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Benutzername: 
Verynia
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Datteln

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 11.09.2021
Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1
Devillepoix, Éléonore

Arkas Reise / Die Stadt ohne Wind Band Bd.1


ausgezeichnet

Es gibt keinen Wind in Hyperborea

„Die Stadt ohne Wind“ ist der erste Teil einer Fantasy-Dilogie von Eléonore Devilleoix. Dieser Teil heißt „Arkas Reise“. Diese beginnt damit, dass sich die 13-jährige Arka mit ihrem kleinen Pferd namens Zwerg durch eisige Gefilde kämpft. Sie ist auf dem Weg nach Hyperborea, der Stadt unter der Kuppel. Diese Kuppel hält nicht nur den eisigen Wind ab, sondern auch Feinde. Dabei trifft sie auf eine riesige Schlange, die ihr eine Vorhersage zu ihrer Zukunft in Hyperborea mit auf den Weg gibt, nachdem Arka sie besiegt hat: „Ich sehe deine Zukunft… Das Lachen, für das man dich lieben wird… Ein um deinen Finger gewundener Greif… Der dreizehnte Erbe erwartet dich im Mausoleum…“ (S. 16). Zunächst hält Arka gar nichts von dieser Vorherhsage. Das einzige, was für sie in dem Moment zählt ist, dass sie nach Hyperborea kommt. Sie sucht nämlich ihren Vater, den sie noch nie getroffen hat. Außerdem ist Magie dort nicht verboten, so wie in Arkas Heimat. Sie darf sogar unter einem Meister alles um ihre Magie, die Anima und Siegel lernen. Alles mit mehr oder weniger Begeisterung ihres Meisters Lastyananx, der sich ihrer annimmt. Lastyanax ist selbst erst 19 Jahre alt, aber schon ein Meister, der den Basileus beraten darf (wenn er das denn tatsächlich darf). Der Basileus ist der alleinige Herrscher über Hyperborea und das auch schon seit 184 Jahren. Das Geheimnis seiner Langlebigkeit kennt nur er.
Lastyanax konnte nur Meister werden, da sein eigener Meister tot aufgefunden wurde. Ein Herzinfarkt oder ähnliches, so scheint es zumindest. Doch schnell wird klar, dass es sich um einen Mord handelt. Lastyanax kann nicht mit vielen Menschen darüber reden und macht sich auf die Suche nach Hinweisen zu dem Mörder. Dabei wächst ihm Arka immer mehr ans Herz und er merkt, dass sie nicht nur sehr hilfreich sein kann, sondern sich hinter ihrer Vergangenheit mehr versteckt, als sie preisgibt.

Zuallererst muss ich dieses grandiose Cover loben: Es ist in schwarz-weiß gehalten mit goldenen Aspekten. Die Gebäude unter der Kuppel sind minimalistisch und detailreich zugleich gezeichnet. Sie haben alle ein goldenes Dach. Auch das Stadttor ist mit Gold versehen. Drum herum sind Berge angedeutet. In der Mitte erkennt man eine Person (vermutlich Arka) auf einem Pferd (vermutlich Zwerg), die auf die Stadt zusteuern. Der Rest des Buches (Rücken und hinterer Deckel) sind schwarz mit goldenen Punkten – wunderschön!
Der Schreibstil gefällt mir richtig gut. Die Geschichte hat zwar einen allwissenden Erzähler, aber begleitet in den einzelnen Abschnitten innerhalb der Kapitel eine Person mehr als die andere. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Arka und Lastyanax.
Man findet wirklich schnell in die Geschichte rein. Die Namen sind zunächst etwas schwierig zu merken und ich musste manchmal etwas zurückblättern, um sicher zu gehen, dass ich gerade die richtige Figur vor Augen habe. Doch die Anzahl der Figuren, die für die Story wichtig sind, bleibt überschaubar.
Das Buch hat sich von Seite zu Seite mehr in mein Herz geschlichen. Ich kann es nicht erwarten, bis es im Frühjahr 2022 weiter geht. Am meisten gefällt mir bisher die Vorstellung, wie Arka mit den Flügeln aus Oreichalk aus ihrem Flügelarmband durch Hyperborea gleitet.
Hier ist eine unglaubliche Welt mit viel Fanatsy und Spannung entstanden, auf die Eléonore Devillepoix (die dieses Buch mit 13 Jahren zu schreiben begonnen hat – WOW!) verdammt stolz sein kann!
Eine dringende Leseempfehlung für Fantasy-Fans.

Bewertung vom 22.07.2021
Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
Fast, Valentina

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal


ausgezeichnet

Magisches Metall

In Alandra gibt es 3 Völker: die Eisernen, die Kupfernen und die Menschen. Die Eisernen tragen einen Halbmond auf dem Handrücken und die Kupfernen eine Sonne. Diese beiden Völker sind magisch. Sie schöpfen ihre Magie aus ihrem jeweiligen Metall, weshalb jeder ein entsprechendes Armband trägt. Auch Fasern des Metalls können z.B. in Kleidung verwoben sein, damit die Magie nicht schwächelt. Die Menschen sind nichtmagisch, aber alle leben im Einklang zusammen. Doch es gibt auch noch die Dragen, die hinter einer Mauer leben. Ein Dragen entsteht, wenn ein die beiden magischen Völker sich vereinen, also eine liebevolle oder körperliche Beziehung eingehen. Sie werden zu einer Art Mutation, sind nicht mehr Herr über ihre Sinne und werden wohlmöglich sterben.

Es gibt 2 Könige oder Königinnen, die das Land regieren. Sie bestehen jeweils aus einem oder einer Kupfernen und Eisernen. Der Platz des Königs oder der Königin wird für beide Metalle im regelmäßigen Abstand umkämpft – das ist dann der Kronenkampf. Die stärksten Nutzer des Metalls kommen am Palast zusammen, um in mehreren Runden einen Sieger hervorzubringen, welcher dann auf dem Thron sitzen wird. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der amtierende König oder Königin eine weitere „Amtszeit“ innehat. Die letzte Aufgabe ist es nämlich, gegen den aktuellen König oder Königin zu kämpfen. Der Gewinner kommt auf den Thron.

Fiana lebt seit ihrer Kindheit im Schloss. Sie muss regelmäßig einen Schleier über sich errichten lassen, damit niemandem auffällt, dass sie eigentlich kein Mensch, sondern eine Eiserne ist. Doch der gutaussehende Kayden lüftet ihr Geheimnis. Prompt muss Fiana am Kronenkampf teilnehmen, denn ansonsten wird ihr ihre Magie entzogen, was meistens den Tod zur Folge hat. Also bleibt ihr keine andere Wahl. Sie wird bei ihrem Training von Kayden unterstützt, aber auch von ihrer Freundin Ariana, die die Tochter der amtierenden Eisen-Königin Sadira ist. Sadira und Ariana haben Fiana quasi in ihrer Familie aufgenommen, als ihre Mutter starb. So konnte Fiana weiterhin im Schloss wohnen, dort arbeiten und lernen. Der Kronenkampf beginnt und Fiana muss alles geben, damit ihr ihre Magie nicht genommen wird.

Kronenkampf ist ein magisches Buch. Alleine schon die Art und Weise, wie der Kronenkampf abgehalten wird ist grandios geschrieben. Ich habe so sehr mit Fiana mitgefiebert und war immer wieder erstaunt darüber, dass ich noch nicht einmal bei der Hälfte des Buchs angekommen bin, aber so vieles schon erlebt habe! Alle Völker, Eiserne, Kupferne und Menschen, in so einem Einklang zusammenleben zu sehen ist eine traumhafte Vorstellung, die man sich so stark für die Realität wünschen würde. Daher fällt es dem Leser noch leichter, sich in diese Welt zu begeben. Ich hätte gerne noch mehr über die Magie und ihre Herkunft erfahren. Doch das tut der Geschichte keinen Abbruch. Ein wirklich tolles Fantasy-Buch, das ich gerne wieder in die Hand nehmen werde. Ich habe es gemeinsam mit einer Freundin gelesen, der es auch richtig gut gefallen hat.

Bewertung vom 06.06.2021
Die Macht der Karten / All our hidden gifts Bd.1
O'Donoghue, Caroline

Die Macht der Karten / All our hidden gifts Bd.1


ausgezeichnet

Die Macht der Karten

„All our hidden gifts – Die Macht der Karten“ von Caroline O’Donoghue ist der erste Teil einer Reihe, in der es um Maeve Chambers geht.
Maeve ist nicht sonderlich gut in der Schule. Manchmal wird sie auch etwas impulsiv und wirft mit ihren Schuhen Richtung Schultafel. Das bringt ihr nichts, außer ein weiteres Mal nachsitzen. Dabei wird sie dazu verdonnert, den Schulkeller aufzuräumen. Sie findet dabei allerhand cooles Zeug, darunter einen alten Walkman zusammen mit einer Kassette, die die Aufschrift „Frühjahr 1990“ trägt. Diese hört sie, während sie aufräumt. Da findet sie aber erst den Gegenstand, der ihr Leben verändern sollte: ein Set Tarotkarten.
Prompt nimmt sie die Karten mit nach Hause, beschäftigt sich ein wenig mit ihnen und stellt fest, dass ihr die Bedeutungen der einzelnen Karten erstaunlich leicht im Gedächtnis bleiben. Schon bald fängt sie an, für die Schüler ihrer Schule die Karten zu legen und beängstigend genaue Vorhersagen zu tätigen. Alles lief gut, bis es dazu kommt, dass Maeve mehr aufgezwungen als freiwillig ihrer ehemals besten Freundin Lily die Karten legen soll. Maeve und Lily sind schon lange keine besten Freunde mehr, sie reden nicht einmal mehr miteinander, seitdem Maeve sich von Lily abgewendet hat. Lily zieht ihre drei Tarotkarten und Maeve bestimmt die ersten beiden. Doch die dritte Karte..ist seltsam. Maeve hatte sie sogar schon aus dem Deck genommen. Doch da war sie wieder: die Mamsell. Eine Frau in weißem Kleid, lange schwarze Haare, ein Messer im Mund und ein gruseliges Grinsen auf den Lippen. Maeve weiß nichts über diese Karte. Zwischen Lily und Maeve fallen viele böse Wörter und Anschuldigungen – und am nächsten Tag ist Lily spurlos verschwunden! Hat die Mamsell etwas damit zu tun oder ist Lily nur ein weiterer Teenager, der von zu Hause wegläuft?

Dieses Buch hat mich sehr schnell an sich gefesselt. Es hat keine zwei Tage gedauert und ich hatte es beendet. Der Schreibstil ist es flüssig und die Charaktere sind realistisch geschrieben. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass das immer noch sehr aktuelle Problem der LGBTQ+-Szene mit in die Geschichte eingeflossen ist. Dabei handelt es sich um körperliche Angriffe, Beleidigungen und generell keine Akzeptanz. Maeve muss dies nicht nur bei ihrem Freund Roe erleben, sondern auch bei ihrer großen Schwester.
Das Cover ist ein echter Blickfang. Es wird auf den ersten Blick klar, dass es sich hier um etwas magisches handelt. Die Farben sind sanft gehalten und ich hoffe, dass die folgenden Teile ein ähnliches Cover haben werden.
Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange auf den zweiten Teil warten. Ich finde, dass die die Geschichte im ersten Teil einen guten „Abschluss“ gefunden hat. Es bleibt kein brennendes Jucken im Hinterkopf, weil irgendetwas noch völlig unklar ist. Aber man sehnt trotzdem schon einen weiteren Teil herbei.
Eine klare Leseempfehlung für jeden, der sich auf etwas übersinnliches einlassen möchte!

Bewertung vom 31.05.2021
Dark Blue Rising Bd.1
Terry, Teri

Dark Blue Rising Bd.1


ausgezeichnet

Kind des Meeres

Tabby lebt im Verborgenen. Sie darf niemandem ihren richtigen Namen sagen und soll sich immer von Überwachungskameras fernhalten. Die Behörden suchen die beiden und wollen sie in ein System stecken, in das sie nicht gehören. Das sagt zumindest Cate, Tabbys Mutter. Die beiden bleiben nie lange an einem Ort und ziehen ständig um.
Doch als Tabby ihren Namen einem Jungen namens Jago verrät, gerät ihre Welt ins Wanken. Sie hat einen Unfall, wird von einem Auto angefahren und landet im Krankenhaus. Schnell ist Cate bei ihr und holt sie aus dem Krankenhaus und flüchtet mit ihr. Doch die Polizei ist den beiden auf den Fersen.
Dabei wird ein furchtbares Geheimnis aufgedeckt: Cate ist nicht Tabbys Mutter! Sie hat sie im Alter von 3 Jahren entführt.
Für Tabby bricht eine Welt zusammen und sie rettet sich in die einzige Konstante, die ihr Leben noch aufweist: das Meer und das Schwimmen. Prompt wird sie mit der Unterstützung ihrer leiblichen Eltern in einen Schwimmkurs und ein dazu gehöriges Schwimm-Trainings-Lager gebracht.
Doch ein ungutes Gefühl bleibt. Die Gemeinsamkeiten zwischen ihr und den anderen Schwimmern sind auffällig. Und dann entdeckt Tabby sogar das Logo der Firma, die ihren Eltern bei der künstlichen Befruchtung geholfen haben. Wie hängt das alles zusammen und wieso können Tabby und ein paar von den anderen Schwimmern so unglaublich lange die Luft unter Wasser anhalten? Und was hat es mit dem „Kreis“ auf sich, vor dem Cate Tabby immer gewarnt hat?

„Dark Blue Rising“ ist der Auftakt in eine Thriller-Trilogie, die es in sich hat. Von der ersten Seite bis zur letzten ist Spannung garantiert! Teri Terry hat eine Geschichte gesponnen, die nicht nur mitreißend, sondern auch mystisch ist. Solch eine Art Buch habe ich noch nie gelesen – es ist wirklich einzigartig. Der Schreibstil lässt einen das über 400-seitige Buch kaum noch aus den Händen legen.
Ich bin froh, dass auf der letzten Buchseite auch noch vermerkt ist, dass bereits ein Veröffentlichungszeitraum für den zweiten Band „Red Sky Burning“ bekannt ist: Frühjahr 2022. Ich kann es gar nicht erwarten! Es gibt zwar keinen krassen Cliffhanger zum Schluss, aber es ist definitiv hart, auf den nächsten Teil warten zu müssen. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Tabby und den anderen Penrose-Kindern weiter geht und welche Geheimnisse noch das Tageslicht erblicken werden.

Bewertung vom 05.04.2021
Die Erfindung von Alice im Wunderland
Hunt, Peter

Die Erfindung von Alice im Wunderland


sehr gut

Tiefe Eindrücke aus dem Kaninchenloch

„Die Erfindung von Alice im Wunderland – Wie alles begann“ von Peter Hunt ist ein Sachbuch, welches von wbgTheiss veröffentlicht wurde.
In diesem Buch geht es um die unterschiedlichen Hintergründe zu dem weltweit bekannten Kinderbuchklassiker „Alice im Wunderland“, ebenso aber auch um dessen zweiten Teil „Alice hinter den Spiegeln“, welche von Lewis Caroll geschrieben wurden.

Die Bücher, oder zumindest den ersten Teil, kennt wahrscheinlich jeder. Doch wer war Lewis Caroll und was hat ihn zu diesem Nonsens-Roman getrieben? Lewis Caroll ist vor allem erstmal ein Künstlername. Der eigentliche Autor der Bücher heißt Charles Dodgson und war Mathematik Dozent. Er hat auch einige mathematische Bücher veröffentlich, jedoch war Alice sein größerer Erfolg.

Apropos Alice: In dem Buch erfahren wir (wenn man es nicht vorher schon wusste), dass es in Dodgsons leben tatsächlich ein kleines Mädchen namens Alice gegeben hat. Alice Liddell war eine der Töchter des Dekans der Universität, an der Dodgson unterrichtete. Dodgson war ein Freund der Familie und unternahm öfter Ausflüge mit den Kindern des Dekans, was auch zu dieser Zeit nicht unüblich war.

Peter Hunt erläutert sehr tiefgehend, wie die Geschichte zu Alice im Wunderland entstanden ist. Die allgemeine Meinung ist die, dass Dodgson die komplette Geschichte während eines einzigen Bootsausfluges für Alice und ihre Schwestern ersinnt haben soll. Doch wahrscheinlicher ist es, dass es sich um einen längeren Prozess handelt. Die Geschichte wird eher aus vielen kleineren Teilerzählungen heraus entstanden sein.

Dieses Sachbuch war das zweite, welches ich zu dem Thema „Alice im Wunderland“ gelesen habe. Ich fühle mich nun beinahe „allwissend“, was dieses Thema anbelangt. Peter Hunt hat es geschafft, mir noch einiges neues über Alice und ihre Vergangenheit beizubringen. Zwar sind einige Passagen relativ „trocken“, da sehr sachlich. Aber wenn man sich für das Thema interessiert, kommt es einem natürlich ganz anders vor.

Auch sind viele wundervolle Bilder in dem Buch abgedruckt. Das hat mir sehr gut gefallen, da sie meist auch passend zu dem angrenzenden Test waren. Gerade die ursprünglichen Illustrationen haben mich sehr gefesselt.
Rundum bin ich sehr glücklich darüber, dass ich dieses Hintergrundwissen in Form eines wunderschönen Buches im Regal stehen haben darf. Ich werde es definitiv auch noch das ein oder andere Mal in der Hand halten.