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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Vanessa W.
Wohnort: 
Saarbrücken

Bewertungen

Insgesamt 132 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2024
Die Goldene Schreibmaschine
Henn, Carsten Sebastian

Die Goldene Schreibmaschine


sehr gut

Carsten Henns bisherige Romane empfand ich nicht als Highlights; dennoch war ich hier sehr gespannt, da das Cover ein absoluter Traum ist und auch der Klappentext toll klang.
Eine Bibliothek in einer Bibliothek, eine magische Schreibmaschine, durch die man nicht nur Bücher, sondern die gesamte Realität und Welt verändern kann, ein Bösewicht, der die Welt auf diese Art und Weise zum Negativen verändern will, ein Mädchen, das genau das verhindern will ... das klang nach dem perfekten Buch für meine kleine Nichte und mich.
Der Schreibstil gefiel uns. Die Kapitel sind recht kurz, sodass Kinder dazu angeregt werden, noch ein Kapitel zu lesen. Auch zum Lesen vor dem Einschlafen eignet sich das Buch durch die Länge der Kapitel gut.
Auch die Figuren haben uns größtenteils gut gefallen - mit Ausnahme von Dresskau. Bei dieser Figur war es einfach too much ...
Positiv auch, dass schöne und wichtige Botschaften durch die Geschichte vermittelt werden.
Kein absolutes Highlight, aber doch eine schöne, magische, fesselnde und spannende Geschichte, wenngleich sie zum Ende hin etwas schwächelte. Dort wirkte sie mir trotz des Genres einfach zu konstruiert, alles andere als realistisch und glaubwürdig.
Dennoch ist es ein schönes Buch, das man allen Kindern ab 10 Jahren nur empfehlen kann. Und auch Erwachsene werden durchaus noch Freude an dieser Geschichte haben.

Bewertung vom 26.10.2024
Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki


gut

Dieser zweite Band knüpft nahtlos an den ersten Band an: Takako ist wieder glücklich, mit Wada, und sie liebt nach wie vor die Buchhandlung Morisaki, welche von ihrem Onkel Satoru und ihrer Tante Momoko geleitet wird.
Leider geht es auch mit Momokos Erkrankung weiter, und so brauchen Satoru, Momoko und die Buchhandlung Takako mehr denn je ...
******
Ich habe "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" in einem Rutsch verschlungen und wirklich geliebt, und so hatte ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut. Nach deren Lektüre bleibe ich leider ernüchtert und enttäuscht zurück ...
Einzig Satoshi Yagisawas Schreibstil gefiel mir auch hier sehr gut.
Allerdings habe ich diesen zweiten Band keineswegs so sehr verschlungen und geliebt wie den ersten. Ich musste mich eher zum Weiterlesen antreiben, und das Buch blieb zwischendurch auch mal ein paar Tage liegen, was extrem untypisch für mich ist.
Gerade zum Ende hin war mir diese Fortsetzung einfach zu negativ, schwermütig, traurig.
Weder die Figuren noch die Handlung konnten mich diesmal fesseln, begeistern und überzeugen. Ich empfand "Die Abende in der Buchhandlung Morisaki" leider als schwächer als den Vorgänger.
Irgendwie plätscherte alles von Anfang bis Ende so vor sich hin - und irgendwie habe ich leider auch den Zauber des ersten Bandes vermisst. Der ging für mich leider verloren.
Insgesamt also ein nettes Buch für zwischendurch, aber leider nicht mehr.

Bewertung vom 17.10.2024
Wüstenzauber (Band 1)
Arold, Marliese

Wüstenzauber (Band 1)


sehr gut

Samira reist mit ihrem Vater, einem Kaufmann, durch die Wüste. Es geht um magische Gegenstände, welche heiß begehrt sind, sodass die Sache nicht ungefährlich ist. Tatsächlich verschwindet ihr Vater auf dem Weg zu einem Geschäft, bei dem es um ein besonders begehrtes magisches Stück geht.
Samira macht sich auf die Suche nach ihm. Ein gefährliches Unterfangen. Auf dem Weg entdeckt sie zudem ihre eigene Magie ...
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Der Auftakt zu einer neuen Reihe. Der Klappentext klang gut, und wir wurden nicht enttäuscht.
Die Geschichte ist toll geschrieben, sehr bildhaft und atmosphärisch. Die Stimmung aus 1001 Nacht kommt perfekt rüber. Es ist eine Geschichte, die den Leser verzaubert.
Längen sucht man vergebens. Meine kleine Nichte war begeistert, und auch ich als Erwachsene hatte noch Freude an der Geschichte.
Samira ist eine tolle Protagonistin, die Geschichte ist phantasievoll und übermittelt zudem wichtige und schöne Botschaften.
Allerdings erfährt man in diesem ersten Band noch nicht, was mit Samiras Vater geschah. Wenn man das wissen will, muss man also zwingend den nächsten Band kaufen und lesen.
Insgesamt eine Empfehlung für junge LeserInnen, die Lust auf Abenteuer in der Wüste, Magie und den Zauber von 1001 Nacht haben.

Bewertung vom 10.10.2024
Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6
Benedict, Marie

Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6


gut

Ich habe vor ein paar Jahren schon mal eine Reihe über die Mitford-Schwestern gelesen, die aber die Lebensphase der Schwestern, um die es vorliegend geht, nicht so sehr beleuchtete, und die auch sonst eher oberflächlich blieb.
Ich wollte also mehr über das Leben der Mitford-Schwestern erfahren. Da kam Marie Benedicts neuester Roman wie gerufen, denn von ihr habe ich schon einen Roman gelesen - Mrs Agatha Christie, ein Buch, das ich wirklich großartig fand. Toll geschrieben, atmosphärisch, fesselnd und spannend ... ich dachte und hoffte, dass Marie Benedict die perfekte Autorin sei, um auch das Leben der Mitford-Schwestern näher zu beleuchten.
Vielleicht waren die Erwartungen nach Mrs Agatha Christie etwas zu hoch, da dieses Buch im Erscheinungsjahr eines meiner absoluten Highlights war und ich hoffte, dass auch Die Mitford Schwestern wieder ein solches absolutes Highlight sein würde.
Rückblickend wurden meine Erwartungen leider enttäuscht. Als Highlight empfand ich Die Mitford Schwestern nicht, schon gar nicht als Jahreshighlight, was ich wirklich schade finde.
Der Roman ist gewohnt gut geschrieben, keine Frage. Auch Atmosphäre ist vorhanden, wenngleich ich manchmal das Gefühl hatte, dass diese nicht so recht bei mir ankommen will.
Die Mitford-Schwestern warten mit einem ziemlich unbekannten, überraschenden und dunklen Kapitel ihres Lebens auf: es geht um Faschismus, Kommunismus, Nationalsozialismus, Weltkriege, Kontakte der schönen und reichen Schwestern zu Hitler ...
Der Roman ist sehr gut recherchiert und politisch hochinteressant.
Beste Voraussetzungen also, um ein Highlight zu sein, zumal ich auch die passende Leserin für diesen Roman war.
Leider konnte mich dieses Buch aber trotz allem nicht fesseln und begeistern. Es lag vor allem auch daran, dass es für mein Empfinden von Anfang bis Ende immer wieder Längen gab, die meinen Lesefluss und meine Lesefreude hemmten.
Schade, zumal ich damit nicht gerechnet hätte, nachdem mir Mrs Agatha Christie so gut gefallen hatte.

Bewertung vom 07.10.2024
Pineapple Street
Jackson, Jenny

Pineapple Street


gut

Ein Roman, wie ihn Jane Austen geschrieben hätte, wenn sie im 21. Jahrhundert in Brooklyn Heights leben würde ... das klang sehr vielversprechend!
Es geht um die steinreiche Familie Stockton, v.a. um deren Töchter sowie Schwiegertochter Sasha.
Womit wir auch schon bei den Hauptthemen dieses Romans sind: Geld und Familie.
Die Geschichte wird im steten Wechsel aus der Perspektive dieser Frauen erzählt.
"Pineapple Street" ist immerhin gut geschrieben, lässt sich angenehm lesen.
Das war es aber leider auch schon. Mir fehlt der rote Faden, die Geschichte ist, obwohl gerade diese drei Frauen jeweils ihr Päckchen zu tragen haben, leider ziemlich oberflächlich und sehr langweilig.
Das Potenzial war also durchaus da, wurde aber leider nicht von der Autorin genutzt.
Alles plätschert so dahin ...
Weder die Figuren noch die Handlung konnten mich überzeugen.
Ich habe das Buch zwischendurch gelesen, das war es für mich leider auch: ok für zwischendurch, aber keinesfalls mehr.
Es ist auch definitiv keine Geschichte, die positiv in Erinnerung bleiben und/oder auch nur lange nachklingen wird ... im Gegenteil, ich werde "Pineapple Street" schnell vergessen haben. Schade.

Bewertung vom 03.10.2024
Wintergeister
Collins, Bridget;Hurley, Andrew Michael;Kidd, Jess

Wintergeister


sehr gut

Schauergeschichten erfreuen sich schon seit Jahrhunderten großer Beliebtheit während der kalten und dunklen Jahreszeit. "Wintergeister" ist eine Sammlung sechs solcher Geistergeschichten, aus der Feder von Bridget Collins, Andrew Michael Hurley, Jess Kidd, Catriona Ward, Susan Stokes-Chapman und Laura Purcell.

Die Geschichten sind ganz unterschiedlich; mal ist die Kulisse ein altes Herrenhaus, mal ein Friedhof, mal eine Geisterbeschwörung ... doch jede einzelne Geschichte ist gut geschrieben, herrlich bildhaft und überaus atmosphärisch, extrem fesselnd, spannend und schaurig. Es sind mysteriöse und gruselige Geschichten, die beim Leser definitiv eine Gänsehaut auslösen.

Mein Favorit war eindeutig die Geschichte von Jess Kidd, gefolgt von denen von Laura Purcell und Susan Stokes-Chapman. Der Rest traf leider etwas weniger meinen Geschmack. -Doch es zeigt auch, dass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Wer Schauermärchen mag, der findet mit "Wintergeister" ein Buch, das sich perfekt während kalter und dunkler Winterabende und -nächte lesen lässt. Leser, die etwa Dickens und Poe mögen, werden sicher auch Gefallen an dieser Sammlung finden.

Bewertung vom 02.10.2024
Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi: Cosy Crime in einem eingeschneiten Herrenhaus
Fischer-Hunold, Alexandra

Ein Mörder auf der Gästeliste - Ein Weihnachtskrimi: Cosy Crime in einem eingeschneiten Herrenhaus


ausgezeichnet

Lilly darf die Weihnachtsfeiertage bei ihrer besten Freundin Zelda und deren Familie in deren Hotel, einem alten Herrenhaus, verbringen. Das Hotel ist während dieser Zeit geschlossen; man will die Feiertage im kleinen Kreis und ganz gemütlich verbringen. Daraus wird jedoch nichts, da ein Schneesturm über das Land hereinbricht. Es müssen daher überraschend einige unbekannte Personen aufgenommen werden, die man nicht abweisen kann. Zudem steht plötzlich Zeldas Großvater vor der Tür, ein alter Tyrann, zu dem die Familie seit Jahren und Jahrzehnten keinen Kontakt mehr hatte, der aber heimlich von Zelda und Lilly eingeladen wurde.

Der Schneesturm und obendrein ein Stromausfall schneiden das Hotel komplett von der Außenwelt ab. Im weiteren Verlauf wird eine Person geknebelt in der Bibliothek, eine andere tot im Bett aufgefunden.

Schnell wird klar, dass sich ein Mörder unter ihnen befinden muss. Und so beginnen Lilly, die Kriminalromane und Agatha Christie liebt, und Zelda zu ermitteln ...

******

Ich habe schon einige Bücher aus der Feder dieser Autorin gelesen, zuletzt "Ewig & Immer - Die Geheimnisse der Lady Halewood"; ein Buch, das zu meinen absoluten Highlights des Jahres 2023 gehörte. Ich hatte die Hoffnung, dass "Ein Mörder auf der Gästeliste" erneut ein Jahreshighlight sein würde - und diese Hoffnung wurde nicht enttäuscht!

Schon das Cover ist wunderschön und bezaubernd, versetzt den Leser sofort in Weihnachtsstimmung und macht viel Lust auf diese Geschichte.

Der Weihnachtskrimi ist perfekt geschrieben, wundervoll zu lesen, weder zu schwierig für die Hauptzielgruppe noch zu simpel für ältere Leser.

Die Figuren sind hervorragend gezeichnet und gelungen, komplex, oftmals geheimnisvoll, undurchschaubar.

Alexandra Fischer-Hunold hat die ideale Kulisse für "Ein Mörder auf der Gästeliste" ausgewählt, und obwohl diese nicht neu ist, hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, diese Kulisse schon zu oft gehabt zu haben, mich zu langweiligen o.Ä.

Dieser Weihnachtskrimi ist überaus mysteriös und spannend, dazu herrlich atmosphärisch. Insgesamt ist es eine perfekte Mischung, die schaurig-schöne Lesestunden beschert. Es gibt keinerlei Längen, man kann von Anfang bis Ende herrlich mitermitteln und tappt dennoch bis zur ebenso verblüffenden wie schlüssigen Auflösung nahezu völlig im Dunkeln, da Alexandra Fischer-Hunold das Werk meisterhaft aufgebaut hat. Es gibt sehr viele überraschende und extrem spannende Wendungen.

Das Ende passt zu Weihnachten.

Es ist wirklich ein Buch für Jung und Alt - die Hauptzielgruppe wird "Ein Mörder auf der Gästeliste" sowieso lieben, aber auch bei mir als erwachsener Leserin war das der Fall. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass dieses Buch nur oder auch nur zu sehr auf die Hauptzielgruppe zugeschnitten ist, ganz im Gegenteil. Ich wage zu behaupten, dass auch Erwachsene dieses Buch toll finden und sehr gerne lesen werden.

Fazit: Einer der besten cosy Weihnachtskrimis, die ich bisher gelesen habe, wenn nicht DER beste! Es ist ein toller, ebenso mysteriöser und spannender wie atmosphärischer und gemütlicher Weihnachtskrimi, der einen sofort in Weihnachtsstimmung versetzt. Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle, die Cosy Crime, Weihnachtskrimis und generell Krimis im Stile Agatha Christies lieben!

Bewertung vom 30.09.2024
Agatha Raisin und der tödliche Biss / Agatha Raisin Bd.23
Beaton, M. C.

Agatha Raisin und der tödliche Biss / Agatha Raisin Bd.23


ausgezeichnet

Agatha Raisin ist mal wieder verliebt – diesmal in den Gärtner George Marston. Doch sie ist nicht die einzige Frau, die ihn haben will, und George lässt nichts anbrennen …

Doch Agatha gibt nicht auf und wittert ihre Chance, als ein Wohltätigkeitsball veranstaltet wird. Ihr wurde ein Tanz versprochen. Aber George taucht nicht auf. Und da Agatha diesen Mann nun mal unbedingt haben will, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Sie muss nicht lange suchen, denn sie findet ihn schon bald tot im Komposthaufen, gebissen von einer Giftschlange. Agatha weiß: es war Mord! Und so beginnt sie zu ermitteln ...

Ich bin schon seit Anfang an Fan dieser Reihe, da ich noch keine vergleichbar gute cosy crime-Reihe gefunden habe. Die letzten Bände habe ich allerdings nicht gelesen, da ich irgendwann das Gefühl hatte, dass die Reihe etwas nachlässt. Womöglich brauchte ich auch einfach nur eine Pause ... jedenfalls bin ich mit diesem 23. Band wieder eingestiegen - und so begeistert, dass ich nun wieder große Lust auf diese Reihe habe und die verpassten Bände kaufen und nachlesen werde. Denn dieser Band war definitiv wieder ein Highlight!

Diese Reihe fühlt sich einfach jedes Mal aufs Neue wie Nachhausekommen an. Man ist sofort wieder drin, fühlt sich sofort wieder wohl, hat sofort wieder Freude an dieser Reihe.

Auch "Agatha Raisin und der tödliche Biss" ist gewohnt gut geschrieben, angenehm flüssig lesbar, kurzweilig, ohne eine einzige Länge. Nach wie vor besticht die Reihe auch durch die Atmosphäre, die Dialoge und den herrlichen Humor. Agatha weist die gewohnte Mischung aus schrullig, anstrengend und liebenswert auf.

Der Fall ist gut aufgebaut, es gibt viele unerwartete und extrem spannende Wendungen, die kaum vorhersehbar waren, und die Auflösung ist ebenso verblüffend wie schlüssig.

Ein paar kleine Logikfehler fielen mir diesmal auf, doch die sollen nicht allzu sehr ins Gewicht fallen, da mich "Agatha Raisin und der tödliche Biss" ansonsten vollends überzeugte und mir ein paar tolle Lesestunden schenkte.

Eine klare Leseempfehlung für alle cosy crime-Liebhaber und sowieso für alle, die Agatha Raisin schon kennen und lieben!

Bewertung vom 24.09.2024
Tee auf Windsor Castle
Parker, Claire

Tee auf Windsor Castle


sehr gut

Die junge Schottin Kate, die Schlösser und die Royals überhaupt nicht mag, lässt sich von einer Freundin dazu überreden, Windsor Castle zu besichtigen.
Während der Besichtigung muss Kate zur Toilette, kommt der Gruppe abhanden, verirrt sich. Plötzlich stößt sie auf eine kleine Küche, in der eine alte Dame namens Betty sitzt, die ihr einen Tee anbietet. Für eine Rückfahrt ist es schon zu spät, Kate muss im Schloss bleiben; und so verbringen Kate und Betty einen Tag und eine Nacht zusammen, werden zu Freundinnen, die einander aus ihrem Leben erzählen, die Welt neu, durch die Augen der anderen, sehen, und auch darüber nachdenken, was im Leben wirklich wichtig ist ...
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Tee auf Windsor Castle ist eines dieser Bücher, die nicht nur außen, sondern auch innen wunderschön sind.
Claire Parker schreibt gut, die Geschichte lässt sich stets angenehm flüssig lesen, ist auch schön bildhaft und atmosphärisch. Längen sucht man vergebens - es ist ein Buch, das man in einem Rutsch liest und genießt, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Die Idee der Autorin gefällt mir, und sie ist auch größtenteils gut umgesetzt. Mir gefiel auch sehr, dass dieses Büchlein voller schöner und wichtiger Botschaften und Weisheiten steckt.
Natürlich ist die Auflösung nicht allzu glaubwürdig und überzeugend, doch darum geht es hier vielleicht auch gar nicht.
Es ist einfach ein schönes Buch für zwischendurch. Es hätte gerne mehr Seiten umfassen können, denn ich hätte sehr gerne noch eine ganze Weile weitergelesen. Mir war die Geschichte mit knapp 160 Seiten etwas zu dünn.
Insgesamt hatte ich mir noch etwas mehr von "Tee auf Windsor Castle" erwartet, daher keine 5 Sterne - aber es ist definitiv ein Buch, das ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 17.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Ich habe schon einige Bücher aus der Feder von Matt Haig gelesen. Vor Jahren schon konnten mich "Die Radleys" begeistern.
Die Werke, die darauf folgten, waren ganz anders, dennoch mochte ich sie, allen voran "Die Mitternachtsbibliothek".
Und so war ich sehr gespannt auf Matt Haigs neuestes Werk, "Die Unmöglichkeit des Lebens".
Es geht um Grace, eine pensionierte Mathematiklehrerin, die völlig unerwartet von einer Person, die mehr Fremde als Freundin war, ein altes Häuschen auf Ibiza erbt. Sie ist neugierig, fliegt spontan und ohne Plan und Rückflug hin. Sie will sich eigentlich nur das Häuschen ansehen und herausfinden, wie bzw. woran Christina starb - doch was sie auf Ibiza entdeckt und erlebt, ist unglaublich und veränderte Graces Leben komplett. Nichts ist mehr so, wie es einmal war ...
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Im Klappentext wird schon angekündigt, dass es um Magie, um Dinge, die wir nicht verstehen können, die unmöglich scheinen, um Wunder, Abenteuer und ähnliche Dinge geht.
Das gibt schon mal eine grobe Richtung vor, dennoch kann sich letztlich zwischen diesen Buchdeckeln ja alles und nichts befinden. Ich war also offen und gespannt.
Rückblickend bin ich immer noch etwas hin- und hergerissen, weiß nicht, wie ich diesen Roman nun finden soll. Stellenweise konnte diese Geschichte mich absolut in ihren Bann ziehen, fesseln, begeistern und überzeugen, stellenweise war aber leider auch das absolute Gegenteil der Fall, fand ich es too much, allzu unglaubwürdig, konstruiert, seltsam, wirr, befremdlich; stellenweise wies die Geschichte, vielleicht auch dadurch, für meinen Geschmack leider auch Längen auf. Stellenweise musste ich mich gar etwas zum Weiterlesen zwingen, weil der Autor mich verloren hatte, er leider nicht mehr meinen Geschmack traf.
Von Anfang bis Ende geliebt habe ich Matt Haigs Schreibstil und Sprache, die von unfassbarer Schönheit sind; all die Weisheiten; die Atmosphäre. Schon in dieser Hinsicht hat sich die Lektüre absolut gelohnt.
Man kann unglaublich viele wundervolle Zitate in diesem Buch finden.
Auch die Figuren, v.a. Grace, ihre Veränderung, Entwicklung, Wandlung, haben mir sehr gefallen. Auch die Figuren sind Matt Haig absolut gelungen.
Es geht in "Die Unmöglichkeit des Lebens" um so viele Dinge: Trauer, Leere, Freundschaft, Familie, um einen Kriminalfall, um Realität und Illusion, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um das Meer, um das Universum, darüber, welches Leben es außer uns noch dort gibt, um die Natur, Natur- und Umweltschutz, um Dankbarkeit und andere Gefühle, darum, glücklich zu sein, den Augenblick zu zelebrieren, die Schönheit des Alltäglichen, um Spiritualität, Wunder, Neuanfänge ... all das gefiel mir sehr.
Ganz zentral für diesen Roman sind auch fantastische, paranormale Phänomene und Elemente. Gibt es überhaupt Dinge, die unmöglich sind? Oder ist alles möglich? Können wir es nur nicht verstehen? Was, wenn wir unsere Sichtweise ändern?
Eigentlich bin ich sehr offen für sowas; dennoch gab es ein paar Stellen in diesem Buch, v.a. bei diesem Tauchgang und dann später wieder zum Ende hin, die mir einfach too much und zu abgedreht waren. Gerade diese Stellen haben mir die Lesefreude genommen und meine Begeisterung für diese Geschichte sehr gehemmt.
Der Inhalt entwickelte sich in eine ganz andere Richtung als gedacht. Ich hätte mit diesem Inhalt so eher nicht gerechnet, und meinen Geschmack traf die Richtung, in die die Geschichte sich entwickelte, leider nicht immer und nicht hundertprozentig. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
Für Leser, deren Geschmack auch diese Stellen treffen, die sich völlig drauf einlassen können, ist dieses Buch sicher ein Meisterwerk. Und auch ich finde es grundsätzlich großartig, jedoch leider aufgrund dieser genannten Stellen etwas durchwachsen.
Dennoch hat sich die Lektüre gelohnt - und es ist definitiv ein Werk, über das man noch lange nachdenkt, das noch lange nachhallt! Es ist ein aktuelle Geschichte mit wichtigen Botschaften.