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Johanna

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2022
Nachtschwärmerin
Mottley, Leila

Nachtschwärmerin


sehr gut

Nachtschärmerin gibt bewegende Einblicke in, das Leben von Kiara. Mit zarten 18 Jahren trägt Kiara Verantwortung und muss Entscheidungen treffen, die man niemandem in so jungen Jahre wünscht. Kiara lebt alleine mit ihrem Bruder zusammen, nachdem die Mutter ins Gefängnis gekommen ist. Mit einem wahnsinnig schönen, poetischem Schreibstil beschreibt die Autorin das Leben der beiden in Armut und wie sie auch über ihre moralischen Grenzen hinaus versuchen alles zu tun um zu überleben. Als Leser*in bekommt man roh und ungefiltert mit, was es heißt als POC in den USA ums Überleben zu kämpfen. DIe Geschichte hat mich in dieser Hinsicht zutiefst berphrt und mitgenommen. Einzig und allein einen Stern ziehe ich ab, da mich die Geschichte dramaturgisch nicht hundertprozentig gepackt hat. Der Spannungsbogen der in der Geschichte aufgebaut wurde, wurde mir am Ende doch etwas zu kurz abgefrühstückt. Dennoch ein absolut lesenswertes Debut!

Bewertung vom 26.04.2022
Das Leben eines Anderen
Hirano, Keiichir_

Das Leben eines Anderen


gut

"Das Leben eines Anderen" hat mich zunächst wegen der spannenden Idee, auf der die Geschichte basiert, gepackt: Was passiert, wenn man das Leben mit einer Fremden Person tauscht? Rie's Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie nach dem Tod Ihres Mannes Daisuke erfährt, dass dieser eigentlich jemand ganz anderes war. Es stellt sich heraus, dass er seine Identität getauscht hat. Den Rest des Buches verfolgt man die Geschichte aus der Perspektive des Anwalts Kido, welcher sich der Aufgabe annimmt, die Beweggründe für einen solchen Identitätstausch zu finden und vor allem die Frage zu klären, was aus dem Richtigen Daisuke geworden ist und wer der Mann war, der sich als dieser ausgegeben hat?

Auf den ersten Seiten hat mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen. Die Japanische Erzählweise hat etwas besonderes und magisches an sich. Allerdings verlor mich die Geschichte dann etwas, als sich der Hauptteil hauptsächlich aus der Perspektive von Kido abspielt. Ich konnte keine wirklich Bindung zu dem Charakter aufbauen. DIe Gefühlslage von Rie und wie die mit dem plötzlichen Fund über ihren Ehemann umgeht, kam mir etwas zu kurz.

Dennoch hat die Geschichte zum Nachdenken angeregt. Zum einen fand ich es spannend über die Beziwhung zwischen Japanern und Koreanern zu lernen. Kido erzählt oft, wie es ihm als Zainichi (in Korea geborener) in Japan ergangen ist. Auch psychologisch hat die Geschichte einiges zu bieten. Kido beschäftigt es sehr, inweiweit die Vergangenheit einen Menschen formt und was passiert, wenn man seine eigene Vergangenheit plötzlich austauscht.

Alles in allem eine schön geschrieben Geschichte, die durchaus zum Grübeln anregt, wie weit es im Leben kommen muss um seine eigene Geschichte abzulegen und gegen eine andere Geschichte einzutauschen. Letzlich haben sich für mich Teile des Buches allerdings etwas in die Länge gezogen und mich zu wenig mitgerissen.

Bewertung vom 20.10.2021
Generation Z
Vapaux, Valentina

Generation Z


sehr gut

Valentina Vapaux schreibt in diesem Erstlingswert über charakterisierende Themen der Generation Z, wie sie denkt, fühlt und was sie bewegt. Valentina selber ist Influencerin und gehört der Generation Z an. Ich kenne Valentina bereits aus den sozialen Medien und fand es schon immer spannend ihr so komplett anderes Leben mit meinem eigenen zu vergleichen.

Ich selber habe die Generation Z um ein paar wenige Jahre verpasst und gehöre den Millenials an. Dennoch konnte ich mit einigem geschriebenem gut identifizieren, gerade wenn es um den Gebrauch von sozialen Medien geht. Nichtsdestotrotz beschreibt Valentina die Emotionen der Generation Z mit vielen Anektodeten aus ihrem eigenen Leben. Mit diesen konnte ich mich nur selten identifizieren. ich glaube ich die 0815 Gen Z Person, wird sich nur selten in diesen Situationen wiederfinden. Die Frage bleibt daher wie allgemeingültig die Analyse dieser Generation aus der Sicht einer sehr priviligiertern Autorin ist, die wahrscheinlich schon mehr erlebt hat in ihren 20 Jahren als manch anderer.

Dies ändert aber nichts daran, dass das Buch sehr gut recherchiert ist und spannend zu lesen. Valentina schreibt zwischendruch mit Witz und Sarkasmus. Ihre lyrische Sprache und das Verbinden dieses Sachtextes mit Gedichten und eigenen Geschichten machen es sehr kurzweilig. Ich bin auf jeden Fall gespannt was wir noch von der jungen Autorin erwarten können.

Bewertung vom 24.09.2021
Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3


gut

Abgetrennt ist der dritte Band rund um den Rechtsmediziner Paul Herzberg. Mehr möchte ich zu dem Inhalt an dieser Stelle gar nicht sagen um nichts vorwegzunehmen. Das Buch lässt sich in jedem Fall auch als alleinstehendes Buch gut lesen. Alle wichtigen Informationen aus den vorherigen Teilen werden wiederholt so dass man gut mitkommt.

An sich war die Geschichte spannend und sehr kurzweilig geschrieben. Durch viele Perspektivwechsel und kurze Kapitel, was ich beides sehr gerne mag, fliegt man quasi durch die Geschichte. Genau hier fehlte mir dann aber doch etwas an der Geschichte. Mir fehlte etwas der Spannungsaufbau. Der Anfang des Buches plätschert so dahin, ohne dass wirklich viel passiert ist. Zur Mitte des Buches wurde es dann sehr spannend und actionreich. War dann allerdings genau so schnell und plötzlich wieder vorbei, wie es angefangen hat. Mir fehlte etwas die Tiefe der Charaktere und mehr über deren Persönlichkeit und Gefühle zu erfahren. Vielleicht hätte man hierzu doch die ersten beiden Bücher lesen müssen.

Mir gefiel aber sehr einen Einblick in die Rechtsmedizin zu erlangen. Wenn auch teilweise etwas schaurig war dies sehr anschaulich und interessant beschrieben. Ich würde definitiv noch mehr Bücher von Herrn Tsokos lesen.

Bewertung vom 23.07.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Wer ein actionreiches Buch sucht, was von der ersten Seite an spannend ist und auch bis zum Schluss so bleibt, ist hier genau richtig.

Zum Inhalt möchte ich erst einmal gar nicht so viel sagen. Die Geschichte beginnt damit, dass Dina über die Freisprechanlage in ihrem Auto von einer fremden Person bedroht wird. Man wird direkt in die Handlung hereingeschmissen. Es geht mit ein paar nervenaufreibenden Seiten los und der Spannungsbogen reißt auch bis zum Schluss nicht mehr ab.
Durch kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven aus denen die Geschichte geschrieben ist, liest es sich sehr schnell. Durch Cliffhanger am Ende der Kapitel konnte ich das Buch zwischenzeitlich buchstäblich nicht aus der Hand legen. Wer auf Geschichten mit viel Handlung und Spannung steht wird dieses Buch lieben.

Dennoch ziehe ich einen Stern ab. Zwischenzeitlich waren es mir doch ein paar Personen bzw. Perspektiben zu viel aus denen die Geschichte erzählt wird. Außerdem fehlte es mir ein wenig, dass man dich recht wenig über die Charaktere erfährt, da der Fokus so sehr auf deren Handlungen liegt. Mir fiel es schwer dadurch eine Bindung zu den Protagonisten aufzubauen.

Trotzdem empfehle ich das Buch alles in allem und bisn sehr gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 19.07.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Ausweglos ist ein durchaus gelungener Debutthriller. Die Geschichte handelt um den Mord an Emma Falk. Diese wird eines Tages tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Neben ihr der bewusstlose Noah Klingenberg. Es folgt eine spannende Suche nach dem Mörder mit mehreren Wendungen.

Die Geschichte ist aus 3 verschiedenen Perspektiven geschrieben. Der des Komissar Blom, der in dem Fall ermittelt, der von Noah Klingenberg und der seiner Frau. Die macht es zu einem sehr kurzweiligen Leseerlebnis. Insgesamt ist das Buch sehr spannend geschrieben, mit vielen Cliffhangern am Ende der Kapitel. Zwischenzeitlich konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Trotzdem hat es auch seine Länge. Im Mittelteil wurde teilweise sehr intensiv auf die Ermittlung der Polizei eingegangen. Das wurde mir irgendwann dann doch zu detailliert und technisch.

Den letzten großen Twist habe ich absolut nicht kommen sehen. Er wirkte allerdings auch etwas unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen für mich, als ob der Autor verkrampft nochmal versucht hat einen Twist einzubauen. Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn schon vorher Schluss gewesen wäre.

Alles in allem aber ein sehr spannendes Buch, das sich trotz seiner Länge sehr schnell liest. Besonders wer Krimis liebt, die aus Sicht des Komissar geschrieben sind und an Polizeiarbeit interessiert ist und gerne mitknobelt, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 19.07.2021
Betreff: Falls ich sterbe
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe


gut

"Falls ich sterbe" handelt von einem sehr emotionalen Thema. Eines Morgens wacht Carolinas Partner Aksel einfach nicht mehr auf. Er ist verstorben und hinterlässt sowohl Carolina als auch ihren nur wenige Monate alten gemeinsamen Sohn. Man Verfolgt daraufhin die Wochen und Monate nach Aksels Tod und erlangt tiefe Einblicke in die Gefühlswelt von Carolina.

Um ehrlich zu sein fällt es mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Das liegt daran, dass es sich um einen autobiographischen Roman der Autorin handelt. Ihr ist eben genau dieses Schicksal wiederfahren. Ich finde es daher wundervoll, dass sie durch diesen Roman eine Möglichkeit gefunden hat, mit dem Geschehenen umzugehen. Auch ist es bemerkenswert und mutig, wie offen sie ihre Gefühlswelt für den Leser darliegt.

Dennoch konnte ich mich nicht hundertprozentig mit der Geschichte identifizieren. Obwohl ich selbst schon eine mir nahestehende Person verloren habe und mich in einigen von Carolinas Gedanken wiederfinden konnte, fiel es mir schwer eine Bindung zu ihr aufzubauen. Sowohl die Kapitel nach Aksels Tod als auch die vermeintlich glücklichen Rückblicke auf ihr Kennenlernen waren für mich sehr kühl und traurig geschrieben. Auch vorher wirkte die Beziehung der beiden alles andere als glücklich. Die Kapitel waren alle sehr deprimierend und teilweise emotionslos erzählt. Mir war leider keiner der Protagonisten wirklich sympathisch.

Ich weiß, dass jeder Mensch anders mit Trauer umgeht. Ich möchte daher auch nicht über die Erzählungen von Carolina urteilen. Dennoch fiel es mir selber schwer, bei dieser so traurigen Geschichte emotional mit den Charakteren mitzufühlen. Ich hoffe dennoch sehr, dass das Buch anderen in derselben Situation Trost und Hoffnung schenkt und sie sich in ihren Gesanken weniger alleine fühlen.