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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 425 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


ausgezeichnet

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Liebe

Klappentext:
Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?
Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.
Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?

„Man sieht sich“ ist der neue Roman von Julia Karnick.
Nachdem ich das Romandebüt der Autorin „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ verschlungen habe, war ich auf das neue Werk sehr gespannt.

Im Mittelpunkt steht Friederika, kurz Frie genannt. In der Schule freundet sie sich mit Robert an. Wie es so ist, verliert man sich nach der Schule aus den Augen.
Robert war damals schon heimlich in Frie verliebt.
Als sie sich nach 14 Jahren wiedertreffen sieht das anders aus. Auch Frie hat Gefühle für Robert. Doch es ist wieder die falsche Zeit. Frie ist verheiratet, Mutter und will ihre Karriere im Job vorantreiben. Robert ist Musiker und ständig in einer anderen Stadt.
Doch alle guten Dinge sind drei. Bei einem Abitreffen sehen sie sich wieder.
Frie hat sich mittlerweile von ihrem Mann getrennt. Die Gefühle sind auf beiden Seiten immer noch da. Robert lädt Frie, ein ihn in Bozen zu besuchen. Ist es diesmal der richtige Zeitpunkt?

Die Leser*innen dürfen Frie und Robert über eine lange Zeit begleiten. Schnell waren mir die zwei sympathisch.
Julia Karnick erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Frie und Robert. Das gefällt mir sehr gut. Man lernt beide Charakter hautnah kennen.
Man weiß, was der einzelne denkt und was er fühlt.
Manchmal hatte ich das Gefühlt die beiden anstupsen zu müssen.

„Man sieht sich“ ist ein gefühlvoller Roman um eine Liebe, die den richtigen Zeitpunkt sucht.
Julia Karnick hat einen erfrischenden und unterhaltsamen Schreibstil.
Ich war sehr schnell tief in die Geschichte eingetaucht.
Die Protagonisten sind sehr lebendig und realistisch.
Mir sind Frie und Robert schnell ans Herz gewachsen.
Mit Humor und feiner Ironie beleuchtet die Autorin das Leben und die Beziehung ihrer Charaktere.

„Man sieht sich“ ist genau wie „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ein echter Lesehighlight.

Bewertung vom 11.07.2024
Hast du Zeit?
Winkelmann, Andreas

Hast du Zeit?


ausgezeichnet

Spannender Thriller

Klappentext:
Die Zeit, sie verrinnt uns zwischen den Fingern. Sie wird uns gestohlen. Wir verschwenden sie. Was, wenn jemand bereit ist, für dieses kostbare Gut zu töten?
Meine Liste wird immer länger …
Darauf stehen Menschen. Menschen wie du. Ihr alle habt mir etwas genommen.
Ihr wisst es nicht, aber ich werde euch finden. Euch jagen, ohne Gnade. Du fragst dich, warum?
Genau das ist das Problem. Ihr alle seid achtlos, rücksichtslos. Und dafür müsst ihr bezahlen.
Mit dem Kostbarsten, was ihr habt. Auch du könntest auf dieser Liste stehen, ohne es zu wissen.
Und deine Zeit läuft ab …

„Hast du Zeit?“, ist der neue und spannende Thriller von Andreas Winkelmann.
Die Krankenschwester Conny Goldmann hat Angst. Sie fühlt sich verfolgt.
Ihre beste Freundin und Kollegin Michelle Burghardt hat ihr angeboten, ihren Vater, um Hilfe zu bitten, obwohl sie so gut wie keinen Kontakt zu ihrem Vater hat.
Erik Grotheer, der Vater von Michelle, ist pensionierter Polizist der Bundestagspolizei.
Doch bevor er Conny helfen kann, wird sie ermordet.

Felicitas Möller ist Schornsteinfegerin. Auf dem Weg zum nächsten Kunden ruft sie ihre Lebenspartnerin Lilly an. Lilly muss mit anhören, wie ihre Partnerin mitten am Tag entführt wird.
Die Polizei findet keine Spur von ihr.

Die Polizei kommt weder im Mordfall Conny Goldmann noch im Entführungsfall Felicitas Möller weiter.

Erik Grotheer versucht in dem Mordfall eine Spur zu finden und stößt auf unglaubliche Zusammenhänge.

Das sind die groben Umrisse des Plots.
Mehr möchte ich auch nicht verraten, das müsst ihr selber lesen.

Nach ein paar Seiten ist man mitten in der Geschichte und es wird auch schon spannend.
Die Spannung steigert sich aber von Kapitel zu Kapitel.
Die Kapitel, in denen man verschiedenen Personen im Wechsel folgt, sind recht kurz. Das führt dazu, dass man immer weiterlesen muss. Man will wissen wie es weitergeht.
Andreas Winkelmann versteht es einfach sehr gut Spannung zu erzeugen.
Seine Protagonisten sind recht unterschiedlich. Gut und Böse ist oft nicht zu unterscheiden.
Natürlich lässt Andreas Winkelmann auch den Täter zu Wort kommen. Er erzählt aus seinem Leben. Wer es ist beliebt bis zum Ende ein Geheimnis.

Andreas Winkelmann lässt seine Leser*innen bei „Hast du Zeit?“ in die Abgründe der menschlichen Seele schauen.
Die Kapitel des Täters, die wieder zwischendurch eingestreut werden, erzeugen eine düstere Stimmung.

Für mich ist „Hast du Zeit?“ wieder ein hervorsagender und spannender Thriller, so wie ich sie gerne lese.

Bewertung vom 04.07.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


ausgezeichnet

erschreckend realistisch

Klappentext:
Die 16-jährige Lena Palmer verschwindet spurlos. Drei Tage später taucht sie in einem verstörend brutalen Video wieder auf, welches in atemberaubendem Tempo viral geht.
BKA-Kommissarin Yasira Saad soll Lena finden und die Täter identifizieren. Ihr bleibt wenig Zeit, denn schon gibt es erste gewalttätige Demonstrationen in deutschen Städten. Eine rechtsradikale Gruppierung namens »Aktiver Heimatschutz« gewinnt rasant an Zulauf. Kann Yasira die Täter verhaften, bevor der Lynchmob zuschlägt und der Rechtsstaat zu wanken beginnt?

„Views“ von Marc-Uwe Kling ist eine fiktive Geschichte, die erschrecken realistisch klingt.
Ich habe von Marc-Uwe Kling schon einige Bücher gelesen und bin immer wieder erstaunt, wie gekonnt der Autor von einem Genre zum anderen springt.

Die 16-jährige Lena Palmer wird vermisst. Kurz darauf taucht ein Video auf, in dem das Mädchen vergewaltigt wird.
Die Täter haben einen Migrationshintergrund.
Das BKA möchte ein Zeichen setzten, in dem sie Yasira Saad, deren Eltern aus dem Libanon stammen, mit dem Fall beauftragen.
Yasira soll das Bild der Ermittlungen sein.
Die Ermittlungen haben gerade begonnen, als ein zweites Video kursiert. Ein Mann, der sich Bär nennt, ruft auf, dem „Aktiver Heimatschutz“ beizutreten und Jagd auf die Täter zu machen.
Es kommt zu schweren Demonstrationen. Den Ermittlern sitzt die Zeit im Nacken.
Yasira kommt es seltsam vor, dass sie so gar keinen Hinweis findet, wo das Opfer steckt, wer die Täter sind und wo der Tatort ist.
In ihr fängt eine Idee an zu reifen.

„Views“ wird zwar als Roman deklariert, für mich ist es ein Thriller. Das Buch ist mit seinen nur 269 Seiten gefüllt mit Spannung. Ich habe es gestern an einem Stück gelesen.

Marc-Uwe Kling führt seine Leser*innen in einem ordentlichen Tempo durch die Ermittlungen. Trotz der vielen fachlichen Hinweise, z. B. zur KI ist die Geschichte gut verständlich geschrieben.
Die Charaktere sind sehr facettenreich und interessant.
Das Szenario, das der Autor in seinem Buch beschreibt, möchte man sich gar nicht vorstellen und doch ist es so realistisch geschrieben, dass ich es mir gut vorstellen kann.

Auf dem Cover ist eine Warnung vor sensiblen Inhalten. Die Videos werden zwar beschrieben, aber nicht in allen Einzelheiten so, dass man es trotz allem gut lesen kann. Für mich war vielmehr der Ursprung der Tat erschrecken. Die Geschichte ist zwar im Kopf von Marc-Uwe Kling entstanden und ist fiktiv. Aber ich kann mir so etwas in naher Zukunft schon vorstellen. Das ist sehr erschreckend und lässt mich noch einige Zeit über die Geschichte nachdenken.

Bewertung vom 29.06.2024
Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21
Lieder, Susanne

Agatha Christie / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.21


ausgezeichnet

Wie aus Agatha die berühmte Krimiautorin Agatha Christie wird

Klappentext:
Agatha wollte eigentlich Pianistin werden. Doch der große Erfolg bleibt aus. Mehr zum Zeitvertreib beginnt sie, Geschichten zu schreiben. Als sie bei ihrer Arbeit in der Apotheke mit Giften zu tun hat, drängt sich ihr die Idee zu einer Kriminalgeschichte mit einem Giftmord auf, die sie nicht mehr loslässt, bis sie sie aufs Papier gebannt hat. Der Detektiv Hercule Poirot ist fortan ihr ständiger Begleiter, auch die scharfsinnige Miss Marple gesellt sich zu ihr – und Agatha Christie wird als Krimiautorin weltberühmt.

Agatha Christie: In der Liebe sucht sie nach Hoffnung, mit ihren Krimis erobert sie die Welt von Susanne Lieder ist in der vom Aufbau Verlag veröffentlichten Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ erschienen.

Die Leser*innen dürfen Agatha Christie von 1908 bis 1928 begleiten.
Dabei durchleben sie an der Seite Agathas verschiedenen Lebensphasen. Der Traum Pianistin zu werden zerschlägt sich schnell. Ihre Freizeit füllt Agatha schon früh mit dem Schreiben von Geschichten.
Als Agatha bei ihrer Arbeit in der Apotheke mit Giften in Berührung kommt, fängt ihre Fantasie an, Geschichten über Morde zu ersinnen.
So schenkt sie Hercule Poirot und Miss Marple das Leben.

Susanne Lieder erzählt die Geschichte aus dem Leben der erfolgreichen Krimiautorin unterhaltsam und nachvollziehbar. Dabei passt sie die Atmosphäre gekonnt den jeweiligen Lebensabschnitten von Agatha an.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich. Die Sprache in der Susanne Lieder ihre Geschichte verfasst, hat eine gewisse Eleganz.
Es macht große Freude, die Worte aufzusaugen.

Agatha Christie ist ein unterhaltsamer und zugleich spannender Roman über das Leben und Wirken von Agatha Christie.

Bewertung vom 27.06.2024
Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10 (eBook, ePUB)
Eyssen, Remy

Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Immer wieder spannend

Klappentext:
Im Ferienörtchen Lavandou ticken die Ohren gewohnt langsam, und auch Leon und Isabelle genießen den nach Pinien duftenden Spätsommer an der Côte d'Azur. Die Idylle wird jäh unterbrochen, als die Leiche einer Frau aufgefunden wird. Die Tat erinnert an einen Mord, der die Gemeinde vor vielen Jahren erschüttert hat. Doch der Mann, der damals verdächtigt wurde, ist in einer Nervenheilanstalt untergebracht. Als Leon und Isabelle ihn vor Ort befragen, gibt er sich arglos – und die beiden haben das Gefühl, etwas Entscheidendes zu übersehen. Als eine zweite Frau auf dieselbe bestialische Weise umgebracht wird, läuft den Ermittlern die Zeit davon. Längst hat Leon keinen Zweifel mehr: Er hat es mit einem Serienmörder zu tun, der so lange zuschlagen wird, bis Leon ihn stoppt.

„Verräterisches Lavandou“ ist mittlerweile der 10. Fall einer meiner liebsten französischen Krimireihe aus der Feder von Remy Eyssen.
Mit dem Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter hat er einen sympathischen wie auch interessanten Charakter erschaffen.
Leon Ritter ist ein ruhiger und stiller Typ, der am liebsten in seinem Keller alleine oder mit seinem Assistenten vor sich hinarbeitet.
Gerne sitzt Leon auch bei einem Kaffee Creme in seinem Lieblings-Café oder lässt sich zu einer Runde Boule überreden.
Auch die Charaktere, die sich Rund um das Café aufhalten, sind mittlerweile alte Vertraute geworden und ich freue mich immer wieder sie zu treffen.

Die Lebenspartnerin von Leon Ritter ist die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell und mir vom 1. Band an sympathisch.
Sie hat es nicht immer einfach, sich bei ihrem Vorgesetzten Zerna durchzusetzen.
Ihre Kollegen hat sie aber meist gut im Griff und ihre Ermittlungserfolge sprechen für sich.

Der Fall ist wieder einmal kompliziert. Die Leiche einer Frau wird gefunden. Das Opfer wurde über längere Zeit gequält und dann enthauptet.
Die Identifizierung ist nur mittelst einem DNA-Test möglich.
Vor Jahren gab es schon einmal einen ähnlichen Fall. Doch der Täter sitzt in einer psychologischen Einrichtung. Es bleibt nicht bei diesem einen Opfer und die Polizei und Leon Ritter wissen, dass nur sie den Täter stoppen können.

Der Schreibstil von Remy Eyssen gefällt mir gut. Er beschreibt die Landschaft sehr anschaulich, sodass man sich alles gut vorstellen kann. Dabei braucht der Autor nicht viel Worte, er trifft alles mit wenigen Sätzen auf den Punkt.
Auch das französische Lebensgefühl kann der Autor sehr gut vermitteln. Hier ein Café Creme, da einen Rosé und zwischendurch eine Runde Boule.

Das Privatleben von Isabelle Morell und Dr. Ritter entwickelt sich von Band zu Band weiter, ist wie ein roter Faden, der die Bände verbindet.
Mittlerweile ist Lilou, die Tochter von Isabelle erwachsen und hat ihr Studium begonnen. Was nicht bedeutet, dass sich Isabelle weniger Sorgen um ihre Tochter macht.
Der Autor findet hier genau die richtige Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben.

Auch wenn es mit fast 500 Seiten wieder ein dickes Buch der Reihe ist, liest es sich in Windeseile. Ich hätte auf keine der Seite verzichten mögen.

Der Spannungsbogen zieht sich dann auch wie bei Remy Eyssen gewohnt über das gesamte Buch.
Das Ende ging mir etwas zu schnell. Auch wurde die Identität des 2. Opfers nicht aufgelöst, obwohl die Leser*innen wussten, wer das Opfer ist.

„Verräterisches Lavandou“ bekommt von mir 5 Sterne, es ist ein spannender Krimi, der einen von Südfrankreich träumen lässt.
Allerdings ist dieser Band etwas brutaler als die andern Bände und nicht für zu zart besaitete Leser*innen.

Bewertung vom 08.06.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


ausgezeichnet

Genau die richtige Geschichte für den Sommer

Klappentext:
Thea wagt mit Mitte fünfzig einen Neuanfang und kehrt nach über zwanzig Jahren im sonnigen Portugal zurück in ihre norddeutsche Heimat. Sie zieht mit ihren beiden Ziegen auf einen idyllischen Hof in die Lüneburger Heide. Hier will sie zur Ruhe kommen und Frieden mit ihrer Vergangenheit schließen. Das Ankommen ist alles andere als einfach – der Hofbesitzer Benno hat ein Händchen für Tiere und Pflanzen, aber anderen Menschen begegnet er schroff.
Thea und Benno schaffen es, sich anzunähern als sie einer jungen Frau helfen, die sich beim Wandern den Fuß verletzt hat. Juli bleibt nichts anderes übrig, sie muss ihre Reise aufschieben. Weil es schlecht um den Lebenshof für Tiere steht, werfen Thea und Juli ihre Vorbehalte über Bord und setzen alles daran, Bennos Lebenswerk zu retten.

„Das Licht in den Birken“ von Romy Fölck ist ein idealer Sommerroman.

Benno betreibt einen Lebenshof für Tiere. Doch der Hof ist verschuldet und steht fast vor dem Aus.
Von den Wohnungen auf dem Hof erhofft Benno sich, Mieteinnahmen zu verschaffen, um sich über Wasser zu halten. So zieht Thea, die aus Portugal zurück in ihre Heimat kommt, dort ein. Thea hat über 20 Jahre in Portugal gelebt. Jetzt sucht sie Ruhe in der Lüneburger Heide.
Die Wohnung auf dem Hof von Benno ist wie für sie geschaffen, zumal ihre beiden Ziegen Clara und Aurelia auf dem Hof gut leben können.
Benno ist kein einfacher Mann, doch Thea schafft es mit ihrer Art sich ihm anzunähern.
Bei einem Spaziergang trifft Thea auf Juli, die sich das Sprunggelenk verletzt hat und nicht mehr weiterwandern kann. Kurzerhand nimmt Thea Juli mit auf den Hof.
Als Thea und Juli bemerken, wie es wirklich um den Lebenshof steht und dass Benno sein ganzes Herzblut in den Hof gesteckt hat, beschließen sie, dass die beiden Benno helfen wollen, den Hof zu retten.

Romy Fölck entführt ihre Leser*innen in diesem Roman in die Lüneburger Heide.
Wie man es von der Autorin gewohnt ist, beschreiben Sie die Landschaft sehr anschaulich. Auch wenn man noch nicht in der Lüneburger Heide war, hat man schnell Bilder vor Augen. Auch ihre Charaktere werden wieder sehr lebensnah beschrieben und gefallen mir sehr gut.
Es ist schön, mitzuerleben, wie sich Thea und Juli annähern und auch Benno nach kurzer Zeit mitreißen können.
Das Engagement für den Lebenshof finde ich großartig und es berührt mich sehr, wie Thea und Juli sich bemühen, den Hof zu retten.

Ich kenne Romy Fölck durch ihre spannende Krimireihe, die im Erbmarsch spielt, und durch ihren Roman „Die Rückkehr der Kraniche“, der mir auch sehr gut gefallen hat.
Mit ihren zwei Romanen hat die Autorin gezeigt, dass sie in mehreren Genre zu Hause ist.
Romy Fölck hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil. In ihre Geschichten tauche ich immer ganz tief ein.

Ich wünsche mir mehr solcher Geschichten von Romy Fölck und natürlich auch weitere Krimis.

Bewertung vom 31.05.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


ausgezeichnet

Pageturner

Klappentext:
Sie waren die perfekte Clique, bis sich eine von ihnen in den falschen Mann verliebte. Die Beziehung der siebzehnjährigen Norah zu dem vier Jahre älteren David hielt nicht lange, und nach der Trennung wurde David zum Mörder. Er tötete ein Liebespaar auf einem abgelegenen Parkplatz und kam dann auf der Flucht ums Leben. Für die Bewohner des abgelegenen Ortes war Norah fortan nur „Die Freundin des Killers“. Knapp zwanzig Jahre später kehrt Goran, Norahs bester Freund aus Kindertagen, nach Waldesroda zurück, als er erfährt, dass Norah Drohbriefe erhält, die klingen, als würden sie vom verstorben geglaubten David stammen. Um herauszufinden, was dahintersteckt, muss Goran in die Vergangenheit abtauchen. In Norahs, aber auch in seine eigene.

„Wenn sie lügt“ ist der neue und überaus spannende Thriller von Linus Geschke.

Die Protagonisten sind sehr facettenreich und oft undurchsichtig. Man ist beim lesen immer am rätseln, wer sagt die Wahrheit, wem kann man trauen was für große Spannung sorgt.

Norah gehörte vor 20 Jahren einer Clique an. Die jungen Leute waren zum Teil unzertrennlich. Vor allem mit Goran hatte Norah schon zu Kindertagen einen Freund gefunden. Als Norah sich in David, der einige Jahre älter war als sie verliebte drohte die Clique auseinanderzubrechen. Es dauerte bis Norah bemerkte wie David sie manipulierte. Kurz nachdem Norah die Beziehung zu David beendet hatte, hat dieser ein Paar auf einem Waldparkplatz umgebracht. Norah hat ihren Heimatort Waldesroda darauf hin verlassen da sie immer als Freundin des Killer galt. Jetzt ist sie zurückgekommen und betreibt ein Café. Seit kurzer Zeit erhält sie Drohbriefe und die sehen so aus, als kommen sie von David. Doch der ist auf der Flucht ums Leben gekommen. Auch Goran kehrt nach Waldesroda zurück um Norah zu helfen. Doch dafür muss offengelegt werden was damals wirklich passierte.

Linus Geschke erzählt die Story sehr spannend und in einem ordentlichen Tempo.
Nach und nach lernt man einige Mitglieder der damaligen Clique kennen. Vor allem Norah, Goran und dessen bester Freund Rolaf stehen im Mittelpunkt. Beim lesen hatte ich immer das Gefühl das Norah und Rolof nicht die Wahrheit sagen oder etwas verschweigen. Ich fragte mich auch, wer die Drohbriefe an Norah sendet. Der Absender kommt in der Geschichte auch selbst zu Wort, seine Identität gibt er dabei nicht preis. Erst wenn die Story dem Ende zugeht fallen Stück für Stück die Puzzleteile an die richtige Stelle.

Linus Geschke legt seiner Story gerne ein Vorfall aus der Vergangenheit zu Grunde, der Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. So ist es auch bei „Wenn sie lügt“. Damals war es der Mord an dem Paar auf dem Parkplatz. David, der Täter ist bei der Flucht gestorben. Aber ist er wirklich tot? Ist alles so gewesen, wie Norah behauptet? Was, ist wenn sie lügt?

Spannende Fragen die Linus Geschke da aufwirft. Der Autor schafft eine rätselhafte und düstere Atmosphäre. Beim lesen habe ich sehr viel in Frage gestellt was behauptet wurde.
Linus Geschke baut schon gleich am Anfang Spannung auf, die er dann im Laufe der Geschichte ins unermüdliche steigert.
„Wenn sie lügt“ ist ein spannender Thriller den ich sehr gerne gelesen habe.

Bewertung vom 30.05.2024
Was das Meer verspricht
Blöchl, Alexandra

Was das Meer verspricht


sehr gut

Atmosphärisch erzählter Roman

Zum Inhalt:
Im Mittelpunkt steht Vida, sie lebt schon immer auf der kleinen Insel im Norden. Ihr Leben ist vorgeplant, sie wird sich um die Kinder kümmern, das Geschäft der Eltern übersehenem und ihren Freund seit Kindertagen heiraten. Nie hat sie ihr Leben hinterfragt. Bis Marie auf die Insel zieht.
Marie ist so erfrischend anders und Vida, dass genaue Gegenteil von Vida. Die beiden Frauen freundet sich an, mehr noch Vida verliebt sich in Marie. Auf einmal fängt sie an ihr Leben zu hinterfragen. Gibt es da vielleicht noch mehr das auf sie wartet. Sie träumt auszubrechen aus ihrem bisherigen Leben. Ausbrechen zusammen mit Marie.

Vidas Bruder Zander ist schon früh weg von der Insel. Er wollte sein Glück auf dem Festland suchen. Doch jetzt kehr Zander zurück und auch er ist von Marie fasziniert, auch er verliebt sich in Marie.

„Was das Meer verspricht“ ist ein atmosphärisch erzählter Roman von Alexandra Blöchl.

Die Autorin hat interessante Charaktere gezeichnet die zum Teil sehr facettenreich sind. Vida durchlebt eine große Veränderung. Am Anfang war sie glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Doch durch Marie beginnt sie es zu hinterfragen und mehr vom Leben zu wollen. Im Laufe der Geschichte vermittelt Vida manchmal den Eindruck, dass sie ihr ganzes Leben unglücklich war.
Das fand ich etwas schade. Das Vida ihr Leben hinterfragt und mehr will ist verständlich aber unglücklich war sie vorher nicht.

Zander hat mir als Charakter auch gefallen. Er hat es genau andersrum gemacht. Er hat die Insel verlassen um sein Glück zu finden, kehrt jetzt aber zurück.

Bruder und Schwester die sich beide in die gleiche Frau verlieben. Eifersucht und Spannung liegen in der Luft.

Alexandra Blöchl erzählt die Geschichte in einer feinen Sprache. Die Beschreibungen vom Leben auf er Insel, vom Meer das immer gegenwärtig ist sind sehr atmosphärisch.
Nach wenigen Seiten wurde ich, wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.
Die Geschichte schreitet mit einem ordentlichen Tempo voran.
Mir hat die Entwicklung von Vida bis auf kleine Details gut gefallen. Nach der Rückkehr von Zander nahm die Geschichte eine Wendung an. Auch die Atmosphäre veränderte sich. Jetzt herrscht Eifersucht und ja auch Hass vor. Auch die neue Situation die durch die Rückkehr von Zander entstanden ist hat die Autorin ihren Leser*innen gut vermittelt.
Dabei ist der Schreibstil von Alexandra Blöchl flüssig und leicht verständlich.
Die kurzen Kapitel sorgten dafür, dass ich als weiterlesen musste.

Ich habe „Was das Meer verspricht“ mit Freude gelesen.

Bewertung vom 20.05.2024
Sommerhaus am See
Poissant, David James

Sommerhaus am See


ausgezeichnet

Eine Familiengeschichte mit sehr viel Tiefe

Klappentext:
Die Familie Starling lebt über das ganze Land verstreut, im Sommer aber kommen sie alle in dem kleinen Häuschen am See in North Carolina zusammen. Die Eltern Lisa und Richard stehen nach einer langen Karriere an der Cornell University kurz vor der Pensionierung und wollen das Sommerhaus der Familie verkaufen und sich nach Florida zurückziehen. Diese Entscheidung überrascht ihre beiden erwachsenen Söhne, Michael, einen Verkäufer, und Thad, einen aufstrebenden Dichter. Zusammen mit ihren Lebenspartnern fahren die beiden Brüder für ein letztes Wochenende an den Ort, der mit so vielen schönen Erinnerungen verbunden ist. Doch als ein Kind vor den Augen von Michael ertrinkt, der vergeblich versucht, es zu retten, gerät das über Jahre fein austarierte Gleichgewicht der Familie aus den Fugen. Alle sechs sehen sich auf einmal gezwungen, die Untiefen ihrer eigenen Schwächen und Ängste zu erkunden, sich ihren eigenen Lebenslügen zu stellen. Die drei Tage am See nehmen eine unerwartete Wendung.

„Sommerhaus am See“ von David James Poissant ist eine Familiengeschichte mit viel Tiefe.

Es ist die Geschichte der Familie Starling. Viele Sommer hat sich die Familie bestehend aus den Eltern Lisa und Richard und die Söhne Michale und Thad in ihrem Sommerhaus am See in North Carolina getroffen. Jetzt gehen die Eltern in Pension und wollen das Sommerhaus verkaufen, da sie sich in Florida niederlassen wollen.
Ein letztes Mal fahren Michael und That mit ihren Lebenspartnern in das Sommerhaus. Ein letztes Mal kommt die Familie für ein Wochenende im Haus am See zusammen.
Ein unerwarteter Vorfall bringt die Familie aus dem Gleichgewicht und alle Probleme werden aufgedeckt.

3 Tage dürfen die Leser*innen die Familie im Sommerhaus begleiten. In den 3 Tagen kommt sehr viel ans Licht.
In der Familie geht es nicht so harmonisch zu wie am Anfang vielleicht vermutet. Vieles ist verdrängt worden und kommt jetzt zu Tage.

David James Poissant erzählt von Eifersucht und Rivalität in der Familie, von Alkoholproblemen, Geheimnissen und Homosexualität.
Sehr gut zeichnet der Autor anhand der Familie ein Bild der verschiedenen Sichten. Die Eltern sind Akademiker, Michael ist Verkäufer in einer Mall und unzufrieden mit seinem Job und Thad ist ein erfolgreicher Dichter.

David James Poissant erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Hier kommen nicht nur die Familienmitglieder sondern auch die Lebenspartner Diane und Jake zu Wort. Der Perspektivwechsel macht die Geschichte vielschichtig und interessant.

David James Poissant hat eine flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil. Er erzählt die Geschichte in einer kraftvollen und doch feinfühligen Art und Weise.

„Sommerhaus am See“ hat mich so gefesselt, dass ich es an 2 Abenden gelesen habe.

Bewertung vom 18.05.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Am Ufer des Gardasees blinken Blaulichter. Im Jachtafen von Riva wurde ein Toter gefunden. Gianna Pitti, Polizeireporterin der Lokalzeitung und der wohl größte Vasco-Rossi-Fan auf diesem Planeten, ist immer zur Stelle, wenn am See etwas passiert. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass sie das Opfer kannte. Mehr noch: Sie war eine der Letzten, die den jungen Mann lebend gesehen hat.
Während die Polizei im Dunkeln tappt, beginnt die Journalistin zu recherchieren. Unterstützung bekommt sie von ihrem schrulligen Onkel Francesco und der Chefredakteurin Elvira. Die Spuren führen sie zur ehemaligen Residenz des Schriftstellers Gabriele D'Annunzio, in der es nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint. Auf dem prunkvollen Anwesen, das heute ein Museum ist, werden geheimnisvolle Feste ausgerichtet.
Je tiefer die drei graben, desto mehr Rätsel tauchen auf: Was hat es mit dem goldenen Anhänger auf sich, der im Rachen der Leiche steckte? Und wie hängt das alles mit Giannas Vater zusammen, dem legendären Investigativjournalisten, der vor einem Jahr spurlos verschwand? Die Suche nach Antworten bringt das Trio an seine Grenzen.

„Was der See birgt“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Lenz Koppelstätter.
Die „Commissario Grauner Reihe“ von Lenz Koppelstätter habe ich gerne gelesen. Jetzt war ich sehr auf die neue Reihe gespannt.

Der Autor erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Sicht seiner 3 Hauptpersonen.
Gianna Pitti ist eine junge Polizeireporterin. Gianna stammt aus einem altem Adelsgeschlecht, woran ihr aber nicht viel liegt. Zur Zeit lebt sie bei ihrem Onkel in der Familienvilla. Sie ist in die Fußstapfen ihres Vaters getreten und Journalistin geworden. Ihr Vater ist vor über einem Jahr auf rätselhaft Weise spurlos verschwunden.

Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi ist der Onkel von Gianna.
Er ist das Familienoberhaupt des Adelsgeschlecht. Der Marchese lebt in der Familienvilla am Gardasee. Er liebt gutes Essen und seine beiden Katzen Lago und Spiaggia.
Was ihm Sorge bereitet ist das Vergessen, dass immer massiver wird.

Elvira ist die Chefredakteurin des „Messaggero di Riva“ und Giannas Chefin. Kein Beitrag wird ohne ihr Zustimmung gedruckt. Zusammen mit dem Marchese hütet sie ein Geheimnis vor Gianna.

Das sind die Hauptakteure der Geschichten. Die Charaktere werden gut beschrieben und sind sympathisch.
Gianna ist gleich zur Stelle als ein Toter aus dem See geborgen wird. Mit Schrecken stellt sie fest, dass sie mit dem Opfer noch am Vorabend zusammen war. Gianna fängt selbst an Ermittlungen anzustellen und stößt auf einen Anhänger mit einem goldenen Fisch. Was steckt hinter dem mysteriösen Zeichen das sie zur Residenz von Gabriele D'Annunzio führt wo geheime Feste gefeiert werden.

Ich habe etwas Zeit gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Der Wechsel zwischen den Charaktere und den Orten haben meine volle Aufmerksamkeit gebraucht. Aber nach den ersten 50 Seiten hat sich das gegeben und ich konnte schnell und flüssig dem Lesestoff folgen.
Lenz Koppelstätter beschreibt den Fall spannend und geheimnisvoll. Schritt für Schritt kommen mehr Informationen zu Tage und man denkt sich ganz langsam wie alles zusammenhängt.
Die Geschichte spielt am Gardasee der in all seiner Schönheit beschrieben wird.

Mit „Was der See birgt“ hat Lenz Koppelstätter eine spannende und unterhaltsame Krimireihe gestartet und ich bin auf den nächsten Band gespannt.