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jublo

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Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 23.08.2020
Bay, Louise

King of London / Kings of London Bd.1


gut

Louise Bay – King of London (Teil 1 der neuen Reihe)

Seichtes Schippern im Mittelmeer statt knallharter Geschäfte in der Metropole

Meine Meinung / Bewertung:
Ich kannte bereits Louise Bays „Kings of New York“ Reihe und habe mich daher über eine neue gleichartige Reihe, die nun auf der anderen Seite des Atlantiks spielt, sehr gefreut.
Doch leider blieb die Geschichte hinter meinen Erwartungen zurück. Dies kam insbesondere dadurch, dass gefühlt kaum etwas passiert und nur sehr wenige Charaktere mitspielen. Auch das Londoner Flair fehlt völlig, da die Geschichte überwiegend woanders spielt.
Geschäftsmann Hayden steht kurz vor dem Abschluss eines wichtigen Deals. Er fürchtet jedoch einen Maulwurf in seiner Londoner Firma zu haben, durch den das Geschäft platzen könnte, und zieht sich daher zum Schein auf eine Jacht zurück, auf der die Amerikanerin Avery als Chefstewardess arbeitet.
An und für sich ist eine Luxusjacht im Mittelmeer ein super Setting und sorgt auch beim Leser für Urlaubsfeeling. Doch leider geht dadurch das Geschäftsmäßige bzw. das Großstadtfeeling verloren.
Wir erleben Hayden im Gegensatz zu anderen männlichen Protagonisten der New Yorker Reihe nicht aktiv als knallharten Geschäftsmann, sondern eher als paranoiden Eigenbrötler. Indirekt bekommen wir etwas über seine Arbeit erzählt, ansonsten erleben wir nur mit, wie anziehend er doch die Chefstewardess Avery findet. Avery ist übrigens die Einzige, die in seine Kabine und ihn bedienen darf.
Von Avery erfahren wir ein bisschen mehr. So hat sie den Job trotz fehlender Pause angenommen, um ihren seit einem Unfall gelähmten Bruder und ihren alternden Vater zu unterstützen.
Doch leider wird insgesamt nur sehr oberflächlich an der Persönlichkeit der Charaktere gekratzt.
Auch spielen die anderen Crewmitglieder nur eine minimale Rolle. Hier hätte ich mir mehr Interaktion gewünscht, die mehr Lebendigkeit in die Handlung gebracht hätte.
Das Ende wartete leider auch nicht mit einem großen Knall auf – die Enthüllung des Maulwurfs wurde zur Nebensache.

Mein Fazit:
Nette Urlaubslektüre für zwischendurch, die jedoch ohne besonderes Highlight daherkommt. Daher, wenn auch knapp ..

.. 3 von 5 Sterne!

Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 21.08.2020
Scott, Emma

Never Doubt


gut

Emma Scott – Never Doubt


Gefühlvolle Geschichte, die zum Ende hin schwächer wird


Meine Meinung / Bewertung:
Bereits die Widmung verrät, womit wir es in dem Buch zu tun bekommen. An Vergewaltigungsvorwürfen unter der Kampagne „Me Too“ kann eigentlich niemand in den letzten Jahren vorbeigekommen sein. Ich befürworte eine solche Widmung, da in Büchern immer öfter ernste Themen (Schicksalsschläge, Krankheiten u.ä.) vorkommen und ich mir daher eine Triggerwarnung wünsche. Eine solche ist in der Widmung zu sehen.
Wir erfahren relativ schnell, was Willow, die in ihrem letzten Highschool-Jahr ist, passiert ist. Seit diesem Vorfall fühlt sie sich beschmutzt und völlig aus der Bahn geworfen. Ihre Eltern verstehen ihr verändertes Verhalten nicht. Willows Empfindungen fand ich dabei sehr gefühlvoll geschildert. Ich bekam ein Gefühl für Willow als junge Frau und nicht „nur“ als Buchfigur. Auch war die negative Erfahrung, die sie gemacht hat, stets spürbar.
Da ihr Vater versetzt wurde, zieht Willow mit ihren Eltern von New York City nach Harmony. Dort lernt sie in der Schule den ein paar Jahre älteren Isaac kennen. Isaac gilt als der Bad Boy der Stadt, doch im Grunde genommen ist er ein vernachlässigter Junge, der sich in sich zurückzieht, um der Situation zu entfliehen. Aufblühen kann er nur auf der Bühne. Und so kommt es, dass Willow und Isaac gemeinsam in Shakespeares Hamlet spielen und viel Zeit bei gemeinsamen Proben verbringen – ein Umstand, der Willows Vater ganz und gar nicht Recht ist.
Auch Isaac fand ich derart gut beschrieben, dass ich relativ schnell ein Gefühl dafür bekam wer er abseits der Bühne ist und warum er sich so verhält wie er es nun mal tut.
Besonders gut gefallen haben mir die Parallelen zwischen Willows und Isaacs Situation mit der Hamlets und Ophelias. Eigentlich hätte mir da schon eher bewusst sein müssen, wie die Handlung verläuft, aber ich habe den ersten Akt (das Buch ist in drei Akte eingeteilt), der gut zwei Drittel des Buches ausmacht, nahezu in mich aufgesogen. Einfach top! Sehr gekonnt geschrieben.
Jetzt kommt das große Aber: der zweite und der dritte Akt blieben in meinen Augen weit hinter dem ersten Akt zurück. Während ich anfangs mit Willow und Isaac mitgefühlt habe, habe ich mich später mehr als einmal beim Augenrollen erwischt. Die Handlung wurde viel zu schnell vorangetrieben und leider auch wenig überraschend. Die Aufarbeitung einzelner Situationen geschah für mich gefühlt im Schnelldurchlauf und hätte mehr Raum bedurft. Das Verhältnis war für mich nicht ausgewogen.
Auch habe ich nach Stellen gesucht, in denen es heißt: „zweifle nie“. Denn ich versuche meistens einen Zusammenhang zwischen Titel und Story herzustellen. Und ja, ich wurde fündig. Allerdings finde ich, dass der Originaltitel „In Harmony“ um einiges besser gepasst hätte. Denn er beschreibt nicht nur den Ort, an dem Willow und Isaac sich begegnet sind, sondern auch das Gefühl wenn sie zusammen sind.


Mein Fazit:
Grundsätzlich ein sehr schönes Buch mit einem überzeugenden und einfühlsamen Schreibstil über zwei Jugendliche, denen der Start ins (Erwachsenen-)Leben erschwert wurde und die zunächst einmal zu einer gewissen Normalität finden müssen um in der Welt bestehen zu können.
Auch wenn mir der erste Akt sehr gut gefallen hat, so muss ich leider sagen, dass mir die Aufarbeitung im Finale nicht gefallen hat. Zum Ende hin hätte man sich bzw. der Geschichte mehr Zeit lassen sollen.


Sterne: 3 von 5!

Bewertung vom 28.07.2020
McGinnis, Maggie

Liebe findet ihren Weg / Echo Lake Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Maggie McGinnis – Echo Lake (3). Liebe findet ihren Weg


Toller Roman für entspannte Lesestunden an Wald und See


Meine Meinung / Bewertung:
Bei „Liebe findet ihren Weg“ handelt es sich um Band drei der Echo-Lake-Reihe. Die Bücher sind allerdings unabhängig voneinander lesbar. Ich selber habe die beiden vorherigen Bücher noch nicht gelesen. Die dortigen Charaktere hatten zwar hier einen kleinen Auftritt oder wurden erwähnt, aber Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Man bekommt genau das, was die Inhaltsangabe verspricht: Gabi, „Hausmutter“ im privaten Mädcheninternat Briarwood, muss auf ihren Urlaub verzichten und stattdessen vier Schülerinnen begleiten, die aufgrund ihrer Streiche und Verstöße ihre Sommerferien in einem von der Schule kürzlich aufgekauften Sommercamp verbringen müssen. Was die fünf jedoch nicht wissen: das Camp ist geschlossen. Es gibt keine Tagesplanung, keine Hütten, kein fließend Wasser. Das Camp ist menschenleer – bis auf den bisherigen Besitzer Oliver, den erfahrenen Camp-Leiter und Olivers Nachfolger Luke und einer Köchin, die von Zeit zu Zeit vorbeikommt.
Man erfährt, wie Gabi und ihre Schülerinnen den Schock verarbeiten – sind sie doch die Annehmlichkeiten einer Privatschule gewohnt. Und während sie sich nach und nach auf den Aufenthalt in der Natur einlassen, finden die vier oftmals zerstrittenen Mädchen zueinander.
Auch wenn es wirklich viel Freude bereitet hat darüber zu lesen, was passiert, wenn man den Anweisungen der Camp-Leitung nicht folgt und doch etwas Essbares im Zelt aufbewahrt, so gibt es doch ein anderes Thema, das fast allgegenwärtig ist: Standesdünkel. In meinen Augen übt der Roman Gesellschaftskritik. Er hebt an verschiedenen Stellen die Unterschiede zwischen den privilegierten Privatschülerinnen der Oberschicht und den Stipendiatinnen, die zuvor von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gezogen sind, hervor. In gewisser Weise geht es auch viel um Vorurteile und (falschem) Stolz. Und das alles recht sanft verpackt.
Das hört sich vielleicht ein bisschen gegensätzlich an, doch habe ich das beim Lesen an keiner Stelle so empfunden. Ich habe schöne Stunden mit einem gut geschriebenen, flüssig zu lesenden Buch verbracht, das aufzeigte, dass man doch mehr gemeinsam hat, als es auf den ersten Blick scheint. Und dass die Stempel, die wir den Mitmenschen aufdrücken, nicht einmal ansatzweise alles über diese Personen aussagen.
Doch das ist nur meine Interpretation der Geschichte, zu der ich während des Rezensierens gekommen bin. Man kann das Buch auch sehr gut durchlesen, ohne es gesellschaftskritisch zu betrachten. Im Vordergrund stehen die Mädchen, die lernen (müssen) zusammenzuarbeiten. Natürlich darf auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen. Sie nimmt aber nicht übermäßig viel Platz ein. Alles in allem sehr ausgewogen.


Mein Fazit:
Bereits während des Lesens habe ich überlegt, ob das Buch fünf Sterne verdient hat. Es hat mich emotional nicht derart gepackt wie so manch anderes Buch – aber darauf ist es auch gar nicht ausgelegt. Letzten Endes habe ich mich für vier Sterne entschieden, da ich das Ende als zu kurz bzw. zu schnell abgehandelt empfunden habe.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 28.06.2020
Macomber, Debbie

Leuchtturmnächte / Cedar Cove Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Debbie Macomber – Leuchtturmnächte


Zu viel von allem, jedoch leider kaum Emotionen


Meine Meinung / Bewertung:
Eins vorab: Das Buch hat mir leider nicht gefallen.
Versprochen wurde eine Geschichte über ein Ehepaar, das sich scheiden lassen wollte, dem die Scheidung durch die Richterin jedoch verwährt wurde. Erwartet hatte ich deshalb eine freche Geschichte darüber, wie dieses Ehepaar wieder zueinander findet. Doch dem war nicht ganz so. (Im Übrigen hat die Richterin nicht die Scheidung an sich verweigert, sondern sie nur erschwert, indem sie einen Ehevertrag nicht annulliert hat.)
Für mich als Leserin undurchsichtig wurde es dadurch, dass es nicht nur e i n e n Handlungsstrang gab, sondern gefühlt unzählige. Da gab es das oben beschriebene Ehepaar, die Richterin, die Mutter der Richterin, die Tochter der Richterin und die beste Freundin der Richterin – um nur die „Hauptpersonen“ zu nennen. Sie alle traten nicht nur als Nebenfiguren auf, sondern bekamen alle eine mehr oder weniger ausgebaute eigene Geschichte. Optisch empfand ich die Übergänge von einem Handlungsstrang zum anderen auch als nicht klar genug hervorgehoben.
Kurz gesagt: Es waren mir viel zu viele Schauplätze mit viel zu vielen Charakteren und einer Flut an Namen.
Ein wiederkehrendes Thema all dieser Geschichten ist die Ehe bzw. das Scheitern der Ehe , aber auch das Kinderkriegen und der Verlust eines Kindes.
Im Grundgedanken alles nicht schlecht und wahrscheinlich näher am Leben dran als so manch anderes Buch, doch war es leider nichts für mich. Vermutlich sind Frauen, deren Kinder bereits flügge sind bzw. sein könnten, eher die Zielgruppe.

Mein Fazit:
Zu viel von allem – da bleiben die Emotionen leider auf der Strecke.
Auch empfand ich kein einziges Mal die Leichtigkeit und Verträumtheit, die Titel und Cover ausstrahlen.


Sterne: 3 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 28.06.2020
Shetterly, Margot

Im Kernschatten des Mondes - Die unbekannten Heldinnen der NASA (eBook, ePUB)


weniger gut

Margot Lee Shetterly – Im Kernschatten des Mondes. Die unbekannten Heldinnen der NASA


Ein wichtiger Teil der neueren amerikanischen Geschichte ungewöhnlich erzählt


Meine Meinung / Bewertung:
Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch den Film „Hidden Figures“, der –wie ich nun weiß– auf diesem Buch beruht.
Wenn wir an Weltraummissionen denken, dann haben wir nahezu automatisch die Fernsehbilder im Kopf, auf denen Männer vor Bildschirmen, Schaltfeldern und mit Headset gezeigt werden. Oder aber die Astronauten selbst. Was man aber nicht zu sehen bekommt sind all die Menschen, die ebenfalls wichtig für eine erfolgreiche Weltraummission sind: die im Original Titel gebenden „Hidden Figures“.
Das Buch erzählt die Geschichten einiger dieser Menschen. Insbesondere von dunkelhäutigen Frauen, die einen Großteil der Berechnungen übernahmen. Computer wie wir sie heutzutage kennen gab es damals nicht. Diese Frauen waren die Computer.
Leider habe ich nicht so ganz in das Buch hineingefunden, was in erster Linie am Schreibstil lag. Es ist ein Sachbuch, das nahezu wie ein Roman geschrieben ist. Es gibt Überleitungen und Nebenbemerkungen, die ich nicht erwartet hätte in einem Sachbuch zu finden. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber für ein Sachbuch war es mir nicht „trocken“ genug.
Auch beginnt die Geschichte nicht direkt bei der NASA, sondern zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs, in welchem ebenfalls Berechnungen von Flugobjekten zu militärischen Zwecken benötigt wurden. Öffentliche Rassentrennung mit z.B. verschiedenen Sitzbereichen im Bus ist zu dieser Zeit noch gegeben und daher ebenfalls Thema.
Ich bin mir unsicher, ob ich dem Buch derart hätte folgen können, wenn ich den Film nicht vorher gesehen hätte. Ich denke eher nicht.
Weite Teile des Buches über hatte ich das Gefühl, dass ich einen Vortrag, dem ich eigentlich zuhören sollte, lese. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Stil als Vortrag sehr gut funktionieren würde.
Als ein Sachbuch konnte es mich leider nicht überzeugen.

Mein Fazit:
Ein Buch mit wichtigen Themen über einen spannenden Teil der amerikanischen Geschichte, bei welchem für mich jedoch die Grenzen zwischen einem Sachbuch und einem Roman (auch wenn es keine Unterhaltungen gibt) verschwimmen.
Der Inhalt ist allerdings derart wissenswert und wichtig, dass ich dem Buch wann anders gerne noch einmal eine neue Chance geben werde.


Sterne: 2 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 09.06.2020
Harper, Helen

Hexen gibt es doch / Hex Files Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Helen Harper – Hex Files (1). Hexen gibt es doch


Magische Detektivgeschichte mit viel Witz – absoluter Lesegenuss!


Meine Meinung / Bewertung:
Wir lernen mit Ivy Wilde eine Protagonistin kennen, mit der nahezu ein jeder von uns sich von Zeit zu Zeit identifizieren kann. Der innere Schweinehund ist ihr nicht fremd, allerdings auch nicht unwillkommen. Sie steht dazu, dass sie das Leben am liebsten gemütlich angeht und eine innige Beziehung zu ihrem Sofa führt. Auch ihr Job als Taxifahrerin passt dazu, kann sie dabei doch den ganzen Tag gemütlich im Warmen sitzen.
Doch Ivy ist keine „normale“ junge Frau – sie ist eine Hexe. Und zwar eine, die nicht dem Heiligen Orden der Magischen Erleuchtung angehört. Sie lebt lieber frei von Vorgaben und genießt ihre Art zu leben. Ihre Nachbarin ist da ganz anders: sie geht ganz und gar in der Arbeit für den Orden auf und hofft auf eine Beförderung. Blöd nur, dass Ivy an ihrer Statt auf magische Weise an den Adeptus Exemptus Raphael Winter gebunden wird und mit ihm zusammenarbeiten muss.
Zu Ivys Leidwesen ist echte Teamarbeit gefragt: er arbeitet und sie legt die Füße hoch ist nicht. Doch allein ihre Ideen diesbezüglich sind einfach köstlich und völlig authentisch. Ich dachte mir an dieser Stelle, dass die ein oder andere Idee auch von mir hätte sein können.
Mit Raphael Winter haben wir einen männlichen Protagonisten, dessen Vorgehensweise im kompletten Gegensatz zu Ivys steht. Für ihn muss alles von Anfang bis Ende durchdacht und hundertprozentig regelkonform sein.
Es war interessant – und insbesondere sehr amüsant – zu lesen, wie die Zusammenarbeit der Beiden funktioniert und welche Entwicklung sowohl Ivy als auch Raphael machen. Zwischendurch fliegen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Funken. Die Romantik steht hier jedoch hinter allem anderem weit im Hintergrund. Im Vordergrund steht an erster Stelle die Arbeit in dem Arkanen Zweig, der Ermittlungsbehörde des Ordens.
Ich würde das Buch daher in erster Linie als Detektivgeschichte mit magischen Einflüssen beschreiben. Erwartet hatte ich es genau andersherum, nämlich dass die Ermittlungsarbeit nur dazu dienen wird, die Haupthandlung (inkl. Romanze) voranzutreiben. Ich war zunächst etwas überrascht, wie viel Bedeutung diesem Handlungsstrang zuteil wurde, was aber völlig in Ordnung für mich war. So konnte ich miträtseln wer denn der Täter ist. Dabei habe ich meine Überlegungen immer wieder verworfen und so umso mehr der Auflösung entgegengefiebert.
Ich hätte mir bloß gewünscht noch ein bisschen mehr über die Magie in dem Alltag der gesamten Menschheit zu erfahren. Denn wie es scheint, ist die Magie kein Geheimnis, sondern auch denen bekannt, die nicht über magische Fähigkeiten verfügen. Da wir im Buch aber die meiste Zeit über mit Ermittlungen im Orden beschäftigt sind, erfährt man nur recht wenig über das Zusammenleben von Hexen und Nicht-Hexen. Aber das ist auch schon das einzige Manko, das ich habe und nach dem ich fast schon „suchen“ musste.
Denn das Buch ist einfach super! Die Charaktere sind absolut authentisch und insbesondere in Ivy habe ich mich in so manchen Momenten wiedererkannt. Ein ganz besonderes Highlight ist zudem Ivys Kater Brutus, der sprechen kann und dessen Charme dem Buch ganz besonders zu Gute kommt.


Mein Fazit:
Eine magische Detektivgeschichte mit viel Witz, die uns unter anderem lehrt, dass es nicht immer nur den einen richtigen Weg gibt.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 17.05.2020
Kneidl, Laura

Das Flüstern der Magie (eBook, ePUB)


gut

Laura Kneidl – Das Flüstern der Magie


Starker Beginn, zum Schluss hin wurde das Flüstern jedoch immer leiser


Meine Meinung / Bewertung:
Die Geschichte um Fallon und Reed beginnt sehr stark: Die Anfangsszene hat viel Mystisches an sich, was mich sehr neugierig gemacht hat. Wir erfahren, dass Fallon zu den Wenigen gehört, die Magie als eine Art Flüstern wahrnehmen. Und auch wenn Reed das Flüstern nicht hören kann, so scheint die Magie auch – ohne sein Wissen – mit ihm etwas zu machen, denn warum sollte er sonst ausgerechnet einen der wenigen magischen Gegenstände aus Fallons Wohnung stehlen?
Fallon ist eine interessante Protagonistin. Sie trägt mit ihren 19 Jahren viel Verantwortung und ist doch für ihre Eltern dauerhaft „auf Bewährung“ was ihre Eignung als Archivarin magischer Gegenstände anbelangt. Einen Großteil des Buches gefällt mir ihr Charakter wirklich sehr. Sie ist jung, eigensinnig und so verantwortungsbewusst wie es ihr nur möglich ist. Vielleicht ist sie ein bisschen zu vertrauensselig – insbesondere in Bezug auf Reed –, doch auch das passt zu ihr.
Reed ist der Geheimnisvolle, der am liebsten nichts von sich preisgeben möchte, was ihn grundsätzlich umso interessanter macht. Mir persönlich war er ein bisschen zu verschlossen und mystisch. Es lenkte mir zu sehr von der Magie an sich ab.
Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen. Es gab ein zwei Stellen, die mir etwas zu schnell bzw. zu plötzlich eingeleitet waren, fast so als hätte jemand die Geschichte schnell vorgespult. Auch hätte ich mir gewünscht, dass man sich auf weniger Punkte konzentriert hätte und nicht allzu viele Elemente (Magie, Archiv, Fallons Eltern, der Laden, Reed, Reed Vergangenheit ...) eingebaut hätte. Ein paar weniger, dafür aber ausgeschmückter hätten mir persönlich gut gefallen. Mir fehlte in gewisser Weise ein Schwerpunkt, auf den die Geschichte aufgebaut war: die Magie? das Archiv? Reed?

Mein Fazit:
Ein gelungenes New Adult-Fantasy Buch, das sich sehr flüssig lesen lässt.
Es hätte grundsätzlich ein vier-Sterne-Kandidat werden können. Allerdings war mir schon recht bald klar, wer oder was am Ende noch eine Rolle spielen wird (– Sorry. Konkreter kann ich nicht werden ohne zu spoilern. –), wodurch mir die Spannung genommen wurde.


Sterne: 3 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 17.05.2020
Cass, Kiera

Promised Bd.1


sehr gut

Kiera Cass – Promised


Starke Protagonistin, die herausfinden muss ob Krone und Liebe vereinbar sind


Meine Meinung / Bewertung:
Es ist schon einige Zeit her, dass Kiera Cass’s „Selection“ Reihe auf den deutschen Markt kam. Ich habe die Bücher damals sehr genossen und mich daher sehr gefreut „Promised“ zu entdecken. Auch machte mich das Cover mit der jungen Frau im Ballkleid neugierig, ob die Geschichten Ähnlichkeit haben. Die Antwort darauf lautet: jein. Auch wenn die Ähnlichkeit auf den ersten Blick groß scheint – junger König sucht Königin aus dem Volk in einer Welt ohne Technologien –, so ist die Stimmung in dem Buch doch eine ganz andere.
Ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Anfangs fühlte ich mich, als hätte man mich einfach ins kalte Wasser geworfen. Eine kurze Einleitung wäre schön gewesen, damit ich schneller verstehe, dass es in Coroa – dem Königreich, in dem Hollis und König Jameson leben – für die verschiedenen Adelsfamilien ganz normal ist, nicht nur auf ihrem Familiensitz zu leben, sondern über längere Zeiten im Jahr im Palast.
Hollis hat eher zufällig die Aufmerksamkeit des jungen Königs erregt. Nach und nach freundet sie sich jedoch mit dem Gedanken an die Frau an seiner Seite zu sein. Man merkt richtig, wie sie eine Entwicklung macht von dem noch unbeschwerten Mädchen zu der jungen Frau, die sich nach und nach bewusst wird welche Verantwortung auf ihr lasten wird. Dass sie dabei auch noch lernen muss zwischen Freund und Feind in den eigenen Reihen zu unterscheiden, erschwert das Ganze für sie enorm. Auch steht sie vor der Frage, ob aus dem Hochgefühl, die zukünftige Königin zu sein, wahre Liebe entstehen kann. Ihre Familie ist ihr dabei keine Hilfe. Und so hat Kiera Cass eine Protagonistin geschaffen, die zunächst lernt in eine neue Rolle zu schlüpfen und dabei einige wichtige Erkenntnisse erlangt. Die Entwicklung ihres Charakters ist wirklich enorm und hat mir sehr gut gefallen.
König Jameson ist als Charakter auch gut gelungen, allerdings bin ich mit ihm nicht richtig warm geworden – was vielleicht sogar so von der Autorin gewollt ist.
Dennoch hat die Geschichte in meinen Augen ein Manko: ich bin mir nicht ganz sicher für welche Zielgruppe sie gedacht ist. Der an mancher Stelle etwas einfacherer Schreibstil scheint mir für ein Jugendbuch zu sprechen. Dann gibt es jedoch wieder Stellen, an denen ich mir dachte, dass das Buch Botschaften/Aussagen enthält, die man vielleicht erst als (junger) Erwachsener wahrnimmt. Auch kam es zum Schluss zu einer gewaltvollen Szene, die bei mir ein starkes Gefühl von Trauer hervorgerufen hat und daher auf der einen Seite wirklich gut geschrieben ist. Nicht so gut fand ich jedoch, dass weder dem Leser noch den Charakteren Zeit gegeben wurde die Szene zu verarbeiten. Bitte nicht falsch verstehen: es ist nur eine Szene, zudem nicht ins Detail gehend, mit der ich so nicht gerechnet hatte, die mich emotional aber total gepackt hat.

Mein Fazit:
Auch wenn einem der Grundgedanke – König sucht Königin aus dem Volk – bekannt vorkam, so enthielt die Geschichte selbst einige starke Botschaften auf dem Gebiet von Liebe/Familie/Freundschaften/Erfolg, die sich so mancher zu Herzen nehmen sollte.
Ich habe schon lange nicht mehr eine weibliche Protagonistin erlebt, die eine derart starke Entwicklung gemacht hat.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

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