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Lesefastalles

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2025
Kröner, Matthias

Detektiv Ameisis. Ein fast unlösbarer Fall


ausgezeichnet

Ein tierisch spannender Fall
Das Cover zu „Detektiv Ameisis – Ein fast unlösbarer Fall“ finde ich gelungen.
Der Detektiv Afri Ameisis, der sich als Finder der Gürtel von Gürteltieren einen detektivisch guten Namen im dritten Ring der Stadt gemacht hat, kann es kaum glauben, als Die Nashornfrau Nita Nasoni aus dem ersten Ring ihm einen Auftrag anbietet, der, wie er meint, ihm Prestige einbringt und außerdem mit einer Menge Nashornzaster belohnt wird.
Alina, Ameisis Frau wittert sofort, dass hier etwas gar nicht stimmen kann, doch Afri möchte die Chance, aus dem Ghetto im dritten Ring auszubrechen, nutzen.
Es beginnt eine turbulente Jagd nach den Entführern der Tochter der Nasonis, bei dem Afri bald nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann, bevor er selbst plötzlich im Gefängnis sitzt.
Die Geschichte ist gesellschaftskritisch mit unerwarteten Wendungen, bald wird klar, dass der Fall nur gelöst werden kann, wenn alle zusammenhalten damit die Drahtzieher zur Verantwortung gezogen werden können.
Witziger Lesespaß, dem es an Spannung nicht fehlt – toll für junge Detektive oder solche, die es noch werden wollen.

Bewertung vom 03.06.2025
Yilmaz, Yelda

Sofra


ausgezeichnet

Tolle vegane Rezeptideen aus der türkischen Küche
Sofra, die neue türkische Gemüseküche von Yelda Yilmaz bringt nicht nur Ideen und neue Rezepte hervor, es vermittelt ein gesundes Lebensgefühl und Freude am Arbeiten mit den Zutaten.
In ihrem sehr persönlichen Vorwort erklärt Yelda Yilmaz ihren Bezug zum Essen und es werden viele Zutaten erklärt.
Das Buch ist unterteilt in Basics, Salate, Suppen und Meze, Snacks und Fingerfood, Hauptgerichte und Süßes. Was mit besonders gut gefallen hat, sind die Menüvorschläge im Anhang. Auch die tollen Bilder im Buch wecken schon die Vorfreude auf die verschiedensten Gerichte.
Es muss nicht immer Fleisch sein, durch die tollen Gewürze und Aromen, lassen sich wunderbare Gerichte zaubern, die kein Fleisch benötigen um perfekt zu schmecken.
Ich freue mich schon aufs weitere Nachkochen!

Bewertung vom 02.06.2025
Kern, Doris

Sonnenkräuter für die Seele


ausgezeichnet

Hausmittel, die die Seele wärmen
Das kleine Büchlein „Sonnenkräuter für die Seele“ von Doris Kern ist ein wunderbarer Ratgeber, den jeder zur Hand haben sollte.
Hier werden verschiedenste Kräuter vorgestellt, die der Seele guttun. Diese Kräuter werden kurz und verständlich erklärt und anschließend gibt es noch einen Tipp der Autorin, wofür sich das jeweilige Kraut besonders gut eignet und natürlich gibt es auch Bilder zu den einzelnen Pflanzen.
Außerdem sind tolle Rezepte für Geist und Seele angeführt, die ich bestimmt bald ausprobieren werde.
Von der Herstellung eines Aroma-Roll-ons über Lippenpflege und Salben sowie Hausmittel für die Gesundheit ist alles dabei. Auch Räucherwerk kann selbst hergestellt werden, es wird genau erklärt wie und wofür die einzelnen Kräuter wirksam sind.
Das gelbe Einlegebändchen erleichtert die Suche nach dem Favoriten.
Ich finde diesen Ratgeber sehr hilfreich und kann ihr wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 02.06.2025
Leciejewski, Barbara

Am Meer ist es schön


ausgezeichnet

Wenn Erholung zum Albtraum wird
Vom Cover des Buchs „Am Meer ist es schön“ von Barbara Leciejewski lächelt ein fröhliches Mädchen, jedoch der Schein trügt.
Susanne wird vom Pflegeheim verständigt, dass ihre Mutter wohl nicht mehr lange zu leben hat. Gemeinsam mit ihrer Tochter Julia sitzt sie am Bett der Mutter, als diese sich plötzlich entschuldigt. Nun beginnt Susanne ihr Schweigen zu brechen und erzählt von ihrem höchst traumatisierenden Aufenthalt im Verschickungsheim Haus Morgentau an der Nordsee.
Eigentlich sollte dieser Aufenthalt der Erholung und dem Aufpäppeln des damals achtjährigen Mädchens dienen. Die Zustände, die Susanne dort vorfindet, erinnern eher an ein Straflager und von der Betreiberfamilie Petri als auch von den Tanten, allen voran die allseits gefürchtete Tante Erna, die für die Disziplinierung der Kinder zuständig sind, ist keinerlei Wärme oder Geborgenheit für die verschickten Kinder zu erwarten.
Bei der Ankunft ins Kurheim werden den Kindern sämtliche persönliche Sachen und Kuscheltiere abgenommen, Klozeiten sind streng reglementiert und was auf den Tisch kommt, wird gegessen, auch wenn es noch so scheußlich schmeckt. Ungehorsam wird grausam bestraft. Allein der Zusammenhalt unter den Kindern hilft ihnen, diese schrecklichen Grausamkeiten zu ertragen.
Noch Jahrzehnte später leidet Susanne an Schlafstörungen und Albträumen. Durch das Erzählen ihrer Geschichte, die ihr diesmal so anders als in ihrer Kindheit, auch geglaubt wird, erfährt Susanne allmählich Heilung. Und dann ist da noch jemand, der die Erinnerungslücke schließen kann.
Während Susannes Mutter allmählich ihren Abschied antreten muss, findet Susanne nicht nur mit ihren Geschwistern wieder zusammen.
Barbara Leciejewski schreibt unheimlich fesselnd und lebendig, man kann mit den Charakteren mitfühlen und kaum glauben, dass Menschen zu solchen Grausamkeiten fähig sind.
Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen und blieb sprachlos zurück – im Nachwort erklärt die Autorin, dass die Grundlagen zum Buch aus einer Sendung des SWR stammen.

Bewertung vom 22.05.2025
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Du kannst dem Schicksal nicht entrinnen
Das Cover des Buchs finde ich wunderschön, der Schmetterling, das Symbol der Auferstehung.
Ein Szenario, das sich keiner wünscht: Ein Flug hat Verspätung und als er dann endlich in Luft ist, beginnt eine ältere Dame, die später nur als die Todesdame bezeichnet wird, schicksalshafte Prophezeiungen zu machen. Sie sagt den Passagieren Todesursache und Todesalter voraus.
Obwohl die meisten die Verheißungen der alten Dame als Humbug abtun, macht es doch etwas mit jedem einzelnen von ihnen. Wochen später wird die erste Vorhersage wahr. Ein Mädchen, der die Dame den Tod durch einen Autounfall mit 19 Jahren vorhergesagt hat, stirbt tatsächlich unschuldig bei einem Unfall, der durch einen betrunkenen Autofahrer verursacht wurde. Nachdem auch noch ein altes Ehepaar, genau wie prophezeit, umkommt, verstärkt sich da Unbehagen der Menschen, die Weissagungen erhalten haben.
Liane Moriarty versteht es, eine unglaubliche Spannung aufzubauen und obwohl viele Personen in diesem Roman vorkommen, gelingt es ihr, durch die spezifischen Wiederholungen ihrer Merkmale, die Personen klar darzustellen.
Die Kapitel behandeln immer abwechselnd Personen, die Prophezeiungen erhalten haben und Erzählungen über die Todesdame, die darin ihr Leben schildert.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil mich die Geschichte derart gefesselt hat, ist es doch ein Thema, das jedem nahe geht.
Ein Buch, das sicher noch lange in Erinnerung bleibt!

Bewertung vom 20.05.2025
Wyndham Lewis, Sara

Unsere Wildbienen


ausgezeichnet

Nicht nur für Bienenfreude wertvoll
Der Ratgeber „Unsere Wildbienen“ ist ein haptisch wunderschön gestalteter, handlicher Bildband.
Es gibt hier allerhand Wissenswertes rund um Wildbienen zu erfahren. Viele Gattungen werden detailliert dargestellt und vor allem werden bienenfreundliche Pflanzen inklusive ihrer Blütezeit angeführt.
Wenn man seinen Garten bienenfreundlich gestalten möchte, hat man hier den idealen Leitfaden dafür parat.
Besonders gut hat mir auch gefallen, dass die Tipps zur bienenfreundlichen Gartengestaltung mit biologischer Bewirtschaftung einhergehen, was mir persönlich besonders wichtig ist.
Ich kann diesen Ratgeber allen Garten- und Bienenfreunden aller wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 15.05.2025
Hamberg, Emma

Merci Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung
Das Cover des Buchs „Merci Angeta“ von Emma Hamberg hat mich magisch angezogen, es strahlt so viel Gefühl und Lebensfreude aus.
Die Fortsetzung der Geschichte von Agneta, der Schwedin, die mittlerweile in einem Kloster in Saint Carelle, einem fiktiven Ort in der Nähe von Avignon untergekommen ist, ist lebendig und einfühlsam erzählt.
Sie wohnt in dem alten Kloster mit Einar zusammen, der an einer beginnenden Demenz leidet. Agneta genießt die Gastfreundschaft und das unbeschwerte Leben in der wunderschönen Provence, sie hat durch Einar schnell Freunde gefunden und es bahnt sich auch eine Liebschaft an.
Alles könnte unbeschwert sein, wäre da nicht die existentielle Bedrohung des Klosters, als die neuen, nicht manipulierbaren Strom- und Wasserzähler eingebaut werden.
Agneta entwickelt einen Plan um Einars Finanzen und somit das Kloster zu retten, doch leider hat das Schicksal andere Pläne parat.
Durch die kurzen Kapitel laden ein, schnell noch eins zu lesen und im Nu ist man durch dieses Buch.
Die Charaktere waren allesamt liebenswert und authentisch beschrieben, mit Agnetas Tun konnte ich nicht immer übereinstimmen.
Von Vorteil ist es, wenn man ein wenig Englisch und Französisch spricht, da doch immer wieder Sätze in diesen Sprachen eingefädelt wurden. Einzig die Passagen, die mittels Google-Übersetzer von Fabien übersetzt wurden, waren unplausibel – Google übersetzt in durchaus annehmbaren Sätzen – das fand ich ein wenig nervig.
Insgesamt ist das Buch eine willkommene Sommerlektüre!

Bewertung vom 12.05.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Zauber der Musik
In seinem Roman „Für Polina“ erzählt Takis Würger die außergewöhnliche Geschichte des Hannes Prager, der zwar kein Meister der Worte ist, aber ein unglaubliches musikalisches Talent besitzt.
Hannes und Polina werden am selben Tag in derselben Klinik geboren. Ihre Mütter, beide ohne Kindesvater entbindend, freunden sich an und diese Freundschaft dauert zeitlebens an.
Hannes zieht als Baby mit seiner Mutter Fritzi in eine sanierungsbedürftige Villa im Moor, dort lernen sie vom alten Hildebrand allerhand Wissenswertes über das Moor und die desolaten Bäume.
Der eigenbrötlerische Hildebrand schließt Fritzi, Hannes und Polina schnell in sein Herz. Beim Versuch, sich vor einem Gewitter im alten Flügel zu verstecken, entdeckt Hannes eine Möglichkeit, die Melodien in seinem Kopf auszudrücken. Hildebrand unterrichtet ihn und schon bald kann er ihm nichts Neues mehr beibringen. Hannes komponiert ein Musikstück für Polina, das diese zu Tränen rührt.
Leider verunglückt Fritzi, beim Versuch einen morschen Baum zu fällen. Daraufhin zieht Hannes zu seinem Vater, den er mittlerweile kennengelernt hat, zu dem er jedoch keine Bindung aufbauen kann. Hannes, der sich die Schuld am Tod seiner Mutter gibt, schafft es nicht mehr, Klavier zu spielen. Stattdessen sucht er sich einen Job als Klavierträger. In dem grobschlächtigen Kollegen Bosch findet Hannes einen Freund. Polina studiert inzwischen und die beiden sehen sich kaum noch, bis sie sich ganz aus den Augen verlieren.
Mit einer faszinierenden Leichtigkeit erzählt Würger diese Geschichte, zeichnet liebevoll die verschiedensten Charaktere und verzaubert mit seiner Erzählkunst den Leser, sodass man meint die wunderbaren Melodien, die Hannes am Klavier spielt, zu hören.
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, einfach verzaubern lassen!!

Bewertung vom 09.05.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


ausgezeichnet

Nichts ist, wie es scheint
Schon das Cover des Romans „Ein ungezähmtes Tier“ von Joël Dicker hat mich magisch angezogen.
Die Geschichte ist spannend aufgebaut. Sie wird in „den Tagen vor dem Raubüberfall“ und in zeitlichen Rückblenden ab 2007 erzählt.
Das Ehepaar Sophie und Arpad Braun lebt in einem absoluten Traumhaus am Rande von Genf. Da das Haus zur Gänze verglast ist, kann ihr Nachbar Greg der Versuchung nicht überstehen, Sophie, von der er absolut fasziniert ist, auszuspionieren. Und das obwohl die beiden ungleichen Familien befreundet sind, so ist Gregs Ehefrau Karine Sophies Vertraute.
Aber nicht nur Greg schleicht um das Haus der Brauns, auch ein Unbekannter observiert die beiden. Greg entwendet eine Überwachungskamera und installiert diese im Schlafzimmer der Brauns. Was eigentlich ursprünglich gedacht war, um Sophie auszuspionieren, liefert ihm untrügliche Hinweise, dass ein Raubüberfall geplant ist – Arpad gerät in den Fokus der Ermittlungen, er soll auch vor Jahren schon in einen Raubüberfall verwickelt gewesen sein.
Dicker versteht es, die Charaktere so zu zeichnen, dass die Wesenszüge gut nachvollziehbar und authentisch wirken.
Die Dramatik wird durch häufigen Wechsel der Zeit und Perspektive der Erzählung bis zum Ende hin aufrechterhalten und es kommen immer wieder überraschende Wendungen ans Licht, die jedoch plausibel erscheinen.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen – von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen Pageturner!

Bewertung vom 05.05.2025
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


ausgezeichnet

Beeindruckender Erzählstil
Der Roman „Achtzehnter Stock“ von Sara Gmuer ist eine berührende Geschichte einer jungen Mutter, die noch lange nachhallt.
Wanda lebt alleinerziehend mir ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock eines Plattenbaus. Der Lift ist meist defekt und dient ohnehin nur als Sperrmülllager. Das Geld reicht nie und die einzige Unterstützung, die Wanda erhält, kommt von ihren Leidensgenossinnen aus der Nachbarschaft, die ein ähnliches Dasein fristen. Aufgrund ihrer Schwangerschaft musste sie die Schauspielakademie abbrechen, Karlies Vater ist aufgrund einer schlimmen Tat in Ungnade gefallen und soll keinen Kontakt zu seiner Tochter haben.
Wandas großer Traum ist es, eine berühmte Schauspielerin zu werden. Leider ist das als alleinerziehende Mutter alles andere als einfach. Noch dazu, wenn das Kind krank ist, ist das Leben ein einziger Kampf.
Sara Gmuer schafft es, die schier unüberwindlichen Gegensätze zwischen unterster sozialer Schicht und Menschen, die im Überfluss leben, sodass sie jeglichen Bezug zur Realität verlieren, klar aufzuzeigen und zu thematisieren. Auch die Charaktere wirken für mich überzeugend und realistisch.
Vom dekadenten Produzenten hin zum umjubelten Schauspieler, der trotz seines Ruhms bodenständig bleibt. Wanda, die hin- und hergerissen ist zwischen ihrer Rolle als Mutter und ihres Ehrgeizes, doch als Schauspielerin zu brillieren. Dadurch, dass Wanda als Ich-Erzählerin agiert, bekommt man einen tollen Einblick in ihr Gefühlsleben.
Auch wenn das Ende der Geschichte sehr unglaubwürdig wirkt, habe ich dieses Buch verschlungen und es hat mich zu tiefst berührt. Nach einer Lektüre wie dieser ist man wieder gut geerdet und höchst zufrieden. – Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.