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gagiju
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Kaiserslautern

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Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2025
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Ich habe schon zwei der Bücher von Lenz Koppelstätter gelesen und bin auch in diesem Buch wieder sehr angetan davon, wie er das Flair am touristischen, aber doch auch eigenwillig italienischen Gardasee einfängt.

Das Cover spiegelt mit seinen tiefen Blautönen und der wunderschön begrünten Landzunge eine Idylle, die es so nicht gibt. Weder im Buch noch in der Realität, oder die es zumindest nur kurzzeitig gibt...

Der Text schildert einiges an Geheimnissen, den Mord an einer Informantin und viel Familien- und Beziehungsgeschichte(n).

Gut liest sich das Buch durchaus, mit interessanten bis schrulligen Protagonisten, einem aufzuklärenden Tod, viel italienischem Flair vom Wetter über Landschaft zu leckerem Essen. Trotzdem ist es kein reiner Cosy Krimi, sondern schon etwas tiefergehend, wozu absolut die historischen Bezüge und Fragestellungen beitragen.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen.

Bewertung vom 01.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


ausgezeichnet

Das war mal für mich etwas ganz Anderes aus der "Schublade" britische Krimis - die ich generell nicht immer mag. Den Autor kannte ich bisher nicht.

Originell und verwirrend erscheint zunächst die Fast-Gleichheit der Namen der beiden Ermittler, aber dieser Fakt gibt auch Anlass zu literarischen Spielereien - und auseinander halten fällt leicht, weil sie so unterschiedlich sind.

Schön erzählt, wie sich aus anfänglichen Unverständnissen und Antipathie doch eine konstruktive Zusammenarbeit ergibt und die beiden Respekt voreinander bekommen und so etwas wie vorsichtige Sympathie.

Auch die anderen vorkommenden Personen sind charakterlich gekonnt geschildert und entwickelt.

Die Geschichte ist flüssig und sehr spannend erzählt bis zum für mich überraschenden, gut ausgedachten Ende.

Auch der Einblick ins ehrwürdige - und doch nicht... - Uni-Milieu in Oxford kommt gut rüber.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und würde mich über eine Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 21.04.2025
Engelmann, Gabriella

Der Gesang der Seeschwalben / Die Bücherfrauen von Listland Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich finde das Cover wunderschön und romantisch, in seinen pastelligen Türkis- und Rosétönen, die Himmel und Meer assoziieren lassen. Zwischendrin ein Leuchtturm, Möwen, Seegras, Dünen - wie man sich eine Insel zum Wohlfühlen vorstellt.…

In diesem Buch fühlte mich so richtig nach Sylt versetzt. Ich kenne die Insel von einigen Urlauben und finde, die Atmosphäre ist gut eingefangen. Ich bin regelrecht am Strand mit spazieren gegangen.

Gut gefallen mir die zwei Erzählebenen. Sowohl Lene als auch Anna sah ich bildlich vor mir, und es ist auch gut deutlich geworden, in welch unterschiedlichen Zeiten die beiden leben und welch unterschiedliche Möglichkeiten für ihre Leben sie gerade als Frauen haben.

An manchen Stellen waren mir die Romanzen etwas zu oberflächlich, hart an der Grenze, und deshalb für mich nicht so richtig und wirklich nachfühlbar, vor allem bei der älteren Anna . Mir hätte eine langsame Annäherung mit ein paar anfänglichen Hindernissen besser gefallen, aber das ist Geschmackssache. Hier tun sich ja die Hindernisse später auf, dafür um so gravierender und heftiger.

Trotzdem liest sich das Buch flüssig und auch durchaus spannend,

Leider bleiben am Schluss noch viele Fragen offen, allem voran der Verbleib einer wichtigen Person, aber einiges wird auch - relativ schlüssig, aber kompliziert und mit ein paar zu vielen Zufällen - aufgelöst. So müssen wir mit manchen Fragen auf Band 2 warten.

Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn ich oben so manches bemäkelt habe....

Leseempfehlung für Menschen, die eine spannende, aber nicht allzu tiefgründige Familiengeschichte mögen.

Bewertung vom 20.04.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Ich bin ein großer Fan von Liane Moriarty und habe bisher jedes ihrer Bücher mit Begeisterung gelesen.

Auch dieses hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen.

Sehr lebendig und spannend werden gleich am Anfang mehrere Einzelschicksale angerissen, und eine skurrile ältere Dame würzt das Ganze mit Todesprophezeiungen.

Im Verlauf des Buches werden die Schicksale der einzelnen Flugzeugpassagiere weiter verfolgt - mehr verrate ich hier natürlich nicht, aber auch das fand ich hoch interessant.

Liane Moriarty schafft es, sehr unterhaltsam und flüssig zu schreiben, ihre Figuren so lebendig zu gestalten, dass man sie quasi vor sich sieht, hört und riecht. Und es sind immer moralische Botschaften und philosophische Gedankengänge in ihren Texten, ohne dass sie mir erhobenem Zeigefinger daher kommen.

Das Cover finde ich ebenfalls sehr gelungen und von überzeugender Symbolkraft, der Schmetterling, der so harmlos aussieht, aber eine Flutwelle auslösen kann.

Ich empfehle dieses Buch unbedingt Leserinnen, die Unterhaltung mit etwas Tiefgang suchen und gerne nach dem Lesen noch über die Themen eines Textes nachsinnen.

Bewertung vom 08.04.2025
Hope, Anna

Wo wir uns treffen


ausgezeichnet

Ich hatte von Anna Hope bereits "Der weiße Fels gelesen", das ich sehr interessant, aber auch etwas sperrig zu lesen fand.

"Wo wir uns treffen" klang für mich vom Klappentext hochinteressant - Familienabgründe finde ich immer faszinierend -, und das Cover mit viel Grün und romantischem Herrensitz im Hintergrund wirkte auch leichter zugänglich - als es der Text und die Geschichte dann waren.

Ja, es ist eine Familiengeschichte voller Geheimnisse und dunkler Aspekte, die nach und nach erzählt wird, aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten, was das Buch teilweise sehr interessant macht, andererseits aber auch den Text etwas zerfasert.

Bis so richtig Spannung aufkommt, muss man sich schon viele Seiten lang auf die Sprache einlassen, und auch dann wird sie nicht durchgehalten.

Andererseits enthält das Buch viele tiefgründige Gedanken, und die Sprache ist bemerkenswert schön und ganz eigen, wenn man sie wirklich auf sich wirken lässt.

Mein Fazit: nichts, um es schnell runter zu lesen, keine Wohlfühl-Familienstory mit Kuschelende, aber durchaus klug und für mich beeindruckend.

Bewertung vom 07.04.2025
Goodwin, Sarah

Die Yacht


gut

Ich habe bereits das „Resort“ von dieser Autorin gelesen, und habe somit eine spannende Lektüre erwartet und erhofft. Dies hat sich auch realisiert.
Die Diskrepanz zwischen der Welt der Protagonistin Hannah, die sich finanziell und überhaupt gerade so durchs Leben schlägt und dabei versucht, den Schein des Normalen bis Wohlhabenden zu errichten, und der ihrer Freunde, die in Reichtum und Luxus schwelgen, wird gut eingeführt und beschrieben. Und zwar so, dass der Luxus weniger verlockend als eher dekadent und abstoßend wirkt.
Die sechs Hauptpersonen waren mir teilweise zu sehr klischeehaft gezeichnet bzw. überzeichnet, da hätte ich mir mehr Grauschattierungen gewünscht. Vor allem zwei der Männer waren einfach NUR als Ekelpakette beschrieben, so dass man sich gar nicht vorstellen konnte, wie man mit ihnen befreundet oder auch nur bekannt sein wollte.
Die Protagonistin wiederum war einfach zu „gut für diese Welt“ nach meinem Geschmack, dazu kämpferisch in nahezu unglaublicher Weise und parallel dazu recht naiv, vor allem am Anfang. Immerhin macht sie bezüglich des letzten Punktes eine deutliche Entwicklung durch.


Die Geschichte ist durchaus spannend, aber das Potential ist, wie ich finde, nicht ausgeschöpft. Endlose verbale und handgreifliche Streitereien nehmen so viel Raum ein, dass sie einen eher abstumpfen lassen als noch interessieren.
Ein paar Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten sind mir auch aufgefallen, aber über so etwas kann ich noch am ehesten hinweg sehen, wenn mich ein Buch richtig mitreißt.
Des Rätsels Lösung am Schluss hat mich auch nicht so wirklich überzeugt.

Immerhin ist das Buch nach meiner Meinung ganz spannende Unterhaltung – bis auf einige Längen zwischendurch – und es ist optisch toll gestaltet in dem dunkel und bedrohlich wirkenden Violett und dem pinkfarbenen Schnitt.

Aber für mich als Liebhaberin wirklich raffinierter Thriller und Romane reicht es nur für drei bis vier Punkte.

Bewertung vom 03.04.2025
Böhm-Reithmeier, Inga

Die Magie der Konsequenz


ausgezeichnet

Inga Böhm-Reithmeier hat ja offensichtlich schon einige Bücher über Hunde geschrieben, aber ich kannte keines davon und die Autorin auch nicht.

Da wir seit zwei Jahren selbst eine Hündin im Haushalt haben, ich aber erst vor kurzem meine Angst vor Hunden - durch das Zusammenleben mit ihr - verloren habe, bin ich sehr begierig darauf, alles Mögliche über Hunde zu erfahren und zu lernen, theoretisch und praktisch.

Hier hat mir das Buch viele neue Erkenntnisse beschert, und neben diesen lehrreichen und interessanten Dingen fand ich die Texte amüsant und kurzweilig zu lesen, immer durchsetzt mit kurzweiligen Anekdoten, "aus dem Leben gegriffen".

Auch das Cover mit dem tollen Hundefoto hat mich sehr angesprochen, dieser Hund drückt für mich sowohl Zuwendung zum Menschen als auch Aufmerksamkeit aus - und das möchte man ja als Hundehalter.

Die Aufteilung in die kurz gegliederten Kapitel fand ich ebenfalls geglückt, es erleichtert das Auffinden bestimmter Stellen und setzt "Lesezeichen".

Ich finde das Buch sehr empfehlenswert für Menschen, die einen Hund haben, aber den Alltag mit ihm noch besser und schöner machen möchten.

Bewertung vom 30.03.2025
Valla, Kristin

Ein Raum zum Schreiben


sehr gut

Ich habe bereits zwei Romane von Kristin Valla gelesen, die ich nicht schlecht fand, und war auf dieses Buch vom Klappentext her auch neugierig.

Auch das superschöne Cover hat mich sehr angesprochen.

Generell interessiere ich mich sehr für das Leben von Schriftstellerinnen. Dieses Buch las sich für mich wie eine angenehme und unterhaltsame Plauderei.

Es bzw. sie erzählt von anderen schreibenden Frauen, die ich teils kenne, teils auch nicht, umrankt von Geschichten und Anekdoten, die das ganze sehr kurzweilig machen anstatt trockene Fakten zu vermitteln.

Und als Rahmen sozusagen gibt es das Haus, um das es geht, und das sehr lebendig wird durch alle, die sich darin begegnen. es verändern, es reparieren, es prägen.

Das Buch habe ich am Stück durchgelesen, es hat eine wohltuende Leselänge und ist auch optisch und haptisch sehr schön gestaltet.

Eine überzeugte Empfehlung nicht nur für Frauen, und nicht nur für Menschen, die sich für das Schreiben interessieren oder es betreiben. Es ist auch für alle anderen eine Bereicherung.

Bewertung vom 26.03.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


ausgezeichnet

Bei diesem Buch hat mich so vieles gereizt - der Schauplatz Berlin- ich war schon oft dort, und mein Sohn zieht im April dahin-, die beiden Welten Platte und Luxus, das Lob von Mareike Fallwickl, das schöne Cover, die Thematik der Suche nach sich selbst. …

Ich finde das Cover sehr ansprechend, fast romantisch, in pastelligen Farben, ein Sommerhimmel mit gewittrigen Wolken. Als Kontrast dazu das schmucklose graue Hochhaus mit qualmenden Schornsteinen. So kontrastreich wie der Inhalt des Buches.

Ich hatte nach dem Klappentext schon eine herausfordernde Szenerie erwartet, aber es ging hier wirklich gleich sehr tief in die Tristesse.

Die Sprache ist spröde und klar, gut zu lesen, und der rauhe Ton passt sehr gut zum INhalt.

Sowohl der Alltag im Hochhaus als auch die Odysseen durch Arztpraxen, Institutionen und Krankenhäuser sind m.E. sehr realistisch geschildert. Deprimierend, aber so ist es . Trostlos, aber beeindruckend geschrieben.

Zeitweise tauchen wir mit der Protagonistin in eine glamourös scheinende, aber auch bittere und zynisch-kalte Welt des Luxus ein. auch hier sind Höhen und tiefer Fall sehr packend geschildert.

Ich lege an einen Roman und seine Figuren nicht den moralischen Zeigefinger an, mir geht es darum, ob mich die Geschichte packt, ob sie glaubwürdig ist - und das ist eindeutig der Fall.

All das Chaos, die Hochs und Tiefs, die Liebe zur Tochter, die dennoch aus Schwäche deutlich vernachlässigt wird, das hat mich im wahrsten Sinne des Wortes sehr "mitgenommen".

Unbedingte Leseempfehlung für Menschen, die keinen "Wohlfühlroman" erwarten.

Bewertung vom 18.03.2025
Pelt, Louise

Die Anatomie der Einsamkeit


ausgezeichnet

Ich habe das vorhergehende Buch von Luise Pelt gelesen und hatte insofern schon hohe Erwartungen an dieses - die auch nicht enttäuscht wurden, das möchte ich vorweg nehmen.

Im Buch laufen mehrere Handlungsstränge parallel, Hauptfiguren sind drei sehr unterschiedliche Frauen, deren Beziehung zueinander erst am Ende richtig klar wird, So spielt die Handlung zunächst auf drei Zeitebenen.

Jede der Frauen hat zu kämpfen, mit sich, ihren Lebensumständen, ihrer Partnerschaft, gesellschaftlichen oder beruflichen Problemen. Allen dreien ist gemeinsam, dass sie kämpfen WOLLEN, so gut die Umstände es eben zulassen, und dass sie auf der Suche nach sich selbst bzw. ihrer "richtigen" Lebensfprm sind.

Das alles ist sehr lebendig geschildert, die Autorin lässt ihre Figuren deutlich vor meinem inneren Auge zum Leben und Handeln erwachen, die Spannung hat für mich auch bis zum Schluss nicht nachgelassen. Ich finde die Charaktere sehr gut und fein gezeichnet und auch die Beschreibungen der Landschaft sehr gut getroffen. 

Sehr schön und originell fand ich auch die eingestreuten Gedichte, die das Leben der dritten Frau beleuchten. Gelungene Poesie!

Die Zusammenführung der Handlungsstränge und die Auflösung der "Rätsel" am Schluss finde ich gelungen und logisch nachvollziehbar, mit ein paar winzigkleinen Mankos, die mich aber nicht stören.

Alles in allem hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen, ich werde es vielleicht als Print noch einmal in Ruhe lesen...