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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 487 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

Der Roman spielt im Berlin der Gegenwart. Mehrere Herz-Patienten, die ein neuartiges Medikament verabreicht bekommen haben, werden plötzlich jünger. Ein Teenager entwickelt sich zum Kind, eine ehemalige Spitzenschwimmerin schwimmt neue Weltrekorde, eine Lehrerin wird nach vielen vergeblichen künstlichen Befruchtungen doch noch auf natürlichem Wege schwanger und ein alter, reicher Immobilienunternehmer startet ebenfalls noch einmal neu durch, obwohl er sich bereits mehr oder weniger von Frau und erwachsenen Kindern verabschiedet hatte.

Bald kommt es aber auch zu schwer wiegenden Komplikationen und Politik und Öffentlichkeit diskutieren darüber, ob es ethisch überhaupt vertretbar ist, mehr Menschen ein Medikament zu verabreichen, mit dem sie immer älter werden.

Ich fand die Thematik sehr spannend, insbesondere die ethischen Fragestellungen, die sich durch das ungeplant verlaufene Experiment ergeben haben. Auch die Charaktere der Protagonist:innen waren recht interessant und überzeugend ausgestaltet. Der Schreibstil war gut lesbar und auch eine Dosis Humor und etwas Gesellschaftskritik fehlten nicht.

Bewertung vom 19.03.2024
Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2
Leciejewski, Barbara

Für immer, dein August / Mühlbach-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Bei "Für immer, dein August" handelt es sich um den zweiten von zwei Teilen. Die Covergestaltung ist dann auch im gleichen Stil wie beim ersten Band. Während damals Lina im Mittelpunkt stand, ist es nun deren Tochter Lotte, die kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs ihren Kindheitsfreund August Schönborn heiratet und für ihn von Bremen nach Mühlbach zieht. Dort macht man es beiden nicht besonders leicht. August verzeihen die Dorfbewohner nicht, dass er so gut durch den Ersten Weltkrieg gekommen ist, weil er direkt zu Kriegsbeginn in britische Gefangenheit kam. Lotte ist für alle weiterhin Linas unehelich geborene Tochter. Als beide dann doch langsam in die Dorfgemeinschaft aufgenommen werden, kommen die Nationalsozialisten an die Macht und irgendwann kommt es auch zum Zweiten Weltkrieg mit all seinen Gräueln.

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, zu erfahren, wie es mit Lina, Lotte und ihrer Familie weitergegangen ist. Die Handlung hat mich dann auch sehr gefesselt. Alles wirkte sehr authentisch und es wird deutlich, dass so gut wie alle Familien großes Leid durch die Nationalsozialisten und den Krieg erleiden mussten. Lotte als Protagonistin diesen Bandes ist mir sehr ans Herz gewachsen, ebenso wie ihr Mann August und Lottes Vater Albert, die beide ihr Herz am rechten Fleck haben. Der Schreibstil der Autorin war auch diesmal wieder sehr flüssig lesbar und anschaulich. Grundsätzlich ist der zweite Teil sicher auch ohne Kenntnis des ersten lesbar, ich würde aber empfehlen, erst den ersten Band zu lesen, da dieser ebenfalls sehr lesenswert ist.

Bewertung vom 10.03.2024
Frieda, Nikki und die Grenzkuh
Marmon, Uticha

Frieda, Nikki und die Grenzkuh


ausgezeichnet

Frieda stammt aus dem kleinen Dorf Elend, wo ihre Eltern einen Bauernhof betreiben. Elend besteht aus Nord- und Südelend, beide Dorfhälften sind seit Ewigkeiten verfeindet, ohne, dass Frieda so wirklich weiß, warum. Frieda lebt im Süden und hat regelmäßig Ärger mit einer Clique aus dem Norden. Ihr neuer Freund in Südelend ist Nikki, der zu Pflegemüttern in ihrem Dorf gezogen ist und ziemlich genervt vom Krieg zwischen den beiden Dorfhälften ist. Als eine der Kühe von Friedas Familie ihr Kalb ausgerechnet auf der Grenze zwischen Nord und Süd bekommt und beide Hälften Besitzansprüche an dem Kalb anmelden, eskaliert der Streit immer weiter und irgendwann ist dann auch noch Nikki verschwunden.

Die Geschichte zeigt altersangemessen, wie ein Streit sich immer weiter hochschaukeln kann, ohne, dass es objektive Gründe dafür gibt und, dass Erwachsene nicht unbedingt immer vernünftiger als Kinder sind. Dazu gibt es immer wieder auch humorvolle Szenen und liebenswerte, wenn auch teils etwas schrullige Charaktere. Die schönen Illustrationen von Maja Bohn lockern die Geschichte auf und sorgen dafür, dass man sich alles noch etwas besser vorstellen kann. Der Schreibstil ist gut lesbar und altersangemessen, die Textportionen pro Seite sind auch nicht zu groß.

Bewertung vom 08.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


sehr gut

Evie Porter, die eigentlich gar nicht Evie Porter heißt, schlüpft für Mr. Smith, ihren Auftraggeber, den sie selbst noch nie gesehen hat, in immer neue Identitäten, um Aufträge für ihn zu erledigen und Informationen über ihre Zielpersonen zu beschaffen. Als Evie Porter ist sie nun auf den attraktiven Ryan angesetzt und schafft es schnell, dass sie mit zu ihm in die, von seinen Großeltern geerbte Villa ziehen kann. Auf einer Party taucht dann plötzlich eine Frau auf, die sich als Lucca Marino ausgibt, Evies wahre Identität. Und kurz nach diesem ersten Schock ist die Frau tot und Evie sieht das als Warnschuss von Mr. Smith an sie an.

Das passiert in dem Thriller auf der Zeitebene der Gegenwart, zwischendurch erfährt man nach und nach aber auch immer mehr über Evies/Luccas Vergangenheit und frühere Jobs für Mr. Smith. Es dauert aber lange, bis sich endgültig herauskristallisiert, wie alles zusammenhängt. Somit bleibt die Handlung lange spannend, ist aber gleichzeitig manchmal auch etwas verwirrend, insbesondere, weil so viele verschiedene Namen vorkommen. Ich hatte eigentlich auch erwartet, dass die Frau, die sich als Lucca Marino ausgibt, eine bedeutendere Rolle spielt. Die echte Lucca, bzw. Evie blieb mir, auch wenn man nach und nach mehr über sie erfährt, doch recht fremd und mir fiel es schwer, so richtig mit ihr warm zu werden. Nichtsdestotrotz ist das Buch aufgrund des etwas ungewöhnlichen Konzepts durchaus lesenswert, wenn man auf unblutige Thriller steht.

Bewertung vom 08.03.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Der neue Roman von Lilly Bernstein hat ein kleines Eifeldorf nahe der Grenze zu Belgien als Schauplatz. Die Handlung beginnt einige Zeit vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt stehen drei Freundinnen im Teenageralter. Elli ist die Tochter der alleinerziehenden Hebamme des Dorfes und hat seit ihrer frühesten Kindheit einen verkümmerten Fuß, für den sie sich schämt. Käthe hält nach dem Tod ihrer Mutter ihre Familie zusammen, leidet aber sehr unter dem Vater und den Brüdern und Margot stammt aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Aachen, die sich in dem Eifeldorf ein Ferienhaus eingerichtet hat. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, ändert sich für die drei Freundinnen sehr viel und ihre Freundschaft droht zu zerbrechen, spätestens als Käthe sich offiziell den Nationalsozialisten anschließt, während Margots Familie in Lebensgefahr gerät.

Ich fand den Roman sehr eindrucksvoll. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die unterschiedlichen Charaktere der jungen Frauen so auszugestalten, dass man sich gut in sie, ihre Beweggründe und das, was sie belastet, hineinversetzen kann. Elli ist eine beeindruckend starke Persönlichkeit trotz ihrer körperlichen Einschränkung und dem Spott, den sie deshalb immer ertragen musste. Sie folgt ihrem Gewissen und tut alles für ihre jüdische Freundin. Das Schicksal von Margot und ihrer Familie ging mir sehr nahe, auch wenn man schon viel über das, was die Nationalsozialisten den Juden angetan haben, gelesen hat, gibt es doch immer wieder Dinge, von denen man noch nichts mitbekommen hat. Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar und zugleich sehr eindrücklich und anschaulich.

Bewertung vom 07.03.2024
Leute von früher
Höller, Kristin

Leute von früher


sehr gut

Marlene ist mit Ende 20 gerade mit dem Studium fertig, wovon sie ihren Eltern aber noch nichts gesagt hat, und jobbt den Sommer über auf der fiktiven Insel Strand im nordfriesischen Wattenmeer. Dort hat ein Investor, der ursprünglich von der Insel stammt, eine Art Museumsdorf für Touristen erschaffen. Marlene und die anderen Saisonkräfte schlüpfen in Kleidungsstücke, wie man sie vor 100 Jahren dort getragen haben könnte und dürfen diese auch nur hinter der "Kostümgrenze", wo sie in einfachen Containern untergebracht sind, ablegen. Aber auch abgesehen von den kostümierten Aushilfskräften ist auf der Insel alles mehr Schein als Sein. Lediglich Janne, die auf Strand aufgewachsen ist fasziniert Marlene, die mit dem Job auf der Insel auch erstmal Abstand zu ihrem alten Leben gewinnen wollte.

Obwohl Marlene schon Ende 20 ist, fühlt sich die Geschichte ein bisschen wie ein Coming-of-Age-Roman an, da sie bezüglich ihres Verhaltens irgendwie jünger wirkt. Sehr gut hat mir gefallen, wie die Autorin die Atmosphäre auf der fiktiven Insel einfängt, sowohl was die rauhe Natur im Umfeld des Ortes angeht, als auch das Museumsdorf selbst, in dem vieles nur Show und wenig authentisch ist und das Verhalten der Touristen. Auch das Cover ist passend gestaltet, etwas abstrakt, aber dennoch so, dass sich die Nordsee erahnen lässt und die gelbe Farbe der Schrift ist ein Eye-Catcher. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und auch sprachgewaltig mit vielen sprachlichen Bildern und überraschenden, aber zutreffenden Gedankengängen. Nicht gebraucht hätte ich den mysteriösen Part, der im Klappentext anklingt, aber dann nur wenig Raum einnimmt. Mir hätte der Fokus auf die Entwicklung der Protagonistin und darauf, wie der Schutz der Natur und der Insel vor den Folgen des Klimawandels Profitinteressen geopfert werden, genügt. Auf jeden Fall ist es aber ein lesenswertes Buch von einer Autorin, von der ich gern noch mehr lesen würde.

Bewertung vom 02.03.2024
OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi
Hofer, Wolfgang

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi


ausgezeichnet

Olaf Scholz stößt beim Gassigehen mit seinem Hund Schröder auf eine Leiche und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Kurz darauf kommt es auch noch zu weiteren Todesfällen, die damit zusammenhängen könnten oder auch nicht. Durch seine Nachforschungen macht der Bundeskanzler auch eher ungewöhnliche Bekanntschaften. Gleichzeitig muss er aber auch seine eigentliche Arbeit bewältigen. Zum Glück unterstützen ihn einige alte und neue Bekannte bei der Suche nach dem Mörder oder den Mördern.

Dieser Krimi ist nicht der erste, in dem Regierungschef:innen oder König:innen die Ermittler:innenrolle übernehmen. Auch Angela Merkel oder Queen Elisabeth standen beispielsweise schon im Mittelpunkt humorvoller Krimis. Olaf Scholz werden hier natürlich eine Menge Eigenheiten und Vorlieben zugeschrieben, von denen manches sicher erfunden ist, aber dennoch kann man sich den deutschen Kanzel privat gut so vorstellen, wie er im Buch rüberkommt. Und auch die anderen bekannten Persönlichkeiten aus der Politik, die im Krimi vorkommen, werden zwar leicht übertrieben dargestellt, aber nicht so, dass es schon lächerlich wirkt, sondern zum Schmunzeln anregt. Sie weisen, ebenso wie die nicht-berühmten Nebenfiguren, neben mancher Schrulligkeit auch sympathische Züge auf. Der Fall selbst bietet durchaus Spannung, da sich nicht direkt erahnen lässt, was hinter den Morden steckt und es immer wieder zu überraschenden Wendungen kommt. Der Schreibstil war gut lesbar und mit mancher Pointe gespickt, sodass man beim Lesen gut unterhalten wurde. Besonders bietet sich das Hörbuch als Alternative zum Buch an, weil so z. B. der Wiener Dialekt mancher Beteiligten authentischer rüberkommt.

Bewertung vom 02.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


ausgezeichnet

Der Autor dieses Romans widmet sich hier einem, wohl auch für ihn persönlich, sehr wichtigen Thema, da er selbst 2018 erblindet ist. Auch heutzutage ist der vollständige Verlust der Sehkraft sehr schlimm, aber es gibt zumindest eine Vielzahl technischer Hilfsmittel, die den Betroffenen eine Teilhabe an vielen Dingen ermöglichen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Louis Braille als kleiner Junge nach einem Unfall erblindete, sah die Situation aber noch ganz anders aus.

Der Junge begegnet im Jahr 1821 am Pariser Institut National des Jeunes Aveugles, Frankreichs nationaler Blindenanstalt, Carles Barbier, der die so genannte "Nachtschrift" erfunden hat und sieht darin eine Chance, wieder eigenständig Zugang zu Wissen zu bekommen und nicht mehr auf das Vorlesen Anderer angewiesen zu sein. Er beginnt, diese Schrift so zu optimieren, dass sie, bestehend aus sechs erhabenen Punkten, alltagstauglich wird und eröffnet vielen erblindeten Menschen damit viele neue Möglichkeiten.

Dem Autor ist es sehr eindrucksvoll gelungen, die Schwierigkeiten aufzuzeigen, mit denen Louis Braille als erblindeter Junge und junger Mann in der damaligen Zeit konfrontiert war. Es wird aber auch deutlich, wie zunächst seine Eltern, dann auch er selbst, nie aufgegeben haben, darum zu kämpfen, dass er ein möglichst normales Leben führen kann und, wie wichtig es ihm war, selbst Zugang zu all dem Wissen, das in Büchern steckt, zu erlangen. Das war dann auch seine Motivation, die, nach ihm benannte, Braille-Schrift zu perfektionieren. Es war auf jeden Fall sehr interessant, mehr über deren Erfindung zu erfahren. Der Erzählstil war gut lesbar, beschönigte aber auch nichts, was die Umstände um Brailles Unfall und die Zustände in der staatlichen Blindenanstalt zu Beginn seiner Zeit dort angeht.

Bewertung vom 27.02.2024
Kleopatra und der Biss der Kobra / Die Zeitdetektive Bd.1
Lenk, Fabian

Kleopatra und der Biss der Kobra / Die Zeitdetektive Bd.1


sehr gut

Die Zeitdetektive Leon, Julian, Kim und Katze Kija können von einem versteckten Raum in einer alten Bibliothek aus in die Vergangenheit reisen und zwar in eine Epoche ihrer Wahl. Nachdem sie im Biounterricht von der Schlangenart gesprochen hatten, durch deren Biss auch Kleopatra gestorben sein soll, wollen sie der Sache genauer auf den Grund gehen und reisen nach Alexandria im Jahr 30 vor Christus, um mehr über Kleopatra und ihren Tod herauszufinden. Dabei geraten sie natürlich auch selbst in Gefahr.

Durch dieses Buch erfährt man viel über das alltägliche Leben im Alten Ägypten zur Zeit Kleopatras. Welchen Berufen die Menschen nachgingen, welche Art Kleidung sie trugen und, wie sie wohnten, zum Beispiel. Außerdem kommen auch viele historische Fachbegriffe zu Göttern, Herrschern oder bekannten Orten der damaligen Zeit vor, die am Ende in einem Glossar kurz erläutert werden. Diese sind dick gedruckt, damit man direkt weiß, dass man sie im Glossar findet. Ganz ideal finde ich die Lösung mit dem Blättern aber nicht, da teils mehrere Begriffe auf einer Seite sind und so der Lesefluss häufiger unterbrochen wird. Die Covergestaltung und die Illustrationen zwischendurch wirken recht modern und ansprechend, sodass sich Kinder gut mit den drei Zeitdetektiven identifizieren können. Zugleich tragen diese aber zum Ziel ihrer Zeitreise passende Kleidung, was, ebenso wie die weiteren Illustrationen, dazu beiträgt, dass man eine noch genauere Vorstellung von der beschriebenen Zeit bekommt. Auf der Coverinnenseite werden die Protagonist:innen kurz vorgestellt und es gibt einen Zeitstrahl zur zeitlichen Einordnung der Geschichte. Was mich aber nicht zu hundert Prozent überzeugt hat, ist die Einstiegssituation mit dem Biologieunterricht und der anschließenden Recherche der drei, das wirkt auf mich etwas zu konstruiert. Ich denke, man wird damit auch nicht alle Kinder "abholen", sondern ein gewisses Interesse an Geschichte sollte schon vorhanden sein, damit die Motivation da ist, in diese Zeit abzutauchen und sich auch von den weniger bekannten Fachbegriffen nicht abschrecken zu lassen. Alterstechnisch würde ich etwa die 5. oder 6. Klasse empfehlen, wenn auch im Geschichtsunterricht diese Zeitepoche behandelt wird. Es gibt aber sicher auch schon 4.-Klässler, die Interesse an dem Thema haben und für die das Verständnis kein Problem dann sein sollte. Kinder, die sich gerne auf das Zeitreise-Abenteuer einlassen und die Neugier mitbringen, mehr über die damalige Zeit und die berühmte Herrscherin zu erfahren, werden sicher Freude an der Lektüre haben und mit den jungen Abenteuerern mitfiebern und ganz nebenbei auch viel Wissen mitnehmen.

Bewertung vom 25.02.2024
Bella und die Böllersum-Bande
Gothe, Karin

Bella und die Böllersum-Bande


ausgezeichnet

Bella und ihre Freund:innen leben in dem kleinen Dorf Böllersum und besuchen dort die Dorfschule. Diese soll nun aber geschlossen werden und die Kinder müssten dann auf verschiedene Schulen in der Umgebung verteilt werden. Eine Horrorvorstellung für die Kinder. Sie beschließen, mit allen, ihnen zur Verfügung stehenden, Mitteln für den Erhalt ihrer Schule zu kämpfen und werden bei ihrem Protest sehr kreativ.

Die Kinder in dieser Geschichte lieben die Möglichkeiten, die ihnen das Landleben bietet, sie hecken gerne kleinere Streiche aus und haben sich ein Lager gebaut, wo sie sich treffen können. Sie sind Freund:innen und halten zusammen, auch wenn jede:r andere Stärken und Vorlieben hat. Durch das bunte, ansprechend gestaltete Cover bekommt man schon mal einen Eindruck von den Hauptpersonen und auch auf fast jeder Buchseite finden sich weitere schöne Illustrationen, sodass man sich noch besser in die Geschichte hineinversetzen kann. Was die Themen angeht, sind diese durchaus realitätsnah und ich finde es gut, wenn thematisiert wird, dass es sich lohnt, sich für etwas einzusetzen, was einem wichtig ist und mit welchen Methoden man die Aufmerksamkeit Erwachsener gewinnen kann. Der Ausgang der ganzen Sache ist doch etwas utopisch, aber es ist ja auch ein Kinderroman. Der Schreibstil ist altersangemessen und gut lesbar. Die Begriffe, die im Zusammenhang mit den Protestaktionen verwendet werden, werden dann am Ende auch nochmal in einer Art Glossar genauer erklärt. Zusätzlich hätte ich es aber noch ganz schön gefunden, wenn es auch noch Anleitungen zum Nachmachen für die immer wieder erwähnten verschiedenen Knoten, die alle Bandenmitglieder beherrschen, geben würde. Was das Alter angeht, würde ich das Buch für Kinder von der 3. bis zur 5. Jahrgangsstufe empfehlen.