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Jule

Bewertungen

Insgesamt 112 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2024
One Dark Window - Die Schatten zwischen uns / The Shepherd King Bd.1
Gillig, Rachel

One Dark Window - Die Schatten zwischen uns / The Shepherd King Bd.1


sehr gut

4,25/5

"One dark Window - Die Schatten zwischen uns" von Rachel Gilling ist ein Buch voller Geheimnisse und Magie. Man trifft auf die unterschiedlichsten Protagonisten und eine Welt rund um Blunder, die besonders durch ihre Atmosphäre besticht.

Der Einstieg in die Geschichte ist allerdings etwas holprig, sodass ich ein paar Seiten brauchte, um richtig in die Geschichte hineinzufinden, die Protagonisten und die Magie der Karten zu verstehen. Dafür beinhaltet das Buch eine Auflistung der Wichtigsten Dinge mitsamt Erklärungen, die alles ein wenig leichter macht. Doch auch der Schreibstil ist super angenehm und sorgt dafür, dass man in die Geschichte findet. Besonders die Beschreibungen lassen das Setting echt werden und eine ganz besondere Atmosphäre entstehen.

Mit Elspeth findet man zudem eine Protagonistin vor, die vor kaum etwas zurückschreckt und weiß, was sie will. Sie lässt sich auch von den Männern nicht unterkriegen, hat aber ein Geheimnis, das ihr zum Verhängnis werden könnte. Mit Ravyn verhält es sich ähnlich: Auch er hat etwas zu verbergen. So geht es allerdings vielen Protagonisten in diesem Buch. Dennoch hat er mir als Charakter supergut gefallen, einfach weil man seine Gefühle und seinen Zwiespalt immer gut verstanden hat, auch wenn das meiste aus der Sicht von Elspeth geschrieben wurde. Positiv ist auch, dass die Lovestory nicht zu viel Platz in der Handlung einnimmt und die Beziehungen, Verrat und diverse andere Dinge im Vordergrund stehen.

Insgesamt ist es also eine wirklich gelungene Geschichte, auch wenn ich am Anfang so meine Probleme hatte und zwischendurch immer mal Phasen waren, in denen die Geschichte nur s dahingeplätschert ist.
Eine Empfehlung ist es definitiv für alle, die ein neues Magiesystem kennenlernen wollen und bereit dafür sein, in eine dunkle Welt abzutauchen, in der nicht alles ist, wie es scheint.

Bewertung vom 23.09.2024
Skye In Our Hearts
Fletcher, Elliot

Skye In Our Hearts


sehr gut

Schottische Lovestory

"Skye in our Hearts - April on my Mind" von Elliot Fletcher ist ein Buch, das vor allem durch das Setting und die Nebencharaktere überzeugt. Eine Whiskybrennerei ist doch eher ein ungewöhnlicher Ort für eine Lovestory, passt hier aber genau. Auch aus dem Grund, weil die Protagonisten alle schon Anfang 30 sind.

Wenn man auf die Protagonisten blickt, dann bleibt man zuerst bei April und Mal hänge, die eine gemeinsame Jugend verbindet. Beide haben ihre Eigenarten und es ist schön zu sehen, wie beide langsam wieder zueinanderfinden. So wird sich besonders zu Beginn sehr viel Zeit gelassen, was mir gut gefallen hat. Am Ende ging es mir dann doch ein wenig zu schnell und auch die Sexszenen waren an gewissen Stellen einfach über.
Besonders überzeugen können dagegen die Nebenprotagonisten, wie die Geschwister von Mal oder die Freunde von April. Sie geben der Geschichte den nötigen Schwung. Mein wahres Highlight sind allerdings die Hunde von April und Mal, die quasi ihre eigene kleine freundschaftliche Liebesgeschichte erleben und einfach toll sind.

Auch der Schreibstil passt zur Geschichte: Die Atmosphäre kommt gut rüber, aber auch die Gedanken, Gefühle, Emotionen bleiben nicht auf der Strecke. Zwar empfand ich den Schreibstil zwischendurch als etwas holprig, aber da kann ich drüber hinwegsehen, denn im Großen und Ganzen fliegt man durch die Seiten.
Dies liegt auch, wie schon erwähnt, am Setting: Skye ist eine wundervolle kleine Insel, die dazu einlädt, Urlaub zu machen. Dazu die Whiskybrennerei. Irgendwie lädt alles zum Wohlfühlen ein.

Schlussendlich ist es vielleicht keine richtig mitreißende Liebesgeschichte, aber dafür eine, bei der man sich fallen lassen und wohlfühlen kann.

Bewertung vom 14.09.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


ausgezeichnet

Realistisch

"Blue Sisters" von Coco Mellors ist ein Buch, das besonders durch die realistische Beziehung der Schwestern Avery, Bonnie, Lucky und Nicky besticht. Es ist ein Buch, das nicht immer einfach zu lesen ist, weil es so viel Wahrheit beinhaltet, dennoch etwas hat, das süchtig macht.

Angefangen beim Schreibstil, der die Emotionen und Gefühle unfassbar gut widerspiegelt und tiefe Einblicke zu lässt. So ist es ein leichtes, in die doch manchmal komplizierteren Charaktere hineinzuschauen, und sie zu verstehen. Aber auch die Übersetzung von Lisa Kögeböhn ist einfach gut. Man merkt beim lesen definitiv nicht, dass es sich um eine Übersetzung handelt. Man fliegt durch die Seiten und nimmt alles mit was man bekommen kann.

So haben mir besonders Bonnies Kapitel gefallen, eben weil sie vor Energie gesprüht haben und mann von ihr immer immer mehr gelernt hat. Die starke Bonnie offenbart sich im Buch immer weiter. Auch ihre Beziehung zu gewissen Nebenprotagonisten haben mir gefallen. Die Differenzen und andere Probleme wurden eindrücklich zur schau gestellt. Dazu die Dialoge, die die ganze Geschichte noch lebendiger machen, eben weil sie so authentisch und oft super nah an der Realität sind. Aber auch Avery und Lucky haben mich mit ihren Geschichten fesseln können, obwohl ich mit Lucky zu beginn so meine Schwierigkeiten hatte. Das macht die Geschichte aus. Die Unterschiede. Die Streitereien. Einfach alles.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass dieses Buch definitiv eine Empfehlung ist. Eine Empfehlung für alle, die die unterschiedlichen Dynamiken von Schwestern untereinander kennenlernen möchten. Oder für die, die sich nach einem realistischen Buch sehnen. Und ja: "Eine Schwester ist keine Freundin."

Ich habe lange kein Buch mehr so geliebt wie dieses.

Bewertung vom 13.09.2024
The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)
Jackson, Holly

The Reappearance of Rachel Price (deutsche Ausgabe)


gut

Lügen und Geheimnisse

"The Reappearance of Rachel Price" von Holly Jackson ist ein Buch, das voller Lügen, Geheimnisse und Wendungen steckt, die nicht von Anfang an zu erahnen sind. Im Zusammenspiel mit den Charakteren ergibt sich so über weite Strecken des Buches eine unterhaltsame wenngleich nicht immer spannende Story.

Dass die Story unterhaltsam ist, liegt zu Teilen auch am Schreibstil, der es ein leichtes macht durch die Seiten zu fliegen, wenn man einmal drin ist. Nur leider gibt es immer wieder Stellen, die repetitiv sind: Dies ist zum Beispiel der Knoten in Bels Bauch, der immer immer wieder beschrieben wird. Die Stellen hätte man ohne Probleme streichen können. So wäre auch das Buch gleich um ein paar Seiten kürzer gewesen. Die Beschreibung hat mich irgendwann beim Lesen tierisch genervt. In Kombination mit einem ersten Buchdrittel, das nur schleppend voran geht – keine gute Mischung.

Dennoch waren die Protagonisten an sich interessant und undurchschaubar. So hat jeder seine Geheimnisse. Lügen werden aufgetischt und man bekommt ein Bild von einer dysfunktionalen Familie.
Zwar taucht man nie wirklich tief in die Gefühlswelten der einzelnen Familienmitglieder ein, aber auch das passt zur Geschichte, die wirklich sehr auf das Verschwinden von Rachel Price und Bels Innenleben fokussiert ist.

Generell bleibt es bis zum Schluss offen, was passiert sein könnte und manche Dinge waren wirklich eine Überraschung für mich. Auch insofern, dass ich manche Dinge etwas weit hergeholt finde. Da hätte man aus dem Ende wesentlich mehr herausholen können. Wenn man länger darüber nachdenkt, ist das meiste allerdings logisch nachvollziehbar.
Auch die Idee mit dem Filmteam und der Doku, die die gesamte Geschichte umrahmen, ist wirklich mal was anderes. Und da muss man sagen, ist die Umsetzung gelungen.

Insgesamt muss ich aber sagen, dass mich die Geschichte nicht ganz abholen konnte, weil es dafür einfach an viele Stellen für mich zu langwierig war. Schade eigentlich. So wird dieses Buch fürs Erste mein erstes und einziges Buch von Holly Jackson bleiben.

Bewertung vom 06.09.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Berührend und mitreißend

4,5 von 5

Kann Rebecca Yarros auch noch Bücher schreiben, die mich emotional nicht so sehr mitnehmen? Ich glaube nicht, denn „Alles was ich geben kann,“, hat mein Herz zerrissen und in mühsamer Arbeit wieder zusammengefügt. Es ist ein Buch über Krankheit, den Tod, Gefühle jeglicher Art und natürlich die Liebe. Eine klassische Lovestory findet man hier definitiv nicht vor.

Mit Ella und Beckett hat Yarros zwei Protagonisten geschrieben, die so unterschiedlich wirken und doch Gemeinsamkeiten haben. Von Seite zu Seite lernt man sie besser kennen und lernt so viel über ihre Geschichte. Dazu kommen die Briefe zu Beginn eines jeden Kapitels, die noch tiefere Einblicke in ihre echten rauen Emotionen geben. Es ist spürbar, wie sie immer weiter zusammenwachsen und sich verändern.
Doch das wahre Highlight sind Ellas Kinder Colt und Maisie, die die Geschichte durch ihre Art ein Stück besser machen und zeigen, wie wichtig Zusammenhalt sein kann. Sie sind mir wirklich ans Herz gewachsen.
Generell passen die Protagonisten einfach in die Geschichte. Es gibt niemanden, der komplett aus dem Muster fällt.

Das liegt aber auch an dem Schreibstil, der zwar leicht ist, aber jedes noch so kleine Gefühl bestens rüberbringt. Er macht die Geschichte authentisch und entwickelt einen Bann, dem man sich nur schwer entziehen kann. Im Zusammenhang mit dem Setting kann man nicht anders, als sich ebenfalls in das Solitude zu wünschen.
Dennoch gab es immer wieder kleine Details, die mich gestört haben und die nicht unbedingt hätten sein müssen, aber im Gesamten hat mir das Buch wirklich gut gefallen.

Am liebsten würde ich noch so viel mehr schreiben, aber dann würde ich anfangen zu spoilern, deshalb empfehle ich diese Geschichte eben allen, die bereit sind, sich das Herz zerreißen zu lassen.

Bewertung vom 20.08.2024
Hunting Angel
Wonda, J. S.

Hunting Angel


sehr gut

„Hunting Angel - Ich werde dich jagen“ von J. S. Wonda bietet gelungene Abwechslung von crime Elementen zusammen mit Spice. Im Fokus dieser Reihe steht Ly, den man vielleicht schon aus Catching Beauty kennt. Neben ihm trifft man auf Eden. Eine Protagonistin, die weiß, was sie will. Genaueres will ich hier nicht verraten.

Das Zusammenspiel der beiden sorgt im gesamten Buch für ordentlich Zündstoff und die Dialoge sind nicht ohne. Insgesamt wird durch und durch für gute Unterhaltung gesorgt.
Mit den wechselnden Perspektiven bekommt man zudem einen guten Einblick in die jeweiligen Gefühlswelten. Generell passt der Schreibstil einfach zu den Protagonisten und es macht wirklich Spaß die Geschichte zu verfolgen.
Dennoch wurde mir Lys Misstrauen und Verhalten manchmal too much, hat in gewisser Hinsicht aber auch seine Charakterzüge gut unterstrichen.
Manche Handlungen waren für mich auch nur schwer nachvollziehbar. An den Stellen habe ich mich des Öfteren gefragt, ob es unbedingt so sein muss.

Nichtsdestotrotz hat mich die Story wirklich gut unterhalten. Auch dass sich die gesamte Geschichte nur über ein paar Tage erstreckt fällt kaum auf, da so viel passiert und man denkt, dass Wochen vorübergezogen sein müssen. Und das Ende? Ein absolut mieser Cliffhanger, der dazu führt, dass Band zwei unbedingt gelesen werden muss.

Insgesamt ist das Buch eine Empfehlung für alle, die nicht vor Protagonisten zurückschrecken, die keinen Skrupel besitzen und einfach mal abschalten wollen.

Bewertung vom 16.08.2024
Mittsommercamp zum Verlieben
Metzner, Michaela

Mittsommercamp zum Verlieben


gut

Ein schwedischer Sommer

Im „Mittsommercamp zum Verlieben“ von Michaela Metzner ist der Titel Programm. Zumindest was die Protagonisten im Buch angeht. Wir begleiten Bea nach Schweden, treffen dort auf den grummeligen Camp-Leiter Ed und erleben mit den Jugendlichen im Camp einen interessanten Sommer. Die Geschichte begeistert vor allem durch das Setting, das Lust auf einen Urlaub an abgelegeneren Orten in Schweden macht. Zwar wird sich vieler Klischees bedient, die hier aber gut in die Geschichte passen.

Auch der Schreibstil überzeugt durch seine Einfachheit, sodass man gut durch die Seiten kommt. Allerdings fehlten mir an manchen Stellen die Emotionen und Gefühle, was aber auch daran liegen kann, dass die Handlung generell sehr sprunghaft ist. Es gibt viele kurze Szenen und dann geht es weiter. Mal ist man hier, mal da. Tiefe? Habe ich vergeblich gesucht - dabei hat es sich an so vielen Stellen angeboten die Szenen ausführlicher zu gestalten. Besonders an diesem Punkt wurde viel Potential liegen gelassen und so hat mir immer etwas gefehlt.

Mit Bea wurde eine Hauptprotagonistin gewählt, die eine interessante Geschichte zu bieten hat, aber oftmals sehr unsicher auftritt und sich oft von der Meinung anderer beeinflussen lässt. Dennoch erlebt man, wie sie sich weiterentwickelt, auch wenn ihr Handlungen immer wieder etwas naiv sind. Ed dagegen ist ein klassischer Fall von „harte Schale weicher Kern“, den man durch die Kapitel aus seiner Sicht langsam lieben lernt. Doch die wahren Stars in diesem Buch sind die Nebenprotagonisten, die die Geschichte wirklich bereichern und interessant machen. Immer wieder überzeugen sie mit ihrer Art und sorgen für Freude am Lesen.

Schlussendlich bleibt es dabei, dass mir die Geschichte viel zu sprunghaft war und man kaum in einer Szene, einem Moment, ankommen konnte, weil im Nächsten Abschnitt schon eine Woche vergangen war. Insgesamt ist es aber eine nette Geschichte, die man lesen kann, wenn man wirklich eine leichte Lektüre haben möchte.

Bewertung vom 15.08.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


sehr gut

Ein stetiges Auf und Ab

3,5 von 5

In das Buch „When the moon hatched“ von Sarah A. Parker bin ich mit hohen Erwartungen gegangen, die leider nur teilweise erfüllt wurden.
In diesem Buch trifft man auf Protagonisten, deren Geschichte undurchsichtig ist und auf Drachen, die in einem Moment alles zerstören können. Irgendwann verschwimmen Wahrheit und Lüge, Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Es wird schwer den Überblick zu behalten.

Besonders am Anfang ist es herausfordernd den Überblick über alle Protagonisten und deren Beziehungen zueinander, sowie die Lebewesen zu behalten. Besonders die Machtstrukturen werfen viele Fragen auf, sodass es kein leichtes ist, sich in der Welt zurechtzufinden. Generell wurden viele meiner Fragen nicht wirklich beantwortet, was dazu geführt hat, dass die Freude am Lesen, zu Beginn, wirklich gering war.
Doch auch in der Mitte des Buches gab es immer wieder Szenen, die für mich nur wenig Sinn ergeben haben und nicht unbedingt für die Geschichte von unfassbarer Bedeutung waren.
Dies ändert allerdings nichts daran, dass der Schreibstil recht gut zu lesen ist und man mit der Zeit durch die Seiten fliegt, auch wenn die Handlung vielleicht nicht immer ein Highlight ist. Trotzdem wurden bestimmte Formulierungen wirklich häufig verwendet, sodass sich manche Stellen repetitiv angefühlt haben. Mehr Varianz in diesen wäre schön gewesen.

Ebenfalls ist mir Raeve, als Hauptprotagonistin, mit ihrem Verhalten irgendwann ziemlich auf die Nerven gegangen. Wenn man ihre Geschichte und die Vergangenheit kennt, kann man es teilweise nachvollziehen, trotzdem ist sie, an manchen Stellen zu stur und abweisend gewesen. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ihr nichts wirklich recht gemacht werden kann, was einfach nur anstrengend wurde.
Kaan dagegen ist irgendwie das genaue Gegenteil von ihr. Er versucht alles, um ihr Vertrauen zu gewinnen und besonders die wenigen Kapitel aus seiner Sicht sorgen dafür, dass man tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt bekommt.
Ihre Beziehung zueinander ist auf jeden Fall etwas besonders. Genauso wie das Magiesystem, das ich wirklich interessant finde. Besonders im Hinblick auf die Gottheiten hat es einige spannende Punkte in die Geschichte einfließen lassen.

Schlussendlich bleibt mir aber zu sagen, dass ich zwar über weite Strecken gut unterhalten wurde, es aber immer wieder Stellen gab, die mir die Lust am Lesen etwas genommen haben. Mehr Varianz wäre hier und da schön gewesen. Im Endeffekt haben mir die Nebenprotagonisten sogar mehr gegeben als Raeve und Kaan. Sie haben die Geschichte bunter gemacht.
Es ist also ein Buch, das man durchaus lesen kann, aber für mich bei weitem kein Highlight.

Bewertung vom 15.08.2024
Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1
Douaihy, Margot

Verbrannte Gnade / Die Punkrock-Nonne ermittelt Bd.1


weniger gut

Kein wirklicher Krimi


In „Verbrannte Gnade“ von Margot Douaihy begegnen wir vielen unterschiedlichen Protagonisten und begeben uns in ein Kloster, in dem etwas andere Nonnen unterwegs sind.

Generell ist der Ansatz, mit Schwester Holiday eine Nonne ermitteln zu lassen wirklich interessant. Gerade wenn man mehr über ihre Vergangenheit erfährt und ihre Handlungen besser nachvollziehen kann, kann daraus etwas wirklich Interessantes entstehen. Nur ist hier eben kein wirklicher Krimi entstanden. Klar, es gab Tote, aber wurde es irgendwann richtig spannend? Gab es Wendungen, die unvorhergesehen waren und trotzdem Sinn ergeben haben? Nicht wirklich. Dabei hat die ganze Story super viel Potenzial, einfach weil die Protagonisten so anders sind.
Schwester Holiday mit ihrem Goldzahn, den Tattoos und der nicht so einfachen Vergangenheit. Detektive Riveaux, mit Schwächen, die man bei der Polizei vielleicht nicht unbedingt haben sollte und ihrem Hang zum Parfum. Und noch viele mehr. Zwischenzeitlich hatte ich leider das Gefühl, dass die ganze Handlung etwas zu Bunt wurde und zu viele kleine unwichtige Dinge aufgegriffen wurden, was der Geschichte nicht gutgetan hat.

Dagegen ist der Schreibstil wirklich angenehm und die Wortwahl gut zu den Charakteren gewählt. Über Strecken kam es wirklich authentisch rüber. Nur dann gab es immer wieder Wiederholungen. Wiederholungen, die mich irgendwann tierisch genervt haben. Es wird zum Beispiel sehr oft erwähnt, dass bestimmte Protagonisten schwitzen, oder das Schwester Holiday einen Goldzahn hat. Solche Sachen begreift man auch, wenn sie nur ein zweimal geschrieben wurden.

Schlussendlich bleibt mir nur zu sagen, dass ich mir mehr erhofft habe. Gerade auch vom Ende, das mich gar nicht überzeugen konnte. Das Cover ist wirklich gut gelungen, keine Frage. Aber beim Inhalt gibt es, aus meiner Sicht, definitiv Verbesserungspotenzial. Wirklich schade, weil diese Story viele gute Ansätze hat.

Bewertung vom 01.08.2024
Mitternachtsschwimmer
Maguire, Roisin

Mitternachtsschwimmer


sehr gut

Rau und ehrlich

In „Mitternachtsschwimmer“ von Roisin Maguire begeben wir uns an die irische Küste und begegnen vielen Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es geht um Vertrauen, Zusammenhalt und darum man selbst zu sein.

Mit Evan treffen wir auf einen Städter, wie man ihn sich vorstellen würde. Er passt auf den ersten Blick nicht wirklich in die Kulisse und sorgt für einen großen Kontrast, der es interessant werden lässt, wie er mit dem Leben an der Küste klarkommen wird. Man lernt viel über ihn und sein Leben. Über das, was ihn antreibt und am Leben hält.
So auch bei Grace, mit der ich zu Beginn gar nicht warm wurde, was wahrscheinlich an ihrer Art lag. An den Wörtern, die sie gewählt hat. Doch sobald man mehr über sie lernt, versteht man sie besser.
Generell ist die Charakterentwicklung bei allen Protagonisten wunderbar gelungen. Es ist spürbar, wie sie sich Stück für Stück immer weiter öffnen und sich emotional weiterentwickeln.

Dazu passend ist auch der Schreibstil, der wie das Meer und die irische Küste, rau, ungefiltert und ehrlich ist. Das was gemeint ist, wird die meiste Zeit auch gesagt. Zwar ist es am Anfang wirklich schwer für mich gewesen, in den Schreibstil zu finden, aber von Seite zu Seite habe ich gemerkt, wie sehr er mit dem Inhalt harmoniert und das hat mich ein Stück weit beeindruckt.
Das Einbringen der Pandemie ist ebenfalls gelungen. Sie wurde immer mal wieder erwähnt, hat an sich aber keinen extrem großen Spielraum eingenommen, was ich gut finde, da ich Angst hatte, das sie alles in diesem Buch, einnehmen wird.
Generell wurden viele Dinge geschickt in die Handlung eingefädelt, sodass nie wirklich Wiederholungen aufgetaucht sind, auch wenn es sich manchmal so angefühlt hat.

Insgesamt bleibt mir zu sagen, dass besonders der Titel geschickt gewählt wurde und man ihn nach dem Lesen noch ein bisschen besser versteht. Zwar gab es anfängliche Schwierigkeiten und kleinere Dinge, die mich vielleicht ein wenig gestört haben, aber dennoch hat mich dieses Buch gut unterhalten.
Ich empfehle es allen, die gerne mal eine ehrliche, ungeschliffene Geschichte Lesen möchten und sich nicht vor Protagonisten scheuen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt liebenswürdig sind.