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_owlsbookcorner
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Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2024
Blum, Susann

Monoloco (eBook, ePUB)


gut

Mit „Monoloco – Neun Menschen, ein verrückter Zufall“ feiert Autorin Susanne Blum ihr Romandebüt.
Es erzählt auf gerade einmal 202 Seiten die Geschichte zweier Freundeskreise und wie sie in der Bar MONOLOCO zufällig aufeinander treffen, in Kontakt kommen und welche ganz besondere Verbindung zwischen ihnen entsteht, die noch tiefer wird, als einer von ihnen unter mysteriösen Umständen verschwindet.
Jeder der neun Menschen trägt sein eigenes großes oder weniger großes Päckchen mit sich, an dem er auf individuelle Weise im Laufe des Romans wächst. Aus diesem Grund finden sich auch viele Themen in dieser short story wieder, wie etwa Liebe und Leidenschaft, Freundschaft, Abhängigkeit und Verzweiflung bis hin zu Gewalt. Erzählt wird aus der Ich- Perspektive der 28 jährigen Protagonisten Mailyn.
Während der Erzählung wird die Story durch Blockeinträge und Kurzmitteilungen der Protagonisten aufgelockert, die in alterstypischer Alltagssprache verfasst sind. Wie man diese "Unterbrechungen" für den Lesefluss empfindet, muss jeder selbst entscheiden. Ich fand es abwechslungsreich, zudem hat es meine Aufmerksamkeit gefordert. Die Geschichte entwickelt sich von einer Story über Freundschaft hin zu einer Art Krimi. Ich hätte mir bei der Vielzahl der Charaktere mehr Freude zum Detail gewünscht. Der Story hätte mehr Tiefe keinen Abbruch getan. Somit ergibt sich eine spannende, aber fix ausgelesene Geschichte, die viel zu erzählen hat und neben ihrer aufkommenden Spannung, den Leser auch mit ein bisschen Unverständnis zurück lässt.

Bewertung vom 03.09.2024
Dieckmann, Sandra

Das magische Funkeln


ausgezeichnet

Das sich zwischen den Seiten dieses neuen Kinderbuches ein wahrer Schatz verbergen muss, lässt bereits das sehr hochwertig, mit Goldfolie eingeschlagene und schillernd funkelnde Cover, erahnen.
Erzählt wird die Geschichte des kleinen Bärenkindes, das als Einziges noch keinen Namen trägt, das furchtbar ängstlich ist und sich einfach nicht fühlt wie ein richtiger Bär.
Eines Nachts hat es einen wunderschönen Traum, woraus es mit neuer Lebensfreude und selbstverständlichem Mut sowie einer vermeintlich leuchtenden Feder, als Wegbegleiter, erwacht.
Das neue Kinderbuch von Sandra Dieckmann zeigt in einer ruhigen und reduzierten Sprache, wie wichtig Selbstvertrauen für kleine Kinder ist. Der Schreibstil hat etwas von einem Märchen und lebt von der Kunst um ihn herum, die zu Gesprächsanlässen einlädt. Das liebevolle Symbol der magischen Feder, die alle Ängste in Leichtigkeit verwandelt, ist süß gewählt und für kleine Leser gut verständlich.
Die zauberhaften und wunderbar stimmigen Illustrationen von Dieckmann runden das ganze Werk ab.
Ich habe das Buch für meine Tochter besorgt und kann es jedem nur ans Herz legen, wenngleich es schon sehr gut ab drei Jahre zu lesen ist und für das Lesealter von vier Jahren gern mehr Text hätte haben können. Alles in allem aber ein sehr stimmiges und warmherziges Buch.

Bewertung vom 29.08.2024
Lombardo, Claire

Genau so, wie es immer war


sehr gut

„Genauso, wie es immer war“, von Claire Lombardo, ist ein richtiger Brocken, sowohl vom Umfang als auch inhaltlich.
Dem Leser wird durch ständige Zeitsprünge und die Einführung neuer Personen einiges abverlangt. Es viel mir schwer den Faden zu behalten und zu Beginn eines neuen Kapitels dieses auch zeitlich einzuordnen. Hilfreich wären Teilüberschriften und eine Namenslegende. In der Mitte des Buches bin ich endlich in der Geschichte angekommen. Eine Geschichte um den ganz normalen Wahnsinn einer Familie.
Die Geschichte selbst hat mich sehr angesprochen und thematisch sehr in seinen Bann gezogen. Wenn ich auch noch deutlich jünger bin als sie Protagonisten, so kann ich dennoch vieles nachvollziehen. Ich finde die ehrliche Darstellung einer Partnerschaft, mit seinen Sonnen - und Schattenseiten, sehr gelungen. Hierbei gibt Claire Lombardo viele Beispiele, wie sich bspw. mit den Kindern die Ehe und der Alltag verändern. Innerlich lachen konnte ich als Pädagogin besonders bei der Darstellung und Beschreibung der Verhaltensweisen der Teenager. Ich fand dieses Buch anfänglich sehr anstrengend, wurde mit jedem Kapitel jedoch immer wärmer damit und habe die Familiengeschichte schließlich sehr genießen können. Sehr detailgetreu entführt die Autorin uns auf rund 700 Seiten in das Leben von Julia als Mutter und Ehefrau und die damit verbundene Gefühlswelten. Julia ist nicht die sympathischste Protagonisten, dennoch kann man sich hier und da gut ihr identifizieren. Das von Lombardo gewählte Ende hätte es meiner Meinung nach so nicht gebraucht, es brauchte die anfängliche Verwirrung zurück.
Das Buchcover ist wunderschön und passend gewählt. Ich würde das Buch alles in allem mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 10.08.2024
Bidian, Maria

Das Pfauengemälde


gut

"Die Briefmarken schnitt er aus, legte sie in Wasserschalen
und dann auf Zeitungspapier. Das Album mit den rumänischen
Marken war das dickste, oft sah ich ihn spät am Abend
mit der Pinzette darüber gebeugt sitzen, als könnten die bunten
Papierstücke das zurückbringen, was er verloren hatte: seine
Heimat, seinen Wohlstand, seine Anerkennung." - so spannend, und beinahe literarisch unübertrefflich, beginnt der neue Roman der Autorin Maria Bidian.
Er besticht durch ein atemberaubendes Buchcover, welches einem Gemälde gleicht und spielt im fernen Rumänien.
Erwartet hatte ich eine interessante Familiengeschichte mit Themen, wie Aufarbeitung der Vergangenheit oder Überwindung von vererbten Traumata, denn im Zentrum des Romans steht eine besondere Vater-Tochter-Beziehung. Einst war Nicu, der mittlerweile verstorbene Vater von Ana, ein Widerstandskämpfer in Rumänien, welcher nach längerer Inhaftierung und Enteignung gezwungen war nach Deutschland auszuwandern. Er versuchte jedoch immer wieder nach Rumänien zurück zu kehren und sein Haus und das darin befindliche Pflaumengemälde, zurückzubekommen. Nach Nicus Tod reiste stattdessen Ana nach Rumänien, um das Gemälde als Erinnerung an ihren Vater zu bekommen.
Die Geschichte beginnt spannend, verliert sich dann aber leider irgendwann und sowohl die Vater-Tochter-Beziehung, als auch die Suche nach dem Pfauengemälde rücken weit in den Hintergrund. Der Roman erzählt stattdessen in ständigem Perspektivwechsel und Zeitsprüngen den bürokratischen Aufwand und Werdegang der Beschaffung von Anas rumänischen Papieren. Auch werden ständig neue Familienmitglieder vorgestellt, was den Überblick und vor allem den Fokus verlieren lässt. Der Schreibstil ist unübertrefflich, doch auf einen Spannungsbogen wartet man vergebens. Ein sehr ruhiger Roman, der inhaltlich leider nicht viel hermacht, schade.

Bewertung vom 18.07.2024
Bleisch, Barbara

Mitte des Lebens


gut

Mitte des Lebens- eine Philosophie der besten Jahre ist des neuste Werk der Schweizer Autorin Barbara Bleisch. Eindrucksvoll betrachtet sie die Mitte des menschlichen Daseins aus einer philosophischen Sicht und beleutet hierbei sachlich und teils liebevoll persönlich, die damit verbundenen Vor- und Nachteile des Alterns. Von der Selbstfinding bis hin zur midlife crisis werden hier einige Klischees bedient. Wer ein solches Werk liest, muss sich bewusst sein, keinen Roman, sondern die Auseinandersetzung mit einem speziellen Lebensabschnitt zu studieren, der sachbezogen durch Studien und Statistiken begleitet wird. Dieses Buch spricht dennoch viele spannende Themen an und wirft Fragen in den Raum, mit welchen sich die meisten von uns früher oder später auseinander setzen müssen. Für mich mit Mitte Dreißig, sind Themen wie das eigene Ableben oder die Altersvorsorge der Eltern, noch keine zumutbar relevanten Fragen, mit denen ich mich jetzt gern befassen möchte. Der persönliche Bezug, das die Autorin über eine schwer erkrankte Freundin berichtet, macht das Werk weniger unnahbar und greifbarer. Wenn dieses Werk auch sehr gut recherchiert scheint und für viele evtl den Nagel auf den Kopf trifft, so war er für mich nicht das Richtige und hat mich eher deprimiert. Wir setzen uns viel zu häufig mit den angeblich "existentiellen Fragen des Lebens"auseinander wie, bin ich glücklich dort wo und mit wem ich dort gelandet bin, mit dem was ich erreicht und was ich mir aufgebaut habe oder habe ich etwas verpasst. Die Welt in der wir aktuell leben bietet mitunter vielleicht auch zu viele Möglichkeiten sich immer wieder neu zu erfinden, Angst zu haben etwas verpassen zu können, sich vergleichen zu müssen und nach immer Höherem zu sterben. Ich empfinde diese Ratlosigkeit als ein krankhaftes Erscheinungsbild, das wir dringend versuchen sollten aufzubrechen und uns mehr dem zu widmen, was wir haben und den Moment einfach zu genießen. In Würde altern, wieder genügsamer werden und andere Lebensweisen für das nächste Leben aufsparen - meine Meinung! Alles in allem ein interessantes Buch, mit einem wunderschönen Buchcover, aber inhaltlich mit deutlich Luft nach oben.

Bewertung vom 14.07.2024
Mennen, Patricia

Wieso? Weshalb? Warum? Band 44 - Wie leben wir miteinander?


gut

Wie leben wir miteinander ist der neuste Band der Ravensburger wieso weshalb warum Reihe und überzeugt durch sein äußerst ansprechendes Buchcover. Es zeigt eine Gruppe unterschiedlichster Kinder, welche symbolisch in einem Kreis zusammen stehen. Dieses Kindersachbuch greift eine Menge wichtiger sozialer Themen zum Alltag und Umfang mit Menschen auf. Gesellschaftliche Themen wie Kinderrechte, Gleichberechtigung, Inklusion und Teilhabe, sowie Religion und Kulturen, werden weitestgehend kindgerecht dargelegt. Gleichzeitig finde ich, dass einige Schwerpunkt, wie bspw. Kinderrechte gern mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, wenn nicht sogar ein einer Band. Zum Thema "Ausgrenzung" ist mir die Begründung, dass wir Vorurteile anderen gegenüber haben, weil wir Neues oft anstrengend finden, sehr schwammig. Hier hat man es sich etwas leicht gemacht. Auf der anderen Seite finde ich die Einleitung zum Thema Krieg, dass auch Länder miteinander in Streit geraten können, sehr anschaulich. Den Kindern dann aber zu vermitteln, dass sie Kriege nicht verhindern, aber dagegen demonstrieren können, empfinde ich als demotivierend. Persönlich würde ich meinen Kindern dieses Buch noch nicht vorlesen, da Bombardierung, Kriegsflüchtlinge, Tod und Zerstörung noch nicht die Themen sind, die meiner Meinung nach etwas für Kinder ab 4 Jahren sein sollten. Ein alles in allem ansprechendes Kinderbuch mit leicht verständlichem Sachinhalt, aber einfach nicht ganz rund. Dieses Buch will mehr als es abdecken kann.

Bewertung vom 24.06.2024
Konrad, Maja

Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze


ausgezeichnet

Herr Pula "eine sprechende vegetarische Fleischfresserpflanze, die gerne kocht - das war ja auch totaler Quatsch." So dachte Protagonisten Holly, als sie die vielen Talente ihres sympathischen Flohmarkfundes herausfand. Denn Herr Pula hat nicht nur Spaß am Kochen, er ist auch noch ein richtiges Mathegenie, welches Holly, die eher ein Looser in dieser Naturwissenschaft ist, bei einem wichtigen Mathe-Wettbewerb zur Seite steht. Gemeinsam mit ihrem neuen besten Freund Herbert, erleben sie tolle Abenteuer, bis ein berühmter Starkoch auf die sonderbare Pflanze aufmerksam wird und die Blätter der Pula-Pflanze als Zutat für seine neue Gewürzreihe haben will. Schaffen Holly und Herbert den talentierten Herr Pula zu retten?

Mit Witz und Charme erzählt Maja Konrad hier eine sehr schöne und zugleich spannende Geschichte, die Klein und Groß gleichermaßen in seinen Bann zieht. Man kann dieses Buch nur schwer aus den Händen legen und bei einem Sympathikus wie Herr Pula hofft man auf eine schnelle Fortsetzung. Das witzige Buchcover spricht einen auf Anhieb an. Die passenden und ebenso charmanten schwarz- weiß Illustration von Tine Schulz runden dieses Werk ab. Ich liebe die Schriftart des Buches, welche aussieht wie auf einer Schreibmaschine getippt und auf Seiten aus Altpapier gebunden. Wir haben dieses tolle Buch dem besten Freund unserer Tochter geschenkt, nachdem sie ihm gegenüber nicht mehr aus dem Schwärmen kam.

Bewertung vom 07.06.2024
Welk, Sarah

Mutmurmeln für den ersten Schultag


gut

Bei dem Gedanken an seine Einschulung übermorgen wird Linus plötzlich ganz murmelig. Murmelig, dass ist "wenn sich dein Bauch anfühlt, als würden Murmeln drin rumsausen." Da hat Nachbarskind Lolle plötzlich einen super Einfall, wie sie Linus von seiner Aufregung befreien kann.
Gemeinsam erschaffen sie geheime Mutmurmeln. Um diese mit genügend Mut aufzuladen, müssen die beiden Freunde zunächst einige Mutproben bestehen, um am Ende des Tages die ultimative Mutmurmel in ihren Händen halten zu können.
"Mutmurmeln - für den ersten Schultag" von Autorin Sarah Welk ist ein kunterbuntes Vorlese- und Bilderbuch mit einer süßen Geschichte, das sich gut für Schulanfänger:innen eignet, die auch ein bisschen Mut für ihren ersten Schultag benötigen können.
Das Motiv, die Angst vor der Veränderung, dem neuen Unbekannten gegenüber zu stehen, ist toll gewählt. Die Illustrationen sind sehr farbenfroh und ebenso positiv gestaltet. Die Intention der Autorin ist meiner Meinung nach jedoch nicht so gut in der Umsetzung gelungen wie erhofft.
Die Mutproben sind teilweise weit hergeholt, banal und stehen in keinem Zusammenhang (zueinander oder der bevorstehenden Schulzeit). Die Kinder wirklich im Vergleich zur Lehrerin recht groß und sind keineswegs so scheu und schüchtern, wie es für den ersten Schultag typisch wäre, sondern vielmehr taff und freudig aufgeregt, aber vielleicht soll auch dies dem Leser gerade Mut schenken. Die Szenarien folgen mir zu dicht aufeinander. Dem Inhalt wird somit auf den wenigen Seiten wirklich viel abverlangt.
Toll finde ich den Zusammenhalt der beiden Freunde, der immer wieder deutlich wird und dass andere Erstklässler in der Geschichte sich ebenfalls den Mutmurmeln öffnen.
Alles in allem ein nettes Geschenk für jeden Erstklässler zu Beginn der Einschulung, in der Hoffnung, dass sich die Leser mit den Sorgen und Ängsten von Linus identifizieren und auf Lolles Lösungsstrategie einlassen können.

Bewertung vom 06.06.2024
Lind, Hera

Zeit zu verzeihen


ausgezeichnet

„Zeit zu verzeihen“ ist der neuste Tatsachenromanen der renommierten Buchautorin Hera Lind. In diesem, durch historische Details untermauerten Roman, erzählt Lind erschreckend und zugleich berührend, von der grausamen Seite zur Zeit der DDR Geschichte. Sie schafft es hierbei perfekt historische Fakten mit spannender Fiktion zu verweben und hält den Leser mit ihrem Schreibstil immer gefesselt und schafft eine unbeschreibliche Nähe zu den Protagonisten.

Der erste Teil des Romans spielt im Januar 1945, als Rosa beschließt, mit ihren drei Söhnen, Viktor, Walter und Heinz, mit dem Zug in den sicheren Westen aufbrechen. Als ihr bewusst wird, dass dieser Zug stattdessen nach Sibirien fahren soll, schafft sie es in letzter Sekunde sich und ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Zur selben Zeit befinde sich eine weitere Frau in dem Zug, welcher von einem russischen Offizier das eigene Baby entrissen wird. Eine dritte Frau, die ebenfalls mit ihrer Tochter fliehen wollte, aber den Zug glücklicher Weise verpasst hatte, findet das Baby, nimmt sich ihm an und nennt es fortan Clara. In diesem Teil des Romans wird vorwiegend aus Rosas Perspektive erzählt, ergänzt durch die Perspektive von Viktor, als er seine Erinnerungen fast 70 Jahre später für seine Enkeltochter zu Papier bringt.

Der zweite Teil beginnt 1965 mit der Protagonist Clara, die mittlerweile eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert hat und so von ihrer leiblichen Mutter und deren Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt erfuhr und sich nun auf ihre Suche begibt. Zeitgleich lernt sie Victor kennen und lieben.
Beide Zeiten sind gezeichnet von tragischen und erschreckenden Ereignissen und haben das Motiv der Stärke von Frauen und wie sie ihren Weg machen.
Am Ende des Romans erklärt Lind wie es zum Titel des Buches kam und hier spätestens rundet sich die Geschichte emotional ab!
Das Werk ist alles in allem keine einfache Kost, wer jedoch historische Romane liebt, ist hier mehr als gut bedient! Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.05.2024
Riess, Lena

Die Zeit der Kinder


ausgezeichnet

Die Zeit der Kinder, von Lena Riess, erzählt, in Form eines Romans, den Ursprung und die damit verbundene Geschichte der Fröbel Pädagogik. Dieser neue pädagogische Ansatz von Kindern die im Mittelpunkt stehen, die in Natur experimentieren und sich frei entfalten konnten, stellt eine Revolution in der Kindererziehung da, als Kinder noch ganz selbstverständlich in Verwahranstalten durch Prügelstrafen gezüchtigt wurden und um keinen Preis störend auffallen durften.
Hauptprotagonistinnin ist Luise, die spätere Frau Friedrich Fröbels, die sich schon immer für das Wohl der kleinen Geschöpfe einsetzte und in Fröbel und seinem Gedanken eines "Kindergartens", wie man ihn bis heute kennt und wie er in vielen anderen Ländern übernommen wurde, zu schätzen einen Lehrer und später einen geliebten Seelenverwandten fand.
Die Handlung selbst spielt zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Orten und zeigt immer wieder Rückblicke in Luises und Friedrichs eigene Kindheit. Man kann den Gedanken der Fröbel Pädagogik sehr gut folgen und wird durch die Erzählform ganz selbstverständlich mit einbezogen. Der Schreibstil fesselt einen dabei kontinuierlich und lässt absolut keine Langeweile aufkommen.
Die perfekte Lektüre für Pädagogen jeder Art und ein spannender Lese-Stoff für all die, die Lust auf einen spannenden Roman zum Thema Achtung, Entwicklung und Toleranz haben.