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Ecinev
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2025
Liepold, Annegret

Unter Grund


sehr gut

Die Lehramts Referendarin Franka besucht mit ihrer Klasse den NSU Prozess gegen Beate Zschäpe, nach einer unbedachten Äußerung eines Schülers flieht sie in der Verhandlungspause aus dem Gerichtssaal. Spontan beschließt sie aus der gemeinsamen WG mit Hannah einer Reporterin auszuziehen, zurück in ihre fränkische Heimat um sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen.

In Rückblicken erfährt man wie Franka nach dem Tod ihres Vaters und dem komplizierten Verhältnis zu ihrer Mutter von Freunden in die Rechte Szene gezogen wird. Endlich findet sie Anerkennung und Freunde. Sie läuft nur mit, ist nie mitten drin und doch Teil der Rechten Szene. Inmitten idyllischer Beschreibungen eines fränkischen Dorfes mit Himmelsweihern und Spiegelkarpen tun sich hier Abgründe auf.

Es ist nicht immer leicht den Zeitsprüngen in dem Buch zu folgen der Schreibstil ist autentisch, eher nüchtern beschreibend wie leicht es ist einer verstörten Jugendlichen einen neuen Hafen zu bieten.

Bewertung vom 21.04.2025
Rose, Barbara

Hier kommen die Tierretter! / Die Kinder von Birkby Bd.1


ausgezeichnet

Emilia, ihr kleiner Bruder Benno und Jette leben in einem kleinen Dorf am Rande des Meeres. Auf dem Weg zum Bäcker um Sonntagsbrötchen für die Familien zu holen finden sie am Kiosk einen angebundenen kleinen Hund. Als sich kein Besitzer findet, nehmen die Kinder den Hund mit der kurz darauf eine Tierklinik ins Chaos stürzt und überhaupt für viel Aufregung sorgt.

Eine heitere Geschichte um Freundschaft und Abenteuer denn sowohl der Hund als auch Benno verschwinden spurlos als der demente Besitzer des Hundes im Nachbardorf gefunden wird. Irgendwie erinnert einem das Buch an die Abenteuer von Bullerbü was ich als Stadtkind immer geliebt habe.

Das Buch ist altersgerecht als Vorlesebuch geeignet aber auch für Grundschulkinder zum Selbstlesen. Die Illustrationen sind zauberhaft und wirken nicht überladen. Eine heitere Geschichte für jung und alt.

Bewertung vom 18.04.2025
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


ausgezeichnet

In einer Gruppe von Highschool Freunden taucht ein Video von einem Busunfall auf. Eindeutig ein Fake, kommt bei dem Video doch keiner mit dem Leben davon. Eine Clique die bis zum Verschwinden eines Mädchens beste Freunde waren, versuchen den Hintergrund des Videos zu erfahren und herausfinden warum Enya vor einem Jahr spurlos verschwandt. Nach und nach tauchen weitere Videos auf und mischen die Jugendlichen kräftig auf die sich langsam wieder annähern.

Ein sehr aktuelles Thema um KI und Deep Fake das hier in einer idyllischen Kleinstadt spielt. Die Personen werden gut eingeführt und beschrieben. Die vielen Wendungen und Cliffhänger verleiten einem immer weiter zu lesen. Der Schreibstil in Ich-Form lassen einem direkt am Geschehen teilnehmen. Das Ende war für mich wieder eine Überraschung und das Buch hat mich gut unterhalten. Ein spannendes Buch für jedes Alter
Das Cover ist sehr passend, 7 junge Leute mit verpixelten Augen auf einem zerbrochenen Glas

Bewertung vom 18.04.2025
Menz, Lars

Die Schanze


sehr gut

Nach der schmerzhaften Trennung von ihrem Freund in Hamburg zieht Ellen wieder in ihr Heimatdorf in den Bergen im Süden. Als Ärztin übernimmt sie dort die Praxis eines alten Hausarztes und ihre Schwester wohnt ebenfalls in dem Ort. Allerdings verbindet sie mit der alten Heimat auch schmerzhafte Erinnerungen an ihre Jugend.
Was genau damals vorgefallen ist, erfährt man zunächst bruchstückhaft nach dem Fund einer Leiche an der Skischanze. Dort hängt ein Mann mit einem Seil um den Hals. Ellen erkennt ihn und wecken alte Alpträume in ihr. Ein Selbstmord war es nicht, also kennt jemand Ellen und ihre Vergangenheit. Erkennt die Polizei einen Zusammenhang? Wenig später geschieht ein weiterer Mord und ein Bekannter, der ihr helfen wollte wird bei einem Unfall schwer verletzt. Nur langsam erinnert sie sich an weitere Details der schrecklichen Nacht in der Vergangenheit. Wer war der geheimnisvolle Dritte Mann?
Es dauert etwas bis dieses Buch Fahrt aufnimmt und man mitgerissen wird. Der Schreibstil ist lebendig, die Personen werden gut eingeführt, wirken zum Teil aber etwas hölzern. Ein spannendes Buch mit einem dramatischen Ende. Ich bin gespannt auf weitere Bücher von Lars Menz.

Bewertung vom 18.04.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Der Möchtegern Autor Tommi hat sein Buch im Geise zwar fertig, in der Realität kaum mehr als einen Satz zu Papier gebracht. Aus chronischer Geldnot haust er in einem uralten Wohnmobil. Dazu gehört auch die ukrainische Putzfrau Svetlana die mit vielen Kommentaren zu Heiterkeit beiträgt. Bei einer gemeinsamen Fahrt stoßen sie im Wald auf ein kleines Mädchen und übergeben sie der Polizei. Doch die Neugier packt die beiden Hobby Detektive und sie beginnen zu forschen wohin das Kind gehört.

Mit vielen aktuellen Bezügen zum Zeitgeschehen wird hier versucht ein Krimi zu konstruieren. Die Handlung gerät leider ziemlich in den Hintergrund und Tommi und Svetlana stolpern eher von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der Schreibstil ist heiter, manchmal jedoch auch sehr an den Haaren herbeigezogen.

Ich habe mit mit Begeisterung die Kluftinger Romane der Autoren Volker Klüpfel / Michael Kobr gelesen die ich herrlich amüsant finde. Leider konnte mich dieser Einzelroman nicht so überzeugen und ich warte lieber auf einen neuen Band der Allgäu Krimis.

Bewertung vom 18.04.2025
Schwarz, Iver Niklas

Kummersee


sehr gut

Auf der Suche nach einem Endlager für den Atommüll kommt Lena in ihre alte Heimat Horlow im Kreis Dannenberg zurück. Als Polizistin soll sie und ihr Kollege für die Sicherheit eines Vermessungsteams sorgen. Doch Lena möchte sich auch ihrer Vergangenheit stellen, als neunjährige waren sie bei einem verbotenen See baden doch Tom ertrank auf mysteriöse Weise. Lena war schwer traumatisier und sie und floh aus dem dunklen Ort so bald wie möglich.

Der Empfang des Teams wird von Protestaktionen begleitet und die Polizei hat alle Hände voll zu tun. Die Leute im Ort benehmen machen ihre Ablehnung deutlich. Einige Zeit später verschwindet einer der Vermesser und ruft erneut eine Hundertschaft an Einsatzkräften auf den Plan. Und was ist das, was eine alte Nachbarin Lena da erzählt? Lauert tatsächlich etwas böses in dem abgesperrten See?

Der Schreibstil ist sehr lebendig, die Personen, die Stimmung damals und heute werden gut eingefangen auch der historische Hintergrund. Allerdings ist der Verlauf der Geschichte etwas unglaubwürdig.

Bewertung vom 17.04.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


sehr gut

Ein gewöhnlicher Flug von Sydney nach Hobbard. Die Passagiere sind angespannt da ein Kleinkind die ganze Zeit schreit, die Flugbegleiterin Allegra bemüht sich trotz schmerzendem Rücken es allen Recht zu machen. Da steht eine alte Dame auf und geht langsam durch den Gang und bleibt bei jedem Gast stehen und verkündet das Todesdatum und die Ursache. Die Fluggäste nehmen das nicht richtig ernst und denken an ein Witz. Erst später fangen sie an darüber nachzudenken und versuchen der drohenden Todesursache aus dem Weg zu gehen. Doch kann man das? Was, wenn die Vorhersagen wahr sind? Als eine junge Frau tatsächlich ums Leben kommt beginnt das große Nachdenken über das eigene Leben und was man erreicht hat.

Mit jedem Kapitel geht es um einen Fluggast und sein Leben, dazwischen gibt es kurze Abschnitte die die Beweggründe der alten Dame, Cherry. Die Kapitel sind allgemein teilweise recht kurz und ohne Überschrift fällt einem der Perspektivwechsel nicht immer leicht.

Der Schreibstil ist ruhig, teilweise recht langatmig wie das Buch insgesamt ziemliche Längen aufweist. Da wäre weniger sicher mehr gewesen, so verliert sich die spannende Grundidee in einem langatmigen Roman ohne rechte Höhen und Tiefen.

Bewertung vom 17.04.2025
Welk, Sarah

FREI - Bester Sommer (FREI 1)


ausgezeichnet

Neapel, Hamburg, Berlin, Wien und jetzt Rottloch? Das ist ein Witz findet Joshua der mit seiner Mutter, einer erfolgreichen Künstlerin schon zig mal umgezogen ist. Jetzt gerade meint sie, neue Inspiration in dem kleine Ort Rottloch zu finden. Joshu hasst es, jedes Mal in der Schule der Neue zu sein und keine Freunde zu haben. Er zweifelt, dass sich jetzt daran etwas ändert. Doch diese Schule ist anders mit einer sehr jungen Schulleiterin wagen sie ein Experiment, die Jugendlichen sollen Tage allein im Wald verbringen und dort übernachten. Joshuas bunt zusammengewürfelte Gruppe marschiert los um an festgelegten Rastplätzen Übernachtungsmöglichkeiten und Lebensmittel zu finden. Die Jugendlichen müssen zusammenhalten und doch steht bald alles Kopf.

Ein gutes Buch für die Zielgruppe geeignet. Der Schreibstil ist einfach und man kann sich gut in die Gefühlswelt der 14-jährigen einfinden. Teilweise ein wenig sarkastisch und übertrieben um am Ende doch alles zu einem guten Ende zu bringen und Joshua gegenüber seiner Mutter aufbegehrt. Auch wenn ich der Zielgruppe längst entwachsen bin, hat mich das Buch gut unterhalten.

Bewertung vom 17.04.2025
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


ausgezeichnet

Im 2. Jahr in Flohall beginnt für Sepia die Vorbereitung auf die erste Prüfung. Doch es geschehen merkwürdige Dinge und die Buchstaben die Sepia setzen will, verändern sich vor ihren Augen und lassen geheimnisvolle Botschaften sichtbar werden. Seit Sepia herausgefunden hat, dass Tintenmagie in ihr ruht spürt sie magische Dinge immer stärker. Mit ihren Freunden Stanzio und Niki entdeckt sie immer wieder neue Sachen in Flohall und auf den stattfindenden Festen. Auf einem Schiff voller Antiquitäten entdeckt sie einen Spiegel der das wahre Gesicht zeigen soll. Doch plötzlich taucht eine dunkle Kreatur auf. Geheimnisvolle Dinge geschehen rund herum und Meister Silbersilbe ist kaum noch zu Hause um die Fragen zu beantworten.
Zum Ende hin wird es wieder richtig spannend und Sepia und ihre Freunde beweisen wieder außerordentlichen Mut und überführen die Übeltäter.

Der Schreibstil ist einfach und packend. Sehr viele Cliffhänger machen es einem schwer das Buch aus der Hand zu legen. Ich kann es kaum erwarten das finale Buch von Sepia aus Flohall zu lesen

Bewertung vom 30.03.2025
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Buenos Aires 1884, die 19 jährige Inez Olivera lebt bei ihrer Tante und ihren Cousinen und wartet sehnsüchtig auf einen Brief ihrer Eltern die das halbe Jahr in Ägypten verbringen. Zu gern möchte sie mit ihnen nach Ägypten. Doch der Brief kündigt ein Unheil an, die Eltern beide verstorben, ein Onkel übernimmt ihre Vormundschaft. Nichts kann sie jetzt mehr in Buenos Aires halten und so verschwindet sie aus dem Haus und macht sich auf die lange Seereise nach Alexandria. Dort angekommen wird sie nicht etwa, wie erwartet, freudig aufgenommen sondern ein Angestellter ihres Onkels soll sie gleich wieder auf den nächsten Dampfer gen Argentinien schicken. Sie entwischt erneut und läßt den jungen Whitford Hayes mit ihrem gesamten Gepäck stehen.

Das Buch hatte auf mich eine interessante Mischung aus ein wenig Phantasie mit einem Liebesroman. Besonders die Dialoge zwischen der störrischen Inez und Whit sind klasse. Allerdings hat das Buch doch einige Längen und wirkt durch wiederkehrende Begebenheiten langatmig während das Ende fast zu kurz kommt. Besonders der fiese Cliffhänger lässt mich jetzt schon ungeduldig auf den 2. Teil warten.

Der Schreibstil ist sehr lebendig, die Gepflogenheiten Ende des 19. Jahrhunderts werden gut dargestellt ebenso wie die Personen der Reisegruppe in Ägypten. Das Cover ist sehr gelungen und edel. Die spanischen Kapitelüberschriften finde ich etwas unpassend, da hätte ich mir etwas mehr mit Bezug zu Ägypten vorgestellt.