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MarySophie

Bewertungen

Insgesamt 318 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen
Rosen, Renée

Cosmopolitan - Die Zeit der Frauen


sehr gut

Der Beginn des Romans war mir bereits aus der Leseprobe vertraut, weshalb ich direkt sehr flüssiges und gut mit dem Lesen vorangekommen bin. Aber auch die hervorragend lesbare Sprache hatte daran ihren Anteil, sie leitet gut in die Geschichte hinein und befindet sich auf einem natürlichen Niveau. Sie bietet solide Bilder jeglicher Situationen und gibt die Möglichkeit, sich von der Handlungszeit, Mitte der 1960er Jahre, einen Eindruck zu verschaffen.

Ich mag es, wie vielfältig die Geschichte wirkt, man trifft im Verlauf der Handlung allerhand spannende und teils auch illustre Persönlichkeiten, was den Gesamteindruck auflockert und wodurch es nie langweilig wird. Außerdem wird so die gelungene Recherchearbeit der Autorin sichtbar, sie bietet einen guten Eindruck des Lebensgefühls, der Hoffnungen und Sehnsüchte und lässt dabei historische Personen auf fiktive Figuren treffen. Sie gehen ein schönes Zusammenspiel ein und treten einander ebenbürtig auf, was mir sehr gefallen hat.

Ich hätte mir gewünscht, dass die Protagonisten noch lebendiger auftreten und noch stärkere und aussagekräftigere Charaktere hätten ihnen gut getan. Vor allem Alice kommt neben Helen Gurney Brown ein bisschen blass daher, sie tritt nicht so stark auf, wie ich es mir erhofft hatte und ich finde, dass man merkt, dass sie sich dem Leser nicht ganz öffnet. Sie verbirgt einige Seiten von sich und zeigt sich nicht in all ihren Facetten, was dazu führt, dass sie zwar eine sympathische Hauptfigur ist, ich aber nie so wirklich eine Bindung zu ihr aufbauen konnte.

Fazit
Ich war sehr gespannt auf den Roman, der Start, die Sprache, die Handlungsorte und die Stimmung konnten mich auch echt überzeugen und haben schnell dazu geführt, dass ich das Buch gern in die Hand genommen habe und auch echt flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin. Es liegt eine durch und durch interessante Geschichte vor, die einen schönen historischen Hintergrund besitzt und viele Informationen zur Erfolgsstory von Helen Gurney Brown und dem Cosmopolitan-Magazins bietet. Einzig hätte ich mir gewünscht, dass Alice, die Hauptprotagonistin des Buches, noch stärker und freier auftritt, sie sich dem Leser mehr öffnet. Ansonsten gibt’s von meiner Seite aus nichts zu meckern, ich hatte gute Lesestunden mit dem Roman!

Bewertung vom 05.11.2023
Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens
Diechler, Gabriele

Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens


sehr gut

Es gibt einen starken, emotionalen Start in den Roman, die Handlung setzt zur Beerdigung von Prinz Philip ein und zeigt einen kleinen Einblick in die Gedanken der Queen. Man kann kurz miterleben, wie sie den Tag erlebt und auch überstanden hat. Das war definitiv eine interessante Weise, um das Buch zu beginnen, als Leser will man direkt weiterlesen und weiter in das Leben dieser besonderen Person einzutauchen.
Insgesamt erstreckt sich der Roman über das ganze Leben von der Queen. Man kann gut schauen, wie sie aufgewachsen ist, wie die Beziehung zu diversen Familienmitgliedern war, wie sie in ihre Rollen als Ehefrau, Mutter und vor allem Königin hineingewachsen ist und wie sie auf diverse historische und politische Ereignisse reagiert hat. Es bietet sich die Möglichkeit, diese Persönlichkeiten auf menschliche und sehr greifbare Weise zu erleben und dabei zu verfolgen, wie sie auf die verschiedensten Themen reagieren.
Es wechseln sich immer Abschnitte aus dem Jahr 2021 und der Vergangenheit ab. Anhand von Tagebüchern blickt sie auf ihr Leben zurück, auf erste Begegnungen und letzte Momente, auf Krisen. Viele Abschnitte widmen sich dabei der königlichen Familie, erst ab ungefähr der Mitte des Buches wendet sich der Fokus stärker der Politik und den Ereignissen auf der ganzen Welt zu. Das fand ich ein bisschen schade, die Handlung war zwar noch immer sehr interessant, aber mir war dieser plötzliche Wandel zu abrupt und hat das Gleichgewicht des Romans ein bisschen durcheinandergebracht.

Es liegt eine schöne Sprache vor, die von jeder Szene sehr lebendige Bilder malt. Ich bin sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und mag es, auf was für eine greifbare Art sowohl die Personen, als auch die Handlungsorte gezeichnet sind. Was ich bei beiden Aspekten sehr bewundernswert empfinde, viele Szenen spielen auf weitläufigen Schlössern, bei denen es schwierig sein kann, die Dimensionen zu erfassen. Und die Protagonisten sind natürlich jedem Leser bekannt, man hat einen eigenen Eindruck von ihnen und ihnen dann so viel Leben einzuhauchen ist sehr gut gelungen!

Fazit
Ich liebe bekanntermaßen eine gute Romanbiographie und wollte mir daher dieses Werk über die Queen nicht entgehen lassen. Es zeigte sich schnell, dass eine gute Recherchearbeit geleistet wurde, um so viele Fakten und wahre Begebenheiten wie möglich zu verarbeiten und um die Personen so nah wie möglich an der Wahrheit zu gestalten. Und das ist auch wirklich gelungen, ich finde, dass ein lebendiger und interessanter Blick auf die Queen, aber auch auf ihre Familie geschaffen wurde, der stark dazu verleitet, dass man weiterlesen möchte und noch mehr über die Royals erfahren will. Mir hat es besonders gefallen, dass mich manche Begebenheiten überraschen konnte, etwas schade empfand ich es, dass sich die Handlung irgendwann mehr der Politik und dem Weltgeschehen und dem darauf folgenden Einfluss auf die Royals zuwendet und weg von der Familie geht. Ansonsten jedoch ein echt tolles Buch, ich hab es gern gelesen und finde, dass ein schönes Werk geschaffen wurde, dass der Queen definitiv gerecht wird!

Bewertung vom 05.11.2023
Frau Glück und die Winterlichter
Liebig, Anna

Frau Glück und die Winterlichter


sehr gut

Ohne Probleme bin ich in die Geschichte gestartet und habe mich direkt auf die Geschehnisse einlassen können. Mir gefällt es sehr, wie man sich am Anfang einen Eindruck von den Protagonisten und der Ausgangssituation machen kann und sich direkt eine entspannte Aura breitmacht, die viel Ruhe verströmt und für mich gut zu Gerda und ihrem Waschsalon passt.
Auch die Sprache zeigte sich von Beginn an von ihrer besten Seite. Sehr lebendig gehalten, mit authentischen Charakterdarstellungen, schönen Umschreibungen des Waschsalons und einer tollen Bodenständigkeit. Oft wird eine Umgangssprache genutzt, die ein flüssiges Lesen zulässt und dabei hilft, sich die Szenen vorzustellen.

Der Hauptteil der Geschichte spielt im Jahr 2008, wo man die erwachsene und etwas gealterte Gerda begleitet. Man kann beobachten, wie es ihr gut, welche Wendungen ihr Leben genommen und an was für einem Punkt sie nun steht. Und dann gibt es noch jene Abschnitte, in denen sich Gerda an jene unvergessliche Weihnachtszeit im Jahr 1963 erinnert. Dabei erhält man Blicke in die Vergangenheit, auf Gerdas erste große Liebe, die Gesellschaft und auf das Verhältnis zwischen Gerda und ihrer Mutter. Zudem war es interessant zu sehen, was für eine Bedeutung ein Waschsalon damals war und wie er einen gesellschaftlichen Treffpunkt darstellt. Mir hat die Mischung gut gefallen. Sie passt gut zum Roman, gibt immer wieder einen neuen Impuls und sorgt dafür, dass es nie langweilig wird. Beide Zeitebenen sind interessant gestaltet und halten sich gut die Waage.

Zwei kleine Dinge habe ich zu bemängeln. Einmal gab es ab und an ein paar Aussagen von den Protagonisten, die für mich nicht rund waren und die ich kritisch betrachtet habe. Und dann finde ich das Ende und diese ganze Spannung, die mit der Frage nach Gerdas großer Liebe und weshalb sich die Situation so entwickelt hat, nicht stimmig gelöst. Ich habe noch Fragen und finde, dass die Geschichte unrund und noch nicht perfekt ist. Da ist noch Luft vorhanden und ich finde leider, dass hier die einfache Variante der Lösung gefunden wurde, die zwar möglich ist, aber da es den ganzen Roman über einen Spannungsaufbau gab und die Protagonisten selbst aufgeklärt werden wollen, wirkt das sehr plötzlich und nicht ganz glaubwürdig.

Fazit
Ich bin mit großen Erwartungen in die Lektüre gestartet. Die Geschichte klingt echt schön, die Autorin versteht es, tolle und lebendige Romane zu schaffen und ich hatte richtig viel Bock auf Weihnachtsstimmung. Und daher war ich sehr gespannt auf die Handlung und schnell hatte ich einen guten Eindruck davon. Lebendige Charaktere, viel Stimmung, eine schöne Sprache. Das hat sich bis zum Ende durchgezogen, zu weiten Teilen bin ich echt zufrieden mit dem Buch. Einzig der Spannungsaufbau und die große Frage, die immer wieder angesprochen wird, als auch ein paar zu einfach hingeworfene Aussagen waren nicht so mein. Ansonsten liegt jedoch ein liebevoll erschaffener und stimmungsvoller guter Roman vor, der mir gut gefallen hat!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2023
Zimtküsse und Honigduft / Fräulein Gewürzzauber Bd.2
Marzian, Stephanie

Zimtküsse und Honigduft / Fräulein Gewürzzauber Bd.2


ausgezeichnet

Mir standen die Ereignisse und vor allem die Protagonisten noch sehr lebendig vor Augen, sodass ich einen angenehmen Start in den Roman hatte. Es fiel mir superleicht, mich auf die Geschichte einzulassen und ihr einfach zu folgen, mich dabei zu entspannen und ein bisschen in weihnachtliche Stimmung zu kommen. Dazu gibt’s ne sehr schöne Sprache, die richtig lebendig ist und dazu führt, dass ich mir wirklich jede einzelne Szene vorstellen konnte und die ganze Handlung wie ein Kopfkino für mich war.

Ich liebe es einfach, was für ein Kitsch und wie viel Stimmung dem Buch beigefügt wurde. Egal, ob durch Leckereien aus Lenas Backstube, durch Dekorationen oder die Vorfreude der Protagonisten auf die kommende Zeit. Es gibt viele Aspekte, die richtig viel Bock auf die Weihnachtszeit machen und vielleicht stark kitschig daherkommen, für den Roman jedoch ganz richtig und passend sind!

Auch diesmal gibt’s im Buch wieder eine Art Adventskalender. Dieser findet anhand von Tagebucheinträgen einer Verwandten von Lena statt und führt den Leser in die Vergangenheit. Allein dadurch kommt eine interessante Note hinein, aber auch die Ereignisse selbst sind spannend gestaltet und geben dem Roman mehr Tiefe. Und es ist natürlich auch reizvoll, ein bisschen was über die Familiengeschichte von Lena und über das Fräulein Gewürzzauber zu erfahren.

Die Protagonisten sind abwechslungsreich geschildert, mit liebevoll gestalteten Charakteren ausgestattet und lebendig gehalten. Viele Figuren sind eindeutige Sympathieträger, es gibt auch ein paar Antagonisten, die neuen Schwung in die Handlung hineinbringen. Zusammen ergibt sich eine schöne und unterhaltsame Mischung, die mir gefallen hat. Als Highlight dient für mich das Eichhörnchen Ruprecht, das eine niedliche Zeichnung erhalten hat und für mich viele Szenen gut aufgelockert hat.

Fazit
Wenn ihr auf der Suche nach einem richtig richtig schönen und stimmungsvollen Weihnachtsbuch seid, dann schaut euch auf jeden Fall mal die Fräulein Gewürzzauber-Reihe an. Ich hab's sehr genossen, in die Welt von Lena, Max und Ruprecht einzutauchen, mich von der Geschichte treiben zu lassen, all den weihnachtlichen Kitsch und die Stimmung aufzusaugen und dabei einfach abzuschalten. Die Handlung ist zuckersüß und abwechslungsreich gestaltet, die Figuren sehr lebendig und greifbar gezeichnet und die Wohnung & die Zuckerbäckerei von Lena sind einfach ein Träumchen. Ein absolut rundes und schönes Buch, ich kanns nur empfehlen!

Bewertung vom 27.10.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


ausgezeichnet

Ich habe den anderen Roman der Autorin sehr geliebt und sehr sehr gern gelesen. Und daher sind meine Erwartungen an dieses Werk natürlich recht hoch gewesen, ich hatte darauf gehofft, dass auch mit diesem Buch das wirklich gute Niveau gehalten wird.
Ich finde, dass es einen lockeren Start in die Geschichte gibt, mir fiel es leicht, mich auf die Sprache, die Protagonisten, als auch die Ausgangssituation einzulassen und den Ereignissen zu folgen. Es gibt von der ersten Seite an lebendige und greifbare Schilderungen der Situationen und man erhält immer genau so viele Informationen, um der Handlung flüssig folgen zu können. An keiner Stelle des Buches wurde es langweilig, die Geschichte tappt nie auf der Stelle und es ist ein stetiger Fortschritt erkennbar.

Auch diesmal wieder ist mir besonders die nüchterne und dennoch interessante Stimmung aufgefallen. Auf ganz natürliche Art und Weise werden die Ereignisse beschrieben und im Grunde kommt die Geschichte ziemlich unaufgeregt und entspannt daher. Es werden die Lebensgeschichten verschiedener Protagonisten beschrieben, die sich gekreuzt und miteinander verbunden haben. Dabei kommt immer wieder ein starkes Maß an Bodenständigkeit zum Vorschein, wodurch die Ereignisse eine besondere Aura verströmen und sehr authentisch wirken.

Vor allem anhand der Lebenswege, aber auch an der Entwicklung der Handlungsorte und der Gesellschaft wird ein greifbares Abbild der Zeit abgebildet. Es lässt sich beobachten, wie auf Fortschritte reagiert wird und welche Normen nun gelten. Ab und an wird auch ein historisches Ereignis eingebunden, welches den Grundstein für eine realitätsnahe Geschichte legt.

Mit der Darstellung der Protagonisten bin ich sehr zufrieden, ihnen liegt eine tolle Zeichnung zugrunde und sie haben abwechslungsreiche Charaktere erhalten. Es macht Spaß, die Figuren kennenzulernen, die anfangs noch Kinder sind, und ihnen im Folgenden beim Aufwachsen zuzuschauen und zu sehen, was aus ihren Träumen und Zielen geworden ist.

Fazit
Das ist so eines der Bücher, an die ich mit unheimlich großen Erwartungen herangegangen bin, die sich in beide Richtungen hätten entwickeln können. Und umso schöner war es dann für mich, dass mich die Geschichte sehr schnell packen konnte, ich mich lockerleicht aufs Lesen konzentrieren konnte und einfach viel Freude beim Lesen hatte. Ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen, mochte die Protagonisten auf Anhieb, dazu gibt’s interessante Handlungsorte, viel Abwechslung und spannende Wendungen. Für mich wars ein Lesegenuss auf höchstem Niveau, ich bin absolut begeistert und kann den Roman vollkommen weiterempfehlen!

Bewertung vom 23.10.2023
Töchter eines neuen Morgens / Bodensee Saga Bd.3
Nikolai, Maria

Töchter eines neuen Morgens / Bodensee Saga Bd.3


sehr gut

Überraschend gut standen mir die Ereignisse aus den bisherigen Teilen vor Augen, vor allem an den ersten Band kann ich mich noch hervorragend erinnern. Es fiel mir recht leicht, mich auf die Handlung einzulassen, zumal diesmal eine neue Protagonistin im Vordergrund steht und damit die Karten auch ein Stück weit neu gemischt sind.
Interessant war es diesmal, dass die Geschichte zu weiten Teilen in München spielt, Meersburg eher eine Nebenrolle einnimmt. Hat mir gut gefallen, so kommt neuer Wind in die Saga und es passt natürlich auch gut zu Katharinas Weg.
Die Sprache ist lebendig gehalten, sie führt den Leser auf eine sehr angenehme Weise durch die Geschichte und gibt dabei immer genau so viele Informationen, dass man einen soliden Überblick hat und gleichzeitig immer ein Stück Spannung vorhanden ist. Auch diesmal gibt es wieder einige historische Hintergründe, die mit den fiktiven Protagonisten und Ereignissen vermischt werden. Auf diese Weise entsteht eine gute Basis, die fein mit den erfundenen Teilen der Geschichte harmoniert.

Es gibt immer wieder Zeiten, in denen bestimmte historische Themen und Diskussionen in gefühlt jedem Buch vorkommt. Vor allem in historischen Romanen passiert das öfters und derzeit sind die Frauenrechte das große Thema. Und ich verstehe die Relevanz dessen, auch in Hinblick auf die heutige Zeit. Aber gleichzeitig habe ich es ein bisschen satt, davon in fast jedem Histo zu lesen. Auch Katharina befasst sich intensiv mit den Konventionen und stellt eine fortschrittliche Persönlichkeit dar, was gut gezeichnet ist. Trotzdem muss ich ehrlich zugeben, dass ich da manche Szenen überflogen habe, weil ich das Gefühl habe, davon schon genug gelesen zu haben.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, sie wurden mit unterschiedlichen Typen ausgestattet, treten daher abwechslungsreich auf. Vor allem hat es mir gefallen, wie authentisch und realitätsnah sie wirken, das hat viel dazu beigetragen, dass ich den Roman so gern gelesen habe. Außerdem mag ich es, dass nicht alle Figuren durchweg positiv und sympathisch beschrieben sind, sondern auch mal solche auftreten, die zwar eindeutig als Widersacher dienen, aber doch neuen Wind reinbringen.

Fazit
Ich finde, dass dieser finale Band nahtlos an die Klasse der ersten beiden Teile anknüpft. Wieder steht eine starke junge Frau im Vordergrund, die ihren Weg findet und auch geht. Dies wird von einer lebendigen Sprache, interessanten Handlungsorten und einem schönen historischen Hintergrund abgerundet. Ich hatte feine Lesestunden mit dem Buch, hier und da gibt es ein wenig Verbesserungsbedarf, insgesamt betrachtet ist es ein sehr solider Roman, den man gut lesen kann!

Bewertung vom 21.10.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


sehr gut

Zeitlich ist dieser zweite Band ein paar Jahre vor dem Erscheinen von Band eins angesiedelt, die Geschichten bauen nicht aufeinander auf und lassen sich daher auch gut lose und unabhängig voneinander lesen. Das mag ich einerseits, so sind die Romane gut einzeln lesbar, ich hätte aber auch einen direkteren Zusammenhang gutgefunden.
Ich bin von Seite eins an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, ich konnte mich leicht auf die Ereignisse einlassen und finde, dass eine gute Sprache vorliegt. Sie sorgt dafür, dass gute Bilder der jeweiligen Situation entstehen und es unterhaltsam ist, den Geschehnissen zu folgen.

Ich mag es, dass sich die Handlung diesmal mehr die Pralinen im Vordergrund stehen, so behandeln die zwei Romane die beiden Themen, mit denen Halle in Verbindung gebracht wird. Weiterhin wird ein schöner Hintergrund für die Geschichten geschaffen und mir hat es sehr gefallen, gedanklich in das historische Halle zu reisen. Ich finde, dass die Stadt schön eingefangen wird, ich konnte mir viele Handlungsorte gut vorstellen und bin damit echt zufrieden.

Es treten im Verlauf der Geschichte interessante Charaktere auf, die lebendig geschildert sind. Sie sind leichte Protagonisten, mit denen man gut eine Bindung aufbauen kann, die aber auch ein bisschen zu einfach sind. Es werden für meinen Geschmack nicht sonderlich viele Facetten gezeigt, außerdem sind sie mir nicht stark genug gezeichnet. Ich habe gemerkt, dass mir die Protagonisten schnell entfallen sind und ich mich bereits nach wenigen Tagen kaum noch an sie erinnern konnte.
Ich finde, in der Zeichnung hätte noch mehr Kraft stecken können.

Fazit
Ganz ehrlich: ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet. Es ist ne coole Geschichte mit netten Charakteren und einer soliden Sprache, aber das wars halt auch. Mir fehlt Abwechslung und noch mehr Stärke, vielleicht wäre auch noch ein besserer Bezug zur Historie schön gewesen. Es fehlt noch ein Aspekt, der den ganzen Roman abrundet und auf eine Stufe stellt, sodass man immer gern und mit vielen Details daran zurückdenkt... So muss ich leider sagen, dass ich das Buch zwar gern gelesen hab, es an sich auch gut geschrieben ist, mir aber nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 08.10.2023
Café Leben
Leevers, Jo

Café Leben


weniger gut

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven beschrieben, immer im Wechsel kommen Henrietta und Annie zu Wort und geben ihre Sicht der Dinge. Beide Damen sind recht eigenwillige Charaktere, die nicht der Norm entsprechen und dadurch interessant wirken. Bei Annie hielt dieser erste Eindruck lange Zeit an, Henriettas Darstellung und Auftreten habe ich mit zunehmender Handlung immer kritischer betrachtet und ich bin mit ihr einfach nicht klargekommen.

Die Sprache ist in Ordnung. Sie lässt sich sowohl gut lesen, als auch hören. Sie befindet sich auf einem soliden Niveau, gibt gute Eindrücke der Situationen wieder und vor allem die Handlungsorte konnte ich mir durchweg richtig gut vorstellen.
Aufgrund der Inhaltsangabe hatte ich mit einer sehr sehr emotionalen Geschichte gerechnet, die ein bisschen an die Substanz geht und bei der durchaus auch mal ein paar Tränen laufen könnten. Leider wurde ich nie so wirklich berührt, es gab für mich keine Stelle, die mich auch nur ansatzweise aufgewühlt hat oder bei der ich mitgerissen wurde. Das finde ich extrem schade, ich hatte mir bei den Stimmungen deutlich mehr erwartet.

Was mir gar nicht gefallen hat, ist wie stark Henrietta Ermittlerin gespielt hat, um die Vergangenheit zu klären. Sie wirkte auf mich zu sehr darauf fokussiert, hat sich zu stark reingehangen und wirkte einfach nur übereifrig. Klar ist es am Ende auch interessant, was sie herausgefunden hat, aber darunter hat halt leider die Darstellung ihrer Figur gelitten. Sie wirkte mir durchweg unsympathisch und verbissen, zu eigenartig und schwierig.
Da war mir Annie als Charakter deutlich lieber, ihre Kapitel haben mir besser gefallen und ich finde, dass sie trotz ihrer Eigenheiten und ihres besonderen Auftretens, mehr Charme und Lebendigkeit erhalten hat. Sie tritt vielleicht ein wenig zu passiv auf, was ich sehr schade finde, denn ihre Figur hatte eindeutig mehr Potenzial!

Fazit
Die Inhaltsangabe klingt vielversprechend und ich hatte mit einer äußerst emotionalen und mitreißenden Geschichte gerechnet. Und der Einstieg in die Handlung war auch in Ordnung, sie hat sich flüssig lesen lassen und war interessant, sie bietet einen guten Start, der Lust auf mehr macht. Leider ist dieser Eindruck schnell verblasst, Henrietta wurde mir mit jeder Seite unsympathischer, Annie ist sehr passiv und verschlossen. Die Stimmungen war leider auch nicht so stark, wie ich es mir erhofft hatte und ich wurde an keiner Stelle so richtig überrascht. Nach der letzten Seite habe ich das Buch beiseite gelegt und bin leider ein bisschen enttäuscht, es hat leider nicht meinen Geschmack getroffen und hinterlässt leider auch nicht den Eindruck, den ich mir erhofft hatte...

Bewertung vom 08.10.2023
Café Buchwald / Cafés, die Geschichte schreiben Bd.1
Wachter, Maria

Café Buchwald / Cafés, die Geschichte schreiben Bd.1


sehr gut

Das Buch lag ein bisschen auf dem SUB, im April wurde es davon erlöst. Ich hatte echt Lust auf die Geschichte und war gespannt darauf, wie die Umsetzung dessen aussieht. Vorab habe ich tatsächlich keine einzige Meinung davon gelesen, wodurch mein Eindruck nicht getrübt werden konnte, ich bin völlig frei an das Lesen herangegangen.
Ich finde, dass sich schnell zeigt, dass gerade am Anfang eine wunderbar einladende und warme Stimmung verströmt wird, die mir gefallen hat. Ein bisschen umarmt das Buch den Leser, man will es dadurch nicht aus der Hand legen und weiter in die Geschichte hineintauchen. Dies geht aber leider mit der Zeit verloren, irgendwann ist die Atmosphäre des Romans leider verschwunden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Stimmung durchweg auf einem so starken Level wie am Anfang bleibt.
Auch die Sprache ist auf einem schönen Niveau. Weder zu einfach, noch zu schwer, führt sie durch die Handlung. Es gibt immer wieder kleine Überraschungen und Wendungen, was den Ereignissen eine neue Richtung gibt. Im Grunde kann man sich schon vorab ausmalen, wie ein Ende des Romans aussieht, der Weg dahin ist aber schön und ansprechend geschrieben.

Vom Setting hat mir durchweg das Elternhaus von Emma am besten gefallen. Ich konnte mir die Räumlichkeiten hervorragend vorstellen und finde, dass sie echt ansprechend gezeichnet wurden. Zudem hat mir hierbei die Vielfalt gefallen, sowohl die Darstellungen der Backstube, als auch des Verkaufsraums und die der privaten Gemächer der Familie beherbergen eine angenehme Abwechslung und wurden mit viel Aufmerksamkeit gestaltet.

Ich habe den Roman echt gern gelesen. Es gibt halt eigentlich auch nichts zu meckern, er ist solide und interessant geschrieben, erweist sich als abwechslungsreich und teils stimmungsvoll. Und wenn ich ihn vor ein paar Jahren gelesen hätte, wäre er mein Geschmack gewesen. Auch jetzt finde ich das Buch gut, aber mir fehlt was. Ja, ein bisschen mehr Stimmung, aber da fehlt noch ein wenig mehr. Ich kann es nicht benennen, vielleicht hat sich auch einfach mein Leseverhalten leicht verändert, aber ich finde, dass noch keine ganz runde und perfekte Geschichte vorliegt, ich hatte nicht das Gefühl, etwas neues gelesen zu haben...

Fazit
Der Roman von Maria Wachter ist interessant, abwechslungsreich und gut geschrieben. Er zeichnet sich gerade am Anfang durch eine extrem schöne Stimmung aus, die im Folgenden leider nachlässt. Es gibt lebendige Protagonisten, eine flüssig lesbare Sprache und ein sehr ansprechendes Setting mit der Backstube und dem Café Buchwald. Trotzdem hat mich die Geschichte leider nicht so vom Hocker gehauen, wie ich es mir gewünscht hätte, irgendwas hat mir gefehlt, vielleicht habe ich aber auch nur das Gefühl, ähnliche Bücher schon zu häufig gelesen zu haben...

Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sterne

Bewertung vom 08.10.2023
Blankenese - Zwei Familien 01. Licht und Schatten
Grünig, Michaela

Blankenese - Zwei Familien 01. Licht und Schatten


sehr gut

Vor dem Beginn der Geschichte ist ein recht überschaubares und äußerst hilfreiches Personenverzeichnis abgedruckt. Es ist möglich, sich einen ersten Eindruck von der Fülle der wichtigsten Figuren und ihren verwandtschaftlichen Beziehungen zu verschaffen. Außerdem werden die Geburtsjahre benannt, wodurch gewährleistet wird, dass man im Verlauf der Geschichte genau benennen kann, wie alt die Protagonisten sind, was ich immer gern mag. Und was aufgrund der recht langen Zeitspanne, über die sich die Handlung erstreckt, auch wirklich sinnvoll ist. Gute zwanzig Jahre werden im Verlauf der behandelt, trotzdem hatte ich durchweg das Gefühl, immer ganz gut darüber informiert zu sein, in welchem Jahr die Ereignisse stattfinden.

Es gibt einen gut geschriebenen und interessanten Einstieg in die Geschichte, der sich direkt durch eine schön lesbare Sprache hervorgetan. Ich bin von der ersten Seite an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, einige Teile des Buches habe ich als Hörbuch gehört und auch diesen Abschnitten konnte ich problemlos folgen.
Die Sprache lässt sich fein lesen, sie ist auf einem recht leichten Niveau gehalten, dass durch die historischen Hintergründe und Details einen schönen Anspruch erhält. Ich konnte mir viele Szenen gut vorstellen, finde, dass die Momente passend umschrieben werden und mir hat es gefallen, dass an keiner Stelle im Buch Längen entstanden sind.

Durchweg haben die Protagonisten eine gute Zeichnung erhalten. Sie treten lebendig und vielfältig auf, zeigen unterschiedliche Gesichter und sind gut ausgearbeitet. Aufgrund der zahlreichen Erzählperspektiven ist es möglich, einen genaueren Blick in die Gedanken einiger Personen zu blicken, was dabei hilft, ihre Äußerungen und Handlungen besser zu verstehen.

Ab und an hatte ich den Eindruck, dass manche Szenen gern ein bisschen kürzer hätte ausfallen können. Es sind nicht direkt Längen entstanden, aber so hätte das Buch kompakter gewirkt und wäre mehr auf dem Punkt gewesen. Und es hätte weniger Momente gegeben, an denen ich doch ein bisschen mit der Sturheit der Protagonisten gekämpft habe.

Fazit
Am Anfang habe ich mich doch ein bisschen geziert und war nicht ganz bereit dazu, mit dem Lesen zu beginnen. Ich glaube, irgendwie hat mich der Umfang des Buches ein wenig abgeschreckt. Schnell hat sich dann gezeigt, dass meine Bedenken hinfällig waren, die Geschichte ist echt gut geschrieben, sie hat mir gefallen, fällt abwechslungsreich aus und vereinigt einige, interessante Themen. Durchweg bin ich flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte den Ereignissen problemlos folgen und habe einen guten Gesamteindruck. Ab und an hätte es für meinen Geschmack noch ein paar Kürzungen geben können, um das Ganze knackiger zu gestalten. Sonst gibt’s nichts zu meckern, ich freue mich auf Band zwei!