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Benutzername: 
Regina
Wohnort: 
Gangelt

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2025
The Favourites
Fargo, Layne

The Favourites


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich schlichtweg in seinen Bann gezogen. Obschon 572 Seiten umfassend, die sich auf 85 Kapitel verteilen, habe ich "The Favourites" in zwei Tagen ausgelesen! Die Art und Weise, wie die Autorin Layne Fargo ihren Roman präsentiert, hat mich einfach so fasziniert, dass ich immer Weiterlesen mußte. Im Mittelpunkt des Ganzen steht das junge Paar Kat und Heath. Beide stammen aus sehr einfachen Verhältnissen. Kat beschließt mit vier Jahren, die beste Eisläuferin aller Zeiten zu werden. Da Heath Kat vergöttert, beschließt er Alles zu tun, um sich ihre Liebe zu sichern - so schließt er sich ihrem Traum des Eiskunstlaufes an und wird ihr Eislaufpartner. Während Kat vom Ehrgeiz nahezu zerfressen ist und Alles dafür gibt, die Beste zu werden, kann Heath diesen Ansprüchen nicht immer gerecht werden. Hinzu kommen Intrigen, Korruption, gnadenloses Konkurrenzgebahren bis hin zur Sabotage, die die Liebe der beiden auf große Proben stellt. Was wie ein Traum anfängt, entwickelt sich im Verlauf manchmal zu einem wahren Albtraum. Während Kat sich immer mehr vom Glamour der Eiszene beeinflussen lässt, führt dies zu Rissen in der bis dato unzerstörbaren Verbindung der beiden bis hin zu Trennung im Wechsel mit Versöhnung. Auf der Höhe ihres Zenits, wo endlich das Ziel in greifbarer Nähe erscheint, geschieht dann etwas Furchtbares, das alles bis dahin Geschehene in den Schatten stellt.
Besonders der Schreibstil der Autorin Layne Fargo hat mich gefesselt. Erzählt wird ausschließlich aus der Perspektive von Kat. "Eingeblendet" werden dann abwechselnd Statements aus Interviews verschiedener Personen, die ebenfalls im Buch eine Rolle spielen. Das hat die Autorin sehr geschickt gemacht und gibt ihrem Roman eine besondere Note. Bis zur letzten Seite hat mich dieses Buch begeistert. Das Cover wirkt elegant und durch die Farbwahl "Gold" glamourös und passend, besser geht nicht!

Bewertung vom 12.01.2025
Barfuß in Tetas Garten
Abboud, Aline;Heymann, Nana

Barfuß in Tetas Garten


ausgezeichnet

Dieses Buch von Aline Abboud (in Zusammenarbeit mit Nana Heymann) habe ich an einem Wochenende ausgelesen. Es hat mich so gefesselt, dass ich es einfach nicht zur Seite legen konnte. Auf den knapp 240 Seiten gibt die bekannte Tagesthemen-Moderatorin deutsch-libanesischer Abstammung tiefe, teils sehr persönliche Einblicke in ihr Leben, und ihre innige, besondere Verbindung mit dem Libanon. "Dieses Land ist ein Teil von mir", schreibt die 1988 in Ost-Berlin geborene Journalistin in einem von insgesamt 25 Kapiteln, in einem fesselnden und ansprechenden Schreibstil, der das Lesen des Buches "Barfuss in Tetas Garten" einfach angenehm macht. Die Autorin wächst im "Osten" Berlins auf, als Tochter eines libanesischen Vaters, der zu der Zeit in den letzten Zügen seines Fotografie-Studiums zwischen Leipzig und Berlin hin- und herpendelt, und ihrer Ostberliner Mutter Christine, die ein Pharmacie-Studium macht. Mit 3 1/2 Jahren kommt sie im Sommer 1991 zum ersten Mal in den Libanon - 5 Wochen, die ihr Leben nachhaltig geprägt haben, wie sie sehr schön schreibt - die Besuche in Omas (Tetas) Garten, die intensiven Begegnungen mit Familie, Land und Menschen, die Gepflogenheiten des Landes mit "Mokka-Trinken" als Zeichen der Gastfreundschaft, den frischen selbst gemachten Pommes am Strand, dem Salat Taboulé...Immer wieder schwärmt die Autorin vom "jungen und lebendigen" Libanon, einem Land, das man ganz anders aus Erzählungen kennt. Und ja, sie schreibt sogar einmal davon, dass ihre Mutter den Libanon beim Kennenlernen ihres Vaters gar nicht kannte, sondern dieses Land anfänglich irrtümlich mit Libyen verwechselte. Aline Abboud beginnt allerdings erst mit 15, sich mit ihrer Identität zu befassen. Und heute, selbst Mutter einer kleinen Tochter, der sie als "Viertellibanesin" ebenso wie ihrem Vater dieses wunderschöne Buch gewidmet hat, schaut sie zum Abschluß fast wehmütig auf "ihren" Libanon, der sich gewandelt hat. Persönliche Bilder, die Aline Abboud von sich auf mehreren Seiten zeigt, schaffen eine besondere Nähe zur Autorin und machen das Buch noch persönlicher. Konnte ich auf den ersten Blick nichts mit dem Cover das Buches - ein Kind in einem Garten- anfangen, so verstand ich nach dem Lesen sehr wohl die Entscheidung hierfür!
Berührend wird es, wenn es um ihre Sorge um ihre Familienangehörigen im Libanon nach einer Explosion Beiruter im Hafen in 2020 geht. Dieses Buch ist eine wundervoll persönliche und ungewöhnliche Autobiografie, die sich mit Herkunft und eigener Identität auseinandersetzt. Ich könnte mir vorstellen und würde es mir wünschen, wenn es ein weiteres Buch von der Autorin hierzu gäbe, vielleicht der erste Besuch vom Libanon mit ihrer kleinen Tochter, die das Land bis jetzt noch nicht kennen gelernt hat.

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