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jublo

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Insgesamt 423 Bewertungen
Bewertung vom 20.02.2022
Scott, Emma

Someday, Someday / Only Love Bd.3


ausgezeichnet

Emma Scott – Someday, Someday (Only Love 3)


Eine absolut ergreifende Geschichte über den Mut, zu sich selbst zu finden


Meine Meinung / Bewertung:
Ich war ganz ergriffen von der Geschichte und habe eine Weile gebraucht, um meine Gedanken zu sortieren.
Zunächst vorweg: es war mein erstes Buch, in dem es um gleichgeschlechtliche Protagonisten geht.
Ich war quasi sofort in der Geschichte drin, vielleicht auch, weil ich Max bereits aus „Forever Right Now“ kannte. (Die Bücher gehören zwar zu einer Reihe, können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden.)
Das ganze Szenario, Max als Pfleger in der Notaufnahme und dann als Mitglied eines privaten Pflegeteams eines reichen Geschäftsmannes, und Silas, als der Erbe des pharmazeutischen Geschäftsmannes, dessen Ansprüche er nicht erfüllen kann, war für mich absolut verständlich dargestellt. Ich empfand es in keinem Moment als übertrieben dargestellt, sondern stets als durchaus so in der Realität vorstellbar – wobei man sagen muss „leider“.
Ohne zu spoilern lässt sich hier leider nicht sehr viel mehr auf die Geschichte eingehen, außer so weit: es tut einem im Herzen weh zu sehen, dass Menschen, die vermeintlich nicht der gesellschaftlichen Norm bzw. einem alten Weltbild entsprechen, deren Charakter und Vorlieben als Makel angesehen werden und deren Wert nicht erkannt wird, nur als ein Schatten ihrer Selbst leben bzw. sich zwischen so zu sein wie sie sind und der Anerkennung ihrer Familie entscheiden müssen.
Doch Max und Silas teilen nicht nur Gefühle füreinander miteinander, sondern auch ihre Zeit, die sie gemeinsam mit Silas’ autistischem Bruder verbringen. Wie bei so vielen anderen Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, habe ich mich auch hier kurz gefragt: hätte es als weiteres Thema innerhalb der Geschichte eines weiteren Themas, hier in Form eines autistischen Bruders, bedurft? Hätte man diesen Teil der Storyline weglassen können? Nein, hätte man nicht! Ich fand diese Szenen sehr wertvoll und auch überhaupt nicht von der Hauptstory ablenkend. Für mich ein rundum gelungenes Zusammenspiel verschiedener Themen, das nicht nur Homosexualität und Autismus, sondern auch Medikamentenmissbrauch umfasst. Mitunter ernste Themen, die mit mehr Gefühl beschrieben wurden, als man es sich vielleicht vorstellen könnte.


Mein Fazit:
Das Buch hat mich definitiv ergriffen. Letztendlich geht es darum, sich nicht zu verstellen und den Mut zu finden, der Welt die Stirn zu bieten und zu sein wie man ist. Es geht darum, dass es nicht nur eine Form von Familie gibt. Freunde, Vertraute und Gleichgesinnte können auch Familie sein.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 23.12.2021
Shane, Lizzie

Zwölf Körbchen unterm Weihnachtsbaum / Pine Hollow Bd.1


ausgezeichnet

Lizzie Shane – Pine Hollow 1. Zwölf Körbchen unterm Weihnachtsbaum


Perfekt für die Winterzeit! Ein Roman über Familie, Glück und Verantwortung – begleitet von Freunden auf vier Pfoten


Meine Meinung / Bewertung:
Ganz ehrlich? Wer kann bei diesem Cover widerstehen? Ich konnte es jedenfalls nicht! Und es hat sich gelohnt!
Ich habe sehr schnell in die Geschichte von Ally, die ihre Großeltern bei der Führung des Tierheims unterstützen möchte, und Ben, der sich als für die Schließung des Tierheims stimmender Stadtrat für die Vermittlung der Hunde verantwortlich fühlt, reingefunden. Ihre erste Begegnung verläuft alles andere als rosig. Doch gerade in dieser Szene zu Beginn der Geschichte zeigte sich bereits für mich, dass ich die Charaktergestaltung wirklich überzeugend finden würde. Ally und Ben sind zwei starke Charaktere, die ich auch im weiteren Verlauf der Geschichte als sehr authentisch dargestellt empfand.
Ally und Ben hätten vermutlich nichts miteinander zu tun gehabt, wäre da nicht das Tierheim, dessen anstehende Schließung im Mitteilpunkt der Geschichte steht. Wir lernen verschiedene -zum Teil sehr charakterstarke- Hunde kennen. Gut gefallen hat mir, dass die Hunde bzw. deren Versorgung inklusive Spiel- und Kuschelzeit nicht die Handlung dominierten. Ich empfand es als sehr ausgewogen. So kommen meiner Meinung nach sowohl Hundeliebhaber als auch Romantiker voll auf ihre Kosten.
Ich gebe zu, ich habe ein wenig mit dem Titel gehadert. Immerhin wird jedes Jahr aufs Neue betont, dass Tiere keine Geschenke sind. Allerdings vermittelt das Buch in meinen Augen an keiner Stelle den Eindruck, dass Hunde ein gutes Geschenk für Kurzentschlossene wäre. Vielmehr betont es insbesondere durch Bens Nichte, die sich unbedingt einen Hund wünscht – dies auch unabhängig von Weihnachten –, dass es gut überlegt sein muss, ob man die Zeit, die Mittel und auch die (Verantwortungs-)Reife für das Halten eines Hundes hat. Und auch das Tierheim selbst lässt Interessierte sich lediglich auf einen Hund bewerben – mitsamt eines Fragenkatalogs.

Mein Fazit:
Ein absolut lesenswerter Roman für die Winterzeit (und nicht nur an Weihnachten), mit gut gestalteten Charakteren und treuen Begleitern auf vier Pfoten.
Zudem enthält es verschiedene wichtige Botschaften, die sich ohne zu spoilern wie folgt beschreiben lassen: Es muss nicht perfekt sein – Hauptsache man ist mit dem Herzen dabei! .. Hör auf dein Herz und sei ehrlich zu dir selbst!


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 15.12.2021
Iosivoni, Bianca

Fighting Hard for Me / Was auch immer geschieht Bd.3


ausgezeichnet

Bianca Iosivoni – Fighting Hard For Me (Was auch immer geschieht 3)


Ich liebe diese WG! Die Geschichte eines jeden Mitbewohners ist absolut lesenswert!


Meine Meinung / Bewertung:
Ich habe die beiden Vorbände von „Was auch immer geschieht“, („Finding Back To Us“ und „Feeling Close To You“) gelesen und konnte es kaum erwarten endlich die Geschichte von Sophie und Cole zu lesen. Ich würde sagen für das Verständnis muss man die anderen beiden Bücher nicht zuerst gelesen haben. Im Hinblick auf das Vergnügen, das die Bücher euch allerdings bereiten können, kann ich auch die anderen beiden Bücher nur wärmstens empfehlen.
Ich war von Anfang an in der Geschichte drin, was insbesondere an dem fantastischen Schreibstil von Bianca Iosivoni liegt.
Ich gebe zu ich hatte anfangs ein paar kleine Bedenken, ob mich die Storyline (Mädchen hilft Jungen sich von ihr zu entlieben, nachdem sie das Ganze gerade erst selber hinter sich hat) fesseln kann. Und ich muss sagen: das konnte sie absolut!
Sophie ist eine willensstarke junge Frau, die Situationen nicht einfach hinnimmt, sondern sich überlegt was sie unternehmen kann. Ihre Charaktergestaltung war für mich absolut authentisch. Man erfährt etwas über ihre Vergangenheit, ihre Ängste und ihren Antrieb, aber auch über ihre Zukunftsängste, wie sie wohl sehr viele in diesem Alter haben. Sie macht eine gewisse Entwicklung durch – in einem für mich absolut nachvollziehbaren Tempo.
Cole scheint eher der lässige Typ zu sein, der nicht immer alles mitkriegt. Doch seit er zu Beginn der Geschichte eine Abfuhr in eine Chance verwandelt hat, hatte er mich auf seiner Seite. Er braucht Klartext und stellt so einen guten Ausgleich zu Sophie dar. Auch er macht eine Entwicklung durch, wenn auch auf andere Weise als Sophie.
Doch nicht nur Sophie und Cole machen das Buch absolut lesenswert – auch die weiteren WG-Mitbewohner sind toll gestaltete Charaktere. Sie drängen sich nie in den Vordergrund und ich hoffe wirklich, dass die restlichen drei die Gelegenheit bekommen ihre eigene Geschichte zu erzählen.
Zum Schluss möchte ich noch den Titel hervorheben. Mir gefällt die Doppeldeutigkeit, derer ich mir erst nach Beenden des Buches bewusst wurde. Jemand kann um mich kämpfen. Aber ich kann auch für mich selber kämpfen.


Mein Fazit:
Eine absolut überzeugende Charaktergestaltung mit abwechslungsreicher Storyline!
Absolute Leseempfehlung!


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 15.12.2021
Shen, L. J.

Villain / Boston Belles Bd.2


sehr gut

L.J. Shen – Boston Belles (2). Villain


Lesegenuss in düsterem Setting, mit überzeugenden Charakteren und einer vielschichtigen Storyline


Meine Meinung / Bewertung:
Man sollte wissen, dass L.J. Shen nicht unbedingt für ihre blumige Sprache bekannt ist. Bei ihr wird es auch schon mal etwas „derber“. Darauf muss man sich einlassen, ansonsten hat das Buch keine Chance und man tut ihm Unrecht.
Cillian ist der Bösewicht der Geschichte. Sein Verhalten ist als absolut kalt zu bezeichnen. Die Bostoner Gesellschaft hat ihm den Namen „Villain“ (der Schurke) verpasst.
Er und die liebevolle Persephone scheinen nichts gemein zu haben. Und doch kreuzen sich ihre Wege immer wieder – immerhin hat Persephones beste Freundin Cillians jüngeren Bruder geheiratet.
Die Charaktere waren mir daher schon aus „Boston Belles – Hunter“ bekannt. Man muss den Vorgänger zum Verständnis nicht gelesen haben, aber ich denke meist, dass man nur dann alle Details erfassen kann, wenn man alle Bücher in der richtigen Reihenfolge gelesen hat.
Die Stimmung in dem Buch ist recht düster. Unbeschwerte Momente sind selten. Und doch passt das. Es fühlt sich dennoch ausgewogen an.
Besonders gut gefallen hat mir, dass ich selten mehr wusste als Persephone, also genau wie sie Dinge nach und nach erfahren habe.
Obwohl ich es zunächst nicht gedacht hätte, wurde mir Cillian nahezu sympathisch, da ich sehr schnell merkte, dass sein Verhalten einen Grund hat. Ein Grund, der mir in seiner Auflösung ein bisschen zu kurz kam. Hier hätte ich mir gerne mehr gewünscht.
Persephone hat mir von Anfang an gefallen. Sie hat eine starke Persönlichkeit, die sie jedoch nicht immer zeigt.
(Das Cover der Paperback-Ausgabe ist ein Traum! Wenn auch vielleicht mit etwas zu viel romantischem Flair, was im Kontrast zum Inhalt steht. Das Cover des eBooks hingegen deutet eher an, welche Richtung die Geschichte einschlägt. Aber leider bin und bleibe ich kein Fan von Personen auf dem Cover, da der Cillian meiner Vorstellung ganz anders ausschaut, als der Mann auf dem Cover.)


Mein Fazit:
Das Buch hat mich in seinen Bann gezogen und konnte mich mit seiner Geschichte und seinen Charakteren absolut überzeugen. Dennoch gab es ein paar (wenige) Aspekte, die mir ein wenig zu kurz kamen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 15.12.2021
Hughes, Maya

The Chances We Take / Fulton University Bd.3


sehr gut

Maya Hughes – The Chances We Take (Fulton University 3)


Gebäck für Gebäck zum Liebesglück? Lest selbst!


Meine Meinung / Bewertung:
Bereits in „The Second We Met“ hat mich Jules, die mysteriöse Briefeschreiberin, neugierig auf ihre Geschichte gemacht. Berk war mir auch schon bekannt, aber noch etwas formloser.
Ich fand den Beginn des Buches etwas holprig, kam dann aber doch recht schnell in die Geschichte rein. Die Briefe spielten in Teilen des Buches nicht eine derart hervorstehende Rolle, wie ich es erwartet hatte. Ich weiß immer noch nicht, ob ich das gut oder schade finde.
Was allerdings immer wieder betont wird, sind Jules’ Probleme mit ihrem Körper, mit ihrer Mutter und mit ihrer Mutter wegen ihres Körpers. Dieser Aspekt stach für mich leider etwas zu viel heraus. Ich hab es nach dem x-ten Mal bereits verstanden und fand die ständigen Wiederholungen ein wenig platt.
Ebenfalls schwer getan habe ich mich mit der Vielzahl an Problemen, die die Charaktere (und Nebencharaktere) hatten. Ein paar Charaktere oder Probleme weniger und dafür die verbliebenen konzentrierter in den Vordergrund stellen – das hätte mir glaube ich ganz gut gefallen.
Ich finde zudem, dass man gerade an Szenen, in denen die Freunde auftauchten, merkte, dass es sich um eine Reihe handelt und vielleicht das ein oder andere Folgebuch eingeleitet wurde.
Mir ist bewusst, dass sich das alles etwas negativ anhört, aber wenn ich ein paar Sachen ausblende, hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Die Storyline (Bäckerin und Footballstar) hat mich im Grunde überzeugen können. Auch habe ich das Buch in einem durchgelesen. Es hat etwas, was mir wirklich gefallen hat, auch wenn ich es nicht genau beschreiben kann.

Mein Fazit:
Schöne Geschichte mit ein paar Stolpersteinen.
Dennoch des Lesens wert!


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 14.12.2021
Hunting, Helena

Sweet On Me / Second Chances Bd.3


gut

Helena Hunting – Sweet on Me (Second Chances 3)

Wer gibt hier wem eine zweite Chance?

Meine Meinung / Bewertung:
Der Klappentext hörte sich absolut vielversprechend an. Und im Endeffekt hält das Buch auch was es verspricht.
Dennoch habe ich mich anfangs ein wenig schwergetan. Es hat seine Zeit gebraucht bis ich mich daran gewöhnt hatte, dass die Geschichte jeweils aus der Ich-Perspektive und zudem im Präsens geschrieben ist.
Mein größeres Problem war die Protagonistin Blaire. Ich habe ihr Verhalten an vielen Stellen einfach nicht nachvollziehen können und fand es an einigen Stellen übertrieben.
Allein schon aufgrund ihres Verhaltens dem männlichen Protagonisten Ronan gegenüber, war ich von Anfang an auf Ronans Seite. Generell ist es Ronans Charaktergestaltung zu verdanken, dass ich mich mit dem Buch versöhnt habe. Er war mir sympathisch und – was noch wichtiger ist – authentisch.
Irgendwann habe ich auch Blaire akzeptieren können – insbesondere nachdem ich mehr über sie erfahren habe. Aber dennoch... Ronan bleibt mein Liebling.
Die Storyline an sich hat mir gefallen und enthielt viel Potenzial. Gegen Ende hatte mich das Buch auch in seinen Bann gezogen.

Mein Fazit:
Je länger ich gelesen habe, umso besser hat mir das Buch gefallen. Leider kann ich den holprigen Beginn nicht vergessen. Ich habe lange zwischen 3 und 4 Sternen geschwankt, doch letztlich habe ich mich entschieden für:

Sterne: 3 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 27.11.2021
Williams, Nicole

Glass Castle Prince


sehr gut

Nicole Williams – Glass Castle Prince


Starke Protagonisten, die sich selber suchen und sich dabei ein wenig verlieren


Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch fängt sehr stark an. Ich war sofort in der Geschichte drin und vom ersten Moment an begeistert von Charlotte und ihrer Authentizität. Sie ist eine junge Frau, die nicht weiß, ob der (auf Drängen) der Eltern eingeschlagene Weg der richtige für sie ist. Sie ist jedoch stark genug für sich selbst einzustehen und sich entgegen des Willens der Eltern eine Auszeit zu nehmen – als Housesitterin in der Sommerresidenz der Königsfamilie von Norland.
Das Anwesen sollte eigentlich verlassen sein und den perfekten Ruheort für Charlotte darstellen, um sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen. Doch völlig unerwartet taucht Prinz Edward mit dreien seiner Freunden auf und stellt Charlottes Ruhe so ziemlich auf den Kopf. Die erste Begegnung von Charlotte und Edward hat es in sich. Ich fand’s super! Charlotte und Edward liefern sich so einige Wortgefechte, in denen sie dem anderen gegenüber recht schnell mehr über sich offenbaren, als sie ansonsten zu erzählen bereit sind. Schnell zeigt sich, dass es einerlei ist, ob man der Sohn des Königs oder die Tochter des früheren königlichen Gärtners ist – Eltern haben Erwartungen an ihre Kinder, die sich so in ihren Freiheiten eingeschränkt fühlen.
Wäre die Geschichte auf diesem Pfad – mit dieser Tiefe der anfänglichen Gespräche – geblieben, wäre das Buch ein absoluter 5-Sterne-Kandidat für mich gewesen. Leider war dem nicht so und der Schwerpunkt verlagerte sich auf das Zwischenmenschliche, inklusive einer (für mich unauthentischen) Schwärmerei. Zum Schluss wurde das Tempo derart angezogen, dass für mich die Gefühle auf der Strecke blieben und es sich für mich unvollständig anfühlte.
In Bezug auf den Schreibstil möchte ich noch hervorheben, dass die Geschichte ausschließlich aus Charlottes Sicht erzählt wird. Dadurch habe ich mich ihr sehr verbunden gefühlt.

Mein Fazit:
Die Geschichte fing sehr stark an, verlor dann jedoch an Tiefe und endete für mich etwas zu vorhersehbar.
Dennoch ein Lesegenuss.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 27.11.2021
Bay, Louise

Mister Mayfair / Mister Bd.1


ausgezeichnet

Louise Bay – Mister Mayfair (The Mister 1)

Absolut unterhaltsam!

Meine Meinung / Bewertung:
Stella lebt in einer Stadt, in der sie nicht leben wollte, sie hat einen Job, in dem sie nicht glücklich ist, und sie wohnt in einer Wohnung, deren Einrichtung ihr absolut nicht zusagt – alles für ihren Freund, der jetzt ihr Ex-Freund ist und ihre ehemals beste Freundin heiratet. Der Hochzeitseinladung folgen und an den Feierlichkeiten teilnehmen? Kommt gar nicht in Frage!
Man fühlt richtig mit Stella mit. Sie scheint an einem Tiefpunkt in ihrem Leben angekommen zu sein. Das Ganze wird nur noch getoppt von dem fremden Breck, der ihr einen Deal vorschlägt: er begleitet sie zu der Hochzeit – an der sie nicht teilnehmen will – und bezahlt sie dafür.
Dadurch, dass die Geschichte aus Stellas und Becks Sicht erzählt wird, erfährt man von Anfang an etwas über die Hintergründe von Becks Plan und man kann ihn besser verstehen als Stella das tut. Besonders gut gefallen hat mir, wie Stella ihre eigene Stimme (wieder)findet und mehr als Gegenleistung fordert, als Beck vorschwebte.
Die beiden haben von Anfang an ein Gespür füreinander. Obwohl sie beide dem jeweils anderem nicht die volle Geschichte erzählen, spielen sie sich als Paar sehr gut ein. Dabei bleiben sie sich selber treu – etwas, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Denn beide Protagonisten haben Charakter und verlieren diesen auch nicht.

Mein Fazit:
Ich hatte meine wahre Freude mit den beiden und war von Anfang bis Ende begeistert.

Sterne: 5 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 01.11.2021
Sheridan, Mia

The Love That Lies Within


sehr gut

Mia Sheridan – The Love That Lies Within


Wenn die Liebe Mauern aus Stein und Zeit durchbricht.
- Fesselnde Story inmitten der Seelen New Orleans

Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe es gerne zu: einem hübschen Cover kann ich einfach nicht widerstehen! Und das Cover von „The Love That Lies Within“ hat mich derart angezogen, wie schon lange kein anderes mehr. Es verspricht eine Geschichte in der Dunkelheit, in der jedoch auch viel Leben blüht.
Und das passt super zum Inhalt. Denn Jonah ist durch ein schreckliches Ereignis vor ein paar Jahren entstellt und verbirgt sich und sein vernarbtes Gesicht auf dem Familienanwesen. Dieses Anwesen steht jedoch im Mittelpunkt einiger lokaler Geschichten über ruhelose Seelen in New Orleans. Auch Clara, die kürzlich eine Anstellung am örtlichen Ballett erhalten hat und daraufhin hergezogen ist, hört die Geschichte vom Anwesen und dessen früheren Bewohnern, sowie davon, dass die das Anwesen umgebenen Mauer angeblich Wünsche erfüllen soll.
Ich würde sagen, man sollte offen für die Geschichte sein und sich auf die Story rund um ruhelose Seelen einlassen. Wer dies nicht kann und mit Weissagungen, Flüchen und dergleichen nichts anzufangen weiß, dem wird das Buch vielleicht nicht unbedingt zusagen. Doch ich würde sagen: probiert es aus. Diese Komponente zieht sich zwar durch das komplette Buch, aber immer nur in kleinen Posen.
Im Mittelpunkt stehen Jonah und Clara, die aus verschiedenen Gründen gerade erst damit beginnen sich ihr eigenes Leben (wieder) aufzubauen und deren Wege sich dabei unvermittelt kreuzen.
Während mir Clara oftmals sehr naiv vorkam, überwiegte bei Jonah dessen Sturköpfigkeit und falscher Stolz. Mir ist es nicht durchgängig gelungen mich in beide hineinzuversetzen und zu verstehen, warum sie in dem Moment auf diese oder andere Art handeln.
Auch gab es ein paar Verhaltensmuster, die mir zu unkritisch akzeptiert wurden. Gleiches gilt für eine riesige Enthüllung, die Jonahs Leben auf den Kopf stellt, aber scheinbar einfach so hingenommen wird. Damit will ich sagen, dass manchen Dingen mehr Raum in der Geschichte hätte eingeräumt werden sollen.
Besonders erwähnenswert ist jedoch meiner Meinung nach der Schreibstil, der mir durch seine besondere Wortwahl aufgefallen ist. Es schien mir, als würde man sich gewählter ausdrücken und größtenteils auf Begrifflichkeiten aus der Umgangssprache verzichten. Es passte irgendwie zum Buch und der Geschichte – insbesondere aufgrund der vereinzelten Kapitel, die einen in die Vergangenheit zu Zeiten des Amerikanischen Bürgerkrieges entführten.
Im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg und New Orleans sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei dem oben aufgeführten Familienanwesen um eine Zuckerrohrplantage handelt, auf der Sklaven gearbeitet haben. Diese Vergangenheit ist ebenfalls ein sehr präsenter Bestandteil der Geschichte.
Leider habe ich bis zum Schluss keine Verbindung zum Titel „The Love That Lies Within“, der im deutschsprachigen Raum anstelle des Originaltitels „The Wish Collector“ verwendet wird, aufbauen können. Was schade, aber nicht tragisch ist.


Mein Fazit:
Es fing zauberhaft mit dem Cover an, ging geheimnisvoll in der Geschichte weiter und verlor sich dann ein bisschen – begleitet von einer gewissen Schwere ernsthafter Themen.
Trotz allem konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen, weshalb ich letztlich zu folgender Bewertung komme:


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 01.11.2021
Johnson, Julie

We don't talk anymore / Anymore-Duet Bd.1


ausgezeichnet

Julie Johnson – We don’t talk anymore (Anymore Duet 1)

Absolut herzberührende Geschichte über Familie, Freundschaft und Liebe in all ihren Facetten
– Wenn wir reden, offenbaren wir unsere Gefühle. Also reden wir nicht mehr. –

Meine Meinung / Bewertung:
Die Autorin Julie Johnson hat mich bereits mit ihrer „Forbidden Royals“-Trilogie überzeugen können. Ich ahnte daher, dass ihre Geschichte noch etwas düsterer wird, als es der Klappentext vermuten ließ. Und genauso kam es.
Das Grundgerüst ist eine eher wenig neuartige Storyline: eine Highschool, auf die die Kinder der Reichsten des Landes gehen, ein Mädchen, dem ihre Eltern alles geben (können) außer Familienzeit und der Sohn der Hausangestellten, der Star des Baseballteams, dessen Teamkameraden nichts von seinem weniger finanzstarken Hintergrund wissen.
Für Josephine und Archer war es nie von Bedeutung, dass ihre Familien in verschiedenen Gesellschaftsschichten spielen. Sie waren einfach nur zwei gleichaltrige Kinder, die viel Zeit miteinander verbrachten und viel Spaß miteinander hatten.
Bis Archer kurz vor ihrem Highschoolabschluss begann sich von Josephine abzuwenden. Sie verbrachten weniger Zeit miteinander und sprachen weniger miteinander – daher der Titel „We don’t talk anymore“. Als Leser erfährt man eher als Josephine, warum Archer ihr plötzlich die kalte Schulter zeigt. Auf eine gewisse Weise macht sein Handeln Sinn – für einen siebzehnjährigen Highschoolschüler. Und doch hätte ich ihn am liebsten geschüttelt und ihn angeschrien, dass das nicht der richtige Weg ist und letztlich viel mehr Schaden anrichtet.
Denn Josephine, die eh schon introvertiert ist und eigentlich nur Archer und dessen Eltern vertraut, nimmt mit jeder Zurückweisung mehr Schaden. Sie ist unsicher, weshalb sie Archers Zurückziehen akzeptiert. Sie ist aber auch clever, weshalb ihr Verstand in der um sie herum größer werdenden Stille versucht die Puzzleteile von Archers verändertem Verhalten zusammenzusetzen. Doch letztlich fehlt ihr mindestens ein Teil, das nur Archer ihr geben kann. Man leidet förmlich mit ihr mit und bekommt einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt.
Dies liegt insbesondere an dem einzigartigen Schreibstil der Autorin. Die Kapitel wechseln zwischen der Sicht der beiden Protagonisten. Auch durchbricht Julie Johnson manchmal die gläserne Wand, indem sie die Protagonisten mich als Leserin vereinzelt direkt ansprechen lässt.
Die Hintergrundgeschichte mit all dem fast schon normalen Highschooldrama hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Hier hätte ich gerne etwas überzeugenderes bzw. abwechslungsreicheres gelesen – aber letztlich kommt es darauf nicht an.
Denn im Vordergrund steht die Freundschaft von Josephine und Archer, die verschiedenste (Tal- und Berg-)Etappen durchmacht. Doch nicht nur das. Es geht auch um die Liebe in der Familie und dass man elterliche Liebe zwar von den eigenen biologischen Eltern erwarten kann, sie aber nicht immer bekommt. Auch geht es um das Erwachsenwerden, eine Phase, in der man versucht zu sich selber zu finden, ein Verantwortungsgefühl der Familie gegenüber entwickelt und sich auch die Beziehung zu den eigenen Eltern verändert. Darüber hinaus geht es darum, dass Geld nicht unbedingt glücklich macht.
Das Buch enthält derart viele Botschaften, dass mich einige emotionale Szenen und Gespräche erwarteten, die mich emotional berührt haben.
(Und die mich über das Highschooldrama hinwegsehen lassen.)


Mein Fazit:
Ein absolut lesenswertes Buch mit einigen stillen Momenten, die voller Gefühl sind.
Ich war so in die Geschichte eingetaucht, dass ich am Ende entrüstet aufgeschrien habe – denn ich hatte vergessen, dass es sich um Band eins eines Duets handelt, worauf mich das offene Ende hinwies.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!