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Aarany
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Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 148 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2025
Smith, Kaylie

Enchantra - Verrate die Liebe, rette dein Herz / Wicked Games - Verfluchte Spiele Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Plage der Hölle

Cover & Klappentext
Das Cover wurde passend zu Band eins gestaltet. Verändert wurden lediglich die Details und die Farbgebung, was in der Story aufgegriffen wird.

Der Klappentext entspricht dem Inhalt, gibt aber das rasante Katz- und Mausspiel, was den Leser erwartet, nicht einmal im Ansatz wieder.


Meinung
Auf der Suche nach einem Sinn landet Genevieve auf einem mysteriösen Anwesen in Italien. Das Enchantra ist der Austragungsort eines tödlichen Spiels, ins Leben gerufen von einem der Teufel, in denen die Familie Silver gegeneinander antreten muss, und Genevieve hat keine andere Wahl, als daran teilzunehmen. Ihr Partner ist dabei Rowington, dem sie, wenn sie überleben will, vertrauen muss. Doch kann sie das?

Aus der Sicht von Genevieve wird der Leser durch die Handlung geführt. Im Gegensatz zu ihrer Schwester fühlte ich mich sofort mit ihr verbunden. Von Anfang an ließ sie sich nicht unterkriegen und besticht durch ihr loses Mundwerk sowie ihre endlosen Fragen. Dabei hatte sie es nicht immer leicht, stand sie doch zeit ihres Lebens immer im Schatten ihrer Schwester. Deshalb suchte sie die vermisste Liebe woanders, was auch nicht von Glück gekrönt war.

Der Einstieg war recht geschmeidig, bedingt durch den flüssigen Schreibstil und der überzeugenden Hauptprotagonistin. Dennoch brauchte ich ein wenig, um mich richtig in der Geschichte zu verankern, wobei ich aber nicht sagen kann, woran es lag. Es gab kaum Längen und die Autorin war darauf bedacht, das Unterhaltungslevel auf einem hohen Niveau zu halten. Das ist ihr auch gelungen, bedingt durch das ansprechende Tempo.

Das Aufeinandertreffen mit Familie Silver gestaltete sich etwas verwirrend. Es gab einige Mitglieder, die man schnell zuordnen konnte und wiedererkannte. Andere wiederum wurden anfangs kaum erwähnt, spielten aber im Verlauf eine gewisse Rolle. Für mich war es etwas schwierig, alle auseinanderzuhalten. Dazu kommen diverse Ungereimtheiten, die mir schon in Band eins aufgefallen sind.
Wenn man das aber außer Acht lässt, ist der Folgeteil, der es ja bekanntermaßen immer etwas schwerer hat, ein spannendes Spiel, das für diverse Überraschungen sorgt, während man sich fragt, wem man trauen kann.

Das Ende hat mich ein wenig unbefriedigt zurückgelassen. Das lag zum einen daran, dass es ziemlich abrupt kam, was mich immer ein wenig stört, weil ich mich so gern von den Protagonisten verabschiede. Und zum anderen ist nicht alles geregelt.

Auszug aus Enchantra von Kaylie Smith. Rowin an Genevieve.
»… Ich weiß nicht, wer dir eingeredet hat, du seist nicht genug, aber der- oder diejenige lag verdammt nochmal falsch. Du bist mehr als genug. Dein Herz ist mehr als gut genug. Egal, wie oft es schon durchs Feuer musste. Egal, wie viele Narben es hat. Es wird weiter schlagen, mutig und voller Leidenschaft, wenn du es nur lässt.«

Fazit
Normalerweise kann der zweite Band den ersten kaum übertreffen, aber hier ist es gelungen.
Begleitet Genevieve auf der Suche nach sich selbst, nach Liebe, nach dem Sinn im Leben. Doch Vorsicht, es ist keineswegs leicht. Manchmal riskiert man dabei nicht nur sein Herz, sondern auch sein Leben.

Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.07.2025
Arena, Brittney

A Dance of Lies (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Prophezeiung

Cover & Klappentext
Das Cover ist in erster Linie ein Blickfang, weil es recht bunt ist, allerdings auch etwas überladen, nicht nur aufgrund der Farben, sondern auch wegen der Details. Allerdings passt es zur Story.

Der Klappentext hat mich überzeugt, das Buch zu lesen. Das lag nicht zuletzt an der dramatischen Note, die zwischen den Zeilen mitschwingt. Gleichzeitig weckte es in mir eine recht hohe Erwartungshaltung, in Bezug auf Intrigen, Spannung und das Spiel der Macht.


Meinung
Aus der Sicht von Vasalie wird man durch die Geschichte geführt.
Der Einstieg gelang durch den geschmeidigen Schreibstil und den geschickt gewählten Anfang der Handlung ganz entspannt. Ich fühlte mich sofort mit Vasalie verbunden, die rückblickend versucht zu verstehen, wie sie im Kerker landen konnte. Sie begreift, dass sie das große Ganze aus den Augen verloren hatte, als sie für König Illian tanzte. Jener König, der sie nie anrührte, aber dennoch nie die Augen von ihr lassen konnte.

Die Story ist insgesamt ziemlich vielschichtig, was große Risiken für Ungenauigkeiten birgt. Ich will nicht behaupten, dass keine vorhanden wären, aber sie lassen sich leicht verschmerzen, weil das Geschehen einen förmlich in seinen Bann zieht. Das Tempo wechselt spielend zwischen gemächlich und rasant, allerdings nicht abrupt. Es ist ähnlich wie beim Fahren. Man drückt langsam das Gaspedal durch und bremst vorsichtig ab. So kommen auch die einzelnen Spannungsspitzen gut zum Tragen, weil sie nach und nach aufgebaut werden, und davon finden sich einige in der Story.

Bei der Versammlung der Kronen wird der Leser mit unsagbar vielen Informationen quasi überflutet. Obwohl es anfangs etwas überwältigend wirkt, kommt man damit im Verlauf gut zurecht. Auch die einzelnen Charaktere lernt man schnell zuzuordnen, weil sich die Autorin hier zeitweise dem Schwarz-Weiß-Denken bedient. Das soll, so glaube ich zumindest, hier die Einschätzung erleichtern. Das ist mir besonders bei zwei Charakteren aufgefallen.
Jedoch bei einer Person, die eine wichtige Schlüsselrolle spielt, wurde es nicht deutlich, was aber ungünstig war. Sie blieb undurchsichtig, mal davon abgesehen, dass ich ihr von Anfang an zwiespältig gegenüberstand. Diese Person weckte Gefühle in Vasalie. Keine ernsten, nur ein wenig Nähe. Leider ging diese Annäherung in meinen Augen völlig unter. Sie war unglaubwürdig und nicht stark genug. Aber das hätte sie meines Erachtens nach sein müssen, um die daraus resultierende Emotionalität stärker hervorheben zu können. Das war ein wichtiger Schlüsselmoment, der Auswirkungen auf die weitere Handlung hatte.
Je nach Einschätzung des Charakters hätte man den Leser überraschen oder bestätigen können. So blieb es einfach zu vage.

Vasalie ist als Charakter interessant angelegt. Ich wurde zwar schnell warm mit ihr, aber ich hatte meine Schwierigkeiten, sie einzuschätzen. Anfangs empfand ich sie als naiv, bis ich überlegte, wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte. Deswegen kann ich sie keineswegs als leichtgläubig bezeichnen. Vielleicht war sie das früher einmal.
Dafür war ihre Entwicklung umso beeindruckender. Natürlich lernt man sie im Zuge der Geschehnisse näher kennen. Sie entpuppt sich zu einer jungen Frau, die wieder erkennt, was ihr wichtig ist. Warum sie früher mit dem Tanzen angefangen hat. Die aber nun geprägt von Misstrauen ist, was sich nicht ohne Weiteres ablegen lässt. Das wurde fantastisch dargestellt.

König Anton, der jüngere Buder von Illian, wirkt im Gegenzug zu ihr offen und lebenslustig. Man meint, ihn sofort einschätzen zu können. Doch kann man das wirklich? Er verbirgt mehr, als er zeigt. Und nicht zuletzt ist er ein absoluter Sympathieträger. Er stellt zu Vasalie den geeigneten Gegenpart dar. Nicht, weil sie vielleicht so gut zueinander passen, sondern weil sie Gegensätze sind. Vasalie ist in ihrer Art reduziert, unterdrückt, weil sie in ständiger Angst lebt. Anton hingegen strahlt sozusagen von innen heraus. Seine Wirkung auf Vasalie ist beeindruckend. Dann ist es, als fiele ihre schreckliche Vergangenheit von ihr ab und zeigt ihr wahres Wesen, ohne negative Einschränkungen. Das wird aber nur in einigen wenigen Momenten deutlich.

Das Spiel der Gegensätze ist in dieser Geschichte schön gelungen. Angefangen von den Emotionen bis hin zur Handlung. Kurzum, dieses Buch hat mich, bis auf ein paar Kleinigkeiten, komplett überzeugt.


Fazit
Ein Ausnahme-Fantasy-Roman, der szenenbedingt so viel Spannung mitbringt, dass man es kaum aushält. Die Protagonisten wurden schön hervorgehoben. Eingebettet in einen flüssig-geschmeidigen Schreibstil, der die Handlung trägt, löst die Geschichte ein buntes Kopfkino aus, garniert mit Tanzelementen und ein wenig Romantik.
Meine Erwartungshaltung wurde erfüllt.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.07.2025
Guanzon, Thea

A Monsoon Rising / The Hurricane Wars Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Erstaunlich bildgewaltig

Cover & Klappentext
Das Cover gefällt mir deutlich besser als das von Band eins. Die Farbgebung, die Düsternis, spiegeln perfekt die Story wider.

Der Klappentext hat mich für sich eingenommen. Er macht definitiv neugierig auf mehr, auch wenn darauf geachtet werden sollte, Teil eins zu kennen, weil es nahtlos weitergeht.


Meinung
Um gut in die Fortsetzung reinzukommen, empfehle ich, noch mal den Anfang wenigstens zu überfliegen. Die Geschichte ist zu vielschichtig, mit vielen Charakteren, die zugeordnet werden müssen. Ich denke, eine kurze Zusammenfassung mit ein paar gezielten Begriffen hätte geholfen.

Ich war unschlüssig, ob ich A Monsoon Rising lesen sollte, weil der erste Teil mich zwiegespalten zurückgelassen hat. Zu viele Charaktere trafen auf mein Unverständnis für die politische Situation. Es hat einfach zu lange gedauert, bis ich der Geschichte Gutes abgewinnen konnte. Aber eben weil das gelang, wollte ich Teil zwei eine Chance geben, was ich nicht bereut habe.

Schon in Band eins haben mich besonders die Szenen zwischen Talasyn und Alaric begeistert, was hier in der Fortsetzung mehr in den Fokus gerückt wurde.
Die Sichtweise beider Hauptprotagonisten ermöglichte es, die Entwicklung beider gut nachzuvollziehen. Ihre Handlungen, ihre Gedanken und Gefühle wurde so greifbarer.

Der Schreibstil besticht durch ein interessantes Word-Building und eine bildgewaltige, einnehmende Sprache. Ein paar Stolperstellen finden sich immer noch, dennoch ist er nicht ganz so unausgereift wie Band eins. Allerdings fehlt mir immer noch ein wenig Struktur.
Während in Teil eins noch die komplexe Welt beschrieben wurde, richtete sich hier die Aufmerksamkeit im Grund komplett auf Talasyn und Alaric, was das Geschehen um sie herum eher verdrängte. Ein gesundes Mittelmaß diesbezüglich hätte der Handlung gutgetan.

Talasyn und Alaric haben sich während der Handlung toll weiterentwickelt. Das wurde schön beschrieben. Jedoch ging es wieder zulasten der anderen Charaktere, die ich persönlich nach wie vor zu farblos empfand.
Dafür sorgte die Autorin immer wieder für Spannungsspitzen und überraschende Twists, was die Story deutlich aufwertete. Wäre das Tempo nicht so ausgewogen gewesen, hätte mir die Story deutlich weniger gefallen. Auch die Gegensätze wurden geschickt herausgearbeitet.


Fazit
Die Fortsetzung von The Hurricane Wars ist in meinen Augen deutlich besser gelungen als der erste Band, was mich überrascht hat. Normalerweise ist der mittlere Band meist der schwächere. Leider sorgen noch einige Ungenauigkeiten und fehlende Struktur für ein gemindertes Lesevergnügen. Aber nichtsdestotrotz wohnt der Geschichte ein eigener Zauber inne, der den Leser fesselt und erstaunlich unnachgiebig ins Geschehen zieht.

Ich vergebe dieses Mal dreieinhalb von fünf Sternen, belasse es aber drei Sternen, obwohl die Story etwas besser war. Ich hoffe, das Ende der Trilogie kann mich endgültig überzeugen.

Bewertung vom 04.07.2025
Golnik, Vanessa

Funken - The Secrets of Dracon Rock (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Macht der Drachen

Cover & Klappentext
Dank meiner verschobenen Wahrnehmung habe ich die Silhouette des Drachen erst im Nachhinein bemerkt. Deshalb war es nicht das Cover, das meine Aufmerksamkeit geweckt hat, sondern der Titel und der Klappentext.
Letztendlich war es der Klappentext, der mich überzeugt hat. Wenn es um Drachen geht, setzt bei mir etwas aus und ich kann nicht widerstehen. Zudem kam mir die Autorin bekannt vor, auch wenn ich noch kein Buch von ihr gelesen habe.

Meinung
Seit tausend Jahren herrschen die Drachen über den Inselstaat Ignia. Sämtliche Magiebegabte werden zu Drachenreitern ausgebildet, um gegen die Gargoyles vorzugehen, die alle in Angst und Schrecken versetzen. Unter ihnen lebt Alyssa unter falschem Namen, deren Vater bis zu seinem Tod der Anführer der Rebellen war, die gegen die Indoktrinierung durch die Drachen vorgehen.
Als Alyssa an einem Forschungsprojekt für Drachenreiter arbeitet, gerät sie in den Fokus der Rebellen, die anfangs keine Ahnung haben, wer sie ist. Aus diesem Grund wird sie von Rowan, einem der erfolgreichsten Drachenreiter seiner Zeit, begleitet und verliebt sich in ihn. Spätestens jetzt muss sie entscheiden, welche Seite sie wählt.

Aus der Sicht von Alyssa wird man durch die Handlung geführt. Es stimmt, was Verior, Rowans Drache, über sie sagte, zumindest größtenteils. Sie ist unbeeindruckt, furchtlos, intelligent und zielstrebig. Man muss natürlich Abstriche machen, denn Alyssas Ziel, unerkannt zu bleiben, hat für sie oberste Priorität. Mit einer solchen Hauptprotagonistin besteht das Risiko, mit ihr nicht richtig warm zu werden, weil sie sich selten so gibt, wie sie wirklich ist. Aber das war hier erstaunlicherweise nicht der Fall. Ja, Alyssas Emotionen sind zeitweise gedeckelt, was der Geschichte jedoch keineswegs schadet.

Der Einstieg gelang einfach, bedingt durch die außergewöhnliche Hauptprotagonistin und den geschmeidigen Schreibstil. Die Autorin versteht es hervorragend, kleinere Spannungsspitzen einzufügen, wenn sich ruhigere Passagen anbahnten. So gab es keine Längen. Besonders beeindruckt hat mich die Mischung aus Vorhersehbarkeit und überraschenden Wendungen. Es war perfekt ausgewogen, sodass der Leser automatisch am Ball bleibt.

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Dragon-Storys, die mehr oder weniger gut beziehungsweise inspiriert sind. Hier wird ein anderer Ansatz aufgegriffen, was mir persönlich wahnsinnig gut gefallen hat. Ich bin immer für Abwechslung. Die Drachen nehmen eine für mich bis dato unbekannte Rolle ein, variiert mit Altbekanntem. Das ist toll gelungen.

Die Idee ist in sich stimmig und wurde gut erzählt. Hier findet sich kein übertriebenes Word-Building, was der Story nur geschadet hätte. Die Ausgewogenheit aus Lockerheit und Können zeigte sich auch hier. Das ideale Mittelmaß zu finden, ist die größte Stärke der Autorin.

Diese Geschichte ist eine Romantasy, deren Anteil sich nach und nach aufbaut. Die Zuneigung zu Rowan kam gemächlich, nicht plötzlich, wodurch es nachvollziehbar war. Nicht zuletzt weil Alyssa von ihrer Mutter quasi eingeimpft bekam, sich von Drachenreitern fernzuhalten.
Doch als das nicht mehr möglich ist, muss sie ihre Herangehensweise ändern. Die Gefühle für Rowan machen das Ganze zusätzlich kompliziert. Alyssa ist hin- und hergerissen. Während die Attentate der Rebellen zunehmen, erstarken ihre Gefühle zu Rowan. Eine Entscheidung kann sie nicht länger hinauszögern.
Damit endet der erste Band von Drachen in Ignia und ich kann es kaum erwarten, bis es mit der Fortsetzung weitergeht.


Fazit
Eine außergewöhnliche Romantasy, in der die Autorin ihr erstaunliches Talent unter Beweis stellt. Obwohl die Emotionen nur zeitweise intensiv aufflackern, bedingt durch Alyssas Wesen, stört das keineswegs. Die spannenden Szenen und die überraschende Tiefe machen das wieder wett.
Von mir gibt es viereinhalb Sterne, die ich auf seltene fünf aufrunde, und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.07.2025
Yarros, Rebecca

Variation - Für immer oder nie (eBook, ePUB)


sehr gut

Fünf Minuten

Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick hat mich das Cover nicht überzeugt. Es dauerte tatsächlich ein wenig, bis ich die Parallelen zum Buch entdeckte und Gefallen daran fand.
Der Klappentext war für mich im Grunde nicht ausschlaggebend. Ich muss zugeben, dass die Autorin mich schon längst in ihren Bann gezogen hat. Aber nichtsdestotrotz macht er neugierig auf mehr.


Meinung
Alessandra kehrt nach einem Achillessehnenriss nach Cape Cod zurück, um sich zu erholen und wieder zu trainieren. Ihre Karriere als Balletttänzerin hängt am seidenen Faden. Ausgerechnet in dieser schweren Zeit trifft sie auf Hudson, der vor über zehn Jahren ihr bester Freund war, sie aber nach dem Tod ihrer Schwester im Stich ließ. Ungeahnte Gefühle kommen auf, die sich nur schwer ignorieren lassen, und richtig kompliziert wird es, als Allie, Hudsons Nichte, vor ihrer Tür steht, auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Allie ist hin- und hergerissen, vermeidet sie doch sämtliche komplizierte Situationen.

Aus der Sicht von Allie und Hudson wird man durch das Geschehen geführt. Der Einstieg gelingt geschmeidig, denn die Autorin hat das großartige Talent, die Charaktere schon nach den ersten Sätzen echt wirken zu lassen. Damit stellt sie schnell eine Verbindung zwischen den Protagonisten und dem Leser her. Und das ist so wichtig, um die Story leben zu können.

Hudson und Allie sind beide nicht perfekt. Ihre Vergangenheit steht wie Ballast zwischen ihnen. Das wurde toll rübergebracht. Damit kamen auch die Emotionen nicht zu kurz. Ich verspürte immer eine unterschwellige Spannung, da beide riskante Tätigkeiten ausüben. Hudson riskiert sein Leben als Rettungsschwimmer und Allie hat Angst, nach ihrer Verletzung nie wieder tanzen zu können. Das Trainieren für das Ballett kam nicht zu kurz, was aber durchweg interessant war, sowie die Arbeit als Rettungsschwimmer. Gerade Allie muss lernen, dass es mehr als nur das Tanzen gibt, was ihr keineswegs leichtfällt.

Hudsons Nichte Juniper wurde schön beschrieben. Die Zehnjährige sorgt, bedingt durch ihre Cleverness und Sturheit, immer für überraschende Wendungen. Ein Nein akzeptiert sie nicht ohne Weiteres. Beeindruckend, aber auch anstrengend. Mir war sie schnell sympathisch, weil sie in ihren jungen Jahren für das kämpft, was sie will. Damit befindet sie sich als starker Charakter zwischen Allie und Hudson und spielt Erstere zeitweise an die Wand. Erst im Verlauf wird das deutlich besser, denn alle Personen machen eine Entwicklung durch, bedingt durch getroffene Entscheidungen, zu denen sie stehen.

Die Bücher von Rebecca Yarros, egal in welchem Genre sie sich bewegt, überzeugen durch ihre emotionale Tiefe, ihre Protagonisten und überraschende Wendungen. Das ist auch hier der Fall, obwohl ich anmerken muss, dass es diesmal einige Längen in diversen Passagen gab. Zudem fehlte mir das besondere Etwas, was den Geschichten der Autorin normalerweise zu eigen ist.

Trotzdem unterhält „Variation“, denn die Kombination aus Setting und den Charakteren ist immer stimmig.


Fazit
Wer die Bücher von Rebecca Yarros liebt, ist auch hier genau richtig. Sie vermag den Leser zu fesseln und zu überraschen, was in diesem Genre nicht immer einfach ist. Bedingt durch ihren außergewöhnlichen Schreibstil trifft sie immer den richtigen Ton und spricht behutsam sensible Themen an. Bis auf den oben genannten kleinen Kritikpunkt konnte sie überzeugen. Ich vergebe daher vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.07.2025
Carter, Ally

Never Trust Your Fake Husband


sehr gut

Der Spion und die Divisorin

Cover & Klappentext
Das Cover wurde passend zur Story gestaltet. Der Stil zeigt, dass es hier in erster Linie um Witz und Unterhaltung geht.

Der Klappentext lässt beinahe anderes vermuten. Dass eben auch Spannung eine große Rolle spielt. Er macht definitiv neugierig auf mehr.


Meinung
Mitten in der Nacht in Paris in einer Schneewehe zu sich zu kommen, ohne zu ahnen, wer man ist, ist das eine. Wenn aber noch ein unfassbar heißer Kerl sich über einen beugt, könnte das der Beginn einer tollen Romanze sein. Wären da nicht die Kugeln, die beiden um die Ohren fliegen. Was ist da logischer, als sich als frisch verheiratetes Pärchen auszugeben, um herauszufinden, wer man ist und was es mit dem sexy Agenten auf sich hat?

Aus der Sicht von der Unbekannten und dem Agenten wird man durch die Geschichte geführt. Der Einstieg gestaltete sich als entspannt und durchaus amüsant. Aber kurz darauf hatte ich meine Schwierigkeiten, mit dem Humor klarzukommen. Er wirkte an manchen Stellen deplatziert und konstruiert. Wie sich herausstellte, musste ich mich aber erst an den Stil gewöhnen.

Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen. Er hebt sich nicht künstlich hervor, sondern trägt die Story. Somit liegt der Fokus ganz klar auf der Unbekannten und dem Agenten, denen eine spannende Achterbahnfahrt bevorsteht. Allerdings sei hier gesagt, dass die Geschichte sehr klischeebehaftet und keineswegs immer logisch ist. Hier steht die Unterhaltung ganz klar im Vordergrund, gewürzt mit einer gewissen Spannung sowie einer Romanze.

Die Story lebt von der witzigen Unbekannten, die mit ihrer Lage sehr gut zurechtkommt. Todesmutig stürzt sie sich mit Sawyer, dem Agenten, in das Abenteuer, da ihr schnell klar wird, dass sie wohl indirekt mehr damit zu tun hat als anfangs angenommen.
Nicht alles ist glaubwürdig, was sich aber verschmerzen lässt, denn dieses Buch dient dazu, mal den Alltag zu vergessen und abzuschalten.
Der ein oder andere Plot-Twist sorgt für manchen Aha-Moment.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und konnte mir diverse Schmunzler nicht verkneifen.


Fazit
Eine durchaus witzige, spannungsgeladene Romanze, in der die Hauptprotagonistin, obwohl sie keine Ahnung hat, wer sie ist, die Unterhaltung dominiert. Ihre Art, so anstrengend sie manchmal anmutet, wirkt teilweise so unbeschwert, als wäre Angst ein Fremdwort für sie. Ihre Entwicklung hat mir sehr gefallen, und auch wenn Sawyer von ihr geradezu an die Wand gespielt wurde, stellt er einen tollen Gegenpart dar, der sich jedoch mehr Sorgen macht als die Frau mit der Amnesie.
Ich vergebe deshalb dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.06.2025
Fux, Ryvie

Dragons last Dance


gut

Das Flüstern der Nachtmahre

Cover & Klappentext
Das Cover ist wirklich gelungen und hat mich auf das Buch erst aufmerksam gemacht. Die Farbgebung und Details überzeugen.
Der Klappentext wiederum hat für mich den ausschlaggebenden Punkt gegeben, diese Geschichte zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass ich bei allem, wo Drachen vorkommen, kaum widerstehen kann.

Meinung
Elara gilt als eine Magielose, versucht aber, sich als Heilerin in ihrem Dorf unverzichtbar zu machen. Dennoch wird sie als Opfer zum sterbenskranken König gebracht. Um ihre kleine Schwester zu schützen, ergibt sie sich ihrem Schicksal, ohne zu ahnen, dass dieses noch weitaus mehr mit ihr vorhat, als sie zu diesem Zeitpunkt ahnen kann.

Elara verleiht der Story ihre Stimme.
Man wird im Prinzip sofort ins Geschehen geworfen, was den Einstieg deutlich erleichtert hat. Anfangs war das Tempo recht angenehm, ließ aber kurz darauf deutlich nach. Bedingt durch viele Beschreibungen zogen sich einige Passagen.
Der Schreibstil ist recht solide, aber mit Potenzial nach oben. Er ist flüssig zu lesen und man wird nicht aufgrund einer ungünstiger Wortwahl aus dem Geschehen gerissen. Das geschieht eher durch fehlende Bezüge. Das hat mich gerade zu Beginn ziemlich verwirrt, weil ich annahm, dass mir etwas entgangen wäre. Dem war aber nicht so.
Es hat auf mich den Eindruck gemacht, als würde die Autorin voraussetzen, dass man bestimmte Dinge schon wüsste. Beispielsweise war immer nur von Elaras kleiner Schwester Lilli die Rede, dabei gibt es noch ein weitere, über die gesprochen wurde, als würde man bereits von ihr wissen.
Das zieht sich durch die gesamte Geschichte, aber nicht nur auf Personen bezogen. Vielleicht wäre es besser gewesen, die erdachte Welt erst einmal näher zu beleuchten.

Trotzdem fand ich mich irgendwann in der Handlung zurecht und konnte mich mit Elara anfreunden. Sie ist sympathisch, damit zugänglich, hilfsbereit und freundlich.

Die Idee wirkt auf mich recht vielversprechend, wobei ich noch nicht sagen kann, inwieweit die losen Fäden verknüpft werden, da es der erste Band ist.
Die Erzählweise ist für mich nicht ideal gelungen. Es gibt einige Ungereimtheiten und nicht nachvollziehbare Handlungsweisen, die in meinen Augen nicht recht passen wollen. Der Schwerpunkt liegt auf Erklärungen, auf die ich mich weniger konzentriert hätte, weil sie die Geschichte nicht voranbringen. Dafür wären die Hintergründe interessanter gewesen.
Natürlich versucht man als Autor beziehungsweise Autorin nicht sofort, seine gesamte Munition zu verschießen. Man will den Leser bei Laune halten. Das hat bei mir nicht immer funktioniert. Die größte Stärke der Geschichte ist Elara. Ihre Entwicklung dürfte noch interessant werden, weshalb ich auf Band zwei gespannt bin.

Fazit
Eine Story, die durchaus Potenzial besitzt und ihre Momente hat. Der Kontrast zwischen Düsternis und Licht wurde schön dargestellt.

Wer Fantasy liebt, in der Magie hoch im Kurs steht, mit einer tollen Hauptprotagonistin, die sich noch selbst finden muss, und interessanten Nebencharakteren, der ist hier genau richtig, vorausgesetzt die genannten Schwächen können ignoriert werden.
Von mir gibt es knappe drei von fünf Sternen, in der Hoffnung, dass Band zwei mehr überzeugen kann.

Bewertung vom 13.06.2025
Meister, Marion

Lessons of Hearts and Magic (eBook, ePUB)


gut

Leuchtfeuer

Cover & Klappentext
Normalerweise erkennt man die Cover des Verlages immer sofort. Dieses hier stellt eine Ausnahme dar, gefällt mir aber dennoch. Die Farbgebung, die Silhouette des Vogels, das passt alles zur Story.

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Frauen, die sich behaupten, sich gegen die Regeln auflehnen, sprechen mich an.


Meinung
Lou kann es nicht erwarten, bis ihre Herzmagie erwacht. Als es endlich so weit ist, fällt diese stärker aus als erhofft. Das heißt, Lou muss untertauchen, weil die Herzmagie in Olresa als unbeständig und dementsprechend gefährlich gilt, wenn sie ein gewisses Maß übersteigt. Deswegen werden alle Frauen, die zu viel Magie aufweisen, verfolgt. Also versteckt sich Lou als Mann verkleidet an der Akademie, wo junge Männer das Runenzeichnen lernen. Nur in Form von Runen ist Magie sicher, zumindest wird das den Bewohnern Olresas eingeimpft, und fördert den Handel sowie das fortschrittliche Leben. Diese sind aber nur Männern vorbehalten.
Was Lou auf der Akademie entdeckt, sprengt jedoch ihre Vorstellungskraft und stellt ihr Weltbild infrage.

Überwiegend aus der Sicht von Lou wird man durch die Geschichte geführt.
Der Einstieg wirkt etwas ungelenk und unbeholfen. Der Schreibstil ist meines Erachtens nach noch nicht ganz ausgereift, weil er hin und wieder eine gewisse Steifheit mitbringt. Im Verlauf wurde er zwar besser, aber ich denke, es lässt sich mehr herausholen.

Lou als Hauptprotagonistin ist ganz gut gezeichnet. Sie ist durchsetzungsfähig, impulsiv und begehrt gegen Ungerechtigkeiten auf. Außerdem bringt sie schon genug Mut mit, sodass kaum noch eine Entwicklung notwendig war. Mir war sie sympathisch.
Doch so gut Lou gelungen ist, die Nebencharaktere sind durch die Reihe etwas blass geraten. Besonders bei Tom und Peg ist es mir aufgefallen. Beide sind wichtige Figuren, die die Handlung voranbringen, was nur bedingt glaubwürdig war.
Das spiegelt sich in der Beziehung zwischen Peg und Lou wider, aber auch in den Gefühlen zu Tom.

Die Idee hat mir gut gefallen und wurde alles in allem solide umgesetzt. Während das Tempo anfangs noch recht gemächlich war, nimmt es deutlich an Fahrt auf, als Lou sich in der Akademie einschleicht. Dabei zeigt sich ihr Geschick und scharfer Verstand.
Die Geschichte ist so aufgebaut, dass alles auf einen fulminanten Höhepunkt zusteuert. Dies geschah teilweise langsam, teilweise rasant. Und obwohl sich die Autorin oftmals in Beschreibungen verliert, schafft sie es, den Leser zu fesseln. Besonders bei dem überraschenden Ende. Auch wenn es ein wenig abrupt war. Ich mag es, mich von einer Story und den Charakteren langsam zu verabschieden. Zumal sie noch einen Epilog, spielend in der Zukunft, vertragen hätte.

Fazit
Eine durchaus unterhaltsame Fantasy-Geschichte, die zeigt, dass die Macht den Frauen innewohnt. Sie hat wunderschöne Momente, auch wenn die Romanze sich nicht wirklich durchsetzen konnte. Doch das lässt sich verschmerzen.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.06.2025
Kaufman, Amie; Spooner, Meagan

Beyond the End of the World / Die Göttin und der Prinz Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Von Schicksal, Magie und Glauben

Cover & Klappentext
Passend zum Cover von Band eins wurde dieses gestaltet. Optisch ein absoluter Hingucker. Es gefällt mir sehr gut.
Der Klappentext macht neugierig, war aber für mich nicht allzu entscheidend, da ich schon gespannt auf die Fortsetzung war.


Meinung
Band eins hatte ich zuerst vor etwa drei Jahren gelesen. Es war also schon eine Weile her. Deshalb habe ich mich noch mal auf den neuesten Stand gebracht, damit ich dem Geschehen gut folgen konnte.
Im Grunde war es nicht unbedingt notwendig, weil es eine Zusammenfassung in Teil zwei gibt, die so viele Informationen enthält, dass das Gedächtnis aufgefrischt wird.

Das Schicksal und die Vorhersehung scheinen gegen Nimh und North zu sein. Trotzdem wollen sie ihre Liebe und ihre Welten retten. Nur bleibt bei einem solchen Unternehmen immer etwas auf der Strecke, oder?

Überwiegend aus der Sicht von Nimh und Norh wird man durch das Geschehen geführt. Der Einstieg gelang mir aufgrund des bildgewaltigen, eindringlichen Schreibstils ohne Probleme.
Die Autoren haben sehr detailreich diese erdachten Welten kreiert und beschrieben. Der Schwerpunkt liegt auf den Gegensätzen. Wissenschaft gegen Magie. Ein entspanntes Leben gegen Entbehrungen. Und nicht zuletzt Licht gegen Schatten.

Ich konnte schnell wieder eine Verbindung zu Nimh und North aufbauen. Ihr Wesen, ihre Entwicklung, nehmen den Leser für sich ein. Nicht zuletzt, weil sie so glaubwürdig dargestellt wurden, dass sie lebendig wirken. Das trifft übrigens nicht nur auf die beiden Hauptprotagonisten zu. Auch die Nebencharaktere konnten teilweise durch ihre Authentizität glänzen.

Mit einem herausragenden Word-Building und geschmeidigen Formulierungen lebt man die Handlung. Leider nimmt die Geschichte nur langsam an Fahrt auf, sodass einige Längen zu finden sind.
Die Autorinnen haben wie schon in Band eins unter anderem auf leise Töne gesetzt, die emotional triggern, aber auch die Spannung ist nicht zu kurz gekommen. Wären ein paar mehr unvorhergesehene Wendungen vorgekommen, hätte sich das Ganze noch steigern lassen. Dafür waren die vorhandenen Plot-Twists sehr überraschend.

Besonders gut gelungen ist der Aufbau der Höhepunkte. Zwischen allmählich und plötzlich ist alles zum Tragen gekommen. Dieser Wechsel wurde toll dargestellt.
Auch die Idee für die Story hat mich beeindruckt. Vom Aufbau bis zum Ende, wobei Letzteres für mich zu abrupt kam. Ich mag es immer, mich verabschieden zu können.


Fazit
Auch die Fortsetzung ist ein beeindruckender Stil-Mix, der von den Autorinnen geschickt kombiniert wurde. Ihre Art, mit Worten umzugehen, ist beispiellos. Dennoch gab es ein paar Schwächen, die aber das Lesevergnügen nicht übertrieben schmälerten.
Für Band zwei gibt es von mir ebenfalls vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Und auch hier gilt: Taucht ein in diese Geschichte. Lebt sie. Fühlt sie. Werdet ein Teil davon.

Bewertung vom 09.06.2025
Kaufman, Amie; Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz (eBook, ePUB)


sehr gut

Wissenschaft trifft Magie

Cover & Klappentext
Das neue Cover gefällt mir deutlich besser als das alte (Band eins der Reihe ist vor einigen Jahren schon einmal erschienen). Es wirkt geheimnisvoll und passt zur Story.
Auch der Klappentext wurde überarbeitet, sodass nun klarer ist, auf was man sich einlässt.

Meinung
Inzwischen habe ich diverse Bücher der Autorinnen gelesen und wurde keineswegs enttäuscht. Dennoch war ich nicht darauf vorbereitet, welche Welt – oder besser gesagt Welten – hier erschaffen wurden.

Der Schreibstil ist angenehm und schafft es, mit schönen Formulierungen den Leser zu fesseln, ihn quasi in das Buch zu ziehen. Den Anfang fand ich allerdings etwas schwergängig. Ich fühlte mich teilweise in den Erklärungen und Beschreibungen gefangen, was alles etwas langatmig machte. Dafür wurden die Charaktere durchweg gut gezeichnet. Erst im letzten Drittel – ja, es dauerte etwas – ging es richtig heiß her und die Story nahm an Fahrt auf.

Besonders Prinz North und Göttin Nimh wirkten echt. Ihre zarten Gefühle kamen wunderbar zur Geltung. Dazu der Umstand, dass Nimh nicht berührt werden darf. Ihre Einsamkeit wird von ihrer Aufgabe, für ihr Volk da zu sein und es zu retten, beinahe verdrängt. Es sind die Zwischentöne, die diese Geschichte zu etwas Besonderem machen.

Dieser Roman ist ein beeindruckender Stilmix aus Fantasy und Science Fiction.

Es gibt jeweils zwei Sichtweisen von North und Nimh, die sich wunderbar ergänzen, sodass bei beiden Hauptprotagonisten die benötigte Tiefe erreicht wird. Diese Geschichte bringt im Grunde alles mit, was für eine gute Unterhaltung notwendig ist: überraschende Wendungen, jede Menge Gefühle und nachvollziehbare, lebendig wirkende Charaktere sowie ein außergewöhnlicher Plot.


Fazit
Dieser Roman ist ein Meisterwerk, keinen Frage, und ich bin gespannt, wie es weitergeht, schon allein weil er mit einem Cliffhanger endet – obwohl es diese Geschichte nicht nötig hat, den Leser auf diese Art bei der Stange zu halten.

Hätte ich mich am Anfang nicht so schwergetan, hätte ich liebend gern fünf Sterne gegeben, denn im Grunde verdienen die Autorinnen für ihre Fantasie und ihr Können schon die volle Punktzahl. Leider werden es nur vier, wobei „nur“ relativ zu werten ist. Ich bin nach wie vor beeindruckt und gebe eine klare Leseempfehlung. Taucht ein in diese Geschichte. Lebt sie. Fühlt sie. Werdet ein Teil davon.