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Heike

Bewertungen

Insgesamt 82 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2019
Die Spur der Toten / Witchmark Bd.1
Polk, C. L.

Die Spur der Toten / Witchmark Bd.1


sehr gut

Die Spur der Toten ist der erste Teil der Fantasyreihe von C. L. Polk. Es geht um einen Psychiatrie-Arzt, der kranke Soldaten untersucht, die aus dem Krieg zurück gekommen sind. Als ein Mord geschieht, verpflichtet er sich dem Sterbenden gegenüber, das Verbrechen aufzuklären. Dabei entdeckt er ein Netzwerk politischer Intrigen, die auch sein persönliches Leben betreffen. 

Zunächst einmal bin ich total begeistert von der Aufmachung des Buches: Das Cover ist ein echter Blickfang und der Schriftzug leuchtet sogar im Dunkeln. Großartig! Auch die Leseprobe konnte mich total überzeugen. Der Schreibstil von C. L. Polk hat mir sehr gefallen und ich hatte schnell hohe Erwartungen an das Buch. Es klang geheimnisvoll, mysteriös und gruselig. 

Ich muss aber gestehen, dass ich nicht leicht in die Geschichte reingekommen bin und sie mich zwischenzeitlich etwas verloren hat. Mir waren besonders in der ersten Hälfte des Romans die Unterschiede zwischen Magiern, Sturmsängern, Sekundären und Hexern sowie Adamanthinen nicht ganz klar. Hier hätte ich persönlich noch etwas mehr Erklärungen gebraucht, um mich in diese Welt hineinzufühlen. Später wurde es etwas besser, aber so ganz klar ist es mir bis zum Schluss nicht geworden. Ich bin manchmal über Kleinigkeiten gestolpert, z. B. dass die Bezeichnung "Hexe" auch eine männliche magisch begabte Person beschreiben kann. An anderer Stelle hieß es dann aber wieder "Hexer", so dass ich ab und zu verwirrt war, welches Geschlecht nun gemeint ist. 

Aber das waren nur Kleinigkeiten, denn ab ca. der Hälfte des Buches wurde ich dann doch vom Geschehen mitgerissen. Es wurde richtig spannend und bei der Hauptfigur platzt endlich der Knoten. Zu Beginn kam Miles mir teilweise etwas zu passiv rüber, was aber wohl aus der Angst resultierte, als Magier entlarvt zu werden. Schließlich kann er aber aus sich herausgehen und ab da gefällt er mir viel besser. Die Liebesbeziehung zwischen ihm und seinem Freund hat mich ab und zu gestört, weil sie mich aus dem Spannungsbogen herausgerissen hat. Man hätte auch gut darauf verzichten können, aber es spiegelt natürlich auch einen Teil von der Persönlichkeit des Protagonisten wider. Für den Fall an sich ist es nicht wichtig. 

Insgesamt hat mich das Buch nach anfänglichen Problemen doch noch überzeugen können. Das Setting in der Psychiatrie ist außergewöhnlich, hätte aber ruhig noch etwas gruseliger sein dürfen. Ich mochte es sehr, wenn Miles sich um seine Patienten gekümmert und seine Forschungen vorangetrieben hat. Im Vordergrund des Romans steht ohnehin weniger der Mordfall, den es aufzuklären gilt, als das persönliche Schicksal von Miles im Zusammenhang mit der politischen und ethischen Situation des Landes. Da mir der Schreibstil so gefallen hat, bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil und wie es mit Miles weitergeht. 

Diesmal kann ich euch wirklich die Leseprobe ans Herz legen. Wenn euch der Auftakt und der Schreibstil gefallen, dann werdet ihr an diesem Roman viel Spaß haben. 

Bewertung vom 21.03.2019
Tödliches Spiel in Hongkong / Ein Fall für Wells & Wong Bd.6
Stevens, Robin

Tödliches Spiel in Hongkong / Ein Fall für Wells & Wong Bd.6


sehr gut

Endlich ist er da, der sechste Fall von Daisy Wells und Hazel Wong. Diesmal wächst Hazel über sich hinaus, denn es geht in ihre Heimat nach China, wo ihr Opa verstorben ist. Doch dort angekommen wartet nicht nur eine Überraschung auf das Detektivduo.
Normalerweise kennen wir Hazel als die ruhigere und zurückhaltendere der beiden Freundinnen. In China hat sie Daisy allerdings einiges voraus, denn sie kennt die Kultur und die Sprache, während Daisy sich erst an die neuen Gepflogenheiten gewöhnen muss. Das Setting ist exotisch und genau so, wie ich es von einer Reise nach China erwartet hatte. Anhand der praktischen Karten im Buch hatte ich schnell einen Eindruck davon, wie riesig das Anwesen der Wongs ist. Neben Hazels Familie wohnen dort auch viele Angestellte, die alle ihre eigenen Geheimnisse haben. Zu den Intrigen innerhalb der Familie gesellen sich auch die Bande der Triaden, dubiose Wettgeschäfte und eine Detektivkonkurrenz aus dem feindlichen Lager.
Hazel und Daisy bekommen jede Menge zu tun, geben aber nie auf. Besonders beeindruckt hat mich neben Hazels Verwandlung auch die andere Seite von Daisy, die sich diesmal tatsächlich zurück nimmt und Hazel das Kommando überlässt. Sie handelt dadurch sehr weise und ist eine großartige Unterstützung für Hazel. Diese wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass Daisy die Sitten in China nicht nachvollziehen kann, was mich irgendwann wirklich genervt hat. Denn Daisy gibt sich große Mühe, die Kultur und die Menschen in Hazels Heimat zu verstehen. Da Hazel in diesem Fall jedoch unter großem Druck steht, kann ich es ihr verzeihen.
Aus dem Abenteuer in China ist wieder ein toller Krimi für Mädchen geworden. Die Auflösung konnte mich zwar diesmal nicht überraschen, aber ich fand es trotzdem spannend zu lesen. Ich sehe Daisy und Hazel immer gerne dabei zu, wie sie Beweise sammeln, die Motive herausarbeiten und das Puzzle Stück für Stück zusammen setzen.
Für mich wieder ein gelungener Wells & Wong Teil. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall!

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Bewertung vom 28.02.2019
Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1
Ilisch, Maja

Das gefälschte Siegel / Die Neraval-Sage Bd.1


gut

In diesem Fantasyroman geht es um eine alte Schriftrolle, in der ein Dämon gefangen ist. Sie liegt gut verwahrt und von den Steinernen Wächter bewacht unter der Burg des Königs. Zumindest sah es so aus, denn eines Tages stellt man fest, dass das Siegel nicht mehr das echte Siegel ist, sondern gefälscht wurde. Irgendjemand hat die Schriftrolle geöffnet. Niemand weiß, ob der Dämon nun freigelassen wurde oder noch in der Schriftrolle gebunden ist. Kurzerhand stellt der Prinz eine Expedition zusammen, um das gute Stück zu der einzigen Person zu bringen, die das feststellen kann: Einer Magierin der Aelfeyn. Zusammen mit einem Kunstfälscher, einem Steinernen Wächter und einer jungen Portalmagierin macht sich der Prinz auf die lange Reise in das ferne Land.

Die Geschichte beginnt spannend und stellt in verschiedenen Abschnitten die Personen vor, die die Hauptrollen spielen werden. Allesamt interessante Charaktere mit einer eigenen Geschichte, die mich von Beginn an neugierig gemacht haben. Alle haben ihre eigenen Sorgen und Probleme, die sie mit auf die Expedition nehmen. Diese an sich gute Grundvoraussetzung wird allerdings auf der wirklich langen Reise lästig. Vieles wird einfach zu oft wiederholt und erneut durchgekaut. Das Alkoholproblem des Fälschers oder die Verliebtheit der beiden anderen in den Prinzen haben mich irgendwann nur noch gelangweilt. Da habe ich ganze Passagen überflogen, bis endlich wieder was passierte.
Zudem wurden mir die Charaktere zunehmend unsympathischer. Sie werden oft aus der Sicht der anderen Gruppenmitglieder betrachtet, was zumeist nicht positiv ausfällt. Das hat sich auf mich übertragen, so dass ich am Ende keinen der Protagonisten mehr sympathisch fand.

Das ist echt schade, denn das erste Viertel des Buches ist richtig gut und auch das Ende bietet nochmal Spannung. Die Thematik um die Steinernen Wächter sowie die Idee mit der Schriftrolle haben mir total gut gefallen. Der Schreibstil ist ansprechend und lässt sich flüssig lesen. Leider hat die Geschichte mich irgendwann verloren, da die Handlung sich zu oft im Kreis dreht. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass die Nachfolgebände der Reihe noch einige Ideen zu bieten haben werden und es im Verlauf spannender wird.

Wer gerne Fantasy liest und nicht allzu anspruchsvoll ist, kann auf jeden Fall einen Blick in die Reihe riskieren.

Bewertung vom 23.02.2019
Atlas literarischer Orte
Oliver, Cris F.

Atlas literarischer Orte


ausgezeichnet

Wer von uns wollte nicht schon immer mal gerne Hogwarts besuchen oder ins Auenland reisen? Mit diesem großformatigen Reiseführer kann man sich ausgiebig auf seine Expedition in fantastische Welten vorbereiten. Insgesamt warten 30 Orte aus "Fern" und "Nah" darauf, entdeckt zu werden. 

Hat man sich einmal für eine Reiseziel entschieden, sollte man die Empfehlungen in diesem Buch studieren. Zunächst hilft es, sich die detailreiche Karte einzuprägen, damit man sich vor Ort nicht verirrt. Zu manchen Welten gibt es wertvolle Hinweise für die korrekte Anreise und welche Sehenswürdigkeiten man sich vor Ort nicht entgehen lassen sollte. Auch Ausflüge in die Umgebung werden bei manchen Tipps berücksichtigt, welche kulinarischen Highlights vor Ort gefragt sind oder welche Souvenirs man unbedingt erwerben sollte. Abgerundet wird mancher Beitrag mit kuriosen Begebenheiten, z. B. über Autoren oder die Entstehung eines Werkes sowie bemerkenswerten Vorkommnissen rund um das fantastische Buch.

Was soll ich sagen: Dieser Band lässt mein Bücherherz höher schlagen und konnte mich absolut begeistern! Die Aufmachung des Buches ist einfach wundervoll. Der Innenteil ist durchgehend in Rot und Blau gehalten und es gibt viele schöne Zeichnungen. 

Die Beschreibungen der Welten finde ich ebenfalls sehr gelungen. Ich konnte komplett darin eintauchen und in Erinnerungen an die tollen Geschichten aus meiner Kindheit schwelgen. Mit dabei sind z. B. die Villa Kunterbunt, Phantásien, der Mittelpunkt der Erde oder auch Gotham City. 

Die Reisebeschreibungen haben mir außerdem total Lust auf die Bücher gemacht, deren Orte mir noch unbekannt sind, wie z.B. Idhún, Ingari oder Forks. Der "Atlas literarischer Orte" ist also neben guter Unterhaltung auch eine tolle Fundgrube für fantastische Literatur. 

Die Texte sind informativ und humorvoll geschrieben, gespickt mit lauter Einzelheiten aus der Literatur. Dabei gelingt es dem Autor, die Welten anschaulich zu präsentieren, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Man braucht also nicht befürchten, dass einem die Spannung auf ein Buch genommen wird. Es ist eher das Gegenteil der Fall: Durch die kleinen Anekdoten wird die Vorfreude auf die fantastischen Klassiker erst so richtig angeregt.

Ich kann dieses Buch besonders allen Fantasy-Fans und Bücherliebhabern empfehlen, die sich schon immer gern an ferne Orte geträumt haben. Für mich schon jetzt ein Lesehighlight in diesem Jahr! 

Bewertung vom 15.02.2019
Flucht aus Rom / Roman Quest Bd.1
Lawrence, Caroline

Flucht aus Rom / Roman Quest Bd.1


weniger gut

Juba und seine Geschwister müssen von zu Hause fliehen, als ihr Vaters des Verrats gegen den Kaiser bezichtigt wird. Allein flüchten sie von Rom aus per Schiff nach London zu ihrem Onkel. Doch auch dort erwartet sie eine böse Überraschung.


Wirklich warm geworden bin ich mit dieser Geschichte leider nicht. Ich konnte nicht viel Sympathie für Juba und seine Familie aufbringen, auch wenn es mir leid tat, dass sie in dieser schrecklichen Welt voller Aberglauben, Sklaverei und Götzendienst großwerden mussten. Aber so einige Entscheidungen, die Juba getroffen hat, fand ich nicht gut, wie z. B. seine kleine Schwester für eine Überfahrt nach London fremden Leuten zu überlassen. Und als die Kinder erfahren, dass ihre Eltern tot sind, hinterlässt das bei ihnen nicht gerade einen bleibenden Eindruck. Eine merkwürdige Welt mit merkwürdigen Figuren.

Es waren mir auch zu viele Zufälle, die nötig waren, um die Geschichte voran zu bringen. Zwischendurch habe ich mich immer mal wieder gefragt, worum es eigentlich geht. Das Ende ließ mich auch ziemlich im Regen stehen, denn es geht plötzlich nur noch um Sklaverei und gar nicht mehr um die Flucht oder die Familie oder was nun aus Juba und seinen Geschwistern wird. Zumindest habe ich das streckenweise so empfunden.

Das Buch hat mich leider unbefriedigt und mit großem Fragezeichen zurück gelassen. Dabei fand ich die ursprüngliche Idee, eine Geschichte zur Zeit des grausamen Kaisers Domitian in Rom spielen zu lassen, richtig gut. Der Klappentext hört sich nach einem spannenden Abenteuer an, aber die Umsetzung war mir aber trotz vieler lateinischer Begriffe und bemühtem römischen Götterglaubens zu unrealistisch. Sehr schade, aber für mich hat es leider nicht funktioniert.

Bewertung vom 25.01.2019
Davor und Danach
Singer, Nicky

Davor und Danach


ausgezeichnet

Dieses Szenario beschreibt eine gar nicht so unwirkliche Zukunft: Das Klima hat die Erde so sehr erwärmt, dass ein Überleben nur noch auf der nördlichen Erdhalbkugel möglich ist. Hunderttausende Menschen fliehen aus den südlichen Regionen wie Afrika in den Norden, der wiederum aufgrund der Überbevölkerung aus allen Nähten platzt. Sogenannte Auffanglager werden für die Flüchtlinge errichtet, die jedoch eher Gefängnissen gleichen. Das Fremde wird gehasst und weggesperrt, Vorschriften und Grenzen gelten mehr als Menschlichkeit.


In dieser Welt versucht Mhairi zu überleben. Das schafft sie nur, indem sie alle schlimmen Erfahrungen in ihrem Inneren "wegschließt" und so tut, als gäbe es sie nicht. Auf ihrer Flucht begegnet sie schließlich einem kleinen Jungen, der ebenfalls eine solche "Festung" in seinem Herzen errichtet hat. Mhairi muss sich entscheiden: Versucht sie, sich selbst zu retten oder soll sie sich um diesen Jungen kümmern?

Mit dieser und vielen weiteren existenziellen Fragen muss Mhairi sich auseinandersetzen, ohne dabei sich selbst und den Verstand zu verlieren. Die Autorin schafft es wirklich, diese schwierigen Themen spannend zu verpacken und weiterzuspinnen. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, so sehr hat mich das Schicksal von Mhairi gefangen genommen. Der spezielle Schreibstil betont die emotionale Seite der Geschichte und lässt den Leser an Mhairis verzweifelten Gedanken teilhaben. Und immer wieder habe ich mir beim Lesen die Frage gestellt: Wie würde ich mich verhalten?

Einige Schilderungen haben mich auch an die Zeit aus dem Nationalsozialismus erinnert. Besonders die Schilderungen von der Aufnahme im Auffanglager ließ mich gleich an ein KZ denken. Im Verlauf war es dann nicht ganz so schlimm, aber trotzdem hat es mit Menschenwürde nichts mehr zu tun. In einer anderen Szene campieren die Flüchtlinge bei Kälte auf einem Friedhof, und nur ein einziger Mensch hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein paar warme Decken zu stricken und zu verteilen.

Diese paar Beispiele aus dem Buch zeigen schon, wie bewegend die Geschichte ist. Sie hallt noch lange nach, wenn man es beendet hat. Besonders für empfindsame und feinfühlige Jugendliche kann ich es empfehlen, die sich gern Gedanken über das Leben, die Zukunft der Welt und die Frage nach Gerechtigkeit machen. Ich fand diese Geschichte bedrohlich, ergreifend, hoffnungsvoll und hochaktuell. Für mich jetzt schon ein Jahreshighlight von einer Autorin, die ich ab sofort im Auge behalten werde!

Bewertung vom 10.01.2019
No time to eat (eBook, ePUB)
Tschernigow, Sarah

No time to eat (eBook, ePUB)


sehr gut

Nachdem ich in der Weihnachtszeit ordentlich Plätzchen und Schokolade gefuttert habe, kam dieses Buch genau richtig, um mich wieder ans gesunde Essen zu erinnern. Es richtet sich in erster Linie an Menschen mit wenig Zeit oder Lust zum Kochen, die sich aber trotzdem gesund ernähren wollen.


Mein Eindruck von diesem Ratgeber war durchweg positiv. Sarah Tschernigow ist einigen vielleicht von ihrem Podcast bekannt, ich kannte diesen zuvor nicht. Deshalb bin ich auch mit wenig Erwartungen an das Buch gegangen, denn mal ehrlich: Wer sich ab und zu mit Ernährung beschäftigt, weiß doch eigentlich schon, worauf es ankommt. Das Problem ist immer, das Wissen auch umzusetzen!

Und genau da will dieses Buch eine Hilfe sein. Sarah gibt viele Tipps, wie man sich die Ernährung im Alltag einfach machen kann. Dabei geht sie besonders auf "Meal Prep" ein, also die Möglichkeit, sein Essen vorzubereiten und für die nächsten Tage in Portionen einzuteilen. So braucht man es nur noch aus dem Kühlschrank holen und für die Arbeit in die Tasche packen.

Die Grundlage von Sarahs Ernährungsempfehlungen ist dabei das Prinzip von "Clean Eating". Das bedeutet, dass man auf besonders natürliche Lebensmittel zurückgreift, die aus möglichst wenig Zutaten bestehen. Eine Erdbeere besteht nunmal nur aus Erdbeere und nicht aus zehn verschiedenen Zutaten wie in einem Erdbeerjoghurt, von denen man die Hälfte nicht einmal aussprechen kann, geschweige denn weiß, was sich dahinter verbirgt.

Ganz neu sind die Ansätze in diesem Buch natürlich nicht, aber es ist hilfreich, sich daran zu erinnern und den ein oder anderen Tipp zu erhalten. So gebe ich jetzt immer ein paar Tiefkühl-Himbeeren in mein Wasser für die Arbeit, was mir einfach viel besser schmeckt, als neutrales Wasser. Dadurch greife ich viel öfter zum Wasser und trinke automatisch mehr, weil es einfach leckerer ist.

Eine weitere große Stärke des Buches ist die Offenheit von Sarah, wenn sie von ihren persönlichen Erfahrungen berichtet. Das wirkt sehr authentisch und nah, so dass man beim Lesen das Gefühl hat, man spricht mit einer guten Freundin, die nicht in punkto Ernährung über einem steht, sondern auf Augenhöhe ist und auch meine Probleme kennt. Mir hat das so gut gefallen, dass ich nun auch ihren Podcast höre und mich auf viele weitere gute Tipps für Vielbeschäftigte freue.

Wer den Podcast schon kennt, für den bietet das Buch eventuell nicht mehr so viel Neues. Für alle anderen, die sich zwischen zwei Terminen oft schnell den Schokoriegel genehmigen, kann "No time to eat" das ein oder andere Aha-Erlebnis bereithalten.