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Juliane
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Oyten

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Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 15.03.2025
Clare, Cassandra;Black, Holly

Magisterium - Das 2. Jahr / Magisterium Bd.2


ausgezeichnet

Rasanter Fantasy-Nervenkitzel mit Tiefgang

Wenn du nicht weißt, ob du zu den Guten, zu deinen Freunden, gehörst, oder ob du selbst ihr größter Feind bist, kann dich das innerlich zerreißen.

Callum, der Protagonist dieses Fantasy-Abenteuers ab 10 Jahren, steckt genau in diesem Zwietracht. Zwischen der Wahrheit, Lügen und den gefährlichen Vorhaben seines eigenen Vaters, muss er herausfinden, welche Seele tatsächlich sein Handeln steuert: seine eigene oder die des gefährlichsten Kriegstreibers der Geschichte der Magier?

Die Figuren wirken durch ihre menschlichen Schwächen so nahbar und komplex. Sie haben Tiefgang. Ich habe schnell eine Verbindung zu ihnen aufgebaut und konnte in die Handlung eintauchen, obwohl ich den ersten Teil gar nicht gelesen hatte.

Actiongeladene Spannung voller düsterer Magie und Geheimnissen haben mich gefesselt Seite um Seite lesen lassen. Ich spürte diese Unsicherheit, wem Callum tatsächlich vertrauen kann. Das sorgte im Zusammenspiel mit der düsteren Atmosphäre für Nervenkitzel. Im Kontrast dazu hat die unerschütterliche Freundschaft zwischen Call und seinen Mitschüler*innen mein Herz erwärmt.

Mir gefiel die Erkenntnis, dass dich die Entscheidung über dein Handeln zu einem guten oder schlechten Menschen macht, nicht deine Gedanken oder das, was andere über dich sagen. Diese Botschaft zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, was mich sehr ansprach und der Geschichte Tiefgang verlieh.

Der Erzählstil ist flüssig und rasant. Er hat mir sehr gut gefallen.

Die Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig. Ein Lesezeichenband, Spotlack und der Farbschnitt machen das Buch zum echten Hingucker.

Die letzten beiden Seiten sorgen nach der Auflösung dieser abgeschlossenen Geschichte wieder für Spannung und Vorfreude auf den 3. Teil dieser an den jugendlichen Harry Potter erinnernden Reihe.

Ich kann dieses Buch allen Fans magischer Fantasy-Abenteuer mit Nervenkitzel sehr ans Herz legen, die die gruseligeren Harry Potter Bände (etwa ab Band 5/6) mochten.

Bewertung vom 05.03.2025
Sharp, Sid

Moor Myrte und das Zaubergarn


ausgezeichnet

Eine Märchenhafte und humorvolle Graphic Novel mit starker Botschaft über die Folgen von Ausbeutung.

Als uns Moor Myrte mitten in der Grippewelle erreichte, war die Freude riesig! Der Nachfolger von „Der Wolfspelz“, der 2024 für den Deutschen Jugebdliteraturpreis nominiert war, lag in unseren Händen. 140 Seiten bildstarke farbige und sehr humorvolle Illustrationen und eine starke Geschichte in Kapiteln mit Lesezeichenband. Wow!

Worum geht es? Beatrice möchte ihrer zu Hause frierenden Schwester Magnolia einen Pullover stricken. Ihr fehlt jedoch das Geld für den Kauf von Wolle. So sammelt sie Schötze aus dem Wald der Moor Myrte. Aus Moor Myrtes Zuhause darf niemand etwas entwenden, ohne in eine Fliege verwandelt und von Moor Myrte aufgefressen zu werden.

Doch Beatrice braucht die Waldschätze unbedingt für den Tausch um die Wolle und so geht sie das Risiko ein. Der Wollverkäufer erkennt keinen Wert in Beatrices Naturschätzen und so bringt sie diese dem Wald zurück. Moor Myrte zeigt sich verständnisvoll. Sie schenkt Beatrice ihr Zaubergarn, ein Garn, dass sie ausgepupst hat. Es kann weder reißen, noch schmutzig werden und besitzt weitere bemerkenswerte Eigenschaften.

Als Beatrice ihrer Schwester den daraus gestrickten Pullover überreicht, blinken Euro-Scheine in Magnolias Augen auf. Sie will mehr von diesen Pullovern und diese für viel Geld verkaufen. Beatrice und die Spinnen sollen pausenlos dafür schuften. Und Moor Myrte soll ihnen dafür gefälligst mehr Zaubergarn geben.

Ob das gut geht? Das lest und bestaunt ihr am besten selbst. Ich verspreche euch, das Lachen und die ernsten tiefgründigen Gespräche kommen dabei nicht zu kurz. Unsere Kinder haben so viel gelernt. Sie lieben das Ende, dass hart, aber gerecht, einem Märchen entsprungen sein könnte.

Ein wahrer Buchschatz für Grundschulkinder. Es gibt sogar ein gratis ausdruckbares Begleitbuch vom NordSüd-Verlag für den Unterricht sowie ein Bilderbuchkino zum Buch.

Dieses Kinderbuch ab 8 Jahren lohnt sich wirklich sehr, um die Neugier der Kinder zum Thema faire und nachhaltige Wirtschaft zu wecken, sie ganz nebenbei mit Wissen dazu zu füttern und in die Diskussion zu gehen.

Meine nachhaltigkeitsliebende Leseempfehlung! Die Graphic Novel macht alleine großen Spaß. Ich empfehle sie jedoch gemeinsam zu lesen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wie dieser Kinderbuchschatz die Seele deines Kindes stärkt:

Das Gute siegt, was Kindern Zuversicht, Hoffnung und Optimismus schenkt. Ein Vertrauen in eine gute Zukunft ist bedeutsam für unser Geborgenheitsgefühl, dass uns die Sicherheit schenkt, unsere eigene Komfortzone zu verlassen, ummünze uns hinauszuwachsen.
Humor: Gemeinsam zu lachen tut einfach gut und stärkt unsere Verbindung zueinander.
Beatrice zeigt, dass es sich am Ende auszahlt, auf das eigene Herz zu hören und mutig für sich und andere einzustehen. Dafür brauche ich nur mir selbst treu bleiben, mich abgrenzen und für mich einstehen. Für die Gerechtigkeit in der Welt sorgt dann schon die Natur der Welt an sich (mystisch durch Moor Myrte symbolisiert)
Die Graphic Novel ab 8 Jahren ist im Nord Süd Verlag erschienen. Sie wurde von Sid Sharp erdacht, geschrieben und illustriert. Alexandra Rak hat das Kinderbuch ins Deutsche übersetzt.

Bewertung vom 05.03.2025
Michel, Katrin

Die laute Hedda


ausgezeichnet

Eine bedürfnisorientierte Bilderbuchgeschichte darüber, wie laute wilde Kinder leise werden 🫶

Was für ein Dilemma für Hedda! Papa hat keine Zeit, um mit ihr zu Spielen und dann ist es auch nicht richtig, wie sie alleine spielt. Alles ist Papa zu LAUT! Ich kann verstehen, dass Hedda durch diese immer wiederkehrende Ablehnung immer lauter wird. Aber den Papa verstehe ich auch. Schließlich muss er im Homeoffice seine Arbeit schaffen und sich um den Haushalt kümmern. Bei wild tobendem lauten Hedda-Gespiele brummt ihm dabei verständlicherweise der Kopf.

Dieser Bedürfniskonflikt ist ein wichtiges Thema, dass uns denke ich alle im Familienalltag begegnet. In dieser Bilderbuchgeschichte wird dieser sehr kindgerecht und einfühlsam aufgearbeitet.

Ich liebe die farbenprächtigen Illustrationen, die genau so impulsiv wie die liebe Hedda zu sein scheinen. Es fühlt sich beinahe an, als würde das Bilderbuch schreien: Schau mich an und beachte mich. Ich bin hier!

Mir gefällt es auch sehr gut, dass der Papa die Kinderbetreuung und den Haushalt neben seiner Arbeit übernimmt. In der Praxis kommt dies häufig vor, fühlt sich aber bislang in der Kinderliteratur noch wenig präsent an.

Nachdem Papas Überforderung und Heddas Wut mit voller Wucht herausplatzen, finden sie einen so liebevollen Weg zueinander, um miteinander das laut und leise sein zu genießen.

Ein wundervoller Bilderbuchschatz, der mich zum Reflektieren angeregt und unseren Kindern viel Freude bereitet hat.

Die Geschichte stärkt die Seele der Kinder, indem sie spüren, dass sie mit ihrem eigenen Dilemma nicht alleine sind. Darüber hinaus fühlen sie, dass sie richtig so sind, wie sie sind, was das Selbstwertgefühl der Kinder stärkt. Das Bilderbuch weckt jedoch auch Verständnis für die Perspektive der Eltern und regt zu Gesprächen an, um die kindlichen - und Elternbedürfnisse unter einen Hut zu bekommen.

Meine bedürfnisorientierte Vorleseempfehlung 🫶

Bewertung vom 11.02.2025
Foxwood, Rowan

Anis


ausgezeichnet

Ich bin restlos begeistert von dieser einfühlsamen, starken, magischen und tiefgründigen Geschichte.

Nachdem ich gerade die letzten Wörter dieses Buches gelesen habe und über das wunderschön hochwertige Buchcover streiche, überlege ich, wie ich meine herzberührende Begeisterung in Worte fassen kann.

Meine Entscheidung dieses Buch zu lesen, fiel aufgrund der überzeugenden Inhaltsangabe und der Leseprobe, die mich unmittelbar in eine magische Welt mit einer starken Protagonistin gezogen hatte.
Doch meine Erwartungen wurden ehrlich gesagt weit übertroffen.

Die Geschichte ist nicht nur superspannend und einfühlsam erdacht und geschrieben. Voller freundschaftlichem Zusammenhalt entsteht eine selbst gewählte Familie, die gemeinsam für die richtige Sache einsteht, sich gegen alle Widrigkeiten zu ihrem Selbstschutz verteidigt und auf eine friedliche Art und Weise für das Bewahren der Geistwesen einsteht. Ich las gefesselt immer weiter, weil sich mein Herz vor lauter Spannung fast in meiner Brust überschlug. Doch es wurde immer wieder federleicht aufgefangen, insbesondere am Ende.

Die Geschichte ist über die eigentliche Handlung hinaus auf einer tiefer liegenden Ebene komplexer. Und ich bin mir sicher, dass ich bei einem weiteren Lesen noch weitere Schichten entdecken und erkennen werde. So etwas liebe ich an Büchern!

Die Geschichte behandelt in dieser tieferen Ebene beispielsweise das Thema Trauer und den Artenschutz - selbst wenn die Geschichte in einer ganz anderen und zugleich vertraut erscheinenenden aus Mythen gespickten Welt handelt.

Die Charaktere wirken so vertraut und so tiefgründig gezeichnet, als wären sie real. Der Autorin gelingt es zahlreiche Nebenfiguren mit Ecken und Kanten in ihrer Entwicklung so nahe zu bringen, dass man sie alle ins Herz schließt.

Der Schreibstil ist unfassbar einfühlsam und bildstark, dabei aber sehr fließend lesbar.

Meine allerliebsten Textstellen sind folgende:

»Aber warum kann ich ihn dann nicht sehen?», hatte Anis gefragt, und ihre Mutter hatte nur gelacht.
»Manchmal sind ausgerechnet diejenigen, die uns am engsten verbunden sind, am unsichtbarsten.«

»Hoffnung stieg in ihrer Brust auf wie ein Heißluftballon.«

»Sie... Sie (ihre Mutter) hat diese Erfinderei nie verstanden, fuhr er fort, aber sie hat immer .... hat immer …«
»An dich geglaubt.«

» Bei allem Eifer, die Welt nach vorn zu bringen, habe ich an anderer Stelle Wunden geschlagen.«

»Den Kompass unseres Herzens dürfen wir nicht ignorieren.«

Weshalb diese Geschichte Kinderseelen stärkt? Ich finde, sie zeigt, dass die Welt ein magischer Zauber umgibt, der uns auf unserem Weg unterstützt. Darüber hinaus erleben wir das verborgene Gute bzw. die wahren Hintergründe in augenscheinlich „bösem Handeln“, dass uns durch gegenseitiges Verständnis näher zusammenrücken lässt. Es zeigt uns, dass wir niemals aufgeben dürfen, selbst wenn alles aussichtslos erscheint und schenkt dadurch viel Hoffnung und Mut. Es begleitet uns in unserer Trauer und zeigt, dass wir uns unbedingt wehren und für uns und das, was uns am Herzen liegt, einstehen dürfen.

Meine unbedingte Leseempfehlung. Ich würde mich riesig auf eine Fortsetzung freuen, um Anis, Fink, Ginster und Wolf auf ihrem nächsten Abenteuer zu begleiten!

Bewertung vom 11.02.2025
Schuff, Nicolas

Papas Tattoos


ausgezeichnet

Ein wundervolles Bilderbuch über Tattoos und eine magische Vater-Tochter-Beziehung.

Mich hat dieser Bilderbuchtitel direkt angesprochen, weil er mich an unsere Familie erinnert hat. Mein Mann hat seinen einen Oberarm mit Tattoos verzieren lassen, die allesamt eine tiefer gehende Bedeutung für ihn haben. So ist es auch bei Emilias Papa. Ein Tattoo hat ihr Papa sich machen lassen, als Emilia geboren wurde, eines zum Andenken an ihre Oma, ein weiteres um an die Bedeutung jeden einzelnen Tages zu erinnern. Abends, wenn ihr Papa einschläft, erwachen die Tattoos für Emilia zum Leben und erzählen ihr eine ganz eigene Gutenachtgeschichte. Auch das Ende der Geschichte ist richtig schön magisch.

In den Illustrationen entdecke ich den spanischen Stil wieder. Ich finde, dass der handgezeichnete Stil in gedeckteren Farben sehr gut zur Geschichte passt. Er lädt zum Träumen und Verweilen ein und hat auch etwas Geheimnisvolles an sich, was die magische Bedeutung der Tattoos untermalt. Darüber hinaus gibt es in den Illustrationen bei genauem Betrachten sehr viel zu entdecken.

Ganz besonders gut gefällt es mir, dass Emilia wie selbstverständlich bei ihrem Papa lebt. Ob er alleinerziehend ist, wird nicht gesondert thematisiert, was ich sehr gut finde. Darüber hinaus räumt die Geschichte mit dem Klischee des großen gefährlichen am ganzen Körper tätowierten Mannes (mit Piercing und hochstehender Punk-Frisur) auf, indem wir sehen wie liebevoll er sich um seine Tochter, Haus und Garten kümmert. Damit ist dieses Bilderbuch auch eine wertvolle Geschichte im Sinne der Vielfalt an Körperkultur.

Bewertung vom 23.01.2025
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


ausgezeichnet

Eine Hommage an die Wunder-behafteten Gemeinsamkeiten, die in unserer menschlichen Vielfalt schlummern ✨

Ich bin noch ganz gerührt und beseelt von diesem Bilderbuchschatz ✨

9 kleine Menschen kommen auf die Welt. Ihre Familien, deren Wohnverhältnisse und sie selbst sind in ihrem Erscheinungsbild und in ihren Vorlieben so wunderbar vielfältig wie der Regenbogen mit all seinen Farben.

Mein Lieblingszitat aus diesem poetisch tiefgründigen Bilderbuch lautet:

9 kleine Menschen wollen was bewegen. 9 kleine Menschen bleiben Freunde fürs Leben.
Das Bilderbuch kommt dabei mit sehr wenig Text aus. Es lädt dazu ein zu verharren und tief in die ausdrucksstarken Bilder einzutauchen.


In zuckersüßen vollflächigen verträumten Illustrationen werden in diesem Bilderbuch ab 3 Jahren sowohl unsere Gemeinsamkeiten als auch unsere Verschiedenartigkeit gefeiert. Ein wahrer Bilderbuchschatz schon für die Kleinsten, den ich von ganzem Herzen empfehlen kann.

Zum Ende gibt es eine sehr berührende und aufschlussreiche Hintergrundgeschichte zum Buch, die ich als Vorlesende als besonders wertvoll zur Selbstreflektion empfinde.

Bewertung vom 22.01.2025
Suchanek, Andreas

Magic Island - Ruf der Seelentiere. Eine magische Insel und sprechende Seelentiere: Fantasy-Buchreihe ab 11 Jahren (Magic Island, Bd. 1)


gut

Ich bin tatsächlich hin- und hergerissen bei meiner Bewertung.

Einerseits ist der Auftakt der neuen Buchreihe von Andreas Suchanek so packend und spannend, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte. Auch das mit Spotlackierung veredelte Cover und die Scherenschnitt-Illustration, die jedes Kapital ziert, gefällt mir sehr gut. Also wirklich ein Hingucker für Kinder ab 11 Jahren.

Auch sprachlich hat mich das Buch begeistert und zur geheimnisvollen und gefahrenumwobenen Insel entführt. Einige Überraschungsmomente haben mich immer wieder gefesselt in den Geschichtenverlauf gesogen. Die Helden waren toll gezeichnet, ich mochte sie alle vier. Besonders Julians Kontrollverlust bei der wild in ihm kochenden Wut und seine Entwicklung im Laufe der Geschichte, haben mich angesprochen. Und die Idee mit den Seelentieren fand ich so zauberhaft und magisch schön! Ich würde mir wünschen, die Helden und ihre Seelentiere noch weiter in die Tiefe gehend kennenzulernen.

Mir gefällt es auch sehr gut, dass es den Jugendlichen gelingt, ohne die Hilfe von Erwachsenen ihre Selbstzweifel zu überwinden und zum Schutz der Insel und ihrer neuen Freunde größten Mut zu beweisen.

Für all das würde ich 5 Sterne vergeben.

Was mir weniger gut gefallen hat, ist die Gewalt, die sich in der Handlung, teilweise auch der Sprache und dem vielen spritzenden Blut zeigt. Die vier Jugendlichen entrinnen einige Male sehr knapp dem Tod durch das Böse. Alles liegt düster in einer Untergangsstimmung. Selbst der Drache Tamur, der mich zwischendurch zum Schmunzeln brachte, konnte der Geschichte die stürmische und ständig latent spürbare Gefahr für mich persönlich nicht nehmen. Das finde ich für ein Kinderbuch ab 11 Jahren ehrlich gesagt zu heftig. Ich hätte das bei dem Cover, Klappentext und der Leseprobe nicht erwartet.

Die Gefahr ist am Ende nur vorerst gebannt, liegt also weiterhin latent wie dunkler Dunst über der Seele.

Darüber hinaus nimmt das Ende nach der Lüftung einiger Geheimnisse eine unvorsehbare Wendung, die nicht nur offen und geheimnisvoll, sondern auch unheilvoll und sehr bedrohlich ist. Ich würde es Kindern deshalb empfehlen, das letzte Kapitel erst nach Vorhandensein des nächsten Teils zu lesen.

Meine Lieblingszitat aus dem Buch lautet: »Ich war schon immer da. In dir drin. Ich bin dein Seelenschatten. Jeder Mensch hat einen. Eine Ausprägung des eigenen Selbst, der Seele.

Zusammenfassend würde ich diesen Serienauftakt lesehungrigen Narnia- und Superhelden-Abenteuer-Fans mit Drang zum Nervenkitzel ab 12/13 Jahren empfehlen.

Wobei ich mir natürlich auch dessen bewusst bin, dass alle ab 12 Jahren freigegebenen Filme genauso viel Gewalt, Blut und Gruselstimmung enthalten. Und bei einem Buch kann man dann immerhin anhand der eigenen Bilder im Kopf Schreckensbilder dämpfen. Deshalb mag es für härter gesottene Kinder vielleicht auch schon ab 11 Jahren gehen.

Bewertung vom 14.01.2025
Khoo, Rachel Chivers

Der Lehrling des Wunscherfüllers


ausgezeichnet

Deine kühnsten Wünsche können wahr werden - eine atemberaubend spannende und liebevolle Geschichte über das Wünschen ✨

Das Buchcover und die Inhaltsbeschreibung haben mich unmittelbar in ihren geheimnisvoll magischen Bann gezogen. Durch die Spot-Lackierung ist Felix auf dem Buchcover nochmal optisch und haptisch hervorgehoben, was ich super schön finde.

Nachdem ich das qualitativ hochwertige Hardcoverbuch in Taschenbuch-Größe aufgeschlagen habe, war ich sofort fasziniert von den ausdrucksstarken schwarz-weiß-Illustrationen. Sie erwecken die Geschichte zum Leben und unterstützen durch ihre Vielzahl besonders schön den Lesefluss.

Auch der Erzählstil hat mich sofort mit den humor- und fantasievoll niedlichen Ausdrücken in Felix Welt entführt. Dabei ist die Geschichte, die ja ohnehin inhaltlich sehr spannend ist, auch sehr bildhaft und aufregend erzählt. Die liebevollen eher ruhigen Illustrationen und die niedlichen Wortspiele waren deshalb ideal, um den Gruselfaktor altersgerecht zu halten.

Inhaltlich hat mich die Darstellung des Geschwisterkonfliktes zwischen Felix und seiner Schwester Rebecca sowie die Misere von Rupus, den Arbeitsmassen an Wunschaufträgen nicht mehr gerecht werden zu können, sehr gefesselt. Die Entwicklung der Charaktere über den Geschichtenverlauf ist dabei so wundervoll zu beobachten. Felix findet seine Bedeutung für seine Mitmenschen und sich selbst im Leben, was ihm den Mut schenkt, über sich selbst hinauszuwachsen. Seine Schwester Rebecca entdeckt ihre sanfte verletzliche Seite wieder und Rupus erfährt Vertrauen und eine über die Wunscherfüllung hinausgehende Freundschaft zu seinem Lehrling Felix.

Während die Spannung der Geschichte bis zum Ende anhält, finden wir uns in tiefgründigen philosophischen Fragen um Wünsche, dessen Wert und Berechtigung wieder.

Ein gelungenes Vorleseabenteuer für Kinder ab 8 Jahren in kurz gehaltenen Kapiteln, dass zu den kühnsten Wünschen einlädt.

Bewertung vom 11.01.2025
Chinnery, Emma

Freunde gibt es überall


ausgezeichnet

So eine liebevoll illustrierte herzerwärmende Geschichte!
Als ich dieses Bilderbuch im Programmkatalog des dtv-Verlages entdeckte, habe ich mich unmittelbar in die warmherzige Botschaft und die entzückenden Illustrationen verliebt.

Heute hat mich das Buch nun erreicht und ich bin ganz angetan …

Druck & Bindung:
Das großformatige Bilderbuch ist qualitativ hochwertig gedruckt und in langlebiger Fadenbindung gebunden. Wuschel ist mit glänzendem Spotlack hervorgehoben. Insgesamt ist das gesamte Buch optisch innerlich und äußerlich sehr schön anzuschauen. Einen kleinen Kritikpunkt bzw. eine Frage stellt sich mir jedoch beim Thema Druck: Weshalb wurde das Bilderbuch in China gedruckt? Vielleicht hat das Buch deshalb auch kein separates Vorsatzpapier?

Zum Inhalt:
„Jeden Morgen gehen Mama, Lilly und ich (Wuschel) durch die Stadt zum Park. Und jeden Morgen treffen wir Bruno“

Bruno ist der Hund eines Obdachlosen. Nie darf Wuschel mit ihm spielen. Bis sich Wuschel eines Tages beim Spielen mit Lilly verirrt und Zuflucht sowie Unterstützung gerade bei Bruno und seinem liebevollen Menschen-Papa findet.

Ob und wie Wuschel wieder zu ihrer Familie findet und wie dies die Beziehung zwischen Wuschels und Brunos Familie beeinflusst, das möchte ich hier noch nicht verraten. Nur, dass ich den weiteren inhaltlichen Verlauf der Geschichte sehr zauberhaft und herzergreifend schön fand.

Sprachlich gefällt mir der Erzählstil sehr gut!

Zu der bildlichen Gestaltung des Bilderbuchs:
Die Illustrationen sind genauso so warmherzig und liebevoll gestaltet, wie die inhaltliche Botschaft der Geschichte. sie sind in freundlichen Farben sehr zart gestaltet und transportieren farblich, in den Gesichtsausdrücken und Bewegungen ganz wundervoll die Emotionen der Geschichte.

Weshalb dieses Bilderbuch über Freundschaft Kinderseelen stärkt:
Für mich persönlich transportiert das Bilderbuch die Botschaft: Die Welt und die Menschen sind im Grunde gut, sehen und helfen einander und können Freunde unabhängig ihrer häuslichen bzw. finanziellen Situation werden.

Ich finde, dass diese optimistische und zuversichtliche Grundeinstellung die Flügel von Kindern stärkt, um sie vielleicht eines Tages durch (finanziell oder aufgrund eines Verirrens) schwierigere Situationen zu tragen.

Meine mitfühlende Vorleseempfehlung!

Bewertung vom 11.01.2025
Rufledt, Hubertus

Josch der Frosch: Abenteuer im Regenwald


sehr gut

Spannende Geschichte über einen Mutausbruch für die Rettung des Regenwaldes

Nachdem mich das wunderschön illustrierte Buchcover mit der schimmernden Spot-Lackierung und das Thema des Buches begeistert haben, konnte ich nicht anders, als direkt mit meiner Tochter (7) in die Geschichte einzutauchen.

Unsere Tochter hat sich unmittelbar in die dreidimensional wirkenden Illustrationen in den kräftigen Farben verliebt. Die Bilder erzählen auf eine sehr fesselnde Art und Weise die Geschichte des Froschs Josch, der seinem Terrarium liebend gerne entfliehen würde, um zu entdecken, was das Leben da draußen für ihn bereithält. Seine Stabschrecken-Freundin Diggi jagt dieser Gedanke dagegen eher eine bedrohliche Gänsehaut durch die Gliedmaße.

Eine Verwechslung schleudert bald beide Tiere aus ihrer Komfortzone in ein gewaltiges Abenteuer, bei dem das Überleben der Tiere im indischen Regenwald auf dem Spiel steht.

Mit kurzen auch teilweise großformatig in Sprechblasen dargestellten Texten, wird gut und flüssig lesbar eine Geschichte erzählt, die zwar ohne große Überraschungen, aber mit einem für Kinder sehr bestärkendem Ende schließt. Das Ende ist nicht direkt offen, weil die Geschichte an sich abgeschlossen ist, lädt jedoch zu weiteren Überlegungen und Fortsetzungsfantasien ein. Diese sprachliche Anregung hat mir sehr gut gefallen. Die Aufmachung lädt auch zum Selberlesen ein, wie ich es bei unserer Tochter beobachten konnte.

Sprachlich gibt es eine Formulierung im Buch, die mir persönlich weniger gut gefällt: „Ist das etwa schlau?“, erwidert Josch. „Nein, das ist natürlich dumm.“, gibt Olaf Utan zu.“ Hierbei empfinde ich persönlich die Bewertung und Wortwahl für ungünstig gewählt.

Hintergrundwissen auf einer Doppelseite über den Regenwald, dessen Bedrohung, sowie Tierwelt, runden das Bilderbuch ab.

Ein I-Tüpfelchen wäre es für mich noch gewesen, wenn das Buch auf Recyclingpapier gedruckt worden wäre, da diese Maßnahme bei den Fakten am Ende als Schutzmaßnahme für den Regenwald genannt wird.

Insgesamt empfinde ich das Bilderbuch als sehr gelungen für neugierige Weltentdecker. Es ermutigt Kinder, sich das zuzutrauen, was ihnen wichtig erscheint.

Darüber hinaus weckt die Geschichte Neugierde für den Regenwald und dessen Artenvielfalt. Es vermittelt wertvolle Wissenshappen, die Kinder bei gewecktem Interesse erweitern können.

Meine Regenwald-liebende Leseempfehlung.