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Benutzername: 
Jenny-C
Wohnort: 
Trier

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 16.07.2021
Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Spannung pur!

Inhalt:
Jonah Colley ist Polizist. Seit sein kleiner Sohn Theo vor 10 Jahren verschwand, ist dieser Job alles, was ihm noch geblieben ist. Damals ist nicht nur seine Ehe gescheitert, sondern auch die Beziehung zu seinem besten Freund Gavin ist in die Brüche gegangen. Nun meldet Gavin sich überraschend nach all den Jahren. Er möchte Jonah in einer Lagerhalle treffen. Als dieser dort eintrifft, findet er allerdings 4 Leichen vor. Auch Gavin ist unter den Opfern. Von nun an beginnt für Jonah ein Kampf um Leben und Tod!

Meinung:

Mein erster Beckett, und was soll ich schreiben... Ich frage mich, warum ich nicht schon früher auf diesen grandiosen Autor aufmerksam wurde.

Der Klappentext hat mich auf Anhieb neugierig auf das Buch gemacht. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Die Story startet sofort. Nun könnte man meinen, dass es schwieirg ist, die Spannung über 400 Seiten aufrecht zu erhalten. Weit gefehtl! Es wird keinen Moment langweilig. Aber alles der Reihe nach...

Die Geschichte wird aus 2 Zeitperspektiven erzählt. Zum einen befinden wir uns in der Gegenwart. Zum anderen reisen wir zurück in die Vergangenheit, dort erfahren wir, was Jonah alles durchmachen musste, wie er seinen Sohn verlor und warum die Freundschaft zu Gavin zerbrach. Beide Perspektiven laufen perfekt zusammen, und man erfährt als Leser Stück für Stück, wie die Dinge zusammenhängen.

Jonah ist eine wirklich interessante Figur. Er hat schon viel durchgemacht und man empfindet als Leser ein hohes Maß an Sympathie. Sein Verhalten kann man sehr gut nachvollziehen. Allerdings bleiben die anderen Figuren leider alle ziemlich blass. Man erfährt kaum etwas über sie. Diesbezüglich hätte ich mir etwas mehr Vielfalt gewünscht. Nichtsdestotrotz ist die Hauptfigur toll gelungen, daher kann ich mit dem kleien Wermutstropfen leben.

Wie anfangs schon erwähnt, startet die Story sofort. Man rast nur so durch die Seiten, weil man wissen will, wie es weitergeht. Dabei kommt wirklich nie Langeweile auf. Man gerät als Leser in einen Sog und ehe man es bemerkt, ist auch schon alles wieder vorbei. Man kann sich auf viele Überraschungen und auf einen wirklich tollen Twist freuen.

Auch das Ende ist sehr zufriedenstellend. Offene Fragen wurden geklärt und trotzdem gibt es noch genug Stoff, um sich auf die Fortsetzung zu freuen.

Ein wirklich gelungener Auftakt. Ich bin gespannt, wie es mit Jonah weitergeht. Und welche Geheimnisse möglicherweise noch ans Tageslicht kommen. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Ausserdem werde ich die bisher verpassten Bücher von Simon Beckett alle lesen.

Eine ganz klare Leseempfehlung!!!

Bewertung vom 27.06.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Wie ein heller Stern in dunkler Nacht

Matt Haig hat es wieder getan, er hat einen Ratgeber geschrieben. Vorweg muss ich gestehen, dass ich alle, aber auch alle Bücher von ihm gelesen habe und mit dem Prädikat besonders wertvoll in meiner Erinnerungsschublade abgelegt habe. Auch dieses Mal gelingt es ihm, mit seinen Gedanken, Geschichten und Zitaten eine wunderschöne Sammlung an Mutmachern geschaffen zu haben. Das Wort Ratgeber an sich klingt ja immer etwas belehrend, was hier aber nicht der Fall ist. Der Autor erhebt sich nicht über den Leser und zeigt ihm mit erhobenem Zeigefinger, wie er es denn jetzt genau machen soll. Nein, Matt Haig reicht dem Leser, wie einem guten Freund die Hand und schildert einfach seine Sicht der Dinge. Dabei kann jeder etwas für sich mitnehmen und gewisse Dinge vielleicht nochmal auf eine andere Art und Weise betrachten!

Dieses Buch eignet sich an sich für jedermann. Allerdings finde ich, dass man diese Sammlung an kleinen Kunstwerken nur im Ganzen verstehen kann, wenn man schon mal in einer ähnlichen Situation ist oder gewesen ist. Man weiß, wie es sich anfühlt, am Abgrund zu stehen, und man weiß eben nicht, wie man die nächste Zeit überstehen soll. Der Autor teilt auch hier wieder seine eigenen Erfahrungen von Depressionen offen und ehrlich mit uns. Man fühlt sich nicht mehr so alleine mit seinen Problemen, vor allem aber erkennt man, dass es auch eine Zeit danach gibt. Und diese ist deutlich heller und freundlicher.

Durch Lesen dieses Buches wurde mir ein Stück des Drucks genommen, der in mir und vermutlich auch in vielen anderen Menschen vorherrscht. Nämlich immer besser sein zu wollen, immer dem Anspruch der anderen gerecht werden zu wollen und immer möglichst zu hundert Prozent produktiv den Tag zu gestalten. Matt Haig zeigt uns, wie wichtig es ist, auch mal eine Pause zu machen, durchzuatmen und einfach nur man selbst zu sein, und dass es vollkommen in Ordnung ist.

Dadurch, dass das Buch in viele kleine Geschichten gegliedert ist, kann man es nach Bedarf einfach an einer beliebigen Stelle aufschlagen und sich einen kleinen positiven Input für den Tag gönnen. Man kann es aber einfach auch ganz klassisch von Anfang bis Ende lesen ;-) Jeder wie er mag, immerhin sind wir alle Individuen in einer total chaotischen Welt.

In diesem Sinne, seid gut zu euch und vergesst nicht zu atmen!