"A Fate inked in Blood (Skaland-Saga 1)" von Danielle L. Jensen ist in der Hörbuchfassung von Leonie Landa gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Aber auch in erhöhter Geschwindigkeit hat mir Landas Stimme gut gefallen.
Das Setting des Buches hat mir von vornherein gut gefallen: Forbidden Love Fantasy-Romance im Wikinger-Setting - super!
Protagonistin Freya ist ein interessanter Charakter, der im ersten Band jedoch relativ schwach wirkte: Sie wird wie ein Objekt herumgeschoben, hat wenig eigene Handlungsfreiheit und denkt in relativ engen Bahnen, was zu Übersprungshandlungen führt. Im Charakterbuilding hoffe ich im zweiten Band eine deutliche Weiterentwicklung zu einer facettenreichen weiblichen Protagonistin. Protagonist Bjorn hat mein Herz dagegen im Sturm erobert.
Sprach- und Schreibstil, in Übersetzung durch Andreas Decker, haben mir sehr gut gefallen und sich sehr leicht und flüssig lesen lassen.
Die Handlung als solche hat mir gut gefallen, auch wenn ich mir mehr Informationen zur Welt von Freya und Bjorn gewünscht hätte.
Das Ende des Buches war dann zumindest in großen Teilen für mich vorhersehbar, dennoch hatte ich viel Freude an der Lektüre und freue mich schon auf den zweiten Band der Dilogie!
Es fällt mir bei wenigen Büchern schwer meine Meinung zu ihnen zu verschriftlichen und dieses hier ist eines davon: "Das Lieben danach" erzählt vom Leben und Lieben nach Missbrauchserfahrungen. Die Autorin blickt auf ihre eigene Erfahrungswelt zurück, beschreibt dabei schonungslos offen ihr wiederfahrenes und selbst verursachtes. Eine Wertung auf inhaltlicher Ebene kann und will ich nicht vornehmen.
Dennoch habe ich dieses Buch in verhältnismäßig kurzer Zeit durchgelesen. Denn die Autorin schafft es ihre rückblickenden Betrachtungen in sehr kluger und selbstreflektiver Perspektive heraus zu formulieren. Der Schreibstil dabei leicht und flüssig, dies steht im Kontrast zu den Themen dieses Buches. Ihre eigenen Erlebnisse stellt sie dabei immer auch vor den Hintergrund des aktuellen Zeitgeistes, prüft diesen kritisch und analysiert eigene Handlungsmuster. Dabei bleibt nach dem Lesen vor allem eine nachdenkliche Stimmung in mir zurück. Die von der Autorin dargestellte Perspektive ist eine wichtige und notwendige, sie schafft es den erlebten Missbrauch und seine Folgen in sowohl nüchterner Klarheit, als auch mit ausreichend, aber nicht zu vielen, Emotionen darzustellen. Ich habe das Buch beim Lesen immer wieder beiseite legen müssen, kurze Atempausen gebraucht.
Nachdem ich die Havel-Krimis von Autor Tim Pieper allesamt sehr gern gelesen habe, war ich neugierig auf diesen neuen Thriller.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebensnah und authentisch gestaltet: Protagonistin Lena ist willensstark, jedoch gleichermaßen vielschichtig mit vielen weiteren Aspekten, die schlussendlich eine sympathische Hauptfigur zeichnen, die sich nicht in eine bestimmte Schublade pressen lässt (die Schublade "dickköpfig" würde aber schon gut passen). Auch die Nebencharaktere sind facettenreich dargestellt, so dass keine relevante Person zu flach dargestellt wurde.
Der Sprach- und Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen, die Handlungsorte sind sehr detailliert beschrieben, so dass stets ein Bild im Kopf entsteht; es ist, als wäre man direkt in die Handlung hineinversetzt. Besonders hilfreich für mich als "Landratte" war auch das maritime Glossar am Ende des Buches, was mir tatsächlich bei dem ein oder anderen Fachbegriff eine nützliche Hilfe war.
Die Handlung ist bleibt bis zum Schluss voller Spannung, Lenas Hartnäckigkeit ist von zentraler Bedeutung. Zeitgleich stellt sich immer, vor allem zu Beginn des Buches, die Frage: was ist real? Die verschiedenen Erzählperspektiven und Zeitebenen geben geben mir als Leserin von Zeit zu Zeit einen Überblick über die Sichtweisen von Schlüsselpersonen. Obwohl viele verschiedene Sichtweisen bekannt sind, ist es mir unmöglich gewesen, auf eigene Faust den Täter zu ermitteln.
Insgesamt ist "Die Mündung" ein mitreißender Thriller, den ich sehr gern gelesen habe. Aufgrund von interessanten Wendungen wurde es mir nicht langweilig.
"Ein ungezähmtes Tier" von Joël Dicker ist in der Hörbuchfassung von Torben Kessler gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Aber auch in erhöhter Geschwindigkeit hat mir Berkels Stimme gut gefallen.
Dieses ist mein erstes Buch des Autors Joël Dicker, wird jedoch nicht mein letztes bleiben. Dieses Buch hat eine schnelle aber dennoch angenehme Dynamik. Die Erzählperspektiven und auch die Zeitebenen ändern sich schnell, sodass ich als Leserin viele verschiedene Aspekte kenne und diese nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild zusammensetzen kann. Diese häufigen Wechsel sind in Hörbüchern meist veriwrrend, hier hat mir geholfen, dass zumindest zeitliche Wechsel angesagt wurden, inhaltlich wurden Perspektivenwechsel sehr schnell bemerktbar.
Die Handlung als solche hat mir ebenfalls gut gefallen. Den Spannungsaufbau und die grundlegende Prämisse waren gut ausgearbeitet. An keiner Stelle wurde mir die Story langweilig oder vorhersehbar. Hier folgt ein spannungsgeladener Twist auf den nächsten.
Insgesamt habe ich mich durch dieses Buch hervorragend unterhalten gefühlt. Die spannung blieb unentwegt hoch, die Seiten sind nur so dahin geflogen.
Als Person, die in einer Psychiatrie arbeitet, ist dieses Thema für mich allgegenwärtig. Umso interessanter finde ich es, mit diesem Buch eine bündige Zusammenfassung dieser Entwicklung in der Hand zu halten.
Das Cover ist auffällig gestaltet, hält sich mit bildlichen Darstellungen jedoch zurück, was ich gut finde. Das Inhaltsverzeichnis zu Beginn des Buches gibt die Struktur der Buches vor, einige Kapitel sind jedoch etwas nebulös formuliert, so dass zu Beginn nicht immer ganz klar ist, was sich dahinter verbirgt.
Die einzelnen Kapitel lesen sich angenehm und auch fundiert recherchiert. Einzelne Aussagen sind mit Belegen verknüpft, die sich am Ende des Buches finden - das stärkt zunächst den "professionellen" Eindruck, den ich von diesem Buch erhalten habe, die zitierten Quellen habe ich dann jedoch nicht auf weitere Glaubwürdigkeit überprüft.
Wiesböck gelingt es hier jedoch sehr gut die Chancen und Grenzen der Digitalisierung und damit auch unweigerlich der Kommerzialisierung psychischer Gesundheit herauszuarbeiten. Dabei wirkt diese Aufarbeitung im Großen und Ganzen relativ neutral und nicht zu einiseitig. Das hat mir gefallen.
"In einem Zug" von Daniel Glattauer ist in der Hörbuchfassung von Christian Berkel gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt. Aber auch in erhöhter Geschwindigkeit hat mir Berkels Stimme gut gefallen.
Die grundlegende Handlungsprämisse ist zunächst simpel: zwei Menschen sitzen gemeinsam im Zug und kommen miteinander ins Gespräch - für knapp 4 Stunden von Wien nach München. Das Gespräch wird geführt von einem renommierten Autor für Liebesromane und einer Psychotherapeutin. Das Thema: Liebe.
Dieses Setting gefällt mir grundlegend gut, jedoch ist es durchaus auch zügig auserzählt und benötigt daher ein spannendes Innenleben, was die Story mit Leben füllt. Das ist in diesem Buch teils gut, teils weniger gut gelungen. Die Dialoge zwischen Brünhofer und Meyr sind pointiert und humorvoll, werden mit Verlauf des Buches jedoch platter und repetitiv. Zwischendurch habe ich beim Hören abgeschalten und musste zurück spulen, um erneut zu hören, was ich verträumt hatte. Glücklicherweise gelingt es noch einen Twist in die Handlung einzubauen, so dass die Bahnhfahrt nicht all zu ermüdend ist. Dennoch hat dieses Buch zwischenzeitlich deutlich Längen. Der Twist war für mich in der Form zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht wirklich authentisch. Nichtsdestotrotz konnte er mich das Buch mit gutem Gefühl abschließen lassen.
"In einem Zug" hat mich vor allem durch pointierte Beobachtungen positiv überraschen, durch fehlende Tiefe und Langatmigkeit jedoch gleichermaßen ermüden können. Ein nettes Buch für zwischendurch, was mir vermutlich nicht lang im Gedächtnis bleiben wird.
Die Prämisse dieses Buches hat mich schon beim Lesen des Klappentextes neugierig gemacht: Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte.... Die Verknüpfung der beiden Storylines, die über einander in Büchern lesen ist ein wirklich spannendes Konzept, auf dessen Umsetzung ich sehr gespannt war.
So richtig warm bin ich zunächst aber nicht mit diesem Buch geworden: die ersten 100 Seiten haben sich für mich sehr zäh und langatmig angefühlt, ich musste mich regelrecht durch die Handlung hindurch kämpfen. Das liegt vor allem auch Protagonist Escher, zudem ich die gesamte Handlung hinweg keinen Draht aufbauen konnte. Erst mit fortschreitender Handlung und zunehmender Verstrickung der beiden Handlungsstränge ineinander hat mich das Buch mitnehmen können. Da war ich froh bis zu diesem Punkt ausgehalten zu haben. Zum Ende des Buches war mir die Story-Entwicklung dann leider etwas zu platt und konnte mich auf erzählerischer Ebene nicht mehr mitnehmen.
Dennoch habe ich das Buch insgesamt gern gelesen - es war eine gute Unterhaltung, die bei mir vor allem durch den ungewöhnlichen Aufbau punkten konnte. Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig, dann jedoch im Verlauf zunehmend flüssig zu lesen. Die Entwicklung der Story und Charakterdarstellung hat nicht meinen Geschmack treffen können.
Wie üblich beim Diogenes-Verlag finde ich die Covergestaltung wunderbar. Das Gemälde von Jan Sluijters »Portrait of a Girl« passt hervorragend zum Klappentext und bringt damit eine gewisse Harmonie in den Gesamteindruck.
Was mich dann aber doch überrascht hat, ist die Großartigkeit von Takis Würgers Geschichte. Ich habe mir eine nette Geschichte erhofft und habe so viel mehr bekommen. Dabei erzählt Würger in einem fesselnden und beschreibenden Sprachstil, der die Seiten nur so dahin fliegen lässt. Alle Personen in diesem Buch sind für sich spannende Charaktere, die Mischung und Entwicklung dieser macht es spannend und ließ mich alle in mein Herz schließen. Allem voran Hannes Prager, der in seiner speziellen Art durch das Leben zu gehen ein besonders interessanter Protagonist ist. Einzig Polinas Beschreibung "tu nicht so autistisch" hat mich an den Charakterdarstellungen etwas gestört, das wirkte wie ein Label, das es in diesem Buch zu keiner Stelle gebraucht hat.
Die Handlung als solche ist durchaus zügig, jedoch sehr unaufaufgeregt erzählt, so dass ich immer gut im Tempo mitgekommen bin.
Insgesamt konnte mich "Für Polina" auf ganzer Linie überraschen, berühren und begeistern - ein Highlight zum Jahresbeginn!
"Der König" von Jo Nesbø ist in der Hörbuchfassung von Sascha Rotermund gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch beinahe in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme des Sprechers kann ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören. Betonungen kamen gut heraus und haben den Inhalt unterstützt.
Dieses Buch ist der nachfolgende Band zu Nesbøs "Ihr Königreich" und es ist notwendig diese Story zu kennen, um im aktuellen Buch inhaltlich mitkommen zu können. Das voranstehende Buch habe ich sehr gern gelesen und mich vollkommen in dieser Erzählung verlieren können - mit "Der König" gelang mir dies nicht so gut. Hauptprotagonist ist Roy, die Handlung setzt an die Geschehnisse des vorigen Buches an. Die Charakterdarstellung ist dem Autor sehr gut gelungen, selten habe ich so vielschichtige und undurchschaubare Charaktere erlebebt wie die Brüder Opgard. Auch die Nebencharaktere sind anschaulich und gleichsam düster dargestellt - ich konnte mir von allen ein gutes und detailliertes inneres Bild machen. Weiterentwicklungen oder Wendungen konnte ich zumeist nicht in Gänze vorahnen. Diese düstere Stimmung innerhalb der Charakterdarstellung zieht sich auf den gesamten Plot.
Das Erzähltempo war zügig, die Handlungen für mich nicht immer nachvollziehbar und vor allem auch sehr gewaltvoll. Das hat mir in der Masse nicht ganz so gut gefallen.
Zwischenzeitlich habe ich für mich auch den roten Faden und damit das Interesse an der Geschichte verloren, der Spannungsaufbau war für mich nicht stringent.
Insgesamt hat mir das Buch durchaus gefallen, von einigen Dämpfern abgesehen.
Nachdem ich über "Die Vegetarierin" auf Autorin Han Kang aufmerksam geworden bin, war ich sehr gespannt auf ihr aktuellstes Werk. Dabei wird schon im Klappentext deutlich, dass hier reale koreanische Geshichte mit einer fiktiven Geschichte verknüpft wird.
Die Sprache in Übersetzung durch Ki-Hyang Lee liest sich flüssig, ist jedoch auch durchaus umschreibend und poetisch. Der Storyaufbau gliedert sich in drei Teile, wobei mich die Konstruktion um die beiden Freundinnen Inseon und Gyeongha doch teils verwirrt hat. Unklare Handlungsverläufe und Zwischentöne kannte ich bereits von Autorin Han Kang, dennoch bin ich hier an meine persönlichen Grenzen gestoßen: Wer lebt und wer ist tot? Die Erzählung bewegt sich fließend auf der Grenze zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit. Diese Frage (Was ist real?) hat mich mitunter mehr beschäftigt als die eigentlich zugrundeliegende Story: die Aufarbeitung der Massaker auf Jeju.
Trotz der Schilderung brutaler Morde legt Kang den Fokus auf die zwischenmenschlichen Ebenen, auf persönliches Leid, Wachstum und Entwicklung. Das hat mir gefallen. Ich hatte zwischenzeitlich das Bedürfnis mich zu den historischen Kontexten belesen zu mmüssen, um besser zu verstehen. Andererseits sind Kriegsverbrechen oft unverständlich, egal wie viele Fakten man kennt.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, es hat mir aber auch Fragezeichen hinterlassen und wirkt mehr durch die besondere Atmosphäre, die es zu schaffen vermag.
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