Benutzer
Benutzername: 
Alesia

Bewertungen

Insgesamt 103 Bewertungen
Bewertung vom 04.03.2025
Robinson, Rebecca

The Serpent and the Wolf


ausgezeichnet

Schlange und Wolf

Vaasa, Königstochter aus dem Reich Asteria, wird unfreiwilligerweise mit Reid von Mireh, einem Herrscher des benachbarten Landes Ikruria, vermählt. Anstelle ihn wie geplant in der Hochzeitnacht zu töten, flieht Vaasa. Als Reid sie wiederfindet bietet er ihr ein Bündnis an. Vaasa soll zum Erreichen seiner politischen Ziele weiterhin seine Ehefrau spielen, während er ihr dabei hilft Kontrolle über ihre aufkeimende, zerstörerische, Magie zu gewinnen.

The Serpent and the Wolf von Rebecca Robinson ist mitreißende slow-burn, arranged marriage, Romantasy mit einem recht komplexen Worldbilding. Das Cover finde ich schön gestaltet, der englische Titel wirkt leider etwas austauschbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Längen kamen für mich nicht auf. Erstaunlicherweise dreht sich sehr viel der Handlung um politische Konflikte und Intrigen, sowie natürlich auch um Vaasas Magie. Vaasa ist eine starke aber auch mistrauische Protagonistin. Sie wurde seit ihrer Kindheit dazu erzogen ihrem Königreich als diplomatische Waffe zu dienen. Gerade deshalb fällt es ihr schwer die arrangierte Ehe zu akzeptieren, zumal ihr Bruder, der Herrscher von Asteria, ihren Tod erwartet. Mir persönlich hat die sich langsam entwickelnden Liebesgeschichten zwischen Vaasa und Reid sehr gut gefallen. Vorallem weil Reid mich positiv überrascht hat. Er ist charmant, intelligent, stark und gutaussehenden. Eine angenehme Abwechslung zu den ansonsten oftmals toxisch wirkenden Romantasy Protagonisten. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der auf Band 2 neugierig macht. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie sich die Reihe weiterentwickelt. Bis jetzt 5 Sterne und eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 25.02.2025
Vanadis, Kari

Vanity Falling: Academy of Sins


gut

Hochmut

Rahel besitzt das Laster des Hochmutes. Eine Fähigkeit mit der sie es schafft andere Menschen zu manipulieren. Als Vicious wird sie vom Order of Saints gejagt und schließlich in die Academy of Sins gebracht. Asher, der noch auf dem Weg zum Warden ist, sieht in der Aufgabe Rahel zu bewachen eine Chance sich dem Orden zu beweisen. Allerdings hat er hierbei nicht mit den verbotenen Gefühlen gerechnet, die sie in ihm weckt.

In Vanity Falling: Academy of Sins von Kari Vanadis sind die sieben Todsünden das zentrale Thema. Hierbei gibt des die Vicious, welche jeweils eine der Todsünden verkörpern, die Menschen in diese Richtung manipulieren können und sich bei zu häufiger oder zu starker Annahme des Lasters in Dämonen verwandeln und den Order of Saints. Aufgabe des Ordens ist es die Dämonen zu töten. Allerdings wird auch schnell klar, dass der Orden die Fähigkeiten der Vicious, trotz allgegenwärtiger Verachtung, für seine eigenen Zwecke nutzt. Die Thematik und das Setting fand ich sehr interessant. Ein Dark Academia Gefühl kam für mich nicht wirklich auf. Gelehrt wird wenig. Die Academy of Sins hatte eher etwas von Erziehungsanstalt oder Gefängnis. Die Geschichte wird abwechselnd aus Rahels und Ashers Perspektive erzählt. Dies gibt Einblicke in beide Fraktionen, wobei deutlich ersichtlich ist, dass die Mitglieder des Ordens auch unmoralisch handeln. Rahels Verkörperung des Hochmutes fand ich sehr gelungen. Asher will sich von der Schande seiner Familie reinwaschen. Auch ihn fand ich recht nachvollziehbar dargestellt. Trotzdem hat mich die Liebesgeschichte nicht ganz erreicht. Das Ende des Buches ist offen gehalten und bereitet einen zweiten Teil vor. Insgesamt eine interessante Thematik eher durchschnittlich umgesetzt.

Bewertung vom 24.02.2025
Arth, Julius

Die Brücke von London


ausgezeichnet

Über der Themse

Die alte London Bridge war lange Zeit die einzige Brücke, die in London über die Themse führte. Das beeindruckende an ihr war die Bebauung mit Geschäfts- und Wohnhäusern. Die junge Witwe Juliana Hamley führt eine Tuchhandlung auf der London Bridge. Aber nicht nur Konkurrenz aus der Innenstadt und der Bau der Westminster Bridge bedroht ihr Geschäft. Ihr verstorbener Ehemann hat ihr horrende Schulden überlassen. Gemeinsam mit dem Straßenjungen Alder steigt sie deshalb notgedrungen ins Schmuggelgeschäft ein. Ein gefährliches Unterfangen, nicht nur weil Juliana sich bereits einen mächtigen Feind gemacht hat.

Historische Romane sind eines meiner Lieblingsgenres und Die Brücke von London von Julius Arth, eine Geschichte die ins London in Jahre 1749 entführt, konnte mich wirklich mitreißen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Kapitel über Tuchhändlerin Juliana, Straßenjunge Alder und über Oliver Morris, ein neuer Gehilfe im Dienste des Bridge House, wechseln sich ab. Überrascht hat mich der zweite Erzählstrang, der im Jahre 1202 zu Beginn des Baues der London Bridge spielt. Hier geraten die Schwestern Estrid und Sibilla in eine gefährliche Situation. Brückenbaumeister Gilbert beschuldigt Kräuerfrau Sibilla nach einem Unglück der Hexerei. Estrid versucht, gegen den Willen ihres Mannes, ihre Schwester zu warnen und vor den Fanatikern zu retten. Ich mochte viele der Protagonisten des Romans. Hauptdarstellerin ist für mich aber die beeindruckende London Bridge selbst. Die Atmosphäre die der Autor schafft ist sehr lebendig und teilweise auch spannend. Man taucht richtig in das geschäftigen Leben auf der Brücke ein. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, deshalb 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 20.02.2025
Turton, Stuart

Der letzte Mord am Ende der Welt


ausgezeichnet

Countdown zum Ende der Menschheit

Eine kleine Insel im griechischen Mittelmeer ist der letzte bewohnte Ort der Welt. Ein Abwehrsystem hat bisher einen tötlichen Nebel von der Insel ferngehalten, die von drei Wissenschaftlern und etwa 120 Dorfbewohnern bewohnt wird. Nach dem Mord an einer der Wissenschaftlerinnen schaltet sich dieses System ab. Dorfbewohnerin Emory bleiben ca. 100 Stunden, um den Mörder zu finden und so das Ende der Menschheit aufzuhalten.

Ich lese gelegentlich ganz gerne Krimis bzw. Thriller. Bei "Der letzte Mord am Ende der Welt" von Stuart Turton hat mich die Kombination zwischen Mordermittlung und dystopischem Setting besonders angesprochen. Der drohende Untergang der Menschheit, als Folge einer ergebnislosen Ermittlung, ist natürlich eine ganz besondere Herausforderung. Mehr noch als die Suche nach dem Mörder, haben mich die Geheimnisse der Insel in ihren Bann gezogen. Man spürt schon auf den ersten Seiten, dass nicht alles, was die Dorfbewohner glauben die Wahrheit sein kann. Besonders auffällig sind die ungleichen Rechte zwischen den drei Wissenschaftlern und der restlichen Bevölkerung. Auch die Absichten der KI bleiben lange unklar. Insofern kann man im Verlaufe des Buches auf jeden Fall mit der ein oder anderen überraschenden Wendung rechnen. Die Bedrohung durch den Nebel ist spürbar, trotzdem schafft der Autor es, dass die Geschichte nicht allzu hektisch wird. Das Setting einer einsamen, abgeschiedenen Insel ist nicht ganz neu, aber sehr gut gewählt. Besonders Emorys Charakter habe ich sehr gemocht. Sie ist die einzige der Dorfbewohner, die Dinge hinterfragt und somit die einzige die zu Mordermittlungen in der Lage ist.

Fazit: Als Genremix ist dieses Buch absolut genial geschrieben und wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 20.02.2025
Goodall, Anna

Das Portal zur Düsterwelt / Maggie Blue Bd.1


gut

Das Mädchen von anderswo

Maggie Blue ist gerade zu ihrer etwas exzentrischen Tante Esme gezogen. Ihr Vater scheint kein Interesse an ihr zu haben und ihre Mutter leidet an Depressionen. Auch in der neuen Schule konnte Maggie bislang keine Freundschaften schließen. Sie ist eher ein Mobbingopfer. Als Maggie mitbekommt, dass ihre Mitschülerin Ida durch ein magisches Portal in eine andere Welt entführt wird, beschließt Maggie Ida zu retten. Doch in der Düsterwelt lauern unzählige Gefahr.

Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt von Anna Goodall ist der Auftaktband zu einer neuen Fantasy-Reihe für Kinder ab 10 Jahren. Der Schreibstil des Buches fand ich für das Alter angemessen, wenn auch etwas ausschweifend. Das Buch hat zwar viele spannende, gefahrvolle Momente und einige Geheimnisse, allerdings dauert es etliche Kapitel bis die Geschichte fahrt aufnimmt. Die Düsterwelt hinter dem Portal hat durchaus einen gewissen Gruselfaktor. Depression, Einsamkeit, Mobbing, Entführungen und eine ziemlich düstere Welt auf der anderen Seite des Portals. Insgesamt nicht gerade Themen zum wohlfühlen. Etwas Humor bringt der streunende Kater Hoagy in die Geschichte. Trotzdem hätte ich mit für ein Kinderbuch ab 10 Jahren mehr schöne und harmonische Szenen gewünscht. Das Ende stimmt mich versöhnliche. Da das Buch jedoch nicht postiv aus der aktuellen Masse an Kinderfantasy heraussticht und ich es nicht zwingend weiterempfehlen würde, vergebe ich durchschnittliche 3 Sterne.

Bewertung vom 20.02.2025
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Die Erinnerungsdiebin


ausgezeichnet

Nachwuchshexenjägerin

Rosies Zuhause ist kein liebevoller Ort. Ihre Mutter ist mental abwesend und kümmert sich nicht um Rosie. Als Rosie " die Sicht" entwickelt, offenbart sich ihr warum. Rosie ist Nachfahrin von Hexenjägerinnen. Die Erinnerungsdiebin hat Rosies Mutter verflucht und deren Erinnerungen gestohlen. Rosie selbst gerät in Gefahr und muss zwischen Flucht und Kampf entscheiden.

Thirteen Witches -Die Erinnerungsdiebin- von Jodi Lynn Anderson ist der erste Band einer neuen Kinder/Jugendbuchfantasyreihe ab ca. 11 Jahren. Mir hat der Schreibstil des Buches sehr zugesagt, sehr angenehm zu lesen, übermittelt viel Atmosphäre und ist weder zu simpel, noch zu schwierig für das angegebene Lesealter. Auch die Hintergrundgeschichte um die
Mondgöttin, die bösen Hexen und die Hexenjägerinnen der Familie Oaks haben mir zugesagt. Die Stimmung ist mysteriös, durch die bösen Hexen und die Geister auch auf jeden Fall ziemlich unheimlich. Rosie ist trotz ihrer stillen Art und geringen Körpergröße eine Heldin. Ich fand ihren Charakter sehr sympathisch. Gerade deshalb fand ich die Situation mit ihrer Mutter, die wie eine leblosen Hülle wirkt, auch sehr bedückend. Auch die Thematik, wie sich ihre Freundschaft mit Keim aufgrund des Übertritts von Kindheit zur Pubertät entwickelt, stimmt wehmütig. Vielleicht hätten dem Buch mehr humorvolle und glückliche Passagen gut getan. Trotzdem konnte mich Thirteen Witches überzeugen und mitreißen, weshalb ich 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 09.02.2025
Steven, Laura

Our Infinite Fates


ausgezeichnet

Tödliche Liebe durch alle Zeit

Evelyn muss zwingend ihren achtzehnten Geburtstag erreichen, um ihrer totkranken Schwester Knochenmark zu spenden. Was eigentlich ganz einfach erscheint, ist für Evelyn fast ein Ding der Unmöglichkeit. Evelyn kann sich an etwa fünf bis sechs ihrer vorherigen Leben deutlich erinnern. In jedem Leben wurde Sie von ihrer großen Liebe Arden vor ihrem achtzehnten Geburtstag getötet. Doch diesmal will Sie Antworten finden und den auf ihr lastenden Fluch brechen.

Our Infinite Fates von Laura Steven ist eine in sich abgeschlosse Fantasy-Liebesgeschichte um zwei sich liebende Seelen, die dazu verdammt sind wiedergeboren zu werden, durch die Jahrhunderte zu reisen, sich zu lieben und sich gegenseitig zu töten. Wenn es hierbei stört, das sowohl Evelyn als auch Arden in ihren vorherigen Leben mal weiblich, mal männlich sind, teilweise keine bevorzugte Identität haben und auch zeitweise geschlechtsneutrale Pronomen verwenden werden, sollte das Buch nicht lesen. Die Geschichte wird ausschließlich aus Evelyns Perspektive erzählt. Besonders gut haben mir dabei die Rückblenden in die vorherigen Leben gefallen. Die vielen persönlichen Verluste und der immer wiederkehrenden Kreislauf zwischen Geburt, teilweiser Freundschaft, Anziehung, Liebe und schließlich dem Tod sind gleichzeitig tragisch, wie auch poetisch beschrieben. Evelyns Charakter war nachvollziehbar. Ich wollte unbedingt mit ihr das Geheimnis, das hinter allem steckt ergründen. Arden wirkte eher kühl und unnahbar. Vielleicht hat für mich deshalb die Liebesgeschichte, die hauptsächlich auf der Tatsache der gegenseitigen Anwesenheit durch die Jahrhunderte beruht, nicht hundertprozentig funktioniert. Insgesamt konnte das Buch mit gut unterhalten und mitreißen, weshalb ich 5 Sterne vergebe.

Bewertung vom 09.02.2025
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

Ägypten, Geheimnisse und eine Priese Magie

Inez Olivera Eltern verbringen die Hälfte jedes Jahres in Ägypten. Die junge Inez, die während dieser Zeit bei ihrer Tante lebt, wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Eltern bei deren Ausgrabungen zu begleiten. Als Inez, anstelle der erhoffen Erlaubnis, die Mitteilung über den vermutlichen Tod ihrer Eltern erhält, macht sie sich eigenständig auf den Weg nach Ägypten. Inez beabsichtigt die Wahrheit über den Tod ihrer Eltern herauszufinden und muss dabei feststellen, dass ihr Onkel wohl darin verwickelt ist. Auch dessen attraktiven, aber mehr als undurchsichtigen, Assistent Whit kann sie nicht trauen. Und dann ist da auch noch ein magischer Ring, der sie zu einer spektakulären Grabstätte führen könnte.

Bereits das Cover mit den Goldelementen und den Farbschnitt mit den ägyptischen Motiven finde ich wunderschön.

What the River Knows -Geheimnisse des Nil 1- von Isabel Ibañez ist eine Mischung aus historischer Abenteuer- und Liebesgeschichte, mit überschaubaren magischen Aspekten. Magie tritt eigentlich nur im Zusammenhang mit archäologischen Artefakten auf. Dabei gibt es kleine Rückblicke in die ferne Vergangenheit. Das Buch dürfte daher auch für alle geeignet sein, die sich sonst nicht an das Fantasy-Grene herantrauen. Das Seting: Ägypten um 1884, der Nil, archäologische Ausgrabungen, Grabräuber, illegaler Handel mit antiken Schätzen, hat mich gepackt. Nicht nur, weil ich bereits seit meiner Kindheit von Archäologie und Ägypten fasziniert bin. Die Geschichte fließt längere Zeit recht angenehm leicht vor sich hin, bevor es am Ende zu jeder Menge Spannung und Dramatik kommt. Inez ist eine für die damalige Zeit recht selbstständig junge Frau. Gerade zu Anfang des Buches geht es hauptsächlich um ihre Versuche in Ägypten zu bleiben, ihren Onkel zu einer Ausgrabungsstätte zu begleiten und so mehr über das Schicksal ihrer Eltern zu erfahren. Mir war sie sympathisch. Zwischen Whit und Inez entwickelt sich eine Slow-burn Liebesgeschichte, die ich auch mochte. Whit kann ich bis zum Schluss nur sehr schwer einschätzen. Gerade aufgrund des Cliffhangers am Ende, bin ich sehr gespannt wie sich die Geschichte im zweiten Teil der Dilogie weiterentwickelt. Bis jetzt auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.02.2025
Thomsen, Jona

Dunkle Asche (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Cold Case Ostseemord

Mord verjährt nicht. Gudrun Möller ist Kommissarin bei der Cold Case Unit in Kiel. Gemeinsam mit ihrer neuen Kollegin Judith Engster ermittelt sie in einen besonderen Fall. 1992 wurde die achtzehnjährige Sanna Hansen in einem Ferienhaus an der Ostsee erstochen. Der Tatort in Brand gesteckt. Der Hauptverdächtige, ihr Exfreund, nie überführt. Für Gudrun wird es persönlich, da sie die Clique der Ermordeten kannte. Und der Täter ist auch in der Gegenwart bereit über Leichen zu gehen, um nicht überführt zu werden.

Ab und zu lese ich ganz gerne einen guten Krimi und gerade Cold-Case Fälle haben es mir aufgrund der Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart angetan. Dunkle Asche von Jona Thomsen ist hier keine Ausnahme. Das Buch liest sich sehr schnell und flüssig. Hauptfokus liegt auf den Ermittlungen der Kommissarinnen in der Gegenwart. Natürlich erhält man auch Einblicke in deren Privat- und Gefühlsleben, allerdings nicht in unverhältnismäßiger Länge. Etwas kurz kam für mich die Rückblicke in die Vergangenheit und das Lebensgefühl der 90er. Beide Kommissarin sind in ihren fünfzigern, vom Stil her sehr unterschiedlich, aber auf jeden Fall taff. Der Fall selbst ist interessant und aufgrund etlicher Falschaussagen und falscher Alibis nicht direkt zu durchschauen. Für mich war das Buch ein kurzweiliges, spannendes Ostseekrimihighlight, daher auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 09.02.2025
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


ausgezeichnet

Highschool-Deepfakes

Jonah sieht sich und seine fünf ehemaligen besten Freunde sterben, bei einem Busunfall, in einem Internetvideo. Das Ganze ist nie passiert. Jemand hat ein Deepfake hochgeladen. Kurz darauf wird ein weiteres Video hochgeladen, in dem ein dunkeles Geheimnis eines Mitgliedes der Clique offenbart wird. Schnell ist klar, dass jemand es auf die zerbrochene Clique abgesehen hat. Doch wer steckt dahinter? Ein tötliches Spiel beginnt.

Seven Ways to Tell a Lie von Colin Hadler ist für mich als Jugendthiller ein Highlight. Ein richtiger Pageturner, spannend und modern geschrieben, mit aktueller Thematik. Vom Stil her erinnert mich das Buch etwas an One of Us is Lying. Die Geschichte ist, mit Ausnahme der Videos, aus Jonahs Ich-Perspektive erzählt. Jonah war mir recht sympathisch. Die anderen Cliquenmitgliedern bleiben dagegen etwas im Hintergrund, auch wenn sie definitiv mehr dunkle Geheimnisse haben als Jonah. Auch die Auswirkungen der Deepfake hätten insgesamt noch deutlicher ausfallen können. Die Atmosphäre des Buches, eine wohlhabende, idyllische aber verlogene Kleinstadt, eine Clique die dagegen aufbegehrt, unerwartet Geheimnis, Freunde die wieder zueinander finden, hat mir gut gefallen. Das Ende enthält nochmal einen überraschenden Twist, inklusive einem blutig, tötlichem Showdown. Mich konnte Seven Ways to Tell a Lie auf jeden Fall packen und überzeugen. Daher eine Leseempfehlung von mir.