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Gisel

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2025
Thomsen, Jona

Dunkle Asche


sehr gut

Kniffliger Cold Case an der Ostsee

Gudrun Möller und ihre Kollegin Judith Engster von der Cold Case Unit der Landeskriminalpolizei werden in ein Kieler Hospiz gerufen. Ein Zeuge möchte eine Aussage machen zu einem Mord im Sommer 1992 an der Ostsee im Badeort Kalifornien. Damit wird der Fall neu eröffnet – und Gudrun muss in ihre eigene Vergangenheit eintauchen, stammt sie doch aus dem Ort selbst und kannte das damalige Opfer, auch wenn sie nicht befreundet war mit Sanna. Was die Ermittlerinnen nicht wissen: Der Täter von damals beobachtet sie beide sehr genau...

Ein bisschen holterdipolter finden die beiden Ermittlerinnen sich in einem gemeinsamen Team wieder, und so taucht auch der Leser sofort ins Geschehen ein. Schon der Prolog hatte mehr Fragen als Antworten hinterlassen, und diese ziehen sich durch die gesamten Ermittlungen. Die beiden Frauen sind sehr unterschiedlich, und doch ergänzen sie sich sehr gut in ihrer Arbeit, was umso wichtiger wird, je mehr die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Pikant werden die Ermittlungen dadurch, dass so viele Geheimnisse aufgedeckt werden müssen, und auch die Ermittlerinnen schweigen eisern über ihre eigenen Geheimnisse. Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, so dass sich nach und nach die Lösung ergibt. Ich hatte beim Lesen immer wieder das Gefühl, dass mir – wie auch den beiden Kriminalbeamtinnen - eine wichtige Information fehlt, hätte das aber nie benennen können. Umso geschickter ist dann die Auflösung eingefädelt, so dass ich bis zum Schluss gespannt blieb.

Dieser Krimi hat mich bestens unterhalten können, und auch wenn hier noch etwas Luft nach oben ist, wäre ich bei einem weiteren Fall dieses Ermittlerduos gerne dabei. Neben einer Leseempfehlung vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 08.05.2025
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Liebenswerter Cosy Crime mit viel britischem Flair

Geoffrey Lushington, der Bürgermeister von Marlow, stirbt plötzlich während einer Stadtratssitzung. Die Todesursache ist schnell gefunden: In seiner Kaffeetasse werden Spuren von Eisenhut gefunden. Doch wer hat den Bürgermeister ermordet, und welches Motiv steckt dahinter? Judith Potts' Freundin Suzie wollte zufällig an dieser Sitzung als Gast teilnehmen, und so sind Judith und ihre Freundinnen Suzie und Becks genauso schnell anwesend wie die ermittelnde Polizei. Und diesmal dürfen die drei offiziell als zivile Beraterinnen der Polizei tätig sein. Begeistert stürzen sich die drei Frauen in ihre eigenen Ermittlungen, dürfen sie doch nun nach Herzenslust nicht nur Verdachtsmomente aussprechen, sondern auch ganz offiziell Verdächtige befragen und Beweise überprüfen.

Das Buch ist bereits der dritte Band der Reihe, doch da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man jedes Buch einzeln lesen, so auch der vorliegende Band der Reihe. Im Hintergrund werden die Geschichten der Ermittlerinnen weitergeführt, insofern lohnt sich andererseits die chronologische Lektüre der Reihe. Die drei Privatdetektivinnen Judith, Suzie und Becks ergänzen sich dabei bestens und können so kleinere Schwächen untereinander ausgleichen. Ich habe den drei Damen gerne beim Ermitteln über die Schulter geschaut, denn sie nehmen sich Freiheiten, die die Polizei nicht hat, bleiben dabei aber sehr zielstrebig und dennoch freundlich. Die Auflösung hat mich letztendlich überrascht, und doch ist sie äußerst logisch erklärt. Dafür bietet die Geschichte aber auch einige unerwartete Wendungen, was den Spannungsbogen bis zum Schluss hoch hält.

Mich haben die drei ermittelnden Damen wieder bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.05.2025
Scherer, Alexandra

Wiesenschänder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Allgäu-Krimi mit viel Lokalkolorit und einer Prise Mystery

Magdalena Sonnbichler, von ihren Freunden Leni genannt, ist Zeugin bei einem Unfall im winterlichen Allgäu. Sie rettet mehreren jungen Frauen das Leben; für den Fahrer allerdings kommt jede Hilfe zu spät. Kurz darauf verschwinden die Frauen spurlos aus dem Krankenhaus. Leni scheint aber auch solche Vorfälle anzuziehen, denn nun wird sie Zeugin von verschiedenen Ereignissen, die alle zusammen recht seltsam erscheinen. Leni ermittelt, tatkräftig unterstützt von ihrem Partner Schorsch und ihrem Freundeskreis. Privat hat Leni auch alle Hände voll zu tun: Die junge Mutter Käthe wird mit ihrem neugeborenen Kind aus dem Krankenhaus entlassen und tut sich trotz vielerlei Unterstützung schwer mit der neuen Situation. Dazu kommen noch die vielen ungefragten guten Ratschläge von Schorschs Ex-Frau Karin, die sich überall einmischt und alles besser weiß. Damit bringt sie nicht nur ihre eigene Tochter Esme an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, ist diese doch hochschwanger und steht kurz vor der Hochzeit.

Das Buch ist bereits der vierte Band um die Heilpraktikerin Leni, die nach Jahren der Abwesenheit ins Allgäu zurückgekehrt ist und sich hier ein neues berufliches Standbein erarbeitet hat. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, so dass man das Buch auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen kann. Allerdings empfehle ich die Lektüre der vorherigen Bücher, weil man so auch die Entwicklungen in Lenis Privatleben verfolgen kann. Die Ermittlungen im vorliegenden Kriminalfall werden ausgiebig ergänzt durch Lenis Privatleben, so dass hier jede Menge Lokalkolorit durchscheint, bis hin zum ausgiebigen Gebrauch des Allgäuer Dialekts. Die Charaktere sind authentisch, teilweise auch recht kauzig geraten, zudem werden alte Bräuche ins Geschehen eingeflochten. Man erhält beim Lesen ein recht gutes Bild vom Leben im Allgäu. Dabei mischt sich aber auch eine gute Prise Humor ins Geschehen, ergänzt von ein einem Hauch Mystery.

Diesen Allgäu-Krimi mit seinem ausgeprägten Lokalkolorit wie auch dem leichten Hang zum Übersinnlichen hat mich wieder bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.05.2025
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1


ausgezeichnet

Wettbewerb beim Nachwuchs der Meisterdiebe

Rosalyn Quest ist die Tochter einer renommierten Diebesfamilie, und als Diebin hat sie einiges drauf. Familie sei alles, hat ihr ihre Mutter immer eingeprägt. Doch Ross will aussteigen, sie braucht eine Auszeit. Allerdings wird ihre Mutter bei ihrem letzten gemeinsamen Coup geschnappt. Rosalyn will ihre Mutter nicht verlieren; ihre einzige Chance, ihre Mutter zu befreien, ist, an einem Wettbewerb für Nachwuchsdiebe mitzumachen, beim Thieves' Gambit. Ross zaudert nicht und nimmt die Einladung zu diesem Wettbewerb an. Ihre Gegner sind unberechenbar, der Wettkampf äußerst gefährlich.

Dieser Jugendroman stellt seine Protagonistin als Nachwuchs im Meisterdiebgewerbe dar. Dennoch wird sich jeder jugendliche Leser gut in Rosalyns Gedanken einfühlen können. Ihre Mutter ist sehr beherrschend, und so kann man verstehen, dass Rosalyn sich eine Pause von der Familie gönnen will. Eine überraschende Wendung allerdings macht all ihre Pläne zunichte – und dies ist erst der erste von vielen unvorhergesehenen Wendungen der Geschichte. Die Aufgaben des Wettbewerbs sind spannend angelegt, man fragt sich, wie Rosalyn sie bestehen wird. Hier gibt es einige Szenen, die Rosalyns Kompetenz als Meisterdiebin belegt – der Spannung kommt es zugute, dass unsere junge Protagonistin hier immer wieder an ihre Grenzen gelangt. Dabei lässt die Geschichte genügend Raum für ein völlig unerwartetes Ende dieses Buches und schürt dabei schon die Neugier auf den nächsten Band der Reihe.

Diese Geschichte sprüht vor spannenden Einfällen und jeder Menge Action. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 08.05.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Buch für die Seele

Monsieur Perdu ist mit seinem Bücherschiff wieder in Paris. Seine Literarische Apotheke will Menschen und Bücher zusammenbringen, um damit die Leiden von Herzen und Seelen zu heilen. An seiner Seite steht die junge Pauline Lahbibi, auch sie hat ein feines Gespür für Menschen und Bücher. Eines Tages steht die zwölfjährige Françoise im Bücherschiff, mit Geheimnissen, die größer sind als sie selbst. Werden Perdu und Pauline eine Hilfe für sie sein können?

Das Buch ist der dritte Band um Monsieur Perdu und sein Bücherschiff. Man kann allerdings auch ohne weitere Vorkenntnisse in dieses Buch einsteigen, die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Dennoch empfehle ich die Lektüre der beiden anderen Bücher vorneweg, weil man so am besten den Überblick über all die feinen Details dahinter erhält. Françoise ist ein großer Teil dieses Bandes gewidmet, wobei auch die bisherigen Charaktere ihren Anteil am Geschehen haben. Es ist eine poetische Geschichte, wie sie vor allem Bücherliebhaber gerne lesen, denn Perdu und Pauline spielen mit einem großen Arsenal an Büchern, die sie ihren Kunden „verschreiben“. Ich hatte sehr schnell in die Geschichte zurückgefunden und ließ mich flugs vom Geschehen fesseln. Die Erzählung ist wie eine homöopathische Arznei, sie legt sich wie eine warme Decke um den Leser und lässt ihn mitfiebern, um zum Schluss befreit aufzuatmen.

Wieder einmal hat Nina George eine feinfühlige Geschichte geschrieben für alle Bücherfreunde, ein modernes Märchen für gute und schlechte Tage und zum Immer-Wieder-Lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 05.05.2025
Hearne, Kevin

Kerze & Krähe


ausgezeichnet

Genialer Abschluss der Siegelchronik-Reihe

Al MacBharrais ist Siegelmacher in Glasgow, ein Detektiv mit magischen Fähigkeiten und Aufgaben. Seine besondere Magie ist mit Schreibfedern und Tinten verbunden. Diesmal muss er wieder einige magische Vorkommnisse aufklären – und endlich kann er den Grund der Flüche, die auf ihm selber liegen, aufdecken.

Das Buch ist der dritte Band der Siegelchronik-Reihe und ein würdiger Abschluss der bisherigen Ereignisse. Um wirklich alles zu verstehen, sollte man die vorhergehenden Bände gelesen haben. Mit Al MacBharrais wird der Leser erneut in eine magische Welt entführt, die parallel zu der unsrigen Welt besteht. Seine Aufgaben sind nicht von dieser Welt, und doch sind sie wichtig, denn sie sind wichtig für die Ordnung zwischen der menschlichen Welt und der der Götter und Monster. Dabei greift der Autor Kevin Hearne auf bestehende Mythen und Sagen der Menschheit zurück und verbindet diese in einem fulminanten Miteinander. Es ist spannend, die Charaktere zu entdecken, die hier agieren, sowohl Al und seine Mitstreiter, aber auch jeder weitere Nebencharakter der Geschichte. So manches Geschehnis ist dabei nicht nur von jeder Menge Action geprägt, sondern auch von einer guten Prise schwarzen Humors und von einer üppigen Dosis Chaos, so dass die Lektüre jede Menge Spannung und Unterhaltung verströmt.

Dieser Abschluss der Reihe hat mich wie die vorhergehenden Bände bestens unterhalten, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 05.05.2025
Menz, Lars

Die Schanze


ausgezeichnet

Spannender Thriller

Ellen kehrt als Dorfärztin in ihren Geburtsort am Rande der Alpen zurück, nach langen Jahren der Abwesenheit. Kaum ist sie dort angekommen, wird ein Mann aufgehängt an der beleuchteten Schanze aufgefunden. Sein Tod hängt unmittelbar mit Ellens Rückkehr zusammen, ja, die Polizei könnte sogar die Ärztin selbst als Täterin verdächtigen. Denn Ellen trägt ein schwieriges Geheimnis mit sich herum, weshalb sie seinerzeit auch fluchtartig den Ort verlassen hatte.

Der Leser wird gleich ins Geschehen geworfen, ohne jedoch die Hintergründe zu den Geschehnissen der Vergangenheit zu kennen. So gesellt sich denn zur Frage nach dem Täter auch das Unwissen darüber, wie der brutale Mord mit Ellen zusammenhängt. Unterschiedliche Perspektiven ergeben letztendlich das Bild, das zu den Aufklärungen führen, während sich der Reigen an potenziellen Tätern vor einem auffächert. So setzt sich das Puzzle der Ereignisse nach und nach zusammen, begleitet von einigen unerwarteten Wendungen. Die Charaktere sind glaubwürdig geschildert, ihre Motive gut nachvollziehbar.

Dieser packende Thriller hat mich von der ersten Seite an fesseln können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

Bewertung vom 02.05.2025
Ferguson, R. L.

Spellcraft, Band 1 - Die Magie der silbernen Flamme (eBook, ePUB)


sehr gut

Magisches Abenteuer für Kinder

Bei einem magischen Fest in London wird Lucys Großmutter vor ihren Augen entführt. Lucy entdeckt kurz darauf, dass ihre Erinnerungen an diesen Abend gefälscht worden sein müssen. Das Mädchen macht sich auf die Suche nach ihrer Großmutter. Dabei kann sie auf die Hilfe ihrer Freunde zählen. Und auf ihre Fähigkeiten als Spellcrafterin, kann sie doch Gegenstände magisch werden lassen. Doch die Suche nach der Wahrheit führt sie in große Gefahr, denn in London ist eine Magie außer Kontrolle geraten.

Lucy lebt in einer magischen Welt in London, von der die meisten Menschen gar nichts ahnen: Die Spellcrafter sind Handwerker, die Gegenstände mit Hilfe von Aether magisch verzaubern können. Lucys Welt zu entdecken ist spannend, vor allem wie sich die magischen Elemente in die reale Welt Londons einfinden. Die Charaktere der Kinder sind sehr unterschiedlich geraten, sie ergänzen sich sehr gut, und man folgt ihnen gerne auf das Abenteuer, Lucys Großmutter zu finden. Das Ende des Buches macht neugierig auf die Fortsetzung.

Die Geschichte empfiehlt sich für alle abenteuerlustigen Kinder ab 10 Jahren. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 21.04.2025
Webb, Liz

Die Bucht


sehr gut

Geheimnisse in der Abgeschiedenheit einer Insel

Nancy zieht mit Calder auf die Insel Langer, auf der ihr Lebensgefährte aufgewachsen ist. Es ist eine kleine Insel vor der Westküste Schottlands, mit nur wenigen Bewohnern, und es fällt ihr nicht leicht, sich dort einzuleben. Als Calder leblos aus dem eiskalten Wasser gezogen wird, gleicht es einem Wunder, dass er überlebt. Doch er ist nach diesem Vorfall nicht mehr derselbe, und Nancy verzweifelt schier daran, den Mann verloren zu haben, den sie liebt; zudem hat sie zunehmend Angst vor seinem Verhalten. Als eine Leiche an den Strand gespült wird, überstürzen sich die Ereignisse...

Nancy und Calder freuen sich auf ihr gemeinsames Leben auf der abgeschiedenen Insel, doch ihr Lebenstraum wird jäh beendet. Sind es die Traditionen auf der Insel, die Calder verändert haben, ist es seine Vergangenheit, ist es das einschneidende Erlebnis des Beinahe-Todes? Nancy weiß nicht mehr, was sie glauben soll und wem sie vertrauen kan... Das ist authentisch erzählt, man fühlt mit ihr mit, kann ihre Zweifel nachvollziehen und mit ihr mitfiebern. Einige überraschende Wendungen geben der Geschichte immer wieder neue Aspekte und schüren die Zweifel, die mit Nancy auch der Leser hat. Jede Menge Geheimnisse warten darauf aufgedeckt zu werden. Auch wenn die Geschichte immer wieder ein paar Längen aufweist, gibt es einen Punkt, an dem die Spannung zum Bersten ist und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.

Mich hat dieser Roman bestens unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.04.2025
Decker, Anika

Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben


sehr gut

Besser als der Titel vermuten lässt

Nina wird bald fünfzig. Die Mutter zweier erwachsener Kinder ist geschieden und wohnt in einer kleinen Wohnung, nachdem sie sich von ihrem Ehemann samt der Villa im gehobenen Bereich getrennt hat. Dieser bewohnt nun die Villa mit seiner neuen Frau, einer jungen Influencerin und Zwillings-Mama. Zunächst ist Nina nicht wirklich unzufrieden mit ihrem Leben, aber auch nicht wirklich zufrieden. Als sie sich in den zwanzig Jahre jüngeren David verliebt, weiß sie nicht so recht, was sie davon halten soll. Ihre Umwelt weiß es dafür umso besser…

Mit ihren fast fünfzig Jahren ist Nina an einem Punkt, an dem sie ein Fazit für ihr Leben zieht. Trotz einiger Kleinigkeiten scheint sie im wesentlichen mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden zu sein. Doch die Liebe zu dem jüngeren David bringt sie ins Straucheln: Darf das überhaupt sein? Kann das sein? Was anfangs einen leicht nagenden Unterton hat, ändert sich, als die Geschichte weitere Aspekte aus Ninas Leben offenbart, aus ihrem Berufsleben, in dem ein gefeierter Serienstar seine Position ausnutzt und Frauen sexuell belästigt. Spannend ist dabei die Entwicklung der weiblichen Charaktere, allen voran Ninas, aber auch der weiteren Frauen in ihrem Umfeld. Die Autorin Anika Decker nimmt ihre Frauen ernst, auch wenn sich immer wieder mal ein recht trockener Humor in die Geschichte einschleicht. Und schwuppdiwupp hat mich diese Geschichte, deren Titel so unaufgeregt und vielleicht auch ein bisschen schwerfällig daherkommt, bis in letzter Konsequenz überzeugen können.

Dieser Frauenroman erzählt eine spannende Geschichte über mehrere Frauen und ihre Entwicklung, die mich letztendlich überrascht hat. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.