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Anndlich
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B

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Insgesamt 311 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2025
Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3
Hunter, Alice

Die Schwester des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.3


sehr gut

Kannst du ihm trauen?

Nach schrecklichen Erlebnissen in ihrem Elternhaus, hat Anna hat viele Jahre mit ihrem Bruder in einem Kinderheim verbracht. Viele Jahre später ist Anna Price in ihrem Leben angekommen. Ihr geht es gut, sie hat ein schönes Haus, einen Ehemann und einen Job als Lehrerin, der sie vollkommen erfüllt. Bis eines Tages DI Walker vor ihrer Tür steht und ihr mitteilt, dass ihr Bruder ein Serienmörder ist und er ihre Hilfe benötigt, um ihren Bruder zu fassen. Denn der Serienmörder begeht seine Morde in einem bestimmten Muster und demnach steht der nächste Mord kurz bevor. Kann Anna das Muster erkennen und die Mordserie brechen oder holt sie die eigene Vergangenheit ein?

Die Schwester des Serienkillers von Alice Hunter ist der letzte Teil der 'Die Familie des Serienkillers'-Reihe. Alle Teile sind komplett unabhängig voneinander zu lesen, vor allem dieser Band ist in seiner Struktur komplett anders als seine Vorgänger und kann mögliche Erwartungen, die sich aufgrund der beiden anderen Teile ergeben, möglicherweise nicht gerecht werden.

Im Gegensatz zu den Vorbänden wirkt dieser Band linearer und weniger verwoben, ein Perspektivwechsel in der Gegenwart findet nicht statt und wir erleben die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht Annas. Wenige Kapitel ändern jedoch sowohl die Perspektive als auch die Zeitebene und geben einen Einblick in die Heimzeit der beiden Geschwister.

Alice Hunters Schreibstil ist super einnehmend, lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen und trägt einen durch die Geschichte. Durch meine Erwartungen an eine verwobene Geschichte, war ich zu Beginn etwas über den doch eher linearen Verlauf enttäuscht und fand es ziemlich vorhersehbar, wohin die Reise des Buches gehen muss. Grundsätzlich war der Aufbau aber gar nicht schlecht, sondern meine Erwartungen eben andere und ich bin mir sicher, dass man von Beginn an deutlich mehr Spaß haben kann, wenn man genau das erwartet (oder sich schneller als ich darauf einlassen kann). Und am Ende muss man feststellen, dass vielleicht doch nicht alles so linear ist, wie man denkt!

Einzig die Frage nach Logikfehlern bleibt noch etwas länger hängen, einige konnte sich für mich schlüssig erklären, andere nicht vollständig. Dennoch hatte ich während des Lesens wieder eine gute Zeit und war am Ende aufgrund einiger Überraschungen doch positiv überrascht. Am Ende reiht sich die Reihe für mich zwischen seinen Vorgängern ein und lässt hoffen, dass wir noch viele Bücher von Alice Hunter erleben dürfen.

Bewertung vom 22.03.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


ausgezeichnet

Geheimnisvolles Mallah

Bea schmeißt in Marrakesch ihren Job als Model und möchte ihr Leben neu sortieren. Dann kommt es zu einer gefährlichen Begegnung in den Gassen Marrakeschs und Bea verliert nicht nur ihr Geld, sondern auch ihren Pass. Eine Ausreise ist damit nicht mehr möglich, doch während des Unglücks lernt sie Marnie kennen, die Mitbesitzerin eines Surfhotels ist und Bea eine erste Bleibe und einen Job anbietet. Bea findet in Mallah eine Idylle vor und lernt sich selbst besser kennen, doch schon bald bekommt die Idylle Risse und Bea weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann.

The Surf House ist der aktuelle Spannungsroman von Lucy Clarke. Die Autorin erschafft erneut eine angespannte Atmosphäre, die mich komplett mit der Protagonistin mitleiden und -fiebern ließ. Zwar hatte ich eine Ahnung, in welche Richtung der Roman gehen wird, dennoch habe ich auf die Umsetzung und das ‚Warum‘ hinter meiner Ahnung hingefiebert und empfand den Roman daher dennoch spannend. Das Ende hat dann nicht nur meine Ahnung bestätigt, sondern auch Überraschungen parat gehabt, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich mochte daher sowohl die Auflösung als auch den Weg dorthin, der zwar nicht sehr actionreich, aber umso tiefgehender ist und eine Nähe zur Protagonistin Bea erzeugt.

Ein bisschen überrascht war ich, dass The Surf House nun als Thriller gelistet wird - bisher wurden vergleichbare Werke von Lucy Clarke als Roman aufgeführt. Möglicherweise liegt das am sehr rasanten Beginn, dennoch könnten Fans von blutigen und actionreichen Thrillern hier enttäuscht sein. Da ich andere Werke von ihre kenne, habe ich The Surf House mit der Erwartung eines Spannungsromans gelesen und habe auch genau das bekommen, eine ruhige Geschichte, die unterschwellig immer die Gefahr durchkommen lässt und dadurch durchweg eine angespannte Stimmung erzeugt.

Bewertung vom 20.03.2025
Ein ungezähmtes Tier
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


gut

Schillernde Fassade

Sophia und Arpad leben ein privilegiertes Leben in Genf. Sie scheinen glücklich und werden von vielen für die scheinbar perfekte Ehe beneidet. Auch von ihren Nachbarn Karine und Greg. Greg, der Polizist, der Arpad für seine leidenschaftliche Ehefrau beneidet und Karine, die in jedem Belangen gerne wie Sophia wäre. Doch ist wirklich alles perfekt bei den Eheleuten und was verbindet sie mit einem Juwelenraub?

Ein ungezähmtes Tier von Joël Dicker wird auf mehreren Zeitebenen und aus verschiedenen Perspektiven erzählt, diese Erzählweise gefiel mir ausgesprochen gut und hat sowohl für eine Nähe zu den Figuren als auch für eine Tiefe in der Geschichte gesorgt. Allerdings konnten mich weder die Figuren noch der Inhalt überzeugen.

Den Figuren fehlten allesamt sympathische Charakterzüge, alle Charaktere besitzen Eigenschaften, die sie unsympathisch bis unerträglich wirken ließen und durch die Erzählweise ergibt sich auch schnell, in welche Richtung das Buch gehen wird, was auch die letzte Spannung schnell genommen hat.

Dennoch mochte ich den Schreibstil des Autors gerne und auch die Tiefe des Romans, der mich eben inhaltlich leider nicht richtig abholen konnte. Dennoch bin ich mir sicher, dass ich es Dank Ein ungezähmtes Tier sicher mal mit einer anderen Lektüre des Autors probieren werde.

Bewertung vom 20.03.2025
3 Streuner wittern das Abenteuer
Fröhlich, Anja

3 Streuner wittern das Abenteuer


sehr gut

Abenteuer unter Streunern

Die drei Streuner King Kerl, Big Ben und Flirty lieben ihr Leben auf der sonnigen Straße Spaniens, doch dann werden sie kurzerhand geschnappt und in einen Flieger nach Deutschland gesetzt. Nun müssen sich die Drei nicht nur an ein kälteres Wetter gewöhnen, sondern auch an ihr neues Zuhause bei Joy und ihren Eltern.

3 Streuner wittern das Abenteuer von Anja Fröhlich ist ein Kinderbuch für Kinder ab acht Jahren, das eine Menge Spaß für die kleinen Leser:innen verspricht.

Die Geschichte wird aus der Perspektive des Streuners King Kerls erzählt, dadurch werden die Erlebnisse des Trios in kindgerechter Sprache übermittelt und für die Kinder die Welt aus der Sicht des Hundes dargestellt.

Das Abenteuer der drei Hunde ist super lustig erzählt und hat die Kinder einige Male zum Lachen gebracht. Durch tolle schwarz-weiß Zeichnungen von Pe Grigo gab es zwischendurch auch immer etwas zum Anschauen und mit Schildkröte Schildegard ein paar Weisheiten mit auf dem Weg.

Die drei Streuner zeigen außerdem auch, was Freundschaft ausmacht, dass Fehler nicht nur tierisch, sondern auch menschlich und dass sie nicht nur schlecht, sondern wichtig sind und auf ihre Weise helfen können.

Bewertung vom 20.03.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


gut

Auf den Spuren der Vergangenheit

Ellen Roth arbeitet in einem Krankenhaus in Hamburg, nach ihrer Trennung hält sie jedoch nichts mehr in der Hansestadt. Da kommt das Angebot, die Hausarztpraxis in ihrer Heimat zu übernehmen, genau zur richtigen Zeit. Doch Ellen hat ihre Heimat nicht ohne Grund verlassen, viele Männer haben ihre Vergangenheit geprägt und genau am Tag ihrer Ankunft wird einer von ihnen brutal ermordet. Ausgerechnet Ellen findet den Toten Johannes Gruber an der Skisprungschanze vor.

Die Schanze von Lars Menz konnte mich leider nicht vollends von sich überzeugen. Der Schreibstil, die Grundidee und die Atmosphäre der Geschichte mochte ich durchaus, die Umsetzung war mir jedoch von allem etwas zu viel und doch zu wenig Spannung.

Vor allem die Bewohner des Ortes, die allesamt ihre Leichen im Keller haben und in der Masse absolut drüber wirkten, konnten mich nicht überzeugen. Die Auflösung des Täters kann dann schon gar nicht mehr für eine Überraschung sorgen, weil man es jedem zutrauen würde und jeglicher Effekt dabei verloren geht. Auch Ellen konnte bei mir keine Sympathien entwickeln, weswegen der Verlauf der Geschichte relativ emotionslos an mir vorüberging.

Bewertung vom 17.03.2025
Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2
Hunter, Alice

Die Tochter des Serienkillers / Die Familie des Serienkillers Bd.2


gut

Kannst du dir trauen?

Vor zwanzig Jahren gelang es Jane endlich, sich ihrer manipulativen und kontrollsüchtigen Mutter zu entziehen. Seitdem lebt sie nicht mehr unter dem Namen Jane, sondern nennt sich jetzt Jenny. Auch um sich von ihrem Vater zu distanzieren, einem verurteilten Serienkiller. Jenny lebt mir ihrem Mann Mark und den beiden Kindern in einem kleinen Ort, weit weg von ihrer Familie und dem Horror der Vergangenheit. Bis Marks Ex-Geliebte Olivia plötzlich verschwindet und Jenny vor ihrer Haustür einen Müllsack mit Tierkadavern findet, die den Verdacht wecken, das jemand Jennys Vergangenheit kennt. Hat jemand herausgefunden, wer Jenny wirklich ist? Hat ihr Vater sie gefunden? Oder ihre Mutter?
Im Zuge der Ermittlungen und im Laufe der Zeit wird klar, dass auch Mark und Jenny ihre Geheimnisse haben.

Nachdem mich der erste Teil begeistert hat, musste ich auch Die Tochter des Serienkillers von Alice Hunter direkt lesen. Beide Teile sind komplett unabhängig voneinander zu lesen, dennoch hat mir das Vorwissen des ersten Bandes diesen Teil spannender erscheinen lassen. Dies liegt nicht am Inhalt, denn der steht zu keiner Zeit in irgendeinem Zusammenhang, sondern am Aufbau und den Auflösungen der beiden Geschichten.

Alice Hunters Schreibstil ist erneut sehr einnehmend und lässt einen super schnell durch die Geschichte fliegen. Im Fokus steht vor allem Jenny, aber auch Marks Perspektive hat einen relativ hohen Anteil. Jennys Perspektive wird dabei noch auch zwei Zeitebenen aufgeteilt, wobei die Vergangenheit nur selten einfließt. Außerdem werden über Extrakapitel die Taten ihres Vaters näher beschrieben. Durch die verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen wird der Geschichte eine gute Tiefe verliehen.

Durch kurze Kapitel, einem flüssigen Schreibstil und den Perspektivwechseln liest sich das Buch sehr gut und lässt sich kaum aus der Hand legen und das obwohl ich inhaltlich dieses Mal leider nicht ganz so begeistert bin (wie vom Vorgängern). Das liegt u.a. daran, dass ich mir bzgl. der Auflösung ziemlich schnell sicher war und auch die Umstände erahnen konnte. Alice Hunter hat zwar wieder sehr geschickt Streufeuer gelegt, aber überzeugen konnte mich davon keins, sodass mir die Spannung letztendlich fehlte. Zudem nahm mir ein Aspekt deutlich zu viel Platz ein.

Sehr gut gefallen hat mir wiederum der Prolog und Epilog, der die Geschichte einrahmt, der Figurenbeschreibung super dient und Hoffnung auf mehr aus der Feder Alice Hunters’ macht. Denn auch wenn mich Die Tochter des Serienkillers nicht komplett packen konnte, wurde ich doch wieder gut unterhalten und vor allem der Fokus auf das Innenleben der Figuren finde ich immer wieder spannend.

Bewertung vom 13.03.2025
Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt
Goodall, Anna

Maggie Blue - Das Portal zur Düsterwelt


weniger gut

Schwierige Thematik

Selten habe ich ein Kinderbuch ungern weitergelesen, doch bei Maggie Blue - Das Portal zur Düsterheit von Anna Goodall hätte ich am liebsten nach dem ersten Viertel des Buchs abgebrochen. Die Themen waren nicht nur düster, sondern haben eine unglaublich schlechte Stimmung übermittelt und in mir (als Erwachsene Thrillerleserin) ein Unbehagen geweckt. Das Buch beginnt mit unfassbar vielen negativen Emotionen, die einen dunklen Schleier über die Geschichte werfen und ein ungutes Gefühl während des Lesens erzeugen. Maggie, die von jung und alt gemobbt wird, dies teilweise aber gar nicht wahrnimmt und sich dadurch noch stärker in solche Szenen verfängt und gleichzeitig erkennt sie nicht, wenn jemand ihr wirklich helfen möchte und schreibt diesem nur schlechte Absichten zu. Eine depressive Mutter, die suizidale Gedanken hat oder durch ihre Aussagen solche Ängste schürt. Ein getrenntes Elternpaar, dessen Kind bei der Tante aufwächst. Eine Protagonistin, die sich von diesen schlechten Einflüssen nicht abkapseln kann und selbst mit sehr seltsamen Handlungen glänzt, die u.a. das Gefühl von Stalking wecken könnten, aber auch ein unglaubliches Gewaltpotenzial aufzeigen.

Es gibt Ansätze in diesem Buch, die mir wirklich gut gefallen haben. Ich mochte, dass Maggie mehr in den Menschen sehen konnte, dass sie erkannte, wenn ein scheinbar glückliches Kind mit guten Noten und vielen Freunden, eben nur äußerlich glücklich war, aber innerlich zerbrach. Doch leider blieb es bei diesen Ansätzen, denn an anderer Stelle erkennt Maggie nicht, dass ihre Mutter, die unter starken Depressionen leidet, sie liebt. Das passt für mich nicht und übermittelt bei einem so schwierigen Thema falsche Bilder. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass man herausarbeitet, warum Maggie sich so fühlt, warum dies aber nicht den Tatsachen entspricht und ihre Mutter sie über alles liebt. Gegen Ende erkennt Maggie zwar das Ausmaß des Krankheitsbilds, dennoch wurde mir das Thema leider nicht ausreichend geklärt.
Die düsteren Handlungen innerhalb des Portals sind für sich genommen spannend und passen in ein ‚gruseliges Setting’.

In Zeiten von Triggerwarnungen in Erwachsenenbüchern bin ich wirklich verwundert, dass Maggie Blue ohne diese daherkommt. In einem Buch ab zehn Jahren, das von einem Portal zur Düsterheit handelt, erwarte ich Gruselmomente, aber nicht diese Intensität von Themen wie Depressionen, Mobbing und Gewalt(verherrlichung). Am Ende nehmen Kinder Geschichten natürlich anders wahr als Erwachsene, aber mir fällt es äußerst schwer, dieses Buch uneingeschränkt weiterzuempfehlen. Bei Maggie Blue - Das Portal zur Düsterheit scheint mir die Wahrnehmung des Inhalts sehr stark auf das einzelne Kind anzukommen, das ist natürlich bei allen Büchern so, in diesem Fall geht es mir aber nicht darum, ob es gut oder schlecht, spannend oder langweilig empfunden wird, sondern eher in Hinblick auf Märchen und die Frage, wie stark das einzelne Kind die Gemeinheiten wahrnimmt und einordnet.

Ich habe das Buch teilweise auch als Hörbuch gehört, das von Julia Nachtmann hervorragend eingesprochen. Durch einer stimmlichen Vielfalt, konnte man sich schnell und gut in die Geschichte reinfinden.

Bewertung vom 12.03.2025
Stromlinien
Frank, Rebekka

Stromlinien


sehr gut

Familiendrama

Enna und Jale wohnen bei ihrer Oma Ehmi in den Elbmarschen und lieben es mit ihrem Boot über die Elbe zu fahren und mit der Umgebung zu verschmelzen. Die siebzehnjährigen Zwillinge zählen die Tage bis ihre Mutter Alea endlich aus ihrer jahrelangen Haft entlassen wird. Doch am Entlassungstag verschwindet nicht nur Alea, sondern auch Jale. Enna macht sich auf die Suche nach den beiden, ohne zu Wissen, dass diese ihr Leben komplett verändern wird.

Stromlinien von Rebekka Frank verbindet die Genres Coming-of-Age und den historischen Roman zu einem spannenden Drama, das ein paar Längen aufweist und doch durch eine spannungsgeladene Atmosphäre und dem authentischen, nordischen Setting zu überzeugen weiß.

Der Roman wird au verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen erzählt, welche sich über hundert Jahre erstrecken (1923-2023). Die meiste Zeit verbringen wir im Jahr 2023, bei der 17-jährigen Enna, die am liebsten nur mit ihrer Schwester in den Tag leben würde und andere Menschen/Freunde nicht benötigt. Ihre Entwicklung war durchaus interessant. Ebenso interessant fand ich die Verbindungen zwischen den einzelnen Jahren und das Ausmaß, das vergangene Ereignisse bis hin in die Gegenwart/Zukunft und über Generationen haben können.

Ich mochte auch die Atmosphäre, welche die Autorin erschaffen hat. Man merkte dem Roman deutlich an, dass Rebekka Frank sich mit der Umgebung auseinandergesetzt hat und das auch einige Ereignisse an wahre Gegebenheiten angelehnt sind. In diesem Hinblick fand ich auch das Nachwort sehr informativ.

Obwohl ich den Roman insgesamt sehr interessant fand, konnte ich die gegenwärtigen Handlungen der fünf Frauen nicht wirklich nachvollziehen und fand es fast schon erschreckend wie unreflektiert und kurzgedacht teilweise gehandelt wurde. Das war mir etwas zu viel unnötiges/vermeidbares Drama.

Bewertung vom 11.03.2025
Das Abenteuer auf der Adlerinsel / Hilda Hasenherz Bd.2
Goldfarb, Tobias

Das Abenteuer auf der Adlerinsel / Hilda Hasenherz Bd.2


ausgezeichnet

Auf zur Adlerinsel

Prinz Lämpchen vermisst seine Mutter, die Hasenkönigin Maria Mümmel wird weiterhin vermisst. Hilda Hasenherz kommt zu Ohren, dass die Hasenkönigin von einem Adler entführt wurde und macht sich auf den Weg, die Königin zurück aufs Schloss Löffelburg zu holen. Mit ihren Freunden Eicho, Igromir, Prinz Lämpchen und Robinius macht Hilda sich auf den Weg Richtung Meer, dorthin soll der Adler geflogen sein. Die fünf brauchen bald Hilfe, um das Meer zu überqueren und die Abenteuer auf der Insel zu meistern, um die Königin zurückzuholen.

Das Abenteuer der Adlerinsel ist der zweite Hilda-Hasenherz-Band von Tobias Goldfarb. Das Buch ist durch kurze Kapitel, eine einfache Satzstruktur und kurze Sätze bestens für Leseanfänger geeignet, aber auch zum Vorlesen eignet es sich gut. Durch die Zeichnungen der Illustratorin Verena Körting ist auch dem Auge viel geboten, denn über das ganze Buch hinweg begleiten uns ihre farbenfrohen und niedlichen Zeichnungen des Hasenabenteuers. Ein absolutes Highlight waren die verschiedenen Hasen, die Zottel- und Zopfträger.

Das Abenteuer bietet eine gute Portion Spannung, Momente zum Lachen und einige Werte im Bereich Freundschaft und den Glauben an sich selbst. Ein tolles Hasenabenteuer!

Bewertung vom 07.03.2025
Degrees of Engagement
Hennessy, Jennifer

Degrees of Engagement


weniger gut

Fake Verlobung und ihre Folgen

Bianca Dimitriou hat an unzähligen Feierlichkeiten ihrer Freunde und Familie teilgenommen, von Geburten bis zu Hochzeiten. Doch ausgerechnet als Bianca ihren größten Erfolg feiert, ihren Doktortitel, kommt niemand, um diesen Tag mit ihr zu feiern.

Voller Enttäuschung und wütend beschließt Bianca ihre eigene Verlobung zu Faken und das ausgerechnet mit ihrem grüblerischen Kommilitonen Xavier Byrne. Doch sind da wirklich nur Scheingefühle im Spiel?

Degrees of Engagement von Jennifer Hennessy klang nach einem lustigen Roman, der an Autorinnen wie Emily Henry und Ali Hazelwood erinnert. Leider konnte mich jedoch bereits der Schreibstil nicht sonderlich umhauen, trotz seinem einfachen Aufbau fand ich ihn phasenweise sehr anstrengend, weswegen das Lesegefühl gemindert wurde.

Aber auch inhaltlich kam das Buch leider nicht wirklich bei mir an. Die Grundidee des Buches fand ich durchaus spannend, auch die Kombination STEM und Fake-Dating hatte seinen Charme, leider war für mich aber zu wenig aus dem STEM-Bereich wirklich wahrnehmbar und das Gefühl des ‚Fakes‘ ging auch sehr schnell abhanden.

Perspektivwechsel finde ich in vielen Genres hervorragend, in Romance Büchern nehmen sie mir häufig etwas besonderes weg. So auch hier und Xaviers Perspektive wirkte auf mich weniger authentisch. Trotz beider Perspektiven, bleiben die Charaktere auch eher oberflächlich, dafür gibt es eine Menge und deutlich zu viel spice.

Degrees of Engagement konnte mich leider nicht von sich überzeugen.