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Steppenwolf
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Landkreis Oldenburg

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Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2011
Das Dämonenschiff / Die Chronik der Unsterblichen Bd.9
Hohlbein, Wolfgang

Das Dämonenschiff / Die Chronik der Unsterblichen Bd.9


ausgezeichnet

Herausragender Roman in alter Stärke

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Die Handlung geht genau da weiter, wo sie in "Blutkrieg" aufgehört hat.

Andrej und Abu Dun sind noch immer hoch im Norden Europas. Sie stranden mit der Fenrir auf einer Insel und werden Zeugen eines verheerenden Brandes, der ein ganzes Dorf zerstört. Auf der Suche nach Überlebenden werden sie von Nordmännern gefangen genommen. Sie können sich mit ihnen arrangieren und begleiten sie in ihr Lager. Kurz nach ihrem Eintreffen werden sie von grausamen Kreaturen angegriffen. Diese sogenannten Dauger wirken wie Menschen, aber es scheint nahezu unmöglich sie zu töten und Andrej kann nur knapp einem vorzeitigen Ende entgehen.
Andrej und Abu Dun begleiten die Nordmänner in ihr Dorf. Diese machen für diese Überfälle den Rabengott Odin verantwortlich und schon bald sehen sich ihm die beiden Vampyre leibhaftig gegenüber. Der angebliche Gott ist nicht sonderlich erbaut über ihre Einmischung in seine Angelegenheiten und rät ihnen sich aus allem rauszuhalten. Thure, einer der Nordmänner, bittet Andrej um Hilfe mit ihm und seinen Männern den Gott aufzusuchen und zu vernichten. Bald müssen sie erkennen, dass Odin noch schrecklichere Kreaturen als die Dauger beherrscht.

Sicherlich geschieht hier nichts grundlegend Neues, aber die wirklich sehr gelungene Einbindung der nordischen Mythologie macht diesen Roman zu etwas Besonderem. Der Autor hält sich nicht immer exakt an die Fakten, aber das macht reinweg gar nichts. Man entdeckt so vieles wieder, wenn man sich für Mythologie interessiert und es macht einfach Spaß zu lesen, wie diese Elemente in die Geschichte eingebettet werden.
Andrej und Abu Dun sehen sich diesmal einem ganz außergewöhnlichen Feind gegenüber. Es gibt ordentlich Action und Spannung. Andrej ist selten so gut gewesen wie hier. Man hat wirklich einmal das Gefühl, es mit einem Vampyr zu tun zu haben, einem wahrlich gefährlichen Wesen. Sonst wirkt Andrej oftmals zu unbeholfen und praktisch hilflos. Hier kann man endlich wieder seine dunkle Seite erleben. Die Kämpfe sind wirklich klasse geschildert und erreichen ein Niveau, das Hohlbein in kaum einem anderen Band der Serie erreicht.
Hinzu kommt abermals eine Frau, in die Andrej sich verliebt. Aber es erscheint tatsächlich nicht so störend wie so manch anderes Mal. Andrejs Auserwählte Urd, die Tochter des Königs der Nordmänner, passt einfach gut in die Handlung.
Die düstere Atmosphäre beherrscht das ganze Buch und das Finale ist eines der besten der „Chronik“. Hohlbein sorgt eigentlich immer für ein überraschendes Ende, aber dieses ist eines meiner liebsten, wenn auch recht gemein. Habe mir selten so sehr gewünscht die Fortsetzung zu lesen.

Fazit: Es passt einfach alles zusammen. Die düstere Atmosphäre, die Spannung, die Szenerie im hohen Norden und besonders die einfallsreiche Einbindung von Elementen der nordischen Mythologie. Ein herausragender Teil der Serie. Mindestens genauso gut wie der Anfang. Habe selten ein Buch in so kurzer Zeit verschlungen.

Bewertung vom 15.01.2011
Judassohn
Heitz, Markus

Judassohn


ausgezeichnet

Vampire wie sie sein sollten

Judassohn ist ein Teil des Komplexes "Pakt der Dunkelheit". Dieser setzt sich aus den folgenden drei zusammen:
dem Werwolf-Zweiteiler "Ritus" und "Sanctum",
der Vampir-Trilogie:
"Judas 1: Kinder des Judas"
"Judas 2: Judassohn"
"Judas 3: Judastöchter"
und dem Roman "Blutportale"

Jeder Teil des Komplexes lässt sich ohne Probleme unabhängig von den anderen lesen. Wenn man jedoch alle Teile lesen möchte, dann schlage ich folgende Reihenfolge (nach Erscheinungsdatum) vor: Ritus, Sanctum, Kinder des Judas, Blutportale, Judassohn, Judastöchter.

Heitz schafft es abermals einen Vampirroman zu schreiben der einem, jenseits der populären Romantic-Fantasy, ein realistisches Bild von Vampiren vor Augen führt. Schonungslos stellt er diese Kreaturen in allen Facetten ihres Daseins dar und verfällt zu keiner Zeit in kitschige Beschreibungen.

Die Geschichte geht da weiter, wo sie in "Kinder des Judas" aufhört. Sia, eine über dreihundert Jahre alte Vampirin, wacht über ihre Nachkommen Emma Karkow und deren Tochter Elena. Sie möchte verhindern, dass sie so werden wie sie. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein, als eine Frau erscheint, die sich nichts mehr wünscht als ihren Tod. Sia wähnt sich bis dahin als letzte Judastochter, doch ihr plötzlich aufgetauchter Feind verfügt über ganz ähnliche Fähigkeiten wie sie selbst und scheinbar noch über einige mehr.
Zurück in der Vergangenheit, im späten 18. Jahrhundert, sind die drei Vampire Tanguy Guivarch, Sandrine und Dominic de Marat auf der Suche nach dem Sinn ihrer Existenz. Auf ihren Fersen ist stets ein unerbittlicher Feind. Ein Wesen, das ihnen den Tod wünscht, den endgültigen Tod und ewige Qual.

In "Judassohn" sind die Erzählperspektiven etwas übersichtlicher als im Vorgänger. Das Buch beginnt in der Gegenwart, schwenkt dann in die Vergangenheit, um zuletzt in der Gegenwart den Kreis zu schließen. Leider ist dies zunächst nicht erkennbar gewesen und so wartet man knappe 600 Seiten darauf wie es in der ersten Erzählperspektive weitergehen wird. Die Geschichten der drei Vampire im großen Mittelteil des Buches sind stellenweise etwas langatmig geraten. Wenn man sich dort zu viel Zeit mit dem Lesen lässt kann durchaus etwas Frust aufkommen, da man manchmal kein wirkliches Vorankommen der Handlung erkennen kann. Aber wie dann letztendlich alles am Schluss zusammenläuft ist einfach nur genial konstruiert. Das Durchhalten lohnt sich dafür in jedem Fall. Das Finale ist dann zwar etwas knapp geraten, aber dafür allemal spannend. Wobei die letzte Überschrift schon einiges vorwegnimmt.
Heitz lässt seine Vampire wieder einmal mit ordentlicher Brutalität zur Sache gehen. Einige Kämpfe haben es in sich. Kehlen werden aufgerissen, Blut spritzt und Knochen knacken. Aber man darf sich nicht wundern, schließlich hat man es hier mit Vampiren zu tun, die weder Zeit noch Interesse daran haben sich ein Lätzchen umzubinden und ein Tischgebet zu sprechen, zu wem auch? Hinzu kommen einige deftige Sexszenen, bei denen sich nicht erschließt warum sie in dieser Ausführlichkeit präsentiert werden. Hätte man sicherlich anders lösen können, aber an derartiges ist man aus anderen Romanen des Pakts der Dunkelheit schon gewöhnt
Wenn man neben Kinder des Judas auch noch "Ritus", "Sanctum" und "Blutportale" gelesen hat, gibt es zudem einige feine Details zu entdecken.

Fazit: "Judassohn" kann, wie auch sein Vorgänger, auf ganzer Linie punkten. Vampire wie sie sein sollten. Einzig der lang unterbrochene Handlungsstrang in der Gegenwart ist ein wenig ärgerlich. Aber rückblickend ist das gesamte Werk einfach sehr stimmig. Die geniale Auflösung am Ende entschädigt für das ein oder andere kleinere Manko.

Bewertung vom 13.01.2011
Blutkrieg / Die Chronik der Unsterblichen - Erzählungen
Hohlbein, Wolfgang

Blutkrieg / Die Chronik der Unsterblichen - Erzählungen


gut

Ein schwacher Lückenfüller

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Dieser Band beinhaltet fünf aufeinanderfolgende Episoden:
Blutkrieg, Odins Raben, Gefangen im Geisterhaus, Der Hexenfelsen und Wolfsdämmerung.
Es werden Ereignisse geschildert, die zwischen Band acht und neun angesiedelt sind.
Auf der Spur eines Werwolfs geraten Andrej und Abu in ein Dorf von Verdammten. Hier im Nordosten Europas werden sie Opfer eines Verrats. An eine Blutschuld gebunden stechen sie mit dem Geisterschiff, der Schwarzen Gischt, in See in Richtung Norden. Dort stranden sie auf einer seltsamen Insel und die Kälte fordert beinahe ihren Tribut, doch die beiden werden von Lif gerettet. Dieser führt die beiden in ein Haus, in welchem er mit seiner Schwester Liftrasil lebt. Doch dieses Geisterhaus scheint ein furchtbares Geheimnis zu besitzen. Zu spät erkennt Andrej die Gefahr, er wird gezwungen einen Handel mit der Hexe Gryla einzugehen. Schon bald ist er dem Wahnsinn nahe.

Dieser Band ist nun wirklich der schwächste von allen. Das liegt besonders daran, dass es sich bei Blutkrieg nicht um einen durchgängigen Roman handelt, sondern um fünf aufeinanderfolgende Episoden. Diese wurden ursprünglich als Hörbuchfassung aufgenommen und sind nun in diesem „Lückenfüllerband“ ungekürzt erschienen.
Nach wie vor ist der Schreibstil gut und die Geschichten lassen sich durchweg flüssig lesen, aber da es nur Episoden sind wirkt das gesamte Werk ziemlich auseinandergerissen. Zudem tauchen hier auf einmal Elemente auf, die für die „Chronik“ doch recht untypisch sind. An vielen Stellen wird es einfach zu mysteriös. Es gibt zu viele irreale Begebenheiten, die mehr an eine Geister- oder Spukgeschichte denn an eine Vampyrgeschichte erinnern. Das geht zwar oftmals Hand in Hand, ist aber für diese Buchreihe äußerst ungewöhnlich und für mich letztlich auch unpassend.
Potential hat die Story und fängt mit der Verfolgung des Werwolfs auch vielversprechend an, aber besser wurde es dann erst zum Schluss. Gut gefallen hat mir dann die letzte Episode Wolfsdämmerung. Diese geht nahtlos über zu Band neun. Für mich ein wirklich tolles, wenn auch offenes, Ende. Hier haben es Andrej und Abu Dun mit der Besatzung eines Schiffes, der Fenrir, zu tun. Hinter den Seeleuten verbirgt sich weitaus mehr als es zunächst den Anschein hat.
Hohlbein lässt bereits in diesem Teil der Reihe einiges aus der nordischen Mythologie einfließen, was dann im nächsten Band fortgesetzt wird. Die hier vorkommenden Lif und Liftrasil sind in der germanischen Mythologie ein Menschenpaar, das als einziges die Götterdämmerung überlebt und die Welt neu bevölkert.

Fazit: Der wohl untypischste Band der „Chronik“ ist leider nicht mehr als ein Lückenfüller und hat nur sehr wenige gute Momente, die aber, besonders in der letzten Episode, wirklich sehr lesenswert sind. Gute und schlechte Eindrücke halten sich ziemlich die Waage. Für mich der schwächste Teil der Reihe.

Bewertung vom 07.01.2011
Die Verfluchten / Die Chronik der Unsterblichen Bd.8
Hohlbein, Wolfgang

Die Verfluchten / Die Chronik der Unsterblichen Bd.8


ausgezeichnet

Ein Höhepunkt der Serie

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

In der libyschen Wüste geraten Andrej und Abu Dun in den Hinterhalt von Sklavenhändlern und lassen sich zum Schein gefangen nehmen. Diese Entscheidung bringt sie jedoch in ernste Gefahr als sie plötzlich unbewaffnet mehr als 300 Räubern gegenüberstehen.
In der Festung der Sklavenhändler treffen sie unter den Gefangenen auf die Nubierin Meruhe. Von ihren Mitgefangenen wird sie beinahe wie eine Königin verehrt. Sie demonstriert enorme Heilkräfte und besitzt zudem große Kenntnisse über das Land.
In der Festung werden sie voneinander getrennt und Andrej und Abu Dun befreien die Sklaven. Auf der Flucht vor den Räubern müssen Andrej und Abu Dun erkennen, dass Meruhe noch viel mächtigere Kräfte besitzt, als sie bisher angenommen hatten.
Im weiteren Verlauf der Handlung treffen die zwei Unsterblichen bald auf eine mysteriöse Gruppe in weiß gekleideter Männer. Einer nennt sich Seth, er beraubt Andrej seiner übermenschlichen Kräfte.

Der bisher längste Teil der Reihe ist leider viel zu schnell durchgelesen. Die Charaktere gewinnen wieder mehr an Tiefe, es ist actionreich, so sehr wie vielleicht noch nie im Verlauf der „Chronik“ und endlich erfährt man auch einiges aus Abu Duns Vergangenheit. Hinzu kommt der sehr interessante Charakter Meruhe. Sie ist auch dafür verantwortlich, dass Andrejs und Abu Duns Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird. Aber auch ihre gegenseitigen Sticheleien bringen auf der anderen Seite wieder eine ordentliche Portion Humor mit. Sie erfahren auch endlich wieder etwas Neues über ihre Unsterblichkeit und ganz nebenbei ist das Buch auch noch verdammt spannend.
Besonders gefallen hat mir die Einflechtung der ägyptischen Götterwelt. Hohlbein gelingt hier eine äußerst interessante Interpretation. Das Buch glänzt auch durch seine höhere Seitenzahl gegenüber seinen Vorgängern, denn hier gibt es endlich einmal wieder Platz für die Details, die das Lesen so angenehm machen. Ähnlich wie in den ersten zwei Bänden, die man im Prinzip als einen ansehen kann. Mehr Platz für Charaktertiefe und die herrlichen Auseinandersetzungen der Protagonisten.

Fazit: Hier ist wirklich alles geboten: Action, Spannung, Humor, tolle Charaktere und endlich wieder sichtbares Fortkommen in der Handlung. Erstmals nach dem zweiten Teil kann Hohlbein wieder auf der ganzen Linie punkten. Ein echtes Highlight der Serie.

Bewertung vom 02.01.2011
Der Gejagte / Die Chronik der Unsterblichen Bd.7
Hohlbein, Wolfgang

Der Gejagte / Die Chronik der Unsterblichen Bd.7


sehr gut

Ein Lückenfüller mit Höhen und Tiefen

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Andrej und Abu Dun haben sich nach Jahrzehnten ihrer Suche auf der Insel Malta niedergelassen. Während Andrej sich dem Orden der Malteser angeschlossen hat, hat Abu Dun die Witwe Julia geheiratet. Zusammen mit ihr und ihrem Sohn Pedro führt er seit drei Jahren ein langersehntes Familienleben.
Doch sie werden mitten in die Belagerung Maltas von den Türken hineingezogen. Für den Großmeister des Malteserordens, Jean Parisot de la Valette, reisen sie nach Konstantinopel um die türkische Flotte auszuspionieren. Nach gelungener Mission werden sie von einem Vampyr verfolgt, der für die Türken zu arbeiten scheint. Sie entkommen nur knapp.
La Valette sieht sich nun einer viel größeren Streitmacht als angenommen gegenüber und organisiert die Verteidigung Maltas. Unbemerkt ist währenddessen der unbekannte Vampyr Andrej und Abu Dun gefolgt.

Abermals gibt es klar datierte historische Ereignisse. Die Handlung trägt sich während der Belagerung von Malta 1565 zu. Auch tritt wieder eine historische Persönlichkeit auf, der Großmeister des Malteserordens Jean Parisot de la Valette, nach welchem die Hauptstadt Maltas, Valetta, benannt worden ist.
Andrej und Abu Dun haben wieder einmal maßgeblichen Einfluss auf die Geschichte. Im Großen und Ganzen ist es auch jetzt wieder eine solide Fortsetzung, aber dennoch schwächer als die beiden vorherigen Teile. Die Hauptcharaktere haben scheinbar keine Motivation weiter über ihre Existenz zu forschen. Die Antriebsfeder der Handlung fehlt somit. Der Roman macht eher den Eindruck eines Lückenfüllers. Es ist nur schwer vorstellbar, dass Andrej und Abu Dun längere Zeit an einem Platz ausharren. Sie schildern zwar, dass sie das immer wieder versucht hätten, aber der Leser erfährt nichts Näheres.
Hinzu kommt zum wiederholten Male ein überstarker Gegner, der diesmal noch undurchsichtiger ist und dem einfach die Konturen fehlen. Man bleibt auch als Leser im Unklaren über sein Auftauchen, seine Herkunft, seine Beweggründe etc.
Aber trotzdem ist auch Teil sieben gut geschrieben. Er lässt sich in wohlbekannter Weise schnell und durchaus spannend lesen.

Fazit: Hohlbein hat leider wieder etwas Fahrt rausgenommen. Die Handlung stagniert, die Situationen wiederholen sich und dem neuen Gegner fehlt es an Tiefe. Aber ich kann mir nicht helfen, das Lesen hat mir abermals Spaß gemacht. Der Roman kann zwar schon als Lückenfüller betrachtet werden, dennoch kommt auch hier Spannung auf. Nach den Vorgängern, könnte dieser Band jedoch enttäuschend wirken.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2010
Die Blutgräfin / Die Chronik der Unsterblichen Bd.6
Hohlbein, Wolfgang

Die Blutgräfin / Die Chronik der Unsterblichen Bd.6


sehr gut

Eine solide Fortsetzung

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Noch immer im Europa des 16.Jahrhunderts unterwegs, ist Andrej, zusammen mit Abu Dun, nun auf der Suche nach seiner großen Liebe Maria, ungeachtet dessen, dass sie bereits seit Jahrzehnten tot sein müsste. Es verschlägt die beiden in ein abgelegenes Dorf. Nach den Aussagen des Bauern Ulrics werden die Bewohner angeblich von einer bösen Frau, auch die Blutgräfin genannt, terrorisiert. Sie soll für das Verschwinden mehrer junger Mädchen verantwortlich sein. Andere Bewohner sehen in ihr hingegen eine Wohltäterin.
Darüber hinaus treffen die zwei auf eine seltsame Eule, die sie mit scheinbar menschlichem Interesse beobachtet und einen mysteriösen Krieger mit unglaublichen Kräften. Was führt dieser Krieger im Schilde und was hat er mit der Blutgräfin zu tun?

Hohlbein greift hier abermals auf eine historische Figur zurück: Die Blutgräfin. Jedoch scheint eben jene Elisabeth Báthory nur eine sehr wage Vorlage zu liefern. Hohlbein lässt aber einige Aspekte, sowohl belegte als auch unbelegte, in seine Geschichte mit einfließen.
Es gelingt Hohlbein in alt bekannter Weise den Leser zu fesseln und eine sehr spannende Geschichte zu erzählen. Die Art und Weise wie die Blutgräfin hier interpretiert wird gefällt mir besonders. Denn es sind ebenjene unbelegten Behauptungen, die diesen Charakter so interessant machen.
Hinzu kommt der mysteriöse Krieger Blanche, welcher den beiden Protagonisten überaus gefährlich wird. Er ist scheinbar kein Vampyr wie sie, aber dafür ebenso unsterblich.
Grundlegend Neues passiert auch in diesem Roman nicht. Diverse Handlungselemente wiederholen sich. Ein abgelegenes Dorf, misstrauische Dorfbewohner, Andrej und Abu Dun werden in eine Falle gelockt usw. Nichtsdestotrotz ist der sechste Teil der „Chronik“ ein sehr solider Teil der Reihe und sogar noch ein wenig besser als sein Vorgänger. Abermals gelingt Hohlbein ein überraschendes, wenn auch im Nachhinein vielleicht etwas vorhersehbares Ende.

Fazit: Mit der Blutgräfin befindet sich die „Chronik“ auf einem stabilen Pfad. Keine großartigen Neuerungen, aber dafür altbewährte Atmosphäre und Spannung. Nicht der beste, aber auch bei weitem nicht der schlechteste Roman der Reihe.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.12.2010
Die Wiederkehr / Die Chronik der Unsterblichen Bd.5
Hohlbein, Wolfgang

Die Wiederkehr / Die Chronik der Unsterblichen Bd.5


sehr gut

Die „Chronik“ nimmt wieder Fahrt auf

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Auf der Suche nach dem Geheimnis ihrer Unsterblichkeit verschlägt es Andrej und Abu Dun in das von den Türken belagerte Wien. Hier soll ein Medicus namens Franz von Breiteneck zu finden sein. Dieser kann ihnen möglicherweise weiterhelfen. Während das osmanische Heer unter Süleyman I. die Stadt angreift, werden Andrej und Abu Dun aktiv in der Verteidigung eingesetzt und leisten aufgrund ihrer übermenschlichen Kräfte unschätzbare Dienste. Der Oberbefehlshaber der Wiener Verteidiger, Niklas von Salm, scheint indes Verdacht zu schöpfen. Zudem geraten sie in einen Hinterhalt und das Auftauchen eines anderen Vampyrs, der Andrej irgendwie bekannt vor kommt, bringen die beiden Unsterblichen in ernstzunehmende Gefahr.

Nachdem Teil 4 doch recht schleppend war, kommt die Handlung hier wieder etwas in Fahrt. Erstmals gibt es klar datierte Ereignisse. Die Handlung spielt zur Zeit der Ersten Wiener Türkenbelagerung von 1529. Die Hauptcharaktere nehmen somit maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte.
Da auch Abu Dun seit dem letzten Teil ein Vampyr ist, hat der Charakter nochmals an Sympathie gewonnen. Die Suche nach der Frage ihrer Existenz wird nun zur zentralen Antriebsfeder. Auch in diesem Band erfährt man kaum Neues. Das ist schon etwas frustrierend, aber dennoch ist das Buch sehr spannend geschrieben. Es gelingt Hohlbein abermals den Leser zu fesseln.

Fazit: Man hat zwar den Eindruck auch hier nicht wirklich in der Haupthandlung voranzukommen, aber die geschilderten Ereignisse sind einfach sehr spannend dargestellt. Nicht zuletzt der unbekannte Vampyr trägt dazu bei. Alles in allem ein solider Teil der „Chronik“.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.12.2010
Der Untergang / Die Chronik der Unsterblichen Bd.4
Hohlbein, Wolfgang

Der Untergang / Die Chronik der Unsterblichen Bd.4


sehr gut

Schwächelt etwas, dafür aber wichtig für die weitere Handlung

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoss
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Andrej und Abu sind weiterhin auf der Suche nach der Puuri Dan. Von ihr erhofft sich Andrej mehr über seine Herkunft zu erfahren. Sie geraten in einen Hinterhalt und werden von Kindern angegriffen, die über eigenartige Kräfte verfügen. Beide erwachen schwer verletzt in einem Zigeunerlager. Es scheint als hätten sie ihr Ziel erreicht. Sie verweilen einige Zeit im Lager. Doch etwas Seltsames geschieht mit Andrej, etwas dessen er sich selbst beinahe zu spät bewusst wird.

Der Handlungsstrang aus dem vorigen Teil wird weitergesponnen. Andrej scheint der Aufklärung nach seiner Herkunft sehr nahe, doch wird auch hier abermals nur wenig offenbart. Das Geheimnis der Unsterblichkeit bleibt weiterhin verschleiert. Das mag unbefriedigend wirken, aber dafür hält sich auch die Spannung. So erfährt man immer nur Stück für Stück ein wenig vom Ganzen. So bleibt genug Potenzial für weitere Geschichten.
Allerdings müsste man diesen Roman als den bislang schwächsten ansehen. Die Handlung kommt nicht wirklich voran, ebenso wenig wie die Protagonisten, die sich ebenfalls nicht vom Fleck bewegen. Sie bleiben über die gesamte Zeit im Zigeunerlager. Das trägt schon arg dazu bei, dass man keinen Fortschritt erkennen kann. Dennoch hat mir die Atmosphäre sehr gut gefallen. Auch dieser Teil der „Chronik“ lässt sich ausgesprochen gut lesen. Zudem geschehen trotz stockender Handlung ganz entscheidende Dinge, die für den weiteren Verlauf der Geschichte von großer Bedeutung sind.

Fazit: Im Vergleich zum dritten Teil gibt es hier weniger Spannung, aber dafür werden, für die weitere Handlung, wesentliche Ereignisse in Gang gesetzt. Bisher ist dieser Band für mich zwar der schwächste, kann aber trotzdem überzeugen, da abermals eine düstere Atmosphäre vorherrscht, die mir einfach gut gefallen hat. Wer hier nach den ersten drei Romanen mehr erwartet, könnte allerdings enttäuscht werden.

Bewertung vom 14.12.2010
Der Todesstoß / Die Chronik der Unsterblichen Bd.3
Hohlbein, Wolfgang

Der Todesstoß / Die Chronik der Unsterblichen Bd.3


sehr gut

Teilweise festgefahren, aber immer noch sehr spannend

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoß
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Zehn Jahre nach Ende des zweiten Teils, ist Andrej zusammen mit Abu Dun weiterhin auf der Suche nach dem Geheimnis seiner Unsterblichkeit. Sie retten eine Frau vor dem Scheiterhaufen, welche ihnen von der Puuri Dan erzählt, einer weisen alten Zigeunerin, die mehr über die Herkunft der Vampyre zu berichten weiß.
Sie gelangen zu Beginn ihrer Suche in dem bayerischen Dorf Trentklamm. Dort treffen sie schon bald auf Wesen, die Werwölfen ähneln. Es kommt zu einigen Kämpfen. Nachdem Andrej in einer Kampfhandlung niedergestochen wird, findet er sich in einem nahegelegenen Kloster wieder, wo er von dem Mönch Bruder Thobias versorgt wird. Dieser berichtet ihm von einem drei Jahre zurückliegenden Zusammentreffen mit einem Werwolf. Seitdem betreibt er in den Verließen Studien über unsterbliche Wesen. Sie gehen dem Geheimnis der Werwölfe von Trentklamm auf die Spur und dann erreicht auch noch die Inquisition das Dorf.

Nun zu zweit auf ihrer Reise, geben Andrej und Abu Dun ein interessantes Paar ab. Die Sticheleien zwischen den beiden machen beim Lesen richtig Spaß. Auch wenn sie auf der Suche nach dem Geheimnis von Andrejs Existenz noch keinen wesentlichen Schritt weiter kommen, so bringt Hohlbein mit den Werwölfen doch zumindest die nächste unsterbliche Spezies ins Spiel und deutet Parallelen ihrer gemeinsamen Herkunft an. Die angeblich gemeinsamen Wurzeln bleiben aber ungeklärt.
Der dritte Teil der „Chronik“ ist auf jeden Fall ein guter Roman, muss sich aber nun mal gegen seine Vorgänger behaupten und da kann er einfach nicht ganz mithalten. Aber auch hier gibt es ein überraschendes Ende, das für mich bis zum Schluss nicht ersichtlich war.

Fazit: „Der Todesstoß“ ist zwar etwas schwächer als seine Vorläufer kann aber dafür zweifach punkten: einmal durch den neuen dauerhaften Charakter Abu Dun und die Einführung der Werwölfe in die „Chronik-Reihe“. Unbefriedigend bleibt das sehr schleppende Vorankommen, was die Frage nach der Herkunft der Unsterblichkeit angeht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2010
Der Vampyr / Die Chronik der Unsterblichen Bd.2
Hohlbein, Wolfgang

Der Vampyr / Die Chronik der Unsterblichen Bd.2


ausgezeichnet

Der vielleicht beste Teil der Chronik der Unsterblichen

Bisher erschienene Bände der Reihe:

01 Am Abgrund
02 Der Vampyr
03 Der Todesstoß
04 Der Untergang
05 Die Wiederkehr
06 Die Blutgräfin
07 Der Gejagte
08 Die Verfluchten
08.5 Blutkrieg
09 Das Dämonenschiff
10 Göttersterben
11 Glut und Asche
12 Der schwarze Tod

Ansatzlos geht die Geschichte aus "Am Abgrund" weiter und setzt in punkto Spannung sogar noch einen drauf.

Andrej und Frederic haben die verschleppten Bewohner ihres Dorfes gefunden. Sie wurden an den Sklavenhändler Abu Dun verkauft. Nachdem dessen Schiff versenkt wird und sich alle an Land retten können, arrangiert sich Andrej mit seinem anfänglichen Feind. Sie treffen auf die roten Ritter des Drachenordens und geraten in deren Auseinandersetzung mit dem osmanischen Heer. Was haben die Drachenritter mit der Inquisition zu tun und was hat ihr Anführer Vlad Tepes für Absichten mit Andrej?

Andrej lernt mehr über seine unsterbliche Existenz und hat neue Kräfte gewonnen. Er trifft hier auf eine sehr interessante Persönlichkeit der Geschichte, den walachischen Fürsten Vlad Tepes. Besonders gefällt mir, dass Hohlbein hier historische Elemente aufgreift und mit den Hauptcharakteren verstrickt.
Der Charakter Abu Dun bringt dann noch ein stimmungsvolles Moment in den Roman und ist wirklich sehr gut gelungen. Der Konflikt zwischen Andrej und Frederic, der sich bereits im ersten Teil anbahnte, droht hier zu eskalieren und führt letztlich zu einem Finale mit großer Tragweite für die folgenden Romane.
Stimmig finde ich außerdem die Atmosphäre, da die Handlung nach wie vor in Transsilvanien spielt, dem Ort, den man sehr eng mit Vampiren verbindet.

Fazit: Sehr spannende Fortsetzung der "Chronik der Unsterblichen", die auf "Großes" hoffen lässt. Einer der besten, wenn nicht gar der beste Teil der Reihe. Wie schon der Vorgänger, ist auch dieser Band sehr flüssig und spannend geschrieben und hat ein sehr überraschendes Ende, welches ich äußerst gelungen finde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.