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Bewertungen
Insgesamt 44 BewertungenBewertung vom 31.10.2024 | ||
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Bei Lesebeginn hatte ich wenig Erwartungen und war dann schneller in der Geschichte als gedacht. Gefühlt haben sich die Blätter beim Lesen wie von selber umgeblättert. Sehr nachvollziehbar schreibt Vera Zischke von Ava, einer 43 jährigen Mutter, die zugunsten ihrer Familie den eigenen Job aufgegeben hat und nun mehr oder weniger im Funktionsmodus den Familienalltag durchschifft. Leidenschaft und persönliche Begeisterung - Fehlanzeige. Bis sie den fast 20 Jahre jüngeren Kieran trifft und plötzlich sich in einer Liebesbeziehung voller Sinnlichkeit und Lebendigkeit wiederfindet. Ich hab das Buch sehr gerne gelesen. Sowohl sprachlich als auch von der Figurenentwicklung her empfand ich den Roman gelungen und unterhaltsam. Persönlich blieb mir Kieran bis zum Schluss etwas oberflächlich und wenig differenziert dargestellt. An einigen Stellen hat der Kitsch doch ganz vorsichtig um die Ecke geblinzelt... Aber das sind auch schon die einzigen kleinen Kritikpunkte. Insgesamt war es ein toller Roman - teils humorvoll, immer wieder authentisch und emotional, manchmal nachdenklich stimmend. Vermutlich ein Buch mit hohem Identifikationspotential für viele Frauen. |
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Bewertung vom 22.10.2024 | ||
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Angesprochen durch das fein gestaltete Cover und die Leseprobe bin ich mit einiger Vorfreude ins Buch gestartet in Erwartung eines psychologisch interessanten Familienromans. Die Geschichte hat zu Beginn tatsächlich einen gewissen Sog. Dabei ist die Sprache klar und schnörkellos. Der 7 jährige Sohn soll in der Schule ein Mädchen übergriffig behandelt haben und schweigt. In der Mutter entstehen Ängste und Sorgen, kennt sie ihr Kind wirklich? Das muss doch ein Irrtum sein. Gleichzeitig liest sich zwischen den Zeilen heraus, dass auch die Mutter als Kind Teil einer Tragödie war. Vieles scheint unausgesprochen und ungeklärt zu sein. Und während der Vorfall in der Schule mehr und mehr in den Hintergrund tritt, bekommt der Leser eine Ahnung, welche "kleinen Monster" die Protagonistin in sich trägt. Allerdings verliert mich der Roman leider ab der Mitte zunehmend. Beim Lesen entstanden immer mehr Fragen in meinem Kopf und mir war es dann am Ende tatsächlich etwas zuviel der Ungeklärtheiten und es blieb das Bild einer unschönen familiären Tragik mit einer Hauptfigur, die wenig Sympathie und Mitgefühl auslöst, zurück. Wenn man als Leser die Aufklärung des Vorfalls in der Schule in den Hintergrund stellen kann zugunsten der Thematik um eine komplexe Mutterfigur, die durchaus beim Lesen polarisiert, wird man mit "Kleine Monster" seine Freude haben. |
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Bewertung vom 16.10.2024 | ||
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Das Cover ist monochrom zart-rosa, ein Frauengesicht nur in einem schmalen Ausschnitt erkennbar. "Die schönste Version" erzählt von Jella, die Yannick liebt und Yannick liebt Jella. Eigentlich... Ganz uneigentlich erzählt die Geschichte Jellas Aufwachsen in einem Mangelmilieu und ihren Wunsch angenommen und begehrt zu sein auf Kosten einer gefährlichen Selbstverleugnung. Ganz uneigentlich erzählt die Geschichte auch zwischen den Zeilen von Yannicks tiefen unverarbeiteten Kränkungen in der Ursprungsfamilie, was ihn unbeherrscht und zornig macht. Dabei wollen es beide in der Beziehung "perfekt" haben, nun endlich in der "schönsten Version" ihrer selbst leben und scheitern dann doch so gewaltvoll, womit der Roman direkt beginnt. Assoziativ werden aus der aktuellen Partnerschaftssituation mit Yannick frühere v.a. sexuelle Beziehungserfahrungen von Jella eingeblendet. Sprachlich ist der Roman auf einem hohen Niveau verfasst. Was Jella alles tut, um gesehen und angenommen zu sein und dabei sich selber in ihrer Bedürfnissen so wenig wahrnimmt und für sich einsetzt, hat mich sehr berührt und erschreckt. Ihre Scham, ihre Schuldgefühle, ihre letztendlich auch ihre Ängste als Opfer nicht ernst genommen zu werden, gleichzeitig ihre widersinnige Sehnsucht nach Yannick, mit dem sie eine nie gekannte Nähe verbunden hat und der sie später fast im Affekt getötet hätte - als das schildert Ruth-Maria Thomas unglaublich authentisch und nachvollziehbar. Yannicks Seite nimmt deutlich weniger Raum ein und gleichzeitig hat auch seine Figur eine gewisse Tiefe und vieles lässt sich zu seinen Hintergründen erahnen. Es wurde schon oft geschrieben, dass das Buch Schullektüre werden sollte, und ich kann mich nur anschließen. Wie das Buch vermeintliche Weiblichkeit und Schönheitsideale, toxische Beziehung, aber auch der Prozess einer gelungenen Abgrenzung schildert, ist sehr, sehr gelungen. Vielen jungen Frauen würde ich diese psychologisch differenzierte Geschichte gerne ans Herz legen.... |
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Bewertung vom 16.10.2024 | ||
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Ich wollte das Buch wirklich mögen - zum einen aus einem kleinen Lokalpatriotismus heraus, die Autorin arbeitet und lebt in unserer Nähe. Dann wirft der Titel in Kombination mit dem Cover angenehm Fragen auf und hat mich neugierig auf das Buch gemacht. Linda, 15 Jahre, lebensüberdrüssig, betreut stundenweise den im selben Mietshaus lebenden 86 jährigen, an Demenz erkrankten Hubert. Das macht sie feinfühlig, witzig, intuitiv. Einerseits um abgeklärte Distanz bemüht und etwas schnodderig auftretend, spürt man beim Lesen, wie sich zunehmend eine Beziehung und Verbundenheit zu Hubert einstellt. Auf ganz leichte Weise beschreibt Petra Pellini, wie ein Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen gelingen kann, was die Herausforderungen im Alltag sind. Man spürt beim Lesen ihre große Erfahrung in dem Bereich. Leider hat sich bei mir im Verlauf weder ein Lesefluss noch die erhoffte Begeisterung eingestellt. Die Kapitel sind kurz. Als Leser hüpft man von Episode zu Episode, was mich streckenweise genervt und nervös gemacht hat. Vielleicht auch weil Absurdes, Berührendes und Aktkluges in kurzer Folge wechseln. Die Figuren sind überzeichnet, was ich grundsätzlich völlig in Ordnung finde. Aber es entstand für mich kein tieferes Bild oder ein emotionaler Bezug zu den Figuren. So blieb es für mich letztendlich eher an der Oberfläche, wenngleich ich die Ideenvielfalt im gelungenen Umgang mit demenzkranken Menschen sehr nachdenkens- und lesenswert fand. |
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Bewertung vom 04.10.2024 | ||
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Die Hüter der verborgenen Königreiche / Royal Institute of Magic Bd.1 Das Cover ist wunderschön gestaltet mit dem Gold, dem roten Drachen, der einen Zug hinter sich herziehen. Es hat etwas Magisches und mit Bild des Zuges blitzt im Hinterkopf gleich eine Erinnerung auf...da war doch was...achja, stimmt, der HogwartsExpress. Die anfänglich leise Befürchtung, dass das Buch alten Wein in neuen Schläuchen anbietet (aka Harry Potter Reloaded), hat sich beim Lesen zunehmend in Luft aufgelöst. Victor Kloss gelingt es mit der Geschichte um den Jungen Ben und dessen verschwundenen Eltern eine ganz eigene Sprache zu entwickeln. Es macht Spaß, seinen phantastischen Einfällen zu folgen. Es gab beim Lesen manchmal kurze Momente, in denen das emotionale Erleben etwas hinter der rasch voranschreitenden Handlung im Royal Institute of Magie zurückblieb. Aber das wäre auch schon mein einziger Kritikpunkt. Insgesamt ein sehr lesenswertes magisch-phantastisches Leseabenteuer für Kinder ab 11 Jahre. |
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Bewertung vom 30.09.2024 | ||
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Die Aufmachung des Buches wirkt durch die floralen Elemente recht feminin und ästhetisch. Die Geschichte spielt Ende des 19.Jahrhunderts. Izzy versorgt als Halbwaise ihre Mutter und ihren Bruder durch ihre Arbeit als Undercoveragentin und ist damit in ihrer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit ihrer Umwelt voraus. Auftraggeberinnen sind Frauen, die durch ihre Männer oder anderweitig geschädigt wurden und durch das damalige Recht keinen Schutz oder Recht bekämen. Der Schreibstil ist einnehmend und gut lesbar, dabei bildhaft und immer wieder blitzt ein angenehmer Witz und Ironie durch. Man kann es sich beim Lesen gemütlich machen, etwas Spannung, eine Prise Zwischenmenschliches, am Ende wird alles gut. Dabei bedient es Bilder von hübschen Kleidern, funkelnden Adelshäusern und natürlich sind die Protagonistinnen, so unterschiedlich sie auch sein mögen, hübsch oder werden es zumindest in der passenden Abendgarderobe. Alle, die einen Wohlfühlroman zum Lesen vor dem Kamin suchen, möglicherweise Kostümfilme lieben und für die Krimi besonders gut mit Liebe matcht, die werden ihre Freude an diesem hübsch aufgemachten Buch haben. Die Altersangabe ab 14 Jahre ist meines Erachtens passend und auch ältere Semester werden ihre Freude an dem Buch haben. |
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Bewertung vom 25.09.2024 | ||
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Im Buch "Mein Mann" begleitet der Leser die Protagonistin in der Ich-Form 7 Tage durch ihre Ehe. Den Klappentext fand ich etwas irreführend ("...und dann geht sie zu weit"), was wie die Andeutung zu einem Psychothriller klingt. Vielmehr ist das Buch ein Psychogramm einer zutiefst unsicheren Frau, die sich an ihren Mann klammert, der angeblich ihr durch den sozialen Aufstieg erst ein lebenswertes Leben ermöglicht, wohingegen sie allein ihre Schönheit in die Waagschale werfen könne. Und selbst ihr gutes körperliches Aussehen sei vergänglich, was sie sich immer wieder bewußt macht. Maud Ventura schreibt sehr gut. Man spürt beim Lesen die emotionale Abhängigkeit und starken Ängsten der Protagonistin und taucht tief in deren psychischen Innenraum ab. Beim Lesen stellt sich die Frage- ist das wirklich Liebe? Deutlich wird eine starke Bedürftigkeit und der Versuch, ein inneres Gefühl von Mangel und Leere, über die Ehe zu kompensieren. Es ist manchmal kaum auszuhalten beim Lesen, wie sie durch ein ausgeklügeltes subtiles Bestrafungssystem sich müht, wieder Herr zu werden über die erlebte Hilflosigkeit und Ohnmacht in ihrer Ehe. Man möchte ihr zwischendrin zurufen: "Nimm deinen Blick weg von deinem Mann, konzentriere dich auf dein Leben!". Es ist ein Buch in dem vordergründig erst einmal nicht viel passiert und dennoch gibt es Einblick in eine hochproblematische Beziehungsdynamik in einer Ehe, die auf den ersten Blick so gutbürgerlich und geordnet erscheint. Zum Ende blieb bei mir ein Gefühl der Beklemmung zurück. Es ist sicher kein Wohlfühlroman, sondern vielmehr ein Buch über das man diskutieren kann. |
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Bewertung vom 26.08.2024 | ||
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It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte Meine Tochter (11 Jahre) war wirklich sehr begeistert von dem Buch und sie ist aktuell eher in der "Naja, geht so"- Phase. Sehr authentisch wird im Tagebuchstil aus dem Leben von Gwinny berichtet. Es geht um Themen wie Eigenständigkeit bzw. Entwicklung einer eigenen Identität, erste Liebe, Umgang mit Emotionen, gelungene Kommunikation, Freundschaft. Unsere Tochter konnte sich schnell in in Gwinny hineinversetzen und hat absolut mitgefiebert. Sei es u.a. der Schreckmoment, als die kleine Schwester plötzlich weg war, seien es die vielen "Psycho-Tips" (z.B. Thema Angst). Die Sprache ist kindgerecht und empathisch und niemals belehrend. Das Cover ist für Mädchen einladend, ohne überladen zu sein. Ein warmherziges Happy-End macht die Geschichte rund. Vermutlich wird unsere Tochter das Buch irgendwann nochmal lesen. Bisher für sie das Jahreshighlight. |
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Bewertung vom 16.08.2024 | ||
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Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1 Agneta hat genug von kaltem Haferschleim, Neoprenanzügen und vor allem ihrem asketischen Ehemann. Einer Annonce folgend landet sie in einem pittoresken Dorf inmitten der Provence. Zunächst schüchtern und unbeholfen entdeckt sie (auch mit Hilfe der Dorfbewohner) zunehmend ungeahnte Seiten an sich. |
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Bewertung vom 10.08.2024 | ||
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Neugierig aber auch ein wenig vorsichtig hab ich mich ans Lesen gemacht, da ich mit sehr gehypten Büchern nicht immer Glück hatte. Das Cover gefiel mir von Anfang an bereits sehr gut und empfand ich als einladend - 2 Menschen am Strand, vor sich die wilde See, lange Schatten. Das Gelb des Namens der Autorin auf dem Cover findet sich auch wieder in dem Gelb des Lesebändchens der Hardcoverausgabe. Ich mag solche kleinen Details. |
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