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Aljus.Bookblog

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2019
Kalte Wasser
Golding, Melanie

Kalte Wasser


gut

Die Thematik des Mystischen und die Sage um die Wechselbälger hat mich bei diesem Roman direkt angesprochen. Der frühere Glaube, dass der Teufel, unheimliche Wesen und Ähnliches das eigene Kind gegen ein äußeres identisches, aber völlig fremdes Kind eintauschen würden, ist stark mit der Wochenbettpsychose verknüpft. Auch in „Kalte Wasser“ ist die ganze Zeit nicht klar, ob Lauren tatsächlich etwas Übernatürliches erlebt hat, oder eher unter einer psychischen Störung leidet. Und mit dieser Ungewissheit spielt dieser Thriller. Der Schreibstil und die unheimliche und düstere Stimmung des Romans passen hervorragend zur Thematik. Golding schreibt flüssig, klar und ihr Formulierungen sind so bildhaft, dass die schaurigen Szenen sehr lebendig wirken. Allerdings gibt es einige blutige und ziemlich eklige Passagen, die nichts für schwache Nerven sind. Auch die Spannung durchzieht den Roman durchweg, gerade zum Ende des Thrillers steigt das Spannungsbarometer noch mal in die Höhe. Das Ende war jedoch absehbar und konnte leider nicht mehr völlig überzeugen. Als störend empfinde ich zudem einige teilweise sehr unlogische und absurde Szenen, die für mich nicht nachvollziehbar waren. Einige Szenen wiederum hätte ich gerne aus der Perspektive einer anderen Figur gesehen. Besondere Momente wurden manchmal übersprungen, die man gern miterlebt hätte und nun der Fantasie des Lesers überlassen worden sind. Mit den Figuren konnte ich auch nicht richtig warm werden. Lauren ist und bleibt ein Mysterium und für mich nicht richtig greifbar. Die restlichen Figuren sind oftmals unsympathisch, lediglich Sergeant Harper kann durch ihre Art einige Sympathie-Pluspunkte für sich gewinnen. Jedoch hat mich die angedeutete Lovestory, in der sie verwickelt war, etwas genervt.

Fazit: Das Thema hat mich gereizt und wurde hervorragend im Thriller eingebaut, die Umsetzung konnte jedoch nicht völlig überzeugen. Für alle, die gern unheimliche Thriller lesen und auch mit dem Wechselbalg-Thema etwas anfangen können, kann ich „Kalte Wasser“ jedoch empfehlen.

Bewertung vom 08.10.2019
Der Kinderflüsterer
North, Alex

Der Kinderflüsterer


ausgezeichnet

Alex North schafft mit dem „Kinderflüsterer“ einen grandiosen Schauer-Thriller. Dabei erzeugt er mit seinem unheimlichen und fesselnden Erzählstil eine düstere und schauerliche Atmosphäre. Mit seiner meisterhaften Erzählweise haucht er Objekten eine Seele ein und lässt sich lebendig und gleichzeitig bedrohlich wirken. Er hat aber ebenso ein feines Gespür für gefühlvolle Nuancen und kann emotional rührend die Sorgen, Ängste und die plagende Hilflosigkeit des Vaters Tom darstellen. Durchzogen wird der Roman von der Vater-Sohn-Thematik, wobei der Fokus auf den persönlichen Schwächen der Figuren liegt, sodass es scheint, dass jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Gleichzeitig werden unheimliche Elemente immer wieder in die Handlung eingestreut. Die im Roman dargestellte Gradwanderung zwischen Realität und Fiktion lässt die Spannung enorm steigern. So ist es oft nicht klar, ob die übernatürlichen Begebenheiten tatsächlich passieren, ober ob sie Jakes Fantasie entspringen. Ebenso haben es mir die zahlreichen eingebauten Cliffhänger praktisch unmöglich gemacht das Buch aus den Händen zu legen. Zudem hat die Handlung an einigen Stellen so unglaubliche Wendungen hingelegt, dass ich nur noch sprachlos war.
Obwohl das Ende für mich dann doch etwas absehbar war, konnte mich das Buch durch die fesselnde Handlung, die überaus authentischen Figuren und die brillante Erzählweise mehr als nur überzeugen.

Fazit:
Wer nun ein passendes Buch zu Halloween sucht, ist beim „Kinderflüsterer“ sehr gut aufgehoben! Absolute und uneingeschränkte Empfehlung für alle Thriller-Fans mit Vorliebe für Gänsehaut-Feeling!

Bewertung vom 04.10.2019
Darkanum. Im Bann der Raunächte
Reichardt, Uta

Darkanum. Im Bann der Raunächte


gut

Das Cover des Buches hat mich sofort neugierig gemacht. Und es passt hervorragend zur Thematik des Romans, da es nicht nur das Thema der Zeit in den Fokus rückt, sondern auch auf die mystischen Aspekte der Geschichte hindeutet. Ebenfalls gefällt mir die Haptik des Hardcoverbandes, da es eine tolle Folienprägung aufweist und sich insgesamt sehr solide anfühlt.

Der Einstieg in den Jugendroman fiel mir leicht, da ich mühelos in die Handlung eintauchen konnte. Der Erzählstil ist einfach, gleichzeitig präzise, klar und verständlich. Von Beginn an werden unerklärliche Ereignisse und Geheimnisse angedeutet, sodass die Spannung beim Leser kontinuierlich steigt. Insbesondere waren die Erlebnisse der Zwillinge nach dem Zeitsprung sehr mitreißend. Positiv hervorzuheben ist, dass das Alltagsleben und die Sorgen und Ängste der Menschen der damaligen Zeit um 1945 immer wieder aufgegriffen werden und somit diesem Roman auch eine historische Komponente beiliegt. So wird Merit immer wieder bewusst, wie anders das Leben der Jugendlichen der damaligen Zeit war und wie sehr sich dieses Leben von ihrem eigenen, modernen Leben unterscheidet.

Die Idee in den Körper seiner Vorfahren zu schlüpfen ist einfallsreich und interessant und so habe ich Merits Eindrücke und Schilderungen nach dem Zeitsprung mit Spannung verfolgt.
Allerdings konnten mich die Charaktere des Romans nicht völlig überzeugen.
Merit ist eine zielstrebige und überaus mutige, junge Frau. Doch handelt sie oft völlig überstürzt und setzt durch ihren jugendlichen und naiven Übermut nicht nur sich selbst, sondern auch andere Personen unnötigen Gefahren aus.
Mit Ben bin ich noch weniger zurechtgekommen. Er scheint ein Spielball der Geschehnisse zu sein. Weder reflektiert er noch setzt er sich kritisch mit dem Erlebten auseinander. Seine Motivation sich Darkanum anzuschließen war für mich zudem weder überzeugend noch nachvollziehbar. Seine Freude über das Wiedersehen mit seiner Zwillingsschwester hält sich stark in Grenzen, was für mich nicht verständlich war. Durchgehend empfand ich Ben als einen fehlgeleiteten, unsympathischen Charakter. Insgesamt hätte ich mir bei beiden Hauptfiguren mehr Innenperspektive gewünscht, wodurch der Roman an einigen Stellen realistischer und nachvollziehbarer für mich wäre. So handeln Merit und insbesondere Ben oftmals ziemlich dumm, und scheinen sich keineswegs Gedanken über die Konsequenzen ihres Handelns zu machen.

Dennoch konnte mich der Roman aufgrund der spannenden und schnellen Entwicklung der Geschehnisse gut unterhalten. Das Ende schließt zudem rund ab und ist durchaus passend an die Geschichte angelegt. Jedoch kann man leider zum Schluss kein spannendes Überraschungsfeuerwerk erwarten.

Fazit
Trotz der grandiosen Idee des Zeitspringens und der im Grunde spannenden Handlung konnten mich die Figuren nicht durchweg überzeugen. Doch kann ich diesen Roman für junge Leser dennoch empfehlen, die neugierig auf Merits und Bens Geschichte geworden sind.

Bewertung vom 17.08.2019
Die 7 Wege zur Effektivität
Covey, Stephen R.

Die 7 Wege zur Effektivität


ausgezeichnet

In seinem Buch bringt Covey dem Leser ein ganzheitliches Konzept näher, welches helfen soll, Schwierigkeiten beim Herangehen von Herausforderungen zu lösen, ein Leitbild zu entwickeln und Prioritäten im Leben richtig zu setzen. Dabei werden in diesem Buch keine schnellen Hilfestellungen, die zum sofortigen Erfolg führen sollen, geboten, sondern Denkweisen und Einstellungen vermittelt, die universell in jedem Lebensbereich einsetzbar sind und eine Langzeitwirkung versprechen. Entscheidend ist, wie man sich selbst und die Umwelt wahrnimmt, dieses reflektiert, und daraus entsprechende Handlungen für sich zieht. Covey erklärt mit vielen Beispielen, Metaphern und Konzepten, warum Menschen in bestimmten Situationen ‚falsch‘ agieren, sodass sie sich von ihren Wünschen und Träumen eher entfernen als ihnen näher zu kommen. Er macht deutlich, dass Erfolg mit der richtigen Einstellung und Denkweise zusammenhängt. Dabei geht er nicht nur auf die berufliche Ebene ein, sondern ebenso auf den sozialen und privaten Lebensbereich.

Dieses Buch würde ich jedem empfehlen, der sich mit der Entwicklung eigener Persönlichkeit beschäftigt, seine Leistung steigern möchte oder einfach eine Lektüre sucht, um sich selbst zu reflektieren und zu motivieren. Das Sachbuch „Die 7 Wege zur Effektivität“ lässt sich gut lesen und erschwert nicht den Lesefluss mit übermäßigem Fachvokabular. Dennoch verpackt Covey viel Inhalt auf kleinen Raum, sodass ein gründliches und sorgsames Lesen erforderlich ist. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, dieses Buch zu lesen – am Besten mehrmals! Es beinhaltet sehr viele wertvolle Ratschläge, bringt einen zur Eigenreflexion und lässt den Leser Situationen, Denk- und Verhaltensweisen aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Für mich ist es nicht umsonst eins der bekanntesten Ratgeber auf dem Gebiet des Selbstmanagement und Entwicklung und verdient volle 5 Sterne!

Zum Autor
Covey brachte sein Buch mit dem Originaltitel „The Seven Habits of Highly Effective People“ im Jahre 1989 heraus. Es ist 15 Millionen Mal verkauft und in 38 Sprachen übersetzt worden. Covey selbst studierte unter anderem an der Harvard University Master of Business Administration und unterrichtete jahrelang als Professor Business Management an der Brigham Young University. „The Time Magazine“ hat ihn 1996 zu einen der 25 einflussreichsten Persönlichkeiten der USA gekürt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2019
Selbstbild
Dweck, Carol

Selbstbild


sehr gut

Worum geht’s?
Im Grund dreht sich dieses Buch um eine Frage: Glauben Sie an Naturtalente oder glauben Sie an Entwicklung?
Die Psychologin der Standford University Carol Dweck ist der Meinung, dass Erfolg mit der inneren Einstellung zusammenhängt. Dazu gehört das Selbstbild: sprich, wie man sich als Person selbst wahrnimmt.
In ihrem Buch unterscheidet Dweck zwischen zwei gegensätzlichen Selbstbilder. Menschen, mit statischem Selbstbild glauben, dass ihre Talente, ihr Können und ihre Fähigkeiten angeboren sind. Entweder kann man zeichnen und hat das Talent dazu – oder man kann es eben nicht und wird in diesem Gebiet nichts erreichen. Laut Dweck, haben solche Menschen erhebliche Schwierigkeiten mit Niederlagen zurechtzukommen, sich selbst zu entwickeln und sich Neues anzueignen. Dagegen gibt es Menschen, die ein dynamisches Selbstbild verfolgen. Diese Menschen sind der Meinung, dass nichts angeboren ist und alles erlernbar sei. Sie glauben an Potential und Entwicklung. Natürlich findet man in jedem Menschen immer beide Seiten, jedoch tendiert man eher zur dem einen oder anderen Selbstbild.
Dweck zeichnet in ihrem Buch auf, auf welche Art und Weise diese Selbstbilder in unserem Alltag zu Tage treten, wie man damit umgehen kann und welche Folgen die jeweiligen Bilder für uns haben können. Dabei greift sie auf eine Hülle von Beispielen aus dem Bereich der Erziehung, Schule, Sport, Sozialleben und Wirtschaft zurück und legt vergleichend dar, wie die einzelnen Selbstbilder Einfluss auf unseren Erfolg ausüben.

Und das halte ich vom Buch…
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, und ist frei von hochkomplexen psychologischen Fachvokabular. Dadurch schafft Dweck den Zugang zu einem breiteren Leserpublikum, sodass auch Laien sich nicht abschrecken lassen sollten, sich diesem Thema zu widmen. Inhaltlich verfolgt Dweck einen roten Faden und ihr Thema, dynamisches und statisches Selbstbild, lässt sich stets im Buch nachverfolgen. Dazu sollte gesagt werden, dass dieses Buch keine fachwissenschaftliche und neutrale Abhandlung der Thematik ist, sodass die Meinung der Autorin immer wieder deutlich zum Ausdruck kommt. Sie plädiert zu einer Lebensweise, die sich an dem dynamischen Selbstbild ausrichtet. Diese These lässt sich durchgehend im Buch wiederfinden. Durch viele Beispiele und Berichte aus eigener Erfahrung macht Dweck deutlich, wie wichtig ein dynamisches Selbstbild für den eigenen Erfolg und Entwicklung ist. Da die Kernthese im Laufe des Buches immer wieder untermauert wird und keine nennenswerte neue Erkenntnisse dazukommen, können die vielen Beispiele und Aufzählungen mit der Zeit eher ermüdend wirken.

Fazit:
Wenn man sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und sich generell für die psychologischen Seiten des Menschen interessiert, sollte man dieses Buch lesen. Thematisch ist es nicht sonderlich komplex, aber schafft es durch die zahlreichen Beispiele aus dem Alltag neue Einsichten und Betrachtungsweisen dem Leser zu eröffnen. Dabei sollte man sich nicht von den Wiederholungen und Rückverweise des Schreibstils abschrecken lassen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2019
Schmetterlingsflügel
Vonier, Patricia

Schmetterlingsflügel


gut

Worum geht’s?
Die Geschichte handelt von Lina, einer Immobilienmaklerin in den 30ern, die ein einsames und unerfülltes Dasein führt. Sie lebt in einer kleinen Wohnung in München, die sie sich gerade noch so leisten kann und skypt regelmäßig mit ihrer besten Freundin Nicki. Ansonsten hat sie kaum nahestehende Menschen in ihrem Leben, und auch in ihrem Job muss sie sich mit einem gereizten Chef und geringer Bezahlung rumschlagen. Doch dann bekommt sie den Auftrag, einem alleinstehenden und gut betuchten Geschäftsmann eine Wohnung zu vermitteln. In dem von Lina ausgesuchtem luxuriösem Apartment merkt sie schnell, dass zwischen ihr und dem wohlhabenden, attraktiven und charmanten Daniel von der Beek mehr als nur Sympathie herrscht. Bei einem traumhaften Dinner im marokkanischen Flair verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn – und wird prompt abserviert. Daniel muss noch am selben Abend eine spontane Geschäftsreise nach St. Petersburg antreten und bricht den Kontakt mit Lina ab. Doch Lina packt ihr Schicksal selbst in die Hand und kämpft um die Liebe ihres Lebens.

Und das halte ich vom Buch…
Das Cover des Buches verweist bereits auf den Inhalt: es ist schön romantisch, träumerisch und vielleicht ein bisschen zu idyllisch? Auf jeden Fall sind das Cover und der Inhalt perfekt auf das Zielpublikum abgestimmt. Dieses Buch richtet sich an (weibliche) Rezipienten, die gern romantische Liebesgeschichten mit Happy End lesen, welche auch gern kitschig sein dürfen. Für mich war es leider etwas zu viel des Guten. Vor allen Dingen hat mich Daniel nicht ganz überzeugt. Er verkörpert DEN vollkommenen Mann. Er sieht nicht nur blendend aus, ist gebildet, schwimmt in Geld und ist einfach der Inbegriff eines Gentlemans. Er tut und sagt stets das Richtige, und kann jede Gefühlsregung Linas hervorherahnen und dementsprechend reagieren. Leider wirkt dieses auf mich nicht authentisch, da Daniels Charakter, Aussehen und Sprache einfach ‚zu perfekt‘ ist und deswegen konstruiert erscheint. Problematisch sehe ich auch das Zusammenkommen der beiden. Eine angemessene Kennenlernphase existiert nicht, da Daniel und Lina sehr schnell körperlich werden. Permanent hatte ich das Gefühl, dass sie die Beziehung überstürzen. Schwierig ist auch der Spannungsverlauf dieses Buches. Am Anfang wird Spannung aufgebaut, als Lina (und dem Leser) noch nicht klar ist, welche Absichten Daniel verfolgt und ob Lina ihn zurückgewinnen kann. Doch nach ihrem Zusammenkommen hätte es auch heißen können: „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“. Da sich im weiteren Verlauf alles harmonisch zwischen Lina und Daniel entwickelt, fällt der Spannungsbogen wieder. Zwar wird am Ende eine Wendung der Handlung eingeleitet, doch diese ist hervorsehbar und stellt keine besondere Überraschung für den Leser dar. Positiv anzumerken ist dagegen der Schreibstil des Buches. Er ist sehr flüssig und verständlich, sodass der Leser sich gut in die Figur ‚Lina‘ hineinfühlen kann. Situationen werden lebendig und plastisch geschildert und die Cliffhänger am Ende der Kapitel sind gekonnt positioniert. Schön finde ich, dass aktuelle gesellschaftliche Ereignisse (Kölner Silvesternacht) und andere gesellschaftliche und kulturelle Themen angeschnitten werden. Ebenso lockert die vereinzelte Verwendung des bayrischen Dialektes die Dialoge auf und bringt eine gewisse regionale Würze in das Buch. Auch das Motiv des Schmetterlings ist gut gewählt, und ist als Leitbild nicht nur auf dem Cover zu finden, sondern umrandet Linas und Daniels Liebesgeschichte.

Fazit:
Ein leichter und süßer Liebesroman ohne hohe Spannungssprünge und Tiefgang, der jedoch zum Schmökern und Träumen verleitet.

Bewertung vom 17.08.2019
Zwischen den Welten / Calypso Bd.1 (eBook, ePUB)
Nonn, Fabiola

Zwischen den Welten / Calypso Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Worum geht’s?

Nachdem die Erdoberfläche für die Menschen unbewohnbar wurde, suchte die Bevölkerung Zuflucht unter dem Meer. In einem dieser Unterwasserstädte namens Calypso lebt die junge Noemi mit ihrer Familie. Schon früh merkt junge Frau, dass ihr Interesse der Tiefsee gilt und sie sich dem nassen Element besonders hingezogen fühlt. Als sich jedoch Unfälle und seltsame Ereignisse in ihrer nahen Umgebung häufen, beschleicht Noemi das Gefühl, in einem geheimnisvollen Zusammenhang damit zu stehen. So entschließt sie sich, ihre Heimat Calypso zu verlassen, um dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Noemi begibt sich auf eine Reise, bei der sie nicht nur sich selbst besser kennenlernt, sondern auch ein schreckliches Schicksal abwenden muss.


Und das halte ich vom Buch…
Das Cover des Buches ist passend zum Thema gewählt: blau, geheimnisvoll, und strahlt eine gewisse Ruhe und Schwerelosigkeit aus. Der dominante Mond auf dem Cover ist etwas irritierend, denn dieser hat keinen direkten thematischen Bezug zum Buch. Dennoch könnte er auf den Saturnmond ‚Calypso‘ hindeuten. Insgesamt ist das Cover gelungen, auch wenn es von der optischen Anordnung her in der unteren Hälfte etwas gestaucht erscheint.

Anders als das Cover eventuell andeuten mag, ist die Handlung in diesem Buch keineswegs ‚ruhig‘. Bereits zu Beginn der Geschichte werden Fragen, Geheimnisse und Konflikte angedeutet, die dem Handlungsverlauf die nötige Spannung verleihen. So gerät der Leser direkt in eine aufregende und geheimnisvolle Geschichte, die von Anfang an fesseln kann. Dieses Spannungsniveau wird bis zum Ende aufrechterhalten und sorgt so für einen schönen Lesegenuß.

Die thematische Einbettung des Elementes Wasser und die Gestaltung einer Unterwasserstadt fand ich von Anfang an sehr spannend. Leider hat mir die Beschreibung nicht ganz ausgereicht, und ich hätte mir eine detailliertere Darstellung der marinen Stadt, der Kultur und des Lebens der Bewohner Calypsos gewünscht. Schön wäre auch das Einbringen von kleinen humorvollen oder phantasievollen Elementen, die dieser Unterwasserstadt noch mehr Reiz verliehen und das Ganze dem Leser noch plastischer vor Augen geführt hätte. Dagegen ist die Legende über die Entstehung der Stadt Calypso und des Meeresvolkes Ondine sehr schön in die Story verflochten. Auch das Aufgreifen von aktuellen Themen wie Umwelt- bzw. Meeresverschmutzung finde ich überaus gelungen.

Ebenso offenbart sich in dem Charakter Noemi eine sympathische Persönlichkeit, die der Leser direkt ins Herz schließen kann. Man fühlt und fiebert mit Noemi mit. Dennoch wird die sonst liebeswerte, junge Frau nicht durchgängig positiv dargestellt. Eine rebellische Teenage-Seite tritt auch zu Tage, wodurch Noemi manchmal auch unlogisch handelt oder sich unreif/zickig verhält. Dieses macht jedoch gleichzeitig ihren Charakter glaubwürdiger und authentischer.

Der Sprachstil ist flüssig und leicht verständlich und orientiert sich insgesamt an einem jungen Publikum. Für den erwachsenen Leser mag der Sprachstil etwas zu einfach gestaltet sein, sodass fantasievolle sprachliche Wendungen und originelle metaphorische Vergleiche eher fehlen. Auch mit der Erzählperspektive hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten. Der Ich-Erzähler kann zwar schön die Gedankenwelt und die Gefühle der jungen Protagonistin offenlegen, ist jedoch bei dieser Art von Geschichte möglicherweise nicht passend gewählt. Da die Handlung einerseits in einer beeindruckenden Umgebung stattfindet und andererseits sehr rasant verläuft, wäre ein personeller/auktorialer Erzähler womöglich eine bessere Wahl gewesen. So hätte der Fokus des Erzählens nicht nur auf der Innensicht der Protagonistin gelegen, sondern zudem mehr von der Umgebung und der Handlung miteinbeziehen können.

Fazit: Eine schöne und spannende Geschichte in einer wunderbaren Kulisse. Das Buch richtete sich an definitiv junge Leser und kann trotz einiger Abzüge durch seinen spannenden Aufbau durchaus überzeugen. ‚Calypso – Zwis

Bewertung vom 17.08.2019
Gaben des Schicksals
Schuetze, A. B.

Gaben des Schicksals


gut

Worum geht es im Buch?

Auf einer Reise durch Schottland verschwindet plötzlich Anna. Ihre Freundin Larissa ist verzweifelt, denn nachdem auch noch die Leiche Michaels, Annas Verlobten, am Holborn Head gefunden wird, glaubt die Polizei, dass Annas Körper in den Fluten des Ozeans fortgespült worden ist und will den Fall ad acta legen. Doch Larissa glaubt felsenfest, dass ihre Freundin noch am Leben ist. Dann bekommt sie unerwartet Hilfe von Annas Verwandten. Sie sind Salwidizer, ein Volk, so alt wie die Zeit selbst. Und dieses mit unglaublichen Fähigkeiten gesegnete Volk hat nicht nur eine starke Bindung zu Anna, sondern offenbart auch Larissa einige Geheimnisse, die sie in Erstaunen versetzt.

Und das halte ich von Buch…
Die Idee des Volkes und die Welt der Salwidizer finde ich sehr gelungen. Es lässt den Leser in eine andere Welt eintauchen, in denen es neben den Menschen auch Unsterbliche gibt. Diese sind mit wundersamen Fähigkeiten gesegnet und das Besondere an ihnen ist, dass sie ihre Seelengefährtinnen bei den Menschen finden. Ihre Verbindung ist somit vom Schicksal vorbestimmt. Mich hat die Welt der Salwidizer direkt gepackt und neugierig gestimmt.
Der Handlungsaufbau in diesem Buch war durchweg spannend und die Geschichte hat sich meistens flüssig gelesen. Allerdings hat für mich das Erzähltempo nicht immer gepasst, denn oft wurden Passagen für meinen Geschmack etwas zu schnell erzählt. Gerade an den Stellen, in denen Hintergrundinformationen zu den Salwidizern dem Leser geliefert oder neue Figuren eingeführt werden, war das Erzähltempo recht hoch, sodass ich an einigen Stellen doch etwas verwirrt war und noch mal zurückblättern musste. Hierzu kommt, dass dem Leser manchmal Informationen vorgelegt werden, ohne dass er genügend Zeit hat selbst über den Fortgang zu rätseln und sich eigene Gedanken zu machen. Das fand ich etwas schade. Der Erzählstil ist zudem auch noch nicht ganz ausgefeilt, denn manche Dialoge und Satzkonstruktionen wirken etwas gestellt und teilweise war es an manchen Stellen nicht ganz klar, welche Figur gerade gesprochen hat. Neben der doch spannenden Hauptstory gab es einige Liebespassagen. Diese waren in Ordnung, jedoch für mich an einigen Punkten von der Beschreibung etwas klischeehaft. Das Cover finde ich durchaus passend für den Roman, denn er zeigt die beiden Schmucksteine, die eng mit Adannas Schicksal verwoben sind.

Fazit: Insgesamt ein fantasievoller Roman, der zwar einige Schwachstellen aufweist, jedoch als Unterhaltungslektüre für zwischendurch durchaus in Ordnung ist.

Bewertung vom 17.08.2019
Prophezeiungen für Jedermann
Gozdek, Nicole

Prophezeiungen für Jedermann


sehr gut

Worum geht es?

Der Fantasyroman Prophezeiungen für Jedermann von Nicole Gozdek handelt von einem jungen Mann namens Zacharias, der vom magischen Orakel auserwählt wird eine Prophezeiung zu erfüllen. Das ist allerdings nicht so außergewöhnlich, wie man auf den ersten Blick annehmen könnte, denn Zacharias lebt in einer Welt, in der Prophezeiungen tagtäglich ausgesprochen werden und es zur Bürgerpflicht gehört seiner magischen Queste nachzukommen. Doch die Erfüllung seiner Prophezeiung entpuppt sich schwieriger, als er am Anfang gedacht hat. Auf seinem Abenteuer lernt Zacharias den Magischen namens Iani kennen, der ihn auf seiner Queste begleitet und Zacharias dabei eine ganz neue Sicht auf die Welt offenbart.


Und das halte ich vom Buch…

Der Einstieg in das Buch war für mich etwas holprig, da der Anfang zunächst verwirrend war und ich Zeit gebraucht habe um mich in Zacharias Welt zurechtzufinden. Jedoch hat der sehr flüssige und leichte Erzählstil das wiedergutmachen können. Sobald ich mich mit der Welt vertraut gemacht habe, hat mich die Geschichte direkt in seinen Bann geschlagen. Zacharias lebt in einer Welt, in der Magie nicht für etwas Unmögliches gehalten wird. Allerdings sehen die Menschen die Magie für etwas Gefährliches an. Die Magischen dagegen, die die Magie praktizieren können, haben eine andere Sichtweise auf die Welt und sind der Magie und der Natur viel enger verbunden. Hervorragend versteht es die Autorin, eine Zweiklassengesellschaft zu kreieren, und aktuelle politische Themen wie Diskriminierung, Umweltbewusstsein und Plastikverschmutzung in portionierter Weise mit in die Erzählung zu integrieren. Und somit indirekt auch Gesellschaftskritik zu üben.

Auch die Charakterentwicklung der Figur Zacharias finde ich durchaus gelungen. Er ist eine sehr vielschichtige Figur, mit seinen eigenen Stärken und Schwächen – vor allem seine Insektenphobie macht ihn zu einem außergewöhnlichen Charakter. Die Entwicklung der Figur vom ängstlichen, unselbstständigen jungen Mann, der sich stets krampfhaft bemüht dem System sich unterzuordnen, zu einem selbstbewussten und zielstrebigen Erwachsenen, der seinen eigenen Weg gefunden hat, ist wirklich sehr gelungen. Zacharias ist kein typischer Held, der alles meistert, vielmehr wird er vom Schicksal immer wieder gefordert. Dabei gerät Zacharias oft auch an seine emotionalen Grenzen, wobei er teilweise mit körperlichen Schwächeanfällen bis zu Ohnmachtsanfällen reagiert. Obwohl das durchaus tragische und erschütternde Situationen für ihn sind, finde ich seine körperlichen Reaktionen in diesem Ausprägungsgrad doch etwas übertrieben. Ebenso waren seine häufigen emotionalen Ausbrüche und auch Anschuldigungen Iani gegenüber für mich nicht immer nachvollziehbar.

Die Spannung wird in der Handlung durchgehend aufrechterhalten, sodass die Erzählung es schafft den Leser durchgehend zu fesseln. Jedoch zieht das Erzähltempo zum Schluss nochmals an, woraufhin das überraschende Ende dann etwas zu abrupt ausfüllt. Am Ende bleibt der Leser vor einigen offenen Fragen stehen, die das Buch ihm zum Rätseln überlässt.

Fazit: Insgesamt ist dieser Roman sehr gelungen und aufgrund des Themas der Selbstfindung besonders für jugendliche Leser sehr zu empfehlen. Aber auch ältere Leser werden diesem Roman viel Positives abgewinnen können.