Die Einladung

ausgezeichnet

Eine Reise Hinter den Kulissen

Wie auch schon bei The Girls konnte mich der Schreibstil von Emma Cline ab der ersten Seite in den Bann ziehen.
Die Autorin beherrscht es Szenen so lebhaft und realistisch zu beschreiben als würde man selbst Teil der Geschichte sein. Man gerät in den Bann des Buchs und verspürt den Drang eine Seite nach der anderen zu verschlingen.
Hauptperson in die Einladung ist Alex eine 22 Jährige Überlebenskünstlerin, die sich eines Tages gestrandet in einer Art Ferienregion für die Reichen und Schönen wiederfindet. Mit viel Cleverness und Glück findet sie einen Weg sich in diesem Kreisen hinter den Kulissen zu bewegen. Emma Cline gibt uns einen Einblick, den ich zuvor in noch keinem Buch gelesen habe. Etwas was in den Medien so oft nur von Außen betrachtet wird. Und es ist erfrischend, erschreckend und teilweise doch so absurd. Das Buch konnte mich mit seiner schnellen Erzählweise, dem Setting und den Charakteren, mögen sie auch nicht die größten Sympathieträger sein, abholen und bekommt dafür fünf Sterne. Ich freue mich schon auf ein neues Buch der Autorin.

Vom Ende der Nacht

sehr gut

Feinfühlig

Das Buch wird wie ein Film in kleinen Szenen erzählt, die uns Leser*innen mit in das Leben von Rosie und Will ziehen. Über mehrere Jahre und sogar Jahrzehnten begleiten wir sie. Im Vordergrund immer diese ganz feine und trotzdem große Liebe der Beiden. Denn obwohl den Lesern diese Verbindung offensichtlich ist, wird eine Geschichte von Anstand, Verlust und Verzicht erzählt. Die die Protagonisten erleben. Gefallen hat mir das Buch sehr gut, ich bin über die doch recht langen Kapitel geflogen und war jedes mal auf eine Interaktion der Beiden gespannt. Auch ihre Familien und Freunde waren greifbar und real mit ihren Problemen, Hoffnungen und Ängsten dargestellt, sodass ich mich toll in die Geschichte einfinden konnte. Einen Stern Abzug gibt es leider, da ich den Roman an einzelnen Stellen etwas zu schnell fand und gerne noch ein Paar Seiten mit einer bestimmten Szene verbracht hätte. Dennoch ist es ein wunderschönes, feinfühliges und absolut empfehlenswertes Buch.

When the Stars Align

weniger gut

Toller Hauptcharakter, schwache Handlung

Leider hat mich das Buch trotz vielversprechenden ersten Eindruck und toller Aufmachung nicht abgeholt. Zunächst die positiven Aspekte. Das Setting und der Auslöser, der die Handlung starten lässt, ist nachvollziehbar und gut dargestellt. Auch Lola als Hauptcharakter wirkt von Anfang an nahbar und man kann sich in ihre Situation einfühlen, ihre Probleme und ihr daraus resultierendes Verhalten verstehen. Ich denke das Buch stellt ihr Leben sehr sensibel und angemessen dar.
Negativ fallen mir leider die anderen Charaktere auf, die bis auf Felix, mehr als Statisten für die Probleme in Lolas Leben wirken. Hier hätte ich mir gerne mehr Entwicklungen gewünscht. Es fühlt sich ein wenig so an, als würden diese Geschichten zur Erfüllung der Handlung abgearbeitet werden. Besonders gegen Ende verstärkt sich dieser Eindruck. Auch die Liebesgeschichte holt mich nicht komplett ab. Deren Handlung wirkt recht schnell und in manchen Szenen kann ich das Verhalten der Beiden nicht nachvollziehen.

Zusammengefasst gefällt mir der Hauptcharakter und die Thematik gut, leider holt mich die Handlung des Buches nicht ab. Dementsprechend nur eine Leseempfehlung, wenn man gerne eine Perspektive in Lolas Leben mit Zwangsstörungen erhalten möchte.