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Bee

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 25.02.2023
Furre, Heidi

Macht


ausgezeichnet

Liv möchte die Macht nach der Vergewaltigung wieder finden. Die Macht über ihren Körper. Die Macht über ihre Handlungen. Die Macht über ihr Leben. Sie heiratet, bekommt zwei Kinder und geht ihrer Arbeit als Krankenpflegerin nach. Erzählt allerdings keinem von ihrem Erlebnis, um neu durchstarten zu können. Bis sie bei der Arbeit mit einem freigesprochen mutmaßlichhem Vergewaltiger konfrontiert wird. Plötzlich schafft sie es mit einer Freundin und schlussendlich mit ihrem Mann darüber zu sprechen.

Das Buch gleich einem inneren Monolog. Die Autorin schildert mit einer bewussten und kontrollierten Wortwahl das innen Leben von Liv. Es ist keine Schilderung einer Vergewaltigung aus Sicht eines Opfers, sondern aus Sicht einer starken und unabhängigen Kämpferin. Mich hat das Buch einerseits emotional total mitgenommen andererseits konnte ich mich einfach nicht davon trennen. Auch wenn ich mir mit der Vergewaltigung wie sie im Buch geschildert schwer tue finde ich das Buch grossartig. Sie bringt mich zum Nachdenken wo Missbrauch beginnt und wo er endet und inwieweit wir dir Verantwortung selbst übernehmen sollten Es ist eine Stimme für alle Frauen die nach einem tragischen Ereignis mehr sein wollen als nur ein Opfer.

Bewertung vom 07.10.2022
Vieira Junior, Itamar

Die Stimme meiner Schwester


ausgezeichnet

Das Buch gibt nicht nur einen tiefen Einblick in die Welt der ehemaligen Sklaven Brasiliens, sie geflohen sind und sich in der Landwirtschaft eine eigene existenzaufgebaut haben, die jedoch nur wenig mit Freiheit zutun hat. Es zeigt auch eindrucksvoll den Widerstand gegen das vorherrschende System und wie machtlos man am Ende dann doch ist. Belonisia stellt für mich eine Symbolfigur dar. Sie wurde stumm, weil die finanziellen Mittel fehlten. Genauso stumm wie die Frauen in ihrem Umfeld sein sollten. Doch sie spricht durch ihre Taten und kann dadurch nicht nur aus ihrer eigenen Ehe ausbrechen sondern auch anderen Frauen helfen. Ein eindrucksvolles und berührendes Buch und mein erster Roman über Brasilien

Bewertung vom 27.09.2022
Sand, Marie

Ein Kind namens Hoffnung


ausgezeichnet

Mit Elly hat die Autorin eine Frau erschaffen die ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellt und alles tut damit das Kind überlebt. Was mich besonders berührt hat ist, dass Elly dabei nie versucht Leon zu ihrem Kind zu machen. Sie erinnert ihn immer an die Liebe seiner Eltern und lässt nicht zu, dass er vergisst wo er herkommt und wer er ist. Die Autorin erschafft einen sehr fließend zu lesenden Roman der ans Herz geht. Mich hat schon länger kein fiktiver Roman mehr so berührt und mich hat schon lange keine fiktive Person so beeindruckt wie Elly. Während des lesen hat man keinen Zweifel das die Geschichte wirklich so passiert sein könnte.

Bewertung vom 24.09.2022
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


sehr gut

Ich finde die Autorin hat ein spannendes und interessantes Buch geschriebene das inmitten der Pariser Buchszene statt findet und zwischen den beiden Weltkriegen spielt. Die Autorin hat den ersten Lockdown genutzt und hervorragende Recherchearbeit geleistet. Die Handlungen die zwischendurch erfunden wurden fallen kaum auf. Der Schreibstil ist einfach ohne komplexe Stilelemente gehalten.

Bewertung vom 29.08.2022
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Die Autorin zeigt in diesem historischen Roman eindrucksvoll das Leben in Britannien während des zweiten Weltkrieges auf. Sie beleuchtet das gesellschaftliche Treiben aus vier völlig unterschiedlichen Blickwinkeln die sich zum Ende hin zu einem gemeinsamen Bild verbinden. Der Schreibstil ist einfach und dadurch sehr fließend zu lesen. Gleichzeit taucht man auch in die Geschichte mit ein. Man trauert mit Nell und Audrey und leidet mit Gwendoline und Zelda. Man kann den Schmerz der Charaktere mitfühlen und bekommt einen spannenden Einblick was es bedeutet mit begrenzten Lebensmittelrationen auszukommen.