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FranzysBuchsalon
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Hessen

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 31.08.2016
Der Traummacher / Nils Trojan Bd.6
Bentow, Max

Der Traummacher / Nils Trojan Bd.6


ausgezeichnet

Meine Meinung
Nils Trojan ist zurück!

Ich musste 50 Wochen darauf warten - aber es hat sich mehr als gelohnt!

Der Leser befindet sich (Bentow-typisch ^^) direkt in der Geschichte. Es gibt kein langes drum rum Gerede sondern man startet direkt mit Simona und Luis im Oktober 2014 in ein kleines Abenteuer. Schnell wird deutlich, dass Simona ein Wirbelwind ist und Luis eher der schüchterne Langweiler, der selten mal ausbricht. Doch Simona zieht ihn mit - ob er will oder nicht.
Man freut sich für beide, denn sie sind wirklich sympathisch. Wünscht ihnen viel Glück miteinander. Doch aus dem Klappentext ist bereits bekannt, dass Simona sterben wird. Und zwar vor Luis Augen.

Doch wie kann es sein, dass Simona -kurz vor ihrem ersten Todestag - plötzlich wieder da ist? Kam sie tatsächlich mit dem dreiköpfigen Höllenhund aus dem Reich der Toten zurück, oder bildet sich ihre Mutter das alles nur ein? Doch wenn es nur ein Hirngespinnst von Franziska Wiesner ist, warum sieht Luis sie dann auch? Ein dreiköpfiger Hund? Man hat ja schon viel gesehen, aber DAS ist definitiv was für ein Märchen oder ein Fantasy-Buch! Handelt es sich bei der auferstandenen Simona um eine Doppelgängerin? Aber eine Mutter erkennt doch ihr Kind und ein Verehrer seine Liebste. Oder nicht?

Max Bentow hat sich bei seinem sechsten Band selbst übertroffen!

Den Leser im Unklaren lassen und immer wieder den 'Aber das muss doch jetzt so sein'-Gedanken aufbringen um ihn doch wieder zu verwischen, ist Bentows großes Talent.
Das ist man gewohnt. Genau das wird erwartet. Aber in diesem Teil gibt der Autor richtig Gas! Während des Lesens macht man sich nicht nur auf die Suche nach dem Mörder, sondern zweifelt bisweilen auch an seinem eigenen Verstand.

Wenn Eltern ihre Tochter beerdigt haben, kann sie ja gar nicht bei der Mutter aufschlagen. Das muss definitiv Einbildung sein. Sicher kommt sie mit dem Verlust nicht klar. Aber wer verursacht dann die Geräusche im Keller, die bis ins Haus zu hören sind? Vielleicht eine streunende Katze, die sich durch ein offenes Kellerfenster geschlichen hat. Ja genau so muss es sein! Rätsel gelöst - Leserherz schlägt wieder etwas ruhiger. Aber Moment...wenn das wirklich eine Katze war...wer jagd dann im Keller hinter Alina her, zerrt an ihrer Jacke und beißt sie in den Oberarm? Der Puls beschleunigt sich erneut und wieder steht man vor den Trümmern seiner Theorie und Erklärung.

Und genau diese Momente gibt es in Massen. Der Leser versucht es mit Erklärungen und Logik, lebt einen Augenblick damit und muss feststellen, dass alles für die Katz' war.

Ich habe dieses Buch förmlich inhalliert und muss sagen, dass ich es vom Thriller-Aspekt gesehen noch besser finde als seine fünf Vorgänger.

Was mir hier ein klein wenig gefehlt hat, war der Bezug zu Nils. Vom Gefühl her kam er wesentlich seltener vor als in den anderen Teilen der Reihe. Das ist prinzipiell nicht schlimm, aber wer erst bei diesem Band einsteigt (keine Ahnung wer so etwas macht ^^) wird keine Beziehung zu ihm aufbauen können. Dafür waren seine Auftritte einfach zu selten.
Außerdem hat mir Jana gefehlt und Loni fand ich ziemlich überflüssig. Wenn sie in dem nächsten Teil keine Rolle mehr spielen sollte, hätte man sie auch rausstreichen können. Aber das ist nur mein Empfinden und ich lasse mich gerne überraschen was noch so kommen wird

Gut gefallen hat mir, dass auch hier wieder Bezug auf die anderen Bücher genommen wird und Teile der Handlung erwähnt werden.

Herr Bentow, ich danke für das Ende!

Fazit
Der Leser wird auf einen Höllentrip mitgenommen und bleibt bis zum Schluss zu gleichen Teilen ahnungs- und ratlos. Rasender Puls, erhöhte Herzfrequenz und Schnappatmung sind hier nicht zu vermeiden und müssen bis zum Ende als Lesebegleiter akzeptiert werden.

Während man in der einen Sekunde denkt, dass man weiß wie der Hase läuft, zweifelt man in der nächsten Sekunde auch schon an seinem eigenen Verstand. So muss Thriller sein!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2016
Geliebte der Nacht / Midnight Breed Bd.1 (eBook, ePUB)
Adrian, Lara

Geliebte der Nacht / Midnight Breed Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Erster Satz
Ihr Baby wollte einfach nicht aufhören zu weinen.

Inhalt
Zu Beginn macht der Leser eine kleine Zeitreise.
Man erlebt auf sechs Seiten einen kleinen Vorfall, der sich 27 Jahre vor der eigentlichen Geschichte ereignet hat.

Zurück im hier und heute befinden wir uns auf einer Ausstellung der Fotografin Gabrielle Maxwell.
Gabrielle wird Zeuge eines Mordes - ausgeübt von Vampiren.
Aber nicht von diesen unglaublich schönen, tollen und herzbrechenden Vampiren, sondern von Rogues.
Diese Art der Vampire handeln nur aus reinem Blutdurst und schrecken vor Mord "zum Spaß" nicht zurück.
Und obwohl Gabby den Vorfall vor dem Nachtclub mit ihrer Handykamera festgehalten hat wird sie von jedem für verrückt erklärt - zumindest von fast jedem.

Als wenn das nicht genug wäre, stürzt sie auch noch Kopfüber in ein Abenteuer mit einer geheimen Bruderschaft und verliert ganz nebenbei auch noch ihr Herz - und etwas Blut.

Meinung
Es dauert ganze 45 endlose Seiten bis Gabrielle und Lucan endlich (richtig) aufeinander treffen.Alles davor ist zwar durchaus spannend und gut zu lesen - aber mal ehrlich...wir wollen doch alle die Geschichte zwischen dem Vampir und IHR...nur deswegen lesen wir doch solche Bücher ;-)

Insgesamt ist die ganze Geschichte ziemlich klischeehaft und nichts Neues...Lara Adrian hat den Suppenlöffel nicht neu erfunden - aber das haben unzählige Schriftsteller vor und nach ihr auch nicht!

Der Schreibstil ist gut und liest sich flüssig.
Neben der "wunderschöne Frau (die rein zufällig vom Schicksal genau für diesen Vampir vorbestimmt wurde) gerät in Gefahr und wird von dem unglaublich attraktiven, eigentlich ziemlich arschigen aber trotzdem mit echt süßen Momenten und unglaublich gut ausgestatteten (ihr wisst was ich meine ^^) Vampir gerettet, dessen harte Schale sie aufbricht um an seinen weichen Kern zu kommen"-Geschichte, passiert noch einiges drum rum, was durchaus spannend und nicht immer vorhersehbar ist.

Ich hatte das Buch ziemlich schnell durch, was einerseits an dem Schreibstil und andererseits an meiner Neugier lag, wie es wohl weitergehen mag.

Ich mochte die Geschichte, auch wenn sie von den Grundzügen her anderen Vampirgeschichten ähnelt - aber mal ganz ehrlich...was soll denn da noch groß Neues kommen?
Genauso gut könnte man sagen, dass andere Geschichten dieser ähneln. Je nachdem wann man welche gelesen hat.

Zitate / Textstellen
Ihm war nicht mal bewusst, dass er eine Waffe in der Hand hielt, bis er die Silberschneide sah, die hart gegen Tegans Kehle drückte. "Geh mir verdammt noch mal aus den Augen. Hörst du mich jetzt klar und deutlich?"
"Willst du mich verletzen, Lucan? Musst du mich bluten lassen? Mach doch. Mach schon, verdammt noch mal! Es ist mir scheißegal."
(Seite 246)

"Scheiße. Ich habe die ganze Nacht verschlafen? Dafür wird mir Dante ewig und drei Tage den Arsch aufreißen."
Gabrielles Lippen verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln. "Tatsächlich glaubt er vermutlich, dass du so was Ähnliches die ganze Nacht mit mir getan hast."
(Seite 330)

"Ich vertraue dir", sagte sie, und ihre Augen verdunkelten sich vor Leidenschaft, als sie langsam ihren Finger zwischen seinen scharfen Zähnen herauszog. "Und ich will dich. Jeden Teil von dir."
Das war mehr als er ertragen konnte.
(Seite 335)

Fazit
Ich empfehle dieses Buch jedem, der Lust auf eine (klischeehafte) Vampirgeschichte und keine Probleme damit hat, dass man (was die Liebesgeschichte betrifft) am Anfang eigentlich schon weiß wie es ausgeht.

Bewertung vom 01.02.2016
Shotgun Lovesongs
Butler, Nickolas

Shotgun Lovesongs


gut

Klappentext
Die große Kunst zu leben

Fünf Freunde aus einer Klein stadt im Norden der USA. Durchs Schicksal auseinandergetrieben, lebt in allen die Sehnsucht nach Nähe, die sie einst verband. Ein sentimentaler, kraftvoller Roman, der vielstimmig von den großen Themen Freundschaft, Heimat und Liebe erzählt.

Erster Satz
Wir luden ihn zu unseren Hochzeiten ein.

Meinung
Puh...also irgendwie hatte ich etwas ganz anderes erwartet.

Fünf Freunde, die sich schon aus Jugendtagen kennen, leben in einer kleinen Stadt in den USA. Das Bild ist geprägt von Farmen, die so weitläufig sind, dass der nächste Nachbar kilometerweit entfernt ist. Auch wenn sie das Leben etwas auseinandergezerrt hat, finden sie doch immer wieder zusammen.

Die Geschichte wird immer wieder aus den verschiedenen Blickwinklen erzählt. Um den Überblick zu behalten, steht über jedem Kapitel der Anfangsbuchstabe der jeweiligen Person.
Das ist absolut positiv um die Geschichte und Gefühlswelt aus der jeweiligen Sicht zu erleben, ist aber dann und wann etwas langweilig, weil man die Grundzüge schon kennt und quasi dasselbe nochmal vorgekaut bekommt.

Und hier liegt auch einer der Knackpunkte.

Insgesamt ist das Buch ziemlich langatmig und dadurch recht öde. Irgendwie passiert nicht wirklich viel und es plätschert so ziemlich alles einfach vor sich hin.

Es ist schön zu lesen, wie heimatverbunden und freundschaftlich loyal diese Freunde sind, aber mir persönlich reicht das leider nicht aus um mich zu fesseln.

Fazit
Ein Buch, dass leider überhaupt nicht mein Geschmack war und mich nicht fesseln konnte. Allerdings kann man die Liebe des Autors zu diesem Roman wirklich rauslesen. Da wurde viel Zeit und Herzblut investiert.

Vielen Menschen gefällt dieses Buch extrem gut - mir leider nicht.

Bewertung vom 01.02.2016
Ein Biss zu viel / Chicagoland Vampires Bd.5
Neill, Chloe

Ein Biss zu viel / Chicagoland Vampires Bd.5


sehr gut

Klappentext
Je höher man steigt...

Noch immer haben die Vampire Chicagos mit Vorurteilen zu kämpfen - und Ärger droht von allen Seiten. Ein neuer Verwalter im Haus Cadogan sät jede Menge Unfrieden zwischen den Vampiren. Als dann noch ein sonderbares magisches Phänomen die Einwohner der Stadt in Unruhe versetzt, fürchtet die Vampirin Merit, dass eine Panik ausbrechen könnte. Sie setzt alles daran, um die Gefahr zu bannen. Doch sie ahnt nich, wie groß die Bedrohung tatsächlich ist...

Erster Satz
Eine kühle Brise wehte an diesem Herbstabend durch die Stadt.

Meinung
Nach dem Ende des letzten Bandes brauchte ich erstmal einen Moment, um mit dem nächsten Teil weiter zu machen.
Ethan starb in Teil 4 - wie sollte es denn dann jetzt weitergehen?

Wieder mal hat unsere Lieblingsvampirin Merit einige Schlachten zu schlagen. Nicht genug, dass sie sich mit der Trauer um Ethan befassen muss, die neue Bürgermeisterin will ein äußerst vampirfeindliches Gesetz erlassen, Cadogan bekommt einen Verwalter, der alles nur noch schlimmer macht und als sich der See und der Fluss zu einer schwarzen Masse verfärben ist das Chaos perfekt. Natürlich werden die Vampire verdächtigt etwas damit zu tun zu haben und so sind es Merit und Jonah, die sich auf die Suche nach der wirklichen Ursache begeben.

Aber das alles reicht noch nicht!

Zu allem Überfluss bekommt Merit ihre beste Freundin Mallory kaum noch zu Gesicht - und irgendwie verhält diese Hexe sich komisch...

Anders als die Vorgänger, ist dieser Band nicht witzig und spritzig, sondern eher düster und dunkel. Die witzigen Dialoge zwischen Mallory und Merit und Ethan und Merit fehlen einfach!

Ich vermisse Ethan!

Insgesamt war es ein guter Teil, aber er konnte mich nicht so packen wie die anderen davor. Mir fehlt einfach der Witz und die Leichtigkeit.
Trotzdem lohnt es sich bis zum Ende durchzuhalten ;-)

Fazit
Eine weitere gute Fortsetzung, die mir persönlich aber nicht ganz so gut gefallen hat, wie ihre Vorgänger.
Ich hoffe auf alle Bücher die danach kommen ;-)

Bewertung vom 01.02.2016
Bird Box - Schließe deine Augen
Malerman, Josh

Bird Box - Schließe deine Augen


ausgezeichnet

Klappentext
Ich sehe was, das du nicht siehst - und es ist tödlich!

Malorie versucht alles, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen. Doch ihre Welt wird von vier Wänden und verdunkelten Fenstern begrenzt, denn außerhalb erblickt man den Tod, sobald man nur die Augen öffnet. Aber Malorie merkt, wie ihre Kräfte schwinden. Getrieben von Verzweiflung und einem Funken Hoffnung entschließt sie sich, eine bessere Zuflucht zu suchen. Sie lässt ihre vierjährigen Kinder Augenbinden anlegen, und sie verlassen das Haus. Doch etwas erwartet sie bereits...

Erster Satz
Malorie steht in der Küche und überlegt.

Meinung
Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mir klar, dass ich wissen muss wie es weitergeht. Irgendetwas, was dich tötet, wenn du es siehst? Meine Neugier war geweckt zu erfahren, was es damit auf sich hat.

Malorie lebt mit ihren beiden Kindern, die das ganze Buch über nur "Mädchen" und "Junge" genannt werden, eingesperrt in einem Haus. Niemand hat sie dort eingepfercht - sie müssen drin bleiben um zu überleben.

Als Malorie erfährt, dass sie schwanger ist, ist sie gerade ganz frisch mit ihrer Schwester zusammengezogen. Kurze Zeit später tritt der "Russlandbericht" das erste Mal in Erscheinung und verbreitet sich von da an rasant in der ganzen Welt. Auch Malories Schwester fällt diesem "Etwas" zum Opfer und rammt sich eine Schere in die Brust.

In einer Zeitung rief ein Mann dazu auf, dass er Hilfebedürftigen Obdach bieten würde, also macht Malorie sich auf den Weg zu ihm. Dort angekommen wird sie von einer ungleichen Hausgemeinschaft aufgenommen. Völlig Fremde, die irgendwie zusammenhalten - denn anders schafft man es nicht.

In der Zwischenzeit ist das ganze Leben zum Erliegen gekommen. Es gibt nur noch einen Radiosprecher, Strom gibt es nur, da er aus Wasserenergie gewonnen wird und es wird nichts mehr gekauft, sondern nur noch geplündert.

Irgendwie schafft es diese WG aber immer wieder sich etwas Neues einfallen zu lassen und so weiter zu kommen. Bis zu diesem einen Tag, der alles verändern soll...

Als Malorie keinen Ausweg mehr sieht, nimmt sie sich ihre Kinder, legt die Augenbinden an, steigt in das Boot hinterm Haus und begibt sich auf eine Reise um Leben und Tod - in völliger Dunkelheit.

Viel mehr werde ich euch zu dem Inhalt jetzt nicht verraten - ich würde definitiv zu viel sagen ;-)

Josh Malerman wechselt fast jedes Kapitel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, was zur Folge hat, dass es lange dauert bis der Leser wirklich alles versteht. Allerdings wurden viele Kapitel mit Cliffhangern ausgestattet, so dass immer wieder der typische Satz eines jeden Bücherwurms in meinem Kopf hallte: "Ach komm...nur noch dieses eine Kapitel" :-D

Die Frage nach dem "Ja was ist es denn nun?" peitschte mich immer weiter. Ich litt zusammen mit Malorie und den anderen. Die Angst kroch auch meinen Nacken hinauf. Und immer wieder fragte man sich, was genau so angsteinflößend sein wird.

Es liest sich wirklich flüssig und an vielen Stellen will man sehr rasant weiterlesen, da man auf ein nächstes Puzzlestück innerhalb der nächsten Seiten hofft. Hätte ich es nicht gemusst, hätte ich dieses Buch nicht mehr aus der Hand gelegt.

Die Taschenbuchausgabe wird "Der Fluss" heißen, was wesentlich besser passt. Titel und Cover passen zu dem Buch und der Geschichte, doch "Der Fluss" passt einfach noch eine Spur besser, da dieser einen ganz großen Anteil im Buch bekommt.

Fazit
Ein Buch, das beklemmend und düster ist und den Leser immer wieder mit sich reißt.

Auch wenn es hier und da einen kleinen Kritikpunkt gibt, reicht es für mich nicht aus um einen Stern abzuziehen und so bekommt dieses Buch nicht nur eine Leseempfehlung, sondern ist auch bereits jetzt schon einer meiner Favoriten in 2016!

Bewertung vom 01.02.2016
Götter der Rache / Wikinger Bd.1
Kristian, Giles

Götter der Rache / Wikinger Bd.1


ausgezeichnet

Meinung
Ja was soll ich sagen? Es ist einfach nicht mein Genre.
Ich habe es wirklich versucht und fand das Buch tatsächlich nicht schlecht, ganz im Gegenteil, aber es ist halt einfach nicht so mein Ding.
Aber da der Lieblingsmann tierisch auf solche Bücher abfährt und nur drauf gewartet hat, dass ich endlich fertig werde, wird es nicht einstauben, sondern erneut gelesen und sicher für fantastisch befunden ;-)

Über den Inhalt brauche ich eigentlich gar nichts sagen, denn das macht der Klappentext zu genüge.
Ein Dorf wird vom König verraten und in einen Hinterhalt gelockt, Männer sterben und andere überleben. Die, die überleben schwören Rache, es gibt Gemetzel, Blut und Met ;-)

Aber hier gilt: Der Weg ist das Ziel!

Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass der Klappentext so viel verrät, denn auch wenn man die Story an sich schon kennt, erlebt man auf 599 Seiten eine wirklich gute Geschichte.

Im Jahre 785 waren Männer noch echte Männer. Trugen langes, wildes Haar (manchmal auch zwei geflochtene Zöpfe), Bärte, fluchten und tranken, kämpften und rangelten, aber waren unglaublich loyal und es gab Freundschaften, die über den Tod hinaus gingen.

In diesem Buch sind Wikinger, wie wir sie uns wünschen!

Zu jeder guten Wikingergeschichte gehören Schlachten auf Gedeih und Verderb. Und diese gibt es in diesem Buch auch. Arme und Köpfe werden abgeschlagen, Schwerter in Bäuche gerammt und Schilde mit einer Axt gespalten. Es ging ganz schön blutig zu damals ;-) Wer das nicht mag, der sollte einen Bogen um dieses Buch machen.

Und zwischen all der rohen Gewalt und dem Tod kommt eine Sache nicht zu kurz - wahre Freundschaft und Loyalität bis zum (eigenen) Ende.

Giles Kristian versteht es Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Ach was sag ich...Bilder...ganze Videos der Schlachten liefen in meinem Kopf ab. Schwarzer Humor und gut platzierte Sprüche/Flüche lockten mir das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht und ich gestehe, dass ich ein paar Tränchen vergossen habe. Verurteilt mich nicht, ich bin eben ein Mädchen ;-)

Es kommen zu Beginn unglaublich viele Namen vor, die für die heutige Zeit stellenweise etwas ungewöhnlich sind. Ich hatte mir am Anfang einen Zettel gemacht, auf dem ich die Namen und einige Eigenschaften und Handlungen notiert hatte. Aber zwischendrin müssen wir uns von dem ein oder anderen verabschieden, die Namen werden weniger und das Lesen dadurch leichter.

Für alle (und da gehöre ich auch dazu) die sich mit den Begriffen rund um dieses Thema nicht so gut auskennen, wurde hinten ein Glossar angehängt, in dem alles Wichtige erklärt wird. Auch eine Seite mit den nordischen Göttern ist dabei.
Generell gibt es hier Nachhilfe für alle, die in der nordischen Mythologie nicht so bewandert sind, denn die Wikinger waren eben gottesgläubig und auch -fürchtig. Das empfand ich persönlich als absoluten Pluspunkt. Wurde ich doch durch den Lieblingsmann etwas in dieses Thema eingeführt und in über zwei Jahren recht nahe herangebracht, weiß ich doch so vieles nicht, was hier nebenbei erklärt wird. Einige Geschichten kannte ich schon, andere waren mir neu.

Auch wenn ich jetzt feststellen musste, dass dies leider nicht mein Genre ist, fand ich dieses Buch wirklich gut. Es ist der Beginn einer neuen Reihe, die ich wohl nicht verfolgen werde - durch den Lieblingsmann aber sicherlich auf dem neusten Stand darüber bleibe ;-)

Zitate / Textstellen
"Ich weiß, wie man einen Kampf für sich entscheidet", erwiderte er. "Und das reicht Odin."
(Seite 26)

Fazit
Hier sind Männer noch Männer und Schlachten werden geführt bis auf Gedeih und Verderb.
Blutig, rau, aber auch loyal, witzig und eine kleine Nachhilfe in nordischer Mythologie.

Im Endeffekt nicht mein Genre, aber ein wirklich gutes Buch!
Für Fans von "Vikings" sicherlich wärmstens zu empfehlen :-)

Bewertung vom 01.02.2016
Der Vintage-Guide für einsame Herzen
Greenwood, Kirsty

Der Vintage-Guide für einsame Herzen


ausgezeichnet

Erster Satz
Ich habe in meinem Leben schon viele unkluge Entscheidungen getroffen.

Cover
Das Cover passt wie gespuckt!
Zu sehen sind die Hände einer Frau, die ein Glas mit einem Milchshake (vermutlich Erdbeer) halten. Die Fingernägel rot lackiert und eine züchtige Bluse in mint mit schwarzen Punkten - sie könnte den 50er Jahren entsprungen sein und mit ihrem Schwarm in der Milchbar sitzen. Auch der rote Titel passt mit seiner geschwungenen Schrift super in die Zeit!

Meinung
Zum Inhalt muss ich euch nicht viel sagen, da erfahrt ihr im Klappentext schon genug ;-)

Jessica ist jung, laut, frech und wild. Sie genießt ihr Singleleben und hält sich an den Rat ihrer Mutter, sich niemals zu verlieben und ihr Herz nicht zu verschenken.
Im Laufe des Buches erfährt der Leser, warum ihre Mutter ihr Leben lang so verbittert war. Die Aufklärung ist nicht sonderlich überraschend und recht klischeehaft ;-)

Innerhalb eines Tages steht Jess also vor den Trümmern ihres Lebens und wurde von ihrer besten Freundin ziemlich aufs Kreuz gelegt. So wie sie sich verhält und ihr Leben lebt, mag der ein oder andere vielleicht denken, dass sie es nicht besser verdient hat, als auf die Nase zu fallen...aber Jess ist einfach unglaublich sympathisch und tat mir persönlich richtig leid.

Jessica zieht zu ihrer Großmutter, einer in den 1950ern gefeierten Bestsellerautorin, und wittert die Chance auf schnelles Geld. Was sie nicht weiß ist, dass ihre Großmutter bettelarm ist und die Zwangsräumung der Villa kurz bevorsteht. Doch dann ereilt beide das Angebot, einen neuen Buchvertrag zu bekommen, wenn sie beweisen können, dass Matilda Beams Tricks auch heute noch funktionieren und Jessica soll sich einen Mann angeln - Nick Frost. Ausgerechnet ihn, den sie so hasst. Der Junggeselle schlechthin und Herzensbrecher von halb London.

Aber ist Nick wirklich so ein Schwein wie alle behaupten? Und was passiert, wenn er rausbekommt, dass hinter Lucille Darling eigentlich Jessica Beam steckt?

Zugegeben, die Idee ist nicht neu, aber deswegen nicht weniger unterhaltsam und spannend.

Es ist schön als Leser mitzuerleben, wie die sonst so kühle "Interessiert mich alles gar nicht und Gefühle sind eh scheiße"-Jess langsam aber sicher "menschlich" wird, über ihre Handlungen und deren Folgen nachdenkt, abwägt und ihr Menschen wirklich ans Herz wachsen.

Manchmal muss sich im Leben eine Tür hinter dir schliesen, damit du eine neue öffnest, über alten Plunder steigst und zu dir selbst findest.

Ob Jess doch noch ihre Liebe findet und auch so empfinden kann, obwohl sie daran selbst nie geglaubt hätte? Ich werde es euch nicht sagen...lest das Buch - es lohnt sich ;-)

Zitate / Textstellen
Vor unseren Augen hat sie sich innerhalb von nur zwei Minuten von einer selbstbewussten, Elle McPherson nicht unähnlichen Lektorin bedeutender Gegenwartsliteratur in ein erbärmliches wimmerndes Wrack verwandelt. Was mal wieder Mums Binsenweisheit bestätigt: Wenn du nicht aufpasst, pikelt die Liebe dir in den Vorgarten.
(Seite 64)

Fazit
Ein wirklich schönes Frauenbuch, dass den Leser schmunzeln, lachen, staunen, hoffen, bangen und mitfiebern lässt.

Auch wenn die Idee der Geschichte nicht neu ist, ist dieses Buch definitiv lesenswert und ganz wunderbar!

Bewertung vom 01.02.2016
K - Kidnapped / Kick Lannigan Bd.1
Cain, Chelsea

K - Kidnapped / Kick Lannigan Bd.1


ausgezeichnet

Erster Satz
Sie wusste, was sie zu tun hatte, sollte jemals die Polizei kommen.

Meinung
Ich liebe Thriller (wenn sie gut sind^^) und dann auch noch eine neue Reihe?! War ja klar, dass ich dieses Buch gerne lesen wollte ;-)

Das Buch startet mit einem Prolog und der Leser befindet sich an der Seite der jungen Beth und ihren Eltern.

Moment mal...Beth? Geht es hier nicht um Kick?
Ganz genau!

Es dauert einen Moment bis man begreift, dass Beth und Kick ein und dieselbe Person ist und es sich bei ihren Eltern eben nicht um ihre Eltern, sondern ihre Entführer handelt. Pädophile, die sich innerhalb der "Familie" Kinder verkaufen, ausleihen und Filme drehen. Die "Beth-Movies" gehören zu den am meisten runtergeladenen Filmen und Kick, alias Beth, ist ein Star in dieser kranken Welt. Doch Kick hat Glück - sie wird gerettet.

Zehn Jahre später ist Kick von dem Gedanken besessen andere Kinder zu finden und ebenfalls zu retten. Die erste wirklich reelle Chance ergibt sich, als John Bishop in ihr Leben tritt - doch Kick ist alles andere als begeistert von ihm.

Es dauert lange, bis der Leser etwas über Bishop erfährt. Und da es sich um eine Reihe handelt, wird natürlich bei weitem nicht alles aufgeklärt und man bleibt mit vielen offenen Fragen zurück.

Wer ist John Bishop wirklich? Warum hat er sich ausgerechnet an Kick gewendet? Für wen arbeitet er und meint er wirklich alles gut, oder verbirgt er noch andere Geheimnisse?

Ich mochte Kick sofort und auch bei Bishop stieg meine Sympathie mit jeder gelesenen Seite. Die einzige Person, die ich gar nicht mag, ist Kicks Mutter. Eine Frau, die aus der Geschichte ihrer Tochter immer schon Kapital geschlagen hat und eine Sache ganz sicher nicht ist - eine liebende Mutter.

Dieser Thriller hat alles, was ein Buch braucht, um mich zu begeistern. Gute Charaktere, eine spannende Handlung, Witz, Charme und Gefühl.

Eine Reihe, die ich definitiv weiterverfolgen werde und bei der es mich wahnsinnig ärgert, dass Band 2 erst im September 2016 rauskommt...manno!

Zitate/Textstellen
"Nur weil Sie eine vom Rettungsdienst gefickt haben, sind Sie selbst noch lange kein Sanitäter", sagte sie und stieß die Tür auf.
(Seite 178)

"Er hat die Familie benutzt, um gebrauchte Exemplare zu kaufen", sagte Mel, und Kick verstand.
"Gebrauchte Exemplare?", fragte Bishop.
"Jungen", sagte Kick leise.
(Seite 206)

Fazit
Ein super Auftakt zu einer Thriller-Reihe, die ich definitiv weiterverfolgen werde.
Ganz klare Leseempfehlung für alle, die das Genre mögen!