Nachdem Cassandras Vater sich bei einer All-in-Wette um die Gameshow verzockt hat, wird sie ihrem angenehmen Leben in der Platin-Zone entrissen und landet in der roten Zone. Nun muss sie selbst in brutalen Spielen um ihr Überleben kämpfen. Ihre einzige Chance raus aus dem Elend: es in die Gameshow schaffen und siegen.
Die Grundidee des Buches ist gut, wirklich gut! Eine Zukunftsdystopie, die zum Fürchten ist, und brutale Spiele, bei denen es um Leben und Tod geht - kommt euch bekannt vor? Ja, es gibt tatsächlich gewisse Ähnlichkeiten zu den „Tribute von Panem“-Büchern, jedoch tut man diesem Buch unrecht, wenn man es lediglich mit der Erfolgstrilogie vergleicht. Ich mochte diese ähnlichen Vibes sogar sehr gerne.
Tatsächlich hat es die Autorin geschafft, mich von der ersten Minute an zu catchen. Die Handlung beginnt kurz vor Cassandras Verstoß in die niedrigste Klasse und wir erleben mit, wie es dazu kommt. Bereits hier musste ich mit der Protagonistin mitfiebern und als dann die ersten Spiele losgingen, hatte mich das Buch bereits überzeugt.
Die meiste Zeit bleibt die Spannung hier konstant oben, nur in der Mitte gab es eine kleine Länge für mich. Hier geht es vor allem darum, andere Gamer kennenzulernen, während Cass für die Spiele trainiert, das zog sich für mich etwas.
Die Protagonistin fand ich authentisch gezeichnet, ebenso Jax und Enso, der sich unerwarteter Weise in mein Herz geschlichen hat. So haben tatsächlich die meisten Charaktere einen Wiedererkennungswert, lediglich zwei (wichtigere?) Figuren blieben nach meinem Geschmack sehr oberflächlich und farblos.
Auch die Sprecherin hat ihren Job gut gemacht, ich habe ihr gerne zugehört und ihre Stimme passte perfekt zur Protagonistin.
Es gibt auch eine Liebesgeschichte, die sich ganz gut in die Geschichte einfügt. Typische „Beziehungskonflikte“ waren aber bereits früh vorgezeichnet. Der Cliffhanger am Ende ist ziemlich mies und allgemein lässt einen die Autorin hier mit vielen Fragen zurück, weshalb ich nun das sehr dringende Bedürfnis habe, direkt Teil 2 zu lesen.
Nachdem Prinzessin Marras älteste Schwester an der Seite von Prinz Vosling gestorben ist, wird ihre andere Schwester Kania mit ihm verheiratet, um ihm einen Erben zu schenken. Bald muss Marra jedoch feststellen, dass der Prinz nicht nur ihre älteste Schwester auf dem Gewissen hat, sondern dass seine gewalttätige Art auch Kania das Leben kosten könnte. So fasst Marra einen Plan: Sie will den Prinzen tot sehen und zieht dafür mit einer ungewöhnlichen, bunt gewürfelten Truppe in ihren persönlichen Krieg.
Ich muss gestehen, ich habe dem Buch anfangs etwas unrecht getan. Die erste Buchhälfte zog sich für mich wie Brei und erschien mir wie eine sehr lange Einleitung für die eigentliche Handlung. Doch glücklicherweise wurde dieses Buch, dass eigentlich ein sehr düsteres Märchen erzählt, dann doch noch besser.
Der Schreibstil ist für einen Fantasyroman etwas gehobener und jedes Wort wirkt dabei wohl durchdacht. Rückblicke in die Vergangenheit werden wie selbstverständlich in die Handlung eingewoben als wenn die Protagonistin just in dem Moment noch einmal daran zurückdenkt.
Die Handlung selbst ist dabei sehr viel düsterer als erwartet, unsere Helden dazu fast untypisch, denn sie entsprechen mal ausnahmsweise keinen Klischees, was ich sehr erfrischend fand. Marra, die Protagonistin, ist bereits 30 Jahre alt und zudem ausnahmsweise mal nicht die äußerlich perfekte Schönheit. Und auch Fenris kommt als männlicher Gegenpart mit seinen 40 Jahren verhältnismäßig alt für das Genre daher.
Ein bisschen Liebe mit fast schon typisch märchenhafter Zurückhaltung gibt es hier auch und ich fand die dezente Romantik, die ab und an in der Luft lag, sehr süß und unterhaltsam. Auch darüberhinaus hat der Roman seinen ganz eigenen Humor und bringt einen des Öfteren zum Schmunzeln.
Das Buch kommt mit 352 Seiten für einen Fantasyroman recht kurz daher, daher finde ich es schade, dass die Geschichte so lange braucht, um an Fahrt aufzunehmen. Trotz auch ein paar Stärken vergebe ich daher 3,5 Sterne.
Nach einem Drogenskandal um ihren Exfreund ist Georgie Darcy‘s Ruf an der Pemberly Academy ruiniert. Doch das will sie nun wieder in Ordnung bringen. Zum Glück kann sie mit Avery einen alten Freund zurückgewinnen, der sie bei ihrem Vorhaben unterstützt. Und dann will sie auch noch ihren Bruder Fitz mit der lieben Elizabeth Bennet verkuppeln.
„Skandal und Vorurteil“ ist irgendwie angelehnt an „Stolz und Vorurteil“ - und dann irgendwie doch wieder nicht. Denn bis auf dieselben Namen einiger weniger Figuren hat dieses Buch kaum Gemeinsamkeiten mit dem Klassiker, angefangen damit, dass Georgies Geschichte in der heutigen Zeit spielt und es in erster Linie um ihr (Liebes)leben geht.
Zu Anfang habe ich mich mit der Geschichte wirklich schwer getan. Zunächst kam es mir vor als höre ich den zweiten Band einer Reihe. Es gibt bereits so viel Vorgeschichte, die wir als Leser/-in nicht kennen. Doch das wird dann zum Glück noch nachgeholt und die Protagonistin erzählt uns in Kürze, was vorgefallen war.
Stellenweise erschien mir die ganze Geschichte jedoch etwas übertrieben. Nur weil Georgie einen Drogendealer entlarvt hat, sollen sie nun alle an der Academy hassen? Und zwar aus dem Grund, dass sie nun keinen Dealer mehr haben und dieser Dealer zudem noch super beliebt war? Ich würde doch mal behaupten, in der breiten Masse der Schülerschaft wird es doch sicherlich auch solche geben, die keine Drogen nehmen und denen es einfach Schnuppe ist, was da vorgefallen ist.
Die Protagonistin machte es mir außerdem alles andere als leicht, sie zu mögen. Georgie ist naiv, ich-bezogen, egoistisch und lernt leider nicht aus ihren Fehlern.
Auch die Haupthandlung ist für mich sehr an den Haaren herbeigezogen und mit einem einfachen offenen Gespräch mit ihrem Bruder hätte Georgie bereits alle Probleme aus der Welt schaffen können. Mir erscheint es total absurd, dass sie sich von ihrem Exfreund erpressen lässt, obwohl er genau genommen gar nichts gegen sie in der Hand hat.
Doch mit der Zeit wurde es glücklicherweise immer besser. Avery ist einfach klasse! Und die Liebesgeschichte toppt einfach alles und stellt meine vorangegangene Kritik zum Glück in den Schatten. Sie ist super süß, sodass ich sie gern weiter verfolgt habe. Irgendwann hatte sie mich so sehr gepackt, dass ich das Zuhören nur ungern unterbrochen habe. Und das macht für mich auch einen großen Teil einer guten Geschichte aus.
Wer süße Teenie-Liebesgeschichten liebt, kann hier trotz einiger Mängel guten Gewissens zugreifen.
Riley bekommt die Chance auf einem herrschaftlichen Anwesen an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen. Doch irgendjemand schreibt in seinen eingereichten Texten über sie - und weiß Dinge, die dort sonst niemand wissen dürfte.
Ich finde den Plot des Buches großartig und die ersten gut 100-150 Seiten gefielen mir wirklich gut, ich bekam sogar richtig Lust, selbst Autorin zu werden. Doch dann fing die Protagonistin an, blöde Dinge zu tun oder doofe Entscheidungen zu treffen und ich konnte einfach nicht mehr richtig nachvollziehen, was eigentlich in ihrem Kopf los war.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich schnell und basiert meiner Meinung nach nur auf Oberflächlichkeiten, dem kann ich leider nicht viel abgewinnen.
Rileys Love Interest bleibt dabei absolut langweilig und farblos - dafür ist er rein äußerlich ein Adonis. Innere Werte scheinen hier nicht von großem Interesse zu sein.
Auch der Spannungsaufbau hätte für mich noch größer sein können. Das Mitfiebern blieb hier ab und an auf der Strecke. Es überwiegt hier klar die Liebesgeschichte und deren Verlauf ist von Anfang an bereits deutlich vorgezeichnet.
Dafür mochte ich die anderen Charaktere im Buch sehr gerne, also tatsächlich Rileys gesamte Schreibgruppe, aus der ich eigentlich jeden interessant fand und auch auf die einzelnen Charaktere neugierig war.
Starker Plot, nicht so starke Umsetzung, daher vergebe ich drei Sterne.
Dieses Buch spielt in einer entfernten Zukunft und EQUILON ist die neue Weltordnung - ein Programm, geschrieben von den sogenannten MegaGoods, also mutmaßlich die Klugen und Reichen der Zukunft. Jenna hat es mit einem IT-Projekt unter die eine Milliarde geschafft. Sie darf ins New Valley, die schöne Welt der klugen Köpfe, und kommt endlich raus aus dem wortwörtlich eingestaubten Old Berlin. Dorian dagegen ist unendlich weit entfernt davon jemals eine schönere Zukunft zu haben, haust auf drei Quadratmetern und will dem Ganzen am liebsten ein Ende setzen.
Die hier gezeichnete Zukunftsversion ist erschreckend, zugleich aber sehr gut und realistisch ausgearbeitet. Dafür hinkt die Handlung. Hier fehlt es einfach an Spannung und der Nähe zu den Figuren. Zu Jenna konnte ich leider gar keine Nähe aufbauen. Sie war mir über lange Strecken für ihren hohen Intellekt einfach zu naiv. Dorian mochte ich dagegen schon lieber. Mit ihm konnte ich mitfühlen und seine Handlungen auch nachempfinden.
Dafür, dass diese Version unserer Welt eine Konsequenz des Klimawandels sein soll, wurde meiner Meinung nach eher wenig auf den Klimawandel und seine unmittelbaren Folgen eingegangen. Man wurde eher vor vollendete Tatsachen gestellt, der Weg dahin wird kaum beleuchtet.
Erst am Ende wurde die Handlung für mich wirklich spannend. Leider macht die Autorin dann an der spannendsten Stelle einen Cut. Das Ende gleicht also einem gigantischen Cliffhanger, auf den ein Epilog folgt. Stilistisch ist so ein abgehaktes Ende leider nicht so meins. Es bleibt tatsächlich sogar noch Stoff für eine Fortsetzung.
Judith Rakers’ Kochbuch, welches sie selbst eher als Ideensammlung bezeichnet, beginnt mit einem äußerst sympathischen Vorwort, das jeden Leser zum Schmunzeln bringen dürfte.
Die Rezepte sind nicht wahnsinnig kreativ, dafür aber gut machbar. So gibt es zum Beispiel Rezepte für French Toast, mit den Eiern von den eigenen Hühnern, und Spargelsuppe. Dass der Spargel aus dem eigenen Garten kommt, mag ich an dieser Stelle allerdings bezweifeln. Ein reines Selbstversorgerbuch ist es in meinen Augen nicht. Aber es bietet zahlreiche Rezepte für die Küche mit eigens angebautem Gemüse, nach Monaten und damit auch nach der Erntezeit sortiert. Ein paar Anbautipps sind auch mit dabei. Zu jedem Kapitelbeginn gibt es eine Übersicht, welches Obst und Gemüse geerntet oder ausgesät werden kann.
Die Rezepte sind gut erklärt. Ich habe lediglich Zeitangaben für die gesamte Zubereitung vermisst.
Stellenweise hat das Buch etwas von einer Judith Rakers-Homestory mit zahlreichen Fotos der Autorin. Das hätte ich persönlich nicht so gebraucht.
Eine Geschichte vom Freundschaftschließen
Dieses Pappbilderbuch erzählt auf niedliche Weise, wie der Elefant Lenni und das Luchsmädchen Lu Freunde werden. Obwohl Lu ganz anders ist als Lenni und noch so quirlig dazu, schließt der kleine Elefant sie ganz schnell in sein Herz.
Die Geschichte ist nicht nur liebevoll erzählt, sondern auch mindestens genauso schön illustriert. Die Geschichte wird bildlich sehr gut dargestellt. Die Illustrationen nehmen dabei in der Regel die ganze Doppelseite ein, sodass es neben der Handlung viel zu entdecken gibt. Auch die Farben sind sehr ansprechend. Ich habe mich auf Anhieb in die süßen Zeichnungen von Elefant und Luchsmädchen verliebt.
Auch die Textmenge pro Seite scheint mir angemessen. Ab und an könnte der Text noch etwas leserlicher gestaltet werden. Da die Schrift recht dünn ist, wird es beim Vorlesen anstrengender, wenn sie auf dunklem Hintergrund steht.
Ein bisschen Kritik auf hohem Niveau noch zum Schluss: Luchsmädchen Lu hat ab und an einen flapsigen Sprachstil, zum Beispiel benutzt sie gern das Wort „total“ als Antwort. Das scheint mir für Bilderbücher doch etwas ungewöhnlich.
Dennoch habe ich Lenni und Lu fest in mein Herz geschlossen und bin jetzt schon Fan dieser Kinderbuchreihe!
Der Prozess um Max Hastings hat begonnen und Pip arbeitet die Ereignisse in ihrem Podcast auf. Dieser sollte damit nach einer ersten Staffel eigentlich wieder enden, doch dann steht ihr Freund Connor vor der Tür. Sein Bruder Jamie wird vermisst und er bittet Pip um Hilfe. Pip nutzt ihren Podcast und die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer und macht sich an die Arbeit.
Die Geschichte beginnt zunächst sehr ruhig und knüpft an die Ereignisse von Band 1 an. Diese werden unter anderem in einem Review zu Pips Podcast aufgearbeitet, sodass das Buch sogar gut lesbar ist, wenn man Band 1 noch nicht kennt. Der Lesende bekommt noch einmal alle wichtigen Informationen und Personenkonstellationen geliefert. Entsprechend dauert es ein bisschen bis der Roman an Fahrt aufnimmt - dann aber so richtig!
Holly Jacksons Schreibstil habe ich schnell lieben gelernt. Mit viel Fleiß und Sorgfalt hat sie hier einen spannenden Krimi entfaltet. Jackson beweist hier ihre Liebe zum Detail. Den gesammelten Hinweisen dürfen wir als Leser/-innen ebenfalls folgen, so gibt es im Buch beispielsweise Fotos von Beweisstücken oder Grundrisse, in denen Pip Abläufe und ähnliches festhält. Auch ihre Fallnotizen bekommen wir zu lesen sowie die Interviews, die sie für ihren Podcast führt. Und auch einzelne Podcastfolgen finden wir transkribiert vor. Das macht es umso spannender hier mitzurätseln und ständig neue Theorien aufzustellen.
Pip ist ein außerordentlich vielschichtiger Charakter, dem die Autorin sehr viel Tiefe sowie Ecken und Kanten gegeben hat, was Pip für mich als Protagonistin sehr authentisch macht. Die Liebesgeschichte aus Band 1 spielt hier ebenfalls noch eine sehr dezente Rolle im Hintergrund, was ich als sehr angenehm empfand.
Besonders auf den letzten 100 Seiten habe ich es sehr genossen wie sich die Puzzleteile schließlich zusammengefügt haben. Die Auflösung des Falls und das Ende des Buches wirken auf mich realistisch und passend.
Für diesen durchweg spannenden Jugendthriller vergebe ich gerne volle fünf Sterne.
Dieses Buch ist weitaus mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist vor allem die Geschichte einer jungen Frau im frühen 19. Jahrhundert, die Chirurgin werden will - und das zu einer Zeit, zu der von Frauen nichts anderes erwartet wurde, als dass sie gute Ehefrauen und Mütter sind, auf Bällen tanzen und zu Dinnerpartys einladen. Als Mann verkleidet besucht Hazel daher heimlich Anatomievorlesungen eines angesehenen Chirurgen. Als sie auffliegt, schafft sie es, ihm von einem Deal zu überzeugen und die ärztliche Prüfung doch noch ablegen zu dürfen. Nur lernen muss sie dafür von nun an auf eigene Faust. Und der Auferstehungsmann Jack hilft ihr, die passenden Studienobjekte aufzutreiben …
Tatsächlich ist dieses Buch die meiste Zeit über weniger eine Liebesgeschichte als ein Kriminalfall. Es störte mich nicht, dass die Liebesgeschichte eher etwas im Hintergrund steht, dafür ist der Rest der Geschichte doch einfach zu spannend.
Das Buch ist überraschend unvorhersehbar und ich konnte es irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch, wenn ich zugeben muss, dass ich nicht mit allen Wendungen zufrieden war.
Die Autorin scheint gut recherchiert zu haben, was den Stand der Medizin im 19. Jahrhundert anbelangt. Damit konnte der Roman bei mir zusätzlich Eindruck schinden.
Allerdings konnte mich das Ende leider nicht ganz überzeugen. Was spannend aufgebaut wurde, wurde dann relativ schnell abgehandelt, die Lösung scheint mir unausgereift und ich bleibe nach dem Lesen etwas unbefriedigt zurück.
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