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Tänja

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2024
Ein Beagle auf dem Mond / Peanuts für Kids - Neue Abenteuer Bd.1
Schulz, Charles M.

Ein Beagle auf dem Mond / Peanuts für Kids - Neue Abenteuer Bd.1


sehr gut

Dieser Comic behandelt das Thema Mond und auch andere Geschichten aus der Peanuts Welt. Am Anfang gibt es eine lange zusammenhängende Geschichte, danach folgen mehrere kurze über jeweils ein bis drei Seiten.

Besonders toll an dem Buch findet mein Sohn (9 Jahre), dass es sehr lustig ist. Einen Teil der ersten Geschichte fand er sehr spannend. Mir ist nur ein Witz aufgefallen, der auf deutsch übersetzt keinen Sinn ergibt.

Cool finden wir außerdem, dass in zwei Kapiteln Zeichenanleitungen für die Peanuts eingebaut sind. Die erste ist leicht umzusetzen, die zweite etwas heraus fordernder.

Das gesamte Buch ist bunt illustriert. Der Textanteil ist unterschiedlich. Die Abwechslung bietet wahrscheinlich Anreiz sowohl für Kinder die gerne, als auch für solche, die nicht so gerne lesen.

Als kleine Zugabe findet sich hinten im Buch das Making of zum Comic.

Uns hat es gut gefallen und wir empfehlen es für Kinder ab der zweiten Lesestufe

Bewertung vom 03.04.2024
That Girl
Santos de Lima, Gabriella

That Girl


sehr gut

In "That Girl" geht es um Tess, die Influencerin und Autorin ist und in deren Leben Männern ein großes Thema sind.

Die Protagonistin ist mit 25 Jahren gut zehn Jahre jünger als ich und mit Tiktok und Instagram habe ich überhaupt nichts zu tun. Trotzdem fühlte ich mich Tess sehr nahe, weil die Thematik, über die sie schreibt für alle Frauen aktuell ist. Es geht darum, wie schwierig es ist, sich selbst zu finden zwischen dem Anspruch objektiv gut auszusehen und gleichzeitig feministisch zu sein. Wie stark der Drang danach, den perfekten Partner zu finden, die Mittzwanziger einer Frau bestimmt. Und wie viele Kompromisse Frauen eingehen, um vermeintlich nicht allein zu bleiben. Vor allem immer cool, nett und unkompliziert sein zu wollen oder das Gefühl zu haben, sogar so sein zu müssen, damit kann ich mich sehr identifizieren.

Einzig die Geschichte mit Leo konnte ich am Ende nicht mehr mitgehen. Ich habe das Gefühl, da habe ich irgendwas nicht begriffen.

Insgesamt denke ich, dass das Buch viele Frauen egal welchen Alters abholen wird. Es ist jederzeit möglich noch etwas zu verändern und dieses Buch führt uns das wunderbar vor Augen.

Bewertung vom 13.03.2024
Kosakenberg
Rennefanz, Sabine

Kosakenberg


gut

In diesem Roman geht es um eine Frau, die ihr Heimatdorf verlässt und um Entfremdung, Entwicklung und Heimat.

Ich weiß nicht, ob das einfach nicht mein Thema ist, aber mich konnte der Roman nicht so richtig erreichen. Es ist schön geschrieben. Sprache, Satzbau, Wordbuilding sind alle gelungen und angenehm. Die Protagonistin und auch das Heimatdorf sind bildhaft dargestellt.

Trotzdem blieb bei mir immer eine innere Distanz zur Protagonistin. Ich hatte das Gefühl, emotional nicht wirklich ran zu kommen an das, was die Autorin beschreiben will. Immer wieder fragte ich mich, worum es nun eigentlich geht. Ich hatte das Gefühl, dass die ganze Thematik versiegt. Es schien mir so, als ob die Protagonistin keinen richtigen Zugang zu ihren Gefühlen hat und so fiel es auch mir schwer, zu reflektieren, was passiert.

Der Roman hat sich gut gelesen, aber eine Verbindung zur Geschichte konnte ich nicht aufbauen. Vielleicht erreicht er andere Lesende mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2024
Mein Name ist Lilith
Marmery, Nikki

Mein Name ist Lilith


ausgezeichnet

Dieser Roman erzählt die Geschichte von Lilith, als erste und verstoßene Frau Adams. Schon durch diesen Satz als Inhaltsangabe sollte klar sein, dass es sich hierbei um eine religionskritische Geschichte handelt.

Die Lesenden begleiten Lilith in dieser durch über 2000 Jahre Ihres unsterblichen Lebens. Die Autorin arbeitet dabei die Säulen des Pariacharts in Religionen, die an einen männlichen Gott glauben, heraus. Die Geschichte ist fiktiv, beruft sich aber auf viele geschichtliche Tatsachen und real existierende Schriften, wie zum Beispiel die gnostischen Evangelien.

Mich hat der Roman begeistert, weil es der Autorin gelingt darzustellen, wie zum Beispiel das Christentum Gleichberechtigung unterbindet. Marmery zeigt auf, wie Frauen dort abgewertet werden. Es wird auch sehr klar, wie unsinnig es ist, daran zu glauben, die Frau sei dem Mann untergeordnet. Außerdem wird klar, zu wie viel Gewalt und Krieg dieser Glaube geführt hat und immer noch führt.
Mit zwei Gottheiten, die zu gleichen Teilen aus Mutter und Vater bestehen, gibt die Autorin eine mögliche Glaubensalternative, die zu Gleichberechtigung und Harmonie führt. Vor allem mit dem Anhang, in dem die Autorin erklärt, was die Fakten sind und was sie sich ausgedacht hat, gefällt mir diese Alternative sehr gut.

Ich glaube, dass diejenigen, die bereit sind, sich kritisch mit den modernen Glaubensformen auseinander zu setzen, hier wohlfühlen werden. Es ist ein intelligenter, feministischer, inspirierender und spannender Roman.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2024
Wir werden jung sein
Leo, Maxim

Wir werden jung sein


ausgezeichnet

In diesem Roman geht es um ein Herzmedikament, bei dem sich in den ersten Tests an Menschen herausstellt, dass es eine verjüngende Wirkung hat. Diese Thematik fand ich an sich schon sehr spannend. Dass das Buch mich so mitgerissen hat, hat mich aber nochmal überrascht.

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven der Betroffenen erzählt. Für jeden von Ihnen bedeutet die Verjüngung etwas anderes und mir hat besonders gefallen, dass es für niemanden nur positiv ist. Leo betrachtet das Thema sehr umfassend.

Die Protangonisten sind dafür extrem gut gewählt. Sie sind in verschiedenen Lebensphasen, haben unterschiedliche Wünsche und Vergangenheiten. Durch die Heilung und Verjüngung gewinnen und verlieren die Protagonisten gleichzeitig. Ich war begeistert, an welche Menge von Möglichkeiten Leo gedacht hat und wie authentisch er jeden seiner Charaktere darstellt.

Auch moralisch betrachtet er eine mögliche Verjüngung in einer Ausführlichkeit, dass auch ich mich beim Lesen fragte, ob ich verjüngt werden wollte, wenn es ginge.

Die wissenschaftlichen Grundlagen der Geschichte machten auf mich einen solide recherchierten Eindruck. Ich kam zumindest mal soweit, dass ich googlen musste, ob diese auf wahren Fakten beruhen.

Dieser Roman hat meine Erwartungen damit absolut übertroffen und ich kann dieses Highlight nur empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


sehr gut

In diesem Buch geht es um Faina und Phillip, die als einsame Kinder zusammen finden und ihr Leben lang miteinander verbunden bleiben. Beide stammen aus prekären Verhältnissen. Die Geschichte wird zunächst aus der Perspektive von Philipp erzählt, danach aus der von Faina und im letzten Abschnitt wechselnd aus beiden Perspektiven.

Der Roman war für mich nicht leicht zu lesen, da der Protagonist Philipp auf keinster Weise ein Sympathieträger ist. Eine große Rolle spielen außerdem Macht und Gewalt in familiären und partnerschaftlichen Beziehungen. Hinzu kommen Thematiken wie Flucht, Sucht, psychologische Erkrankungen, Antisemitismus, Armut, A-Sexualität und Fetischismus. Das war schon ganz schön viel Stoff für knappe 280 Seiten.

Die Erzählung hat mich trotz ihrer nahezu Unverträglichkeit in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch kaum noch zur Seite legen konnte. Ich las es mit einer dauernden Anspannung, die ich eher dem Genre Psychothriller als Roman zuordnen würde.

Die Charaktere wirken teilweise an Problemen etwas überladen. Von allen oben genannten Thematiken ist mindestens einer der beiden betroffen. Trotzdem hat Lux es geschafft, die Problematiken authentisch darzustellen. Schade finde ich aber, dass es durch die Häufung der Probleme und teilweise beidseitiger Betroffenheit den Anschein hat, häusliche Gewalt sei ein Milieu Problem. In der Realität betrifft das jede gesellschaftliche Schicht.

Ich vergebe daher knappe vier Sterne für dieses fesselnde Buch über eine höchst prekäre Beziehungsgeschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.02.2024
Leuchtfeuer
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer


ausgezeichnet

Dieser Roman dreht sich um zwei Familien, die mit einigen Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Die Erzählung beginnt mit einem tragischen Unfall, der das Leben einer Familie von nun an immer begleitet.

Die Erzählung springt dabei durch die Zeiten von den siebziger Jahren bis 2020 und wird aus der Perspektive verschiedener Charaktere erzählt. Den Sprüngen war immer leicht zu folgen, da die Wechsel eindeutig markiert sind. Außerdem sind die Personen so detailliert ausgearbeitet, dass auch an der Art zu Denken unterschieden werden kann, um welche Perspektive es sich handelt.

Wirkt der Roman durch den Unfall im Einstieg zunächst wie ein Drama, wird er im Verlaufe des Buches immer positiver. Es passiert viel Gutes und daraus entstehen neue emotionale Verbindungen innerhalb und zwischen den beiden Familien. Durch diesen Wechsel in Aufs und Abs erhält dich Geschichte eine hohe Authentizität. Sowohl die traurigen, als auch die schönen Momente haben mich immer wieder - bis hin zu einem kleinen Tränchen- berührt.

Es ist wohl eine der emotionalsten Familiengeschichten, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Shapiro gelingt es, das Leben so zu beschreiben, wie es wirklich ist. Große Liebe und Hoffnung machen das Ganze zu einem intensiven Leseerlebnis. Absolute Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2024
Die Verletzlichen
Nunez, Sigrid

Die Verletzlichen


weniger gut

Laut Klappentext erzählt dieses Buch, "was passiert, wenn Fremde bereit sind, ihr Herz füreinander zu öffnen, und was selbst kleine Gesten der Fürsorge bewirken können." Dabei soll es um die Erzählerin, einen jungen Mann und einen Papagei gehen, den es zu beaufsichtigen gilt. Bis die Erzählerin zum Papagei kommt, ist allerdings schon das halbe Buch gelesen und der junge Mann erscheint erst in der zweiten Hälfte. Die Beziehung zwischen den beiden nimmt dann auch nur etwas die Hälfte der restlichen Seiten ein. Also dieser Teil ist in vielleicht 50 Seiten erzählt.

Spoiler: Es passiert auch nicht viel zwischen den beiden außer ein Gespräch im Drogenrausch.

Ich finde daher den Klappentext höchst irreführend und hatte eine völlig andere Geschichte erwartet. Tatsächlich geht es im Roman hauptsächlich um die Erzählerin, ihre Erlebnisse und Gedanken vor und während der Pandemie. Ich vermute, es handelt sich um eine autofiktionale Erzählung. Die ersten 60 Seiten gefiel ich diese Erzählung auch noch Recht gut. Es sind schon ein paar gute Gedanken dabei. Auf Dauer wurde die Aneinanderreihung von Anekdoten aber doch immer weniger unterhaltsam und erscheinen zusammenhangslos. Die Ereignisse über die berichtete wurde, fand ich teilweise vollkommen belanglos. Ich habe mich mehr und mehr durch viele Längen hindurch gequält. Und das bei einem Buch, das nur knapp 220 Seiten hat.

Für mich, die ich eine emotionale Geschichte geschmückt mit ein paar Anekdoten über das Schreiben erwartet hatte, ein absoluter Fehlgriff.

Bewertung vom 08.09.2023
Die Lügnerin
Karig, Friedemann

Die Lügnerin


weniger gut

In diesem Roman geht es um eine Frau bei der die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmen. Im Roman erzählt sie auf diese Art von den letzten Jahren ihres Lebens einer Therapeutin in einer vermutlich psychatrischen Klinik.

Ich habe leider nicht wirklich Zugang zur Geschichte bekommen. Mir war es oft zu sprunghaft und ziellos erzählt. Ich habe es mir phantastischer vorgestellt und würde in dieser Hinsicht enttäuscht. Dadurch, dass mich die Erzählung dann nicht fesseln konnte, habe ich mich teilweise durch den Roman gequält.

Ein wenig aufrecht erhalten wurde die Spannung durch die Frage, wohin das alles führt. Aber auch die Auflösung war mir zu diffus. Für mich hätte der Roman mehr Beschreibungen aus der Klinik gebraucht. Ein paar Seiten um mich dort einzufinden, hätten mir geholfen, auch in die Geschichte zu finden.

Sehr passend zum Roman finde ich das Cover gewählt. Die verschwommene Darstellung passt gut zur diffusen Erzählung. Ich hoffe, es greifen anhand des Covers mehr Menschen zum Roman, die mit diesem auch etwas anfangen können. Für mich war es leider nichts.

Bewertung vom 07.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


ausgezeichnet

In diesem Roman geht es um Lars, der am letzten Tag des Jahres endlich einmal alles richtig machen will. Das ganze Buch handelt intensiv von den letzten Stunden des Tages und der To-do-Liste der ewig vor sich her geschobenen dinge, die Lars endlich erledigen will.

Jeder Punkt und Vorgang wird detailliert beschrieben. Dabei ist das Buch aber keineswegs mit Details überladen. Nele Pollatschek gelingt es Müßiggang und Prokrastination authentisch darzustellen. Die Geschichte ist oft sehr traurig und dann auch wieder extrem lustig. Trotzdem Lars mich im wahren Leben wahnsinnig machen würde, entwickelte ich Sympathie für den Protagonisten. Er wirkt mit der Zeit wie ein liebenswerter Taugenichts. Einer, der so gerne würde, aber nicht kann. Oder vielleicht doch? In jedem Fall kämpft er mit sich und diesen Kampf macht Nele Pollatschek für die Lesenden spürbar. Erst nach und nach wird sichtbar, worum es eigentlich geht und mit welcher Verzweiflung Lars so gerne ein anderer wäre.

Besonders ist im Buch auch der Schreibstil, der poetisch und tiefgründig aber doch auch locker leicht ist. Dieser macht die Geschichte über die Unerträglichkeit der kleinen Probleme zu einem unterhaltenden und doch nicht rein belletristischen Roman.