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Suska

Bewertungen

Insgesamt 86 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2023
Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3
Strobel, Arno

Mit den Augen des Opfers / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.3


ausgezeichnet

Max Bischoff ermittelt wieder

Max Bischof ist verwundert: Kriminalrätin Eslem Keskin bittet ausgerechnet ihn um Hilfe in einem alten Vermisstenfall, in den ihre kürzlich verstorbene Freundin scheinbar verwickelt war. Dabei hält sie ganz offensichtlich nichts von ihm. Er kann nicht anders und reist in einen kleinen Ort an der Mosel, um mit den Nachforschungen zu beginnen und bekommt prompt einen Anstandswauwau zur Seite gestellt. Bald darauf geschieht ein weiterer Mord.

Auch dieser Teil der Serie konnte mich wieder sehr begeistern. Max stößt hier bei seinen Ermittlungen ziemlich auf Granit. Die Dorfgemeinschaft schweigt eisern. Max gibt nicht auf und gerät am Ende selbst in Lebensgefahr.

Ich könnte noch mehr Lesestoff aus der Reihe gebrauchen. Mich hat auch dieser Teil wieder fesseln können und ich bin und bleibe ein Fan von Arno Strobel.

Bewertung vom 16.10.2023
Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1
Strobel, Arno

Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1


ausgezeichnet

Nach „Im Kopf des Mörders“ nun der „Mörderfinder“

Max Bischof möchte eigentlich nicht mehr ermitteln. Nach seiner Zeit im K11 in Düsseldorf lehrt er jetzt an der Polizeihochschule. Hier sucht ihn eines Tages der Vater der kleinen Leni auf, die vor sechs Jahren verschwunden ist. Bei den damaligen Ermittlungen konnte das Kind nicht gefunden werden. Jetzt taucht plötzlich ihr Schulranzen in ihrem Elternhaus auf. Der Vater ist überzeugt: Leni lebt. Und Max soll sie finden.

Ich kannte die Hauptfigur Max vorher nicht und musst erst einmal die „Im Kopf des Mörders“ Trilogie lesen, bevor ich hiermit anfangen konnte. Da bin ich eigen, ich mag es nicht, die Vorgeschichte nicht zu kennen. Die Reihe ist empfehlenswert, nötig ist es aber nicht unbedingt, sie zu kennen. Ziemlich nahtlos bin ich also in diese Reihe hier übergegangen und war von Anfang an gefesselt. Arno Strobel weiß eben, wie man Krimis schreibt. Das Ende hat mich überrascht, so muss es ja auch sein.

Bewertung vom 16.10.2023
Elternhaus
Mentges, Jennifer

Elternhaus


sehr gut

Lass das Böse nicht in dein Haus

Yvette ist glücklich: Endlich kann sie mit ihrem Mann und den Kindern aus Österreich zurück nach Hamburg ziehen. Sie finden ihr Traumhaus, renovieren es aufwändig und ziehen ein. Dann taucht Tobias auf. Er erarbeitet sich das Vertrauen der Familie, gibt den Kindern Klavierunterricht und geht irgendwann ganz selbstverständlich ein und aus. Doch irgendetwas stimmt nicht. Das merkt auch die Nachbarin…

Schon allein durch den Klappentext weiß der Leser recht schnell, dass etwas mit Tobias nicht stimmt. Und auch Yvette verhält sich merkwürdig. Das zieht sich durch das ganze Buch, es gibt ein paar interessante Wendungen und auch die Auflösung fand ich gelungen. Hier und da hat das Buch aber auch seine Längen und will nicht so recht vorankommen. Trotzdem ein spannendes Lesevergnügen.

Bewertung vom 27.06.2023
Rauhnächte - Sie werden dich jagen
Gerold, Ulrike;Hänel, Wolfram

Rauhnächte - Sie werden dich jagen


ausgezeichnet

Schweigen im Dorfe

Lisa kehrt in das Dorf ihrer Kindheit zurück, in dem sie bei ihren Großeltern aufgewachsen ist. Es ist Weihnachten. Wie jedes Jahr die Zeit der Rauhnächte, eine magische Zeit zwischen den Jahren. Mit einer Besonderheit: Immer wieder verschwinden in genau diesen Nächten Mädchen aus dem Dorf. Nach 12 Nächten kehren sie wieder, verstört, verstummt, verzweifelt. Nicht wenige treibt es in den Selbstmord. Die Dorfbewohner schweigen. Verschließen die Augen. Lisa will das nicht hinnehmen und steckt auf einmal tiefer mit drin, als ihr lieb ist. Wäre sie nur die zurückgekehrt…

Die Beschreibung des Buches hat etwas mehr versprochen, als sie am Ende halten konnte. Die Stimmung ist düster, man spürt sofort, dass in diesem Dorf estwas nicht stimmt. Ich hätte mir allerdings eine rasantere Handlung gewünscht und erwartet, teilweise plätschert es doch zu sehr vor sich hin. Der Außenstehende kann sich nur wundern, was in diesem Dorf abgeht. Die Bewohner scheinen es hinzunehmen, dass jedes Jahr Mädchen verschwinden, die Polizei tut nichts. Alle verschließen die Augen. Ein verstörendes Bild, eine Dorfgemeinschaft, die geschlossen schweigt. Die Auflösung war nicht allzu überraschend. Ein düsteres Buch, mit einigen Überraschungen, das sein Potential nicht ganz ausschöpfen konnte.

Bewertung vom 27.06.2023
Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2 (eBook, ePUB)
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zurück im Saum

Endlich geht es weiter! Nachdem mich Band 1 der Vergissmeinnicht Reihe schon verzaubert hat (und der Titel mich ehrlicherweise vor Rätsel gestellt hat) konnte ich es kaum erwarten, mit Quinn und Matilda wieder Abenteuer im Saum zu erleben. Und auch der Titel ergibt nun mehr Sinn als vorher.

Aber von vorne: Auch in Band 2 gibt es für Quinn und Matilda mehr Fragen als Antworten. Was steckt hinter der Prophezeiung? Was führt Frey im Schilde? Warum taucht die heilige Johanna plötzlich in der Schule auf? Was ist das für eine Geheimgesellschaft? Und kann Matilda vielleicht doch den Saum betreten? Wie kann Quinn sie davon abhalten? Und was soll dieser Cliffhanger am Ende??

Ich habe dieses Buch wieder sehr genossen. Kerstin Giers Schreibstil ist einfach erfrischend. Viel Wortwitz, aber auch Spannung begleitet den Leser. Die Erzählperspektive wechselt immer wieder von Quinn zu Matilda, was den Lesegenuss nur noch größer macht. Und Fans von Kerstin Giers Büchern treffen hier diesmal auf bereits bekanntes Terrain. Geschickt verknüpft!
Wir sind in Band 2, das heißt natürlich auch: Die Handlung wird vorangetrieben, aber Antworten bekommt man nicht so wirklich. Es bleibt definitiv spannend. Daher heißt es nun: auf Band 3 warten. Ich freue mich schon!

Bewertung vom 19.05.2023
Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1
Engelmann, Gabriella

Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1


gut

Idyllisch

Lina ist 35 Jahre alt und lebt im idyllischen Ort Lütteby an der Nordseeküste. Hier ist die Welt noch in Ordung. Nach der Trennung von ihren Verlobten arbeitet sie im Tourismusbüro und hilft im Lädchen ihrer Großmutter Henrike aus, bei der sie auch aufgewachsen ist und in deren Haus sie lebt. Ihre Mutter und ihren Vater hat sie nie kennen gelernt.

Als ihr Chef im Tourismusbüro sich ein Bein bricht und längere Zeit ausfallen wird, kommt der attraktive Jonas Carstensen als Vertretung nach Lütteby. Der macht natürlich keine gemütliche Krankenvertretung, sondern reißt alles an sich und möchte Veränderungen durchsetzen. Sehr zum Missfallen von Lina, die ihm zwar in dem einen oder anderen Punkt zustimmen muss, aber doch nicht so! Und überhaupt, in Lütteby geht schließlich alles etwas gemächlicher zu! Aber Lina muss auch zugeben: Der Neue ist schon ziemlich attraktiv…

Ich fand das Buch sehr unterhaltsam. In Lütteby ist alles fast zu schön, um wahr zu sein. Mit der Ankunft von Jonas Carstensen kommt aber endlich etwas Schwung in den Ort und in Linas Leben. Eine schöne Urlaubslektüre, die uns an die Nordseeküste entführt

Bewertung vom 19.05.2023
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


ausgezeichnet

Eine besondere Gabe

Alice wächst mit ihren beiden Brüdern bei ihrer depressiven Mutter auf. Eines Tages erkennt sie, dass sie die Farben der Menschen sehen kann. Als erstes fällt ihr das bei ihrer Mutter auf, die ein dunkles, trauriges Blau umgibt. Bald sieht sie die Farben, die Auren, bei allen Menschen und sogar Pflanzen und Tieren. Jede Farbe steht für einen Gemütszustand. Alice hat eine unglaubliche Gabe, kann jeden Menschen durchschauen. Doch ihr macht diese Fähigkeit Angst, sie zieht sich zurück, will sich von der Welt abschotten. Bis sie lernt, damit umzugehen. Und dann trifft sie auf einen Mann, dessen Farben sie nicht sehen kann, der sie magisch anzieht und den sie ganz ohne ihre Gabe kennen lernen und verstehen lernen muss.

Cecilia Ahern ist bekannt für ihre einfühlsamen, ergreifenden und besonderen Romane. Ich habe schon einiges von ihr gelesen und diese Buch hier hat mich sehr berührt und gefesselt. Ahern beschreibt die sensible Alice und deren ganzen Leben sehr intensiv. Ich muss zugeben, dass ich vorher nicht viel wusste über diese Fähigkeit, die Ahern beschreibt und Alice besitzt: Synästhesie. Was auf den ersten Blick ausgedacht und fiktiv erscheint, gibt es wirklich in verschiedensten Ausprägungen. Ein sehr spannendes Thema, das mich eines gelehrt hat.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, das von Tessa Mittelstaedt gesprochen wird. Eine sehr angenehme Stimme, die mir das Hören zu einen großen Vergnügen gemacht hat.

Bewertung vom 24.03.2023
Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1
Raabe, Marc

Der Morgen / Art Mayer-Serie Bd.1


ausgezeichnet

An einem verschneiten Morgen findet eine junge Reporterin auf der Ladefläche eines LKW eine Frauenleiche – nackt, mit der Adresse des Bundeskanzlers auf ihrem Körper. Die Polizei ist in Aufruhr, es soll verhindert werden, dass Details an die Öffentlichkeit gelangen. Doch kurz danach taucht ein Video des Opfers auf. Und es bleibt nicht die einzige Leiche. Der Bundeskanzler persönlich fordert Art Meyer an, in diesem Fall zu ermitteln. Wie hängen die Morde zusammen? Und was hat Art damit zu tun?

Ich bin ein großer Fan der Tom Babylon Reihe und musste daher unbedingt das neue Buch von Marc Raabe lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Wieder haben wir hier einen Ermittler, der seine ganz eigenen Wege geht und ein ganz spezieller Typ ist. Wieder gibt es Rückblicke in die Vergangenheit, die anfangs noch rätselhaft sind und sich nach und nach mit den Geschehnissen der Gegenwart verbinden. Ich mag diese Erzählweise sehr, sie bringt noch mehr Spannung in den Fall.

Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und auch wenn ich die Zusammenhänge ein bisschen arg konstruiert fand ist diese Buch ein gelungener Auftakt zur neuen Reihe.

Bewertung vom 10.01.2023
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

Ein beeindruckendes Buch

Die 9jährige Elsa ist eine Sami und lebt mit ihrer Familie im Norden Schwedens von der Rentierzucht. Sie wird eines Tages Zeugin, wie eines ihrer Rentiere von einem Dorfbewohner getötet wird. Aus Angst schweigt sie, der Vorfall verfolgt sie allerdings noch lange. Die Samen werden im Dorf zum Teil ausgegrenzt und beschimpft, ihre Rechte können sie nur schwer durchsetzen.
10 Jahre später hat sich an der Situation nicht viel geändert. Elsa kämpft für die Rechte der Samen, deren Rentiere noch immer getötet werden.

Die Perspektive ändert sich immer Mal wieder, es wird aus Sicht von Elsa, aber auch aus Sicht von ihrem Bruder Matthias, ihrer Nachbarin Hannah, dem Wilderer Peter und vielen mehr geschildert. Hauptsächlich aber erleben wir Elsas Sicht.

Das Buch hat mich sehr beeindruckt. Ich hatte einen Krimi erwartet, aber es ist so viel mehr. Es ist ein Buch über das Volk der Samen, über ihre Kultur, über deren Lebenswandel und den täglichen Kampf, den sie als indigenes Volk kämpfen müssen. Es geht um Rassismus, um Ausgrenzung und Hass. Ein Thema, das man leider aus vielen Kulturen kennt. Trotzdem hat es mich erschüttert, denn der Hass macht vor keiner Kultur halt, auch nicht vor Schweden.

Definitiv ein Lesehighlight.

Bewertung vom 06.01.2023
Ich, Ellyn
Leyshon, Nell

Ich, Ellyn


ausgezeichnet

Ein etwas anderer Roman

1573. Ellyn wächst auf einem Bauernhof in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater ist ans Bett gefesselt, die Mutter hat gerade ein Baby bekommen und der Bruder macht sich einen Spaß daraus, Ellyn zu ärgern und zu trietzen.

Eines Tages wird sie zum Markt in die Stadt geschickt. Wie magisch zieht sie die Kirche und vor allem die Musik, die aus der Kirche dringt, an. Sie kann es kaum in Worte fassen und weiß nur, dass sie so noch nie gefühlt hat, das aber immer wieder fühlen will. Also fängt sie selbst an zu singen und es wird schnell klar, dass sie talentiert ist. Aber es ist nur Jungen erlaubt, eine Singschule zu besuchen. Also fasst sie einen tollkühnen Plan.

Ich kannte vorher keine Bücher der Autorin und war anfangs nicht auf das vorbereitet, was mich erwartet. Die Schreibweise ist besonders… Anfangs gibt es nur Kleinschreibung, keine Interpunktion und die Ausdrucksweise ist sehr derb. Nach und nach ändert sich das, mit Ellyns Entwicklung entwickelt sich auch ihre Sprache. Das macht das Leseerlebnis sehr besonders und man erlebt Ellyns Fortschritte ganz hautnah. Ich war überrascht wie schnell ich der Sprache folgen konnte nachdem ich am Anfang noch dachte, dass man so doch nichts lesen kann.
Nach und nach wird klar: Ellyn erzählt ihrer kleinen, neugeborenen Schwester ihre Geschichte und man kann gar nicht anders, als mitgerissen sein. Man spürt deutlich, dass sie das kleine Wesen, das sie zurücklassen musste um ihrem Traum zu folgen, sehr liebt.

Es ist faszinierend, wie sehr mich die Sprache, aber auch Ellyns Geschichte im dem Bann gezogen hat. Unbedingt lesen!