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Benutzername: 
Chiara
Wohnort: 
Kornwestheim

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2011
Vladimir Tod hat Blut geleckt / Vladimir Tod Bd.1
Brewer, Heather

Vladimir Tod hat Blut geleckt / Vladimir Tod Bd.1


ausgezeichnet

Vladimir Tod hat Blut geleckt und ich auch. Denn trotz der großen Anzahl neuer Vampirreihe konnte mich diese überzeugen. Endlich mal eine Reihe, die auch Jungs anspricht. Denn Vladimir Tod hat neben seiner Andersartigkeit als Halbvampir mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie andere Jungs mit 13.

Witzig, schräg, schrill mit viel Humor aber auch Gefühl begleiten wir Vlad durch seinen Alltag. Er lebt seit dem Tod seiner Eltern bei Tante Nelly, die ihn zuverlässig mit Blut versorgt und zusammen mit seinem besten Freund Henry sein Geheimnis teilt.

Eigentlich führt Vlad, mal abgesehen von seinem unstillbaren Bluthunger ein scheinbar normales Leben, doch dann verschwindet sein Lieblingslehrer, taucht ein geheimnisvolles Buch auf, hinzu kommt der merkwürdige Vertretungslehrer Mr. Otis und Vlad weiß bald schon nicht mehr was er glauben soll. Ehe er sich versieht befinden sich alle die ihm etwas bedeuten in großer Gefahr.

Meiner Meinung nach ein wirklich gelungener Auftakt in eine tolle Jugendbuchreihe, die dieses Mal auch Jungs ansprechen wird. Es ist schön Vlads Entwicklung mit anzusehen, der anfangs alles andere als aufregend und selbstsicher ist, sich aber durch seinen Mut, seinen Wortwitz und dem Verlust seiner Eltern einem schnell ans Herz wächst und in jeder Minute mit fiebern lässt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2011
Klostergeist / Pater Pius ermittelt Bd.1
Porath, Silke;Braun, Andreas

Klostergeist / Pater Pius ermittelt Bd.1


gut

Nach der Morgenmesse stürzt der Bürgermeister Manfred Engel vom Kirchturm und den Patern regelrecht vor die Füße. Dies lädt trotz der ganzen Tragik zu kleinen Wortspielen ein. Der gefallene Engel - welch eine Symbolik und Auftakt für einen Klosterkrimi.

An einen Freitod möchte so recht keiner glauben und schnell erscheinen die ersten Verdächtige auf der Bildfläche. Obwohl Verena Hälble den Fall leitet und mit Thorben Fischer einen neuen Kollegen aus Norddeutschland an ihrer Seite hat, hat das Buch vor allem durch Prior Pater Pius eine ganz besonderen Charme und persönliche Note.

Es ist herrlich mit anzusehen wie er einerseits fest in seinem Glauben ist und dennoch nicht der Versuchung widerstehen kann, seine Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken und sich teilweise gar nicht gebührend verhält, was jedes Mal zu Gewissenskonflikten führt. Es ist schön, dass die Protagonisten auch die der Kirche mitsamt ihren menschlichen Schwächen dargestellt werden und auch der Humor nicht zu kurz kommt.

Einige schwäbische Einschübe und der Radiosender Donauwelle bringen einem die schwäbische Provinz Spaichingen näher und sorgen für zusätzliche Erheiterung. Von den Radioeinschübe in denen sich ein Wettstreit zweier Optiker wie ein roter Faden als endlos Running-Gag eingebaut wird, hätte ich mir jedoch weniger gewünscht, die gingen mir irgendwann zusehends auf die Nerven und stören den eigentlich bezaubernden, charmanten und humorvollen Krimi. Daher vergebe ich statt 4 nur 3 Sterne .

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2011
Die Ludwig-Verschwörung
Pötzsch, Oliver

Die Ludwig-Verschwörung


ausgezeichnet

Drei Tage nachdem der bayrische König Ludwig II. wegen Wahnsinn vom Thron abgesetzt wurde, schwimmen sein Leichnam und der des berühmten Psychater Dr. Bernhard von Gudden auf dem Starnberger See. Die Untersuchungskommission geht davon aus, dass er in seinem Wahn erst den Arzt und dann sich selbst umgebracht hat. Doch selbst nach über 125 Jahren gibt es da immer noch große Zweifel.

Für Oliver Pötzsch Grund genug einen spannenden Historik Verschwörungsthriller zu schreiben, der den Leser von der ersten Seite an fesselt.

Anhand eines verschlüsselten Tagebuchs vom Assistenten des königlichen Leibarztes Theodor Marot, wird der Leser 125 Jahre zurückversetzt und erlebt einen König, der sich statt seiner Regierungsgeschäften hinzugeben viel lieber mit seinen prächtigen Schlössern, die ein Vermögen gekostet haben seine eigene Märchenwelt schuf. Wenngleich er von vielen gerne als Spinner abgetan wurde, war er jedoch auch sehr gebildet und verfügte bereits über eine sehr fortschrittliche Denkweise und Gerätschaften.

Doch was ist an diesem Tagebuch so pikant, dass selbst 125 Jahre später deren Leben in Gefahr ist die es besitzen? Professor Paul Liebermann gelingt es gerade noch die geheimnisvolle Schatulle im Antiquariat von Steven Lukas zu deponieren, bevor er grausam gefoltert und ermordet wird.
Kaum entdeckt Steven sein neues Schätzchen sind ihm auch schon recht merkwürdige Gestalten auf den Fersen und sein geliebter Laden und Leben in Gefahr. Zum Glück bekommt er bald Unterstützung von der Kunsthistorikerin Sara Lengfeld ohne die er wohl schnell aufgeschmissen wäre.
Man erlebt hier einen temporeichen spannungsgeladener Thriller, der durch die Einschübe des Tagebuchs gekonnt an den richtigen Stellen entschleunigt wird und uns in ein völlig anderes Jahrhundert und Leben eintauchen lassen.

Nicht nur das Tagebuch selbst sondern auch die, die es um jeden Preis haben wollen steigern die Neugierde und Spannung ins unermessliche.

Die beiden Protagonisten Steven und Sara bilden auf den ersten Blick ein sehr ungleiches aber sympathisches Paar, das sich sehr gut ergänzt und auch zur Unterhaltung beiträgt. Während Steven eher verträumt und am liebsten in seine Bücher vertieft ist, wirkt Sara beinahe wie ein Fels in der Brandung und ist nicht gerade zimperlich wenn es darauf ankommt.

Die Umgebung und die Bauwerke werden so liebevoll und detailliert beschrieben, dass man sich am liebsten gleich auf den Weg machen würde und selbst auf Ludwigs Spuren zu wandeln.
Im Nachwort und sehr aufschlussreichen Glossar werden belegte Fakten aufgeführt und Anreize für eigene Verschwörungstheorien gegeben.

Bewertung vom 02.02.2011
Steirerblut
Rossbacher, Claudia

Steirerblut


ausgezeichnet

Diese neue Alpen-Krimi Serie hat mich sofort erobert, da sie sich mit ihrer modernen und herzerfrischenden Art doch von anderen abhebt.

Sandra Mohr konnte nicht schnell genug von ihrem alten Heimatdorf wegkommen und arbeitet beim LKA in Graz. Doch nun wurde ausgerechnet in ihrem Heimatort die Leiche der Journalistin Eva Kovacs aufgefunden. Was hat sie nur in dieses gottverdammte Nest geführt? Sandra behagt es gar nicht, dass die Ermittlungen sie nach Hause führen und ihre Vergangenheit lässt sie immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen.

Auch der neue Kollege und Vorgesetzte Sascha Bergmann löst anfangs mit seiner arroganten und machohaften Art bei Sandra keine Begeisterungsstürme aus. Als Leser hat man jedoch relativ schnell den Eindruck, dass die beiden sich prima ergänzen. Bergmann hat durchaus auch gute Seiten und die kleinen Kabbeleien sind zum Teil sehr lustig.

Die gelegentlichen Dialekteinflüsse, die durch beiläufige Erklärungen gut verständlich sind, führen einem die österreichische Provinz noch besser vor Augen und lassen das Dorf viel lebendiger wirken. Doch neben Komik, gibt es auch tragische, erschütternde und beklemmende Momente.

Obwohl, die Identität des Täters, trotz mehrerer Tatverdächtigen für mich nicht wirklich überraschend war, fehlte es nicht an Spannung, da auch die privaten Hintergründe und Abgründe einen stets bei der Stange halten. Noch nie zuvor ist mir ein neues Team dermaßen schnell ans Herz gewachsen und hat mein Interesse so sehr geweckt, dass ich am liebsten gleich weiterlesen würde.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.01.2011
Die Schlacht um das Labyrinth / Percy Jackson Bd.4
Riordan, Rick

Die Schlacht um das Labyrinth / Percy Jackson Bd.4


sehr gut

Bereits beim Schnuppertag an der neuen Schule, trifft Percy auf eine alte Bekannte. Obwohl er ihr aus dem Weg geht, kann er von Glück reden, dass Rachel ihn rechtzeitig warnt. Sie ist eine sterbliche, kann jedoch durch den Nebel sehen und erkennt Monster, Gefahren und Ungeheuer bereits vor ihrer Verwandlung. So trifft ihn der Angriff der Chearleader nicht völlig unvorbereitet.
Bevor Kelly in Flammen aufgeht, teilt sie ihm noch mit, dass Kronos das Half-Blood Camp einnehmen wird und seine Freunde alle sterben werden.

Mit dieser beunruhigenden Nachricht machen er und Annabeth sich auf ins Camp. Während eines Training Kampfes mit Riesen Skorpionen, stoßen die beiden zufällig auf einen geheimen Zugang zu dem großen Labyrinth des Dädalus. Nun ist ihnen klar, wie Kronos seine Armee in das Camp schleusen will.
Annabeth erhält den Auftrag, den großen Erfinder und Architekt Dädalus zu finden. Denn nur er weiß wie man sich in dem sich ständig erweiternden und verändernden Labyrinth orientiert ohne den Verstand zu verlieren. Bei der Mission wird Annabeth von Percy, Tyson und Groover begleitet. Hinter jeder Ecke lauern Gefahren und es werden natürlich auch wieder unzählige Kämpfe ausgeführt, so dass den Protagonisten und Leser kaum eine Verschnaufpause gegönnt wird.

Obwohl ich die ersten drei Folgen nicht gelesen habe, konnte ich mich aufgrund der genauen Beschreibungen relativ gut orientieren. Dennoch empfiehlt es sich sicher mit Teil 1 anzufangen, da man das Gesamtwerk dann besser versteht. Mich interessiert beispielsweise immer noch wie die Halbblüter überhaupt entstehen und welche Verbindung die Götter noch zu den anderen Elternteile haben. In diesem Band erfährt man lediglich wie die jungfräuliche Athene ihre Kinder zeugt und Poseidon stattet am Ende der Familie einen Besuch ab, was allerdings wohl nicht so häufig vorkommt.

Das Buch ist flüssig und auch für Kinder ab 12 gut zu lesen und gibt interessante Einblicke in die griechische Mythologie. Dank dem ausführlichen Glossar in dem alle Götter und Wesen beschrieben wird, behält man trotz der Masse und Vielfalt der einzelnen Götter und Wesen einigermaßen den Überblick. Auf jeden Fall wird alles so gut und plastisch beschrieben, dass man den Film quasi schon vor Augen hat und es mich keinesfalls wundert, dass Hollywood die Serie für sich entdeckt hat. Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich jedoch, dass der Olymp sich über dem Empire State Building in New York befindet.

Bewertung vom 15.01.2011
Ich wünschte, ich könnte dich hassen
Christopher, Lucy

Ich wünschte, ich könnte dich hassen


ausgezeichnet

bereits der Titel und das düstere Cover weisen darauf hin, dass es sich hier um keine leichte Kost handelt.
Als die junge Gemma sich bei einer Zwischenlandung in Bangkok kurz von ihren Eltern abwendet und sich einen Kaffee holen möchte, ahnt sie noch nicht, dass ich Leben unweigerlich ändert.

Nach einem scheinbar harmlosen netten Gespräch kann sie sich an nichts mehr erinnern und erwacht erst wieder an einem völlig fremden Ort mitten in der australischen Wüste. So weit das Auge reicht nichts als Einöde und Sand. Völlig panisch und orientierungslos versucht Gemma zu fliehen. Doch schon bald erkennt sie weshalb die Türen nicht verschlossen sind, denn aus eigener Kraft kommt sie nicht weit.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Gemma erzählt und man teilt so ihre Eindrücke und begleitet sie durch den Albtraum. Besonders gruselig wird es als Sie ihn fragt: „ wie lange behältst du mich hier“ und er „natürlich für immer“ antwortet. So nach und nach legt sich die Angst ein wenig und Gemma ist zu kurzen Dialogen bereit. Als sie erfährt, dass er sie bereits über mehrere Jahre beobachtet hat und schon jahrelang alles vorbereitet ist sie entsetzt. Ty hat tatsächlich das Gefühl Gemma aus einer schlechten Welt zu retten und begreift nicht, dass sie seine Liebe zur Natur und Umgebung nicht teilt. Er möchte ihr weder etwas antun noch, dass ihr etwas passiert, sondern dass sie einfach bei ihm bleibt. Obwohl Gemma ihn für sein handeln hasst, gibt es Phasen, wo sie ihn zumindest ansatzweise versteht oder sich gar zu ihm hingezogen fühlt. Verständlicherweise will sie jedoch nach wie vor zurück nach London.

Als sie von einer giftigen Schlange gebissen wird und das verabreichte Serum nicht wirkt zögert Ty keine Sekunde. Er verspricht sie zu retten und bleibt an ihrer Seite obwohl er die Konsequenzen kennt.

Doch nichts ist mehr wie es war. Das plötzliche Medienspektakel, die vielen Leute und überall Beton wirken auf Gemma sehr verstörend und sie bekommt ihn nicht mehr aus dem Kopf. Sie hat ihm vertraut, er hat sie verschleppt, dafür hasst sie ihn, doch er hat sie auch umsorgt und gerettet, dafür liebt sie ihn. Als sie sein Land aus der Vogelperspektive sieht kann sie ihn auch ein wenig verstehen.

Die Geschichte hat mich sehr aufgewühlt und bewegt. Sie zieht einen von Anfang an in seinen Bann. Dadurch, dass es in der Ich-Form geschrieben ist, stellt sich der Leser unweigerlich die Frage was würde ich empfinden wie würde ich handeln? Ich weiß auch nicht was mich mehr zermürben würde, die Tatsache der Entführung oder die Aussichtslosigkeit auf Rettung und auf ewig in dieser Einöde festzusitzen. Doch auch das Ende gibt einen zu denken. Diese Zerrissenheit statt Erlösung. Festsitzen zwischen zwei Welten und das Gefühl zu haben in keiner von beiden mehr reinzupassen. Lucy Christopher hat hier ein sehr ergreifendes Buch geschrieben, das einen noch lange beschäftigt.

Bewertung vom 12.01.2011
Ausgebucht
Wolff, Steffi von

Ausgebucht


gut

Die Zwillinge Dine und Katinka hassen sich aufs Blut. Als Ihre Urgroßmutter stirbt, treten sie ein Erbe an, das sie vor großen Herausforderungen stellt. Denn nur wenn es ihnen gelingt das marode Hotel Friesenzauber in Altkirchtrupp gemeinsam auf Vordermann zu bringen und es innerhalb eines Jahres schaffen, dass dieses für 3 Monate ausgebucht ist, dann erhält jede eine Million. Bereits die Anreise stellt eine große Herausforderung dar, da die beiden sich beinahe an die Kehle gehen. In dem alteingesessenen Dorf sind sie alles andere als Willkommen und das Hotel stellt sich als eine eigentlich abrissreife Bruchbude dar, wenngleich es sehr schön idyllisch liegt und man den alten Glanz noch erkennen kann.

Pro: Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und wenngleich ich einiges extrem schräg und überzogen fand, musste ich an der einen oder anderen Stelle dann doch mal lachen oder schmunzeln. Interessant wurde es, als ein altes Familiengeheimnis zu Tage kommt und so der tiefere Sinn der Erbschaft zum Vorschein kommt.

Kontra: Einige Szenen und Figuren sind dermaßen überzogen, dass sie jegliche Glaubwürdigkeit verlieren und auf mich auch nicht mehr lustig wirken. Wie z.B. der alternde Notar, der auf einmal beschließt, dass er zu gesund lebt und innerhalb weniger Tage vom Nichtraucher zum Kettenraucher mutiert und auf einmal mit einem Einrad durch die Gegend fährt. Oder Merit die seit 65 Jahren das Haus nicht mehr verlässt und stattdessen jeden Tag Einmachgläser füllt aus Angst dass der Russe einmarschiert. Das hätte ich ja unter Umständen noch hingenommen. Doch wie passt das mit dem Plumpsklo im Garten zusammen?
Schade fand ich auch, dass die Aus- und Umbauarbeiten doch ein wenig zu kurz kamen und man das Hotel so gar nicht richtig wachsen sehen konnte. Wenn man das Buch nicht allzu ernst nimmt und eine leichte, kurzweilige schräge Geschichte lesen möchte, ist man hier sicher richtig.

Bewertung vom 10.01.2011
Der Sünde Sold / Kommissar Dühnfort Bd.1
Löhnig, Inge

Der Sünde Sold / Kommissar Dühnfort Bd.1


ausgezeichnet

Nach dem mich „in weisser Stille“ bereits begeistert hat, habe ich nun den ersten Teil der Dühnfort Reihe gelesen, der mir sogar noch einen Tick besser gefällt.
Das liegt vielleicht auch daran, dass man Kommissar Dühnfort, seine Kollegen und auch Agnes von Anfang an besser kennenlernt und ich nun auch die Reaktionen mancher im zweiten Teil noch besser nachvollziehen kann. Auf jeden Fall habe ich zum Team und auch Agnes nun eine ganz andere Bindung, daher empfiehlt es sich die Bücher der Reihe nach zu lesen auch wenn es sich jeweils um neue Fälle handelt und die Personen auch in den Folgebänden kurz vorgestellt werden.

Inge Löhnig gelingt es den Figuren mit oft tragischen oder traurigen Hintergrund so lebendig zu schildern, dass man das Gefühl hat hautnah dabei zu sein und die Emotionen richtig spürbar werden.
Nach einem tragischen Verlust möchte Agnes ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und kauft sich ein Haus in dem idyllischen Ort Mariaseeon. Doch mit der Idylle ist es bald vorbei. Bereits am Tag ihres Einzuges verschwindet ein kleiner Junge. Als dieser Tage später lebend befreit werden kann, ist die Freude und Erleichterung zwar groß, doch der Täter ist weiterhin auf freien Fuß. Kaum hat sich die Gemeinde ein klein wenig erholt, passiert das nächste Unglück und dieses Mal geht es nicht so glimpflich aus. Alles deutet auf einen Serientäter hin , der von einem religiösen Fanatismus geleitet wird.

Neben den interessanten Protagonisten und Einblicke in erschütternde und ergreifende Schicksale gibt es natürlich wieder jede Menge Anhaltspunkte von denen jedoch viele in eine Sackgasse führen. Kaum glaubt man dem Täter auf der Spur zu sein, gibt es ganz neue Gesichtspunkte oder andere Verdächtige, so dass es sehr lange spannend bleibt.

Mir gefällt dieser emotionale packende Schreibstil von Inge Löhnig sehr und ich freue mich schon auf den dritten Dühnfort-Krimi „so unselig schön“ der voraussichtlich im Februar erscheint.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2011
Schweigt still die Nacht
Yovanoff, Brenna

Schweigt still die Nacht


sehr gut

Der Titel und das Cover stimmen einen auf eine schöne, schaurige Geschichte ein und passen wie ich finde perfekt zum Inhalt.

Brenna Yovanoff hat hier ein unglaubliches Debut hingelegt. Ein Buch, das einen von der ersten Seite fesselt und nicht mehr los lässt. Obwohl es sehr leicht und flüssig zu lesen ist, steckt so viel Liebe zum Detail zwischen den Zeilen. Mal ein Hauch von Poesie, dann wieder subtile Hinweise, die eine traurige Atmosphäre erzeugen. Die Beschreibungen der Personen wirken sehr lebendig und authentisch und auch die düstere Gestalten die in den Tiefen von Gentry leben werden sehr plastisch beschrieben.

Man erlebt die Geschichte quasi durch die Augen von Mackie Doyle und fühlt diese traurige Melancholie, die sein Leben zwischen den Welten mit sich bringt. Sein Vater hat ihm von klein auf eingebläut was es heißt anders zu sein und welche Gefahren es mit sich bringt, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn Mackie ist nicht der richtige Sohn von den Doyle’s. Er wurde an Malcolms Stelle in die Wiege gelegt. Er weiß weder wo er herkommt noch was er ist, nur dass er auf einige Dinge sehr merkwürdig reagiert. Er kann kein Blut sehen und Eisen in jeglicher Form verursacht ihm schmerzen. Auch die geweihte Erde auf der Kirche und Friedhof stehen, kann er nicht betreten und das als Sohn eines Pfarrers.

Als wieder ein Kind in Gentry verschwindet und dessen Schwester Tate sich gezielt an ihn wendet, muss er sich entscheiden. Will er weiterhin alles verdrängen und die Augen vor der Wahrheit verschließen oder endlich handeln?

Auch wenn ich ein paar Dinge nicht so ganz nachvollziehen konnte und mir an ein paar Stellen mehr Tiefe gewünscht hätte, hat mich der schöne Schreibstil, das aufregende Finale und für mich stimmige Ende milde gestimmt.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.01.2011
Entflammt / Immortal Beloved Trilogie Bd.1
Tiernan, Cate

Entflammt / Immortal Beloved Trilogie Bd.1


sehr gut

Nastasja ist 459 Jahre alt sieht aber immer noch aus wie gerade mal 18. Zusammen mit ihren anderen unsterblichen Freunden, lebt sie ein sehr oberflächliches Leben, das hauptsächlich aus Partys und Alkoholkonsum besteht.

Als eines Abends ihr langjähriger Freund Incy mehr oder weniger aus Spaß einem Taxifahrer durch Anwendung dunkler Magie das Rückgrat bricht, breitet sich bei Nas das erste Mal Unbehagen aus. Am nächsten Morgen packt sie das nötigste zusammen und fliegt nach Amerika. Dort mach sie sich auf den Weg nach Rivers Edge zu einer Frau, die sie vor ungefähr 80 Jahren eingeladen hat zu kommen wenn Sie ihr Leben ändern möchte.

Auf Rivers Edge trifft sie auf eine kleine Gruppe von Lehrern und Schülern. Neben biologischem Anbau, Versorgung von Tieren und Haushalt lernen die Schüler neben allerlei nützlichem aus Tier und Pflanzenwelt mit ihrer Magie sinnvoll umzugehen. Sich gegen das Dunkel und für das Licht zu entscheiden.

Auf Rivers Edge trifft Nas auf Reyn zu dem sie sich von Beginn an hingezogen fühlt, der aber auch schlimmste Erinnerungen in ihr weckt. Neben einer äußerst zickigen angriffslustigen Nebenbuhlerin bangt Nastasja nun auch um ihre Sicherheit. In ihren Visionen sieht sie, das Incy außer sich ist seit ihrem verschwinden, erkennt immer mehr seine dunkle Seite und erfährt ,dass er sie überall sucht.

Das Buch ist sehr angenehm zu lesen. Die ersten 200 Seiten waren jedoch recht oberflächlich und ließen einen auch keine rechte Bindung zu Nastasja aufbauen, die sich mit ihren 459 Jahren wirklich sehr pubertierend und unreif verhält. Dann wird die Geschichte jedoch schlagartig besser und spannend. Man erfährt nach und nach mehr aus ihrer Vergangenheit und dem Schicksal ihrer Familie und kann so ihr Verhalten auch nachvollziehen. River, die Leiterin von River’s Edge ist so eine gute Seele, die man sich am liebsten selbst an die Seite wünscht. Mit ihrer unglaublichen Herzlichkeit, Güte und Geduld zeigt sie Nastasja langsam den Weg aus der Dunkelheit und es ist einfach schön ihre Entwicklung mitzuerleben.

Obwohl ich nach dem Klappentext mit einer völlig anderen Erwartungshaltung an die Geschichte herangegangen bin und das Buch auch relativ lahm startet, habe ich es dennoch gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung.

2 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.