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Gelinde
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Insgesamt 380 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2021
Klug, Gereon

Abenteuer im Miniatur Wunderland / Das Vermächtnis des Wunderlands Bd.1


ausgezeichnet

Das Vermächtnis des Wunderlands
(Abenteuer Miniatur Wunderland 1)

Cover:
Schon das Cover verspricht Abenteuer, Spannung und Spaß.

Inhalt:
Die 14 jährigen Zwillinge Bruno und Olivia, die gleichaltrige Pi, und der 8 jährige Bruder Tom der Zwillinge, haben in der alten, stillgelegten Brauerei ihren Geheimplatz gefunden. Und im Keller eine verschollene Modelleisenbahn mit dem exakt nachgebauten Knufffingen (ihrer Stadt).
Als sie die Modelleisenbahn bergen und in ihrem Keller erneut aufbauen erleben sie ihr blaues Wunder…….

Meine Meinung:
Dieses HC hat eine hochwertige Verarbeitung. Schon die Haptik, wenn ich das Buch also in die Hand nehme, ist besonders. Die rutschfeste (gummierte) Oberfläche liegt sehr gut in der Hand.
Der Titel ist golden geschrieben, er glitzert je nachdem wie ich das Buch drehe.
Gleich vorne im, Buch gibt es einen (bunten) Lageplan von Knuffingen (ist doch schon mal zum Schmunzeln, wenn eine Stadt so heißt). Und ganz hinten im Buch ist der „Firestarter“ abgebildet.
Im Buch selber gibt es dann auch noch zahlreiche tolle Abbildungen die die jeweilige Stimmungen und Situationen hervorragend wiedergeben und verstärken.
Die große Schrift und die ansprechenden Kapitel-Einteilung macht es auch für Leseanfänger oder „Lesemuffel“ leichter hier einzusteigen und sich gefangen nehmen zu lassen.

Die Geschichte ist spannend aufgebaut, der Leser ahnt bald, dass hier magische Dinge vorgehen und die Modelleisenbahn etwas mit der Wirklichkeit zu tun hat, aber was nur?

Die vier Kinder sind alle auf ihre eigene Weise ganz besonders, und zusammen sind sie ein unschlagbares Team.
Das Ende ist soweit abgeschlossen, aber mit „Die Jagd nach dem magischen Element“, kommt im September eine Fortsetzung auf den Markt.

PS: Jeder der schon mal in Hamburg im Miniaturwunderland war, wird an all die wunderbaren Kleinigkeiten dort erinnert.
Denn das Buch ist in enger Zusammenarbeit mit diesem entstanden. Und Szenen aus dem Buch sind auch in HH abgebildet.

Mein Fazit:
Eine spannende und fantasievolle Geschichte, die den Leser schnell in seinen Bann zieht.
Von mir 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.05.2021
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Nordwestzorn, von Svea Jensen

Cover:
Passt zum Buch.

Inhalt:
Die Kommissarin Anna Wagner, kommt wieder zurück nach St. Peter-Ording in die neue geschaffene Stelle die für Vermisstenfälle zuständig ist.
Als erstes nimmt sie sich den Fall des vor 15 Jahren verschwundenen neun-jährigen Florian Berger vor, dessen Leiche nie gefunden wurde.
Im Fokus der damaligen Ermittler stand schnell der Leiter des Camps, Carsten Witt, aus dem der Junge verschwunden ist.
Zu schnell! Denn aus Mangel an Beweisen wurde er frei gesprochen und er zog aus St. Peter-Ording fort.
Nach Jahren kehrt er nun zurück, und verschwindet nach kurzer Zeit spurlos.
Für Anna und ihr Team ist klar, nur wenn sie den alten Fall lösen, können sie vielleicht den Mann noch retten.

Meine Meinung:
Dies ist nun der 2. Fall für Anna Wagner und ihr Team, und er ist wieder außerordentlich gut gelungen.
Und wie auch der erste Fall (den ich auch gelesen habe) hat mich dieser hier nun wieder überzeugt.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr realistisch aufgebaut, die Spannung steigert sich fortlaufend, bis ich ab der Mitte das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und eine „Nachtschicht“ eingelegt habe.
Ich musste unbedingt wissen, wer der Schuldige ist. Welche Geheimnisse die beiden Polizisten, die den ersten Fall bearbeitet haben, verbergen.

Die Autorin hat auch das Privatleben der Protagonisten und die kriminalistische Handlung sehr gut vermischt. Genau passend, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Gerade so dass wir eine gut Beziehung zu den Personen bekommen konnten und uns ein klares Bild über ihre Persönlichkeit zu machen, aber auch nicht zu viel, um damit die Handlung zu stören.
Weiterhin sind alle Personen sehr vielfältig und jeder mit seinen persönlichen Eigenheiten sehr gut charakterisiert.

Ein Hauptpunkt sind hier die psychologischen Folgen einer Tat, für alle Beteiligten, Täter, Opfer, Angehörige, Ermittler.
Es zeigt, auch Polizisten können auf den falschen Weg geraten…

Hier freue ich mich schon auf einen 3. Fall.

Autorin:
Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treu geblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen.

Mein Fazit:
Ein Krimi wie ich ihn mir wünsche.
Spannend, mit sympathischen Personen, die die Handlung mit ihren eigenen Problemen nicht überlagern, und überaus realistisch.
Von mir eine klare Leseempfehlung und wohlverdiente volle 5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2021
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


weniger gut

Drei Kameradinnen, von Shida Bazyar

Cover:
Die Farben passen nicht nur für Feuer! Denn das Gelb im Feuer ist eher „gold“ und so ist mir sofort der Gedanke gekommen:
Schwarz-rot-gold = Deutschlandfarben.

Inhalt:
In dem Buch geht es um drei junge Frauen (Kasih, Hani, Saya) mit Migrationshintergrund. WELCHER wir leider absichtlich verschwiegen.
Kasih erzählt aus ihrer Sicht von der Freundschaft und von den gemeinsam erlebten Situationen. Nach Jahren treffen sie sich wieder.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut und durfte es im Rahmen einer Leserunde lesen.
Doch leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen oder fesseln, ich war froh, als ich das Buch zuschlagen konnte.
Schon hier in der Leserunde wurde deutlich wie unterschiedlich das Buch aufgenommen wurde. Wie viel man in das Geschriebene hinein interpretieren kann und muss.

Kasih als Erzählerin ist sehr aggressiv und ich fühle mich als Leser ständig angegriffen.
Außerdem ist der Erzählstil total durcheinander und verworren. Wir erfahren vieles nur Häppchenweise und in sprunghaften Gedanken und Episoden die total durcheinander sind.
Ein Durcheinander bei dem ich die „Aussage“ von Kasih oft nur mit Müh und Not erkenne (wenn überhaupt).
Es gibt ganz viele „würde“, „wenn“, „wäre“, was das Gesagte auch immer als Frage oder fragwürdig darstellt.
Wie gesagt ich musste mich sehr konzentrieren und habe beim Lesen doch immer wieder gemerkt, wie ich die Worte zwar lese, aber meine Gedanken abschweifen und ich an ganz was anderes denke, weil mich die Geschichte nichts fesseln kann.
Kasih kommt mir oft wie ein patziges Kind (Anmerkung einer Leserundenteilnehmerin, die ich sehr passend finde) vor, und also solches kann ich sie nicht erst nehmen.
Alle drei Freundinnen blieben für mich nebulös und nicht greifbar.

Das Ende hat mich jetzt auch nicht groß überrascht.
Denn ich war auf alles und gar nichts gefasst – weil mich das ganze „Geschehen“ nicht fesseln konnte.
War ja alles irgendwie ein „Gespinst“ von Kasihs Sichtweise.

Für mich ist das Buch weit entfernt von einem Lesegenuss (denn auch schwierige Themen, können je nachdem wie sie präsentiert werden für mich ein Lesegenuss sein).

Autorin:
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, bevor sie nach Berlin zog, um ein Doppelleben zu führen. Halbtags ist sie Bildungsreferentin für junge Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Brandenburg machen, die verbleibende Zeit verbringt sie als Autorin.

Mein Fazit:
Wie gesagt: ich konnte dem Buch nichts abgewinnen und rein von meinem Gefühl her würde ich nur 1 Stern vergeben.
Aber für die Grundidee der Story, und da es all diese Vorwürfe die im Buch ja genannt werden leider gibt und ich es wichtig finde dass solche Dinge angesprochen, darüber geredet und diese ins Bewusstsein gerückt werden, nur eben in anderer Form, werde ich 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 13.05.2021
Wagner, Lorenz

Zusammen ist man weniger alt


ausgezeichnet

Zusammen ist man weniger alt, von Lorenz Wagner

Cover:
Das Bild passt gut zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Wir lesen über den Alltag eines Vier-Generationen-Hauses.
Urgroßeltern, Großmutter, Mutter und Vater, und die Enkeltochter.
Doch es geht in dem Buch noch um so viel mehr.
Der Vater, der Autor Lorenz Wagner, ist der Erzähler. Und er geht als Autor noch einer weiteren wichtigen Fragen nach. Mit sehr vielen Details und sehr viel wissenschaftlichem Hintergrund.
Was ist „das Alter“, wie altern wir, wie kann ich das Altern hinauszögern, oder wie kann es mir besser gelingen.
Es gibt noch viele weitere Fragen, die im Laufe des Buches aufgestellt und hinterfragt werden, eine weitere wichtige davon ist vielleicht: was ist Liebe.

Meine Meinung:
Der Ausgangspunkt der Geschichte ist das Vier-Generationen-Haus.

Beim größten Teil des Inhaltes geht es aber um die Altersforschung, was hier schon alles möglich ist und an was noch alles geforscht wird. Und hier ist auch mein größter Kritikpunkt. Es ist zwar spannend und für mich total neu, was hier alles schon möglich ist und an was noch so alles geforscht wird, aber ich habe von diesen Details bestimmt weniger als die Hälfte nur verstanden. Vor allem wenn es um die Gen-Forschung und ihren vielen Abkürzungen und Details geht, und oft geht es bis ins kleinste Detail und es wird weit ausgeholt und viel geschrieben. Teilweise auch zu Fachspezifisch mit zu vielen Fremdwörtern und eben Abkürzungen.

Insgesamt wird mir zu viel angesprochen. Es werden viele Geschichten erzählt, in alle möglichen Richtigen. Von Jung und Alt, von Gestern, Heute und Morgen, von Menschen, Tieren und Gegenständen. Das macht es dann oft interessant und lebendig, aber genauso oft auch zäh, langatmig oder eben auch langweilig (vor allem in der ersten Hälfte). Es sind zu viele Informationen, zu breit gefächert, so dass ich gar nicht mehr wusste in welche Richtungen ich mit meinen Gedanken folgen sollte.

PS: Und was mich echt gestört hat:
Die vielen Erwähnungen von irgendwelchen Mega-Stars und Berühmtheiten und ihre Beziehungen und Kontakte zu Willi (dem Uropa) oder auch Lorenz.

Autor:
LORENZ WAGNER war viele Jahre Chefreporter der Financial Times Deutschlands und ist heute Autor des Süddeutsche Zeitung Magazins. Er wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Deutschen Journalistenpreis und dem Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.

Mein Fazit:
Eine Mischung aus Sachbuch und Unterhaltungslektüre über ein Vier-Generationen-Haus und vor allem das „Altern“.
Sehr anstrengend hat mich in seinen wissenschaftlichen Teilen oft überfordert. Aber auch sehr spannend und interessant geschrieben, um vielleicht mal eine Ahnung zu bekommen, was alles in der „Alters-Forschung“ schon möglich ist.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 volle aufrunde.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2021
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


gut

Irgendwo ist immer Irgendwer verliebt, von Jenn McKinlay

Cover:
Es passt, ein langer verschlungener Weg mit vielen Begegnungen, und am Ende der Richtige.

Inhalt:
Chelsea 29, seit dem Tod ihrer Mutter vor 7 Jahren ein Workaholic, flippt aus als ihr Vater ihr erzählt er will nochmals heiraten.
In dieser Situation muss sie erkennen, dass sie sich total in der Arbeit verkrochen hat und keine Gefühle mehr oder die Liebe zulässt. Als sie sich fragt, wann sie das letzte mal Glücklich war, lautet die Antwort:
Vor 7 Jahren auf ihrer Reise durch Europa.
Also nimmt sie sich eine berufliche Auszeit (fast) und reist nach Europa und dort die Männer wieder zutreffen, in die sie sich vor Jahren verliebt hat.
Der ihr verhasste Arbeitskollege Jason, reist ihr nach und funkt ihr bei ihren Plänen so manches mal dazwischen.

Meine Meinung
Gleich vorweg: das Buch hat mich etwas enttäuscht.

Es war mir zu unglaubwürdig, zu vorhersehbar, zu konstruiert und zu überzogen.
Chelsea hat für mich wie ein pubertärer Teenager agiert und reagiert, viele Stellen, die durchaus witzig waren, kamen dadurch für mich nur albern (oder kitschig) rüber.

Ich muss aber sagen, der Schluss, auch wenn ja von Anfang an klar war der ihr „Herz-Bube“ wird (und so ist es auch gekommen), hat mir gut gefallen. Hier im letzten Fünftel gab es einige sehr gut gemachte sehr emotionale Stellen die mir zum Glück gut gefallen haben.
Aber leider war das ja nur ein kleiner Teil vom Buch.

Autorin:
Jenn McKinlay liebt es, mit anderen über Bücher und das Schreiben von Büchern zu sprechen. Die Romane der amerikanischen Bestsellerautorin wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sie lebt im sonnigen Arizona in einem Haus, das mit Kindern, Haustieren und den Gitarren ihres Mannes gefüllt ist.

Mein Fazit:
Die Story was gar nicht so schlecht, aber mit haben die Protagonisten viel zu vorhersehbar, zu konstruiert und unglaubwürdig agiert.
Von mir knapp 3 Sterne

Bewertung vom 08.05.2021
Golz, Manuela

Sturmvögel


ausgezeichnet

Sturmvögel, von Manuela Golz

Cover:
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, ist es mir viel zu nüchtern.
Und außerdem zu „maritim“, ok, Emmy, die Hauptprotagonistin kommt von einer kleinen Insel, aber das ist ja nur der Ausgangspunkt.

Inhalt:
Wir lesen die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau: Emmy.
1907 wird sie auf einer kleinen Nordseeinsel geboren. Sie wird als Kind sehr geliebt, aber ihre Kindheit ist kurz und hart. Dann zwingt sie ein schwerer Schicksalsschlag mutterseelen alleine ins Berlin der zwanziger Jahre. Sie wird Dienstmädchen und ein noch stürmischeres Leben gilt es zu meistern. Doch Emmy verliert nie ihren Mut und ihren Humor.
Ihr Mantra, wenn es ihr schlecht geht: Jetzt machen wir uns erst mal schöne Gedanken.
So kann sie 1994 mit 86 Jahren, zufrieden auf ein bewegtes Jahrhundert zurückblicken und hat für ihre Kinder immer noch eine Überraschung parat, die diese dann verkraften müssen.

Meine Meinung:
Einfach brillant!
Die Story, der Schreibstil, hier passt alles.
Die Gedanken, die Dialoge, die Handlungen sind von der ersten bis zu letzen Seite spritzig, witzig, ironisch und dann wieder herzzerreißend und herzergreifend traurig. Eine Achtgerbahn der Gefühle, die ich gerne mit den Protagonisten mitgefahren bin. Eine Geschichte, die mich tief bewegt hat.
Gezeigt wird eine ganz „normale“ Familie die sich durchs Leben schlägt.

Emmy ist eine Frau, die das Leben so nimmt wie es kommt und anpackt, dabei nie verzagt, sie hat eine unübertreffliche positive Ausstrahlung, so dass man nur von ihr lernen kann. Sie ist couragiert, nie um eine Antwort verlegen, schlagfertig um nicht zu sagen „frech“ bis ins hohe Alter.
Eine Frau die mich wirklich beeindruckt hat.

Hier nun ein paar tolle Zitate:
-Wenn du ein Problem hast, darfst du nicht darüber schimpfen, du musst eine Lösung finden.
-Alles Gute zum 87. Geburtstag, jetzt musst du nur noch erwachsen werden.
-„Ich bewundere deine Unverschämtheit.“ „Ich bewundere an Ihnen gar nichts.“
-Die mit allen Wassern gewaschen sind, sind nicht immer sauber.

Autorin:
Manuela Golz, geboren 1965, studierte Germanistik, Erziehungswissenschaften und Psychologie. Sie lebt in Berlin und arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Psychotherapeutin. 2006 debütierte sie mit ›Ferien bei den Hottentotten‹ als Autorin. Ihr neuer Roman ›Sturmvögel‹ ist vom Leben ihrer Großmutter Emmy inspiriert.

Mein Fazit:
Ein brillanter Roman, bei dem man nichts besser machen könnte.
Ein Lesehighlight , wie ich es mir schöner und emotionaler nicht wünschen könnte.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und wenn ich könnte mehr als 5 Sterne.

Bewertung vom 04.05.2021
Sten, Viveca

Das Grab in den Schären / Thomas Andreasson Bd.10


ausgezeichnet

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden.
Der Ermittler Thomas Andreasson hat kaum Informationen oder Anhaltspunkte zu den Skelettteilen, bekommt aber schon mächtig Zeitdruck von Oben.
Die Staatsanwältin Nora Linde ist eigentlich noch krank geschrieben, doch als sie von den Skelettfunden erfährt stürzt sie sich auf eigene Faust in Ermittlungsarbeiten.
Als Thomas davon Wind bekommt wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Der Beginn ist spannend geschrieben und wir sind als Leser sofort mitten drin im Geschehen.

Doch dann im Mittelteil wird es etwas zäh es dreht sich gefühlt nur im Kreis. Es gibt zu viele wage, allgemein breit gefächerte Infos. So dass bei mir keine Spannung aufkommt, weil für mich überhaupt noch nicht klar wird, in welche Richtung es geht. Sowohl bei den Skelettteilen als auch bei den „beiden“ Ermittlern Nora und Thomas.
Bei Nora wird schnell klar, dass sie eigentlich total überfordert und immer noch traumatisiert ist und ich kann für sie eigentlich kein Verständnis haben oder Sympathie empfinden. Es ist überhaupt nicht glaubwürdige für mich wie sie sich verhält (auch trotz ihrer psychischen Probleme) Dazu möchte ich sagen: dies ist für mich das erste Buch aus der Reihe, deshalb kenne ich die Personen und was vorher vorgefallen ist nicht. Vielleicht fehlt mir dadurch etwas der Bezug.

Gegen Ende zu wird es dann wieder etwas spannender und die Abläufe nehmen an Fahrt auf.

Autorin:
Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge mit mer als 6 millionen Bücher verkauft und wurde fürs ZDF verfilmt.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall, der sich mir aber im Mittelteil zu lange im Kreis gedreht hat, sprich mir zu zäh war.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 03.05.2021
Metz-Neun, Ingrid

Alleine ist man nicht so einsam


sehr gut

Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier wird quasi der Lebenslauf von Mia in etwas komprimierter Form, auf nur 144 Seiten beschrieben.
Sie hat es nicht immer leicht.
Mit viel Willenskraft (und auch viel Glück und hilfreichen Zufällen von außen) schafft sie es jedoch immer wieder sich selber aus ihren Tiefs zu kämpfen und das positive in ihrem Leben zu sehen.

Meine Meinung:
Ich würde dieses „Büchlein“ als modernes Märchen, oder auch als rosarot eingefärbten Roman mit Wohlfühlcharakter bezeichnen.

Obwohl es Mia nicht immer leicht hat, kommt ihr das Schicksal doch sehr oft entgegen, und so schwimmt sie nach vielen Niederlagen immer wieder an die Oberfläche. Mit einer tollen Arbeitsstelle, mit einer nicht zu verachtenden Erbschaft, mit einer Geschäftsidee die unglaublich einschlägt, lauter Dinge die im tatsächlichen Leben wohl nicht so gehäuft bei einer Person vorkommen.
Das Ganze passiert dann auch „gefühlt“ im zeitraffer Tempo und ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Details für das Handeln oder die Beziehungen gewünscht.

Mir ist die Geschichte eindeutig zu flach, zu wenig Einblicke in die Gefühlswelt und zu rosarot konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach und mit vielen kurzen Sätzen. Es gibt keine Einteilung in einzelne Kapitel. Teilweise erinnert es mich an einen Schüleraufsatz (was ich jetzt nicht negativ meine).

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nacht vielen Großstadtjahren in einem kleinen Ort an der Nordsee. Sie schreibt Geschichten, Gedichte und kleine Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch, für den Urlaub, eine Zugfahrt oder um irgendwelche Wartezeiten zu überbrücken.
von mir 3,5 Sterne die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 30.04.2021
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy


ausgezeichnet

Die Geschichte von Kat und Easy, von Susann Pásztor

Cover:
Ich finde das Cover etwas „blass“. Wenn man das Buch dann gelesen hat, kann man das Bild einer Szene zuordnen.

Inhalt:
1973 soll das Jahr von Kat und Easy werden. Beide sind gerade mal 16 Jahre und verliebt bis über beide Ohren (in den gleichen Jungen).
Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne, und ein tragischer Unfall beendet ihre Freundschaft.
Nach fast 50 Jahren verabreden sich die beiden Frauen zu einem Treffen in einem alten Haus in Kreta.
Und die Frage: was ist damals wirklich passiert, schwebt machtvoll über ihnen.

Meine Meinung:
Der Grundgedanke der Story ist gut, sehr gut sogar, aber leider bin ich nicht warm geworden mit der Geschichte, ich weiß nicht warum, aber es hat mich nicht berührt. Es kam bei mir auch keinerlei Spannung auf.
Dabei bin ich im selben Alter wie die Protagonistinnen. 1973 war auch meine Jugend, deshalb hatte ich bei der Musik viele „ah ja “Momente, aber ich konnte den beiden trotzdem nicht nahe kommen, nichts nachfühlen.
Ich kann nicht einmal sagen woran es lag!

An der Schreibweise?
Es wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal den Rückblick in die Vergangenheit, aus Sicht der beiden Frauen und dann aus der Gegenwart, auf der Insel.

Auf jedenfall war und ist, der völlig normale (und sehr häufige) Umgang mit Drogen für mich nie ein Thema und nicht nachvollziehbar.
Auch die ständige Geheimniskrämerei und das kommunizieren über einen Blog, wo sie doch persönlich beieinander sind, finde ich eher befremdlich und kindisch (für Frauen um die 60).
Das Auftauchen von Lothar dann am Schluss fand ich auch völlig überflüssig.

Wie Gesagt, der Grundgedanke ist gut, aber die Umsetzung fand ich teilweise langatmig und hat mich nicht berühmt.

Autorin:
Susann Pásztor, 1957 in Soltau geboren, hat die siebziger Jahre nicht nur miterlebt, sondern kann sich auch an sie erinnern, und was sie vergessen hat, erfindet sie. Nach »Ein fabelhafter Lügner« und »Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts« erschien 2017 ihr dritter Roman »Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster«, der mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt und schreibt in Berlin.

Mein Fazit:
Leider bin ich überhaupt nicht warm geworden mit der Geschichte, deshalb vergebe ich 3 Sterne.