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Lianne

Bewertungen

Insgesamt 216 Bewertungen
Bewertung vom 23.04.2025
Vogel, Laura

Dein ADHS-Wohlfühl-Guide


ausgezeichnet

Selten bin ich so sehr von einem Ratgeber begeistert. Vielleicht liegt es daran, dass hier für mich noch neue Impulse enthalten waren, da ich mich mit dem Thema ADHS noch nicht so intensiv auseinandergesetzt habe und nur zwei andere Bücher dazu gelesen habe. Dennoch war es anders - was schon mit der Gestaltung beginnt, die mich total anspricht. Bunt und dabei doch eine erkennbare Struktur. So sind die Ränder der Seiten so gestaltet, dass man die Kapitelunterteilung schon von außen erkennen kann, die Farben dabei aber einen Regenbogen darstellen. Auch die Innengestaltung kann bei mir punkten. Immer wieder sind die Inhalte Stickpunktartig mit Illustrationen dargestellt.
Der Schreibstil ist angenehm nahbar. Man spürt, dass die Autorin genau weiß, worüber sie spricht und mit welch unterschiedlichen Problemen und Hindernissen man im Alltag konfrontiert sein kann. Und auch, dass nicht jede Strategie zu jedem passt. 
Da der erste Teil sich vor allem der Definition und den Besonderheiten von ADHS widmet, ist der Ratgeber auch nicht nur für Diagnostizierte, sondern auch für Interessierte und Angehörige zu empfehlen, die noch einiges über ADHS lernen möchten oder einen kleinen Einblick in unsere Welt wünschen.

Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt, da ich keine Schleichwerbung innerhalb eines Buches mag. Ich kann es zwar verstehen, aber die Knete wurde für meine Geschmack etwas zu oft erwähnt. Das tat dem Lesevergnügen aber zum Glück keinen Abbruch.

Bewertung vom 22.04.2025
Kullmann, Katja

Stars


sehr gut

Carla steckt in einem Job fest, der eigentlich nur eine Übergangslösung war. Nebenher betreibt sie einen Service zum Sterne deuten mit einem männlichen Pseudonym - etwas, dass ihr aber auch schon mal einen Strich durch die Lebensplanung gemacht hatte - denn die Dozenten in ihrem Psychologiestudium fanden ihr Interesse und vor allem Hochstaplerdasein im astrologischen Bereich nicht gerade seriös.

Ein mysteriöser Karton mit Geld bringt ihr einen Anstoß zu Veränderung, den sie dringend gebraucht hatte. Sie kündigt -nachdem sie sich erstmal krankschreiben ließ - verkündet das Ende ihres Astrologischen Pseudonyms mit einer Empfehlung der Stammkunden an eine neue Astrologin - die sie natürlich selbst ist. Jetzt nimmt sie im Geschäft mit den Sternen fahrt auf, wird regelrecht zur Starastrologin, die Angestellte braucht, zu Shows eingeladen wird und in aller Munde ist - dumm nur, dass sie ihre eigene Offenbarung zu der Sterndeutung mit niemandem teilen kann, schließlich ist sie doch längst vom Fach.



Eine lustige Betrachtung der Selbstverwirklichung und der Hoffnung der Vorbestimmung. Mit einem Ende, das ich so nicht kommen sah, aber für meinen Geschmack bleiben zu viele Fragezeichen zurück.

Bewertung vom 16.04.2025
Jensen, Danielle L.

A Fate Inked in Blood / Die Skaland-Saga Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Freya trägt das Blut einer Göttin in sich, was mit einer besonderen Gabe einhergeht. Wegen einer Weissagung hat sie jedoch ihr Leben lang verheimlicht, wer sie wirklich ist, welche Kräfte in ihr schlummern, bis sie und ihre Liebsten bedroht werden. Endlich kann sie sich aus einer unliebsamen Situation befreien, nur um wieder unter der Kontrolle eines Mannes zu stehen.

Insgesamt fand ich die Geschichte gut, das einweben der nordischen Mythologie und die Idee mit den Götterblutstropfen toll, aber ich habe auch meine Kritikpunkte. Viele loben Freya als starke weibliche Figur- natürlich ist sie den Gegebenheiten der Zeit unterworfen aber innerhalb dessen hat sie immer schnell sich unterworfen und dem Schicksal ausgeharrt. Es dauert, bis sie sich wirklich entwickelt.

Besonders der Anfang war mir zu klischeehaft, ich habe zu oft so etwas gelesen: Frau befindet sich in einer Ehe mit einem widerlichen Kerl aber schmachtet sofort einen Fremden an (aber das geht ja nicht sie ist ja verheiratet und überhaupt passt es nicht zu ihr laut ihrer eigenen Gedanken ..)der ihr natürlich direkt in der nächsten Szene zufällig nicht zufällig wieder begegnet.

Zudem mochte ich es gar nicht, wie oft sie dachte „ich bin keine Jungfrau mehr - das kann ich ertragen“ -sorry aber was bitte spielt Jungfräulichkeit für eine Rolle bei einem Mann zu liegen, wenn sie ihn verabscheut und es nicht will? Die Botschaft hinter dem Gedanken finde ich sehr bedenklich. Das ist mein allergrößter Kritikpunkt. Wie gesagt, ansonsten hat mir die Story gefallen, aber darüber konnte ich einfach nicht hinwegsehen. 3,5

Bewertung vom 16.04.2025
Walther, K. L.

Maybe Meant To Be


ausgezeichnet

Sage und Charlie sind seit Kindesbeinen unzertrennlicher. So sehr, dass alle glauben, die beiden sind das perfekte Paar, erkennen es nur selbst nicht. Doch in Wahrheit erkennen sie sich und ihre Interessen sehr gut. Nur will und kann Charlie noch nicht zu sich selbst stehen und Sage ist die beste Freundin, die man sich vorstellen kann. Sie drängt ihn nicht und steht voll und ganz hinter ihm. So sehr, dass sie ihm sogar vor seinem Zwillingsbruder deckt und damit ihre einen Wünsche riskiert. Denn Sage hat sich inzwischen in Nick, eben jener Zwilling, verliebt. Charlie hingegen entwickelt sehr schnell starke Gefühle für den Neuen, Luke, der offen zu seiner Sexualität steht. Was es aber für Charlie nur umso schwieriger macht, mit ihm Zeit zu verbringen, ohne unfreiwillig ein Outing zu provozieren.

Ich finde es sehr stark, wie gefühlvoll hier mit den Themen umgegangen wird, wie die Figuren sich entwickeln und füreinander einstehen, besonders Sage verliert viel, weil sie zu Charlie steht ohne ihn zu verraten. Und Charlie riskiert sein Glück, weil er zögert. Doch genau das macht es so realistisch. Sympathische Figuren, sanft erzählte Geschichte über das zu sich selbst stehen und sich selbst erkennen. Im Hörbuch wunderschön vorgetragen.

Bewertung vom 16.04.2025
Ruban, Paul

Der Duft des Wals


sehr gut

So haben die Urlauber sich ihre Zeit am Strand wohl nicht vorgestellt. Denn kaum sind sie am Urlaubsziel angekommen werden manche von einem fleischigen Knall geweckt - anschließend breitet sich ein Geruch aus, der allen den Atem nimmt. Während die Hotelleitung versucht, den Geruch zu bekämpfen und die Gäste mit Nasenklemmen von dem Gestank zu befreien, beschäftigen sich die Besucher mit ihren eigenen Geheimnissen, Wünschen und Gedanken. Ein Kind, dass lieber zeichnet, als Aktivitäten mit den Eltern zu unternehmen, deren Beziehungsprobleme sie voll bewusst mitbekommt. Eine Flugbegleiterin, die auch mal einen Anflug direkt zum Urlaub nutzt und deren Besonderheiten man nach und nach erfährt. Eine große Liebe, die noch nicht ganz zueinander findet obwohl die beiden so nah beieinander sind. Durch die verschiedenen Perspektiven und wie sich alles nach und nach aufklärt machen das Hörbuch (und jede Perspektive hat auch eine eigene Erzählstimme) spannend. Auch wenn der Aufbau und die Morbidität dahinter gewöhnungsbedürftig ist, habe ich der Geschichte gerne gelauscht.

Bewertung vom 11.04.2025
Jäger, Nicole

Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein


ausgezeichnet

Es war für mich das erste Buch, welches ich von der Autorin lese - und es wird sicherlich nicht das letzte gewesen sein, denn der Schreibstil ist unglaublich gut, erfrischend, ehrlich und nahbar. Schonungslos berichtet sie von unschönen Situationen im Leben und zeigt einmal mehr, wie unpassend machen „gut gemeinte Ratschläge“ von völlig unbekannten sind. Können wir uns nicht eher darauf einigen, mehr Komplimente zu verteilen (ernst gemeinte) statt ungefragt Ratschläge oder Meinungen zu verteilen? die Autorin bestätigt mir einmal mehr, wie unreflektiert manche Menschen herumlaufen und mit ungefilterten Aussagen das gegenüber schwer verletzten. Alles unter dem Deckmantel des „Ratschlages“ - sie meinen es ja nur gut - ist klar…

Eingerahmt in einem spontanen Ausflug und damit einhergehender Auszeit begleiten wir die Autorin auf ihrem Weg zum Frieden mit sich. Dabei musste ich lachen und weinen - selten hat mich jemand bei einem Ratgeber so emotional abgeholt. Ganz ganz toll. Und den Kuscheltier-Schlichtmoment werde ich nie vergessen. Zudem will ich jetzt nach Carcassonne.

Danke für dieses tolle Hörbuch, das auch ganz fantastisch eingesprochen wurde und somit noch persönlicher wurde. Ich konnte obige neue Gedanken für mich daraus mitnehmen.

Bewertung vom 10.04.2025
Oetker, Alexander

Es kann so schön sein, das Leben


gut

Es könnte so schön sein, das war auch ein wenig meine Erwartung an das Buch. Das Cover symbolisiert für mich auch ein wenig das Lebensmotto „Wenn das Leben dir Zitronen gibt - mach Limonade draus (oder frag nach Salz und Tequila)“ - aber auch die Sonnenseiten des Lebens. Der Autor hat auch einen angenehmen Schreibstil, bringt einige Erfahrungen und Beobachtungen aus dem eigenen Leben, sowie Anekdoten von anderen mit. Aber für mich ist es nicht wirklich über den Tellerrand zu anderen Lebensrealitäten geschaut. Dadurch wird es schnell etwas eindimensional. Ein Beispiel was ich meine: der Rat nicht darauf zu achten was man gibt, Hilfsbereitschaft zeigen ohne etwas im Gegenzug zu erwarten ist ein Schlag ins Gesicht für people Pleaser, die sich genau das Gegenteil hart erarbeiten müssen. Grenzen setzen und nicht geben, geben, geben, obwohl sie längst keine Energie mehr haben. Der Rat, jeden Tag zwei Gläser Wein trinken für trockene Alkoholiker blanker Hohn. Mehr zu lieben für Menschen, die sich genau das wünschen und trotz aller Versuche alleine sind, stark verletzend. Da hätte ich mir an mancher Stelle deutlich mehr Sensibilität gewünscht. Natürlich kann man es nicht allen recht machen mit einem solchen Buch, aber ich zum Beispiel sehe die Problematik, dann wird es für Betroffene sicherlich kein schönes Lesevergnügen sein.
Positiv möchte ich aber die im Buch enthaltenen Rezepte erwähnen, da werde ich sicherlich das ein oder andere noch ausprobieren. Ansonsten waren zwar ein paar schöne Impulse für den Blick aufs Leben enthalten, aber leider auch vieles, was kritisch zu betrachten ist oder wissenschaftlich widerlegt oder aber schlichtweg nicht für alle umsetzbar ist.
Das Buch musste ich übrigens einige Zeit lüften, ich weiß nicht woran es liegt, aber es riecht stark nach Farbe (obwohl es keine farbigen Seiten enthält).

Bewertung vom 08.04.2025
Clarke, Lucy

The Surf House


ausgezeichnet

Bea hat ihren Job als Model so satt, dass sie spontan mit dem Designerkleid ins Wasser springt und somit auch mit einem Schlag aus ihrem Beruf - mitten in Marokko, einem ihr fremden Land. Kurz darauf wird sie auch noch ausgeraubt und wäre ihr Marnie, die ein Surfhotel in der Nähe betreibt, nicht zur Hilfe geeilt, hätte schlimmeres passieren können. Auch wenn es für den Täter nicht glimpflich ausging. Ohne Pass und einem durch Notwehr verübten Mord, kommt sie erst einmal bei Marnie unter. Doch kann man dem Idyll des Surfhouse trauen? Während Bea von einem Polizisten erpresst wir, um ihren Pass zurück zu bekommen und so notgedrungen schnell Geld besorgen muss, lässt sie sich in die Suche einer verschollenen jungen Frau einspannen. Und eines wird immer klarer, es ist nicht alles so, wie es scheint und eventuell schenkt man den falschen Personen Vertrauen. Super spannend erzählt, also definitiv eine Lese/Hörempfehlung.

Bewertung vom 03.04.2025
Serrano, Beatriz

Geht so


ausgezeichnet

Marisa ist genervt von ihrem Job, gelangweilt und doch darin gefangen. Bei Meetings lenkt sie sich durch Kritzeleien ab, ist vom Kollegensmalltalk genervt und braucht die Freizeit mit YouTube Videos um gedanklich dem Ganzen zu entfliehen. Dabei verliert sie sich und jegliche Energie. Hält sich mit Medikamenten über Wasser, um irgendwie den Alltag zu überstehen - wenn möglich ohne Schlafstörungen und Angststörung.
So wie Marisa geht es vielen in ihren Jobs, irgendwo zwischen Burnout und Boreout und doch schafft man den Sprung aus diesem Hamsterrad nicht hinaus. Und so begleiten wir Marisa zu einem immer näher rückenden Team-Event auf das sie so gar keine Lust hat, denn die Kollegen auch noch am Wochenede ertragen zu müssen grenzt für sie an Folter.
Es ist so gut und realistisch geschrieben, dass ich sehr oft traurig nicken musste - ja, ein solches Berufsleben, dass kaum noch Luft für das echte Leben lässt, obwohl man vor langweile und Einsamkeit vergeht … Marisa steht für ein großes Problem im Arbeitsleben. Absolut lesenswert - auch wenn die Lösung/das Ende nicht die ideale Botschaft vermittelt. Doch gibt es die ideale Lösung und den „einen“ Weg da hinaus? Ich glaube, die Antwort lautet: Nein

Bewertung vom 02.04.2025
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


sehr gut

Reserviere schon einmal einen Tag, wir werden im Himmel einen Kaffee trinken - zumindest stellt die Protagonistin dieses Buches es sich vor, dass sie mit ihrer liebesten Autorin irgendwann ein echtes Gespräch führen kann. Ihre Worte richtet sie aber schon jetzt, während einer Zugfahrt an Mascha Kaléko, die sie tief bewundert. Denn die Gedichte der verstorbenen Dichterin haben sie in den letzten Jahren begleitet und tun es auch innerhalb des Buches, während die Protagonistin passend zu den Zeilen reflektiert, was sie alles erlebt hat. Dabei sind die Rückblicke nicht chronologisch aber umso bewegender. Aufgewachsen mit entzogener Liebe, einem Wunsch in die Fußstapfen von Christiane F. zu treten und einer inneren Zerrissenheit hat sie sich durch mehrere Städte geschlagen, bis sie eine wahre Heimat und Liebe gefunden hat. Der Weg dorthin war nicht immer leicht auszuhalten (auch als Lesende nicht). Manchmal wurden mir die Gedanken zu viel, zu erdrückend und drehten sich etwas im Kreis. Man muss sich darauf einlassen können, denn es ist keine leichte Lektüre für zwischendurch.