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Gisel

Bewertungen

Insgesamt 203 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2025
Berg, Ellen

Willst du Blumen, kauf dir welche


sehr gut

Onlinedating humorvoll auf den Punkt gebracht

Datest du noch – oder liebst du schon? Buchhändlerin Lena ist Single. Als sie den Erfolgsautor Benjamin Floros zu einer Lesung in ihre Buchhandlung einlädt, liegt ihm die gesamte weibliche Besucheranzahl zu Füßen – außer Lena, die nichts von ihm hält. Er behauptet, er habe den ultimativen Logarithmus für die Liebe per Online-Dating gefunden und will Lena unbedingt beweisen, dass dieser funktioniert, und zwar indem er sie und ihre Vermittlung in Liebesdingen zu seinem Experiment erklärt. Doch dann kommt alles anders als gedacht...

Man erhält bei diesem Buch, was man erwartet: eine turbulente Liebesgeschichte, die ganz anders ausgeht als erwartet, mit einigen Überraschungen und ganz viel Humor zwischen den Zeilen. Lena ist zwangsläufig Single, sie lebt lieber zwischen den Seiten ihrer geliebten Bücher als in einer Beziehung, denn bei letzterem ist sie schon oft auf die Nase gefallen. Köstlich humorvoll sind die Dates, die Lena nun bei diesem Experiment erwarten, da ist jedes skurriler als das vorherige. Die heimliche Liebesgeschichte wird dadurch umso spannender, vor allem weil die beiden Liebenden so gar nichts davon zu wissen scheinen. Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig, man mag das Buch gar nicht aus der Hand zu legen.

Dieser humorvolle Liebesroman ist so ganz in der Tradition der Autorin Ellen Berg und bestens geeignet, um zu entspannen und dabei herzhaft zu lachen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.11.2025
Till, Jochen

Einmal Hölle und zurück / Luzifer junior Bd.3


ausgezeichnet

Höllisch gut

Luzifer senior ist spurlos verschwunden! Stattdessen hat sein Bruder die Regentschaft in der Hölle übernommen. Luzie und seine Freunde Lilly, Aaron und Gustav sowie Luzies Hausdämon Cornibus machen sich auf die Suche nach Luzifer und reisen dazu in die Unterwelt – undercover natürlich.

Das Buch ist der dritte Band der inzwischen stattlichen Reihe um den Sohn des Höllenfürsten. Luzie geht in der menschlichen Welt zur Schule und hat hier Freunde gefunden. Wie alle Bände bisher ist auch dieser spannend und humorvoll geschrieben und genial illustriert, so dass man sich auf ein neues teuflisches Abenteuer mit Luzie und seinen Freunden freuen kann. Diesmal spielt die Geschichte fast ausschließlich in der Hölle, das bietet seinen eigenen Reiz, denn Luzies Onkel hat die Hölle nach seinen eigenen Ideen umgeformt – fast immer widerspricht das den Vorstellungen der höllischen Bewohnern selbst. Man fiebert mit und fragt sich mit Luzie und seinen Freunden, wem man denn hier vertrauen kann...

Dieses Kinderbuch mit seinen Comic-Anteilen eignet sich sehr gut für Leser ab 10 Jahren, die neben viel Spannung und Humor auch ein bisschen Grusel haben wollen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 31.10.2025
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und der unlösbare Code / Die Mordclub-Serie Bd.5


sehr gut

Raffinierter fünfter Fall

Während Elizabeth um ihren verstorbenen Mann trauert, versinkt Joyce in den Planungen zur Hochzeit ihrer Tochter. Ron hat mit familiären Problemen zu tun, während Ibrahim immer noch seine Lieblingsverbrecherin therapiert. Während der Hochzeitsfeier wendet sich ein junger Mann an Elizabeth, weil jemand nach seinem Leben trachtet, um damit an einen Code und demzufolge an viel Geld zu kommen. Das ist der Wendepunkt für die vier Hobbydetektive, die wieder voll in den Ermittlungen aufgehen werden.

Das Buch ist bereits der fünfte Fall mit den vier äußerst unterschiedlichen Hobbydetektiven, die sich bestens in ihren Ermittlungen ergänzen. Der Krimi ist erneut ein gutes Beispiel für ein Whodunit mit viel britischem Humor, einem spannenden, vertrackten Fall und vier liebenswerten Detektiven mit ganz viel Ecken und Kanten. Man kann das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen, denn die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Der Genuss der Serie erhöht sich jedoch, wenn man die bisherigen Bände kennt. Gewünscht hätte ich mir ein Personenregister, denn auf den ersten Seiten musste ich schon sehr überlegen, wer wohin gehört und welche Rolle innehat. Doch ist man erst mal im Geschehen, ist das kein Problem mehr.

Mich hat der Krimi wieder bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 31.10.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


sehr gut

Spannender Auftakt der Norrland-Saga

Im Jahr 1938 beginnt die siebzehnjährige Siv ihren Dienst als Köchin in einer Gruppe von zehn Waldarbeitern in den Wäldern Schwedens. Es ist ein karges Leben ohne Strom und jeglichen Komfort, doch für Siv ist es das erste Mal, dass sie sich frei empfindet, frei von all den Anforderungen ihrer Familie. Sie trifft die Liebe ihres Lebens, den Sámi Nila. Doch das Ende des Sommers hinterlässt ein riesiges Geheimnis.

2022 kehrt Sivs Enkelin Eva als PR-Beraterin für ein Forstunternehmen in den Ort zurück, den sie in mit ihrer Kindheit und den Ferien bei den Großeltern verbindet. Ihre Aufgabe ist es, den Widerstand gegen ein umstrittenes Abholzungsprojekt zu beruhigen. Ganz nebenbei wird diese Rückkehr zu einer Reise in die Vergangenheit ihrer Familie. Und Eva wird entdecken, was ihre Großmutter mit den Moltebeeren verband...

Das Buch ist der erste Band der Norrland-Saga. Die Geschichte beginnt noch vor dem Zweiten Weltkrieg und nimmt sich einer jungen Frau an, die in den Jugendjahren ihres Lebens steht. Harte Arbeit ist sie bisher schon gewohnt, nun aber trifft sie auf ihre erste Liebe und muss die Weichen stellen für ihr weiteres Leben. Die Geschichte ist sehr einfühlsam erzählt, man findet sich gut wieder im kargen Leben in den Wäldern Schwedens im Jahr 1938. Dabei werden die Schicksale zweier Frauen eng verknüpft, das von Siv mit ihrer Enkelin Eva, die auf das Lebensgeheimnis der Familie trifft. Ab einem bestimmten Punkt der Geschichte kann man das Geheimnis bereits erahnen, dennoch bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend, weil man mit den beiden Frauen und ihrem Schicksal mitfiebert. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 23.10.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


ausgezeichnet

Auf der Suche nach der eigenen Identität

Mit zwölf Jahren wurde Bijoux, nach den Unruhen in Kinshasa, zu ihrer Tante Mira nach London geschickt. Das Mädchen erlebt die Tante als eher unnahbar und kalt, dafür ist sie aber sehr aktiv in einer religiösen Gemeinschaft. Als junge Frau verliebt Bijoux sich in eine Frau, doch Tante Mira lehnt gleichgeschlechtliche Liebe vehement ab, genauso wie sie es in ihrer religiösen Gemeinschaft erlebt. Bijoux muss sich entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten will. Dabei erfährt sie nach und nach den wahren Grund, warum sie vor vielen Jahren von Afrika nach Europa kam...

Diese Geschichte verknüpft viele Themen zu einem äußerst vielschichtigen Roman. Wie vielschichtig die Erzählung ist, deckt sich erst nach und nach auf, bis hin zu einem großen Geheimnis kurz vor den letzten Seiten. Mich hat zunächst der historische Hintergrund fasziniert, kannte ich doch nicht sehr viel aus dem afrikanischen Land Zaire bzw. Kongo. Auch die Migrationsgemeinschaften in Frankreich sowie in England sind äußerst gelungen wiedergegeben. Spannend sind die Lebenswege der Frauen in dieser Geschichte, sie ahnen dabei selbst nicht, wie stark sie sind. Sogar Mira, anfangs eher unsympathisch dargestellt, konnte ich nach und nach gut verstehen. Durch die wechselnden Perspektiven konnte ich mich gut in die Charaktere hineinfinden und die erzählten Probleme gut nachvollziehen. Überhaupt erscheint mir der Roman sehr authentisch, da die Autorin Christina Fonthes hier sicherlich aus eigenen Quellen schöpft. Als übergreifendes Thema (von mehreren) zeigt sich hier die Suche nach der eigenen Identität, und hier hat das Buch mir mit seiner Vielschichtigkeit imponiert.

Mich hat dieser Roman immer mehr in seinen Bann ziehen können, so dass ich das Buch unbedingt weiter empfehlen möchte. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 23.10.2025
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende


ausgezeichnet

Voll aus dem Leben gegriffen

Charlie ist fünfzehn. Sie vermisst ihren Vater. Als sich dann ihre beste Freundin einer anderen Mitschülerin zuwendet, fühlt Charlie sich noch mehr als Außenseiterin als bisher. Sie fühlt sich, als wäre die Welt hinter einer Glasscheibe. Ein neuer Mitschüler allerdings kommt in die Klasse, Kornelius, der sofort den Spitznamen Pommes erhält. Und mit ihm erlebt Charlie jede Menge traurige, tragische, lustige und schöne Momente.

Mit ihren fünfzehn Jahren ist Charlie auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. So wie das nun mal die Aufgabe in der Pubertät ist. Das erscheint nicht immer einfach. Das Buch schildert Charlies Sicht der Dinge, es spiegelt tatsächlich die Suche dieser Jugendlichen nach allem, was Sinn gibt in ihrem Leben. Das fällt umso einfacher, da Charlie ihre Geschichte ja selbst erzählt, so dass man als Leser jeden Moment sehr intensiv mit ihr zusammen erlebt.

Diese Geschichte trifft ausgezeichnet die Gedanken der fünfzehnjährigen Charlie. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 22.10.2025
Kuhn, Yuko

Onigiri


sehr gut

Deutsch-japanische Familiengeschichte

Aki ist die Tochter einer japanischen Mutter und eines deutschen Vaters. Als sie erfährt, dass ihre Großmutter mütterlicherseits gestorben ist, fliegt sie mit ihrer dementen Mutter nach Japan – ein letzter Besuch für Keiko in ihrer japanischen Heimat. Bei dieser Reise ist Aki hin und hergerissen zwischen der Hilfsbedürftigkeit ihrer Mutter durch die Demenz, und deren früheren Stärke, die immer wieder aufblitzt. Immerhin hat sich Keiko ganz allein ein Leben in ihrer neuen Heimat Deutschland aufgebaut, hat allein zwei Kinder groß gezogen.

Dieser Roman erzählt die Geschichte einer deutsch-japanischen Familie zwischen zwei Kulturen. Durch die Reise nach Japan taucht die Erzählerin Aki in die Geschichte ihrer Familie ein und erlebt ihre Mutter ganz neu, als lebenshungrige junge Frau mit ihren ganz eigenen Träumen und Wünschen. Viele Fragmente dieser Lebensgeschichte schließen sich letztendlich wie ein Puzzle zu einem gesamten Bild zusammen. Dabei entsteht eine leise Annäherung von Mutter und Tochter, wie sie ohne diese Reise nicht hätte geschehen können. Ein Glossar ergänzt die Erzählung, denn im Text tauchen viele japanische Begriffe auf, die den meisten Lesern unbekannt sein werden. Man muss sich auf den Schreibstil des Buches einlassen können, auf die vielen kleinen Teilchen, die sich erst im Verlauf der Geschichte zu einem einheitlichen Bild zusammentun, dann allerdings hat man eine interessante Migrationsgeschichte vor sich.

Mich hat diese Geschichte einer deutsch-japanischen Familie sehr angesprochen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2025
Kitamura, Katie

Die Probe


gut

Äußerst skurril

Zwei Menschen treffen sich zu einem Mittagessen in einem Restaurant in Manhattan. Doch was auf den ersten Blick klar erscheint – sie eine gefeierte Schauspielerin, die sich mit einem viel jüngeren Gespielen trifft -, erhält eine überraschende Wendung: Xavier behauptet, er wäre ihr Sohn, dabei hat sie nie Kinder bekommen. Da taucht auch noch der Ehemann der Erzählerin im Restaurant auf. Eine explosive Mischung braut sich da zusammen...

Es ist schon eine interessante Ausgangsposition, die sich auf den ersten Seiten des Buches zeigt: drei Menschen, die plötzlich was miteinander zu tun haben sollen. Pikant wird die Situation umso mehr, als der junge Mann, Xavier, Teil der Schauspielertruppe der Erzählerin wird. Doch das ist nicht der letzte skurrile Moment in dieser Geschichte. Im zweiten Teil dieses Romans musste ich mich mit völlig überraschenden Gegebenheiten auseinandersetzen. Ich muss gestehen, hier hat mich die Geschichte aus dem Geschehen hinauskatapultiert. Das klingt für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Spätestens hier konnte ich mich nicht mehr in die Gedankenwelt der Charaktere hineinversetzen und habe die Geschichte mit viel Skepsis weitergelesen.

So wirklich überzeugen konnte mich dieses Buch nicht. Ich kann es deshalb auch nicht wirklich weiter empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


gut

Nichts für mich

Mit über 50 könnte sich die Erzählerin dieser Geschichte endlich frei fühlen, nachdem die Kinder aus dem Haus sind. Doch die ersten Gesundheitsprobleme kündigen sich an. Ihre Wohnung wird von ihrer Schwester besetzt. Als sie sich in ihr Haus auf dem Land zurückzieht, trifft sie eine alte Jugendliebe wieder. Ist sie überhaupt bereit für eine neue Liebesbeziehung?

Die Erzählerin, die nie bei ihrem Namen genannt wird, muss sich mit ihrer eigenen Endlichkeit auseinandersetzen, muss überlegen, ob sie neue Weichen in ihrem Leben stellen möchte. Das ist gar nicht so einfach. So nehmen ihre Reflexionen einen großen Teil des Buches ein. Doch viele Geschehnisse in ihrer Erzählung erschöpften sich für mich in Kleinigkeiten, die viel zu sehr breitgetreten wurden. Mit der Erzählerin bin ich nicht richtig warm geworden. Sehr oft hätte ich sie am liebsten mal geschüttelt, damit sie sich nicht heillos in Belanglosigkeiten verliert. Das Buch lädt eigentlich dazu ein, diese Belanglosigkeiten mal näher anzugucken, zudem versteckt sich auch eine gute Prise Humor in dieser Erzählung. Allerdings ist dies definitiv kein Buch für mich.

Deshalb kann ich dieses Buch auch nur verhalten weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 22.10.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Satirisches Lesevergnügen

In Berlin tauchen Elefanten auf, mitten in der Großstadt und in großer Anzahl. Was auf den ersten Blick ganz spannend klingt, wird bald zu einem Problem. Die Tiere sind ein Geschenk des Präsidenten von Botswana, es ist seine Antwort auf die Entwicklungspolitik Deutschlands gegenüber seinem Land: 20 000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt. Bedingung ist, dass sie frei leben dürfen im Land, so wie es Deutschland gegenüber Botswana verlangt hat. Und sie dürfen auch nicht gejagt werden.

Ich habe zunächst gelächelt über das Geschenk des Präsidenten von Botswana, finde ich es doch eine echt passende Aufgabe, die er mit den Elefanten den deutschen Politikern übergibt. Doch nach dem Lächeln kam das Nachdenken darüber, was Entwicklungspolitik bewirken soll und wie unüberlegt oder gar weltfremd sie doch manchmal ist. Die satirische Überzeichnung der Geschichte ist bestens gelungen und entführt den Leser in die Tiefen des politischen Alltags. So entsteht beste Unterhaltung, die nicht nur äußerst witzig ist, sondern auch sehr zum Nachdenken anregt.

Dieser satirische Roman hat mich bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.