinnerung an eine gemeinsame Kollegin gibt, deren Schicksal nie komplett aufgelöst wird.
Dieser Roman lässt sich wundervoll lesen, und mehrfach musste ich laut auflachen. Viele der Sätze, der Gedanken von Marisa, treffen den Arbeitsalltag auf dieser immer rasanter werdenden Welt gerade zu meisterhaft.
Geradezu zielsicher schafft es die Autorin, die Gefühle einer arbeitenden Person in der heutigen Gesellschaft mit allen seinen Ecken und Kanten zu spiegeln: Es geht um Einsamkeit, die Kunst, sich im Arbeitsleben gekonnt und selbstsicher zu präsentieren, und sich trotz alledem nicht vor den nächsten Zug zu werfen.
Leider ist das Ende etwas abrupt und verrückt - das nimmt dem Ganzen etwas von der Brillanz des Romans.

Bewertung vom 29.11.2024
Gómez-Jurado, Juan;Montes, Bárbara

Die Mission beginnt / Amanda Black Bd.1


ausgezeichnet

Zugegeben: Das Buch war für meine achtjährige Tochter gedacht.
Schon beim Eintreffen des Buchs waren wir beide überrascht. Der Einband verspricht Spannung und ist mit besonderen Imprägnierungen schon bemerkenswert anders.
Meine Tochter beendete das Buch nach Kapitel 10 mit den Worten: "Mama, das lese ich wann anders weiter. Das ist mir ein bisschen zu gruselig."
Na gut... Also habe ich es mir an die Seite gelegt.
Nach nicht einmal zwei Stunden hatte ich es "inhaliert". Der Hammer!
Spannend geschrieben, unterhaltsam, aufregend.
Amanda lebt mit ihrer schrulligen, aber durchaus taffen Tanta Paula in einer abrissreifen Bude, als ihr sich plötzlich ganz neue Perspektiven aufzeigen. Sie erbt - nicht nur eine Villa, sondern gleich noch ganz besondere Fähigkeiten dazu.
Mit der Villa gibt es eine neue Schule, und mit dieser den unerwartet netten Eric, der ihr die Schule zeigt und zu ihrem besten Freund wird.
Ihr neuer mitgeerbter Butler Benson ist irgendwie auch etwas seltsam. Er erscheint überall und nirgends, ist aber durchaus immer hilfreich zur Stelle.
Alleine diese vier Hauptfiguren machen das Buch lesenswert.
Gemeinsam meistern sie die Aufgabe, die Amanda zu lösen hat, um ihr Erbe ganz für sich in Anspruch zu nehmen.
Mir hat das Buch dermaßen gefallen - zumal am Ende sichtbar wird, dass die Geschichte noch lange nicht zu Ende ist -, dass ich mir bereits Band 2 bestellt habe.
Ich denke, meiner Tochter werde ich das Buch nochmal in zwei Jahren vorlegen, und bin überzeugt davon, dass es ihr genauso gut gefallen wird wie mir.

Bewertung vom 10.11.2024
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Da lag es nun vor mir, mein erstes Buch von Kai Meyer. Schon die ersten Seiten nahmen mich mit. Es ist 1933. Die Machtübernahme der Nazis steht Deutschland bevor, Cornelius Frey ist als Ex- und wieder Kriminalkommissar die Hauptfigur, die ebenfalls unter Beobachtung regimetreuer Parteigenossen steht. Der Doppelmord, den er aufzuklären hat, ist verzwickt und mit Intrigen versehen und lässt ihn einfach nicht locker.
Parallel dazu wird die Geschichte der Lektorin Paula erzählt, die sich 1913 gemeinsam mit ihrem Verlobten auf eine Reise ins ehemalige Livland begibt, um dort den von ihr betreuten Autoren Aschenbrand aufzusuchen, der dort bei einer baltendeutschen Familie in einem Herrenhaus lebt.
Ich kann nicht genau sagen, welche der beiden Stories mich am Anfang mehr mitgenommen hat; beide haben starke Charaktere als Hauptfiguren und sind durchaus unterhaltsam geschrieben.
Irgendwann erfährt man als Leser, dass es da eine Parallele gibt, eine Verbindung zwischen beiden Geschichten.
Der Roman liest sich erstaunlich gut und informiert nebenbei sowohl über Leipzigs Geschichte, den Aufstieg des Nationalsozialismus als auch über die Verstrickungen im Baltikum zwischen den Russen und den Deutschen.
Interessant ist, dass man die Geschichte um 1933 als Beobachter liest, die Handlung in Livland jedoch aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Paula erzählt wird.
Ich habe wie gesagt keinen Vergleich zu anderen Büchern des Autoren, bin aber sehr begeistert von dieser Geschichte. Für mich durchaus ein Highlight in 2024!

Bewertung vom 24.03.2024
Ventura, Luca

Der blaue Salamander / Capri-Krimi Bd.5


ausgezeichnet

Rizzi, Cirillo und das schöne Capri haben sich bereits in den ersten vier Bänden in mein kleines Krimiherz geschlichen, und auch dieses Mal klingt schon der Beginn so, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.
Rosalinda Fervidi liegt erdrosselt im Beichtstuhl der beschaulichen Kirche in Capri. Sollte sie tatsächlich von dem auf Capri bekannten Straßenkehrer Salvatore ermordet worden sein, der sie gefunden hat? Auch wenn die Kollegen aus Neapel diesen vorläufig festnehmen, stellen Rizzi und seine Kollegin Cirillo eigene Nachforschungen an. Wer hat die junge auf Capri groß gewordene Frau ermordet, und was hat die "Blaue Salamander" damit zu tun?
Luca Ventura schafft es erneut, die Sehnsucht nach Bella Italia, dem leckeren Essen und der italienischen Lebensart mit einem Fall zu verknüpfen, der auch auf den zweiten und dritten Blick nicht so einfach zu durchschauen ist.
Mit seinem angenehmen Schreibstil schafft er es, eine weitere leichte, aber spannende Lektüre zu kreieren und die Leser zu fesseln.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2021
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


ausgezeichnet

Dieser großartige Roman handelt von Kasih, Hani und Saya, drei Freundinnen mit Migrationshintergrund, die in dem selben Stadtteil groß werden, die seit ihrer Kindheit viel Zeit miteinander verbringen, engste Vertraute werden, sich in- und auswendig kennen. Drei Freundinnen mit unterschiedlichen Charakteren, mit verschiedenen Ansichten und Wünschen, die zusammen lachen und weinen. Eines verbindet die drei mittlerweile jungen Frauen mehr als alles andere: der Alltagsrassismus, dem sie ausgesetzt sind und ihre differenzierte Art, damit umzugehen.
Shida Bazyar zeigt die unterschiedlichen, oft subtilen oder auch gar nicht böse gemeinten, Facetten des Alltagsrassismus und die diversen Möglichkeiten, mit diesem umzugehen. Sie verleiht ihrer Erzählerin Kasih eine Stimme voller Inbrunst und Wut, warum Menschen aufgrund ihrer Herkunft ständig hinterfragt werden, ja selbst von Antifaschisten, denn wozu betont man eigentlich, dass man Antifaschist ist?! Müsste das nicht normal sein? Und immer wieder hebt sie eines hervor: Dass der wichtigste Halt in unserer heutigen Zeit bedingungslose Freundschaft ist.
Dieses Buch ist das Beste, was ich seit langem gelesen habe, und offenbart zum Ende neben einem alles in Frage stellenden Plot Twist auch einige weitere Überraschungen parat.
Für mich ist Shida Bazyars Roman schon jetzt das Buch des Jahres 2021!

Bewertung vom 08.04.2021
Herzberg, Thomas

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)


gut

Gleich zu Beginn startet das Buch spannend - nämlich mit der Entsorgung einer Leiche auf hoher See.
Ein Fall für das neue Flensburger Team Ina Drews und Jörn Appel. Für beide ist der Beginn der Zusammenarbeit ein wenig schwierig, da sie sich aus der Vergangenheit kennen. Auch der neue Chef ist quasi ein alter Bekannter...
Nach einigen persönlichen Differenzen raufen sich Ina und Jörn jedoch zusammen und bilden ein gut zusammenarbeitendes Team, das sich trotzdem erst einmal in ein paar Spuren verrennt und nicht so wirklich weiter kommt. Denn was sie aufdecken, ist eher eine Arbeit für den Zoll und scheint nichts mit dem Mord zu tun zu haben.
Rasant entwickeln sich die Dinge und aus einem Mord werden drei Morde.
Thomas Herzberg schreibt sehr kurzweilig, so dass es Spaß macht, den Roman am Stück zu lesen. Ein leichter, aber sehr unterhaltsamer Küstenkrimi mit verschiedenen Charakteren, die doch ein wenig Lust auf die schon angekündigte Fortsetzung aufkommen lassen.

Bewertung vom 25.03.2021
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


sehr gut

August Octavio Snow aus Detroit hat sich als Polizeibeamter etliche Feinde gemacht, indem er ehemalige Kollegen und korrupte Politiker hat auffliegen lassen. Mit einer Abfindung von 12 Millionen Dollar kommt er nach einem Jahr Auslandsaufenthalt zurück in sein ehemaliges Viertel Mexicantown.
Eine schwerreiche Unternehmerin, die eine renommierte Privatbank hat und August aus früheren Zeiten kennt, bittet ihn um Schützenhilfe, die er jedoch ablehnt. Als die Frau Tage später tot in ihrer Villa aufgefunden wird, glaubt er nicht an einen Selbstmord und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Schon bald merkt er, dass es hinter dem Mord um ganz große Dinge geht, denn auch seine Ex-Kollegen und das FBI tauchen immer wieder auf.
Gemeinsam mit seinen Mitstreitern, dem ehemaligen Kleinkriminellen Tomás und dem Ex-Marine Frank sowie dem Hacker Skittles, deckt er immer mehr Puzzleteile auf und gerät immer tiefer in den Strudel.
Besonders gefallen haben mir persönlich die Details zu der mexikanischen Kultur, die Stephen Mack Jones immer wieder in die Geschichte einfließen lässt, und auch das doch ziemlich überraschende Ende. Denn es gibt letzten Endes ein paar Täter mehr...