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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 383 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2021
Lucas, Rachael

Die kleine Bücherei in der Church Lane


ausgezeichnet

Was für ein wunderbares Wohlfühlbuch.

Das Buch ist ein Softcover und hat mich gleich durch Optik und auch Haptik überzeugt.
Es ist auf nicht glänzendem Papier gedruckt,  das ist tolle Ressourcenschonung, schon alleine das finde ich prima.

Das Bild ist in frischen Grüntönen gehalten und beinhaltet das zentrale Element des Buches, die alte Telefonzelle auf dem Dorfplatz. Es ist sehr gelungen.

Die Geschichte um die gestresste Lehrerin, die auf das Land zieht,  dort ein wunderbares Cottage bewohnt und Freundschaften schließt, ist rundum gelungen.

Die Handlungsstränge sind stimmig, es macht Spaß zu lesen.

Das Buch ist auch nicht sehr kitschig, liefert vielmehr interessante Fakten zum Leben in England während des Zweiten Weltkriegs.

Beim Lesen hatteich das Gefühl zum Dorf dazu zu gehören, alles hautnah mitzuerleben. Ein wunderbar wohliges Gefühl.

Ich kann es uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 13.04.2021
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


sehr gut

Hier bin ich total unentschlossen, wie ich dieses Buch finde.

Ich finde es nervig, da es mich als Leser, als weißen Leser angreift. Völlig unnötig, finde ich. Ich kann doch nichts dafür weiß zu sein. Und dagegen unternehmen kann ich auch nichts.

Ich finde es aber auch großartig, der Schreibstil ist frech, erfrischend. Es gibt nette Passagen über Freundschaft, es gibt viel Humor. Die drei Freundinnen sind sympathisch beschrieben, ich verbringe gerne Zeit mit ihnen.

Ich finde das Buch schrecklich, aufrüttelnd. Gibt es in Deutschland wirklich so viel Alltagsrassismus? Bestimmt. Merke ich das als Weiße? Nein...
Das macht mich betroffen.

Müssen nicht-weiße tatsächlich um ihr Leben fürchten? Warum vertrauen sie der Feuerwehr nicht? Warum springen sie lieber? Das finde ich völlig unverständlich.

Dieses Buch macht etwas mit mir. Es ist kein Wohlfühlbuch, keine Geschichte, in die man gemütlich eintaucht und wo es einem gut geht. Das Buch lässt mich ziemlich ratlos zurück. Genervt und betroffen. Und ich schäme mich ein wenig weiß zu sein, ohne jemals patriotisch, rassistisch, diskriminierend gewesen zu sein.

Bewertung vom 31.03.2021
Bergmann, Renate

Fertig ist die Laube / Online-Omi Bd.15


sehr gut

"Fertig ist die Laube" von Renate Bergmann ist ein Roman unter Pseudonym veröffentlicht.

Hinter der 82 Jahre alten patenten Rentnerin steckt ein junger Mann.

Erstmal nicht schlimm, das Buch unterhält, ja es fesselt sogar.
Es ist sehr amüsant geschrieben, die Charaktere sind so gut beschrieben, dass man sie bald kennt. Und mag!

Praktische Gartentipps gibt es obendrein, wie Saatkörner auf Klopapier.

ABER, wirklich ein großes Aber: es ist zu viel. Besonders die Umgangssprache, die eingedeutschten Begriffe, die wohl dem Leser suggerieren sollen, dass hier wirklich eine schlicht gestrickte alte Frau schreibt, die nerven. Ich kann keine Fittamine und Händis und Schollestarine mehr sehen...

Im Großen und Ganzen ist das Buch durchaus unterhaltsam, aber ich würde freiwillig kein weiteres Werk der Autorin bzw. des Autors mehr lesen.

Bewertung vom 25.03.2021
Mack Jones, Stephen

Der gekaufte Tod


sehr gut

Der Auftaktroman zu einer Krimiserie von Stephen Jack Jones spielt im Detroiter Stadtviertel Mexicantown.
Der Hauptcharakter August Snow, ein ehemaliger Polizist des Detroit Police Departements, kehrt mit zwölf Millionen Dollar Schadenersatz aus einer Korruotionsaffäre zurück nach Mexicantown, wo er aufgewachsen ist.
Mit dem Geld versucht er sein altes Viertel aufzumöbeln.
Allerdings hat er dafür wenig Zeit, da kurz nach seiner Rückkehr eine der mächtigsten Unternehmerinnen der Stadt tot aufgefunden wird.
August Snow beginnt zu ermitteln und begibt sich so selbst in Gefahr.

Die Charaktere machen dieses Buch aus.
August Snow ist der Sohn eines afroamerikanischen Polizisten und einer mexikanischen Malerin. Er macht einen sehr sozialen und freundlichen Eindruck, kommt sehr sympathisch rüber.
Auch die anderen Figuren sind gut beschrieben, ich kann mir gut vorstellen, wie und warum sie auf ihre Weise agieren, teilweise sind sie wahnsinnig sympathisch wie zum Beispiel die beiden Nachbarinnen oder auch vielschichtig und interessant, wie der neue Polizeichef.

Auch eine gute Prise Humor kennzeichnet das Buch.

Allerdings hat sich bei mir kein „mitreißendes Leseereignis“ eingestellt, ich hätte das Buch auch jeder Zeit zur Seite legen und nicht mehr weiterlesen können ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen.

Fazit: Ein nettes Buch, sympathische Charaktere und gut zu lesen, aber kein Suchtfaktor.

Bewertung vom 23.03.2021
Bickford-Smith, Coralie

Der Baum und der Vogel


ausgezeichnet

Der Baum und der Vogel von Coralie Bickford-Smith ist ein ganz besonderes Buch.
Schon das Äußere macht deutlich, dass das hier kein Nullachtfünfzehnkinderbuch ist. Der Einband ist aus Leinen, das Motiv scherenschnittartig hineingeprägt. Schon haptisch ist das unvergleichlich.

Die Seiten sind aus festem Papier, das Buch wirkt sehr hochwertig und robust.

Die Geschichte vom kleinen Vogel, der den großen Baum mitten im Urwald liebt ist sehr liebevoll erzählt und illustriert. Der Vogel fühlt sich in dem Baum zuhause und möchte nicht aufbrechen, obwohl die Regenzeit bevorsteht. Als wilde, exotische Tiere vom Baum Besitz nehmen, erschließt sich dem Vogel eine ganz neue Welt.

Mal horizontal, mal senkrecht, dieses Buch ist ein Erlebnis beim Lesen. Die Bilder sind einzigartig, künstlerisch, nicht niedlich-kitschig-zuckersüß wie in vielen anderen Kinderbüchern.


Ich mag dieses Buch und würde es weiterempfehlen, es ist auch ein tolles Geschenk für Klein und groß.

Bewertung vom 08.03.2021
Droop, Constanza

Turnen, tanzen, Musik machen / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.71


ausgezeichnet

Die Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ vom Ravensburger Verlag begeistert uns immer wieder.

So auch dieses Mal. „Turnen, Tanzen, Musik machen“ ist ein ganz tolles Kinderbuch.
Die Qualität ist großartig, die Klappen sind kindgerecht und es ist sehr hochwertig verarbeitet.

Außerdem ist es wundervoll bunt.
Die Illustrationen sind sehr liebevoll, der Text dazu absolut altersgerecht für Kindergartenkinder.

Meine Dreijährige hat spontan einige Bewegungen nachgeahmt.

Ein besonderes Highlight ist das „Asana—Rad“, hier werden verschiedene Jogaübungen vorgestellt. Das hat besonders die Fünfjährige interessiert.

Ein Buch über Hallensport, verschiedene Turngeräte wie der Barren oder die Weichbodenmatte werden vorgestellt, Joga, sogar Ballett und verschiedene Musikinstrumente für die kleinen Kinder.

Ein Ausflug in die Turnhallenrealität von Kindergartenkindern mit dem besonderen Extra!
Die Kinder fühlen sich sofort angesprochen und abgeholt, das Buch bildet ab, was sie interessiert und weckt Lust an Bewegung, am Ausprobieren.

Bewertung vom 05.03.2021
Kucher, Felix

Sie haben mich nicht gekriegt


sehr gut

Dieses Buch begleitet zwei Frauen durch das Zwanzigste Jahrhundert.

Marie ist Jüdin und wächst in Bayern auf. Dort wird sie Buchhändlerin. Sie ist absolut unpolitisch,  glaubt nur an bzw. lebt für ihre Bücher.

Tina ist eine italienische Arbeitertochter, später emigriert sie in die USA und wird Mitglied der Kommunistischen Partei,  deren Einsätze sie um die halbe Welt bringen.

Durch die Lebensgeschichten der beiden Frauen werden dem Leser Eindrücke in die Weltgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts  vermittelt,  die Räterepublik in Deutschland,  die Machtergreifung der Nationalsozialisten,  die Mexikanische Kulturrevolution, der Putsch in Spanien.
Allerdings ist mir das manchmal zu wenig tiefgreifend erzählt, da fehlt mir mitunter ein wenig das Erleben der Protagonistin. Grade Marie bleibt für mich etwas "blutleer", ich bekomme kein richtiges Bild von ihr.

Im Großen und Ganzen ist der Roman allerdings großartig.  Die Verknüpfung der beiden Hauptfiguren ist fantastisch. Beide lesen zum Beispiel das selbe Gedicht, oder die Überleitung ist "ein blutiges Bett".

Mitunter hatte der Roman so seine Längen,  es ist kein Buch, dass ich in einem Rutsch durchlesen muss, allerdings war es schon so einnehmend,  das keine Gefahr bestand, nicht weiter gelesen zu werden.

Ein einfühlsamer, manchmal drastischer Roman, der zum Denken anregt und auf jeden Fall nicht dümmer macht!

Dieses Buch begleitet zwei Frauen durch das Zwanzigste Jahrhundert.

Marie ist Jüdin und wächst in Bayern auf. Dort wird sie Buchhändlerin. Sie ist absolut unpolitisch,  glaubt nur an bzw. lebt für ihre Bücher.

Tina ist eine italienische Arbeitertochter, später emigriert sie in die USA und wird Mitglied der Kommunistischen Partei,  deren Einsätze sie um die halbe Welt bringen.

Durch die Lebensgeschichten der beiden Frauen werden dem Leser Eindrücke in die Weltgeschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts  vermittelt,  die Räterepublik in Deutschland,  die Machtergreifung der Nationalsozialisten,  die Mexikanische Kulturrevolution, der Putsch in Spanien.
Allerdings ist mir das manchmal zu wenig tiefgreifend erzählt, da fehlt mir mitunter ein wenig das Erleben der Protagonistin. Grade Marie bleibt für mich etwas "blutleer", ich bekomme kein richtiges Bild von ihr.

Im Großen und Ganzen ist der Roman allerdings großartig.  Die Verknüpfung der beiden Hauptfiguren ist fantastisch. Beide lesen zum Beispiel das selbe Gedicht, oder die Überleitung ist "ein blutiges Bett".

Mitunter hatte der Roman so seine Längen,  es ist kein Buch, dass ich in einem Rutsch durchlesen muss, allerdings war es schon so einnehmend,  das keine Gefahr bestand, nicht weiter gelesen zu werden.

Ein einfühlsamer, manchmal drastischer Roman, der zum Denken anregt und auf jeden Fall nicht dümmer macht!

Bewertung vom 26.02.2021
Fröhlich, Anja;Krause, Patrick

Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde ... / Das ungeheimste Tagebuch der Welt! Bd.1


sehr gut

Karline und ihr Stiefbruder Paul finden es beide sehr furchtbar, dass Paul sitzengeblieben ist. Ungünstigerweise besuchen die beiden jetzt nämlich die selbe Klasse und rivalisieren auch noch um das Amt des Klassensprechers, welches sich Karline so sehr wünscht, Paul aber gewinnt.

Anja Fröhlich und Patrick Krause schildern abwechselnd aus Karlines und Pauls Sicht, was bei den beiden grade so los ist in Form von Tagebucheinträgen.
Sie schreiben direkt und ohne Tabus und sind dabei sehr witzig.Beide formulieren jeweils Tagebucheinträge, schreiben klar, witzig, herrlich direkt und ohne Tabus.
Die umgangssprachliche Umsetzung wirkt mitunter etwas gewollt.

Die einzelnen Seiten sind sehr abwechslungsreich gestaltet, die Schriftarten wechseln und es gibt immer wieder Illustrationen und Kritzeleien der Zeichnerin Kristina Nowothnig eingearbeitet.
Diese Art Comicroman ist zur Zeit sehr angesagt, meine 4. Klässlerin findet das großartig.

Karline ist eifert ihrem Vorbild Greta Thunberg nach und engagiert sich für den Klimaschutz.
Paul ist ein Träumer, er möchte gerne DJ werden.

Eine originelle Idee, diese Geschichte aus Sicht zweier Figuren in Form von Tagebucheinträgen.