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hohleborn
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Floh-Seligenthal

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Insgesamt 299 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2022
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem ich erst kürzlich die Kriminalgeschichte " Der Holländer" von Mathijs Deen gelesen habe, einem Mordfall im Watt an der deutsch-holländischen Grenze, war dies ein analoger Fall an der dänisch-deutschen Grenze. Beide Fälle spielen im Watt, beide Fälle im Grenzgebiet zu einem Nachbarland, mit den damit verbundenen jahrhunderte alten Reibereien zwischen den Völkern. Mir persönlich hat dieser Kriminalroman deutlich besser gefallen als "Der Holländer". Zunächst sind da die beiden Kommissare Lykke und Rudi. Beide sind recht offen und sympatisch. Sie lernen sich zu Beginn des Romans erst kennen und kommen vom Fleck weg recht gut miteinander klar. Beide haben schon ein Päcklein eigene Schicksalsschläge mit sich zu tragen, wovon man im Verlaufe der Geschichte nach und nach erfährt. Wobei mir die Geschichte von Rudi ein bißchen sehr weit hergeholt.
Dann wird das abwehrende Verhalten des örtlichen Polizeichefs, dem die Hilfe aus Kopenhagen und Flensburg alles andere als Recht ist, sehr glaubwürdig dargestellt. Die Geschichte nimmt also schon ohne Kriminalfall genügend Fahrt auf. Und dann die eigentliche Kriminalgeschichte, die mit einem Mord an Lykkes altem Bekannten, einem zusammengeschlagenen Lehrer und dessen verschwundenen Schüler beginnt. Die gesamte Kriminalgeschichte ist flüssig erzählt, sie ist stimmig und liest sich gut. Erst fast zum Schluß kommt es zur Aufklärung des Falles bzw. der Fälle. Besonders die Aktivitäten des Schülers, um die Freiheit wieder zu erlangen, sind spannend dargestellt. Man fiebert mit, ob Villads es schafft, rechtzeitig bevor sein Entführer es bemerkt, das Weite zu suchen.
Ich gebe eine 4 Plus für diesen Kriminalroman und werde die folgenden Fälle dieser Reihe bestimmt lesen.
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Weitere Rezensionen

Bewertung vom 07.04.2022
Glaser, Brigitte

Kaiserstuhl


ausgezeichnet

Wow!! Ich war gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Zwei Abende bin ich kaum ins Bett gekommen. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen.
Die Handlung des Buches wechselt ständig zwischen verschiedenen Zeitebenen und Handlungsorten. Das mag ich eigentlich nicht so, passt aber in diesem Fall perfekt. Die erfundene Geschichte der handelnden Privatpersonen Henny, Paul, Kaspar und Kätter ist stimmig und passt genau zur gesellschaftspolitischen Rahmenhandlung der 1962-iger Ereignisse mit de Gaulle und Adenauer. Die historischen Ereignisse sind meines Erachtens nach sehr gut recherchiert.
Das Buch zeigt, wie die Elsässer durch die weltpolitischen Ereignisse, ihr Hin-und Herdriften zwischen Frankreich und Deutschland, ungewollt zu Handlangern der verschiedenen Systeme werden. Dies führte letztendlich dazu, dass es wie in Pauls Familie dazu kommen konnte, dass zwei Brüder auf verschiedenen Seiten des Krieges gegeneinander kämpften.
Mich haben vor allem das Schicksal von Henny und Paul gepackt.
Da ich selbst in der handelnden Zeit schon 4 Jahre alt war, kann ich mich noch gut ind diese Zeit zurückversetzen. Die Schilderungen des Landlebens in Eichingen könnten aus meinen Erinnerungen stammen. Sie sind total treffend.
Dieses Buch ist seit Jahren das beste, was ich gelesen habe und ich lese relativ viel. Ich werde auf alle Fälle die im Anhang genannten weiteren Bücher der Schriftstellerin lesen. Gefreut habe ich mich auch, das bei den im Anhang genannten Recherche bzw. Inspirationsbüchern ein Buch von Erich Maria Remarque genannt wird. Er war viele Jahre mein Lieblingsautor. Ich habe alle seine Werke verschlungen.
Das Cover des Buches ist ebenfalls sehr passend. Es zeigt die typische Landschaft des Kaiserstuhls mit einer Frau und einem Auto wie aus der handelnden Zeit, den frühen 60-iger Jahren.
Fazit: Sehr Empfehlenswert!

Bewertung vom 07.04.2022
Leuthner, Aja

Via Torino


sehr gut

Das Buch erzählt die Geschichte von Eleonara, einer Hippiefrau der 68-iger Jahre, die sich in einen italienischen Arbeiter verliebt. Gegen die Widerstände der damaligen Zeit gründen sie eine Familie und bewahren ihre Liebe bis zum bitteren Ende, dem Tod ihrer großen Liebe Valerio.
Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen. Es ist aus verschiedenen Blickwinkeln, Eleonoras, deren Tochter Rosalia und der Enkeltochter Milena und auf verschiedenen Zeitebenen geschrieben. Der Leser springt ständig hin und her zwischen den Handlungen zu den verschiedenen Zeitpunkten und muss sich erst wieder orientieren. Aber alles in allem ist es sehr unterhaltsam. Die politischen Ereignisse und gesellschaftlichen Zustände vor allem der 68-iger Epoche sind sehr gut recherchiert und wiedergegeben.
Meines Erachtens nach hätte die damalige Zeit etwas geraffter, dafür die Probleme der alleinerziehenden Mutter Rosalia etwas ausführlicher dargestellt werden können. Aber das ist immer Ansichtssache. Insgesamt ein sehr gutes Leseerlebnis, mit viel gesellschaftspolitischen Hintergrund der damaligen Zeit und viel Italienflair. Auch wenn Valerio am Ende des Romans stirbt, gibt es doch auch ein HappyEnd

Bewertung vom 07.04.2022
Engel, Nora

Gretas Erbe / Die Winzerin Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gut. Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich habe es in 2 Tagen bzw. Abenden durchgelesen. Ich gebe diesem Buch wie dem Buch "Kaiserstuhl" von Brigitte Glaser 5 Sterne- volle Punktzahl. Ich glaube, ich habe damit ein neues Genre für mich entdeckt-Romane zu Frauenschicksalen der jüngeren deutschen Geschichte.
Genauso wie den Kaiserstuhl kenne ich auch die Gegend in der "Gretas Erbe" spielt sehr gut. Wir fahren jedes Jahr mindestens einmal in die Pfalz um uns mit Wein einzudecken. Bad Dürkheim und Wachenheim sind unser Ziel.
Da ich 1958 geboren wurde, bin ich auch nur 4 Jahre jünger als Greta und kann mich noch sehr gut an meine Jugendzeit in den "wilden" siebziger Jahren erinnern.
Solche Schicksale wie Gretas waren damals keine Einzelschicksale. Ich glaube, in jedem Dorf gab es solche unehelichen Kinder, die als unerwünschte Anhängsel ihrer eigenen Familie oder auch wie bei Greta einer fremden Familie mit ernährt und aufgezogen wurden. Die Familie Hellert steht mit ihrem Verhalten nicht alleine da. Und sie fühlen sich noch im Recht und verlangen Dankbarkeit.
Das ganze Buch hindurch habe ich um Greta gebangt und gehofft, dass sie eine Perspektive bekommt. Die Lösung zum Schluss kommt mir dann etwas zu Kurz.
Als ich das Buch ausgelesen hatte, war zunächst eine große Leere in mir.
Wie jetzt? Sollte es das gewesen sein? Erst dann las ich im Einband, dass im Herbst Band 2 der Winzerin-Trilogie "Gretas Geheimnis" erscheint. Das ist doch ein Wort. Ich bin wieder dabei.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2022
Thaler, Anna

Das Land, von dem wir träumen / Die Südtirol Saga Bd.1


sehr gut

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt das sonnige, stets idyllisch darherkommende Südtirol von einer ganz anderen Seite.
Wir fahren seit ca. 25 Jahren regelmäßig nach Südtirol zum Wandern. Unsere Dauergastgeber, das Seniorenehepaar ist letztes Jahr im Alter von fast 90 Jahren verstorben, erzählen nie aus dieser düsteren Zeit.
Als wir Silvester 1999 den Jahrtausendwechsel etwas südlicher, am Kalterer See, verbrachten, haben wir das erste Mal von dieser Zeit der Italienisierung gehört.

Das Buch erzählt sehr nahegehend das Schicksal einer Südtiroler Familie in den 20-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die politischen Gegebenheiten der damaligen Zeit, Italienisierung Südtirols sowie aufsteigende Macht des Faschismus sowohl im Deutschen Reich als auch in Italien, zunehmende Anfeindungen gegen die Juden, werden verstrickt mit der Geschichte von Franziska Bruggmoser und ihrer besten Freundin Leah sehr glaubwürdig und nicht überspitzt dargestellt. Gleichzeitig werden alte Bräuche sowie die zunehmende Emanzipation im dörflichen Gebiet sehr lebendig geschildert.

Das Buch ist sehr gut geschrieben. Mehrmals musste ich beim Kampf Franziskas mit den Widrigkeiten des Systems, mit dem mittelalterlichen Denken ihrer Eltern aber auch beim Kampf um ihre Liebe mit den Tränen kämpfen. Das Buch liefert viele Informationen zu dieser Zeit und zeigt das idyllische Südtirol einmal von einer anderen Seite.

Bei unserem nächsten Besuch in Südtirol werde ich es unserer Gastgeberin Christine mitnehmen und mir ihre ortskundige Meinung dazu einholen. Ich freue mich jedenfalls schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 22.09.2021
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe


sehr gut

Im Jahr 2019 wurde ich durch Komplikationen nach einer Operation total überrascht. Von heute auf morgen lag ich für über 2 Monate im Koma. Alle inneren Organe versagten.
Nach 7 Monaten kam ich erstmals wieder nach Hause zu meiner Familie; 4 Monate hatte ich auf der Intensivstation einer Univeritätsklinik, 3 weitere Monate in einer REHA-Klinik verbracht. Es hatte mich und meine Familie kalt erwischt. Wir waren nicht auf diese Situation vorbereitet.

Durch den Titel des Buches sowie die Leseprobe habe ich angenommen, das dieses Buch eine Antwort gibt, wie sollte man auf solche Zufälle des Lebens, auf solche unvorhersehbaren Ereignisse vorbereitet sein. Nach der Leseprobe habe ich außerdem erwartet, Lösungsansätze für den Umgang mit tiefer Trauer für einen nahen Menschen in diesem Buch zu finden.

Meine diesbezüglichen Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Auf beide Fragen gibt es keine Antworten in diesem Buch.

Vielmehr lässt uns die Autorin teilhaben an der Trauer um den Lebensgefährten und Vater des Sohnes, ohne auch nur an einer Stelle einen Vorschlag zu unterbreiten, wie diese eventuell besser, weniger schmerzhaft oder schneller zu bewältigen wäre.
Sie lässt uns außerdem im überwiegenden Teil des Buches teilnehmen an den unzulänglichen Versuchen der Hauptperson, die Erziehung ihres Sohnes in den Griff zu bekommen - ohne jedoch auch hier Lösungsansätze zu bieten.

Die Schreibweise des Buches hat mir von der Leseprobe an zugesagt; kurze prägnante Sätze. Ich habe das Buch trotz einiger Langatmigkeit bis zum Ende ausgelesen. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, meine Fragen nicht beantwortet.

Es handelt sich vielmehr um eine etwas langatmige Begleitung einer trauernden und mit der Erzeihung eines Kindes überforderten jungen Frau.

Bewertung vom 22.09.2021
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


ausgezeichnet

Dieser Kentucky-Krimi hat mir sehr gut gefallen. Die Geschwister, Linda und Mick Hardin, sind einem nach diesem Buch vertraut. Man möchte mehr Kriminalfälle von und mit Ihnen lesen. Hat der Autor Chris Offutt eine Fortsetzung dieses Kriminalfalles geplant ?? Ich würde mich sehr darüber freuen und wäre sofort wieder dabei.
Die Menschen in Kentucky werden hart und unbarmherzig gezeichnet. Trotzdem sind sie einem sympatisch, man spürt, dass sie zusammenstehen.
Neben dem Kriminalfall erfahren wir sehr viel über das Privatleben der Hauptpersonen. Es wäre schön, wenn man irgandwann erfährt wie es mit Ihnen weitergeht, sowohl mit Mick und seiner Frau und Ihren Problemen als auch mit Linda und Ihrer Karriere als 1. weiblicher Sheriff der Region. Es wäre genügend Stoff für eine Fortsetzung vorhanden -- also weiterschreiben bitte.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Die Schreibweise ebenfalls.
Alles in allem- ein super spannender Krimi mit viel privatem Flair.

Bewertung vom 21.09.2021
Randau, Tessa

Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich


sehr gut

Dieses kleine Büchlein gibz Menschen, welche ihren Partner noch lieben, aber manchmal an ihrer Beziehung zweifeln und den Fortbestand hinterfragen, eine gute Lebenshilfe. Auch wenn die Ratschläge eines gerade erst kenngelernten, fremden alten Mannes in ihrer Fülle etwas unglaubwürdig daher kommen, sind sie in ihrem Kern goldrichtig. Ich habe schon eine nach 15 Jahren gescheiterte Beziehung hinter mir und habe in meiner darauf folgenden neuen Beziehung bereits 28 Jahre bewältigt. Ich kann es also beurteilen und denke, die Ratschläge des alten Mannes sind eine erste gute Richtschnur um die Hürden des gemeinsamen Lebens zu meistern. Ein weiterer Ratschlag von meiner Seite, man sollte auch nach einem größeren Streit abends mit einem kleinen Kuss zu Bett gehen, auch wenn der Streit noch nicht beigelegt ist. Das hat uns immer geholfen.
Das Büchlein empfehle ich vor allem den 40 bis 55 jährigen, die einige Jahre Beziehung bereits hinter sich haben. Es ist nicht sehr dick und liest sich schnell dahin. Auch als Urlaubslektüre für beide Partner geeignet.

Bewertung vom 21.09.2021
McFarlane, Mhairi

Du hast mir gerade noch gefehlt


ausgezeichnet

Eigentlich lese ich lieber Krimis.
Eigentlich liegt mir der britische Humor nicht so.
Aber diese herzergreifende kleine Liebesgeschichte hat es geschafft, die alten Gewohnheiten zu überwinden.
Nach der Leseprobe war ich noch nicht so überzeugt. Ich dachte nur, dass ich zur Abwechslung auch mal etwas Leichtes lesen könnte. Deshalb kam dieses Buch in meinen Urlaubskoffer, damit zwischen all den Leichen der Krimis auch etwas Liebe vorkommt.
Und dann das. Ich bin total begeistert. Diese tolle Geschichte von Liebe und Freundschaft hat im Sturm mein Herz erobert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.Im handumdrehen hatte ich das Buch gelesen.
Man fiebert mit Eve und ist gespannt, ob ihre Liebe zu ihrem Jugendfreund Ed noch ein Happyend findet. Oder erobert doch noch ein Dritter ihr Herz? Ich werde auf alle Fälle noch die früheren Werke der Autorin lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.