Benutzer
Benutzername: 
scouter
Wohnort: 
Unna

Bewertungen

Insgesamt 89 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2025
Bellini, Sibilla

Süßer Tod am Lago di Garda


ausgezeichnet

Die Profilerin Ricarda Antonini hat einen Burnout und hat ihren Beruf an den Haken gehängt und möchte, nachdem sie in ihre Heimat dem Gardasee zurückgekehrt ist, sich einem künstlerischen Handwerk und ihrer Tochter Mia widmen. Auf dem Weg zum Restaurant von Maria bemerkt sie ein großes Polizeiaufgebot, aber sie denkt sich nichts dabei und macht bei Maria die Bekanntschaft eines berühmten Schriftstellers. Als sie wieder zu Hause ankommt bekommt sie einen Anruf ihres Bruders Andrea, der ihr von einer aufgefundenen Toten erzählt und sie um Hilfe bittet. Doch Ricarda ist sich nicht sicher, ob sie schon bereit dafür ist. Als sie allerdings die Vorgehensweise des Täters erfährt, ist diese genauso wie bei ihrem letzten Fall in Mailand. Sie kann das Angebot von Andrea trotz schlechtem Gewissen nicht ausschlagen, denn der Täter wird weiter morden.
Der Krimi „Süßer Tod am Lago di Garda“ von Sibilla Bellini spielt am wunderschönen Gardasee. Schon das Cover zeigt eine Sehenswürdigkeit des Gardasees und zeigt die Schönheit der Region. Doch in dieser Idylle spielt dieser Krimi mit einer wohldosierten Grausamkeit. Die Hauptperson ist Ricarda Antonini, die nach einem Burnout wegen ihrer Fähigkeiten von ihrem Bruder reaktiviert wird. Das kennzeichnet diesen Krimi, er spielt sehr häufig auf einem eigenen Gefühlslevel, sei es bei der Auffindung der Leichen und auch im Umgang der Hauptperson mit ihrer Vergangenheit und gerade auch mit ihrer Tochter. Ich denke das ist von der Autorin geplant, das diese Verhalten auch zu ihrer Stärke gehört. Der Gegenspieler von Ricarda bleibt lange im Dunkeln, doch werden immer wieder Rückblicke gestartet, erst in das Gefühlsleben der Opfer, dann aber auch in das des Täters. Ich finde das ist sehr geschickt gemacht, da so der Leser in den Roman gezogen wird und sich in die Situation einfühlen kann. Das ist in meinen Augen eine Stärke des Romans. Die Story um die Morde herum entwickelt sich erst langsam und das ist auch gut so, denn es kommen immer wieder Wendungen, die fesseln und auch vorherigen Gedanken umwerfen. So ist der Spannungsbogen auch gut entwickelt und die sehr bildhafte Sprachen der Autorin unterstützt das Eintauchen in die Story. Das Ende ist in meinen Augen ein Highlight.
Ich finde diesen regionalen Krimi sehr spannend und auch die Einbeziehung der Region und auch der Besonderheiten, hier die literarischen, sehr informativ und macht ihn für mich interessant. Für alle Freunde der regionalen Krimis eine neue Autorin, die Spaß macht und für alle anderen ein tolles Buch.

Bewertung vom 04.06.2025
Conti, Giulia

Der Tote am Fluss / Camilla di Salvo ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Camilla und ihre Freundin Franka bereiten sich auf eine Ruderregatta vor und sie bemerkt am Ufer ein Aufgebot der Polizei. Wieder an Land trifft sie ihren Freund Ennio, einen Carabinieri, der ihr mitteilt, dass es einen Toten am Ufer gegeben hat. Die vermutliche Täterin sei ebenfalls aufgegriffen worden und sie benötige wohl psychologische Hilfe. Da Camilla Psychiaterin ist und die Staatsanwältin gut kennt, übernimmt sie die Erstbetreuung von Samira der Hauptverdächtigen. Die Ispettora ist von ihrer Schuld überzeugt, doch Camilla ist nicht davon überzeugt und sie versucht erst einmal ein Gespräch zu Samira aufzubauen, was nicht einfach ist. Doch sie stehen erst am Anfang und die Verbindung der Verdächtigen untereinander sind noch lange nicht klar.
„Der Tote am Fluss“ von Giulia Conti ist ein Turin-Krimi, wo schon auf dem schönen Cover klar wird, wer in Turin zu Hause ist. Denn vor einer antiken Kulisse steht ein Fiat 500. Auch im Krimi selbst wird immer wieder auf Fiat Bezug genommen, da ja auch viele Menschen dort gearbeitet haben, und zwar aus verschiedenen Ländern. Es ist ein interessantes Ermittler Duo, das die Autorin hier zeichnet. Eine Psychologin, Camilla, und ihr Freund Ennio, ein Carabinieri. Das das nicht immer gut für eine Beziehung ist, liegt auf der Hand. Doch das ist hier nur ansatzweise zu spüren. Ansonsten gibt es ein sehr aktuelles Thema, nämlich der Widerstand gegen ein Großprojekt. Das wird sehr gut von Samira dargestellt, die von Camille betreut wird, um ihre Unschuld zu beweisen. Interessant fand ich, dass auch der Wolf hier thematisiert wurde, der auch in anderen Ländern sehr zwiespältig gesehen wird und von den gleichen Berufsgruppen, wie hier im Roman, gejagt wird. Ansonsten ist der Fall sehr spannend aufgebaut und es gibt auch immer wieder Sachgassen und Twitches so dass der Spannungbogen gut bis zum Ende entwickelt wurde. Die Sprache ist sehr gut verständlich und nimmt mich als Leser gut mit.
Ich finde diesen Krimi gut und spannend und auch dass das Thema sehr authentisch beschrieben wird, gefällt mir gut. Empfehlenswert.

Bewertung vom 01.06.2025
Hansen, Leo

Napoli am Ostseestrand


ausgezeichnet

Jessie will weg von zu Hause und ihr Stiefvater spendiert ihr einen Camper, mit dem sie sich auf die Reise begibt. Sie hat ein sehr sensibles Gehör und deshalb Probleme, wenn es etwas lauter wird. Auf einem Campingplatz begegnet sie Diego, der in einem italienischen Restaurant als Koch angestellt ist doch kein Zimmer bekommen hat und deshalb in einem Zelt übernachten muss. Dort trifft er auf Jessie und sie freunden sich an. Als nachts die Alarmanlage losheult und ein Mann mit einer Pistole vor ihnen steht und etwas von Diamanten erzählt, die er sucht, wissen die beiden, sie müssen von hier verschwinden. Als sie dann auch noch die Diamanten finden, wissen sie das sie sich auf der Flucht befinden, doch wohin?
Der Krimi „Napoli am Ostsee-Strand“ von Leo Hansen erzählt von einem Paar, das Diamanten in ihrem Bus hat, aber sie nicht wissen, was sie jetzt erwartet. Da ist zum einen Jessie, die ein sehr sensibles Gehör hat und zum Schlafen Ohrstöpsel benutzt, Das ist schon sehr außergewöhnlich, aber Diego, den sie zufällig trifft, hat ein außergewöhnliche Geruchsinn, der als Koch schon sehr vonnöten ist. Es ist ein sehr interessantes Paar, dass der Autor nun von Abenteuer zu Abenteuer reisen lässt. Es sind Abenteuer, die sie erleben, die mit einigen Toten gespickt sind. Diese Mischung ist schon spannend, da man, genauso wie das Paar, als Leser nie weiß, was denn im nächsten Moment geschieht. Es sind mehrere Gruppen auf ihren Spuren, wobei nicht klar ist zu Beginn, wer gut und wer böse ist. Doch im Laufe des Krimis wird eine Person eingeblendet, die klar macht um was es ihm geht. Ein kleiner Spannungseffekt, um die Situation ein wenig unübersichtlicher zu machen. Aber es geht auch nicht nur um kriminelle Handlungen, sondern auch um Zuneigung zwischen den beiden und einem weiteren Paar, dass im Laufe des Krimis eingebaut wird. Der Krimi kommt lange ohne Polizei aus, doch wenn es auf die Zielgerade geht, ist die Polizei mit im Boot. Der Schlussakkord ist ein wenig unspannend, aber originell.
Dieser Krimi lebt von den Abenteuern der Hauptcharaktere und ich mag diese Art von Krimis sehr. Es ist ein wenig mit Augenzwinkern, aber auch mit krimineller Handlung versehen. Typisch für diese Art der Krimis ist der Abschluss. Für mich muss es nicht immer blutig und gruselig sein, auch ein Abenteuerkrimi mit Happy End, darf es auch mal sein. Und, wenn ich das Cover sehe, fühle ich mich selber im Camper sitzend und an der Ostsee entlang fahren.

Bewertung vom 29.05.2025
Grän, Christine;Mezei, Hannelore

Glück im Weinland


ausgezeichnet

Martin Glück ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, als er den Hund von Kathi Fuchs anfährt und verletzt. Dadurch ruiniert er sich seinen Hochzeitsanzug und die Hochzeit platzt. Es kommt ihm nicht ungelegen, aber er weiß, dass er Rosie damit sehr enttäuscht. Um etwas Abstand zu gewinnen, nimmt er das Angebot von Kathie in ihrem Winzerhaus in Glanz zu übernachten an. Als er das Haus betritt, findet er einen toten Mann im Wohnzimmer. Er ruft seine Kollegen der Polizei Leutschach und er will auch bei den Ermittlungen helfen. Obwohl er im Urlaub ist, wird er von den Grazer Kollegen angefordert. Alles sieht nach einem Schlaganfall aus, doch der >Gerichtsmediziner hat einen anderen Verdacht, kann den aber nicht beweisen. Da der Tote sehr unbeliebt war stehen Martin Glück und Melania Löss von der einheimischen Polizei schwierige Ermittlungen bevor.
Der Kriminalroman „Glück im Weinland“ von Grän und Mezei spielt in der Steiermark und dort im Weinland. Es ist ein regionaler Krimi, der auch vieles von der Region und den Besonderheiten beschreibt, z.B. die Sprache. Es wird sehr häufig im steirischen Dialekt geplaudert, so dass ich mich ganz in diese Region einfühlen kann. Die Hauptperson Martin Glück ist Chefinspektor in Wien und hat auch eine Geschichte bei der Kripo in Graz, wo er auch einige Personen kennt. Glück ist zwar sein Nachname, doch die Autorinnen schreiben ihm nicht nur glückliche Momente zu. Er vermasselt seine Hochzeit und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen haben einige Aufs und Abs, und natürlich findet er in seinem Urlaub einen Toten. Dieser Fund bereitet ihm und der Inspektorin Melania einige Kopfzerbrechen, da die Todesursache nicht klar ist. Die Ermittlungen in diesem Umfeld werden von den Autorinnen sehr gut beschrieben und auch die Arbeitsweise des Toten macht ihn nicht gerade zum Sympathieträger. Die Sprache, die die Autorinne benutzen ist sehr bildhaft und so ist es möglich sich ganz in die Szene einzufügen und das wird natürlich auch durch den steirischen Slang unterstützt. Die Ermittlungen werden sehr gut beschrieben und das Ende ist sehr überraschend.
Ich mag regionale Krimis wie diesen, wo ich viel von den Eigenheiten der Region mitbekomme. Da ich schon mal in der Region war, kommt mir das Weinland sehr entgegen. Aber auch der Krimi ist spannende entwickelt und wirklich sehr gut zu lesen.

Bewertung vom 28.05.2025
Jensen, Eva

Küstenmord: Spur ins Dunkel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für die Kripo in Schleswig? Eine junge Frau wird vermisst gemeldet, doch hat sich nicht nur eine Auszeit genommen? So denkt die Staatsanwältin und verweigert einen Suchauftrag an die Kripo zu unterzeichnen. Doch das Bauchgefühl von den Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski schreit gerade, dass sie entführt wurde, denn niemand verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Für Katja ist es ein Deja Vu Erlebnis, denn vor 10 Jahren ist ihre Mitschülerin ebenfalls spurlos verschwunden. Die Kommissare nehmen ihre Ermittlungen auf und sind recht ratlos, bis die Verschwundene wieder auftaucht. Doch das lässt das Rätsel nicht kleiner werden.
Der Kriminalroman „Küstenmord – Spur ins Dunkel“ von Eva Jensen ist ein sehr spannender Roman, der in und um Schleswig spielt. Es geht hier um Fälle von verschwundenen Frauen und deren Aufklärung. Das Team der Kripo Schleswig um die Kommissare Jensen und Kowalski arbeitet rund um die Uhr, um einen Vermisstenfall aufzuklären und sie haben auch einige Hinweise, doch keinen konkreten Verdacht. Die Autorin beschreibt sehr akribisch die Arbeit der Kripo und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Doch manchmal reicht das nicht aus und dann werden halt Kolleg*innen vom LKA hinzugezogen. Dies wird hier sehr selbstverständlich beschrieben, aber ich meine ein gewisse Realität zu erkennen. Die Autorin wendet einen geschickten Schachzug an, in dem sie die Situation der Betroffenen hier beschreibt und deren Gefühle, wie Ängste und Hoffnung. Im Endeffekt wird dadurch ein wenig die Sorge um die Verschwundenen genommen bzw. man kann mitzittern und sich in das Opfer hineinversetzen. Die Sprache des Krimis ist sehr bildhaft und man kann sich alles sehr gut vorstellen und so mittendrin sein. Der Spannungsbogen ist gut bis zum Ende aufgebaut.
Ich mag diese Art von Krimis, denn hier ist auch immer das Lokale ein Faktor. Die Arbeit der Kripo wird sehr klar und deutlich beschrieben. Außerdem ist mir der ´Polizeihund` Lucie ein bisschen ans Herz gewachsen. Wer Küstenkrimis mag ist hier gut aufgehoben und die anderen können hier einer spannenden Story folgen.

Bewertung vom 24.05.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Die Gruppe 4, eine Gruppe, die Serienmorde aufklären soll, steht vor einem wohl neuen Fall. Sie werden zu einem Tatort gerufen, an dem sie zwei tote Personen finden. Der Tatort lieht auf einem abgelegenen Hof in einem unter dem Haus liegenden Gang in einer Kältekammer. Die beiden Toten sind erfroren. Die Gruppe 4 um ihre beiden Verantwortlichen Mila Weiss und Jakob Krogh stehen vor einem Rätsel vor allem da sie eine Todesanzeige finden, auf der diese Totenfeier angekündigt wird und in Asche die Worte, das erst Sterben hat begonnen, am Tatort gefunden wurde. Was will der Täter der Gruppe mitteilen. Sofort machen sie sich an die Ermittlungen und sie finden heraus, dass der Tote am Geologischen Institut Professor war und die Frau eine mit ihm liierte Doktorandin. Als sie Das Büro des Toten durchsuchen, finden sie den ersten Hinweis.
Der Thriller „Aschesommer“ von Benjamin Cors ist von großer Spannung geprägt. Das Cover zeigt eine zentrale Pflanze für diesen Roman, die Sonnenblume. Die Story ist sehr speziell und ungewöhnlich und daher extrem spannend. Die Gruppe der Kripo Kiel ist besetzt mit Spezialisten und wird geleitet von Mila und Jakob. Beide haben allerdings auch ihr Päckchen zu tragen und das bedeutet, dass sie immer wieder Flashbacks bekommen. Doch das hat nur für die Persönlichkeit der Ermittler etwas zu bedeuten, aber nicht unbedingt für die aktuelle Geschichte. Die setzt die Gruppe stark unter Druck, da ihnen die Ansatzpunkte fehlen und die Aufklärung sehr langsam vor sich geht und dadurch natürlich auch Menschen sterben. Doch diese Gruppe bleibt hartnäckig an der Aufklärung. Der Bezug zu geologischen Phänomenen ist schon eine besondere Idee und hat natürlich mit dem Hauptcharakter des Bösen zu tun. Er wird als hochintelligent und narzisstisch dargestellt. Wenn jemand nicht weiß, was das bedeutet, kann hier viel erfahren. Auch die Ermittler lernen immer stärker, je länger der Thriller dauert. Die Sprache, die der Autor benutzt ist, sehr klar und bildlich und so kann ich als Leser sehr nah am Thema bleiben. Es läuft fast ein Film vor meinen Augen ab und das ist für diesen Thriller sehr bedeutsam. Es folgen am laufenden Band spannende Momente und manchmal sehr drastische Beschreibungen, aber das unterstützt die Spannung, die bis zum Ende zunimmt und auch die eine oder andere Überraschung bietet.
Dieser Thriller gehört für mich zu den Besten, die ich bisher gelesen habe und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es immer etwas gab, das ich nur mal eben zu Ende lesen musste. Ich werde sicherlich noch ein paar Bücher des Autors lesen, denn er hat mich mit seiner Schreibweise gefesselt. Eine deutliche Leseempfehlung kann ich mit gutem Gewissen aussprechen.

Bewertung vom 21.05.2025
Hager, Dagmar

Salzkammerglut


ausgezeichnet

Ein Brand in einer Jagdhütte im Wald in einem heißen Sommer ist brandgefährlich, wenn dann noch eine verkohlte Leiche in den Trümmern gefunden wird, ist das ein Fall für das LKA Linz und die Kommissare. Einer davon ist Kommissar Ben Achleitner, der aus Bad Ischl stammt, wo der Tote gefunden wurde. Die Hütte gehört Regus Dorninger, so dass der man annimmt, dass es sich auch um den Toten handelt und seine Frau Charlie nicht weit davon bewusstlos aufgefunden wurde. Ben und sein Kollege Peter Neumüller beginnen mit den Ermittlungen und da Ben auch Charlie kennt vernimmt er sie in der Klinik, aber es ist schwer, da sie sich an nichts erinnern kann. Vielleicht hängt ja doch alles mit den Geschäften von Regus zusammen, doch auch hier kommen sie nicht weiter und dann wird ein weiterer Toter gefunden und auf Charlie wird ein Anschlag verübt.
„Salzkammerglut“ von Dagmar Hager ist ein spannender regionaler Krimi aus der Region Bad Ischl. Schon das Cover finde ich sehr schön, da es eine Idyllische Szene am See zeigt, aber man schon die Hitze, die in dem Roman beschrieben wird, fast körperlich spürt. In dieser Idylle handelt der Krimi und auch die Personen sind fast alle Einheimische. So auch der Kommissar Ben Achleitner, der fast alle Personen, die hier beteiligt sind, schon länger kennt. Deshalb sind die Ermittlungen für ihn und seinen Kollegen auch nicht ganz einfach. Natürlich ist er auch persönlich betroffen, denn die Ärztin, die als erste am Tatort ist, ist seine Ex Marie und die mischt sich schon ganz gerne ein, was Ben nicht ganz recht ist, da er sich seiner Gefühle auch noch nicht ganz sicher ist. Dann ist da auch noch die Ehefrau des Toten, die ihm ebenfalls gut gefällt. Also manchmal fällt er schon in ein gefühlsmäßiges Chaos. Trotzdem Ben diesen Fall lösen und es ist manchmal sehr schwierig den roten Faden nicht zu verlieren. Der Aufbau der Kapitel weis auf Szenen und Personen hin, die wichtig in diesen Kapiteln sind. Interessant finde ich, dass jedes Kapitel mit einer einheimischen Redewendung und deren Übersetzung beginnt. Die Sprache, die die Autorin benutzt finde ich sehr bildhaft und so ist die Story sehr leicht zu verfolgen Das Thema ist sehr aktuell und die Spannung steigt bis zum Ende kontinuierlich an.
Ich liebe regionale Krimis, wie diesen, der mich auch immer wieder in die Region mitnimmt und Besonderheiten, wie die Redewendungen, die jedes Kapitel beginnen. Das regt mein Kopfkino an und ich kann in den Krimi eintauchen. Deshalb möchte ich diesen Krimi auch empfehlen.

Bewertung vom 21.05.2025
Bruun, Nele

Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)


sehr gut

Der Leuchtturm
Es sollte alles ehr glücklich werden, doch dann liegt der erschossene Standesbeamte vor den Brautleuten. Das ist ein großer Schock für die Gesellschaft und ein Fall für die Flensburger Kommissare Lohse und Speckmann. Die beiden sind miteinander verheiratet und auch ein gutes Team. Doch auch sie stehen hier vor einem Rätsel. Denn auch die Waffe mit der Ole Hansen ermordet wurde wirft Fragen auf. Es handelte sich um eine sehr alte Vorderlader Pistole und wohl ein Sammlerstück. Doch dem einzigen Sammler fehlt keine Pistole und Schwarzpulver auch nicht. Das ist für die beiden ein hartes Stück Arbeit und als dann der beste Freund von Ole ebenfalls erschossen wurde, werden die Fragezeichen noch größer.
Das Cover dieses Küstenkrimis „Zwischen Mord und Ostsee – Windiges Grab“ von Nele Bruun zeigt den Hauptdarsteller, den Leuchtturm. Dieser nimmt schon eine zentrale Position in diesem Krimi ein. Eigentlich könnte es auch ein Fragezeichen sein, denn die Kommissare müssen ein sehr kompliziertes Rätsel lösen, das auch viel mit der Vergangenheit zu tun hat, denn die Waffen sind Sammlerstücke. Dieser Schachzug ist der Autorin sehr gut gelungen und trägt die Spannung über den ganzen Verlauf des Krimis. Das Team um die beiden Flensburger Kommissare arbeitet sehr gut zusammen und so ist nur eine Frage der Zeit, bis das Rätsel gelöst wird. Die Spannung steigt sehr gut bis zum Ende und es sind einige Überraschungen, mit denen die Kommissare konfrontiert werden. Die Sprache unterstützt die Bilder des Krimis und der Region noch mal zusätzlich. Die Story ist hier sehr gut entwickelt und es kommt schon manchmal das Gefühl auf, hier auch soziales Gefälle eine Rolle spielt, was ja auch manchmal nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
Alles in allem ist der Krimi sehr gut entwickelt. Es fehlt ein bisschen die mega Spannung, aber es ist ein solider Krimi, der gut und nachvollziehbar konstruiert wurde. Ich mag diese Art von Krimis.

Bewertung vom 18.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gleich am ersten Tag bei der Kripo in Oxford wird DI Ryan Wilkins zu einem Mord in der Universität gerufen. Der Ruf galt zwar nicht ihm, sondern seinem Namensvetter Ray Wilkins, aber wenn er schon mal da war, konnte er auch gleich ermitteln. Da er in einem Trailerpark am Rande der Stadt aufgewachsen ist, hatte er eine natürliche Abneigung gegen die Bessergestellten dieser Stadt. Das ließ er sie auch spüren. Er hatte auch gleich einen Verdächtigen bei der Hand und en ging er vehement an. Der Provost der Uni ließ sich das nicht gefallen und schon hatte Ran na seinem ersten Tag gleich Ärger. Da er auch nicht aussah wie ein Polizist, war die Abneigung seitens der Unileitung ähnlich. Die Chefin beorderte ihn zurück in die Wache und er musste sich von nun an den Anweisungen seines Kollegen Ray unterordnen. Da dies ein sehr komplizierter Fall war, gab es einige Herausforderungen für dieses besondere Team zu lösen.
Der Kriminalroman „Ein Mord im November“ von Simon Mason ist ein spannender Roman, der einige Themen bearbeitet, die sehr aktuell sind. Zuerst einmal zu den beiden Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können, aber beide heißen Wilkins. Dies ist ein sehr gelungener Schachzug des Autors, weil sich hier auch immer wieder heikle Situationen ergeben. Da ist einmal Ryan Wilkins, aufgewachsen in einem der ärmsten Stadteile von Oxford und genauso sind seine Manieren. Er hat keine, außer einen Hass auf alles, was aus der Oberklasse kommt, denn das sind Bonzen für ihn. Hier sind Konflikte natürlich vorprogrammiert. Der zweite Wilkins ist Ray und das genaue Gegenteil des Ersten. Er ist auf die Universität gegangen und ist der angepasste Polizist. Diese beiden sind ganz speziell im Umgang miteinander. Aber das macht diesen Krimi auf der persönlichen Ebene sehr spannend, weil man immer wieder gespannt ist, was Ryan wieder anstellt. Der Mord an der Uni gibt den beiden Rätsel auf, denn sie wissen lange nicht, wer das Opfer ist. So geht es in der Geschichte bei der Aufklärung um Sexualdelikte, Fremdenfeindlichkeit und natürlich Standesdünkel, die so ein bisschen das Salz in der Suppe sind. Man kann hier einiges über die Sitten und Gebräuche an der Universität Oxford erfahren. Die Sprache, die der Autor benutzt ist, sehr gut verständlich und liest sich sehr gut. Die Spannung ist, mit einigen Wendungen, gut bis zum Ende aufgebaut.
Ich finde diesen Krimi spannend und unterhaltsam und dieses Ermittlerteam sehr erfrischend, auch wenn es sehr ungewöhnlich ist. Es ist in meinen Augen ein gelungener Start in eine neue Reihe, von der ich mir eine Fortsetzung erhoffe, da die Story sehr erfrischend geschrieben ist. Ich kann den Roman gut empfehlen.