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Christiane
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Ich liebe Lesen!!!

Bewertungen

Insgesamt 425 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2021
Wanner, Heike

Schokohasenküsse (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Alexander, ein erfolgreicher Innenarchitekt” kauft seit etwas über 2 Jahren bei Sina in der Bäckerei ein. Vom ersten Blick an ist Sina heimlich in ihn verliebt. Während Alexander darauf wartet, dass er bedient wird, telefoniert er regelmäßig. So ist Sina bestens über Alexanders Umfeld im Bilde. Dann steht Ostern vor der Tür. Alexanders Mutter bricht sich ihren Fuß und Alexander fällt die Rolle als Gastgeber zu. Er soll seine Familie, die sich regelmäßig in ihrem Ferienhaus im Odenwald trifft, bekochen. Alexander ist völlig überfordert und nimmt gerne das Angebot von Sina an. Sie übernimmt mit ihrem Partyservice, den es gar nicht gibt, das Bekochen von Alexanders Familie. Ob das so eine gute Idee ist?

Den Roman “Schokohasenküsse” mit 220 Seiten hat Heike Wanner gemeinsam mit dem Verlag Edel Elements am 01.03.2018 herausgebracht. Das fröhliche, österliche Cover macht mit seinen niedlichen Osterhasenmuffins schon gute Laune und Lust zum Backen. Für mich ist das der 5. Heike-Wanner-Roman, denn sie ist eine meiner Lieblingsautorinnen für heitere Familienromane. Dem Erzählstrang ist leicht zu folgen. Das Buch ist in 17 Kapitel unterteilt, die abwechselnd aus Sinas und aus Alexanders Sicht zu lesen sind. Somit wissen wir immer ein wenig mehr als die zwei. Mir hat dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite sehr viel Spaß gemacht, denn ich habe mich gleich in Alexanders Familie verliebt. Ich mag seine Mutter Renate ebenso, wie die kleine Leonie. Ganz am Ende findet mein glückliches Küchenherz noch ein Rezept für Schokoloadenmuffins, das bereits seinen Weg in mein Kochbuch gefunden hat.

Mit “Schokohasenküsse” ist Heike Wanner ein humorvoller Liebesroman mit liebenswerten Protagonisten gelungen. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde des heiteren Familienromans!

Bewertung vom 04.04.2021
Stieglitz, Marion

Lavendeltage in der Auberge de Lilly


ausgezeichnet

Leo überrascht Helen mit einem spontanen Urlaub. Helen kommt nur widerwillig mit. Sie ist gerade erst mit ihrem Café gescheitert und steht kurz vor einer neuen, wichtigen Präsentation. Sie bewirbt sich für die Bewirtschaftung einer Kantine. Und dann auch noch eine Autopanne! Helen und Leo stranden in der Provence und kommen in dem familiär geführten Hotel “Auberge de Lilly” unter. Helen möchte nur noch nach Hause, doch die Autoreparatur ist nicht ganz einfach. Notgedrungen macht sie sich auf den Weg ins Nachbardorf, entdeckt dort einen kleinen, verwaisten Lavendelladen und findet gefallen an dem Ladenbesitzer Marcel.

Mit “Lavendeltage in der Auberge de Lilly” hat Marion Stieglitz den 2. Teil zu ihrem Buch “Das kleine Hotel in der Provence” gemeinsam mit dem atb-Verlag am 15. März 2021 herausgebracht. Dieser Roman kann ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden.

Das Cover ist einfach wunderschön: Ein gedeckter, einladender weißer Tisch in harmonischen Farben. Im Vordergrund ein paar wilde Blumen in orange und lila. Dahinter eine typische Landschaft aus der Provence mit einem Landhaus rechts und einem Lavendelfeld links. Der blaue, leicht bedeckte Himmel setzt den in lila Blockbuchstaben gedruckten Titel gut in Szene. "Auberge de Lilly" erinnert mich in seiner Schreibschrift an einen klassischen Hotelnamen, der Harmonie und ein Wohlfühlgefühl durch die Lavendelfarbe in mir auslöst. "Lilly" scheint sehr viel Wert auf das Wohl ihrer Gäste zu legen.

Auf Anhieb habe ich mich von dem flüssigen und bildhaften Schreibstil der Autorin in die Provence entführen lassen. Helen mochte ich gleich. Sie versucht es allen recht zu machen und hat sich dabei verzettelt. Leos gut gemeinte Idee zu einem Kurzurlaub kommt ihr alles andere als gelegen. Schnell habe ich mich in dem Hotel “Auberge de Lilly” eingelebt und mit Helen Land und Leute kennengelernt. Lilly und Paula habe ich gleich in mein Herz geschlossen. Auch Marianne hat mir gut gefallen. Alle Haupt- und Nebenfiguren sind sorgfältig aufgebaut und es sind nicht alle nett. Ihre Handlungen sind zu jeder Zeit nachvollziehbar und wirken manchmal leicht chaotisch, so dass es zu einigen amüsanten Szenen und Verwicklungen kommt ohne dabei zu irgendeiner Zeit lächerlich zu werden. Die Geschichte entwickelt sich langsam, nimmt dann Fahrt auf und kommt zu einem Ende, das mich überrascht hat, hervorragend passt und Raum für einen 3. Teil lässt. Am Ende schlägt mein Küchenherz höher. Marion Stieglitz hat ein paar sorgfältig ausgesuchte Rezepte mit Lavendel hinzugefügt und sicherlich werde ich den Schafskäse und die Fruchttarte bei nächster Gelegenheit ausprobieren.

Marion Stieglitz hat mit einer geschickten Mischung aus Liebe, Spannung und Humor einen romantischen Unterhaltungsroman für alle Sinne geschrieben, mit dem ich ein paar erholsame und aromatische Lesestunden in der Provence verbringen durfte. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde des Wohlfühlromans!

Bewertung vom 31.03.2021
Conrad, Alex

Tod auf der Finca


ausgezeichnet

Carmen Munar wird befördert und von Palma nach Inca versetzt. Als neuer Sargento muss sie sich bereits an ihrem ersten Arbeitstag mit einem ungewöhnlichen Todesfall auseinandersetzen. Ein Mann ist verblutet. Er wurde von einem Zuchteber in den Oberschenkel gebissen. Carmen glaubt an einen Unglücksfall, doch da ist noch ihr Ex-Mann und Tierarzt Peter. Peter äußert Zweifel. Carmen wird misstrauisch und muss sich neben den Ermittlungen zum Tod des Mannes noch mit einem Schatten aus ihrem letzten Fall auseinandersetzen. Sie wird gestalkt. Wird es ihr gelingen, den Todesfall aufzuklären und in Inca Fuß zu fassen?
Den Kriminalroman “Tod auf der Finca” hat Alex Conrad gemeinsam mit dem Verlag CW Niemeyer am 1. März 2021 herausgebracht. Das Cover zeigt den Umriss von Mallorca. Es scheint, als säße jemand in einer dunklen Höhle mit einem kleinen Ausguck auf ein älteres Gebäude im Mittelmeerraum. Die Eisenpforte zeigt, dass dort kein Zugang sein sollte. Das Wetter ist sonnig, im Hintergrund ein paar Wolken. Das Thema Mittelmeer ist gut eingefangen. Das Wort "Tod" springt mir in weißen Blockbuchstaben entgegen.
Der flüssige Schreibstil von Alex Conrad hat mir den Einstieg leicht gemacht. Dieser Regionalkrimi spielt auf Mallorca und hat mich über die Insel geführt. Viele Orte kannte ich und ich habe mich gerne an sie erinnert. Carmen und Peter mochte ich auf Anhieb. Beide sind mit ihrem Beruf verheiratet, getrennt und dennoch befreundet. Da in diesem Fall ein Zuchteber eine wichtige Rolle spielt und Peter sich eigenmächtig einmischt, sind Konflikte vorprogrammiert. Im Vordergrund stehen Carmens Ermittlungen. Ihre Schwierigkeiten mit Peter und ihrem neuen Team sorgen für Unterhaltung am Rande. Recht schnell hatte ich eine Idee, wer den der Täter seien könnte und es kam dann doch ein wenig anders. Langeweile kam nicht auf, denn die Autorin hat mich immer wieder mit neuen Informationen versorgt und mich neu nachdenken lassen. So habe ich viele interessante Lesestunden gemeinsam mit Carmen verbracht und nebenbei einiges über die mallorquinische Kultur, die Kulinarik und das mallorquinische Schwein gelernt, was mir sehr gut gefallen hat.
Alex Conrad hat mit Carmen Munar eine sympathische Ermittlerin geschaffen, die mit “Tod auf der Finca” ihren ersten Fall löst. Sie transportiert geschickt das mallorquinische Lebensgefühl in die literarische Welt.

Bewertung vom 26.03.2021
Bagus, Clara Maria

Die Farbe von Glück


ausgezeichnet

Eines Tages geht Marlene ohne ein Wort. Sie lässt ihren 6-jährigen Sohn Antoine alleine zurück. Charlotte, eine Nachbarin, nimmt Antoine bei sich auf und zieht ihn auf. Charlotte ist Krankenschwester auf der Station für Neugeborene. An einem Tag werden 2 Mädchen geboren. Eines kräftig und gesund. Eines schwächlich und krank. Während Charlotte beide Neugeborene versorgt, steht der Vater des schwächlichen Mädchens vor ihr. Er fordert Charlotte auf, die Kinder zu tauschen. Sonst würde er in seiner Funktion als Richter dafür Sorge tragen, dass Charlotte Antoine in ein Waisenhaus geben muss. Charlotte tauscht die Kinder aus. Diese Entscheidung hat Einfluss auf alle Betroffenen, die dennoch dem geheimen Plan des Lebens unterliegen.

Den Roman “Die Farbe vom Glück” hat Clara Maria Bagus gemeinsam mit dem Verlag Piper am 2. November 2020 herausgebracht. Das wunderschöne Cover zeigt die einen orangenen Kreis von dem aus viele Vögel in alle Richtungen aufbrechen. Clara Maria Bagus hat mir mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil den Einstieg in ihren Roman leichtgemacht. Schnell war ich mit Antoine, Charlotte, Jules, Louise und Florentine vertraut. Von Beginn hat mich ihre Geschichte gefesselt und zu jeder Zeit konnte ich die Handlungen der einzelnen Personen nachvollziehen. Es ist sehr interessant, den einzelnen Personen in ihren Geschichte zu folgen und mit ihnen ihr Leben zu Leben und zu sehen, wie alles miteinander verknüpft ist. Dieser Roman macht Mut zu Hoffen, zu Verzeihen und zu Lieben.

Mit “Die Farbe vom Glück” hat die Autorin einen wunderbaren Roman geschrieben, der an ein modernes Märchen erinnert und uns Mut zu Hoffen macht. Eine klare Leseempfehlung für ein Stück vom Glück!

Bewertung vom 20.03.2021
Reitner, Anna

Die Roseninsel


ausgezeichnet

Die junge Ärztin Liv arbeitet seit Monaten pausenlos in der Berliner Charité. Mit ihrer einstigen Geselligkeit ist es nicht mehr weit her. Sie sehnt sich nach Ruhe. Erschöpft fällt ihr Blick auf eine Stellenanzeige. Auf der Roseninsel im Starnberger See wird ein Verwalter für 4 Wochen gesucht. Kurzerhand bewirbt sie sich und bekommt die Stelle. Sie reicht in der Klinik Urlaub ein und macht sich auf den Weg nach Starnberg. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt ist ein Ruderboot und Johannes, der Sohn des Wirts, der ihr regelmäßig die bestellten Lebensmittel bringt. Gerade angekommen fällt Liv eine schwere Büste unglücklich herunter und zersplittert den alten Holzboden. Sie versucht den Schaden zu beseitigen und findet eine getrocknete Rose und ein altes Tagebuch, dass Sie zu Magdalena in das Jahr 1889 führt.

Den Roman “Die Roseninsel” hat Anna Reitner am 29. März 2021 gemeinsam mit dem ullstein Verlag herausgebracht. Das wunderschöne Cover zeigt die Roseninsel im Starnberger See. Anna Reitner ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die sich besonders für die bayrische Geschichte des 19. Jahrhunderts interessiert. Mich hat sie mit ihrem flüssigen Schreibstil gleich gefesselt. Sie erzählt ihre Geschichte in 2 Zeitsträngen. Mit Liv erleben wir die Gegenwart. Sie arbeitet sich in ihre Aufgaben ein und widmet sich ihren Aufgaben auf der Insel. Schnell wird klar, dass sie aus Berlin geflohen ist. Die Frage nach dem “warum” bleibt lange offen. Mit ihr lesen wir in dem Tagebuch von Magdalena, die als nicht eheliche Tochter des bayrischen Königs Otto im Jahr 1889 auf der Insel gelebt hat. Diese tragische Geschichte hat eine fast magische Anziehung auf mich ausgeübt, so dass ich kaum beim Lesen pausieren konnte. Ich musste einfach immer weiter lesen. Liv beginnt sich intensiver mit Magdalenas Leben zu beschäftigen, stellt Fragen und nähert sich Johannes und seiner Familie an.

Mit “Die Roseninsel” ist Anna Reitner ein ausgezeichneter Roman gelungen. Diese Geschichte fesselt mit einer gelungenen Mischung aus spannender Unterhaltung, einem Ausflug in die bayrisch königliche Geschichte um 1889, einem wildromantischen Setting und der richtigen Portion Liebe ohne dabei jemals kitschig zu werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2021
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenzorn / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.15 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Ann macht Urlaub auf Langeoog. Urlaub? Ihr Urlaub ist schnell vorbei. Denn kaum ist sie auf Langeoog angekommen, wird Astrid Thoben ermordet am Strand aufgefunden. Ann, Frank und Rupert nehmen die Ermittlungen auf. Die Ermittlungen beginnen gerade, da gibt es schon eine 2. Frauenleiche auf Langeoog. Damit ist Ann klar, hier treibt ein Serienmörder sein Unwesen! Hilfe kommt von unerwarteter Stelle. Ausgerechnet der verurteilte Serienmörder Dr. Bernhard Sommerfeldt bietet ihr seine Hilfe an. Wie reagiert Ann? Nimmt sie an? Kann sie das Töten beenden?
Mit “Ostfriesenzorn” hat der Autor Klaus-Peter Wolf den 15. Teil seiner Ostfriesenkrimi-Reihe “Ann Kathrin Klaasen ermittelt “gemeinsam mit dem Verlag GoyaLit am 11. Februar 2021 herausgebracht. Der Krimi kann unabhängig von den anderen Teilen gehört werden. Für Seiteneinsteiger wäre eine kurze Personenliste empfehlenswert. Das Cover hat meine Blick gleich auf sich gezogen. Auf den ersten Blick ist es als Küstenkrimi erkennbar. Farblich ist es hauptsächlich in den Farben blau und schwarz gehalten und wirkt somit wie ein Blick auf einen abendlichen Küstenabschnitt mit einem roten Badehaus, über dem sich dunkle Wolken bedrohlich zusammen ziehen. Der Titel “Ostfriesenzorn” ist in hellblauen Blockbuchstaben geschrieben. Der Name des Autors leuchtet in weißer Blockschrift über allen.
Dies war mein erstes Hörbuch von Klaus-Peter Wolf. Es ist eine Autorenlesung. Als Fan dieser Reihe habe ich alle anderen Teile gelesen. Sommerfeldt und Rupert waren bisher für mich Charaktere, mit denen ich wenig anfangen konnte. Sommerfeldt war mir "zu abgefahren". Ein niedergelassener Hausarzt, der die Probleme seiner Patientinnen löst, in dem er ihre Männer tötet. Ist doch irre, oder? Rupert ist so ein Macho, wer mag den so einen? Nun nach diesem Hörbuch habe ich meine Meinung geändert, denn dieses Hörbuch macht unheimlich viel Spaß! Klaus-Peter Wolf erzählt in aller Seelenruhe eine ganz normale Geschichte. Während der Zuhörer sich in Sicherweit wiegt und die idyllische Beschreibung der Landschaft genießt, durchdringt eine Seilschlinge einen Frauenhals. Und schwupps, ist es vorbei mit der Idylle. Mir gefällt die Art und Weise, wie er seine Stimme einsetzt, um die vielen, liebevollen Details aus dem ostfriesischen Leben in Szene zu setzen. Ihm zuzuhören fühlt sich an, wie Urlaub in Ostfriesland!
Klaus-Peter Wolf hat mit dem Hörbuch “Ostfriesenzorn” einen aus der Masse herausragendes Hörbuch auf den Markt gebracht, dass mich zu jeder Zeit ausgezeichnet unterhalten hat und Lust auf Meer macht!

Bewertung vom 18.03.2021
Herzberg, Thomas

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 1)


sehr gut

In Sichtweite zu Dänemark, am Ostseestrand der Halbinsel Holnis, wird die Leiche eines Mannes gefunden. Die Leiche ist schrecklich entstellt. Der Zeitpunkt könnte kaum schlechter sein, denn der Start der Touristensaison steht kurz bevor. Das neu zusammengestellte Team Ina Drews und Jörn Appel von der Flensburger Mordkommission steht vor einem schwierigen Start. Und unter dem wachsamen Auge des Innenministers.

Mit dem Kriminalroman “Zwischen Mord und Ostsee” hat der Autor Thomas Herzberg gemeinsam mit dem FeuerWerke Verlag am 25. März 2021 den 1. Teil einer neuen Küstenkrimireihe veröffentlicht. Das Cover zeigt eine typische Küstenlandschaft mit aufgewühltem Meer, einem kleinen Ort und einem Leuchtturm. Es ist in den düsteren Farben des Meeres gehalten: Schwarz, dunkelblau, blau, hellblau und ein wenig weiß. Titel und Autor sind leicht lesbar und heben sich gut aus ihrem Umfeld hervor. Der Zusatz “Küstenkrimi” weist gleich auf das Genre hin.

Der flüssige und bildhafte Schreibstil von Thomas Herzog hat mir den Einstieg leicht gemacht. Zu Ina und Jörn habe ich gleich einen Zugang bekommen. Beide haben es im Alltag nicht ganz einfach. Inas Mutter ist in einem Heim für Demenzkranke untergebracht. Ihre Schwester Heike hat eine Tochter Dini in der Pubertät und finanzielle Schwierigkeiten, seit sie sich von ihrem Mann getrennt hat. Der Ex-Mann von Heike ist der neue Partner von Ina: Jörn Appel. Positiv kann ich sagen, dass die persönlichen Beziehungen und Verwicklungen den Rahmen bilden, der Hauptaugenmerk in diesem Buch jedoch auf der Ermittlungsarbeit liegt. Mit diesem Buch habe ich einige Lesestunden verbracht in denen ich mich zu jeder Zeit sehr gut unterhalten gefühlt habe. Es beginnt spannend, es bleibt spannend und es ist bis zum Ende spannend. Während Ina und Jörn lange im Dunkeln tappen und der Druck von oben durch den Innenminister stetig zunimmt, haben die Leser es etwas leichter. Denn der Autor schleust einzelne Erzählpassagen durch eine andere Person ein, so dass wir die Richtung bereits ahnen können. Die Spannung leidet darunter nicht und die Erzählung wird aufgelockert.

Thomas Herzberg hat mit “Zwischen Mord und Ostsee” einen spannenden und handwerklich sehr guten Regionalkrimi geschrieben. Mit Ina Drews und Jörn Appel hat sich ein sympathisches Team zusammengefunden, dass Lust auf Meer macht! Somit kann ich eine Leseempfehlung für alle Liebhaber des Genres Küstenkrimi aussprechen.

Bewertung vom 11.03.2021
Lorenz, Janina

Der kleine Brunnen der guten Wünsche / Willkommen in Herzbach Bd.3


ausgezeichnet

In dem kleinen, verkehrsberuhigtem Dorf Herzbach mit einem idyllischen Marktplatz wird eine alte Münze gefunden, die die Archäologin Hannah nach 20 Jahren wieder in ihre alten Heimat führt. Sie reist mit ihrem Kollegen Kai und einem unguten Gefühl in der Magengegend an. Werden ihr die Herzbacher die einstige Trennung von ihrem Freund Jascha heute noch übel nehmen? Doch dann kommt Hannahs Kollege Kai ins Spiel. Amelie verliebt sich in Hannahs charmanten Kollegen. Doch die Buchhändlerin Amelie kämpft nicht nur mit ihren Gefühlen für Kai. Ihr Großvater hat ihr im Fieberwahn ein düsteres Familiengeheimnis verraten, das in dem Waldstück versteckt liegt, in dem Hannah und Kai ihre Ausgrabungen starten wollen. Amelie will diese Ausgrabung unbedingt verhindern.

Mit “Der kleine Brunnen der guten Wünsche” hat Janina Lorenz gemeinsam mit dem Piper-Verlag am 1. März 2021 den 3. Teil ihrer Herzbach-Reihe herausgebracht. Dieser Roman kann ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände gelesen werden. Das romantische und märchenhafte Cover zeigt Amelies Buchhandlung. Davor eine weiße Sitzbank mit einem roten Kater. Der Titel des Buches in pinker Schreibschrift deutet bereits auf ein Wohlfühlbuch hin.

Auf Anhieb habe ich mich von dem flüssigen und ruhigen Schreibstil der Autorin nach Herzbach entführen lassen. Ich habe mich dort gleich wohl gefühlt und die leicht eigensinnigen Dorfbewohner kennen- und liebengelernt. Amelie habe ich in mein Herz geschlossen. Sie hat die Buchhandlung ihres Großvaters übernommen anstatt einem beruflichen Angebot eines Hamburger Verlages zu folgen. Mit Hannah habe ich mitgefühlt, denn sie hat wegen der Trennung von Jascha ein schlechtes Gewissen. Hier zeigt sich, dass davonlaufen selten eine gute Lösung ist, denn schon ein Gespräch mit Jascha vor 20 Jahren hätte sicherlich nicht geschadet. Es gibt noch mehrere Missverständnisse aufzuklären und so wird es in Herzbach auf keiner Seite langweilig. Neben dem kleinen Brunnen auf dem mittelalterlichen Marktplatz spielt auch die Neuerscheinung des Thrillers “Dark Secrets” von Henry Miles und der Bahlsenkeks eine Rolle. Welche? Lasst Euch überraschen.

Janina Lorenz hat mit einer geschickten Mischung aus Spannung, Humor und Liebe einen Unterhaltungsroman geschrieben, mit dem ich einige erholsame Lesestunden in Herzbach verbringen durfte.

Bewertung vom 06.03.2021
Storks, Bettina

Klaras Schweigen


ausgezeichnet

Miriams Großmutter spricht nach einem Schlaganfall plötzlich Französisch. Eine Sprache, von der Miriam nicht wusste, dass ihre Großmutter Klara sie spricht. Miriam will ihrer Großmutter helfen und beginnt Fragen zu stellen. Doch egal wen Miriam fragt, sie wird abgeblockt. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und sucht in der Vergangenheit nach Spuren, die sie in die Bretagne führen...

Den Roman “Klaras Schweigen” hat Bettina Storks gemeinsam mit dem Verlag Diana am 8. März 2021 herausgebracht. Bei diesem Cover mag ich die Farben besonders gerne. Eine Frau steht unter einer Kastanie und schaut über den Steg und See in einen Sonnenuntergang. Die Farben leuchten herbstlich. Sie trägt Kleidung aus einer vorigen Generation, ich denke ungefähr an die 60-er Jahre. Bei den Herbstfarben und den Sonnenuntergang denke ich an Vergangenes: Den vergangenen Sommer und den vergangenen Frühling. Der Titel "Klaras Schweigen" beschäftigt mich mit der Frage, was Klara aus ihrem Sommer/Frühling verschweigt. Ich bin gespannt und fange an mich mit ihrem Geheimnis zu beschäftigen. Mit ihrem flüssigen, gefühlvollen und bildhaften Schreibstil hat mich die Autorin gleich in das alte Freiburg im Jahr 1944 entführt. Dort beginnt Klaras Geschichte. Bettina Storks erzählt sie in zwei Zeitsträngen. Wir erleben die junge Klara mit ihrer Familie in der deutsch-französischen Nachkriegszeit rund um Freiburg und Konstanz. Mit ihrer Enkelin Miriam erleben wir die Suche nach Informationen aus Klaras Leben, die sie bis in die Bretagne führen. Alle Charaktere sind lebensnah gezeichnet, ihre Handlungen passen in die Zeit über die wir lesen und sind ohne Ausnahme nachvollziehbar.

Bettina Storks umrahmt Miriams Suche nach Klaras Geheimnis mit einem Ausflug in die deutsch-französische Nachkriegszeit. Der 400 Seiten starke Roman hat mich zu jeder Zeit gut unterhalten und mir nebenbei noch Wissen vermittelt.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.