Ich heirate mich selbst

weniger gut

Spirituell angehauchter Einstieg in das Thema Selbstliebe

Worum geht es? Kurz gesagt: um Selbstliebe. Claudia Wuttke (ihres Zeichens „Life-Coach“) erzählt von ihrer persönlichen Entwicklung auf dem Weg zu mehr Selbstliebe und stellt Rituale und viele praktische Übungen vor, die dem Leser auf seinem Weg helfen sollen.

Ich bin immer etwas skeptisch, wenn wieder ein selbsternannter Coach ein Buch auf den bereits überschwemmten Markt schmeißt. Viel zu oft wird mit platten Alltagsweisheiten und Erfolgsversprechen um sich geworfen. Frau Wuttke reiht sich erfreulicherweise nicht einfach in diese Reihe ein, auch wenn manche Stellen von der typischen Coaching-Manier angehaucht sind – aber da bin ich möglicherweise auch einfach etwas empfindlich.

An einigen Stellen ist es mir einfach zu esoterisch geworden. Ich finde es interessant, so etwas zu lesen und eine andere Sichtweise zu bekommen, aber für mich persönlich konnte ich wenig daraus ziehen. Um mit dem Buch uneingeschränkt etwas anfangen zu können, sollte man offen für Themen wie Spiritualität sein und sich von Begriffen wie Tarot, Reiki, Theta-Healing, Chakren, Heilsteinen und Human Design nicht abschrecken lassen. Einige Kapitel bzw. Themenabschnitte, wie z.B. Glaubenssätze, und die entsprechenden Übungen zur Selbstreflexion fand ich gelungen, insgesamt aber sehr oberflächlich gehalten und deshalb eher zum Einstieg geeignet.

Grundsätzlich gibt die Autorin eine schöne Übersicht über ein paar Techniken und Übungen, die helfen können, sich mit dem eigenen Körper und Geist zu beschäftigen. Für mich persönlich war nicht viel Neues dabei, was aber auch daran liegt, dass ich mich als u.a. Yogalehrerin mit den meisten Themen (wie Pranayama) schon beschäftigt habe und ein persönliches und berufliches Interesse an Bereichen wie Selbstfürsorge und -liebe habe. Für wen das alles neu ist und wer offen für die oben genannten spirituellen Themen ist, dem kann ich das Buch empfehlen. Ich hätte mir allerdings auch eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Human Design und „The Work“ von Byron Katie gewünscht. Letztendlich ist das passend, was hilft und gut ist und das muss jeder für sich selbst entscheiden. Um das zu können, sind allerdings umfassende Informationen Grundvoraussetzung.

Körpervertrauen

sehr gut

Die Körperwahrnehmung wiederentdecken

In der heutigen Zeit sind wie viel aufs Außen konzentriert und haben den Bezug zu unserem Körper ein Stück weit verloren. Ruth Knauth hat hier einen Ratgeber geschrieben, der uns unserem Körper wieder näher bringen und Körperbewusstsein und Selbstliebe schulen soll. Dabei betrachtet die Autorin die Anfänge unseres Körpervertrauens, Abschnitte mit Wandlungen und Übergängen (wie Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) und Themen wie Sex und Intimität, Natur- und Erfahrungen mit Musik sowie Spiritualität.

Besonders gefallen hat mir der Satz, dass im Buch keine „knackigen Anleitungen, wie du in nur fünf Minuten dein Körpervertrauen boosterst“. Damit macht die Autorin klar, dass sie sich nicht in die Reihe von Coaches und Ratgebern einreiht, die den schnellen Erfolg versprechen. Sie versteht ihr Buch als „Wanderführer“. Diese Sichtweise ist mir sehr sympathisch und bietet einen erfrischend anderen Ansatz. Obwohl ich zugeben muss, dass mir ein paar konkretere Übungen an der ein oder anderen Stelle gefallen hätten.

Die Autorin bringt viele Beispiele aus ihrem eigenen Leben und schreibt auf sehr unterhaltsame Weise in eher kurz gehaltenen Kapiteln. Das macht ihr Buch zu einem, das sich gut lesen lässt und den Leser nicht erschlägt.

Mir hat das Buch viele Erkenntnisse und Impulse gebracht, mir Gedanken zum Verhältnis zu meinem Körper zu machen. Oft habe ich noch lange über bestimmte Passagen, Sätze und Fragen nachgedacht. Dazu sind die „Inspirations-Kästchen“ am Ende jedes Kapitels hilfreich, die gezielt Fragen stellen und zum Nachdenken anregen. Einige Ansätze und Denkweisen haben wiederum nicht mit meinen eigenen Auffassungen übereingestimmt und ich konnte nicht mit allem etwas anfangen. Es hilft, eine Offenheit für Themen wie Spiritualität mitzubringen.

Rebel Plants

ausgezeichnet

Die Zukunft ist pflanzlich

Zunächst muss ich sagen, wie begeistert ich von Aufmachung und Haptik des Buches bin. Ich nehme es einfach gerne in die Hand und wenn ich erst einmal angefangen habe zu blättern, kann ich gar nicht mehr aufhören. Die Illustrationen, die Bilder und die Unterteilung des Textes machen das Lesen und Anschauen sehr angenehm.

Worum geht es? Kurz gesagt und wenig überraschend: um Pflanzen. Darin aber steckt so viel – Pflanzen beeinflussen unser Leben jeden Tag in ganz unterschiedlichen Bereichen. Sie sind Wegweiser für die Zukunft und wahre Wunder, wenn man einmal genau hinschaut. Und genau das macht Autorin Valerie Jalom. Die Diplom-Kräuterpädagogin nimmt den Leser mit in ihre Welt der Pflanzen, vermittelt Wissen, zeigt Wege auf und gibt Inspirationen. Und das alles ohne erhobenen Zeigefinger oder Verbote, sondern mit Wissen und Anregungen. Behandelt werden dabei auch die Themen Kleidung, Schönheitsindustrie, Arbeitswelt und Ernährung. Oft gibt es konkrete Tipps und auch Rezepte lassen sich finden.

Ich war von der ersten bis zur letzten Seite begeistert (und bin es noch immer) und habe das Gefühl, viel gelernt und begriffen zu haben. Dieses Buch hinterlässt Spuren und beeinflusst nachhaltig, es bietet eine Vielzahl an Denk- und Handlungsaufforderungen. Politik und Wirtschaft sind entscheidende Größen, aber auch jeder Einzelne kann seinen Beitrag leisten. Von mir eine ganz klare Empfehlung!

Krawall und Kekse

sehr gut

Eine humorvolle und unterhaltsame Reise in die 50er Jahre

Worum geht es? Shirley Jackson schreibt über ihre Erfahrung und ihren herrlich chaotischen Alltag als Ehefrau und Mutter von vier Kindern. Sie schlägt sich mit dem baufälligen Herrenhaus in einer Kleinstadt in Vermont herum, einem Ehemann, der Literaturkritiker und eher Randfigur ist und mit den Kindern erst zu tun haben möchte, wenn sie älter sind (und gar nichts mit dem Haushalt) und den ganz alltäglichen Dingen wie liegengebliebene Autos
Dazu muss man wissen, dass die Geschichten erstmals als Kolumne einer Frauenzeitschrift erschienen sind. Das Buch „Krawall und Kekse“, das diese Episoden aneinanderreiht, erschien erstmals 1953. Hierin liegt auch ein kleiner Kritikpunkt: manchmal hätte ich mir mehr Zusammenhang einzelner Geschichten gewünscht, mehr ein fließendes Buch als episodenhafte Texte.

Die Erlebnisse und Eigenheiten der Kinder werden auf so eine herrlich verrückte Weise beschrieben, dass man nur schmunzeln kann. Die Dialoge sind spritzig und machen vor allem aufgrund der wunderbar unterhaltsamen trockenen Art Shirleys viel Freude. Aus heutiger Sicht möchte man sie aufgrund ihrer stoischen und ertragenden Art manchmal schütteln, auf der anderen Seite verdient gerade das Respekt. Shirley als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Großartig, wie die Autorin schon zu dieser Zeit ihre Sicht und Kritik an der Rollenverteilung und den gesellschaftlichen Normen und Anforderungen eingebracht hat. Erschreckend, wie die Rolle der Frau vor noch gar nicht allzu langer Zeit aussah. Erschreckend ist auch, wie viel davon sich noch bis heute durchzieht. Schön ist es allerdings zu sehen, dass sich doch schon so viel getan hat. Es gibt noch immer viel zu tun, aber wir sind schon weit gekommen.

Shirley Jackson hat es geschafft, ihre Kritik an der damaligen Rollenverteilung und gesellschaftlichen Anforderungen an Frauen und Mütter ohne Vorschlaghammer zu kritisieren, sondern unterschwellig auf ihre ganz eigene humorvolle Art und Weise. Beeindruckend, wenn man bedenkt, wann das Buch erstmals erschien. Ich habe mich insgesamt gut unterhalten gefühlt, was vor allem am Talent der Autorin liegt, das ganz alltägliche Chaos humorvoll und authentisch zu beschreiben.

The Sunrise in Your Eyes / California Dreams Bd.2

ausgezeichnet

New Adult mit Tiefgang

Worum geht es? Im zweiten Teil der „California-Dreams“-Reihe erfahren wir die Geschichte von Maverick und Allegra. Maverick arbeitet als Fotograf und hat dabei vor allem die Schönen und Reichen in Los Angeles vor der Linse. Unter dem Namen Andy sucht er den Gegensatz dazu und dokumentiert mit seiner Kamera das Leben im Problembezirk „Skid Row“. Dort jobbt Allegra neben ihrem Studium in einer Fraueneinrichtung. Dort lernt sie Andy kennen, als die beiden bei einer Geburt in eine Notsituation geraten. Er lernt Allegra als Lela kennen und so wissen die beiden nicht, dass sie sich „in einem anderen Leben“ bereits über den Weg gelaufen sind. Allegra bemerkt ihre wachsenden Gefühle und hat zugleich Angst, da sie schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, und auch Maverick spürt gleich, dass Allegra eine besondere Frau ist.

Die Hauptcharaktere haben beide ein sehr bewegtes Leben und eine nicht unproblematische Vergangenheit. Gerade das macht ihr Zusammentreffen umso interessanter und wertvoller, birgt aber auch großes Potenzial für Schwierigkeiten. Allegra und Maverick erscheinen gegensätzlich – er ist charmant und manchmal etwas unüberlegt und hitzköpfig, sie manchmal etwas tollpatschig und nicht auf den Mund gefallen. Die beiden sind aber durch ihre Hingabe und Leidenschaft direkt miteinander verbunden.

New Adult in Hollywood? Da fällt mir sofort Glamour, Glitzer und ganz viel Oberflächlichkeit ein. Kim Leopold beweist in „The Sunrise in your eyes“ auf eindrucksvolle Weise, dass es auch anders geht. Die Autorin gibt in ihrer Liebesgeschichte auch ernsten Themen und aktuellen Problemen viel Raum und schafft es, dabei authentisch zu bleiben – überzeichnete Darstellungen bleiben aus. Dies Buch ist viel mehr als eine seichte Liebesgeschichte.

Es hat mir gut gefallen, dass die Geschichte abseits der gängigen Klischees spielt und auch ernste Themen anspricht. Gleichzeitig ist es auch eine schöne Geschichte, die ans Herz geht und viel Humor hat. Kim Leopold zeigt, wie nah scheinbar gegensätzliche Emotionen wie Glück und Leid liegen und was das Leben ausmacht.

SUPERLESER! Vorsicht, Dinos!

sehr gut

Lesen lernen mit Dinos

In diesem Erstleser Buch sind verschiedene Dinosaurier (wie Triceratops, Velociraptor, Tyrannosaurus Rex) in realistischen Zeichnungen dargestellt und mit ein bis zwei kurzen Sätzen beschrieben. Am Ende des Buches findet sich ein kurzes Quiz zu den vorherigen Inhalten sowie eine Bastelanleitung für einen Dino aus Perlen. Darauf folgen noch Tipps für Eltern, wie sie den Spaß der Kinder am Lesen fördern können.

Dinosaurier sind bei den Kleinen meist hoch im Kurs, von daher kann man mit dem Buch thematisch kaum etwas falsch machen. Schade war allerdings, dass die Dino-Facts sehr oberflächlich bleiben. Klar, die Sätze sollten einfach und kurz gehalten werden, aber ein paar interessantere Fakten als der Dino hat „ganz scharfe Zähne…“ hätten nicht geschadet – zumal viele kids in Sachen Dinos schon Experten sind. Eine kleine Geschichte, in der die Dinos eingebettet sind, wäre da vielleicht eine Idee. Unter der fehlenden Tiefe leidet auch das Quiz am Ende, da hier kaum wirklich interessante Dinge abgefragt werden können. Trotzdem ist es ein hilfreiches Tool, um die Leselust zu fördern.

Sprachlich sind die Sätze sehr kurzgehalten und die Silben wurden farblich hervorgehoben. Herausfordernd (aber für kleine Dino-Experten trotzdem gut zu schaffen) sind die Namen der Dinos, was in dem Fall aber das Interesse weckt und hilft, am Ball zu bleiben. Die großflächigen Zeichnungen sind großartig und mit viel Leidenschaft für Details gestaltet. Insgesamt ein schönes Buch, um erste Leseschritte zu machen.

SamSam Band 1

sehr gut

Die Abenteuer ganz normaler Superhelden

Der kleine Superheld SamSam lebt mit seinen Eltern und SamTeddy auf dem SamPlaneten. Dort kümmern sie sich um all die Gefahren, die das Weltall zu bieten hat, aber auch um die „kleinen“ alltäglichen Dinge.

Das Buch ist als Comic so aufgebaut, dass auf jeder Doppelseite eine in sich geschlossene Geschichte erzählt wird. Dabei ist das Buch noch in drei Kapitel unterteilt, in denen jeweils eine der Figuren im Vordergrund steht. Jede Geschichte vermittelt eine kleine Botschaft und zeigt, dass auch Superhelden mal Probleme haben (die oft ganz alltagsnah sind und uns auf der Erde auch begegnen) und ihre Familie brauchen.

Die Sätze sind kurz, die Schrift gut lesbar und der Comic dominiert. Somit sind die Geschichten auch schon für kleine Helden gut zu lesen und verständlich. Dadurch, dass die Geschichten so kurz sind, können die Kleinen gut am Ball bleiben und werden nicht überfordert. Ich fand den Illustrationsstil und die Farbgebung persönlich nicht so ansprechend, aber die Zeichnungen sind bei den kids gut angekommen und es gab viel zu entdecken.

Insgesamt machen die Geschichten Spaß und bieten viel Raum für eigene Fantasie rund um den Weltraum. Leider sind mir aber ein paar zu viele Klischees bedient worden – SamPapa ist der starke Held, SamMama kümmert sich eher um den Haushalt und die alltäglichen Probleme und SamSam ist der kleine Rabauke, der viel Unsinn im Kopf hat. Zudem ist die Supermama – wie passend – „übermenschlich“ dünn gezeichnet. Gerade in einem Buch für Kinder würde ich mir andere Rollenbilder und realistischere Körperbilder wünschen.

Billy Backe und der Wilde Süden / Billy Backe Bd.3

ausgezeichnet

Eine kreative und lustige Reise durch das Walle-Wacke-Land

Das Walle-Wacke-Land ist wirklich etwas ganz Besonderes – dort treffen wir auf das Murmeltier Billy Backe, einen Schrönk mit Heimweh und eine Gruppe von Freunden (Polly Posthörnchen, Billy the Kid, Mini Murmel und Jimbo die Kampfwindel), die ihn auf den Weg zurück in den Wilden Westen begleiten.

Besondere Freude machen die liebevollen Zeichnungen, die detailliert ausgearbeitet sind und die Geschichte so unterhaltsam begleiten. Die Kinder haben es geliebt, auf den Bildern auf die Suche zu gehen und vieles zu entdecken. Die kreativen Reime sind sehr gut angekommen und haben für einige Lacher gesorgt. Doch die Geschichte hat auch spannende Momente und wird so nie langweilig. Zum Vorlesen und gemeinsamen Entdecken ist das Buch bestens geeignet, aber auch zum Selberlesen für etwas ältere Kinder. Die Figuren stecken so voller Phantasie, dass auch Erwachsene ihren Spaß dabei haben. Ich bin wirklich beeindruckt, wie viele kleine Spielereien und Späße der Autor sich ausgedacht hat. Das kann für jüngere Kinder allerdings stellenweise vielleicht noch etwas überfordernd sein.

Sehr gut gefallen hat mir die Karte vom Walle-Wacke-Land und des Wilden Süden sowie die kleinen Beschreibungen der Figuren, die ganz vorne beziehungsweise hinten im Buch zu finden sind. Zur Einführung in die Geschichte ist das toll und auch zwischendurch haben wir immer wieder dorthin geblättert.

Ein kleiner Tipp: Wir haben uns die anderen beiden Bände nun auch angesehen und meiner Meinung nach ist es gut, beim ersten Band zu starten und von Beginn an in die Geschichte zu finden. Das ist aber kein Muss, Band drei steht für sich und die kleine Einführung zu Beginn ist sehr hilfreich.

Untenrum offen - Der Beckenboden nach der Geburt

ausgezeichnet

Wichtige Aufklärungsarbeit

Schwangerschaft und Geburt sind für den Körper eine große Herausforderung und bringen nicht selten langfristige Veränderungen und Beeinträchtigungen mit sich. Besonders der Beckenboden spielt dabei eine wichtige Rolle. Leider herrscht in dem Zusammenhang immer noch viel Unwissenheit, was nicht zuletzt an der Tabuisierung des mit Scham besetzten Themas liegt. In „Untenrum offen“ möchte Dr. med. Martina Lenzen-Schulte über den Beckenboden aufklären und wichtige Fragen klären.

Gut gefallen hat mir, dass viele Frauen zu Wort kommen und von ihren Erfahrungen berichten – auch wenn diese nicht unbedingt positiv ausfallen und eben die ungeschönte Realität zeigen. Anhand zahlreicher farbiger Illustrationen wird die weibliche Anatomie übersichtlich dargestellt. Mit der genauen fachlichen Bezeichnung kann man trotzdem schonmal durcheinanderkommen, dagegen hilft zusätzlich das Glossar am Ende des Buches. Beides habe ich als sehr hilfreich empfunden. Das Buch ist allerdings alles andere als ein Ratgeber auf Fachchinesisch. Im Gegenteil – die Autorin schreibt gut verständlich und durchaus unterhaltsam. Neben der Anatomie wird über mögliche Verletzungen aufgeklärt, zu denen es bei einer vaginalen Entbindung kommen kann. Des Weiteren zeigt die Autorin Möglichkeiten auf und geht auf aktuelle Studien ein.

Die Autorin wirft einen ehrlichen Blick hinter die Kulissen und zeigt auf, was passieren kann. Sie will dabei Frauen aufklären und sie in die Lage versetzen, für sich und ihren Körper einstehen zu können – damit was passieren kann, nicht passieren muss. Das Buch spricht ein wichtiges Thema an, das auf verschiedenen Ebenen leider noch immer vernachlässigt wird. Umso wichtiger, dass es Bücher wie dieses gibt. Ich kann es jedem empfehlen, den das Thema beschäftigt und der sich informieren möchte.

Selenskyj

sehr gut

Ein informativer und kurzweiliger Einblick

Die Lebensgeschichte des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist sicher eine sehr ungewöhnliche. Vom Komiker zum Chef eines mehrere Millionen Dollar schweren Unternehmens zum erfolgreichen Schauspieler und schließlich Präsidenten der Ukraine. Durch die aktuellen politischen Geschehnisse, und der damit verbundenen traurige Bekanntheit, haben sich sicherlich schon viele die Frage gestellt: Wer ist dieser Mensch, der ein Land als Präsident durch einen Krieg führen muss? Steven Derix und Marina Shelkunova sind in „Selenskyj – Die ungewöhnliche Geschichte des ukrainischen Präsidenten“ genau dieser Frage nachgegangen. Ihr Buch basiert auf Recherchen vor Ort (in Russland und der Ukraine) sowie zahlreichen Interviews und Nachrichten. Zeitlich deckt die Biografie Selenskyjs Kindheit ab und befasst sich auch mit den jüngsten Geschehnissen bis zum 03. Juni 2022. Das Ganze wird gut leserlich und unterhaltsam dargestellt – da merkt man den journalistischen Hintergrund der Autoren deutlich.

Positiv aufgefallen ist mir, dass auch die Geschichte und Entwicklung der Ukraine ihren Platz im Buch gefunden hat. Dieser Hintergrund trägt deutlich zur besseren Einordnung der Geschehnisse und Entwicklungen bei.

Auf 171 Seiten wird diese komplexe Persönlichkeit und die Hintergründe sehr kompakt dargestellt. Da bleibt es nicht aus, dass dem Leser bisweilen ein Fakt nach dem anderen um die Ohren gehauen wird. Ich hatte stellenweise das Gefühl, gar nicht mehr hinterherzukommen. Wer einen sehr informativen und kurzweiligen Überblick und Einblick bekommen möchte, dem kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen. Vor allem die Kindheit und Jugend des Präsidenten sind mir allerdings etwas zu kurz gekommen sowie auch der private Mensch Selenskyj. Aber wie gesagt – ein großartiger Einblick in das Leben des ukrainischen Präsidenten und ein guter Ausgangspunkt, um an der einen oder anderen Stelle nochmal weiter zu recherchieren.