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Ecinev
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Frankfurt

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Insgesamt 84 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


ausgezeichnet

Die Bundesregierung hat gerade ein Gesetz zum Verbot der Einfuhr von Elefanten Trophäen unterschrieben als in Berlin dutzende leibhaftige afrikanische Elefanten auftauchen. Der Präsident von Botswana macht die Deutschland zum Geschenk. Der Kanzler bemüht sich um Schadensbegrenzung und muss am Ende beinahe kapitulieren nachdem sich die Ministerin die als Bauernopfer auserkoren wurde überraschend stark ist.

Das Buch ist eine gute, sarkastische Politik Sartire mit Humor und einer Prise Wahrheit. Ähnlichkeiten mit realen Personen und Begebenheiten sind rein zufällig. Der schwierige Alltag des Bundeskanzlers und der Minister wird gut beschrieben.

Der Schreibstil ist lebendig, man kommt aus dem Schmunzeln bei diesem Buch nicht mehr raus und so hat man die wenigen Seiten schnell gelesen. Nur der hohe Preis würde mich abschrecken das Buch im Handel zu kaufen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.08.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres (MP3-Download)


ausgezeichnet

Nach einer stürmischen Nacht in Schottland findet der Fischer Noah ein Kind, halb ertrunken angespült am Strand. Das Kind lebt und wird zur alten Lehrerin Dorothy gebracht. Diese hat vor Jahren bei einer ähnlichen Nacht ihr Kind verloren. Die Ähnlichkeit der Kinder reißen bei Dorothy sofort alte Wunden wieder auf. Eine zarte Romanze mit dem Fischer Noah endet bevor sie richtig beginnen kann.

Eingeteilt in Heute, 1900 und Damals als der Sohn von Dorothy verschwand wird die Geschichte erzählt. Es geht um Schuld, Neid und Wahrheit und die eindrucksvolle Schilderung des harten Lebens 1900 in einem kleinen Ort an der schottischen Küste und allgemein das Leben der Frauen damals.

Ich hatte das Hörbuch dem ich ohne Probleme gut folgen konnte. Die Schilderung ist bildhaft, teilweise düster spielt es doch im eisigen Winter. Auch die zarte Liebesgeschichte zwischen Dorothy und Noah passt gut in den Rahmen.

Bewertung vom 13.07.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

die 12jährige Frankie, so nennt sie ihre Mutter obwohl sie das gar nicht mag, muss in ihren jungen Jahren schon viel Verantwortung übernehmen denn ihre Mutter ist depressiv. Frankie flüchtet sich in Bücher und Lügen die sie Tagträume nennt. Eines Tages erfährt sie von Monsieur Perdu der mit seinem Bücherschiff wieder in Paris ist. Sie sucht ihn auf und möchte beim ersten Mal am liebsten gleich wieder flüchten bis sie langsam Vertrauen zu Monsieur Perdu und der Auszubildenden Pauline findet. So erfährt sie dort Bücher als Heilmittel der Seele zu betrachten.

Monsieur Perdu gelingt es langsam Zugang zu Frankie und ihrer Mutter herzustellen und führt sie langsam wieder auf den richtigen Weg damit sie endlich wieder das Kind sein darf was sie sein möchte ohne Verantwortung. Auch er lernt vieles dabei und begibt sich auf digitale Abenteuer.

Ein Roman wie ein Heilmittel, eindrucksvoll und poetisch wird die Geschichte geschildert. Obwohl ich den ersten Teil nicht kenne, bin ich gut in die Geschichte hereingekommen. Auch der Humor bleibt nicht auf der Strecke.

Bewertung vom 12.07.2025
Zwickau, Dora

Gesellschaftsspiel


gut

Isabelle, ihre Schwester Annika und die Tante Dagmar treffen am Sterbebett der Mutter wieder auf einander. Die 3 Frauen sind sich fremd geworden. Annika ist magersüchtig und lebt in den USA, Dagmar ist Professorin an einem Lehrstuhl, Isabelle Lehrerin an einer Schule und Mutter eines Sohnes. Jetzt ist die Mutter nach einem Schlaganfall hirntot, am Leben erhalten damit die Familie Abschied nehmen kann.

Daneben versetzt eine Meldung die Welt in Aufregung, ein Tech Milliadär plant eine Umgestaltung der Gesellschaft. Dafür hat er sich ausgerechnet Weimar ausgesucht, der Heimatstadt der 3 Frauen und historisch bedeutsam. Als Mittel gibt es dazu eine App die Millionen Nutzer sofort laden und sich ihre Meinung bilden.

An sich eine gute Idee für ein Buch in der heutigen Zeit. Allerdings bleibt sowohl die Familiengeschichte als auch der Utopie Teil mit der Gesellschaftsumgestaltung nur halb erzählt. Das Ende war für mich unbefriedigend. Überhaupt bleiben die Personen farblos, ohne viel Tiefgang. Die Absätze mit den kurzen Email und WhatsApp Posts finde ich verwirrend und ohne Aussage.
Das Buch macht deutlich die übermäßige Handynutzung in unserem modernen Alltag.

Bewertung vom 06.07.2025
Szántó, Henrik

Treppe aus Papier


sehr gut

In ungewöhnlicher Erzählweise wird hier die Lebensgeschichte eines 100 jährigen Mietshauses und deren Bewohner erzählt. Vom Eigentümer, einem jüdischen Uhrmachers der 1941 gezwungen wird das Geschäft einem windigen Arier zu verkaufen bis hin zur inzwischen 16jährigen Nele die mit ihrer Familie nun in dessen Wohnung wohnt und die Geschichtshausarbeit durch die Erzählung der 98jährigen Irma aufwertet.

Hier trifft man auf die Vergangenheit und der Familie von Irma als klassisch deutsches Kind entsprechend streng erzogen wird und Ruth, Kind der jüdischen Eigentümer Familie die sich nicht mit Irma anfreunden darf. In der Gegenwart versucht Nele mit ihren Eltern über die Zeit der eigenen Großeltern im 3. Reich zu sprechen was kein leichtes Unterfangen ist.

Der Wechsel der Zeiten ist fließend was nicht immer leicht einzuordnen ist. Der Schreibstil aus Sicht des Hauses ist eigentümlich und wirkt seltsam distanziert. Hier gibt es keinen lebendigen Wortwechsel was den Einstieg nicht leicht macht. Wenn man sich darauf eingelassen hat, findet ein nachdenklich machendes Buch.

Bewertung vom 19.06.2025
Geissinger, J. T.

Ruthless Creatures / Queens and Monsters Bd.1


sehr gut

Vor 5 Jahren verschwindet Nathalies Verlobter spurlos kurz vor der Hochzeit. Zurück bleibt die verwirrte Nathalie die das ganze noch immer nicht begreift und an der Vergangenheit festhält. Sie hat nie die Hoffnung verloren, dass er wieder auftaucht. Bei einem Mädelsabend mit ihrer Freundin Sloane 5 Jahre später lernt sie den geheimnisvollen Kage kennen und es knistert gewaltig zwischen den beiden.

Neben der prickelnden Liebegeschichte zwischen Nathalie un Kage und harmlosen Mädelsgesprächen geht es um Mafia, Schuldeneintreiber und Kopfgeldjägern. Eine verwirrende Mischung in einem recht tempreichen Roman die überwiegend aus der Sicht von Nathalie erzählt wird.

Der Klappentext hat mich angesprochen ich merkte jedoch recht schnell, dass ich eindeutig nicht zur Zielgruppe gehöre. Richtig spannend wird es erst zum Ende hin während es im Mittelteil etliche Längen gibt.

Bewertung vom 19.06.2025
Webb, Liz

Die Bucht


sehr gut

Nancy und ihr Freund Calder wagen einen Neuanfang auf einer abgelegenen schottischen Insel in dem alleinstehenden Cottage von Calders verstorbener Mutter. Das Klima ist rau, die wenigen Bewohner eher abweisend der Pfarrer erweist sich als anhänglich und geheimnisvoll. Nach kurzer Zeit erleidet Calder einen schweren Unfall und stürzt in die eiskalte Nordsee. Wundersamerweise gelingt die Rettung und Calder kehrt buchstäblich von den Toten zurück. Doch er ist nicht mehr derselbe und die Beziehung gerät in Schieflage. Auch Nancy hat ein Geheimnis dass sie vor Calder verborgen hält.

Zu Beginn ist es eher eine ruhige Story mit den nötigen Spannungselementen rund um die dramatische Rettung von Calder. Nur langsam findet sich Nancy in der Dorfgemeinschaft zurecht wo scheinbar jeder eine Leiche im Keller hat. Zum Ende hin gibt es so viele Wendungen dass man am Ende fast den Überblick verliert. Für mich schon ein bisschen zu dick aufgetragen.

Der Schreibstil ist lebendig, die unwirkliche Landschaft der Insel wird gut dargestellt, die Personen wirken teilweise etwas hölzern. Aus dem ruhigen Beginn wurde zum Ende hin noch ein hochspannender Roman.

Bewertung vom 19.06.2025
Pauss, Julia

Hide Me / Kodiak Echoes Bd.1


ausgezeichnet

Brynn Callahan arbeitete als Software Entwicklerin bei einem bekannten Tech Unternehmen bis sie entdeckt, dass ihr Chef in einem Menschenhändlerring verwickelt ist. Jetzt muss sie Hals über Kopf ihr bisheriges Leben, ihre Freunde, ihre Familie verlassen und wird zu ihrem Schutz in ein Zeugenschutzprogramm gesteckt. Ausgerechnet die Kleinstadt Echo Grove auf Kodiak Island, Alaska soll ihrer neuen Identität Schutz bieten. Doch das Leben ist nicht leicht in der Kleinstadt, die Bewohner jedem neuen Einwohner skeptisch bis feindselig. Dazu kommen die häufigen Panikattacken die Blair, alias Brynn das Leben zur Hölle machen. Erst nach und nach gelingt es ihr ihren unsympatischen Nachbarn Archer Flint aus der Reserve zu locken und sich in ihn zu verlieben.

Der Einstieg ist nicht leicht und Blair kann einem schon leidtun. In einer fremden Kleinstadt, einer Bruchbude als neue Wohnung, einen Job in einem Cafe den sie noch nie ausgeübt hat und als angedachte Geschichte ein Geologie Studium von dem sie keine Ahnung hat. Außerdem ist sie noch immer in Sorge, ihr Ex-Chef könnte sie umbringen. Sie fühlt sich immer stärker zu ihrem Nachbarn hingezogen, eine Verbindung die nicht sein darf wenn sie ihren Schutz nicht aufs Spiel setzen will.

Im weiteren Verlauf überschlagen sich die Ereignisse und werden teilweise etwas wirr mit all ihren Wendungen. Der Schreibstil im späteren Teil aus Sicht von Brynn und Archer ist packend und lebendig. Die Personen, auch die indigene Bevölkerung Alaskas werden gut beschrieben.

Bewertung vom 11.06.2025
Lara, Emily Marie

Nowhere Heart Land (eBook, ePUB)


sehr gut

Rosa hat es nach der Schule nach London verschlagen sie arbeitet bei einer Agentur. Als sie bei einem Vortrag den sie gemeinsam mit einem Kollegen hält diesem voller Wut ins Gesicht schlägt, wird sie beurlaubt. Gleichzeitig erhält sie einen Anruf der deutschen Pflegeeinrichtung in der ihre demente Oma lebt. Also reist sie nach Deutschland um das Haus der Oma zu Geld zu machen. Dort stößt sie auf viele Erinnerungsstücke ihrer eigenen Kindheit in einem Klosterinternat in dem auch ihre Mutter war die leider schon früh verstorben ist. Ihre beste Freundin ist in den sozialen Medien sehr stark, behandelt Rosa jedoch als jemand völlig Fremden.

Eine eigenartige Mischung die in diesem Buch beschrieben ist. Insgesamt springen die Themen in diesem Buch sehr stark was es nicht einfach macht den Überblick zu behalten. Der Schreibstil ist ruhig und einfühlsam. Trotz der überschaubaren Seitenzahl hat das Buch etliche Längen und die Sprunghaftigkeit der Themen machen die Lektüre nicht leicht.

Bewertung vom 10.06.2025
Peters, Amanda

Beeren pflücken


ausgezeichnet

Im Sommer 1962 kommt eine Familie der Mi‘kmaq in Maine an um auf den Feldern Blaubeeren zu pflücken. Einige Tage später verschwindet die 4-jährige Ruthie spurlos. Die Familie zerbricht an dem Verlust des Mädchens und später auch an dem Tod des ältesten Bruders nach einer Auseinandersetzung.

In dieser Zeit wächst das Mädchen, Norma, wohlbehütet bei einer einfachen Familie auf. Sie hat oftmals Träume und fragt sich, warum ihre Hautfarbe so anders ist wie die ihrer Eltern. Lange ist sie mit den Antworten, etwa einem südländischen Großvater zufrieden. Wenn eine Lüge solange erzählt wird, wird sie zur Wahrheit.

Erzählt wird diese Familiensaga aus Sicht des jüngsten Sohnes der Mi‘kmaq Familie, Joe, der nach Jahren der Abwesenheit sterbenskrank zur Familie zurück kehrt und aus Sicht von Norma die sich langsam gegen die übermäßige Behütung ihrer Familie wehrt. Schnell wird klar, wer Norma wirklich ist was der Erzählung jedoch nicht schadet. Man hofft auf ein Happy End.

Der Schreibstil ist ruhig, die Personen und Gegebenheiten der 1960er Jahre an der amerikanischen Ostküste mit den Benachteiligungen der indigenen Bevölkerung werden gut beschrieben. Man ist gleich mitten im Geschehen und fast traurig wenn das Buch fertig ist.

Ein eindrucksvolles Debüt der kanadischen Schriftstellerin Amanda Peters die selbst vonMi‘kmaq stammt. Ich hoffe auf weitere Bücher von ihr.