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jublo

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2022
Harper, Helen

Magic Sparks (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Helen Harper – Magic Sparks (Firebrand Reihe 1)


Sehr guter Auftaktband einer Fantasy-Reihe mit starker weiblicher Protagonistin


Meine Meinung / Bewertung:
Ich habe Helen Harpers „Hex-Files-Reihe“ geliebt und mich daher sehr auf ihr neuestes Werk bei lyx, „Magic Sparks“, gefreut.
Der Schreibstil ist gewohnt gut. Die Autorin versteht es mich sofort in die Geschichte zu ziehen. Besonders hervorzuheben ist dabei die Gestaltung der Protagonistin: eine starke, selbstbewusste junge Frau, aus deren Ich-Perspektive die Geschichte erzählt wird.
Emma ist eine zielstrebige und vorbildliche Polizistin in Ausbildung. Umso erstaunter sind sie und ihre Mitstreiter, als sie den letzten Teil der Ausbildung beim Supernatural-Squad bestreiten soll. Die Abteilung, die sich mit den übernatürlichen Einwohnern Londons, insbesondere Vampiren und Werwölfen, beschäftigt, ist alles andere als hoch angesehen. Doch Emma nimmt sich vor, auch diesen Teil mit Bravour zu meistern. Ihr erster Tag endet jedoch in einer Katastrophe – sie wird ermordet und wacht am nächsten Tag in der Leichenhalle unbeschadet wieder auf.
Im Vordergrund der Handlung steht daher die Aufklärung ihrer eigenen Ermordung, begleitet von der Frage, wieso sie noch – oder wieder – lebt. Emma begibt sich daher auf das Gebiet von Vampiren und Werwölfen – Wesen, mit denen sie bislang nicht in Berührung kam. Es ist daher alles Neuland für sie. Und das wiederum ist super für mich als Leserin, da ich genauso Schritt für Schritt etwas über die Regeln und Eigenarten der Übernatürlichen lerne und nicht alles von vornherein als selbstverständlich gesehen wird. Unterstützt wird Emma bei ihrer Suche nach Antworten von einem Vampir – eine Hilfe, auf die sie gerne verzichten würde. Doch diese Einstellung kann sich ja noch ändern.
Der Schreibstil hat mich begeistert, auch die Charaktergestaltung hat mir sehr gefallen. Einzig die Auflösung hat mich nicht ganz überzeugt, ich fand sie in Teilen etwas dünn. Und doch wird das Buch von mir volle Sternenanzahl bekommen, da ich bereit bin über diese kleinen Schwächen zum Schluss hinweg zu sehen. Es ist kein Buch, das große Gefühle erzeugen will. Es ist vielmehr der Auftakt einer Fantasy-Reihe, in der die Romantik bestimmt auch nach und nach eine Rolle spielen wird. Und genauso bewerte ich das Buch auch. Es muss mich nicht zu Tränen rühren. Das wäre ein anderes Genre. Das Buch muss mich begeistern und in seinen Bann ziehen. Wenn ich dann noch zum Schluss denke, dass ich am liebsten sofort zum nächsten Band greifen möchte, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass mir das Buch mehr als gut gefallen hat.


Mein Fazit:
Absoluter Lesegenuss! Ein Auftaktband, der noch viel Spannendes und Übernatürliches verspricht

Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 05.04.2022
Bowen, Sarina

Wenn wir es wagen / The Brooklyn Years Bd.5


ausgezeichnet

Sarina Bowen – Wenn wir es wagen (The Brooklyn Years 5)


Das Eis schmilzt bei solch einem Südstaatencharme – absolut überzeugend!


Meine Meinung / Bewertung:
Ich liebe die Brooklyn-Years-Reihe von Sarina Bowen. Die ersten vier Bücher haben mir schon sehr gut gefallen, doch dieses Buch (Buch 5) übertrumpft die anderen noch ein wenig.
Im Mittelpunkt steht der Eishockeyspieler Jason, der bereits als Nebencharakter in früheren Büchern auftauchte, und die Praktikantin Heidi, die neu im Team ist. Ich fand es gut, dass man sie nicht schon kannte (- vielleicht ist sie mir auch einfach nicht aufgefallen -), da ich so völlig unvoreingenommen an die Geschichte herangehen konnte. Ich habe mich überraschen lassen können, was wohl passieren wird und hatte nicht schon eine Ahnung aus den anderen Büchern der Reihe.
Heidi hat den von ihren Eltern vorgegeben Pfad verlassen – sehr zu deren Unmut. Ihr Vater, der Ligapräsident der NHL hat daher dafür gesorgt, dass sie nicht länger als Assistentin tätig ist, sondern allemöglichen Jobs abseits des Schreibtischs verrichten muss: Hotdogs verkaufen, Toiletten putzen und und und. Als wohlerzogene junge Frau aus den Südstaaten nimmt sie jede Aufgabe an und versucht bei all den Veränderungen in ihrem Leben herauszufinden, was sie sich für ihre Zukunft wünscht. Jason würde ihr schon gefallen, doch dass ihr Vater ihm zu verstehen gegeben hat, dass er von ihr die Finger lassen soll, ist nicht gerade hilfreich. Doch ihre Wege kreuzen sich immer wieder und nach und nach entwickelt sich etwas zwischen ihnen. In erster Linie Freundschaft, aber auch Gefühle machen sich immer mehr bemerkbar.
Die Charaktergestaltung Emmas hat mir wirklich super gut gefallen. Sie ist sympathisch, clever und bleibt sich selber treu. Jason hingegen hatte ein paar Längen in seiner Hintergrundstory, die ihn für mich ein bisschen hinter Emma zurückfallen lassen. Allerdings fällt das kaum ins Gewicht, da mich die gesamte Story gepackt hat und ich gerne mehr über die beiden gelesen hätte.

Mein Fazit:
Für mich ein überzeugender weitere Band rund um das Team der Brooklyn Bruisers. Ich habe es voll und ganz genossen!


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 05.04.2022
Glines, Abbi

Ashington - Verliebt in einen Earl


sehr gut

Abbi Glines – Ashington. Verliebt in einen Earl


Herz oder Verstand? Oder geht gar beides?
(Die Tücken des Heiratsmarkts im London des 19. Jahrhunderts)


Meine Meinung / Bewertung:
Ich hatte ein paar Schwierigkeiten in das Buch rein zu kommen. Vielleicht lag es daran, dass die Geschichte aus mehr als zwei Perspektiven erzählt wird. Der Perspektivenwechsel kam für mich zu früh. Ich hatte noch nicht wirklich erfasst wer wer war, wer welchen Titel trägt und wer wie angesprochen wurde, da wechselte sich die Perspektive und mit ihr auch die Regeln. Nach und nach habe ich aber in die Geschichte reingefunden und konnte die verschiedenen Namen zuordnen.
Schnell zeigt sich, dass es auf dem Heiratsmarkt Londons 1815 zu einem Liebesdreieck kommen könnte zwischen Miriam, die eine gute Partie machen muss, um ihre Mutter und ihre Schwester gut versorgt zu wissen, Hugh Compton, dem heiß begehrten Earl of Ashington, und dessen Bruder Nicholas Compton, der sich mit ihm überworfen hat. Jeder von ihnen wünscht sich Liebe und doch geht es in der Ballsaison in erster Linie darum, eine vorteilhafte Ehe einzugehen – vorteilhaft in Bezug auf Status, Titel und finanziellem Wohlstand.
Alle drei sind relativ starr in ihrer Charaktergestaltung, was für mich völlig okay war. Vor allem machte es das Finale spannend, da ich bis zum Schluss nicht hätte einschätzen können, wie die Geschichte enden wird.
Ich muss gestehen, dass ich an Abbi Glines hohe Erwartungen hatte, da ich bereits eine andere Reihe von ihr kenne. Diese Erwartungen konnte sie nicht ganz erfüllen, doch lag das vermutlich an mir. Immerhin habe ich meine Erfahrungen aus Büchern des 21. Jahrhunderts mit in eine Geschichte des 19. Jahrhunderts genommen.
Und doch: je länger ich nachdenke, desto mehr Kritikpunkte fallen mir ein. Mir fehlte ein bisschen der Zauber der Ballsaison: wie sahen die Kleider aus? Was für Schmuck wurde getragen? Wie waren die Haare frisiert? Auch gab es viele Andeutungen, insbesondere auf Geschehnisse in der Vergangenen, die nicht auserzählt wurden. Doch vor allem die Geschehnisse zwischen dem Finale und dem Epilog hätte ich gerne erzählt bekommen. Dass dem nicht so war, hat mich ein bisschen enttäuscht zurückgelassen.

Mein Fazit:
Grundsätzlich eine tolle Geschichte über die Tücken des Heiratsmarktes der Londoner feinen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. An mancher Stelle fehlten mir jedoch ein paar Ausführungen. Ich hätte gerne alles auserzählt bekommen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 17.03.2022
Shen, L. J.

Monster / Boston Belles Bd.3


sehr gut

L.J. Shen – Boston Belles (3). Monster


Starke Protagonistin, die die Taten eines Unterweltbosses vielleicht als zu normal akzeptiert


Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe zu: Ich lasse mich von schönen Covern einfangen! Das Cover der Paperback-Ausgabe ist traumhaft schön, wenn auch ein bisschen zu romantisch und blumig für den Inhalt. Der dunkle Stil des Covers des eBooks passt da schon besser, wenn gleich mich das Cover selbst nicht anspricht, da ich keine realen Personen auf Covern mag.
Beide Cover passen in meinen Augen nicht hundertprozentig zu der Geschichte. Man sollte wissen, dass L.J. Shen eine teilweise etwas derbere Sprache nutzt und das Setting von Boston Belles recht düster ist.
Und so muss ich einmal mehr sagen, dass mich die Autorin mit ihrem Schreibstil voll und ganz überzeugen konnte – und das obwohl ihre Wortwahl mir eigentlich zu derb ist. Aber es handelt sich um eine Geschichte und für die Geschichte bin ich bereit mich darauf einzulassen.
Die Geschichte in „Boston Belles – Monster“ ist die düsterste der Reihe: Aisling ist die wohlbehütete Tochter eines der reichsten Männer der Stadt (und darüber hinaus). Sie scheint wie eine typische amerikanische Prinzessin zu leben. Und sie liebt Sam – einen Untergrundboss der Stadt. Sie scheinen in völlig verschiedenen Kreisen zu verkehren und doch kreuzen sich ihre Wege immer wieder.
Aisling ist ein sehr vielschichtiger Charakter, der im Laufe der Geschichte eine enorme Entwicklung macht und zu sich selbst findet. Sie entdeckt ihre eigene Stärke und beginnt ihrem Käfig zu entkommen.
Sam hingegen ist einfach nur düster. Man erfährt relativ früh warum er so ist wie er ist. Und dennoch habe ich bis zum Schluss keine wirklich Beziehung zu ihm aufbauen können. Allzu oft wollte ich ihn als Idioten beschimpfen.
Auch wenn mir ein Hauptcharakter besser gefallen hat als der andere, konnte ich mich auf die Handlung einlassen und das Buch genießen. Allerdings gab es ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben. Allen voran der Umstand, dass die Machenschaften der Unterwelt, im Rahmen derer so mancher sein Leben lässt, als völlig normal hingenommen werden. Ich wusste zwar schon durch die vorherigen Bücher der Reihe, deren Lesen ich vorher empfehlen würde, dass Sam sich weit weg vom Legalen bewegt, aber trotzdem hat es mich ein wenig schockiert zu lesen, wie normal seine Taten für alle scheinen. Dieser Part war mir zu unreflektiert und hat mich mit der Frage zurückgelassen, ob mir das Buch gefallen darf. Ich bin immer noch hin und her gerissen. Aber wenn ich diesen Teil der Geschichte als eben das – einen Teil einer fiktionalen Geschichte – akzeptiere, kann ich mir durchaus zugestehen, dass mir das Buch insgesamt gefallen hat.

Mein Fazit:
Ein Ausflug in die Bostoner Unterwelt, der mir nicht durchgängig gefiel. Allerdings konnten mich der Schreibstil und die Charaktergestaltung im Gesamten – insbesondere bezüglich der Protagonistin und deren Entwicklung – überzeugen.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 17.03.2022
Atkin, Kara

Blue Seoul Nights / Seoul-Duett Bd.1


ausgezeichnet

Kara Atkin – Blue Seoul Nights (Seoul-Duett 1)


Viel Gefühl – zwei junge Erwachsene auf dem Weg zu sich selbst


Meine Meinung / Bewertung:
Ich war jetzt ein paar Stunden in der Geschichte gefangen und kann sagen, dass mich das Buch regelrecht auf eine Reise mitgenommen hat.
Jade hat einen immensen Verlust erlitten, den man als Leserin richtig spürt. Ihre Welt steht Kopf und so greift sie gefühlt nach dem ersten Strohhalm, der sich ihr bietet: sie zieht von London nach Seoul, um dort als Lehrerin zu arbeiten.
In dem fremden Land ist alles neu für sie und so muss sie erst einmal lernen, wie man sich dort benimmt. Gerade dieser Teil hat mir sehr gut gefallen, da auch für mich alles neu und herausfordernd wäre. Es hat mir gefallen, wie die Protagonistin eine ihr fremde Kultur entdeckt und mich daran teilhaben lässt. Leider wird dieser Aspekt im Laufe der Geschichte immer weniger, sodass es mir im letzten Drittel fast schon vorkam, als würde bzw. könnte die Geschichte überall – vielleicht auch bei Jade zuhause in London – spielen. Das fand ich schade. Gerne hätte ich noch mehr gespürt, dass die Geschichte in einer für die Protagonistin fremden Welt spielt.
Auch war die Geschichte anfangs sehr lebendig. Neue Freundschaften wurden geschlossen und eine Gemeinschaft eingeführt. Dann irgendwann wurde der Kosmos immer kleiner: alles drehte sich nur noch um Hyun-Joon – einen Koreaner, der sich nach und nach in Jades Herz schleicht. Jades Welt, die gerade erst größer wurde, wurde plötzlich wieder kleiner, was ich schade fand.
Und dennoch: die Geschichte hat mich voll und ganz überzeugt. Man spürt die Verbindung zwischen den Charakteren. Und man spürt die Ängste und Sorgen dieser jungen Erwachsenen, selbst wenn diese sie sich vielleicht noch nicht eingestehen wollen.
Das Buch war für mich lange Zeit ein 4-Sterne-Kandidat. Es hat mir sehr gut gefallen und mich dennoch an manchen Stellen etwas verstimmt. Doch der Schluss hat es für mich wieder rausgeholt. Denn letztlich geht es darum, dass Jade eine Entscheidung treffen muss. Eine Entscheidung, die ihr Leben bestimmen kann. Eine Entscheidung, bei der ihre Gefühle für Hyun-Joon entscheidend sein können – oder auch nicht.

Mein Fazit:
Eine Geschichte, die stark anfängt und einen mit Seoul und der dortigen Kultur in ihren Bann zieht. Zwischendurch mit ein paar Schwächen, die jedoch durch das Finale wieder wettgemacht werden.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 17.03.2022
Moreland, Melanie

Voice of My Heart (eBook, ePUB)


weniger gut

Melanie Moreland – Voice of My Heart


Leider wenig überzeugend und kaum Gefühle spürbar


Meine Meinung / Bewertung:
Ich habe mich mit dem Buch mehr als schwer getan und war leider auch kurz davor es abzubrechen.
Ich habe gedacht es wird einfühlsam und gefühlvoll. Doch stattdessen passierte alles recht schnell und fast übergangslos. Auch waren mir die Hintergrundgeschichten der Protagonisten etwas zu düster und die Handlungen der beiden für mich großteils nicht nachvollziehbar: Charlotte arbeitet in der Firma ihres Vaters und geht dabei kaputt. Einzig Logan, ein Straßenmusiker in ihrer U-Bahn-Station, bringt ihr ein bisschen Entspannung. Erst wird aus der Ferne geschmachtet, dann reden die beiden das erste Mal miteinander und von da an geht alles Schlag auf Schlag. Mir persönlich blieb da keine Zeit Gefühle zu spüren oder zu entwickeln.
Hinzu kam, dass mir Logan absolut unsympathisch war und sich daran auch nichts änderte. Charlotte hat mir nur wenig besser gefallen. Insbesondere das Zusammenspiel von beiden bzw. die Machtverhältnisse in ihrer Beziehung konnten mich nicht überzeugen, waren sie mir doch zu antiquiert.
Das Vorwort habe ich so verstanden, dass es sich ursprünglich um eine bereits veröffentlichte Kurzgeschichte handelt, die nun ausgebaut wurde. Das würde zu meinem Leseerlebnis passen und dem Gefühl, dass die Geschichte im Schnelldurchlauf abläuft.
Auch der musikalische Aspekt kam für mich zu kurz. Wenn Logan Charlotte mit seinen Liedtexten überzeugt, dann möchte ich diese Texte bitte auch kennenlernen! Wie sonst soll mich seine Musik genauso in seinen Bann ziehen?
Das Ende war für mich wenig überraschend, aber leider auch wenig überzeugend.

Mein Fazit:
Der Klappentext versprach mehr Gefühl, als mir die Geschichte bieten konnte. Leider konnte mich das Buch nicht überzeugen, blieben mir doch zu viele Aspekte verborgen bzw. aufgrund des Tempos der Handlung auf der Strecke. Schade.


Sterne: 2 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 17.03.2022
Hughes, Maya

The Rules We Break / Fulton University Bd.4


sehr gut

Maya Hughes – The Rules We Break (Fulton University 4)


Wenn aus Freundschaft schon vor Jahren Liebe wurde...gefühlvoll und mitreißend!


Meine Meinung / Bewertung:
Die Protagonisten LJ und Marisa waren mir bereits aus den vorherigen Bänden der Reihe bekannt. Ich habe mich sehr gefreut endlich ihre Geschichte zu lesen und ich muss sagen: ich bin begeistert! Definitiv der beste Band der Reihe!
Ich bin sehr gut in die Handlung reingekommen und merkte recht schnell, dass ich mich an eine Besonderheit des Schreibstils der Autorin noch immer nicht so ganz gewöhnt habe: während die meisten Reihen so aufgebaut sind, dass ein Buch auf ein anderes aufbaut, passieren die Geschichten an der Fulton University parallel. Eine Besonderheit, die anfangs gewöhnungsbedürftig ist, dann jedoch begeistert, da es spannend ist zu lesen, wie andere aus der Clique das Geschehen(e) wahrgenommen haben.
Die ersten zwei Drittel des Buches konnten mich absolut überzeugen. Die Spannungen zwischen LJ und Marisa, die man in den vorherigen Büchern spüren konnte, sind auch hier ganz eindeutig spürbar. Genauso wie die tiefe Verbundenheit der beiden. Man erfährt jetzt auch was die beiden verbindet und warum LJ bereit ist das Verhältnis zu seinem Football-Coach und somit auch seine Karriere für Marisa zu opfern. Auch erfährt man, warum Marisa solch ein Wirbelwind ist und schon mal zerstreut erscheint. Die Charaktergestaltung von beiden hat mir sehr gut gefallen. Sie machen beide eine Entwicklung durch und stellen viele Fragen – oftmals jedoch leider nur sich selbst anstatt der richtigen Person. Man spürt die ganze Zeit, dass es in dem Buch um eine tiefe Freundschaft geht, die (unbemerkt) zu Liebe wurde und deren Bedingungslosigkeit dennoch in Zweifel gezogen wird.
Es war klar, dass die Stimmung irgendwann kippen würde und so die Grundlage für das Finale schafft. Doch leider konnte mich dieser Teil nicht ganz überzeugen. Er war mir zu flach und zu vorhersehbar.
Auch hat die Geschichte mich mit zu vielen offenen Fragen zurückgelassen, die sich zum großen Teil auf die Vergangenheit der Charaktere beziehen. Ich habe das Gefühl, nicht die ganze Geschichte zu kennen und würde gerne bei den Charakteren nachhaken, was mir aber nicht möglich ist.

Mein Fazit:
Meine liebste Paarung der Fulton University Reihe mit größtenteils überzeugender Geschichte, aber leider etwas schwächerem Ende.


Sterne: 4 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 27.02.2022
Grohe, Julianna

Die vierte Braut


ausgezeichnet

Julianna Grohe – Die vierte Braut


Das Herz weiß was es will... gehört ein Prinz auch dazu?


Meine Meinung / Bewertung:
Ich gebe zu: ich habe bereits in der Vergangenheit eine Geschichte über eine Schar junger Frauen, die an einem Wettbewerb teilnehmen, um einen Prinzen zu heiraten, gelesen. Umso gespannter war ich wie die Autorin Julianna Grohe einen solchen Brautwettbewerb in „Die vierte Braut“ erzählt.
Von Anfang an war ich in der Geschichte drin. Dabei geholfen hat mir, dass die gesamte Handlung aus der Sicht der Protagonistin Mayrin geschrieben ist. Ihre Gedanken kommentierten das Geschehen um sie herum. So kam sie mir zum Beispiel in einer Szene mit ihrem Ärger zuvor und ich hätte ihr bzw. ihren Gedanken liebend gerne beigepflichtet. (So gehr man nicht mit einer jungen Dame um!)
Mayrin ist eine starke weibliche Protagonistin. Sie hat einiges durchgemacht, musste früh Verantwortung tragen und weiß um ihre Fehler – insbesondere ihr aufbrausendes Gemüt. Ich empfand sie absolut authentisch, konnte ihre Gedanken und Gefühle nachempfinden und verstand daher auch ihr Verhalten.
Die Storyline an sich – vier Prinzen veranstalten einen Wettbewerb, um kurzfristig jeweils eine Braut zu finden, damit ihr kranker Vater, der König, die Vermählung noch erlebt – wurde für mich in genau dem richtigen Tempo erzählt. Es geht recht rasant los, wird etwas gemächlicher, bevor es nach und nach wieder zügiger wird. Doch genau dieses Tempo spiegelt auch die Gefühlswelt der Protagonistin wieder. Ich mag solche stilistischen Mittel sehr!
Der Wettbewerb an sich zeigt, dass es nicht nur darum geht, das Herz eines Prinzen zu erobern, sondern auch darum, sich selbst in dem Wettbewerb nicht zu verlieren. Eine unterschwellige Botschaft, die mir sehr gut gefallen hat.
Die Handlung hält zudem ein paar Wendungen bereit. Eine von ihnen war mir persönlich recht früh schon klar, was meinem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch getan hat. Eine andere hingegen schien mir recht knapp in ihrer Auflösung. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr zu gewünscht.
Auch hatte ich befürchtet das Buch mit einem anderen mit ähnlicher Idee zu vergleichen. Doch diese Furcht blieb unbegründet. Das Buch hat mich derart in seinen Bann gezogen, dass ich nicht mehr an andere Werke gedacht habe – bis auf zum Schluss: Ich fand es gut, dass es sich um eine abgeschlossene Geschichte handelt!

Mein Fazit:
Absolut überzeugende Geschichte über eine starke Protagonistin, die entdeckt, dass das königliche Schloss ihr nicht nur finanzielle Unterstützung bietet, sondern auch eine Überraschung für ihr Herz bereithält.
Es handelt sich um ein Buch über eine starke Protagonistin, die vor lauter Verantwortungsbewusstsein lernen muss ihr Herz zu entdecken und letztlich auf dieses zu hören. Begegnet die Liebe dann noch Intrigen, wie sie in einem Wettbewerb, in dem es um derart viel geht, leider nicht ausbleiben, steht die Gefühlswelt kopf.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 27.02.2022
Ukena, Janine

Our Souls at Midnight (Seoul Dreams 1) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Janine Ukena – Our Souls at Midnight (Seoul Dreams 1)


Überzeugende Lovestory inmitten der Lichter Seouls


Meine Meinung / Bewertung:
Es ist das erste Buch, das ich lese, dessen Handlung in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul spielt und in dem es um einen K-Pop-Star geht. Ich war daher sehr gespannt darauf mich in diese mir fremde Welt entführen zu lassen. Ähnlich geht es Aria, einer Studentin aus England, die eine toxische Beziehung zu ihrem (jetzt Ex-) Freund beendet, indem sie einen Job als Englischlehrerin an einer Schule in Seoul annimmt.
Ihr Start in dem fremden Land ist mehr als holprig, sodass sie letztlich keine andere Möglichkeit sieht als einem ihr völlig fremden Mann zu vertrauen. Als sich ihre Wege einen Tag später wieder trennen, weiß Aria nicht, ob sie erleichtert oder traurig sein soll. Doch viel Zeit darüber nachzudenken bleibt ihr nicht, immerhin gilt es eine neue Stadt zu erkunden, neue (berufliche) Bekanntschaften zu schließen und die Sprache zu lernen.
Auf ihrem ersten Stadtbummel kommt sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich empfand diese Szenen derart authentisch beschrieben, dass ich fast das Gefühl hatte neben ihr zu stehen und mit ihr um die Wette zu staunen. Schritt für Schritt versucht sie all das, was ihr fremd bzw. neu ist zu erfassen und zu begreifen. Ganz so wie es vermutlich auch mir ergehen würde, wenn ich das erste Mal in Seoul wäre.
Was ihr besonders ins Auge fällt sind eine Vielzahl von Waren, die von einer K-Pop-Band beworben werden – unter ihnen auch der freundliche Koreaner, der ihr an ihrem unglückseligen Ankunftstag geholfen hat. Aria versucht diese neue Info zu verarbeiten, kommt aber nicht weit.
Die ganze Welt hat sich ein Bild von Min-ho, dem Leader der Band, gebildet. Doch dieses Bild passt so gar nicht zu Arias Erfahrungen mit dem jungen Mann. Und genau an diesem Punkt zeigt sich, dass Aria einen starken Charakter hat: das Internet könnte ihr viele Texte (-ich sage extra „Texte“ und nicht „Infos“-) liefern, doch sie möchte das nicht. Sie möchte sich nicht auf das verlassen, was die Medien in der heutzutage schnelllebigen Welt verbreitet haben, sondern lieber die eine Person fragen, um die es geht. Auch ein Pop-Star sollte das Recht haben sich selber vorzustellen und zu erklären.
Leider kann ich bis zum Schluss nicht sagen, ob mich die Charaktergestaltung von Min-ho vollends überzeugen konnte – vielleicht auch weil mir Vergleichswerte hinsichtlich der südkoreanischen Gepflogenheiten und Verhaltensweisen fehlen. Er trat zunächst selbstbewusst und distanziert auf, überschritt dann jedoch recht schnell von ihm zuvor gezogene Grenzen. Die Veränderung ging mir zu schnell. Auch bekommt man zunächst recht wenig von der K-Pop-Welt mit, bis diese plötzlich den Alltag beherrscht und mich ein bisschen verwirrt zurückließ. Andererseits war die Protagonistin gleichermaßen verwirrt angesichts des Trubels, der von jetzt auf gleich herrschte, sodass dieser Tempoanzug auch als stilistisches Mittel beabsichtigt gewesen sein kann.
(Das Buch sieht Südkorea nicht durch eine rosarote Brille. An verschiedenen Stellen werden manche Sachen, wie z.B. der Leistungsdruck, das Schulsystem oder die Schmiede neuer Musikidole, kritisiert, aber für mich genau in dem Maße, in dem Kritik in einer Lovestory auftauchen sollte – nicht verschweigend, aber auch nicht zu viel Raum einnehmend.)

Mein Fazit:
Eine mitreißende Lovestory, die vielleicht ein oder zwei kleine Schwächen hat, die jedoch aufgrund all der neuen Eindrücke aus dem fremden Land verblassen.
Ich kann es kaum erwarten Band 2 – „Our Hearts at Dawn“ – zu lesen und zu erfahren wie es mit Aria und Min-ho weitergeht.


Sterne: 5 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!

Bewertung vom 20.02.2022
Sprinz, Sarah

Anywhere / Dunbridge Academy Bd.1


gut

Sarah Sprinz – Anywhere (Dunbridge Academy, Band 1)


Internatsfeeling mit Teeniedrama meets große Gefühle


Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch hatte schon länger mein Interesse geweckt. Dies insbesondere durch den klassischen und edlen Look des Covers, der für mich sehr gut zum Reihentitel „Dunbridge Academy“ (im Folgenden: DA) passt.
Auch wenn ich wusste, dass die Protagonistin Emma für ein Auslandsjahr auf die DA geht, hatte ich irgendwie nicht damit gerechnet, dass sie aus Deutschland kommt. Ich muss gestehen, dass ich aus einem nicht näher erklärlichen Grund keine Bücher mag, die in Deutschland spielen. Das hier ist also quasi ein Grenzfall, der dem Buch keinen leichten Start bei mir beschwert hat.
Keinen leichten Start hatte ebenfalls Emma, die sich entschieden hat dasjenige Internat zu besuchen, auf dem ihre Eltern sich kennengelernt haben. Doch der Schulsprecher Henry hilft ihr sich einzugewöhnen – er und Emmas Mitschülerinnen.
Ich muss leider gestehen, dass das Buch mich nicht ganz überzeugen konnte. Bei all dem Schul- und Teenagedrama, der sich abspielte, fühlte ich mich fast wie bei der bekannten Internatsreihe über zwei Zwillingsmädchen einer britischen Schriftstellerin, die ich gelesen habe als ich um einige Jahre jünger war. Doch vielleicht ist genau das das Problem von dem Buch und mir: ich bin etwas zu alt. Es kam mir vor, als sei es für eine jüngere Zielgruppe geschrieben, die altersmäßig das Gleiche durchmacht wie die Protagonisten.
Mir persönlich war es zu viel Drama. Ich habe auch nicht verstanden, wofür man die Geschichten und Schulkameraden aus Deutschland noch brauchte. Hier hätte man sich gerne kürzer fassen können.
Denn bei all dem kamen diejenigen Momente, in denen die Charaktere Verantwortungsbewusstsein zeigten und in denen das Buch Emotionen bei mir auslöste, ein wenig zu kurz. Und das ist schade. Denn das Buch hat durchaus seine guten Momente, wirklich guten Momente. Man kann den Geist, der unter den Internatsschülern herrscht, regelrecht spüren. Das gleicht es fast schon wieder aus, dass man bei so mancher Storyline innerhalb der Geschichte direkt zu Beginn einige Andeutungen bekommt, die klar die Auflösung andeuten und mir persönlich die Spannung bzw. den Überraschungseffekt genommen haben.

Mein Fazit:
Wenn man sich gerne mal inmitten von Internatsschülern wiederfinden möchte, deren Gemeinschaftsgefühl sich doch stark von einer normalen Schulform abhebt, so hat man mit „Anywhere“ ein absolut passendes Buch, das viel Spaß verspricht und dabei doch auch leise, ernste Töne anspielt.


Sterne: 3 von 5!


Viel Spaß beim Lesen!