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Kokoloreslot

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2025
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


ausgezeichnet

Ein knalliges Cover und ein knalliger Thriller. Ein Paradies in der Karibik, ein Luxusresort für die zahlungskräftige Kundschaft, dann ein Mord, viele Geheimnisse, Intrigen, Machtspiele und eine starke Frau - die niemanden trauen kann.

Diese Vielfältigkeit in einem Thriller, der das Paradies zur einem Martyrium werden lässt, hat mich gereizt und ich habe "The Island - Auf der Flucht" in wenigen Tagen verschlungen.

Weibliche Hauptfigur ist die Hotelmanagerin Lola, die vor ihrer Vergangenheit geflohen ist. Ich fand sie großartig, denn sie behält die Fassung, bleibt professionell und lässt sich nicht von ihren Emotionen leiten. Auch ihre weiteren Stärken erweisen sich als hilfreich, als kurz nach ihrer Ankunft der Ressortchef tot im Meer treibt und das wirft einige Fragen auf, die niemand beantworten will. Lola ermittelt und das ist nicht ungefährlich.

Die trügerischen Abgründe, die sich hier auftun, sind sehr unterhaltsam. Ebenso wie die extravaganten Gäste mit ihren schrulligen Eigenheiten. Irgendwann ist von dem Paradies dann auch nicht mehr viel übrig. Das wird atmosphärisch in Szene gesetzt und ist psychologisch fesselnd geschrieben. Es war durchgehend spannend, ich mochte die Dialoge und das überraschende Ende. Nicht zuletzt der flüssige Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich beim Lesen Spaß hatte und am Ende mit meinen Vermutungen daneben lag.

Fazit: Ein unterhaltsamer Thriller, der einem noch Luft zum Atmen lässt und trotzdem spannend bleibt.

Bewertung vom 19.04.2025
Fagan, Deva

Game of Noctis - Spiel um dein Leben


ausgezeichnet

Die Helden und Heldinnen dieses Auftakts haben den gefährlichen Turnier-Wettkampf Noctis zu bestehen. Man muss spielen, um zu überleben und um im Rang nicht abzusteigen. Denn das hat schwere Konsequenzen. Aus der Sicht von Pia ist man hautnah dabei, denn die 12-jährige versucht ihren geliebten Großvater zu retten, indem sie die Spiele gewinnen will. Doch das ist nicht ihr alleiniges Ziel. Zusammen mit anderen will sie etwas bewirken, damit die Machtverhältnisse sich ändern.

Die packende Handlung ist grandios. Es war nicht möglich, das Buch aus der Hand zu legen. Die Buchidee macht richtig Spaß und bietet beste Unterhaltung: actionreiche Spannung, nicht zu oberflächliche Figuren, Teamgeist und vielschichtige Themen, die auch nachdenklich machen können. Durch den flüssigen Schreibstil ist das Lesen nicht anstrengend. Wer etwas Spannendes sucht, bei dem man richtig mitfiebert und eintauchen kann, ist hier im "Game of Noctis" genau richtig.

Bewertung vom 19.04.2025
Harlow, Clare

Magic of Moon and Sea. Die Diebin der vielen Gesichter


ausgezeichnet

stas Vater verschwindet bei einem Auftritt spurlos und ihre Suche tritt einige Steine los. Sie begegnet einem Monster und wird erpresst. Dabei verschwinden auch andere Menschen in der Stadt und Ista versucht, auch dank ihrer Fähigkeiten, die von Ebbe und Flut abhängig sind, den Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Dabei bekommt sie Hilfe von Nat und Ruby.

Das Buch ist einfach zu lesen und fördert trotzdem mit längeren Sätzen und neuen Wörtern die Lesekompetenz. So wurde es auch durch den Schreibstil nicht langweilig und die kurzen Kapitel sind gut abgepasst. Die Kapitel machen nämlich neugierig und dann liest man doch noch ein bisschen weiter. Mir haben auch die verschönernden Zeichnungen auf jeder Seite gefallen, die das Buch aufwerten und zum maritimen Stil passen. Einfach schön gemacht.

Es ist ein spannendes Fantasy-Abenteuer, rasant erzählt, aus der Sicht von Ista. Es ist so und mitreißend, dass es großen Spaß macht, in diese Gezeitenwelt einzutauchen. Die Geheimnisse machen es spannend und die raffinierten Wendungen überraschen. Die Charaktere sind sympathisch, mutig und wir mochten sie von Anfang an, genauso wie die Gezeitenmagie uns fasziniert hat und mal was anderes war, was wir noch nicht kannten. Ebenso wie das Seeting. Der Cliffhanger lässt hoffen, dass Istas Abenteuer bald weitergeht.

Fazit: Wunderschön geschriebener Auftakt zum Vorlesen für beide Seiten oder zum Selberlesen für Kinder ab 10 Jahren, die spannende Abenteuer, Mysterien und Fantasy mögen.

Bewertung vom 19.04.2025
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


gut

Ich verstehe dieses Sachbuch als eine Art Hommage an das schöne Leben und den Weg dahin. Es ist eine Sammlung mit Ratschlägen zur Achtsamkeit, Ernährung mit ein paar mediterraner Rezepten, Bewegung, Selbstverwirklichung und sozialen Beziehung, die an die mediterrane Lebensweise angepasst sind. Einiges lässt sich leicht in den Alltag integrieren, bei einigen "Geheimnissen" der südlichen Länder fehlte mir die Lebensrealität, mit der ich mich hätte identifizieren können.

Dabei fand ich es grundsätzlich gut, dass Alexander Oetker nicht nur seine Sichtweise zeigt, die er durch seine Reisen gewonnen hat, sondern auch andere Menschen interviewt. Die Philosophie ist in der Tat eine andere und manches halte ich für gute Empfehlungen, die jeden bereichern und nicht zwingend mit der Mittelmeerregion in Verbindung zu bringen sind, aber manches sehe ich auch kritisch. Über das Glas Wein am Abend gibt es mittlerweile aussagekräftige Studien und neue Empfehlungen, von denen ich mir gewünscht hätte, dass man sie einbezieht, statt die alten Wahrheiten zu verbreiten, die längst widerlegt sind.

Es ist Alexander Oetker aber doch gelungen, die Dolce-Vita-Art zu zeigen, Unterschiede aufzuzeigen und Möglichkeiten, dieses Lebensgefühl zu leben. Dafür finde ich auch das Glossar praktisch. Seine Anekdoten sind unterhaltsam, warmherzig und es ist gut die Klischees zu hinterfragen und dem Sehnsuchts-Süden auf die Spur zu kommen. Es war für mich aber nicht viel Neues dabei.

Ich mochte den authentischen Schreibstil und die positive Einstellung, die wir alle gut gebrauchen können. Letztlich ist es aber kein Sachbuch, das man gelesen haben sollte. Deshalb würde ich es nur bedingt empfehlen.

Bewertung vom 19.04.2025
Darwin, Sarah;Vogel , Johannes;Herrmann, Boris

Das Parlament der Natur


ausgezeichnet

Es ist ein Sachbuch, das in vieler Hinsicht auffällt und fasziniert. Der Erzählstil ist ungewöhnlich, denn es wird ein leidenschaftliches Gespräch über Natur abgebildet, dass die Naturforscherin Sarah Darwin (der Familienname dürfte Aufhören lassen), Botaniker Johannes Vogel und Journalist Boris Herrmann zusammenbringt. Gemeinsam wird über die Rettung der Welt gesprochen, indem sie sich auf die Sammlung des Berliner Naturkundemuseums beziehen, die sie auf wissenschaftliche Weise deuten. Ihr Ziel ist es, zum Umdenken und vor allem zum (politischen) Handeln zu bewegen.

Ein sehr tiefgehend beeindruckendes Buch, dem ich große Aufmerksamkeit wünsche. Sowohl die umwerfende Aufmachung aus Text und Abbildungen als auch der anregende Inhalt sind so vielseitig wie lehrreich. Es bewegt dazu, bekannte Sachverhalte neu zu betrachten. Deswegen würde ich meine Empfehlung nicht nur auf Interessierte beschränken. Es ist so geschrieben, dass man den Ausführungen gut folgen kann. Noch dazu unterhaltsam, ansprechend und interessant für alle. Deshalb eine große Empfehlung, dieses Werk der eigenen Sammlung hinzuzufügen.

Bewertung vom 19.04.2025
Engler, Michael

Weißt du noch? Ein Bilderbuch vom Abschiednehmen


ausgezeichnet

Wer ein einfühlsames Bilderbuch zum Thema Tod und Abschiednehmen für Kinder (und Erwachsene) sucht, findet in Weißt du noch? eine kindgerechte Geschichte, die tröstet und anschaulich den emotionalen Prozess darstellt, von der Verdrängung und der allmählichen Gewissheit, dass jemand nicht mehr ist, bis zur Trauerbewältigung.

Es unterstützt im Trauerfall, ich finde jedoch, es ist eine schöne Bilderbuchgeschichte, die man immer lesen kann. Tabus brechen, über die Geschichte reden - das sind alles nur Angebote, um sich dem Thema zu nähern, das irgendwann jeden betreffen wird.

Es geht um die Waldbewohner Haselnuss, Igel, Specht und Eichhörnchen, die den Eichelhäher nicht finden können. Es ist Frühling im Wald und alles blüht und erwacht zum Leben. Sie suchen den Eichelhäher überall und erzählen sich Geschichten von ihm, erinnern sich an schöne Zeiten. Ein Wald ohne Eichelhäher? Unvorstellbar! Schließlich neigt sich der Tag dem Ende und die kluge Eule gibt ihnen tröstliche Worte mit auf den Weg, als klar wird, der Eichelhäher ist für immer fort.

Es ist ein stimmungsvoll illustriertes und geschriebenes Bilderbuch, dass bei der Verarbeitung hilft und nicht traurig macht. Das großformatige Buch wurde liebevoll und durchdacht gestaltet. Ich würde sogar sagen, es ist einzigartig, denn viele Bilderbücher diese Art gibt es nicht. Es bietet eindrucksvolle Illustrationen und schafft eine friedliche Atmosphäre der Ruhe, durch die verschiedenen Schauplätze in der Natur, die Darstellung von Tieren und dem Kreislauf des Lebens.

Ein ganz tolles Bilderbuch, das in ganz viele Kinderzimmer und Bibliotheken gehört. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung.

Bewertung vom 13.01.2025
Frank, Arno

Ginsterburg


sehr gut

Ich war sehr gespannt auf diese Zeitreise, nachdem ich den vielversprechenden Prolog verschlungen habe. Man landet im Städtchen Ginsterburg im Jahr 1935 und lernt sehr viele Charaktere kennen, die ganz unterschiedlich mit der Diktatur der Nazis umgehen. Diese große Bandbreite an Charakteren und Darstellungen verlangt aufmerksames Durchhaltevermögen, um nicht den Durchblick zu verlieren. Mir hat aber gefallen, dass so viele Lebenskonstrukte abgebildet werden, die es möglich machen, sich in die Zeit hineinzuversetzen. Immer mit der Frage im Hinterkopf, wie es soweit kommen konnte und warum Menschen sich dazu entschieden haben. Als Leser habe ich mich distanziert gefühlt. Ich wurde vor vollendete Tatsachen gestellt, ohne die Entwicklung erleben zu dürfen. Leider kommt es auch zu historischen Ungenauigkeiten, was ich schade fand. Für mich war es aber trotzdem ein lohnenswertes Buch mit einer eindrucksvollen Heftigkeit, die ihren Lauf nimmt. Damit ist es nicht spurlos an mir vorbei gezogen, auch wenn ich mich manchmal schwer getan habe, dieser anspruchsvollen Aneinanderreihung zu folgen.

Bewertung vom 13.01.2025
Hüging, Andreas

Touchdown für die Grasdorf Rebels / Die Football-Freunde Bd.1


ausgezeichnet

Amerikanisches Football gehört zu den Sportarten, von denen man in Deutschland zumindest schon mal gehört hat, aber dass es jetzt eine Kinderbuch-Reihe dazu gibt, ist sensationell. Nicht nur für Kinder spannend. Auch als vorlesender Erwachsener habe ich viel lernen können. Erst waren die ganzen englischen Begriffe etwas überfordernd und wir haben immer wieder im Glossar nachgeschlagen. Dann kommt man immer besser rein und kann sich zunehmend dafür begeistern. Wir finden, das Ende hätte nicht so dramatisch sein müssen, aber es war ein sehr abwechslungsreiches Buch, lustig und spannend.
Natürlich geht es nicht nur um Football, sondern auch um gute Noten, einen alten Freund, ein Mädchen und einen Hund. Jimmy muss einigen Widrigkeiten trotzen, genauso wie die Mannschaft, denen ein wichtiges Spiel bevor steht.

Ich konnte es gut in das abendliche Vorlesen einbinden. Es gibt keinen Lesedruck, weil der Spannungsbogen nicht zu hoch ist. Die Kapitellängen sind ideal. Die Altersempfehlung ab 8 Jahren ist angemessen. Ab und zu gibt es schwarz-weiß-Bilder und so begegnet man den Charakteren wieder, die man auch mit Namen von einem Gruppenbild kennt. Wir freuen uns auf die Fortsetzung und können Die Football Freunde sehr empfehlen.

Bewertung vom 13.01.2025
Le Fanu, Sheridan

Carmilla


ausgezeichnet

Darum gehts:
Die erzählende Laura lebt mit ihrem Vater einsam auf einem österreichischen Landsitz, als sie eines nachts die geheimnisvolle Carmilla aufnehmen. Zwischen Laura und ihr entwickelt sich eine Freundschaft und rätselhafte Ereignisse geben Anlass zur Sorge. Düstere Geheimnisse kommen ans Licht.

Meine Meinung:
Carmilla - Der weibliche Vampir erschien damals noch vor Dracula im Jahr 1872. Ein Klassiker, der die Anfänge der spicy Vampire-Romance schon erahnen lässt. Das sollte man beim Lesen im Hinterkopf behalten, wenn man es in Punkto Spannung und Grusel mit heutigen Werken misst. Aus Interesse habe ich in eine ältere Ausgabe reingelesen und muss die Übersetzung der Neuausgabe loben. Es liest sich flüssig und angenehm, der atmosphärische Flair ist nicht verloren gegangen. Schaurig schön geschrieben und zurecht ein Klassiker der Vampirliteratur, den ich genossen habe. Hier lohnt sich allein wegen der Übersetzung der Kauf der Neuauflage.

Bewertung vom 13.01.2025
Wrede, Eric

Wenn wir ins Gras beißen - Das Buch vom Tod für große und kleine Menschen


ausgezeichnet

Es ist nicht immer leicht, mit Kindern über den Tod und Trauer zu reden. Manchmal begegnet es ihnen aber schon früh im Leben, wenn ein geliebtes Haustier verstirbt oder ein Großelternteil. Bücher können helfen darauf vorzubereiten und das macht Wenn wir ins Gras beißen ganz besonders toll. Das Sachbuch ist richtig aufwendig und anschaulich gestaltet. Es ist für Kinder und Erwachsene gemacht und ich würde das begleitende Lesen auch empfehlen. Erwachsene haben ihre eigenen Textboxen. Alles ist klar und sachlich erklärt. Die Kinder mochten die Illustrationen sehr, die ganz unterschiedlichen Situationen zeigen, über die wir anschließend auch reden konnten. Dazu gibts viele spannende Fakten zum Thema und unterschiedliche Bestattungsformen. Dazu auch ein Ausflug in andere Kulturen. Es wurde mit Vielfalt versucht, Angst zu nehmen und Interesse zu wecken. Zum Schluss wird noch genauer auf Trauer und Bewältigungsstrategien eingegangen. Besonders im Gedächtnis sind mir folgende Sätze geblieben: Zu oft denken wir bei Trauer nur an Traurigkeit. Doch Trauer ist kein Gefühl, sondern ein Zustand. Der Grabsteintext zum Schluss ist auch denkwürdig. Ein sehr lehrreiches und tolles Buch.