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Aarany
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Passionierte Leseratte

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Insgesamt 172 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2025
Durst, Sarah Beth

The Enchanted Greenhouse (eBook, ePUB)


sehr gut

Von mürrischen Gärtnern, anstrengenden Bibliothekarinnen und verzauberten Gewächshäusern


Cover & Klappentext
Auf den ersten Blick wirkt das Cover etwas überladen, weil viele ähnliche Farben genutzt wurden, aber wenn man sich erst einmal die Zeit nimmt, genauer hinzuschauen, entdeckt man schöne Details, die passend zur Story gestaltet wurden.

Der Klappentext hat mich aus vielerlei Gründen angesprochen. In meinem Herzen stecken eine kleine Gärtnerin und Bücherliebhaberin; da konnte ich unmöglich widerstehen.


Meinung
Terlu Perna ist Bibliothekarin mit Leib und Seele. Leider arbeitet sie in einer Abteilung, die selten von Personen frequentiert wird. Aus Einsamkeit wirkt sie einen Zauber, was gegen das Gesetz verstößt, und so wird sie als Strafe in eine Statue verwandelt. Nach sechs Jahren erwacht sie auf einer entlegenen Insel, wo lediglich ein Gärtner sich um diverse Gewächshäuser kümmert. Leider versagt nach und nach der Zauber, der diese am Leben hält. Um die übrigen zu retten, muss Terlu wohl wieder zaubern müssen, auch auf die Gefahr hin, wieder bestraft zu werden, und wenn sie dabei noch das Herz von Yarrow, dem Gärtner gewinnt, wäre es doch einen Versuch wert, oder?

Aus der Sicht von Terlu wird man durch das Geschehen geführt, wobei der Einstieg etwas holprig war. Das lag besonders an den außergewöhnlichen Namen und den seltsamen Vergleichen, bei denen ich nicht wusste, ob ich sie für bare Münze halten sollte. Zwar gibt es am Ende des Buches eine Auflistung aller Personen, aber die habe ich erst zum Schluss bemerkt.
Zudem ist Terlu ein, insbesondere am Anfang, eigenwilliger Charakter. Ich finde es gut, dass sie im Grunde eine durchschnittliche Frau ist. Das weicht von der vermeintlichen Norm in Büchern deutlich ab. Aber ich empfand sie als ziemlich anstrengend, auch im Umgang mit anderen. Im Verlauf, als sie endlich etwas zu tun hatte, war sie durchweg sympathisch und ich nahm ihre positiven Eigenschaften wahr. Sie ist herzensgut, denkt positiv und sieht das Gute in anderen, auch wenn sie manchmal zu viel redet. Mit ihrer Art hat sie sich letztendlich in mein Herz geschlichen.
Bei Yarrow war es ähnlich. Anfangs ist er unmöglich einzuschätzen, weil er mürrisch und wortkarg ist. Erst im Verlauf lernt man ihn besser kennen. Er mag nicht so offen wie Terlu sein, aber trägt das Herz am rechten Fleck.

Obwohl ich aufgrund der ersten Seiten etwas skeptisch war, konnte ich das Buch nicht weglegen. Mit der Zeit wurde ich regelrecht in die Handlung gesogen. Als Hobbygärtnerin hätte es mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.
Die Beschreibungen diverser Gattungen sind womöglich für den ein oder anderen etwas üppig ausgefallen. Mich haben sie nur wenig gestört, auch wenn es für einige Längen gesorgt hat. Trotzdem kommt die Geschichte lange mit nur zwei Personen wunderbar zurecht, was mich wirklich erstaunt hat. Natürlich gibt es noch ein paar Extras, die ich hier aber nicht erwähnen möchte, um nicht zu viel zu verraten.

Der Schreibstil ist angenehm und geschmeidig, die Wortwahl in erster Linie passend. Er trägt die Story wunderbar, ohne sich künstlich in den Vordergrund zu drängen. Andernfalls hätte die Geschichte weniger Gewicht gehabt, weil sie eher ruhig ist. Das liegt in erster Linie an der Abgeschiedenheit der Insel. Trotzdem werden Emotionen toll übertragen. Die Zerrissenheit von Terlu, ob sie es überhaupt wagen soll, noch mal zu zaubern, verknüpft mit ihrer Angst, etwas falsch zu machen. Dazu kommt, dass sie Yarrow nicht enttäuschen will, hat sie doch im Laufe ihres Lebens gefühlt so viele enttäuscht.
Den Druck, der damit auf ihr lastet, ist aber nicht permanent da, denn es gibt immer wieder kleine Auflockerungen, die der Story eine gewisse Leichtigkeit verleihen.

Diese Geschichte ist eine Liebeserklärung an das geschriebene Wort und den Pflanzen.


Fazit
Die Story ist toll gelungen. Mir gefallen die Charaktere, die Extras, die zauberhaften Pflanzen, die Liebe zum Detail. Die Autorin hat darin alles vereint, was ich mag, kombiniert mit einer zarten Liebesgeschichte, die sich langsam aufbaut. Es geht um das Verzeihen, nicht um das Vergessen. Es geht um zweite Chancen und um die Weiterentwicklung.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.09.2025
Atkins, Dani

Versprich mir, dass du tanzt (eBook, ePUB)


sehr gut

Schicksal

Cover & Klappentext
Das Cover ist recht einfach gehalten, ist aber ein Blickfang, weil es mich an ein anderes Buch der Autorin erinnerte. Sie ist für mich definitiv keine Unbekannte.
Der Klappentext hat mich angesprochen, und natürlich die Autorin selbst, weshalb ich nicht widerstehen konnte.


Meinung
Am Totenbett ihres Mannes Adam verspricht Lily ihm unter anderem, sich mit ihrem ehemaligen besten Freund Josh auszusprechen und beiden zu vergeben. Aber erst an ihrem ersten Hochzeitstag ohne ihren geliebten Mann wagt sie einen Versuch, Josh ausfindig zu machen, um zu erfahren, was damals zu dem Zerwürfnis geführt hat.

Größtenteils aus der Sicht von Lily wird man durch das Geschehen geführt, immer wieder unterbrochen von Szenen aus der Vergangenheit. Der Einstieg war nicht gerade leicht, was aber ausschließlich an der Szenerie lag, die derart emotional war, dass ich vor lauter Tränen das Lesen unterbrechen musste. Das hätte mich nicht wundern sollen, immerhin ist Dani Atkins für ihre gefühlsbetonten Bücher bekannt, denen sie Taschentücher beilegen sollte.

Unabhängig von dem sehr traurigen Teil gelingt es der Autorin auch ohne Probleme, diese Gefühle zu transportieren und die Protagonisten dem Leser schnell authentisch näherzubringen. Damit identifiziert man sich schnell mit, in dem Fall, Lily, die nach dem Tod ihres Mannes, mit dem sie viel zu wenig Zeit verbringen durfte, allein klarkommen muss. Bis auf Fletcher, seinem Hund, ist ihr nichts geblieben.

Als sie sich endlich entscheidet, Josh ausfindig zu machen, den sie als junges Mädchen kennenlernte, ist schon ein Jahr vergangen. Und ab hier wirkt die bis dahin berührende Story leider etwas konstruiert. Sämtliche Hinweise, die sie schließlich findet, beruhen auf Zufall. Allerdings sind es zu viele, um noch glaubwürdig zu sein. Das hat mein Lesevergnügen etwas geschmälert.
Im weiteren Verlauf wurde es wieder besser, bis es wieder zu solchen Szenen kam, die die Wendungen künstlich herbeiführten. Schade.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt geschmeidig. Er wirkt weder gestelzt noch zu locker, sondern passt perfekt zur Geschichte. Gleichzeitig schafft sie es damit, tiefgehende Emotionen zu wecken. Und davon lebt der Roman. Er zeigt die Trauer, die einen nach einem solchen Verlust niederzudrücken versucht, aber auch die Hoffnung, die erwächst, wenn man sich weigert aufzugeben.

Das Setting spielt für das Buch keine übergeordnete Rolle, dennoch war die Autorin bemüht, Bilder zu vermitteln. Damit entstanden teilweise einige Längen, die aber zu verschmerzen waren. Vielleicht kam es mir auch nur so vor, weil die Antworten, die Lily sucht, und um die sich im Grunde der Roman dreht, erst ziemlich weit am Ende geklärt werden.

Trotz der beiden Kritikpunkte ist das Buch etwas Besonderes. Es unterhält nicht einfach nur, es berührt und ist schrecklich-schön, nicht zu verwechseln mit schrecklich schön. Obwohl es zwischendurch so traurig ist, hat es mir sehr gefallen.


Fazit
Die Autorin hat ein unglaubliches Talent, den richtigen Ton zu treffen. Das Maß an Emotionen, die teilweise schwer zu verdauen sind, wurden nicht künstlich in die Länge gezogen oder übertrieben dargestellt, was das Ganze so echt macht. Dieses Buch wird für den einen oder anderen Leser den berühmt-berüchtigten Nachhall wecken und zeigen, dass man dem Schicksal nicht entgehen kann.

Aufgrund der Kritikpunkte vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen, die ich auf vier aufrunde, sowie eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.09.2025
Raasch, Sara

The Nightmare Before Kissmas (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Freude auf der Welt

Cover & Klappentext
Das Cover ist zwar definitiv ein Eye-Catcher, aber eher weil es etwas überladen wirkt. Zumindest in meinen Augen. Obwohl es zur Story passt, spricht es mich nicht an.

Dafür konnte der Klappentext bei mir punkten, weshalb ich das Buch überhaupt gelesen habe. Er verspricht kurzweilige Unterhaltung mit besonderen Momenten.


Meinung
Nicholas, kurz Coal, soll als Prinz von Weihnachten seine beste Freundin Iris, Prinzessin von Ostern, heiraten, um mehr Freude zu generieren. Okay, er hat sich ein paar Entgleisungen geleistet, aber dass sein Vater Santa Claus so weit geht, damit hätte Coal nie gerechnet.
Als dann auch noch für die Presse der Prinz von Halloween auftaucht, um ebenfalls um Iris’ Hand zu werben, nimmt Coals Verwirrung ungeahnte Ausmaße an, denn Hex ist für ihn kein Unbekannter und zudem unsagbar anziehend. Doch können die beiden Prinzen sich gegen die Pläne von Santa Claus stellen, ohne eine Katastrophe heraufbeschwören?

Coal verleiht der Story seine Stimme und zaubert mit seiner witzigen und liebevollen Art jedem Leser früher oder später ein Lächeln ins Gesicht. Er ist auch der Grund, warum ich keine Probleme hatte, in die Geschichte zu finden. Der Autorin ist es gelungen, grandiose Charaktere zu schaffen. Coal, der so unglaublich authentisch, sympathisch und zugänglich wirkt, lockert das Thema etwas auf. Unabhängig wie jeder zu Weihnachten steht, hier wird man desillusioniert, denn es ist alles wahr. Dabei gehöre ich zu der Fraktion, die Weihnachten im Grunde mag. Nein, nicht wegen unnützer Geschenke, sondern weil es etwas Wichtiges verkörpert.
Wie gut, dass Coal, als zukünftiger Nachfolger, andere Pläne hat.

Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass die Story in erster Linie witzig ist. Dabei ist sie eher schwermütig, zumindest am Anfang. Unterbrochen von witzigen Chats zwischen Coal, Kris, Nicholas’ Bruder, und Iris. Genau wegen dieser Chats habe ich alle lieb gewonnen.
Als Hex, der Prinz von Halloween, auftaucht, nimmt die Geschichte an Fahrt auf, obwohl sie vorher zeitweise ein paar Längen aufweist. Das liegt an den etwas ausufernden Beschreibungen, die die Handlung nur bedingt voranbringen. Aber das lässt sich verschmerzen.

Der Schreibstil ist recht ungewöhnlich, denn die Autorin neigt extrem zu Schachtelsätzen, die nicht immer aufgehen. Das erschwert das Lesen etwas, was die Lockerheit ein wenig unterdrückt, die ansonsten viel präsenter wäre. Im Verlauf habe ich mich zwar daran gewöhnt, dennoch bin ich immer wieder über einige Passagen gestolpert.
Das Wordbuilding gefällt mir, denn es passt zum Inhalt.

Trotz einiger Kritikpunkte wurde ich grandios unterhalten. Die Geschichte ist süß, wie erwähnt etwas schwermütig, aber auch lustig. Dabei brilliert sie durch ihre Charaktere und das Zusammenspiel der Beziehungen, auch wenn ich Weihnachten spätestens jetzt mit anderen Augen sehe.


Fazit
Da im September langsam schon alles auf Weihnachten ausgerichtet wird, passt das Veröffentlichungsdatum toll zum Inhalt der Story. Damit bietet sie einen schönen Einstieg auf die geruhsame Zeit.
Lasst euch verzaubern von Coal und Hex, die es mir richtig angetan haben, und dem ganzen Weihnachtschaos.

Würde ich nur den Unterhaltungsfaktor bewerten, wären es fünf Sterne, so sind es vier. Dazu vergebe ich eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.09.2025
Chang, Molly X.

Nightblood Prince (eBook, ePUB)


gut

Schachfigur versus Heldin

Cover & Klappentext
Das Cover entspricht leider eher weniger meinem Geschmack, obwohl es zur Story passt. Die Darstellung erinnert an fernöstliche Fantasy, was mich eher aufmerksam gemacht hat. Und der Klappentext hat letztendlich den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen.


Meinung
Dank einer Prophezeiung wächst die aus einem kleinen Dorf stammende Fei im Kaiserpalast auf, um Siwang, den Kronprinzen zu heiraten, damit dieser der Kaiser aller Kaiser wird. Von klein auf war er ihr bester Freund und ist ihr sehr wichtig, doch sie wünscht sich nichts sehnlicher, als frei zu sein. Dazu kommt, dass Feis Visionen von Blut und Schrecken sprechen. Da Frauen lediglich schmückendes Beiwerk darstellen, sieht sie keine andere Möglichkeit, als zu fliehen. Dabei trifft Fei ausgerechnet auf Yexue, den Prinzen aus dem benachbarten Königreich, der als Pfand sein Leben im Palast fristen muss.
Schnell erkennt Fei, dass sowohl Siwang als auch Yexue eigene Pläne verfolgen, wobei sie der Schlüssel zu sein scheint.

Aus der Sicht von Fei wird man durch das Geschehen geführt. Dabei bevorzugt die Autorin einen minimalistischen Schreibstil ohne leere Worthülsen oder ein kompliziertes Word-Building. Das ist für die Geschichte auch nicht notwendig, auch wenn sie einfacher gehalten ist, als ihr guttut. Ich persönlich hätte mir mehr Raffinesse gewünscht, die womöglich mehr Emotionen übertragen hätte.

Der Einstieg gelang einfach, da der Plot nicht sonderlich anspruchsvoll ist. Das Tempo war eher gemächlich und veränderte sich während der entsprechenden Szenen nur wenig. Trotzdem hatte die Geschichte etwas an sich, was mich gewissermaßen angezogen hat.

Zum einen ist es Fei selbst, die in einem golden Käfig aufwächst, weil sie dank einer Prophezeiung dem zukünftigen Kaiser viel Macht verspricht. Obwohl sie für das Kaiserreich so wichtig ist, fühlt sie sich wie eine Gefangene. Als Frau hat sie zurückhaltend, anmutig, ruhig und sittsam zu sein. Doch damit ist sie keineswegs zufrieden. Viel lieber wäre sie frei.


Fei wurde schön dargestellt. Ihre Wünsche sind klar und nachvollziehbar. Und wie heißt es so schön: Verzweifelte Wünsche erfordern verzweifelte Maßnahmen. Denn obwohl Fei Siwang sehr zugetan ist, weiß sie, dass Macht korrumpiert. Und sie benötigt nicht ihre Visionen, um zu erkennen, dass der liebenswerte Siwang auch eine andere Seite hat.

Der Verlauf bietet viele Passagen, die nicht immer sehr ergiebig sind. Das heißt, sie wurden nur kurz abgehandelt, obwohl sie wichtig für die Charakterentwicklung waren. Nichtsdestotrotz ist Fei eine absolute Sympathieträgerin, die, obwohl sie so behütet aufgewachsen ist, viel Mut beweist, um ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das beeindruckt.
Dabei ist ihr wichtig, eigene Entscheidungen zu treffen und nicht nur als Accessoire angesehen zu werden.

In der gesamten Geschichte finden sich viele chinesische Weisheiten und Redewendungen, und das teilweise derart häufig, dass es auf mich fast störend wirkte, aber das ist eine reine Geschmackssache.

Die angekündigte Dreiecksgeschichte wird zwar deutlich, aber wer hier auf tiefgreifende Romantik hofft, der täuscht sich. In Nightblood Prince geht es eher um Selbstbestimmung; um eine Frau, die genug davon hat, als Schachfigur benutzt zu werden, und die eher die Liebe opfern würde als ihr Volk. Deswegen besitzt das Buch auch einen gewissen Tiefgang.



Fazit
Meiner Meinung nach wurde hier viel Potenzial verschenkt. Mehr Tempo und gezielte Beschreibungen hätten der Story sicherlich mehr Emotionen entlockt und die durchaus vorhandene Spannung verstärkt.
Trotzdem besitzt diese Geschichte viele schöne Momente, nicht zuletzt durch die Mulan-Vibes.
Das Thema Krieg ist allgegenwärtig, weshalb der Roman auch in die heutige Zeit passt.
„Wer die Geschichte nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ Der Ausspruch von George Santayana findet sich auch im Buch.

Ich vergebe drei von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.08.2025
O'Roark, Elizabeth

The Summer I Saved You (eBook, ePUB)


gut

Lord Devereaux und Lady Victoria


Cover & Klappentext
Das Cover ist passend zu Band eins gestaltet worden, damit man die Zugehörigkeit zur Summer-Reihe erkennt. Auch hier ist es sehr einfach gehalten, lenkt aber die Aufmerksamkeit aufgrund der Farbgebung auf sich. Allerdings entspricht es eher dem Titel als dem Inhalt.

Anhand des Klappentextes habe ich eine andere Story erwartet, denn er ist zu ungenau. Aber ich bin froh darum, denn sie birgt mehr, als ich angenommen habe.


Meinung
Lucie steckt mitten in der Trennung von ihrem egoistischen Ehemann, als sie mit ihren Zwillingen in das Haus ihrer verstorbenen Tante zieht, wo sie viele Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Von dort aus beobachtete sie immer den Nachbarsjungen Caleb, der ausgerechnet, viele Jahre später, ihr neuer Boss ist.
Jahrelang liebte sie ihn aus der Ferne und muss nun erkennen, dass sich an ihren Gefühlen nichts geändert hat. Aber er ist verheiratet und sie steckt mitten in der Scheidung. Es gibt also keine Chance für sie beide, oder?

Aus der Sicht von Lucie und Caleb wird man durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg war kein Problem, obwohl auch hier der Schreibstil für ein paar Stolpersteine sorgte. Natürlich kann es auch an der Übersetzung liegen, was ich, wie schon in Band eins, nicht zu beurteilen vermag. Jedenfalls gibt es ungünstig formulierte Sätze und ungeschickt gewählte Worte, die mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Das hat es mir schwer gemacht, immer tief in die Story einzutauchen.

Im Fokus stehen Caleb und Lucie, die beide in ihrem Leben viel ertragen mussten, was sie entsprechend geprägt hat. Besonders viel Aufmerksamkeit wird auf Lucie verwendet, die gerade ihr ganzes Leben umkrempelt, aber mit den Schatten der Vergangenheit zu kämpfen hat. Dafür wirkte sie auf mich etwas zu reduziert. Ihr Schicksal sorgt für Emotionen, keine Frage, doch es hätten mehr sein können.
So ähnlich ging es mir auch mit Caleb, wobei Männer erfahrungsgemäß gelegentlich ein wenig anders ticken, daher störte es mich bei ihm eher weniger.
Ich möchte hier auf die Triggerwarnung verweisen, denn es werden Themen angesprochen, die bei dem ein oder anderen Leser unter Umständen negative Erinnerungen wachrufen können.

Dieses Buch hat sich ganz der wahren Liebe verschrieben, der Selbstbestimmung, und dass es nie zu spät ist, sein Leben zu ändern.
Lucie wollte immer ihr Märchen, bis ihr klar wird, dass andere Dinge wichtiger sind.

Die Idee hat mir insgesamt sehr gefallen. Trotz Lucies Vergangenheit, die ihre Spuren hinterlassen hat, bietet sie viel Kraft auf, um unabhängig zu sein; nicht nur für sich, sondern besonders für ihre Kinder. Sie stehen an erster Stelle. Sie sind Rettungsanker und Wegweiser zugleich, denn für sie muss sie kämpfen.
Caleb hat einen anderen Weg eingeschlagen. Er setzt auf Ablenkung.
Beide Hauptprotagonisten, deren Kindheit sie miteinander verbindet, sind sich viel ähnlicher als auf den ersten Blick ersichtlich. Doch es gibt auch ein paar Randfiguren, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Lucies beste Freundin Molly ist herrlich schräg, wenn auch etwas besessen. Sie ist definitiv ein Sympathieträger und hinterlässt Eindruck. Dann wäre da noch Jeremy, Lucies Noch-Mann. Er ist sehr auf sich fokussiert und konnte bei mir nur in einer Szene punkten.

Beide Männer, sowohl Caleb als auch Jeremy, sorgen in dieser Geschichte für viel Konfliktpotenzial, was anfangs gut ausgeschöpft wurde. Leider wurde es nicht durchgezogen, was mich zu dem größten Kritikpunkt führt.
Bei einer Romanze ist das Happy End quasi vorprogrammiert. Vorher müssen ein paar Hürden übersprungen werden, aber wenn man diese gemeistert hat, wird alles gut. Hier ist es ähnlich, nur hatte ich den Eindruck, es wurde zu schnell abgehandelt. Die Entwicklung war im Prinzip nicht vorhanden, was besonders bei Caleb zum Tragen kam. Als hätte er eine Offenbarung gehabt, hat er plötzlich klargesehen. Das wirkte auf mich etwas unglaubwürdig und auf seine Probleme bezogen weniger authentisch.


Fazit
Insgesamt wurde ich gut unterhalten, was nicht zuletzt an einigen zauberhaften Momenten lag, die mich sehr berührt haben. Dieser Roman setzt auf wichtige Aussagen, weshalb wohl jeder Leser für sich etwas mitnehmen kann.

Aufgrund der genannten Punkte vergebe ich drei von fünf Sternen, jedoch auch eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.08.2025
Golnik, Vanessa

Flammen - The Secrets of Dracon Rock (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Das Geheimnis der Drachen


Cover & Klappentext
Wie schon bei Band eins ist dieses Cover recht einfach gehalten, aber passend zur Trilogie. Simple, aber ansprechend.

Der Klappentext wiederum hat mich derart neugierig gemacht, dass ich es kaum erwarten konnte, mit dem Lesen zu beginnen.
Schon Band eins hat mich atemlos zurückgelassen.

Für alle, die jetzt erst auf die Reihe aufmerksam geworden sind: Es ist wichtig, mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Geschichte aufeinander aufbaut.


Meinung
Nachdem Lysara, ehemals Alyssa, ihre Magie vor der Gilde offenbart hat, flüchtet sie mit den Rebellen, und ist zurück an den Ort zurückgekehrt, den sie vor fünfzehn Jahren notgedrungen verlassen hatte. Der einzige Hoffnungsschimmer ist Azura, ihr Drache, auf den sie so lange verzichten musste, denn die Rebellen stehen ihr skeptisch gegenüber. Auch ihr Vater wollte anscheinend nicht, dass sie sich ihnen wieder anschließt. Antworten erhofft sie, in seinen Tagebüchern zu finden.
Gleichzeitig vermisst sie Rowan, den sie die ganze Zeit belogen hat.
Kann er ihr verzeihen und gibt es einen Weg, Ignia auf den richtigen Weg zu führen, oder droht ihre Liebe, alles zu zerstören?

Auch im zweiten Band wird man von Lysara durch die Handlung geführt. Er knüpft nahtlos an den ersten an, aber aufgrund der kurzen Pause zwischen den Teilen musste ich mein Wissen nicht auffrischen.
Der Einstieg gelingt dank des geschmeidigen Schreibstils spielend leicht. Nicht zuletzt weil man sofort ins Geschehen geworfen wird.

Veriors Beschreibung von Lysara stimmt inzwischen nicht mehr ganz. Sie ist zwar immer noch intelligent und zielstrebig, aber furchtlos und unbeeindruckt eher weniger. Dafür gibt es inzwischen zu viel, was sie verlieren könnte.
Zudem musste sie im ersten Band ihr wahres Ich verbergen. Sie blieb sehr lange distanziert, selbst dann, als die Gefühle für Rowan immer mehr zunahmen. Doch jetzt ist sie viel greifbarer und zugänglicher, was, zusammen mit dem Setting-Wechsel, die Story in eine andere Richtung lenkt. Neue Charaktere kommen hinzu, wobei gerade Ash viel Spekulationsspielraum bietet. Seiner Entwicklung beziehungsweise Einsicht stehe ich noch sehr misstrauisch gegenüber.

Die Fortsetzung hat mich wie schon Band eins komplett in ihren Bann gezogen. Unter anderem weil ich mich Lysara näher fühlte und die Autorin es versteht, mit einer ausgewogenen Mischung der Tempi und unvorhergesehenen Wendungen den Leser durchgehend zu fesseln. Längen sind kaum vorhanden, obwohl es natürlich Szenen gibt, die vielleicht nicht allzu viel Kraft besitzen. Doch auch hier wurde immer für Ausgleich gesorgt. Sogar bei den Emotionen wurde das deutlich. Es war nicht nur die Spannung und ein drohender Schrecken, der einem den Atem stocken ließ, sondern auch positive Emotionen, die unter anderem bedingt durch Azura, Lysaras Drachen, deutlich wurden.

Allerdings gibt es einen Kritikpunkt, der mich gestört hat, sodass ich ihn nicht unerwähnt lassen möchte. Obwohl die Schlüsselszenen in der Regel gut ausformuliert wurden, um die Tragweite zu empfinden, war das in diesem Band nicht immer der Fall. Besonders bei einer fiel es ziemlich ins Gewicht.

Trotzdem ist diese Reihe eine der erwähnenswerten Drachen-Storys, bedenkt man, dass diese inzwischen recht weit verbreitet sind, auch wenn ich den letzten Band noch nicht kenne.


Fazit
Band zwei besticht durch deutlich mehr Emotionen und eine weiterhin spannende Handlung, die den Leser nur so mitreißt. Neben zusätzlichen Charakteren, die nicht alle auf den ersten Blick einschätzbar sind, entfaltet sich immer mehr die Handlung, wobei bei Weitem noch nicht alle Fragen geklärt sind. Doch das ist nicht allein der Grund, warum man die Fortsetzung kaum erwarten kann. Es ist die Entwicklung Lysaras, die zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die nach wie vor überraschende Tiefgründigkeit. Und nicht zuletzt Azura, die einfach nur zauberhaft ist.

Ich vergebe erneut viereinhalb Sterne, die ich auf fünf Sterne aufrunde, und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.08.2025
Marie, Annette

Ein Cookie für den Dämon (eBook, ePUB)


sehr gut

Von Büchernerds, Backwaren und Dämonen

Cover & Klappentext
Das Cover erinnert stark an die Guild Codex – Spellbound-Reihe, nur die Farbgebung und die Details variieren. Damit ist gleich klar, dass beide Reihen zusammengehören, da es sich hier um ein Spin-off handelt.

Die Reihe um die drei Magier hat mich von Band eins an begeistert, weshalb ich auch hier nicht widerstehen konnte.
Laut Klappentext kann man diese Reihe unabhängig lesen, aber ich schlage vor, Spellbound nicht zu vernachlässigen.
Dieser Band folgt zeitlich nach Dämonenmagie und ein Martini.


Meinung
Als die Eltern von Robin Page sterben, kommt sie bei ihrem Onkel unter und erfährt, dass ihre Familie allesamt Beschwörer sind. Laut ihren Eltern sollte sie sich von Magie fernhalten, sodass sie sich auf die Theorie konzentriert hat. Doch Onkel Jack hält einen Dämon in der Bibliothek, der sich weigert, einen Vertrag einzugehen.
Da Robin die Bücher ausgehen, kann sie nicht anders, als die Bibliothek aufzusuchen, obwohl sie dort nichts verloren hat, und lernt den Dämon kennen. Ihre Neugierde ist geweckt.

Aus der Sicht von Robin wird der Leser durch die Geschichte geführt. Da ich die Spellbound-Reihe kenne, habe ich mich schon auf das Spin-off gefreut. Hier erfährt man, was es mit den Beschwörern, den Kontraktoren und Dämonen auf sich hat. Die Hintergründe, die in der Hauptreihe noch etwas nebulös blieben, sind sehr interessant.
Wie man sich denken kann, geht Robin einen Vertrag mit dem Dämon Zylas ein. Obwohl der Kontraktor seine Seele anbietet, läuft hier alles ein bisschen anders.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und flüssig. Das erleichterte den Einstieg ungemein. Aber auch Robin machte es einem einfach, schnell in die Handlung zu finden. Ich fühlte mich schnell mit ihr verbunden, weil ich ihre Unsicherheit gut nachvollziehen konnte.
Für jemanden, der ohnehin schon Schwierigkeiten hat, mit anderen normal zu interagieren, ist diese Situation eine Herausforderung, denn Robins Onkel ist alles andere als zugänglich. Dazu kommt noch sein seltsamer Partner, sein Stiefsohn und seine Tochter. Alle von ihnen meiden sie. Dabei will Robin gar nicht dort sein, aber solange das Erbe ihrer Eltern noch nicht geregelt ist, bleibt ihr nichts anderes übrig.
Aufgrund Robins Unsicherheit bietet sich hier eine grandiose Möglichkeit der Weiterentwicklung, die die Autorin auch genutzt hat. Mit Zylas an ihrer Seite hat Robin einen gewissen Rückhalt, auch wenn sie die Verantwortung für einen Dämon hat, die laut Literatur nur Töten und Verstümmeln im Kopf haben. Probleme sind also vorprogrammiert.

Zylas wiederum ist so ganz anders. Als Dämon kommt er aus einer anderen Welt und will dorthin zurück. Er versteht die Menschen nicht. Sie sind zu empfindlich und in seinen Augen dumm und nicht zuletzt machthungrig. Nur Robin scheint anders zu sein, was auch Zylas nach und nach aufgeht.
Die Autorin hat hier zwei völlig verschiedene Charaktere zusammengetan. Während Robin nach ihren Grundsätzen handelt, ist Zylas eher temperamentvoll und voreilig. Während Robin vieles hinterfragt, lässt sich Zylas von seinen Instinkten leiten. Trotzdem harmonieren sie miteinander.

Insgesamt wurde ich von der Story toll unterhalten, auch wenn passagenweise einige Längen vorkommen. Zwar hat die Autorin versucht, es zu vermeiden, indem sie diverse Spannungsspitzen einbaute, aber es ist ihr nicht immer gelungen. Erst zum Ende hin wurde es deutlich besser. Das Tempo zog deutlich an und man konnte sich der Story nicht mehr entziehen. Wegen der Hintergründe und der eigentümlichen Beziehung zwischen Robin und Zylas bleibe ich selbstverständlich an dem Spin-off dran.


Fazit
Das interessante Spin-off zur Spellbound-Reihe dürfte alle ansprechen, die die drei Magier bereits kennen, aber auch alle anderen sollten einen Blick riskieren. Mit dem locker-spritzigen Schreibstil schafft die Autorin es auch hier, den Leser größtenteils zu fesseln. Daher gibt es von mir vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.08.2025
Chipman, Jennifer

Spookily Yours (eBook, ePUB)


gut

Zwillingsflammen

Cover & Klappentext
Als Fan von Halloween hat mich dieses Cover sofort angesprochen. Es verspricht eine magische und unterhaltsame Story.
Der Klappentext steht dem in nichts nach, auch wenn er vielleicht ein wenig zu viel verrät.


Meinung
Willow lebt in dem kleinen Städtchen Pleasant Grove, wo Magiebegabte ihre Fähigkeiten frei entfalten können. Zusammen mit ihrer Schwester betreibt sie eine Bäckerei und das angrenzende Café. Trotzdem fehlt ihr was, besonders seit ihr Vertrauter Binx gestorben ist.
Da läuft ihr ein schwarzer Kater über den Weg, der diesen Platz womöglich ersetzen kann. Nur stellt sich heraus, dass Damien ein verzauberter Dämon ist. Trotzdem wagt sie es, ihn zurückzuverwandeln; immer im Hinterkopf, bloß keinen Pakt mit ihm einzugehen. Denn Dämonen sind böse, oder? Doch was, wenn er eine unmöglich zu ignorierende Anziehung ausübt?

Aus der Sicht von Willow und Damien wird man durch das Geschehen geführt, wobei der Einstieg etwas holprig wirkt. Das liegt in erster Linie an dem teilweise unbeholfenen Schreibstil mit einer gelegentlich ungünstigen Wortwahl.
Im Verlauf wird er etwas besser und flüssiger, dafür erscheint die Art, die Geschichte zu erzählen, etwas sprunghaft. Gerade anfangs fehlte es mir an geschmeidigen Übergängen, sodass ich das ein oder andere Mal etwas verwirrt zurückblieb. Dafür konzentrierte sich die Autorin viel auf die Beschreibung des Settings, obwohl die Beziehungsdynamik meines Erachtens nach wichtiger gewesen wäre.

Die Idee an sich hat mich sofort angesprochen, da ich Halloween liebe, wobei ich Kürbisse so gar nicht mag. Und die kommen in der Story zuhauf vor. Das ist einerseits witzig und andererseits schräg.
Das Setting ist gelungen. In dem kleinen Städtchen leben im Grunde nur Magiebegabte, die ihre Kräfte unbedarft ausüben können. Das ist mal etwas anderes und macht das Ganze etwas lockerer.
Mit dem Auftauchen von Damien kommt zusätzlich Schwung in die Handlung. Ich persönlich konnte mit ihm mehr anfangen als mit Willow. Wobei ich sie keineswegs als unsympathisch empfand. Sie war nur in allem so wenig entscheidungsfreudig. Im Gegenzug dazu schien ihre Schwester ihren Weg gefunden zu haben. Umso irritierter war ich über ihre Entwicklung.

Natürlich ist diese Geschichte in erster Linie zur netten Unterhaltung gedacht, aber in meinen Augen hätte man etwas mehr herausholen können. Mehr Emotionen, mehr Geschmeidigkeit, mehr Entwicklung, mehr ausformulierte Schlüsselszenen, mehr Tiefe …


Fazit
Eine süße Idee für die gruselige Zeit mit einer schönen Liebesgeschichte und vielen Kürbissen.
Von mir gibt es drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 25.08.2025
Behrend, Bianka

Night Lake Academy - Die Magie der Nachtfalter (Night Lake Academy 1) (eBook, ePUB)


gut

Magische Tinte

Cover & Klappentext
Das Cover ist mir zuerst aufgefallen. Es ist einfach nur traumhaft und passt toll zur Story.
Der Klappentext hat letztlich den Ausschlag gegeben, das Buch zu lesen, denn er verspricht viel Magie, Spannung und ein wenig Romantik.


Meinung
Hannah, auf vielerlei Weise bekannt, hält sich lieber bedeckt an der Night Lake Academy, wo sie lernt, ihre Magie zu beherrschen.
Als eine junge Frau völlig verwahrlost mit drei unkontrollierbaren Gaben auf dem Gelände auftaucht, ist deren Schicksal eigentlich besiegelt, doch Hannah versucht alles, um ihr Leben zu retten. Davon bringt sie auch nicht Ian, Sohn des Princeps, ab, der eine unerwünschte Wirkung auf sie hat. Aber noch bevor sie sich über ihre Gefühle klar werden kann, steckt Hannah in einem gefährlichen Angriff, der ihr alles abverlangt.

Aus der Sicht von Hannah und Ian wird man durch die Geschichte geführt, wobei der Anfang von Hannah bestimmt wird.
Der Einstieg hat mir wirklich sehr gefallen, weil man im Prinzip ins Geschehen geworfen wurde und das Tempo entsprechend hoch war. Dieses erste Kapitel war energiereich und spannend. Ab diesem Moment, als die Geschichte auf Hannah schwenkt, wurde alles recht gemächlich. Die Autorin verliert sich in vielen Einzelheiten und Beschreibungen, was das Ganze etwas weitschweifig macht. Ich verstehe, dass das Leben an der Academy für ein besseres Verständnis wichtig ist, aber mir persönlich war es zu detailreich.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und bringt eine schöne Geschmeidigkeit mit, die auch durch längere Sätze begünstigt wurde. Dabei wurde auf ein guter Ausgleich zwischen kurzen und Schachtel-Sätzen geachtet.

Hannah geht gerade am Anfang ein wenig unter, auch wenn sie den ersten Kapiteln ihre Stimme verleiht. Das ist recht ungewöhnlich. Das lag nicht zuletzt an ihrer Unsicherheit, sondern auch an den geheimnisvollen Andeutungen, die immer wieder eingestreut wurden. Auf mich hatte es nicht Effekt, den es wohl haben sollte, nämlich Neugier zu wecken. Auf mich wirkte es eher störend. Zudem waren sie nicht wichtig genug, um sie so lange zurückzuhalten.
Der Verlauf war deutlich besser. Hannah machte eine nachvollziehbare Entwicklung durch, aus der sie stärker hervorging. Zum Glück, denn bis dato wirkten selbst einige Nebencharaktere ausdrucksstärker als sie.

Mit dem Auftauchen von Ian kam Bewegung in die Geschichte. Schon allein, weil er eine starke Präsenz mitbrachte. Das sorgte schon allein aufgrund dessen für ein höheres Tempo. Ab diesem Moment geschah einiges, was aber für mich leider nicht hinsichtlich der möglichen Wirkung ausformuliert wurde. Ein langsamer Aufbau hätte mehr Emotionen transportiert. Stattdessen wurden kleine Spannungsspitzen in meinen Augen zu schnell abgehandelt. Hier wurde der Fokus mehr auf die zuvor erwähnten Beschreibungen gelegt. Schade.

Obwohl die Geschichte einiges an Potenzial mitbringt, wurde es nicht immer genutzt, dennoch gefällt mir die Idee. Da der erste Band in einem Cliffhanger endet, was der Story durchaus guttut, will man natürlich wissen, wie es weitergeht. Deswegen hoffe ich, dass die Autorin in der Fortsetzung zu überzeugen weiß.


Fazit
Eine interessante Idee mit durchaus schönen Momenten, einer großen Portion Magie und einer Romanze, die sich noch entwickelt. Natürlich bleiben im ersten Teil viele Fragen offen, die sicherlich in Band zwei beantwortet werden.
Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 25.08.2025
Skadi, Liz

A Monster's Heart / Realm of Myths and Magic Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Monster im Inneren

Cover & Klappentext
Das Cover ist toll gelungen. Von der Idee, über die Farbgebung und den Details, es hat mich sofort angesprochen.

Der Klappentext hat mich überzeugt, das Buch zu lesen. Er verspricht Spannung, Düsternis sowie eine gewisse Tiefgründigkeit.


Meinung
Die junge Waise Xena hält sich und ihre Freunde mit Diebstahl über Wasser. Als sie die Monsterjägerin Cassia Raven tot auffindet, nimmt sie ihre Identität an und schließt sich der königlichen Expedition auf die Monsterinsel Azythros an, auf der Suche nach einer speziellen Kreatur.
Unter ihnen befindet sich Ajax, ein Halbmonster, der durch seine Ausstrahlung Xena immer mehr in seinen Bann zieht, bis sie sich schließlich fragt, ob man ein Monster immer auf den ersten Blick erkennt.

Aus der Sicht von Xena/Cassia wird man durch das Geschehen geführt.
Der Einstieg ist mir sehr leichtgefallen, weil die Autorin eine außergewöhnliche Art hat, die Szenerie zu beschreiben. Ihre Wortwahl ist ungeschönt, direkt und plastisch, was mich anfangs erstaunt hat, aber im Verlauf seinen Reiz verliert. Es setzt quasi eine Gewohnheit ein. Allerdings für den Einstieg war es optimal.
Was mir weniger gefiel, waren die teilweise ungünstigen Formulierungen, die bei mir für eine gewisse Irritation sorgten.

Zu Beginn erhält man einen Eindruck von Xenas Leben, was von Entbehrungen geprägt ist, ihr jedoch eine notwendige Härte verleiht. Ihre ausdrucksstarke Art hat mich sofort überzeugt.
Als sie die Identität von Cassia Raven annimmt, die sie nie kennengelernt hat, wurde es teilweise etwas schwierig. Xena hat für sich ein Bild von Cassia kreiert und versucht, danach zu handeln, bis sie teilweise selbst vergaß, wer sie wirklich ist.
Die Frage ist, wie überzeugend ihr Spiel ist, denn schon auf dem Weg zur Insel läuft nicht alles glatt, was nicht zuletzt an den Expeditionsteilnehmern liegt.

Die verschiedenen Charaktere wurden mit viel Liebe zum Detail gezeichnet. Das heißt natürlich nicht, dass man sie sofort einschätzen kann. Und genau das macht das Ganze interessant. Neben der spannenden und teilweise intensiven Handlung versucht man, sich ein Bild eines jeden Charakters zu machen. Hier wird deutlich, dass ein Monster nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. Oftmals lauert es tief unter der Oberfläche.

Die Geschichte besticht durch spannende sowie mitreißende Szenen und einem angenehmen Tempo. Die Autorin reizt anscheinend gern ruhigere Momente aus, um den Leser dann eiskalt mit einem Twist zu überraschen.
Je weiter die Geschichte fortschreitet, desto heftiger wird es. Wirklich erstaunlich.

Das Ende kam überraschend und hat mich etwas atemlos zurückgelassen, sodass ich es kaum erwarten kann, bis es weitergeht.


Fazit
Eine auf Unterhaltung und Spannung ausgelegte Story, die überraschend viel Tiefgang mitbringt und auf vielschichtige Charaktere setzt. Leider finden sich ein paar Schwächen und Ungenauigkeiten, aber wenn man diese außer Acht lässt, ist das Werk einfach nur erstaunlich.

Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.