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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
carowbr
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 09.07.2023
Eine Lady hat die Wahl
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl


ausgezeichnet

Nach dem unerwarteten Tod ihres Mannes hat Eliza plötzlich mehr Freiheiten als jemals zuvor. Dann wird sie noch von zwei Männern umworben, die unterschiedlicher nicht sein können und sie steht vor der Herausforderung, endlich ihren eigenen Weg zu gehen oder weiterhin den Konventionen der Gesellschaft zu folgen.

Die Autorin schafft es, auf spannende und unterhaltsame Weise einen Regency-Roman zu erschaffen, der nicht dem typischen Muster folgt, sondern immer neue Wendungen bereit hält. Meist ist das Ende ja bereits vorhersehbar und nur der Weg dorthin füllt die Seiten - hier ist beides vollkommen offen, auch wenn man manchmal meint, es vorauszuahnen. Besonders gelungen sind die Beschreibungen der Charaktere: Eliza, die ihren eigenen Willen entwickelt und ihre Pflichtschuldigkeit und Gehorsamkeit hinter sich lässt. Margaret als treue Freundin, die unterhaltsam und schlagfertig ist, Melville der Lebemann oder Somerset, Eliza’s große Jugendliebe.
Ich habe bereits Sophie Irwins erstes Buch gelesen und dieses hat mir noch besser gefallen. Ihr Stil ist eingängig und die Zeit vergeht während des Lesens wie im Flug. Wer gerne Regency-Romane liest, wird diesen lieben.

Bewertung vom 23.06.2023
Du bist so schön, sogar der Tod erblasst
Emezi, Akwaeke

Du bist so schön, sogar der Tod erblasst


sehr gut

Feyi ist Jahre nach dem Verlust ihres Mannes wieder bereit zu daten. Als sie jemanden kennenlernt, der eigentlich für sie tabu sein sollte, kann sie nichts gegen die starke Anziehung tun. Doch ist diese Verbindung es wert, eingegangen zu werden? Vor allem für ihn steht viel auf dem Spiel. Es entwickelt sich eine aufregende und spannungsgeladene Geschichte.

Die Darstellung der Personen und Umgebung ist bildhaft, extravagant, farbenfroh und ausgefallen, sodass man sich in einer bunten Welt wiederfindet. Der Schreibstil an sich ist dabei unterhaltsam und eingängig und man ist schnell mitten im Geschehen. Realitätsnah sind die Lebensumstände der Personen nicht, denn niemand scheint Geldsorgen oder alltägliche Verpflichtungen zu haben, alle üben kreative Jobs aus, die ihnen volle Flexibilität garantieren. Beim lesen hat mich das nicht gestört, da es eher um die Personen und deren Verbindung geht, aber aus dem Leben gegriffen ist die Story dadurch eben weniger. Zum mitfiebern ist im Besonderen die Verbindung der Beiden, bei deren Beschreibung man jedes Mal die Spannung in der Luft spüren kann. Da die Geschichte nur aus Feyis Sicht beschrieben wird, rätselt man gerade zu Beginn mit ihr mit, wie die einzelnen Situationen eigentlich bei den Anderen ankommen. Die Charaktere sind größtenteils schlüssig aufgebaut, wenn auch einige Dinge nur passieren, um Feyis Verhalten rechtfertigen zu können. Dennoch hat mir die Story insgesamt gut gefallen, das Ende war viele Seiten nicht vorhersehbar, die Sprache modern und unterhaltsam und einige spicy Szenen waren auch dabei.

Ich muss jedoch kritisieren, dass die Erzählung nicht unbedingt queer, vielfältig oder neu gedacht ist. Einige Personen sind zwar queer, die hauptsächliche Liebesgeschichte ist aber 100% heteronormativ, da helfen auch keine lackierten Fingernägel. Die porträitierte Konstellation ist gesellschaftlich weder Diskriminierung ausgesetzt noch stellt sie ein Novum dar - eher im Gegenteil. Daher finde ich es schade, dass mit diesen Schlagwörtern geworben wird, wenn inhaltlich davon nicht viel zu sehen ist.

Bewertung vom 16.06.2023
Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle
Kiyoko, Hayley

Girls like girls - Sag mir nicht, wie ich mich fühle


sehr gut

Coley zieht nach dem Verlust ihrer Mutter zu ihrem Vater, den sie kaum kennt. Neu in der Stadt verliebt sie sich in das beliebte Mädchen Sonya, die aber nicht zu ihren Gefühlen für sie stehen kann.
Der Schreibstil ist eingängig, man kommt schnell in die Geschichte rein und kann sich in die Protagonistin einfühlen, da ihre Gefühlswelt als junges Mädchen nachvollziehbar und treffend beschrieben wird. Sie empfindet sehr intensiv, kann aber auch gut reflektieren und sich und andere hinterfragen und durchschauen. Coley empfand ich dadurch beim lesen als sympathisch und man fiebert mit ihr mit. Neben der Ich-Erzählerin wird auch Sonya’s Perspektive durch ihre Online-Tagebucheinträge eingebaut, was sie zugänglicher macht und wodurch man ihre Handlungen und Gefühle besser verstehen kann. Die (queere) Liebesgeschichte hat einen stimmigen Aufbau und viele Komponenten wie Coming-Out, zu sich selbst stehen, erste Erfahrungen, wie geht der Freundeskreis oder die Eltern damit um und es werden ganz unterschiedliche Blickwinkel und Herangehensweisen eingebaut.
Insgesamt hat es mir wirklich gut gefallen, da es spannend und unterhaltsam war, das Gefühl von Sommer und Teeniejahren erweckt hat und einen einfühlsamen Einblick in die Gedankenwelt eines jungen Mädchens gegeben hat, welche geprägt ist von Trauer und deren Verarbeitung und die nun herausfinden möchte, was das Leben für sie bereithält.
Kritisch anzumerken ist der übermäßige Drogenkonsum, der bei jeder Gelegenheit in Form von Alkohol oder Gras zelebriert wird.

Bewertung vom 16.05.2023
12 Grad unter Null
Herzig, Anna

12 Grad unter Null


sehr gut

Die Autorin Anna Herzig schreibt über eine Dystopie, die erst furchteinflößend und abwegig klingt, jedoch mit jeder Seite Parallelen zu unserer jetzigen Zeit erkennen lässt.
Als in der Stadt Sandburg ein Gesetz erlassen wird, welches es Männern ermöglicht, von Frauen (Freundinnen/Müttern/Schwestern etc) all das Geld zurückzufordern, was sie ihnen gegeben oder geschenkt haben, sind die Frauen dem schutzlos ausgeliefert. Auch die schwangere Greta soll sich den Machtfantasien ihres Freundes unterwerfen. Sie wendet sich hilfesuchend an ihre Schwester und gemeinsam versuchen sie, ihre Kindheit aufzuarbeiten.
Die Geschichte springt zwischen den Entwicklungen in der Gegenwart, die massive Eingriffe in die Selbstbestimmtheit der Frauen bedeuten und der Kindheit von Greta und Elise, welche in einem von psychischem Missbrauch geprägten Elternhaus aufwachsen.
Der Stil wirkt manchmal fast märchenhaft beschreibend, dann wieder nur über Metaphern andeutend, in anderen Sätzen dann sehr direkt. Gerade zum Ende des Buches erzeugt die Autorin eine Spannung und einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Immer wieder schweifen die eigenen Gedanken zu einem ‚Was wäre wenn..‘ und man überlegt sich mögliche Konsequenzen aus diesem oder jenem, da das Buch aufgrund der eher geringen Seitenanzahl nicht alle Gedanken zu Ende führt. Einerseits sind die Inhalte zwar düster und teilweise harte Kost, andererseits zeigt das Buch auch auf, wie unabdingbar es ist, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen. Natürlich fallen auch immer wieder erschreckende Parallelen zu den aktuellen Ereignissen des Zeitgeschehens auf, von denen man manche für unmöglich und rückschrittlich hielt, die jedoch ganz konkret die Frauenrechte beschränken (siehe Abtreibungsverbote in div. Ländern).
Insgesamt eine aufrüttelnde, spannende und erschreckende Erzählung, verpackt in einem tollen Cover.

Bewertung vom 26.04.2023
Gidget. Mein Sommer in Malibu
Kohner, Frederick

Gidget. Mein Sommer in Malibu


sehr gut

In dieser neuen Übersetzung des Romans aus den 1950‘ern geht es um die junge Gidget, die in diesem Sommer das Surfen für sich entdeckt und eine unvergessliche Zeit erlebt.
Erzählt wird aus der Sicht eines jungen Mädchens im Teenageralter, deren wechselhafte Gefühlswelt und Unbedarftheit durch den Autor treffend dargestellt wird. Um das Surfen geht es dabei natürlich auch, Gidget ist als Frau auf dem Surfboard schließlich die Ausnahme. Man folgt ihr in die erste richtige Verliebtheit, wie sie Grenzen austestet und eigenständige Entscheidungen trifft, sich weiterentwickelt und Gedanken über ihre Zukunft macht. Wenig Platz findet in diesem Buch das Hinterfragen oder widersetzen gegen die zugewiesene Rolle als Frau, dabei war die Welt in den 50ern für Frauen sehr eingeschränkt, was ihre Rechte und Möglichkeiten zur freien Entfaltung betraf. Als Mädchen zu surfen ist zwar ungewöhnlich, es wird ihr jedoch nicht verboten.
Der Autor schafft es durch seinen Sprachstil, die Leser:innen gedanklich an einen warmen Sommertag am Strand zu versetzen, sodass man meint, das Meeresrauschen fast zu hören. Das Buch ist ein kurzer Ausschnitt eines Lebens, einer Gedanken- und Gefühlswelt, in das man komplett eintauchen kann und das macht es zu etwas Besonderem. Es weckt ein diffuses Sehnsuchtsgefühl nach mehr (und Meer) und ist damit wohl die ideale Sommer- bzw. Strandlektüre.

Bewertung vom 16.04.2023
Das Ende der Ehe
Roig, Emilia

Das Ende der Ehe


ausgezeichnet

Die Autorin untersucht in ihrem Werk die gesellschaftliche Bedeutung der Ehe, verdeutlicht die Machtstrukturen und die Ungleichheit, welche durch die Bevorzugung von heterosexuellen Ehepaaren in unserer Gesellschaft entstehen und zeigt auf, wie dieses Konstrukt Frauen unterdrückt und ein Hindernis für echte Gleichberechtigung darstellt.

Wissenschaftlich untermauert und dennoch in leicht zugänglicher Sprache geschrieben, führt die Autorin durch dieses Buch, welches augenöffnend und manchmal schmerzhaft ist. Dabei geht sie sowohl auf den historischen Kontext, die Auswirkungen unserer patriarchalen Gesellschaft als auch auf die individuellen Paarbeziehungen ein. Besonders erkenntnisreich fand ich das Kapitel „Wie wir lernen, uns nach der Ehe zu sehnen“, in welchem dargestellt wird, wie wir politisch, medial und gesellschaftlich einen Lebensweg vorgegeben bekommen, der für jeden Menschen die ultimative Erfüllung darstellen soll. Die weiteren Kapitel beleuchten immer andere Aspekte von Paarbeziehungen, wie emotionale Rollenverteilung, Care-Arbeit, Geld und Karriere, auch die binäre Geschlechterteilung und deren Sinnhaftigkeit wird hinterfragt. Manche Ansichten sind radikal, andere bereits im gängigen feministischen Diskurs angekommen. Wer sich auf neue Sichtweisen und Gedankenanstöße einlassen kann, dem wird dieses Buch einiges bieten können, da man viel für sich selbst und für Diskussionen mit Anderen mitnehmen kann. Mich hat das Buch wirklich beeindruckt und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.03.2023
Girlcrush
Given, Florence

Girlcrush


gut

Als Eartha ihren Freund verlässt, ist dies für sie wie ein Erwachen aus dem Tiefschlaf und ihr Leben scheint nur aufregende Dinge für sie bereitzuhalten: sie kann endlich Frauen daten und wird über Nacht auf Social Media bekannt. Doch ihre Onlinepräsenz hat auch Schattenseiten, die bald ihr ganzes Leben beeinflussen werden..

Der Klappentext ist etwas irreführend, denn das Buch handelt zwar auch von sexueller Selbstentdeckung, Queerness, Feminismus und Gender Roles aber hauptsächlich geht es um die zerstörerische Macht von Social Media. Intensiv beschreibt die Autorin die wechselnde Gefühlswelt der naiven Protagonistin, die oft verloren und unentschlossen wirkt. Auch die anderen Charaktere sind schlüssig dargestellt und geben der Story etwas zum mitfiebern. Daher fand ich es schade, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen mit fortlaufender Seitenzahl der Social-Media-Kritik zum Opfer gefallen sind und man keine Weiterentwicklung gesehen hat.
Die Autorin stellt einer fast schon dystopisch angehauchten Welt, in dem das Leben der Menschen nur online stattfindet, eine Realität gegenüber, die zum einen ein Ideal von Akzeptanz und Inklusivität lebt, aber gleichzeitig ambivalent und extrem auf Menschen und Handlungen reagiert, die nicht in Schubladen passen. Das findet seine Parallelen natürlich bereits in der heutigen Zeit. Der Stil ist so mitreißend, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann und die Autorin schafft es, richtig Spannung zu erzeugen.

Ich hatte mir im Vorhinein eher ein feministisches Lesewerk erhofft, was sich nicht bestätigt hat. Die tatsächliche Thematik ist dennoch so aktuell wie erschreckend und regt zum nachdenken an. Dennoch würde ich das Buch nicht uneingeschränkt empfehlen, da mir einige Sachen (inhaltlich) unschlüssig waren oder gefehlt haben.

Bewertung vom 25.03.2023
Wasserzeiten
Bilkau, Kristine

Wasserzeiten


sehr gut

Eine Sammlung von Gefühlen, Momenten, Sehnsuchtsorten, Notizen und allerlei Wissen rund ums Schwimmen und die Zeit im Wasser.
Es liest sich manchmal fast wie ein Tagebuch, bei dem man der Autorin durch den Ausdruck ihrer Gefühle ganz nahe kommt. Sie schreibt über das Körpergefühl im Wasser, Schwimmbäder und Seen, Erinnerungen an das Schwimmen-lernen oder Erlebnisse während des Schwimmens. Eingestreut werden Fakten zum Eisbaden oder der kulturhistorischen Bedeutung des Schwimmens, dem Privileg, sich die Zeit nehmen oder es bezahlen zu können. Denn Schwimmen hat auch eine politische Komponente, sei es das Schwimmbadsterben aufgrund fehlender Finanzierung oder auch die drängende Wasserknappheit. Als für mich eher uninteressant empfand ich den Exkurs in weitere Literatur, die das Thema des Schwimmens beinhaltet.
Insgesamt würde ich das Buch eher Leser*innen empfehlen, die eine bereits Affinität für‘s Wasser und das Schwimmen haben, denn man findet sich oft wieder in den Erlebnissen und Gedankengängen der Autorin.

Bewertung vom 23.02.2023
Das glückliche Geheimnis
Geiger, Arno

Das glückliche Geheimnis


sehr gut

Arno Geiger erzählt in diesem Buch von seinem Leben als Schriftsteller, seinen Anfängen und seinem Durchbruch und vor allem von seinen jahrelangen Streifzügen durch die Straßen und den Papiermüll anderer Leute, der sein Leben und sein schriftstellerisches Werk maßgeblich beeinflusst hat.
Zuallererst muss ich anmerken, dass ich aufgrund des Klappentextes ein anderes Buch erwartet hatte, da der Begriff des ‚Doppellebens‘ in eine andere Richtung wies. Im Grunde genommen ist jedoch der rote Faden des Buches das ‚Geheimnis‘ des Autors, dass er im Altpapier der Menschen nach Büchern, Briefen und sonstigen Schriftstücken Ausschau hält, die ihm zur Inspiration dienen und seine Sichtweise auf die Welt und die Menschen prägt. Das Buch ist keine chronologische Aufarbeitung seines Lebens, eher ein Einblick in seine Gedankenwelt, persönlichen Lebensumstände und seinen Entwicklungsprozess als Mensch und Schriftsteller. Die Beschreibungen sind präzise und eigenwillig, er stellt philosophische Überlegungen an und untersucht das alltägliche Leben. Besonders spannend empfand ich den Einblick in sein Leben und seine Gedanken als Schriftsteller, die Zeit vor seinem Durchbruch, den Medienrummel und die damit verbundene Aufwertung seines ‚Geheimnisses‘.
Insgesamt fällt es mir schwer, ein Bewertung abzugeben, da ich einerseits immer wieder Gedankengänge treffend beschrieben und als literarisch exquisit empfand und dann wieder Passagen nichtssagend und unsympathisch rüberkamen. Ich kann mir vorstellen, dass mir seine Romane entweder sehr gut oder gar nicht gefallen könnten. Ich würde das Buch daher besonders an diejenigen empfehlen, die das Werk des Autors bereits kennenden schätzen, da man noch einiges an Hintergrundwissen erhält.

Bewertung vom 15.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


sehr gut

Jakob macht sich auf den Weg in die Heimat, als er von der Krankheit seines Vaters erfährt. Dort taucht er ein in die Geschichte seiner Familie, deren Aufstieg und Fall in Zeiten des Wirtschaftswunders und muss sich gleichzeitig mit seinen eigenen Lebensentscheidungen auseinandersetzen.

Die Geschichte teilt sich auf in die Gegenwartserzählung, die hauptsächlich Jakobs Leben zum Mittelpunkt hat und die Aufarbeitung der Familiengeschichte seiner Eltern- und Großelterngeneration. Trotz der zwei Erzählstränge liegt der Fokus auf der Gegenwart, bis sich diese im Laufe des Buches mit den Einflüssen der Vergangenheit vermischt. Dabei stehen vor allem die Familienverhältnisse im Vordergrund, die geprägt sind durch emotionale Kälte und das Totschweigen wichtiger Themen, was zu Distanz und Sprachlosigkeit untereinander führt. Der Einstieg fällt durch den flüssigen und nahbaren Schreibstil leicht und man ist schnell in der Geschichte gefangen. Die Sätze sind kurz und auf den Punkt gebracht, ohne dass die Emotionalität verloren geht. Dadurch habe ich das Buch recht schnell lesen können.

Insgesamt hat es mir gut gefallen, mich jedoch nicht länger gefesselt. Die Thematik war spannend, gerade vor dem persönlichen Hintergrund des Autors, welcher laut Nachwort die Inspiration aus der eigenen Familiengeschichte nahm. Die Verknüpfung nach Rio war mir dann etwas zu ‚weit weg‘, geographisch und inhaltlich gesehen, wenn es auch die Geschichte letztendlich rund gemacht hat. Auch das Privatleben des Protagonisten war mir zu unrealistisch, es ähnelte dem eines Teenagers, der weder finanzielle Grenzen noch berufliche Verpflichtungen kennt. Dennoch war die Geschichte im Großen und Ganzen stimmig und spannend erzählt, sodass ich mir vorstellen kann, dass es vielen gefallen wird, die mal wieder einen schönen Roman lesen möchten.