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Bücherwurm

Bewertungen

Insgesamt 245 Bewertungen
Bewertung vom 14.05.2025
Lloyd, Josie

Der Bright-Side-Running-Club


sehr gut

Inhalt: Es gibt wenig, das in Keiras Leben besser laufen könnte. Sie ist glücklich verheiratet, stolze Mutter einer pubertierenden Tochter und erfolgreiche Geschäftsinhaberin eines kleinen Keramikladens. Doch eine Routineuntersuchung zieht ihr plötzlich den Boden unter den Füßen weg: Diagnose Brustkrebs. Keira wäre aber nicht Keira, wenn sie einfach kampflos aufgeben würde. Sie ist fest entschlossen, dass die Erkrankung nicht ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellen soll. Und so rennt sie dagegen an – im wahrsten Sinne des Wortes. Zusammen mit drei weiteren erkrankten Frauen gründet sie den Bright-Side-Running-Club, eine Laufgruppe, die sich gegenseitig Mut macht und unterstützt. Und es dauert nicht lange, bis sich ihnen immer mehr Frauen anschließen…

Dieser Roman hat mich unglaublich ergriffen. Die Autorin hat es geschafft, Keira unglaublich empathisch auf ihrem schweren Weg zu begleiten. Besonders berührend fand ich, dass die Handlung in einigen Aspekten auf wahren Begebenheiten beruht, da die Autorin selbst Brustkrebs hatte und ihre Erfahrungen mittels dieses Romans teilt. Es war teilweise so bewegend und herzergreifend, dass ich Pausen einlegen musste, um wieder zu mir zu kommen. Die Irrungen und Wirkungen im Gesundheitssystem, der Umgang Dritter mit Kranken und die persönliche Situation im familiären Umfeld wurden ergreifend beschrieben und nachvollziehbar dargestellt. Von Trauer, über Entsetzen, Wut und Freude, Erleichterung und Hoffnung war alles dabei.

Neben Keira als Protagonistin haben mich vor allem die Figuren der Lauftruppe sehr begeistert. So viele unterschiedliche Frauen, die es schaffen, sich gemeinsam durch die Krebserfahrung hindurchzuarbeiten und einander Halt zu bieten. Etwas schade fand ich in Bezug auf die Handlung, dass die Geschehnisse rund um Keiras berufliches Umfeld sehr durchschaubar waren. Zudem hätte ich mir mehr Kommunikation zwischen ihr und ihrem Ehemann gewünscht. Dennoch zeichnete die Geschichte ein gutes Bild ab, wie nicht nur die Betroffene selbst, sondern auch ihre Familie und Freunde eine Krebsdiagnose und -therapie bewältigen müssen. Dieser Roman ist auf jeden Fall etwas für Fans von Jojo Moyes und Cecilia Ahern!

Bewertung vom 14.05.2025
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Auch die Fortsetzung der 3 Wasserschweine Emmy, Raul und Tristan ist wieder ein buntes Abenteuer, das auch mich als Erwachsene begeistern kann und hervorragend für die Zielgruppe geeignet ist. Die Tiere sind wunderbar gezeichnet und die Ausflüge ins "Mehr" amüsant, spannend und lehrreich. Besonders angetan hat es mir der Wasserschwein-Rap und der "falsche Fuchs". Ich hoffe sehr auf eine weitere Fortsetzung!

Bewertung vom 14.05.2025
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer auf der Adlerinsel / Hilda Hasenherz Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe den zweiten Teil von Hilda Hasenherz als Hörspiel gehört und bin überaus begeistert. Herzallerliebst mit wunderbaren, unterschiedlichen Figuren, toller Tonqualität und einer wirklich niedlichen Geschichte wartete der neue Band auf. Besonders gut haben mir die vielen Details gefallen, z.B. der Möhrenkuchen zum Frühstück. Auch die von einigen Figuren gesungenen Lieder waren wirklich bezaubernd und für mich war das Hörbuch ein Jahreshighlight. Ganz toll und dem Zielgruppenalter entsprechend!

Bewertung vom 14.05.2025
Jimenez, Abby

Just for the Summer


sehr gut

Emma steht unter einem Fluch: Jeder Mann, den sie datet, ist nicht für sie bestimmt, sondern findet im Anschluss an die Trennung von ihr seine große Liebe und heiratet. Als sie online Justin kennenlernt, der unter demselben Fluch zu leiden scheint, verabreden sie sich, gemeinsam den Fluch zu brechen: Sie gehen einen Monat lang miteinander aus und machen Schluss - und finden ihre Traumpartner.

Gemeinsam mit ihrer Freundin Maddy macht sich Emma kurzerhand auf nach Minnesota und beginnt mit Justin ihren speziellen Fake-Dating-Plan. Doch aus einer oberflächlichen Verbindung wird schnell mehr, als sie beide mit den Traumata und Schwierigkeiten des jeweils anderen konfrontiert werden. Gar nicht so leicht, den anderen wieder loszulassen, wenn die Chemie stimmt und man Gefühle und Geheimnisse miteinander teilt...

"Just for the Summer" ist bereits der zweite Roman, den ich von der Autorin Abby Jimenez gelesen habe. Entgegen meiner Erwartungen eines sommerlichen locker-flockigen Romans, wartete dieser mit ernsten, schweren Themen auf und besaß eine Tiefe, die für RomComs eher ungewöhnlich ist. Dies hat mir aber sehr gut gefallen, denn die Entwicklung der beiden Figuren und die zum Teil schockierenden Hintergründe haben mich sehr in den Bann gezogen.

Als Figur hat mir insbesondere Justin sehr gut gefallen, der warmherzig, offen und sympathisch ist. Mit Emma wurde ich insgesamt nicht so recht warm, weil sie alle anderen stets auf Distanz hält. Dieses Verhalten klärt sich zwar auf, bewirkte aber, dass ich mich bei ihr oft wie außen vor fühlte. Im Anschluss an den Roman befindet sich ein interview in der Autorin, in der sie darstellt, warum sie Emma als Figur so konzipiert hat, was mir sehr gefallen hat. So konnte ich Emma gegenüber nachträglich wohlwollender sein. In der Verbindung mit Justin hat sie mir zudem sehr gut gefallen, die beiden als Paar sind wirklich sehr süß und es gab viele auch leichtere Szenen, die die schwere Thematik etwas aufdröselten.

Fazit: Eine etwas andere RomCom mit mehr Tiefe als erwartet, was aber kein Manko ist.

Bewertung vom 05.05.2025
Saft, Allison

A Fragile Enchantment


gut

Niamh arbeitet als magisch begabte Schneiderin und fertigt vornehmlich Ballgarderoben an, in denen sie Erinnerungen und Emotionen einwebt und damit den jeweiligen Träger bzw. Trägerin in den Mittelpunkt der Veranstaltung bringt. Aufgrund ihrer herausragenden Kreationen wurde sie vom Herrschers des Nachbarkönigreichs Avaland engagiert, um die Garderobe für die anstehende Hochzeit des Prinzen zu entwerfen. Am Hofe weht ihr jedoch kalter Wind entgegen, denn der Prinz Kit ist alles andere als begeistert, heiraten zu müssen und macht sich bei allen gerne unbeliebt. Doch Niamh nimmt die Herausforderung an und versucht mit Charme und Ehrgeiz ihren Auftrag zu vollenden. Nach und nach bröckelt Kits unnachgiebige, grüblerische Fassade und die beiden nähern sich einander an, was jedoch strengstens verboten ist.

Eigentlich hatte dieser Roman von den grundsätzlichen Aspekten her alles, was mich begeistert - ein höfisches Setting a la Bridgerton, eine Enemies-to-Lovers-Romanze, magische Elemente und eine Aussicht auf Klatsch&Tratsch. Auch der Sprachstil war der zeremoniellen Umgebung angepasst und dennoch konnte mich die Geschichte nicht so recht von sich überzeugen. Niamh ist ein niedlicher und angenehmer Charakter. Gleichzeitig blieb sie aber durchweg überraschend blass und traf oft Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte. Kit hingegen war mir zu Beginn extrem unsympathisch. Mit der Aufklärung seiner Vorgeschichte wurden mir seine Motive zwar gewahr, richtig ans Herz gewachsen ist er mir über die Zeit dennoch nicht. Die Erzählung aus der 3. Person unterstütze dabei mein Gefühl, emotional nicht so recht in der Handlung anzukommen.
Diese floss zudem insgesamt eher unaufgeregt dahin und statt hitzigem Klatsch und Tratsch mit wendungsreicher Story gab es eher unaufgeregte politische Machtgefilde, die mich nicht zu packen vermochten. Insgesamt eine mittelprächtige Geschichte mit wahnsinnig viel Potential, die mich aber leider nicht abholen konnte.

Bewertung vom 05.05.2025
Jayawanth, Mounia

Honeymoon / Purple Clouds Bd.1


sehr gut

Debbie hatte schon immer nur einen Traum: Als Redakteurin beim feministischen Magazin Purple Cloud in New York zu arbeiten. Als sich dieser lang gehegte Wunsch endlich erfüllt, müsste sie auf Wolken schweben. Doch kurz nach ihrer Ankunft erfährt ihre Chefin davon, dass Debbie bereits in jungen Jahren geheiratet hat - und das ist ja mal alles andere als feministisch. Nun soll sie einen Artikel schreiben, der erklärt, wie es dazu kommen konnte und wie man als Feministin trotzdem heiraten kann. Alles kein Problem, wäre da nicht ein Haken an der Sache: Seit der Hochzeit hat sie nicht mehr mit ihrem Ehemann Emory gesprochen...

Der neue Roman von Mounia Jayawanth hat mir wirklich gut gefallen. Mit einer Zartheit bewegen sich die beiden Hauptfiguren Debbie und Emory aufeinander zu, dass ich von Beginn an gebannt und ergriffen war. Die Anziehung und die Funken zwischen den beiden sowie - nicht zuletzt - das Wissen, dass die beiden einfach zusammengehören, hat mich den Roman nicht mehr beiseite legen lassen. Auch, wenn ich mit Debbie nicht ganz warm geworden bin, weil mir ihre feministische Ader manchmal zu fremdbestimmt und damit unecht vorkam, mochte ich die beiden als Paar. Emory habe ich ab Seite 1 ins Herz geschlossen und empfand ihn durchgehend als liebenswürdigen, herzerwärmenden Charakter. Während des Romans werden viele wichtige Themen zur Sprache gebracht, was mir grundsätzlich positiv auffiel, allerdings manchmal etwas überbordend wirkte. Dennoch finde ich es gut, dass die Zielgruppe hier positive Beispiele und Argumente zu den einzelnen Themen wie female empowerment erhielt. Nun bin ich schon sehr gespannt auf Band 2 der Purple Clouds Reihe!

Bewertung vom 26.04.2025
Bott, Ingo

Doppeltes Spiel / Strafverteidiger Pirlo Bd.4


sehr gut

Im bereits vierten Fall dreht sich für Pirlo und Sophie alles rund um das Thema Fußball. Um die Kanzlei vor dem Bankrott zu retten, steigen sie in die Sphären der Fußballberatung ein und schaffen es, ein 16-jähriges Talent mit großen Chancen zu verpflichten. Doch kurz darauf erschüttert eine Mordserie den Verein ihres Schützlings und Pirlo und Sophie müssen händeringend das Image ihres Schützlings retten.

Auch der neue Fall von Pirlo und Sophie hat mir wieder gut gefallen. Auch, wenn man ob ihres Verhaltens öfter mal über die beiden - insbesondere Pirlo - den Kopf schütteln muss, ist der Roman stets unterhaltsam. Der Sprachstil lädt zum Schmunzeln ein und Pirlo ist so problematisch wie immer ;) Das Fußballgefilde selbst ist nicht so meins, ich hätte mir mehr kriminalistische Ermittlungen und weniger Vereinspolitik gewünscht. Nichtsdestotrotz konnte mich das Ende sehr überraschen und auch die juristischen Spitzfindigkeiten waren wieder sehr interessant. Nun bin ich sehr neugierig, womit Pirlo das nächste mal aufwarten wird!

Bewertung vom 26.04.2025
Bonacina, Anna

Erdbeersommer mit Aussicht


sehr gut

Priscilla Verdebosco lebt in Venedig und ist eine bekannte Autorin, die weltweit unter einem Pseudonym Romane veröffentlicht. Da sie seit geraumer Zeit an einer Schreibblockade leidet, verordnet sie sich selbst einen Ortswechsel. Kurzerhand bucht sie sich in die Villa des Dörfchens Tigliobianco ein. Doch statt in Ruhe an ihrem neuesten Roman zu sitzen, wird sie schnell von den neugierigen Dorfbewohnern und nicht zuletzt vom attraktiven Arzt Cesare in Beschlag genommen, die nicht nur ihre Kreativität anfeuern…

„Erdbeersommer mit Aussicht“ ist ein kurzweiliger Roman, der in Italien spielt und Sommerfeeling versprüht. Während ich etwas Zeit brauchte, um mit dem Schreibstil der Autorin und den einzelnen Figuren, insbesondere der verträumten Priscilla, warm zu werden, hat mich die Geschichte spätestens ab der Hälfte wirklich in Beschlag genommen und mehrfach ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Die Dorfbewohner sind teilweise sehr übergriffig, hierdurch ergeben sich aber bisweilen wirklich ulkige Situationen, die zum Schmunzeln verleiten. Sehr gelungen empfand ich dabei die vielen unterschiedlichen Charaktere, die in Tigliobianco unterwegs sind. Die einzelnen Figuren hoben sich deutlich voneinander ab und glänzten mit ihren kauzigen Eigenarten. Auch die Romanze zwischen Priscilla und Cesare hat mir sehr gefallen und insbesondere die kleine Agata, die in die Fußstapfen ihrer Namensvetterin Agatha Christie treten wollte, habe ich sehr ins Herz geschlossen.

Fazit: Nach einer Eingewöhnungsphase ist der Roman lebendig. bezaubert mit italienischem Charme und konnte mich daher sehr begeistern!

Bewertung vom 26.04.2025
Vassena, Mascha

Der Schädel von Sant'Abbondio / Moira Rusconi ermittelt Bd.4


sehr gut

Im bereits 4. Fall muss Dolmetscherin Moira aus privaten Gründen ermitteln. Denn als der Hund ihrer Tochter Luna bei der Weinlese einen alten Schädel ausgräbt, stellt sich schnell heraus, dass der Tote ein Jugendfreund ihres Vaters Ambrogio war. Dieser verschwand bereits vor 40 Jahren und während ihn alle erfolgreich in Amerika wähnten, ist er vor seiner Abreise zum Schrecken aller offenbar in Montagnola ermordet worden. Obwohl Mord im Tessin bereits nach 30 Jahren verjährt und die Polizei keine Ermittlungen anstellt, gerät Ambrogio als Verdächtiger ins Kreuzfeuer des Dorfklatsches und wird von allen geschnitten. Moira kann dies nicht auf sich beruhen lassen und beginnt mit ihren eigenen Nachforschungen. Dabei wirbelt sie ordentlich Dreck auf und macht viele Menschen nervös…

Auch der neueste, diesmal sehr persönliche Fall für Moira Rusconi hat mir wieder gut gefallen. Von Beginn an hatte ich das Gefühl, zu „alten Bekannten“ zurückzukehren, und ich habe mich sehr gefreut, viel über das Privatleben meiner Lieblingsfiguren zu erfahren. Vor allem die Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere und deren Beziehungen zueinander begeistert mich bei dieser Krimireihe sehr und ist der Hauptgrund, warum ich die Serie stets weiterverfolge! Dabei blieben der private Anteil sowie der Kriminalfall in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander. Da die Ermittlungen diesmal weniger professionell und verlangsamt voranschritten, weil die Polizei erst spät mit an Bord kam, gab es in diesem Roman keine übermäßige Spannung, die mich den Atem anhalten ließ. Erst zum Schluss gab es einen actionreichen Showdown, der für einen Peak im sonst eher flachen Spannungsbogen sorgte und mich um eine meiner Lieblingsfiguren bangen ließ. Der Autorin ist es aber auch diesmal wieder hervorragend gelungen, die Atmosphäre einzufangen: Die Stimmung im Dorf wirkte bisweilen düster und bedrohlich, lediglich durch kurze Momente des Lichtblicks durchbrochen, in denen Moira aus dem Alltag flüchtet und z.B. einen Kurztrip mit Partner Luca macht. Ich konnte überhaupt nicht vorhersehen, was und wer hinter dem Mord steckte, was mich sehr begeisterte. Nun freue ich mich schon jetzt sehr auf den nächsten Band, um zu erfahren, wie es mit Moira & Co weiter geht!

Bewertung vom 26.04.2025
Sommer, Alicia

My Idea of No. 14


sehr gut

Leahs größter Traum ist es, weiblicher Head Coach in der NFL zu werden. Hierfür arbeitet sie als Trainee bei ihrem Lieblingsverein, den L.A. Vipers. Bei der Analyse entdeckt sie ein unerwartetes Talent: Sam Ashton als Quaterback-Anwärter ist als „Mr. Irrelevant“ gedraftet worden und zeigt unglaubliches Potential. Leah ist Feuer und Flamme, ihre Entdeckung zu nutzen, um ihren Traum wahr werden zu lassen. Doch während der gemeinsam verbrachten Zeit kommen sich Leah und Sam schnell näher und können nicht die Finger voneinander lassen. Doch eine Entdeckung ihrer Beziehung könnte die Karriere beider umgehend beenden.

„My Idea of No. 14“ ist eine Sportsromance und Teil 1 einer Trilogie von Alicia Sommer. Alles dreht sich um die Protagonisten Leah und Sam, deren Perspektive in wechselnden Kapiteln wiedergegeben wird.

Als Fan der NFL hatte ich vorab sehr hohe Erwartungen, die durch die tolle Leseprobe noch weiter geschürt wurden. Der Roman konnte diesen Erwartungen insgesamt jedoch leider nicht Stand halten. Dies lag vor allem daran, dass die Hauptfigur Leah zwar immer wieder betonte, wie wichtig ihr ihre Karriere sei, nur um im nächsten Moment genau diese Einstellung völlig über den Haufen zu werfen und sich im Anschluss zu wundern, dass ihr von anderen ihre Unprofessionalität vorgehalten wird. Sie benahm sich in meinen Augen zu oft zu kindisch und ich wurde einfach nicht mit ihr warm. Dies fand ich sehr schade, denn ich hatte auf eine kleine Prise Gesellschaftskritik gehofft, denn es ist für Frauen bisher tatsächlich unmöglich, in der NFL Headcoach oder Ähnliche Positionen zu bekleiden. Leahs Probleme waren hingegen selbstgemachte und keine strukturellen. Mit Sam als männlicher Hauptfigur kam ich besser zurecht, auch wenn ich seine Handlungen und Eigenarten erst sehr spät nachvollziehen konnte. Während ich Leahs Vorgeschichte als eher unspektakulär mit viel Wind um Nichts empfand, hat mich Sams Vergangenheit sehr überrascht, was mir gut gefallen hat. Nichtsdestotrotz mangelte es beiden Figuren an Tiefe, die auch ihre jeweilige Vorgeschichte nicht vermitteln konnte.

Das Setting in L.A., die Atmosphäre im Stadion, die Informationen rund um American Football und die NFL haben mich hingegen sehr begeistern können. Diese Sports Romance hat authentisch Wert auf die Details gelegt, ohne zu überbordend zu werden. Im Gegenteil, es hat mein Footballfieber geweckt und gerne hätte ich noch mehr Spielsituationen begleitet. Auch der angenehme Sprachstil mit Ausgewogenheit zwischen Beschreibungen und Dialogen konnte mich begeistern. Insgesamt konnte dies jedoch nicht über den Mangel der beiden Hauptfiguren, insbesondere Leah, hinweghelfen und der große „Crash“ am Ende enthielt für mich keine sonderliche Spannung, da es für meinen Geschmack zu sehr auf Misskommunikation beruhte. Dies führte dazu, dass ich mich die große Versöhnung am Ende nicht abholen konnte und mir das das Lesefeeling verleidete.

Viel interessanter als Leah und Sam habe ich einige Nebenfiguren wie Leahs beste Freundin Erin und auch den Receiver Kayce empfunden, die hoffentlich in Band 2 und 3 im Mittelpunkt stehen werden. Mit diesen tollen Figuren und der Fähigkeit der Autorin, mittels angenehmen Sprachstils die Atmosphäre im Football hervorzurufen, freue ich mich auf die Fortsetzungen.

Fazit: Der Roman hat mich von den Hauptfiguren und der Haupthandlung her leider enttäuscht. Das Setting und die Atmosphäre lassen mich aber auf tolle Fortsetzungen mit sympathischeren Charakteren und nachvollziehbaren Motiven hoffen.