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MsBookeria

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2011
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


gut

Im 'Der Kuss des Engels' geht es um Sophie, die ihren Verlobten Rafael der als Artz in Kolumbien in einer Schießerei mit Guerilla Kämpfern verloren hat. Um ihr Leben neu zu gestalten zieht sie nach Paris, absolviert einen Sprachkus mit Prüfung und wohnt bei einer netten älteren Dame. Eines Abends sieht sie an der Seine einen Mann auf einem Boot, der ihren verstorbenen Verlobten sehr ähnlich sieht und sie könnte schwören, dass er es ist. So macht sie sich auf, um diesen Mann wiederzufinden und das tut sie dann auch. Nur scheint er sich weder an sie zu erinnern, noch wirkt er wie der Mann, den sie einmal heiraten wollte und dazu schient er noch in kriminelle Machenschaften verworren zu sein.

Später findet sie mit Hilfe von Jean, ein Theologiestudent, der sich dem Dämonen jagen verschrieben hat, heraus, dass er ein gefallener Engel ist. Die ganzen Mythen rund um die gefallenen Engel in der Bibel und den apokryphischen Schriften lassen sie an seinen wahren Absichten zweifeln was sie betrifft, denn sie fühlt sich nach wie vor zu ihm hingezogen und auch er lässt nicht locker und versucht sie für sich zu gewinnen und von sich zu überzeugen. Sie ist hin und her gezogen und versucht Antworten zu finden und auch eine Möglichkeit wieder ein Engel in Gnade zu werden.

Was mir zuerst aufgefallen ist, dass sie die Stimmung und die Orte in Paris sehr ausführlich beschreiben, dies stört mich jedoch überhaupt nicht, da ich selber gerne in Paris bin und das Pariser Flair sehr mag. Allerdings passiert nebenbei im ganzen Buch über sehr wenig Handlung bzw. es baut sich leider kein richtiger Spannungsbogen auf. Somit zieht sich die Geschichte über gut 400 Seiten dahin, eher schleppend und in die Länge gezogen. Die Nebenstränge laufen eher beiläufig und ohne richtige Verknüpfung zum Hauptstrang nebenbei her, da kommt beim Leser die Frage auf warum sie überhaupt erwähnt wurden. Am spannendesten sind bei dem Roman die letzten 30 Seiten.

Sarah Lukas hat aber trotzdem sympathische Nebencharaktere geschaffen, für mich zählen dazu auf jeden Fall den Dämonenjäger Jean Meric und Madame Guimard, Sophies Vermieterin. Der Schreibstil ist ebenso sehr gut zu lesen mit schönen Formulierungen und Sätzen erzählt sie flüssig ihre Geschichte, leider scheint die Story nicht so wirklich ausgefeilt zu sein, was sehr schade ist, denn mit gefällt die Idee und auch der Ort der Handlung. Das ganze hätte aber hin und wieder noch mehr in den Tiefgang haben können und verworrener sein können. Die Bibelstellen zwischendurch gefallen mir sehr, da ich mich gerne mit der Mythologie der Engel beschäftigt habe und das Thema sehr spannend finde.

Das Buch hat wirklich schöne Ansätze wobei eine tolle Idee dahintersteckt mit liebgewonnen Charakteren und einem schönen flüssigen Schreibstil. Dagegenhalten muss ich aber das Dahinplätschern der Handlung und auch einen eher unsympathischen gefallenen Engel, aus dem man hätte mehr machen können und den weniger ausskizzierten Nebencharakteren und Nebenhandlungen.

Ich denke ich werde es mit dem Nachfolgeband noch einmal probieren und hoffe auf eine Besserung, denn dies war ja auch Sarah Lukas Erstlingswerk.

Bewertung vom 22.05.2011
Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2
Falk, Rita

Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2


sehr gut

Im bayerischen Niederkaltenkirchen geht wieder das Verbrechen um. Denn nachdem an der Hauswand des Realschulrektors Höpfl mit roter Farbe die Worte STIRB, DU SAU! geschmiert wurden, wird dieser kurz darauf tot auf den Bahnschienen aufgefunden. Stellt sich nun die Frage: Selbstmord oder Mord? Für die PI Landshut ist dieser Fall eindeutig der ersten Kategorie zuzuordnen. Doch der Dorfpolizist Franz Eberhofer ist sich da aber nicht so eindeutig sicher und ermittelt daher auch in eigener Sache weiter. Und das mit einem erstaunlichen Ergebnis. Denn während des gesamten Buches treten immer wieder neue Tatverdächtige auf, die den Unsimpath Höpfl gerne aus dem Weg geräumt hätten und demgemäß ist auch die ,,Abschussliste'' groß. Beruflich heißt das also alle Hände voll zu tun für den Eberhofer, der nun nicht nur mit seinem selbstauferlegten Fall eine Menge zu tun hat, sondern der auch privat im Dauerstress mit seiner irrsinnig komischen aber doch recht sympatischen Familie steht. Unter anderen bekommt Franz Besuch von seinem verhassten Bruder Leopold, der sich mittlerweile schon seine dritte (diesmal thailändische) Ehefrau Panida angelacht hat und auf dessen gemeinsames Kind Uschi (von Franz satirischerweise Sushi genannt) er nun permanent aufpassen muss. Und auch mit seiner Dauergeliebten Susi läuft es nicht so gut, da diese sich nach einem Streit mit dem Franz einfach nach Italien absetzt. Doch am Ende zahlt sich der ganze Stress für den Eberhofer aus. Bleibt nur abzuwarten ob privat oder beruflich...

Dampfnudel-Blues ist ein Buch, das besonders durch seine Personen lebt. Denn zum einen ist jede vorkommende Person mit dem Franz Eberhofer verbunden und geben somit eine Handlungseinheit bzw. ein Beziehungsgepflecht, in dem durch zutreffende Personen- und Charakterbeschreibungen, auf ironisch-humorvolle Weise alle diese Nebenfiguren äußerst zutreffend und bildlich dargestellt werden. Zum anderen hat man aber auch selbst das Gefühl ein Teil dieser bayerischen Dorfgemeinschaft zu sein, in der das ,,ratschen'' mit den Nachbarn und das Feierabend Bier zum alltäglichen Leben gehört und jeder jeden kennt.

Somit macht die Mischung aus Situationskomik und bayerischem Dialekt Dampfnudel-Blues auch zu einem äußerst amüsanten Buch, bei dem man immer wieder ins schmunzeln gerät. Ich gebe Dampfnudel-Blues daher vier Sterne, da das Buch zwar sehr unterhaltsam, aber auch nicht wirklich anspruchsvoll geschrieben ist und sich das Buch so wunderbar an einem Abend weglesen lässt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2011
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


sehr gut

Es handelt sich hierbei um den vierten und letzten Teil der Biss-Reihe von Stephenie Meyer.

Das Buch schließt gleich an den dritten Band der Serie an. Bella und Edward heiraten und es geht in die Flitterwochen. Sie ist noch ein Mensch und so verbringen sie einige schöne Tage und Nächste zusammen auf einer Insel. So kommt es denn doch noch zu ihrem „ersten Mal“. Dies bleibt nicht ohne Folgen, Bella wird schwanger. Ihr ungeborenes Baby ist ein Mischling aus einem Menschen und einen Vampir. Es wächst schneller heran als normale Babys und kann nach kurzer Zeit schon durch Gedankenübertragung kommunizieren. Bella ist davon überzeugt es auszutragen und zu bekommen, auch wenn dies ihr Leben in Gefahr bringen könnte, da ihr Menschenkörper zu zierlich und schwach ist.

So kommt es nun dazu, dass Bella bei der Geburt gestorben wäre, wenn sie nicht zum Vampir gemacht geworden wäre. Und auch Jakob wird endlich geprägt und wird nun nicht länger von seiner Liebe zu Bella gepeinigt.

An Ende kommt es zur letzten Auseinandersetzung mit den Volturi, da diese den Cullen Clan beschuldigen, eine der wichtigsten Regeln der Vampire verletzt zu haben, nämlich ein Kind zu einem Vampir gemacht zu haben. Zum Kampf kommt es nicht, da die kleine Tochter, nach kürzester Zeit schon so herangereift, die Volturi mit Hilfe seiner Familie überzeugen kann.



Generell kann ich zu den Büchern sagen, dass ich den Schreibstil nicht so besonders ausgefeilt finde. Er ist sehr einfach gehalten, teils aber auch ohne Raffinesse. Die Geschichte schleicht in einigen Stellen nur so vor sich hin. Was besonders im zweiten Band auffällt ist, dass an Handlung einfach nicht besonders viel passiert. Das mag in dritten und letzten Band etwas besser geworden sein, aber man hat ständig das Gefühl, dass es nicht richtig voran geht bzw. die Geschichte in die Länge gezogen wird, auch durch oft sich wiederholende Liebesgelöbnisse zwischen Bella und Edward. Außerdem hat der Leser das Gefühl, dass die Autorin sich ziert, wenn es denn dem Höhepunkt oder Endkampf zugeht, diesen auch wirklich stattfinden zu lassen und zu beschreiben. So macht sie nun schon zu zweiten Mal (siehe 3. Band) kurz vorher einen Rückzieher wendet die Geschichte ab, obwohl der Spannungsbogen an dieser Stelle eigentlich seinen Höchstpunkte haben sollte. Der Leser wird dabei etwas im Regen stehen gelassen, denn die Geschichte baut den ganzen Band darauf auf und am Ende kommt nichts bei rüber.

Trotz dieser ganzen Kritikpunkte muss ich zugeben, dass ich ebenfalls ein kleiner Fan geworden bin. Ich mag einfach die Idee dahinter und die romantische Geschichte. Es ist schade, dass sie so unnötig in die Länge gestreckt wurde, so würde mehr Spannung aufgebaut werden und man könnte die Serien vom Inhalt her um mindestens einen Band verkürzen, was ebenfalls das Lesevergnügen steigern würde. Doch trotz schöner Geschichte und liebgewonnenen Charakteren hat auch dieser Band, wie die vorherigen, seine Schwächen, die leider zu offensichtlich sind um darüber hinweg zu sehen. Immerhin geht die Geschichte an einigen Stellen etwas schneller voran als in den Vorgänger-Bänden und es gibt auch spannende Stellen immer mal wieder in diesem Buch, so kann ich ihn trotzdem empfehlen! Immerhin hat es mich dazu gebracht alle vier Bände zu kaufen und zu verschlingen. Sicherlich nicht für jeden etwas, aber besonders für junge Mädchen und Frauen mit romantischer Seite.

Bewertung vom 22.05.2011
Das verbotene Zimmer
Hayes, Sam

Das verbotene Zimmer


sehr gut

Dies ist die Geschichte von Ava, die nachdem ihre Mutter gestorben ist und ihr Vater sich im Alkohol verliert als Kind in ein Kinderheim kommt. In dem Kinderheim gehen unter den Kindern Gerüchte um von Monstern und Kobolden, die nachts zu den Kindern kommen und sie holen. Des Öfteren verschwinden Kinder in der Nacht. Mache kommen nie wieder, andere schon, aber immer ohne zu erzählen, was ihnen erfahren ist. Die Betreuerinnen halten sich bedeckt und tun alle Anfragen als Hirngespinste ab. Sie verbringt einige Jahre in dem Heim bis ein kleines Mädchen mit dem Namen Betsy kommt. Sie nimmt sich ihrer an und sie werden Freundinnen und passen auf sich gegenseitig auf. Irgendwann nach einiger Zeit wird auch Ava geholt…

Dies Buch ist ebenfalls die Geschichte von Nina, die als Maskenbildnerin arbeitet, verheiratet mit dem Künstler namens Mick. Sie haben auch eine 15jährige Tochter namens Josie und ihr Leben scheint perfekt bis sie eines Tages ein Kuvert im Briefkasten findet mit einer Haarspange, denn Nina hat ein großes Geheimnis von dem sie noch nicht einmal ihrem Mann erzählt hat.

Der dritte Handlungsstrang befasst sich mit Frankie. Sie hat gerade eine Zusage von einem Internat als Lehrerin bekommen und tritt nun ihr erstes Jahr in der neuen Schule an. Sie schottet sich von allen anderen ab und versucht einen näheren Kontakt zu meiden. Dennoch lernt sie dort einen anderen Lehrer kennen. Adam und sie beginnen sich besser kennenzulernen und sie erfährt, dass er mal eine Schwester hatte, von der er getrennt wurde und die an diesem Ort in einem Kinderheim lebte. Aus dem damaligen Kinderheim wurde später das heutige Internat. Zusammen beginnen sie die Geheimnisse, die hier vor langer Zeit ereignet hatten aufzudecken, wie es dazu kam, dass das Kinderhiem geschlossen wurde. Adam wird noch herausfinden, dass Frankie mehr weiß, als er sich je vorgestellt hätte.

Das Buch ist in drei Handlungsstränge aufgeteilt, die abwechselnd erzählt werden. Dabei liegen zwei der Stränge von Ava und Nina in der Vergangenheit und der Erzählstang von Frankie in der Gegenwart. Umso mehr das Buch voranschreitet, desto mehr fügen sich die Puzzleteile zusammen die Stränge beginnen sich zu verbinden und werden entwirrt.

Mir gefiel das Buch wirklich sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig und es wird von Anfang an Spannung aufgebaut, die das gesamte Buch über weitergeführt wird und schließlich in einen für mich teils unerwarteten Plot endet. Jedoch fiel es mir etwas schwer der Handlung zu folgen bzw. sie einzuordnen, denn anfangs scheinen die drei Protagonistinnen nichts gemeinsam zu haben, erst mit der Zeit bekommt man immer mehr Hinweise und das Bild fügt sich immer weiter zusammen.

Es ist eine traurige Geschichte, die ein Ende hat, welches den Leser mit gemischten Gefühlen zurücklässt, wenn man das Buch zugeschlagen hat. Auf jeden Fall empfehlenswert.

Bewertung vom 22.05.2011
Marina
Ruiz Zafón, Carlos

Marina


ausgezeichnet

Marina von Carlos Ruiz Zafon ist ein wirklich hinreißender Roman.

Es ist die Geschichte von Oscar und Marina, anfangs eher eine Liebesgeschichte, ohne eine Liebesgeschichte zu sein, dann verändert sie sich zu einer spannenden Kriminalgeschichte, ohne auch wirklich ein Krimi zu sein und führt dann zu einem wirklich schönen und trotzdem traurigen Ende. Als ich das Buch zugeschlagen hatte, hatte ich wirklich das Gefühl, dass es sich gelohnt hat dieses Buch zu lesen.

Es wird die Geschichte von Oscar erzählt, einem Jungen aus einen Internat. Er gelangt in ein altes Haus in der Nähe des Internates, welches etwas heruntergekommen aussieht und das er daher für verlassen hält. Dem ist aber nicht so und ehe er sich versieht rennt er, als er sein Irrtum feststellt, mit einer Uhr in der Hand vor Schreck davon. Aus schlechtem Gewissen bringt er die Uhr dann am nächsten Tag zurück und so lernt er Marina und ihren Vater German kennen.

Oscar ist sehr fasziniert von Marina uns so verbringen sie viel Zeit miteinander. Eines Tages als die beiden durch das träumerisch und so sehr lebendig beschreibende Barcelona von damals laufen, kommen sie zu einem alten Friedhof. Auf einmal taucht eine alte Frau auf, die an einem namenlosen grab steht und eine Rose niederlegt. Das einzige was sie auf dem Grabstein sehen ist ein schwarzer Schmetterling. Aus Neugierde folgen sie der Frau durch die Straßen und gelangen letztendlich zu einem Grundstück mit einem alten Gewächshaus, welches dasselbe Zeichen wie das auf dem Grab trägt. Sie Frau ist verschwunden, aber dort finden sie eine Art Marionetten, die sehr menschlich wirken und ein altes Fotoalbum mit Fotos von Menschen mit Missbildungen. Da die Menschenpuppen auf einmal in Bewegung geraten flüchten die beiden und nehmen das Album mit.

Als ein paar Tage später Oscar Marina und German zum Bahnhof bringt, da die beiden zu einem Arztbesuch fahren müsse, da German vermeintlich sehr schwer krank ist, tauchst die alte Frau wieder auf in einer Kutsche und lässt Oscar von einem Boten einen Zettel geben mit einer Anschrift.

Von da an beginnt er dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und sie decken eine alte Geschichte auf, die sehr traurig ist, ungefähr so traurig wie seine und Marinas Geschichte auch ausgehen wird, denn Marina scheint sich nicht umsonst so undurchsichtig für Oscar zu geben…

Carlos Ruiz Zafon schrieb in einen sehr fesselnden Schreibstil seine Geschichte nieder, eine Geschichte um eine große Liebe und daneben eine, die bevor sie überhaupt so wirklich beginnen

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2011
Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1
Falk, Rita

Winterkartoffelknödel / Franz Eberhofer Bd.1


sehr gut

Winterkartoffelknödel ist nach Dampfnudelblues das zweite Buch, das ich von Rita Falk gelesen habe und ich muss sagen, dass ich auch dieses Mal nicht enttäuscht wurde. Die gemütliche bayerische Lebensart, die in jeder ihrer Bücher so urkomisch beschrieben wird, bringt den Leser auch in Winterkartoffelknödel immer wieder zum Schmunzeln und Lachen. Die Personen sind wie immer dieselben: Metzger Simmerl mit Anhang, der Flötzinger mit Anhang, Dorfkneipenbesitzer Wolfi, der Birkenberger Rudi, die Mooshamer Liesl, Franz' Dauergeliebte Susi. Und natürlich ist da ja auch noch seine durchgeknallte aber äußerst liebenswerte Familie, die aus der schwerhörigen Oma, dem gerne-mal-einen-Joint-durchziehenden und Beatles hörenden Vater und der ,,alten Schleimsau'' Leopold besteht, der in diesem Buch mit der Rumänin Roxana verheiratet ist.

Auch in Winterkartoffelknödel hat der Dorfpolizist Franz Eberhofer, der von München nach Niederkaltenkirchen strafversetzt wurde, jede Menge beruflich als auch privat zu tun. Denn ein Vierfachmord steht auf dem Plan und eine hübsche Unbekannte macht Franz Eberhofer den Hof... Doch was hat es mit der schönen Mercedes auf sich, die sich als Erbin des Sonnleitnerguts ausgibt und die behauptet es renovieren lassen zu wollen? Und warum kennt man ihren Architekten den ,,Ossi-Klaus‘‘ im Dorf noch als den freundlichen Bofrost-Fahrer? Und dann gibt es da ja noch die kuriose Geschichte mit dem Hans Neuhofer, bei dem die Familienmitglieder auf äußerst seltsame Weise und in kürzester Zeit wegsterben... ist Hans etwa der nächste??? Eine Menge Fragen die geklärt werden wollen...

Wer mit der bayerischen Dialektik vertraut ist oder gerne mal in eine typische bayerische Dorfidylle abtauchen möchte, wird mit diesem Buch seine helle Freude haben. Dazu kommt, dass sich Winterkartoffelknödel sehr flüssig lesen lässt, sodass man es an einem Tag verschlingen kann. Obwohl es vielleicht nicht allzu anspruchsvoll geschrieben ist, finde ich die Provinzkrimis von Rita Falk dennoch außerordentlich unterhaltsam und ich freue mich schon sehr auf ihr drittes Buch!

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2011
Ein Sommer aus Stahl
Avallone, Silvia

Ein Sommer aus Stahl


sehr gut

In diesem Buch geht es um die zwei Freundinnen Anna und Francesca, die nicht nur beste Freundinnen sind, sondern sich auch wie Schwestern sehr eng miteinander verbunden fühlen. Beide heben sich besonders durch ihre Schönheit, ihre Experimentierfreude und ihre Lebenslust von dem Einerlei des kleinen italienischen Küstenorts Piombino ab. Dieser Ort ist nur wenige Kilometer von der Insel Elba entfernt, scheint für die beiden jungen Mädchen aber auch unerreichbar zu sein. Stattdessen pendelt ihr Leben zwischen dem Strand und ihren schwierigen Eltern mit deren unlösbaren Problemen in der Via Stalingrado, umgeben von Stahlarbeitern, Staub und Sommerhitze. Dies ist ein Ort, wo das Gesetz des Stärkeren herrscht, die Mütter und Töchter von ihren Vätern geschlagen werden, junge Erwachsene Drogen konsumieren, die Mädchen schon mit dreizehn Jahren ihre ersten sexuellen Erfahrungen austauschen und die Kriminalitätsrate sehr hoch ist. Hier wird einem nichts geschenkt. Und dementsprechend zeigt sich hier auch das Leben von seiner schlimmsten Seite. Viele dieser jungen Menschen, die hier leben und aufgewachsen sind, hoffen eines Tages auf ein besseres und schöneres Leben, irgendwo außerhalb der Via Stalingrado. Und so auch Anna und Francesca. Doch plötzlich verändert die Liebe und das Schicksal ihr ganzes bisheriges Leben. Denn Anna geht eine Beziehung mit dem acht Jahre älteren Mattia ein, dem Freund von ihrem Bruder Alessio und Francesca gesteht sich ein, dass sie sich in Anna verliebt hat. Zutiefst enttäuscht über den vermeintlichen Verrat ihrer Freundin, geht Francesca daraufhin ihren eigenen Weg… Bis die beiden Mädchen eines Tages merken, dass das Leben ohne den anderen bloß eine leere Hülle ist und es keinen Sinn ergibt getrennt vom anderen zu sein...

Silivia Avallone hat Ein Sommer aus Stahl in der auktorialen Erzählperspektive geschrieben. Dadurch hebt die Autorin besonders die zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich auf über 415 (langatmigen) Seiten entwickeln, in den Vordergrund des Romans. Man erfährt aber nicht nur die großen Gefühle und die geheimen Sehnsüchte der beiden Mädchen und ihren Familienmitgliedern und deren Freunde, die in diesem Buch durch eine Vielzahl von Dialogen zu Wort kommen, sondern man erfährt auch sehr viel über all ihre Ängste und insgeheimen, teils sogar erschrecken-den Wünsche und Vorlieben. Denn Ein Sommer aus Stahl ist sehr leidenschaftlich, sexuell und doch außerordentlich authentisch geschrieben. So authentisch, dass man mit den Romanfiguren sogar Mitleid bekommen könnte und man sich wünscht sie von diesem traurigen Ort befreien zu können und der so aussichtslos erscheint. Nicht zu übersehen sind auch die vielen Vergleiche zwischen dem Stahl, der Hitze und der Leidenschaft, die Ein Sommer aus Stahl zu einem einzigartigen und unvergleichbaren Lesevergnügen machen. Punktabzug gibt es daher auch nur wegen der Länge.