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Odina
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Bernau

Bewertungen

Insgesamt 100 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene


ausgezeichnet

Der Roman „Die Verlorene“ wurde von Miriam Georg verfasst und erschien am 27. August 2025 im Fischer Verlag. Das Buch umfasst 512 Seiten, das Cover ist schlicht gestaltet und fällt dadurch eher zurückhaltend auf. In der Geschichte geht es um Laura, die sich ihrer lang gehüteten Familiengeschichte stellt, nachdem Änne krank wird und unausgesprochene Fragen drängen. Ihre Nachforschungen führen sie zum Gutshof der Familie und direkt in die Vergangenheit, wo schmerzhafte Wahrheiten das Bild ihrer Großmutter erschüttern und auch Lauras eigenes Glück neu verhandelt wird. Der Schreibstil ist flüssig und emotional. Die Kapitel sind abwechselnd in verschiedenen Zeitebenen gesetzt und ergeben eine vielschichtige Erzählführung. Die Spannung ist gut dosiert, sodass man immer weiter lesen möchte. Die verschränkten Zeitebenen zeigen, wie frühere Ereignisse die Gegenwart prägen. Die Figuren wirken klar und übersichtlich gezeichnet. Laura ist mir als Protagonistin sehr sympathisch und ich habe es gern verfolgt, wie sie Nachforschungen betreibt. Ellen hingegen ist eine Figur, mit der ich weniger warm wurde. Die Darstellung des Lebens von Änne und Luise während der Kriegszeit bzw. ihrer Erlebnisse und Dramen gelingt der Autorin gut; ihre Schicksale geben dem Roman emotionale Tiefe und historische Gewichtung. Insgesamt ist das Buch ein sehr schöner Generationenroman, den man unbedingt lesen sollte.

Bewertung vom 29.08.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


sehr gut

Der Thriller „Himmelerdenblau “ wurde von Romy Hausmann verfasst und erschien am 27. August 2025 im Penguin Verlag. Das Buch umfasst 464 Seiten und das Cover ist eher schlicht gehalten. In der Geschichte geht es um das Vermissten-Schicksal von Julie Novak, das seit 2003 die Familie belastet. Julies Vater Theo gibt die Hoffnung auf, sie zu finden, und wird zum zwanzigsten Jahrestag ihrer Verschwindens von der Podcasterin Liv unterstützt, die eine Spur entdeckt hat. Doch seine fortschreitende Demenz droht, alles zu verschleiern. Die Autorin schreibt flüssig und mitreißend. Der Perspektivwechsel sorgt für eine lebendige Erzählung, die die Spannung hoch hält. Der Einstieg ist zunächst etwas schwer, doch ab einem bestimmten Punkt entfaltet sich eine packende Geschichte voller Wendungen. Die Figuren sind gut nachvollziehbar und deutlich gestaltet. Besonders gelungen ist die Darstellung von Theos Demenz, die dem Leser das Krankheitsbild authentisch näherbringt. Das Ende überrascht mit einem unerwarteten, aber überzeugenden Finale, das alle Fäden kunstvoll zusammenführt. Insgesamt ist das Buch ein gelungenes Werk, das vor allem Fans von Romy Hausmann begeistern wird.

Bewertung vom 04.08.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


sehr gut

Der Thriller „Dunkle Sühne“ wurde von Karin Slaughter geschrieben und erschien am 29. Juli 2025 im HarperCollins Verlag. Das Buch umfasst 560 Seiten und das düstere Cover spiegelt die dunkle Stimmung des Romans perfekt wider. In der Geschichte geht es um die Kleinstadt North Falls, die am 4. Juli in Aufruhr gerät, als zwei Teenager-Mädchen spurlos verschwinden. Deputy Emmy Clifton steht vor einer persönlichen Herausforderung, denn eines der Mädchen ist die Tochter ihrer besten Freundin. Sie will die Wahrheit ans Licht bringen und die Mädchen finden. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, anschaulich und detailreich, was die Atmosphäre lebendig macht. Mit zahlreichen unerwarteten Wendungen bleibt die Spannung durchgehend hoch. Die Handlung ist komplex und vielschichtig, zeigt dunkle Abgründe und nach und nach offenbarte Geheimnisse. Die langen, ausführlichen Kapitel tragen zur intensiven Stimmung bei, verlangen aber auch die volle Aufmerksamkeit. Emmy Clifton ist eine starke, gleichzeitig verletzliche Figur, deren Familiengeschichte und persönliche Schwächen den Roman bereichern. Insgesamt ist das Buch ein tiefgründiger, guter Thriller für viele schöne Lesestunden.

Bewertung vom 01.08.2025
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal


gut

Der Roman „Schattengrünes Tal“ wurde von Kristina Hauff verfasst und erschien am 22. Juli 2025 im Hanser Verlag. Das Buch umfasst 304 Seiten, das Cover ist schlicht gestaltet und fällt dadurch eher zurückhaltend auf. Die Geschichte spielt in einem abgelegenen Hotel im Schwarzwald, dem „Zum alten Forsthaus“, das längst seine besten Tage hinter sich hat. Überraschend quartiert sich die schutzbedürftig wirkende Daniela dauerhaft ein, während Lisa, die Tochter des Besitzers, sich um sie kümmert. Während Daniela aufblüht, wenden sich enge Vertraute von Lisa ab – zuletzt sogar ihr Ehemann. Mit dem Herbst und den dunklen Schatten im Tal beginnt Lisa zu ahnen, dass ihre Welt auseinanderzubrechen droht. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der einzelnen Figuren erzählt, was mehrere Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle ermöglicht. Dennoch hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe gewünscht, da mir insbesondere Lisa und Daniela persönlich etwas schwer zugänglich und anstrengend erschienen. Es fiel mir schwer, mit den beiden emotional warm zu werden. Die Spannung ist in Ordnung, aber nicht herausragend. Sie trägt die Handlung eher solide durch die Seiten, ohne groß zu fesseln. Insgesamt ist das Buch ein durchschnittlicher, kurzweiliger Roman. Er bietet eine angenehme Lektüre für Zwischendurch, kann aber keine außergewöhnlichen Akzente setzen.

Bewertung vom 31.07.2025
Lagerlöf, Ulrika

Wo die Moltebeeren leuchten (Die Norrland-Saga, Bd. 1)


sehr gut

Ulrike Lagerlöfs Roman "Wo die Moltebeeren leuchten" erschien am 31. Juli 2025 im Gutkind Verlag und umfasst 448 Seiten. Das Cover besticht durch eine schöne, heimische Gestaltung, die durch den Farbschnitt einen echten Blickfang darstellt. Die Geschichte entfaltet sich in zwei wechselnden Zeitebenen: 1938 wird die 17-jährige Siv in die schneebedeckten Wälder Nordschwedens geschickt, um als Köchin Waldarbeiter zu versorgen. Dabei erlebt sie Entbehrung und zugleich ein Gefühl von Freiheit. Die Begegnung mit Nila, einem Sámi-Jungen, entfacht eine zarte Liebe, doch in der Abgeschiedenheit lauern Geheimnisse, die niemals ans Licht kommen dürfen. Im Jahr 2022 kehrt Eva, eine PR-Beraterin, in ihr Heimatdorf zurück, um einen Konflikt um eine umstrittene Abholzung zu lösen. Während sie nach und nach ihre eigene Vergangenheit entdeckt, beginnt sie, die Wahrheit hinter den Schatten der Moltebeeren zu hinterfragen. Der Schreibstil ist angenehm, bildhaft und flüssig, was das Lesen sehr angenehm macht. Durch die Kapitel in den beiden Epochen wird die Geschichte spannend und gut miteinander verwoben. Die Figuren sind klar und verständlich gestaltet; Siv erschien mir besonders sympathisch, ihre Entwicklung sehr authentisch. Eva hingegen schien mir etwas schwerer zugänglich. Besonders interessant waren die informativen Passagen über die Sámi. Insgesamt ist das Buch eine gelungene Familiengeschichte, die Liebe, Naturverbundenheit und verborgene Wahrheiten auf harmonische Weise miteinander verbindet.

Bewertung vom 28.07.2025
Tuokko, Kaisu

Gerächt sein sollst du / Die Morde von Kristinestad Bd.1


sehr gut

Der Krimi „Gerächt sein sollst du“ wurde von Kaisu Tuokko verfasst und erschien am 15. Juli 2025 im Aufbau Verlag. Das Buch umfasst 334 Seiten und das Cover zieht sofort den Blick auf sich. In der Geschichte geht es um den Küstenort Kristinestad, in dem die Leiche des 17-jährigen Jonas gefunden wird. Schnell ist klar, dass es Mord war und die Gemeinde ist tief erschüttert. Journalistin Eevi Manner beginnt sofort mit den Ermittlungen und trifft dabei auf ihren ehemaligen Jugendfreund, Kriminalkommissar Mats Bergholm. Gemeinsam wollen sie die Wahrheit herausfinden und den Täter fassen. Hinter der friedlichen Fassade der Stadt verbergen sich dunkle Geheimnisse, die sie Stück für Stück aufdecken. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und die Kapitel sind angenehm kurz gehalten. Die Geschichte ist klar strukturiert und schafft es, die Spannung konstant aufrechtzuerhalten, sodass man förmlich durch die Seiten fliegt. Eevi wirkt authentisch und sympathisch, was sie für mich besonders interessant macht. Auch Mats Bergholm ist gut ausgearbeitet - sein noch bestehendes Interesse an Eevi sorgte bei mir für ein kleines Schmunzeln. Die Auflösung des Mordfalls hat mich überrascht und zum Nachdenken angeregt. Gleichzeitig spricht die Geschichte auch schwerwiegende Themen an, die den Roman emotional tiefgründig machen. Am Ende fühlt man mit den Figuren mit und ist gleichzeitig erleichtert, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Insgesamt ist das Buch ein gelungener, kurzweiliger Krimi, der perfekt für ein schnelles Lesevergnügen geeignet ist.

Bewertung vom 06.07.2025
Furniss, Jo

Der Stau


gut

Solider Thriller

Der Thriller „Der Stau“ wurde von Jo Furniss geschrieben und erschien am 17. Juni 2025 im Rowohlt Verlag. Das Buch umfasst 320 Seiten und das Cover deutet auf spannungsgeladene Story hin. In der Geschichte geht es um Belinda Kidd, eine kurz vor dem Ruhestand stehende Kommissarin. Auf dem Weg vom Flughafen in die Innenstadt Londons, geplagt vom Jetlag, gerät der Verkehr plötzlich ins Stocken. Während sie sich zwischen den Autos die Beine vertritt, entdeckt sie eine Leiche mit einem Metallspieß. Dann wird bekannt, dass eine Explosion im Tunnel den Stillstand verursacht hat, und im Radio werden weitere Explosionen gemeldet. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und klar, wodurch die Geschichte zügig voranschreitet. Die Spannung bleibt jedoch eher mittelmäßig, was vor allem an der Vielzahl an Figuren liegt, die im Verlauf des Staus intensiver in den Fokus gerückt werden. Einige Charaktere werden so ausführlich vorgestellt, dass die Übersichtlichkeit leidet und die Orientierung im Plot manchmal erschwert wird. Auch die Figur der Kommissarin Belinda wirkt für meinen Geschmack etwas blass und ohne die nötige Tiefe. Insgesamt ist das Buch ein eher durchschnittlicher Thriller mit einer interessanten Grundidee, welcher allerdings in der Umsetzung nicht überzeugen kann.

Bewertung vom 02.07.2025
Gerstberger, Beatrix

Die Hummerfrauen


sehr gut

Der Roman „Die Hummerfrauen“ wurde von Beatrix Gerstberger verfasst und erschien am 26. Juni 2025 im dtv Verlag. Das Buch umfasst 400 Seiten und das Cover ist passend zum Titel gewählt. Die Geschichte spielt in Maine und erzählt von drei Frauen, verbunden durch ihre Liebe zum Hummerfischen. Ann ist die älteste Hummerfischerin der Region. Sie lebt allein, ist sarkastisch und tough, zeigt aber eine weiche Seite zu ihrem blauen Hummer Mr. Darcy. Julie, die Mittlere, hat nach einem Unfall wieder ins Leben gefunden. Sie drängt sich in das Leben anderer und liebt den Witwer Nat, doch alte Wunden erschweren den Neuanfang. Die Jüngste, Mina, kehrt nach einem Verlust nach Maine zurück, lernt Ann und Julie kennen und trifft wieder auf Sam, mit dem sie eine vergangene Verbindung verbindet. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Die Kapitel sind in einer für den Roman passenden Länge gehalten. Zwischendurch gibt es Zeitsprünge in die Vergangenheit, die gelegentlich für Verwirrung sorgen können, da sie manchmal ungeordnet erscheinen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir persönlich etwas schwer. Mit fortschreitender Lektüre gewinnt die Handlung jedoch an Klarheit und Tiefe. Die Spannung ist eher mittelmäßig, es passieren keine großen Überraschungen, doch die Figuren und ihre Beziehungen bleiben interessant. Die Charaktere sind klar gezeichnet und unterscheiden sich deutlich voneinander, was die Geschichte abwechslungsreich macht. Während ich Ann als sehr sympathisch empfand, waren meine Gefühle für Julie eher ambivalent. Die Entwicklung von Mina und Sam wirkte für mich manchmal etwas suspekt und kaum authentisch. Insgesamt ist das Buch ein gelungener Roman mit toller Küstenatmosphäre, der jedoch auch einige Schwächen aufweist.

Bewertung vom 30.06.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Der Krimi "Der Totengräber und die Pratermorde" wurde von Oliver Pötzsch geschrieben und erschien am 26. Juni 2025 im Ullstein Verlag. Das Buch umfasst 544 Seiten und das Cover ist passend zum Titel gestaltet und vermittelt bereits einen Vorgeschmack auf die mysteriöse Stimmung. Obwohl es der vierte Teil der Totengräber-Serie ist, lässt sich das Buch problemlos eigenständig lesen. Die Geschichte spielt in Wien 1896. Bei einer Zaubershow stirbt eine junge Bühnendarstellerin während des Tricks "Die zersägte Jungfrau". Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt, begleitet von Julia Wolf, seiner großen Liebe und Reporterin. Weitere Frauen werden rund um den Prater ermordet, alle unterschiedlich verkleidet. Leo holt sich Unterstützung bei seinem Freund Augustin Rothmayer, dem Totengräber, der an einem Buch über die Stimmen der Toten arbeitet. Gemeinsam versuchen sie das mörderische Spiel zu beenden. Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig, lebendig und bildhaft, sodass man schnell in die Handlung eintaucht. Die Erzählung ist so spannend gestaltet, dass man kaum merkt, wie die Zeit vergeht - man wird regelrecht gefesselt. Die Figuren sind klar und übersichtlich dargestellt. Besonders Julia und ihre Tochter Sisi konnte ich beide sofort ins Herz schließen. Auch Leos Bemühungen um Julia und die gut ausgearbeiteten Ermittlungen haben mich tief mitfiebern lassen. Insgesamt ist das Buch ein hervorragender Krimi, der spannende Lesestunden garantiert.

Bewertung vom 26.06.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


sehr gut

Der Thriller "Eine von uns" wurde von Samantha Hayes geschrieben und erschien am 26. Juni 2025 beim dtv Verlag. Das Buch umfasst 400 Seiten und das Cover ist düster und geheimnisvoll gestaltet. In der Geschichte begegnen wir Gina, deren Leben durcheinander gerät, als ihr Haus bei einem Feuer zerstört wird. Glücklicherweise findet sie bei ihrer Freundin Annie vorübergehend Zuflucht in einem schönen georgianischen Haus. Doch bald taucht Mary auf, die als Haushälterin vorgestellt wird. Gina spürt, dass die Frau Geheimnisse birgt. Während sie den dunklen Erinnerungen an eine vergangene Nacht nachhängt, ahnt sie, dass der wahre Albtraum erst noch beginnt. Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Gina und Mary geschrieben, was die Spannung kontinuierlich erhöht. Mit geschickt eingesetzten Cliffhangern und überraschenden Enthüllungen hält die Autorin einen immer wieder auf Trab. Die Charaktere sind klar und gut nachvollziehbar gestaltet. Gina wirkt sympathisch, ihre Unsicherheiten und Ängste sind authentisch. Mary hingegen hat es mir wirklich an die Nerven gekostet – ihre mysteriöse Art und die kleinen, unheimlichen Hinweise machen sie zu einer faszinierenden, aber auch nervenaufreibenden Figur. Insgesamt ist das Buch ein guter, psychologischer Thriller, der mit überraschenden Wendungen überzeugt.