Yellowface

sehr gut

Nachdem ich von Babel begeistert war und wieder einiges an Marketing zu Kuangs neuem Buch gesehen habe, musste ich das Buch natürlich lesen.
Ich konnte schnell in die Geschichte einsteigen und war von Beginn an von den Charakteren fasziniert. Die Hauptcharakterin, Junie, soll wohl nicht gemocht werden. Gerade zu Beginn fiel mir die Ablehnung stark auf. Wie kann man so Neid erfüllt sein und sich weiter mit den Personen treffen, die in einem diesen Neid hervorrufen? Die andauernden Erklärungsversuche haben es fast noch schlimmer gemacht. Über das Buch hinweg hatte ich jedoch vereinzelt Mitleid mit ihr, fast schlich sich sogar Verständnis ein, was ich als bemerkenswerte Leistung der Autorin zu verbuchen habe.
Eine spannenden Einblick in das Thema Rassismus wirft auch dieses Buch wieder, vor allem in das Gefühl der Hauptcharakterin, bei welchem mir fast übel würde. Ich glaube und hoffe aber, dass dieses Buch zu sinnvollen Debatten anregen kann.
Ich zähle dieses Buch als eins der Bücher, welches man lesen sollte und würde es jedem empfehlen. Für die fünf Sterne fehlte mir persönlich der page Turner Effekt - ohne spannende Fantasy Plottwist vergebe ich diese aber auch nicht gerne.

Der Vertraute

sehr gut

Die Wahl von Spanien als Schauplatz war eine erfrischende Abwechslung, und die interessanten Charaktere – sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere – haben mich mitfiebern lassen. Allerdings war das regelmäßige Wechseln zwischen Vor- und Nachnamen sowie Titeln, insbesondere zu Beginn, verwirrend. Die Einbeziehung der Hausnamen erschwerte zusätzlich die Unterscheidung. Obwohl ich über kleine Spanischkenntnisse verfüge, kann ich mir vorstellen, dass dies ohne sie noch unübersichtlicher wäre.

Die lebhaften Charaktere und überraschenden Handlungen haben das Lesevergnügen gesteigert, doch die Liebesgeschichte entwickelte sich für meinen Geschmack etwas zu schnell. Auch das Magiesystem blieb für mich noch undurchsichtig, obwohl es interessant war.

Insgesamt hat das Buch zu Beginn einen starken Eindruck hinterlassen. Die Kombination aus Fantasy und historical fiction sowie die starken weiblichen Charaktere wirkten vielversprechend. Allerdings wirkte der Mittelteil des Buches gedrängt und abgehackt. Ich denke, ich werde das Buch noch einmal lesen müssen, um alles zu verstehen, was mich etwas stört. Eine Duologie statt eines Standalones hätte den Charakteren möglicherweise mehr Raum gegeben, was sinnvoller gewesen wäre.