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Grü Ni
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Bad Kleinen

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2022
Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1
Weinberg, Juliana

Margaretas Traum / Gut Erlensee Bd.1


ausgezeichnet

Eine neue Zeit bricht an
Margareta Lamprecht lebt gemeinsam mit ihrer Familie auf dem Gut Erlensee bei Kiel. Der Krieg hat der Familie einiges abverlangt. Während der Abwesenheit von Vater und Bruder haben Margareta, Marilla und Großmutter Ilsegard den Familienbetrieb, eine Druckerei, am Laufen gehalten. Die Frauen genießen die Freiheiten, die sie sich in den letzten Jahren erkämpft haben. Das missfällt dem Familienoberhaupt sehr. Hermann ist in großer Sorge. Es steht nicht gut um die Druckerei. Wenn es nach Hermann ginge, würde er Margareta am liebsten so schnell wie möglich mit dem Nachbarssohn verheiraten. Hermann erhofft sich durch die Vermählung mit dem Grafen die gesicherte Versorgung seiner Tochter und die Rettung der Druckerei.
Margareta möchte auf auf keinen Fall den unreifen Grafen heiraten. Sie hat ihr Herz an den Vorarbeiter der Druckerei verloren. Die Kinder der Familie Lamprecht haben es nicht leicht mit ihren Eltern. Zum Glück ist da die Großmutter. Sie ist eine aufgeschlossene Frau und steht den Kindern zur Seite.
Die Charaktere von Hermann und Adelheid haben mir nicht gefallen. Es war keine Herzlichkeit und Liebe in Bezug zu ihren Kindern zu spüren. Oma Ilsegard habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie hat trotz ihres Alters moderne Ansichten, Humor und das Herz am rechten Fleck.
Bewundert habe ich den Zusammenhalt der Großmutter und der Geschwister, auch das sie Cäcilia liebevoll in ihrem Kreis aufgenommen haben.
Die Unterteilung der einzelnen Kapitel, chronologisch und nach Personen , hat mir gefallen und das Lesen angenehm gestattet.
Juliana Weinberg entführt den Lesenden in den Norden auf ein wunderschönes Gut und bereitet ihm damit eine angenehme Auszeit .
Das Buch wird von einem sehr ansprechendem Cover geziert. Ebenfalls positiv zu erwähnen, der Stammbaum der Familie auf Seite 8.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2022
Die Wagemutige
Bernard, Caroline

Die Wagemutige


gut

Kampf um Freiheit und Liebe
Lisa, eine junge mutige Frau, hat sich dem Widerstand angeschlossen um gegen die Nazis zu kämpfen. Da es in Deutschland zu gefährlich wird, flieht sie mit ihrer Liebe Hans nach Paris. Die Deutschen fallen in Frankreich ein. Lisa wird mit vielen anderen Frauen als feindliche Ausländerin in das südfranzösische Lager Gurs interniert.
Lisa kann nicht tatenlos in diesem Lager wertvolle Zeit verschwenden. Sie findet einen Weg, für sich und einige andere Frauen, aus dem Lager zu fliehen. Der Kampf ,nicht von den Deutschen entdeckt zu werden und die Suche nach Hans ,geht weiter.
Im Marseille angekommen, wird die Gefahr der Entdeckung immer größer. Lisa muss einen Weg finden ,Frankreich verlassen zu können. Auf der Suche dabei ,stößt sie in einem Cafe auf den Amerikaner Louis. Sie ist wie vom Blitz getroffen. Es ist Liebe auf dem ersten Blick.
Claudia Bernard hat einen interessanten Roman über das Schicksal von Frauen im Exil und im Widerstand geschrieben. In diesem Fall geht aus hauptsächlich um Lisa Fittko . Diese starke Frau und ihr Mann Hans haben ungefähr 200 Menschen von Frankreich nach Spanien geschmuggelt.
Es war für mich der erste Roman, den ich von Caroline Bernard gelesen habe.
Eine geschichtliche interessante Zeitreise. Ich habe dieses Buch mit großer Hochachtung und Bewunderung für diese starken Frauen und Männer gelesen.
In diesem Roman lernt der Leser und die Leserinnen unterschiedliche Charaktere kennen.

Bewertung vom 09.09.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Berlin 1961
Vor fünf Jahren beginnt die einzigartige Freundschaft von Martha, Betty und Clara, als sie den alten Horst vor dem Ertrinken retten.
Nach Beendigung der Schule müssen die Freundinnen neue Wege gehen.
Betty träumt weiterhin davon, Fuß als Schauspielerin zu fassen. Ihr Mann Kurt nimmt sie nicht ernst. Betty hat das Gefühl , von Kurt betrogen zu werden.Sie ist unglücklich und hat die Ehe ihrer Eltern vor Augen. Will sie solch eine Ehe führen?
Martha muss nach dem Bruch mit ihren Adoptiveltern nun auf eigenen Beinen stehen. Zunächst hat sie Zuflucht bei Bettys Eltern gefunden. Jedoch kann es keine Dauerlösung sein. Betty ermuntert Martha ihr Glück bei der Zeitung " Evelyn" zu versuchen. Und es klappt. Martha kann zeigen, was in ihr steckt.
Clara ist nach West-Berlin geflohen. Sie hat in der DDR keine Zukunft für sich gesehen und muss sich jetzt ein neues Leben aufbauen. Clara leidet sehr unter der Trennung ihrer Mutter, ihrem Großvater, Betty , Martha und Alex. Ohne ihre Freundinnen fühlt sie sich schutzlos. Dennoch hat Clara das große Glück, dass sie nach ihrer Flucht auf Lilli gestoßen ist. Lilli nimmt Clara bei sich auf und begleitet sie hilfreich in das neue Leben.
Da mich bereits Band 1 von " Die Freundinnen vom Strandbad" sehr gefesselt und emotional berührt hat, habe ich sehnsüchtig die Fortsetzung gewartet. Ich wurde nicht enttäuscht.
Julie Heiland erzählt in ihrem Roman authentische DDR- Zeitgeschichte . Sie beschreibt wie Bürger, die es wagten dem Staat die Stirn zu bieten, drangsaliert , manipuliert und erpresst wurden.
Es handelt sich bei diesem Roman um eine fiktive Erzählung, bei der einige beschriebene Schauplätze real sind.
Es war spannend , Betty, Clara und Martha auf ihren Wegen mit Höhen und Tiefen zu begleiten.
Die Kapitel sind chronologisch angeordnet und erzählen aus der Sichtweise der Protagonisten.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Der Einband ist etwas geriffelt, dadurch fast sich das Buch gut an und liegt angenehm in der Hand.
Mich hat dieser Roman emotional sehr berührt.
Ich habe mit den jungen Frauen gefühlt. Teilweise war ich sehr ergriffen. Einige Male musste ich schlucken, um die Tränen zurück halten zu können. Ich habe mich mit ihnen gefreut und dass eine oder andere Mal dabei geschmunzelt.
Dieses Werk hat ⭐⭐⭐⭐⭐ verdient.

Bewertung vom 21.07.2022
Ein unvollkommener Ehemann
O'Flanagan, Sheila

Ein unvollkommener Ehemann


gut

Ein neuer Weg
Hinter Roxy liegt eine schwere und anstrengende Zeit. Ihr Vater ist nach monatelanger Krankheiten verstorben. Sie hat sich in dieser Zeit um Vater, Mutter und Bruder gekümmert.
Nun aber sehnt Roxy sich nach der Geborgenheit ihres Mannes Dave. Deshalb ist sie an jenem Morgen heimgefahren. Was Roxy da erblickt, zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. Dave mit der Nachbarin im Bett.
Roxy zieht mit den Kindern zu ihrer Mutter und übernimmt das kleine Unternehmen ihres verstorbenen Vaters. Sie wird Chauffeurin.
Ihr wird bewusst, dass sich etwas ändern muss. Wo ist die alte Roxy geblieben? Ein Teil ihrer Persönlichkeit ist ihr abhanden gekommen. Sie muss diesen Teil wiederfinden.
Es ist die Geschichte einer Ehe,wie sie jeden treffen könnte. Sie beginnt interessant und spannend, fängt dann aber an sich zu ziehen. Je weiter das Lesen voranschreitet, desto mehr wartet man darauf, dass etwas aufregendes passiert.
Roxy's Kinder und ihre Mutter sind sehr sympathische Charaktere. Mir gefiel, dass Roxy von ihren Freundinnen bestärkt wurde, beruflich einen eigenen Weg zu gehen.
Daves Verhalten dagegen , egoistisch.
Das Buch bekommt von mir leider nur 3 Sterne, da die Geschichte zwischendrin zu zähflüssig war.

Bewertung vom 22.06.2022
Schlaflos auf Sylt
Thesenfitz, Claudia

Schlaflos auf Sylt


gut

Die Geister der Vergangenheit
‌Merle wird 50 Jahre alt. Unvorstellbar für Merle. Sie möchte diesen Tag am liebsten verschweigen und entschließt sich, den Geburtstag still und gemütlich mit ihren Eltern auf Sylt zu verbringen. Doch diese Rechnung geht nicht auf. Die Familie hat eine Überraschungsparty für das Geburtstagskind organisiert. Alle Menschen, die jemals eine Rolle in Merles Leben gespielt haben,sind die Gäste. Von der Lehrerin, Freunden, Kollegen bis zum Ex- Freunde, alles dabei. Für jedes Lebensjahr ein Gast.
‌Merle ist überfordert. Es wird ein turbulenter Abend.
‌Es ist der 2. Glücksroman, den ich von der Autorin Claudia Thesenfitz lesen. Eine leichte, humorvolle und sich fließend lesende Lektüre. Mir gefallen die Charaktere des Buches. Sie sind sympathisch.
‌Wer vom Alltag abschalten und sich ans Meer träumen möchte , für den Buch ist das Buch eine Empfehlung.

Bewertung vom 07.06.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die drei Mädchen vom Müggelsee
Drei junge Mädchen Betty, Clara und Martha verbringen einen Sommertag am Müggelsee. Sie kennen sich vom Sehen aus der Schule, haben jedoch nichts miteinander zu tun.
Ein alter Mann droht beim Schwimmen zu ertrinken und kein Erwachsener ist zur Hilfe da. Die Mädchen eilen ins Wasser um den Mann zu retten. Eine Tat, die Betty,Clara und Martha von nun an in Freundschaft verbindet.
Die Mädchen kommen aus unterschiedlichen Familien.
Claras Familie hat es in der DDR schwer, da sie sich nicht den linientreuen Vorgaben des Staates unterwerfen wollen. Claras Vater darf nicht mehr als Pfarrer arbeiten. Hoffnung auf eine Wohnung besteht kaum.
Marthas Familie hingegen, ist linientreu denn je . Sie leben in einem schönen Haus.Für Martha wird es immer mehr zur Zerreißprobe.
Betty lebt anscheinend in einer intakten Familie. Betty wird von vielen Mitschülern bewundert. Ihr Vater ist der Leiter des Strandbades Müggelsee, ein stattlicher Mann. Ihre Mutter dagegen eine einsame Frau.
Julie Heiland ist mit diesem wunderbaren Roman eine Hommage an die Freundschaft gelungen. Eindrucksvoll beschreibt die Autorin das Leben der Jugendlichen in der DDR. Das sie trotz Reglementierungen von Freiheit träumen und für ihre Ziele kämpfen. Der Roman ist dermaßen spannend und herzergreifend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Martha, Betty und Clara geschrieben.
Der Roman ist eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich schon sehr auf den 2. Band von "Die Freundinnen vom Strandbad".
Ich danke Julie Heiland für dieses wunderbare Werk.

Bewertung vom 20.04.2022
Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein wilder Tanz / Die Polizeiärztin Bd.3


ausgezeichnet

Krönender Abschluss
Mich hat der 3. Roman um die Polizeiärztin Magda Fuchs genauso begeistert, wie schon der 1. und 2. Teil. Auch hier war ich von der ersten Zeile an gefesselt.
Im 3. und letzten Teil der Reihe, ermitteln Magda und ihr Mann Kuno wieder gemeinsam in einen spektakulären Mordfall. Es wird gefährlich für das Ehepaar. Bei all dem Stress, geben sie die Suche nach dem kleinen Otto nicht auf. Auch Celia ,Doris und Ina gehen neue Wege. Neben altbekannten Protagonisten, lernt der Leser neue Charaktere kennen. Es ist eine aufregende Zeit im historischen Berlin um 1924. Die Autoren beschreiben die Emanzipation der Frauen und das facettenreiche Leben in dieser lebendigen Stadt.
Fazit:
Helene Sommerfeld ist ein krönender und hoffnungsvoller Abschluss der Reihe " Polizeiärztin Magda Fuchs" gelungen. Mir fällt der Abschied schwer.
Die Romane sind so geschrieben, dass sie unabhängig voneinander gelesen werden können.
Ich empfehle jedoch, die Reihe komplett zu lesen, weil sie eine absolute Leseempfehlung sind.

Bewertung vom 30.03.2022
Zwischen Himmel und Meer
Fredriksson, Anna

Zwischen Himmel und Meer


ausgezeichnet

Drei Frauen, drei Generationen
Das Cover ist wunderschön gestaltet. Mit dem typisch schwedischem Haus und Blick auf das Meer, lädt es zum Träumen ein. So möchte man leben.
Die alleinstehende Sally, Anfang 50, lebt 600 km von ihrer Tochter entfernt, in Stockholm. Zu ihrer Tochter Josefin hat sie nur sporadisch Kontakt. Sally hat gar keinen Kontakt zu ihrer Mutter Vanja. Vanja hat Mann und Tochter verlassen,als Sally noch ein Kleinkind war.
Josefin beschließt an ihrem 20. Geburtstag, den Kontakt zu ihrer in Kopenhagen lebenden Großmutter zu suchen. Als der Großonkel Åke von Josefin stirbt, ruft sie ihre Mutter an. Das erste Telefonat nach langer Zeit. Sally möchte zur Beerdigung ihres Onkels,in ihr Heimatdorf Skåne, fahren. Für Josefin ist das eine schwierige Situation. Sie trifft nach langer Zeit wieder auf ihrer Mutter. Und wie wird es sein wenn Sally erfährt, dass Josefin seit langer Zeit Kontakt zur Großmutter hat und diese auch bei der Beerdigung von Åke dabei sein wird.Wie wird das Aufeinandertreffen laufen?
Sally erbt das schöne Kapitänshaus ihres Onkels. Damit hat sie nicht gerechnet. Einige Tage nach dem Versterben ihres Onkels, erhält Sally einen Brief von Åke. Er hat einen letzten Wunsch. Sally soll nach Kivik, den Ort ihrer Kindheit , zurück kehren und wieder mit ihrer Tochter vereint werden.
Anna Fredriksson ist der Auftakt ihrer Jahreszeiten- Saga wunderbar gelungen. Ich bin sofort in die authentische Geschichte eingetaucht. Der Schreibstil der Autorin ist fliesend . Der Roman lässt sich entspannt lesen. Es wird ein schönes ländliches Leben mit Freundschaft, Zusammenhalt und sympathischen Charakteren in Schweden beschrieben. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Saga und bin gespannt wie es mit Vanja, Sally und Josefin weitergeht.Den Roman empfehle ich gerne weiter.

Bewertung vom 15.03.2022
Das verschlossene Zimmer
Givney, Rachel

Das verschlossene Zimmer


ausgezeichnet

Fesselnd und emotional
Das schön gestaltete Cover lädt ein, eine geheimnisvolle Geschichte mit historischem Hintergrund zu lesen.
Marie ist ein intelligentes Mädchen , welches bei ihrem alleinerziehenden Vater Dominik aufwächst. Sie möchte ,wie Dominik, Medizin studieren. Ihr Vater spricht nie über die Mutter. Marie möchte ihre Mutter finden und erfahren warum sie die Familie verlassen hat.
Dominik trägt ein Geheimnis in sich. Er hat große Angst, dass dieses Geheimnis ans Licht kommt.
Der Arzt liebt seine Tochter über alles. Er ist in Sorge, als Marie ihren Jugendfreund Ben heiratet. Ben ist Jude. Für ihn konvertiert Marie zum Judentum und begibt sich in große Gefahr.
Marie möchte keine Rücksicht mehr auf die Gefühle ihres Vaters nehmen. Sie reist nach Lemberg, um die Vergangenheit von Dominik aufzudecken.
Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, detailgetreu und die Spannung zieht sich durch das gesamte Buch. Rachel Givney hat eine bewegende Familiengeschichte ,zu Zeiten des Nationalsozialismuses, in Polen geschrieben.
Der Roman ist in einzelne Kapitel, mit angenehmer Länge, aufgeteilt. Ich habe die Kapitel mit großer Spannung gelesen.
Die Charaktere der Geschichte sind sympathisch. Die Rückblicke in die Vergangenheit haben mir sehr gefallen. Dabei lernt der Leser Maries Mutter Helena kennen.
Die Geschichte nimmt eine Wendung,wie ich sie nicht erwartet habe. Es ist sehr berührend und nachhaltig bewegt mich der Roman, gerade zu der aktuellen politischen Lage.Ich muss gestehen,ich hatte Tränen in den Augen.
Dem Roman spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe ⭐⭐⭐⭐⭐.

Bewertung vom 12.01.2022
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


ausgezeichnet

Hamburg 1910
Anne muss ihre neue Heimat England fluchtartig verlassen. Was hat sie getan? Anne möchte nicht in den Schoß der Familie zurückkehren, obwohl sie dort eine sorgenfreie Zukunft hätte, da ihr Vater ein angesehener Reeder ist. Als eine der ersten Frauen, hat Anne Medizin studiert. Sie ist Mitglied der Frauenbewegung und will für sich ein freies ungebundenes Leben.

Helene kommt ebenfalls aus gutem Hause. Sie ist die Tochter eines Pastors. Ihr Vater, der sehr konservativ ist, hält nichts von den Plänen seiner Tochter. Dem Vater ringt sie einen Aufschub ab, um später auf die Hauswirtschaftsschule zu gehen. Helene erzählt dem Vater, dass Sie bei der Wohlfahrt arbeiten möchte. Ihr Plan ist es aber, im Frauenhaus zu arbeiten. Das darf der Vater nicht erfahren, da ihm die Frauen, die sich für die Freiheit von Frauen einsetzen, ein Dorn im Auge sind.
Auf dem Weg zum Frauenhaus, welches die Ärztin Anne Fitzpatrick leitet, entdeckt Helene eine Frauenleiche. Sie wurde grausam ermordet.

Der Kommissar Berthold Rheydt nimmt die Ermittlungen auf. Der Kommissar geht von einem spektakulären Fall aus, der noch für Furore sorgen wird. Ein tragischer Verlust holt den Kommissar immer wieder ein. Um nicht daran denken zu müssen, stürzt er sich in die Arbeit und trinkt so manches Glas Genever.

Als ich den Klapptext gelesen habe, war ich der Meinung, dass das Buch nicht meinem Genre entspricht. Die Leseprobe hat mich eines Besseren belehrt. Ich habe das Buch voller Spannung gelesen. Der Schreibstil ist so real, dass ich in meiner Fantasie in das historische Hamburg eintauchen konnte und teilweise beim Lesen Gänsehaut bekommen habe. Ich bewundere den Mut der Frauen und die Hartnäckigkeit des Kommissars. Das Buch ist in angenehm unterteilen Kapiteln aus der Sichtweise von Anna, Helene und Berthold geschrieben. Man bekommt einen Einblick in die unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft. Interessant war es, über die Polizeiarbeit zu lesen. Gefallen hat mir auch, dass der Fussball eine Rolle in dem Buch spielt. Die Autorin hat es geschickt in die Geschichte einfließen lassen.
Es ist Henrike Engel ebenfalls Gelungen, die Spannung des Buches auch nach Beendigung des Lesens aufrecht zu halten, da immer noch einige Fragen offen sind. Ich gehe davon aus bzw. hoffe, dass es im 2.Teil zu einer Klärung kommt.
Das Cover ist schön gestaltet und die Kurzbeschreibung der Hauptpersonen gefällt mir gut. "Die Hafenärztin" ist ein gelungener Auftakt für mein Lesejahr 2022